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18 Tage Patagonien inklusive Blizzard, Wüste und einem großen, ganz besonderen Caracara. ........Ein Reisebericht.
20.01.16 - 07.02.16
Willkommen bei meinem ersten, schriftlich festgehaltenen Reisebereicht! Ich bin für jedwede Kritik offen, hoffe aber, dass es Allen gefällt.
Vorwort:
Wie komme ich drauf mit 25 Jahren allein nach Patagonien zu reisen? Die Spiegel-Online-Fernweh-Rubrik. Ein Bericht über Julieta Fernandez Canepa, eine Künstlerin, Bergsteigerin und Yogalehrerin. Es ging um irgendwen der da so einen Trek lief und auf 6 Seiten davon berichtet. Mir war alles egal. Ich laß gar nicht mehr weiter nach Seite eins. Ich schrieb Julieta an und wir wurden in gefühlten 300 Emails schnell Brieffreunde. Sie wollte mich überreden mit ihr und ihrer besten Freundin Dorthe (Eine Dänin die auch Bergführerin in Puerto Natales ist) unerfroschtes Gebiet zu erkunden. So wie immer überlege ich nicht lange und sage zu. Dorthe ist extrem weise und lieb und wir waren alle so begeistert, dass wir fast jeden Tag schrieben. Plötzlich meldete sich Julieta bei Whatsapp und berichtete, dass sie plötzlich für diese amerikanische Agentur arbeiten müsse, aber Dorthe wolle allein mit mir los ziehen. Und so kam es dann auch. Viel Spaß beim lesen
20.01. Geburtstag...Frankfurt
Nachdem ich bis 9 Uhr verschlafen hatte bekam ich von meinem Bruder zu hören, dass es schneit. Herrlich. Wir wollen von Osnabrück nach FFM und die Strecke ist verschneit. Argh! Aber: Ich hatte in weiser Vorraussicht ewig zu viel Zeit eingeplant um zum Airport zu kommen. Im Brinkhege vor der Autobahnabfahrt wurde noch ein letztes mal das Expeditionsgepäck gecheckt und die Reise ging endlich los. Torte gab es - bis jetzt - noch keine.
Flughafen Frankfurt.
17:00 Uhr
Endlich! Menschen mit Rucksäcken! Mein Bruder und ich schlendern zum Schalter und ich bemerke bald, dass man hier per Automat eingecheckt wird. Jetzt heißt es Abschied nehmen. 14,141km weit entfernt bin ich bald. Whatsapp mildert meinen Unmut etwas. Reisefieber packt mich.
19:45 Uhr Keine Torte.
Am Gate wird dann - endlich - mein Geburtstag bemerkt und ich werde von der netten TAM-Dame beglückwünscht. Dankbar nehme ich mein Ticket und schlüre weiter in den Flieger. Es geht jetzt nach Sao Paulo, Brasilien.
21.01 05:00 Uhr Sonne!! Brasilien!!
12 Stunden später. Am Guarulhos kenne ich jetzt den Transitbereich auswendig. So kommt man dann beim nächsten Tinderdate als richtiger Weltenbummler daher. Auf den Toilleten wird überall vor Spritzen gewarnt. Biohazard it is...
Die Polizei ist interessiert wieso ich zum zweiten mal an Ihnen und ihrem Drugenforcement-Schalter vorbeikomme. Man erkläre diesen Leuten dann mal, dass man falsch abgebogen ist. In meinem Pass ist jetzt zweimal derselbe Stempel. Ordnung muss sein.
Starbucks ist wie immer und hier ist der Punkt wo man Dollars in Real umtauscht um dann überhaupt bezahlen zu können.
Ich muss ab jetzt 10 Stunden Flughafen überstehen. Umherlaufen. Sitzen. Schlafen. Musik. M&Ms.
Starbucks zum dritten und die eine, wichtige Durchsage erlöst mich - ich entkomme dem Dämmerzustand.
Schnell zum Terminal 3.
15:50 Uhr
Santiago ich komme!
19:00 Uhr Chile!
A. Merinho Benitez ist tatsächlich auch ein riesen Flughafen. Tausende Familien laufen fluchend umher und man merkt schnell - Hier ist Ferienzeit. Hier muss ich nur drei Stunden rumkriegen. Ich frage Menschen aus und möchte alles wissen. Hauptsache ich schaue nicht mehr auf die Uhr. Kaffee. Kaffee für das ältere Lehrerpärchen denen ich dann von Bayern berichten soll. "Sauerkraut und bier", sage ich.
22:05 Uhr
Es geht in die Antarktis verdammt noch eins! Mit ewig vielen Kindern ein Schulklasse sitze ich im Flugzeug und höre Musik. Nur 205 Minuten noch. Slayer.
22.01 01:30 Uhr Punta Arenas
NASA-Werbung statt die angesagter Parfums. Ein winziger Flughafen nach meinem Geschmack.
Taximensch 1 möchte mich gerne in sein Privatauto locken und 100 US-Dollar für 30 Minuten Fahrzeit. Er wusste nicht, dass er einen erfahrenen Gastronomen vor sich hat. Ich verkaufe Jemanden der keinen Hunger noch hat 5 Stücke Kuchen.
Beim aussteigen an meinem B&B gebe ich ihm 30 Dollar weil er mir so nett von seiner Frau erzählt hat die übrigens stressend auf dem Beifahrersitz saß. Ein Bett. Eine eiskalte Dusche. Endlich wird man mal etwas gefordert. Ich mache noch eine halbstündige Videonachricht an mich selbst und schlafe dann ein.
06:00 Uhr
Auf gehts! Am Busbahnhof ist das Ticket nach Puerto Natales schnell gebucht und der Rucksack wird vom netten Fahrer verstaut. Hier starrt einen keiner an weil man wie ein Astronaut aussieht. Es ist das Monaco der Outdoormarken. Hier hat selbst das Kind eine Mammut-Jacke an.
Es geht nach einem Frühstück aus weißem, mehligem Brot, Butter und Avocado-Tomaten-Misch über die "9" entlang der argentinischen Grenze durch die präandinische Strauchzone. Xero- und mesophytisches Gesträuch teilen sich hier die Natur mit den vielen Vögeln und Schafen. Traumhaft. Leere. Lohnt sich, leute ;).
15:00 Uhr
Endlich Pizza!
Falls jemand mal nach Puerto Natales kommt - geht auf jeden Fall zu Mesita Grande. Bester Laden um Leute zu treffen. Ich treffe ein Mädchen aus Manchester die aber in Australien an der Uni unterrichtet. Wir gehen an dem Abend noch auf eine Elektro-Party und ich erfahre nachts, dass man keine Gäste mit in ein B&B bringen darf. Schade.
23.01 07:00 Uhr
Groggy wache ich auf und Dorthe - mein Guide - sitzt schon mit Kaffe und Nüssen wartend am Tisch. Los soll es gehen!
Falls gewünscht schreibe ich noch weiter. Danke fürs lesen soweit.
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