[UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

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  • Alex79
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    • 05.06.2007
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    #21
    AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

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    • Meer Berge
      Fuchs
      • 10.07.2008
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      #22
      AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

      Vielen Dank für eure motivierenden Antworten!


      Jetzt komme ich leider zum letzten Teil.
      Das Wetter ist Schuld, dass es kaum noch Fotos gibt.

      Wir frühstückten morgens gemütlich, packten und machten, was man halt so tut. Von Simon keine Spur.
      Wir hatten noch nicht bezahlt, wollten dann aber doch irgendwann mal los. Als es wirklich gar nichts mehr zu tun gab, haben wir dort geklopft, wo wir seine Privatwohnung vermuteten. So etwas wie eine Rezeption, Klingel oder so gibt es hier nicht.
      Wir warteten, dann schluffte es, dann öffnete Simon seine Tür. Total verschlafen, wir hatten ihn gegen 10 aus dem Bett geholt

      Bald danach verließen wir dieses etwas spezielle, aber sehr gemütliche Hostel.
      Ich wäre ja so gerne die Route durch die Torridonians nach Kinlochewe gelaufen! Vor einigen Jahren bin ich in diesem kleinen Gebirge schon einmal gewandert und fand es sehr beeindruckend! Da aber einiges anders gelaufen war als geplant, mussten wir uns nun für den direkten Weg nach Kinlochewe entscheiden. Der, von dem es heißt, er sei am Ende einfach nur nervtötend, weil man sich durch abgeholztes Gelände schlagen muss.
      Aber zuerst sollte es durch einen Wald steil hinauf und hinter dem Coulin Pass sanft wieder hinunter gehen.
      Wir begannen mal wieder auf Asphalt. Nach einer Weile hielt eine Frau im Auto neben uns an, die uns wohl ansah, was wir vorhatten. Sie riet uns ganz dringend von dem Weg durch den Wald ab, der sei furchtbar. Ein viel besserer gehe von Achnashellach ebenfalls zum Pass hoch. Nach ein wenig hin und her versprachen wir ihr, auf unserer Karte noch einmal nachzuschauen. Sie hätte uns auch gleich zum Beginn des Weges in Achnashellach gebracht. Aber irgendwas in mir wehrte sich dagegen. Wir liefen noch ein wenig auf der Straße weiter, bis links ein Schild auf den Old Pony Trek hinwies, unser Weg durch den Wald. Wir sahen ihn und er sah nicht schlecht aus. Also begannen wir hinaufzusteigen. Was soll ich sagen? Der Weg war herrlich! Ein kleiner Pfad durch den Wald, zum Teil auch durch Heide und Ginster daneben, weder besonders matschig noch besonders steil noch sonst in irgendeiner Weise schrecklich. Endlich mal wieder ein richtig hübscher Steig.
      Am oberen Ende des Waldes trafen wir dann auf den "besseren" Weg aus Achnashellach: ein breiter Schotterweg. Puh, wie gut, dass wir den schrecklichen Weg genommen haben. Dennoch war es mal wieder typisch schottisch und total nett von der Frau, extra für uns anzuhalten und uns Weg-Tipps zu geben samt dem Angebot, uns auch gleich hinzubringen!

      Die Schotterstraße führte nun durch Nebel und Dauerregen noch ein kurzes Stück hinauf zum Pass und dann leicht abfallend kontinuierlich hinunter. Über diese Strecke heißt es, man habe grandiose Ausblicke. Die Karte sieht auch danach aus, als müssten neben uns tolle Berge zu sehen sein. Und wir liefen auf die Torridonians zu. Nix zu sehen Immerhin kamen wir auf diesem Speedway flott voran.
      Dann links schon wieder eine Wasserkraftwerk-Baustelle! Bald befanden wir uns schon wieder auf einer furchtbar zu begehenden neuen Piste, die zu einer neuen Brücke und einer neuen Kreuzung führte. Hier schien sich in Containern eine Art Baustellenleitung zu befinden. Wir schauten uns um. Links die Straße geht hoch zur Easan Dorcha Bothy. Rechts geht sie ... nach Kinlochewe? Vielleicht genau über den 4x4 und anschließenden Pfad, den wir einschlagen wollten? Damit wäre immerhin eine Schneise durch dieses gerodete Unterholz geschlagen?
      Wir klopften bei der Baustellenleitung. Hier bestätigte uns ein erstaunlich netter Kerl (wir hatten bei diesen Landschaftszerstörern irrigerweise nur mit Idioten gerechnet, aber die Jungs tun ja auch nur ihren Job), dass die neue Trasse tatsächlich den alten Pfad nach Kinlochewe überbaut hatte. Vom Regen (Unterholzgefechte) in die Traufe (Pistenlatschen).
      Wir unterhielten uns eine Weile und erfuhren, dass alle diese Straßen "before the end of the day" wieder mitgenommen, zurückgebaut werden sollen. Ach, echt!? Das ist ja erstmal erfreulich zu hören! Es mussten sogar Fotos gemacht werden von "vorher", damit das auf Ende wieder so ausieht. Naja, ganz so wird es wohl nicht so schnell wieder, aber immerhin ist der Ansatz ja sehr löblich. Wann mag wohl "the end of the day" sein? Wann kann man diesen Teil der Highlands wieder begehen, ohne zwischen Baggern und LKWs manövrieren zu müssen? Das konnte oder wollte uns der Chef nicht sagen.
      Aber immerhin kann man sich vorstellen, dass es hier am Ende deutlich besser aussieht als bei uns in diesem Mega-Windparks, die noch um Klassen scheußlicher sind und die Landschaft auf viel weitere Entfernung "verzieren".

      Wir beschlossen mit Augen-zu-und-durch die Trasse bis Kinlochewe zu nehmen.
      Sie war aber von der Art des Mini-Gerölls so grässlich, dass wir doch noch auf die Westseite des Loch Coulin abzweigten. Dann wollten wir eben bis zur Straße laufen und auf einen Lift hoffen. The HARDEST trail ...
      Auch hier Schotterstraße, aber eine alte, festgefahrene, schon leicht begrünte. Wir unterhielten uns mit den Kühen und versuchten die Aussicht über den See zu genießen. Das war nicht einfach, denn meistens sahen wir nicht viel. Manchmal aber konnte man auf die Torridonians schauen.




      Die Aussicht über den See, der See selbst, seine Ufer, bei Sonne muss das herrlich sein!
      Auto von hinten. Hält. Es ist unser Bauleiter. Wir unterhalten uns noch kurz und spontan muss er dann gerade noch eben nach Kinlochewe. "But you don´t want to cheat, girls, do you!?" Oooooch - und schon schmeißen wir unsere Rucksäcke auf ein paar Betonsäcke und klettern zu ihm hinein
      Wir haben Spaß auf der Fahrt und im kleinen Laden gegenüber von unserem altbekannten Bunkhouse will unser Chauffeur einen Cafe trinken.

      Hier sind wir noch viel zu früh, das Hotel, in dem man für´s Bunkhouse eincheckt, ist noch geschlossen. Und so laufen wir eine Ecke zurück und freuen uns riesig, nach vielen Jahren wieder einmal im Whistle Stop Cafe die Gemütlichkeit, die großartigen Kuchen und Tea&Coffee genießen zu dürfen. Herrlich!

      Damit ist unsere Tour eigentlich beendet.
      Das Bunkhouse haben wir in dieser Nacht ganz für uns alleine und machen uns breit. Das Zimmer für 12 überbelegen wir ganz alleine :-)




      Wir bauen das Zelt zum Trocknen auf und hängen alle unsere nassen Sachen auf. Duschen! Und genießen ein köstliches Dinner im Hotel Pub samt einer Auswahl an Bieren. Ha, Urlaub!

      Den nächsten Tag verbringen wir mit einem Laden-Bummel. Unsere Erwartung, zur Öffnungzeit der Bank/Post von 9 - 11 Bargeld zu bekommen, erfüllt sich allerdings nicht. Alle unsere Geldkarten funktionieren nicht. Man muss wohl bei der Postbank sein? Glücklicherweise haben wir noch genug Bares für den Bus nach Inverness, alles andere können wir hier mit Karte zahlen.

      Dann machen wir uns auf den Weg zum Loch Maree. Das war vor Jahren der Beginn unserer ersten gemeinsamen Wanderung. Ein Revival also. Die Landschaft am Fluss entlang und dann am See ist wunderschön! Leider regnet es wie damals in Strömen und die Torridonians sind wieder hinter Regenschwaden und Nebel verborgen. Es regnet so, dass wir nach vielleicht 3-4 Stunden das erste Mal auf dieser Tour Wasser in den Schuhen haben.

      Den Nachmittag verbringen wir wieder im Whistle Stop, den Abend im Pub. Morgens geht unser Bus nach Inverness (7.50 GBP pro Nase ist erstaunlich günstig für 1,5 Std. Fahrt mit Westerbus; für die selbe Zeit haben wir von FW nach Shiel Bridge jeder 18 GBP bezahlt bei Stagecoach).

      Einen Tag konnten wir noch in Inverness genießen, die Nacht im Tourist Hostel gleich an der Bus Station hatte ich vorgebucht und Zimmer 10 bekommen, ein 4er-Zimmer ganz am Ende des Hauses mit Bad nebendran. Falls hier mal jemand eine ruhige Nacht verbringen will, ist das das beste Zimmer dafür. Sonst ist das Haus ziemlich unruhig.

      Dann ging es am nächsten Morgen zum kleinen Flughafen von Inverness, von dort nach Amsterdam, wo wir uns trennen mussten und nach Hamburg bzw. Berlin weiter flogen. Die Verbindung ist für uns beide wirklich ein Geschenk gegenüber Edinburgh oder Glasgow.


      Fazit:

      Ich will noch bis zum Cape Wrath weiter. Oder zumindest bis zur Sandwood Bay!
      Ich will den Knoydart Teil nachholen!

      Die Landschaft ist wunderschön!
      Mit dem Wetter haben wir wieder mächtig Glück gehabt.
      Ich würde wieder im Oktober gehen. (Sonst bliebe nur der Sommer, das ist eh keine Option. Und der März auch nicht. Wie viel Schnee liegt hier im Winter? Kann man damit rechnen wandern zu können oder muss man besser Schneeschuhe/Ski mitbringen?)

      Das Einzige, was mir nicht so gefällt, ist, dass gefühlt 75% der Strecke über mehr oder weniger gut ausgebaute 4x4 tracks bzw. Schotterstraßen führt und noch einmal 10% über Asphalt. Wenn ich unseren Umweg am Loch Arkaig abrechne. Höchstens 10% führt über Pfade und selten hat man mal wegloses Gelände. So bekam für uns die Beschreibung "hardest trail of GB" eine andere Bedeutung, nämlich der Trail mit dem härtesten Wegebelag.

      Ich hatte nie das Gefühl, irgendwo in der Wildnis, richtig in der Natur zu sein, weil ich meistens über Auto-befahrbare Wege gelaufen bin.

      Dabei muss ich natürlich sagen, dass wir vielleicht die wildesten Teile verpasst haben: Knoydart wegen der abgefallenen Sohle und der Norden, der erst beim nächsten Mal dran sein soll. Mein Freund, der den gesamten Trail gelaufen ist, sagte mir, der Nordteil ist wegloser.

      Glück hatten wir außerdem mit dem Wasserstand in den Bächen, wir mussten nicht ein einziges Mal unsere Schuhe zum Furten ausziehen.

      Insgesamt hatten wir wieder eine tolle Zeit im schottischen Herbst!

      Euch vielen Dank für´s Reinschauen und besonders für eure Antworten!

      Viele Grüße,
      Sylvia

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      • Hunter9000
        Dauerbesucher
        • 02.06.2012
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        #23
        AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

        Superschöner Bericht! Brachte viele Erinnerungen zurück. Anscheinend werden die Pfade auf dem Trail jedes Jahr besser und breiter, schade Und das mit den ganzen angelegten Straßen ist natürlich ein Alptraum und man kann wirklich nur hoffen, dass diese alle wieder zurückgebaut werden - aber irgendwie habe ich daran so meine Zweifel.

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        • Borderli
          Fuchs
          • 08.02.2009
          • 1734
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          #24
          AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

          Die Baggerpiste zwischen Rannoch Station und Corrour Station, die ich erstmals 2014 im Frühjahr sah, sollte laut Informationstafel Ende 2015 wieder zurückgebaut sein. Nun, Stand November 2016: Sie ist immer noch da. Sie ist immer noch kinderwagentauglich. Breit, planiert, hässlich. Traurig, wenn ich an den guten alten Trampelpfad von 2012 zurückdenke.

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          • Meer Berge
            Fuchs
            • 10.07.2008
            • 2381
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            #25
            AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

            Vielen Dank euch beiden für eure Antworten!

            Das klingt nicht gut, mit der immer noch nicht zurückgebauten Piste.

            Wenn das so bleibt und noch schlimmer wird, ist Schottland für mich raus. Das wäre riesig traurig! Ich habe noch so viel vor dort! Aber durch Großbaustellen wandern will ich nicht.

            Hoffentlich lösen sie ihr Versprechen mit dem Rückbau ein!

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            • Horst24
              Erfahren
              • 01.02.2012
              • 211
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              #26
              AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

              Ganz tolle Bilder. Bei deinem Auge für schöne Bilder hättest du ruhig noch ein paar Schlechtwetterfotos der letzten Etappe machen können

              Schön, daß es Gerry Hostel noch gibt, ich war da vor vielen Jahren im Rahmen einer Interrailtour (1984?), da war es noch Jugendherberge.
              Viele Grüße

              Horst

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              • Meer Berge
                Fuchs
                • 10.07.2008
                • 2381
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                #27
                AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

                Hallo Horst!

                Ich freue mich, dass dir Bericht und Bilder gefallen!

                Am letzten Tag hat es so geregnet, da wäre der Fotoapparat ziemlich geduscht worden beim Fotografieren.
                Ich habe ihn eigentlich immer griffbereit draußen, mit Neopren-Hülle, wenn es etwas regnet, aber da verschwand er tatsächlich im Rucksack ...

                Muss ich also nochmal hin :-)

                Ja, wie gesagt, Gerry ist wohl vor 2 oder 3 Jahren gestorben, danach waren die Gerüchte widersprüchlich. Als wir dort waren, hatte sein Sohn Simon das Hostel übernommen und schien fest entschlossen, das weiterzuführen.

                Viele Grüße,
                Sylvia

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                • labrador
                  Gerne im Forum
                  • 12.03.2008
                  • 51
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                  #28
                  AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

                  Hallo Sylvia,

                  hat Spaß gemacht die "ganze Geschichte" zu lesen ;)

                  Danke, dass Du im NFF einen Link hierher gesetzt hast!

                  LG
                  Ulli

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                  • Meer Berge
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                    #29
                    AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

                    Vielen Dank, Ulli!

                    Ja, mal passt ein Bericht hier besser rein, mal im NFF. Manchmal auch auf beiden Seiten ...

                    Warst du übrigens schonmal in Labrador?
                    Reizt mich riesig - Torngat Mountains ...

                    Liebe Grüße,
                    Sylvia

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                    • labrador
                      Gerne im Forum
                      • 12.03.2008
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                      #30
                      AW: [UK] [SCO] Cape Wrath Trail - ein Teil mit Umwegen

                      Hallo Sylvia,

                      entschuldige bitte die späte Antwort - ich bin nicht so oft auf den ODS unterwegs und im Moment in einem Motivationsloch was Internetforen betrifft...

                      Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                      Warst du übrigens schonmal in Labrador?
                      Reizt mich riesig - Torngat Mountains ...
                      Nein, ich war noch nicht in Labrador. Die letzten 15 Jahre war ich immer mit Zelt und Hund(*) in Europa unterwegs. Aber was ich u.a. über die Torngat Mountains finden konnte sieht sehr schön aus!

                      Viele Grüße
                      Ulli


                      (*) Oh Wunder, ein Labrador

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