Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

[Luupo]

Hi,

was das Biwakieren in Alpinen Gelände betrifft, bin ich als Naturfotograf nicht unerfahren. Im Frühjahr/Sommer/Herbst war ich schon öfters unterwegs, und hab dabei keine Schwierigkeiten mehr. Ich finde mich auch gut in Alpinen Gelände zurecht, hab ausreichend Ahnung vom Wetter und plane meine Touren meistens gut durch.

Neuerdings möchte ich auch im Winter losziehen um zu fotografieren. D.h. ich beschränke mich eigentlich auf Schönwetterphasen, also Phasen in denen definitiv mit klaren Nächten zu rechnen ist. Als persönliches Temperaturlimit habe ich mir ca. -10Grad festgelegt. Darunter möchte ich nicht losziehen.

Im Winter habe ich mit Biwak noch keine Erfahrungen, und ich baue gerade erst meine Ausrüstung entsprechend aus. Da er hoffe ich mir ein paar Tips.

Ausrüstung:
Mountain Hardwear Lamina Z Torch (müsste noch angeschafft werden)
Therm a Rest Trail Pro (bereits vorhanden)
Evazote (0,5cm oder 1cm, müsste noch angeschafft werden)
Mütze - Dick und Dünn
200er Merino Longsleeve
Ortovox Merino Sleeve oder Wollpulover
Haglöfs Barrier III Hood (wenns ganz kalt ist zusätzlich zur Daune)
Rab Electron Daunenjacke (190g 90/10 800cuin)
Primaloft Fäustlinge (müsste noch angeschafft werden)
Handschuhe leicht
Fjällräven Greenland Jeans
Lange Merino Unterwäsche
Wollsocken
Cevedale Kat. C Stiefel
Black Diamond Goretex Gamaschen
Tubbs Flex Alp (müsste noch angeschafft werden. wiege 75kg, soll ich die Flex Alp oder die Flex Alp XL kaufen?)

Edelrid Hexon (Betrieb mit Wintergas oder lieber mit Benzin? Meinungen?)
Merino Buff/Halswärmer
Haglöfs Barrier III Pant (müsste noch angeschafft werden.)

Thermoskanne 0.7l und/oder Nalgele 1L
1.2l Titan Topf (alternativ Primus Litech Alutopf mit 1.7L)
Notfallbiwaksack (vorhanden, vermute allerdings Einmalartikel)
Erste Hilfe Set
Schneeschaufel (muss noch gekauft werden)
LVS (muss noch gekauft werden)

Ich habe vor erstmal ein paar Erfahrungen im näheren Umland bei entsprechenden Temperaturen zu sammeln, an nem Ort wo ich mich schnell zurückziehen kann wenn etwas nicht klappt.
Habt ihr ein paar Tipps bzw. Empfehlungen für die Ausrüstung für mich?

Gruß Flo

[meisterede]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Schneeschaufel (muss noch gekauft werden)
LVS (muss noch gekauft werden)

In den Fall am besten gleich noch einen LVS-Kurs bei der örtlichen DAV Sektion dazu "kaufen"!

[Luupo]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Zu meinem Wissen um Lawinen und LVS Gerät hab ich gar nix geschrieben. Das hat auch seinen Grund, den hab ich nämlich schon. Geräteempfehlungen und Erfahrungen sind aber nie verkehrt.
Aber danke für den Hinweis!

[Baciu]

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Steigeisen, Pickel (oder Eisgerät)?

[Vegareve]

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Eher Schneeschuhe als Steigeisen .

Naja, das klingt gut (Zelt also nicht?). Wenn kein Zelt, würde ich eventuell eine dickere Evazote nehmen. Beim Rest musst du einfach ausprobieren, jeder hat ein anderes Kälteempfinden.
Daunenbootys für den Abend?

[Zz]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Hallo Luupo / Flo!
Isomatte, da würde ich 1 cm bevorzugen.
Ich nutze im Winter lieber eine Thermoskanne.
Ist natürlich alles schwerer und muß transportiert werden. Mußt Du selber abwägen am Ende.

Edelrid Hexon (Betrieb mit Wintergas oder lieber mit Benzin? Meinungen?)

Deinen Kocher kenne ich nicht, vermute aber es ist ein Mehrstoffkocher mit Vorheizspirale. Benzin geht dann auf alle Fälle, wobei ich Petroleum bevorzuge aus Sicherheitsgründen. Das Gas sollte auch funktionieren, notfalls mußt Du die Kartusche auf den "Kopf" stellen.
Wir haben in diesem Jahr u.a. Wintergas genutzt, zusammen mit dem MSR Reactor bis ca. - 20 Grad C.

Gruß Z

[MichaelH]

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Ausrüstung:

Tubbs Flex Alp (müsste noch angeschafft werden. wiege 75kg, soll ich die Flex Alp oder die Flex Alp XL kaufen?)


Schneeschaufel (muss noch gekauft werden)
LVS (muss noch gekauft werden)

Bei den Schneeschuhen würde ich dir zu den Tubbs Flex VRT Schneeschuh 24" raten, die hatte ich den ganzen letzten Winter im Einsatz, davor hatte ich 3 Jahre lang die Flex Alp. Die neue Bindung gefällt mir deutlich besser, da lockert sich über die Zeit einfach nichts, das ist deutlich angenehmer. Probleme mit der Bindung hatte ich bis jetzt überhaupt keine, auch wenn sie mal eine Nacht draußen standen. Die XL Version habe ich noch nicht vermisst auch bei 85 kg und schwerem Rucksack. Nur bei viel Pulver wird das etwas anstrengend. Die größere Version ist mir bei engen Stellen doch etwas zu unhandlich.

Zum Thema LVS: Die Dauertestsieger und die Referenz im Moment sind wohl die beiden PIEPS DSP (SPORT) und Mammut Element Barryvox. Habe das Pieps seit ein paar Jahren im Einsatz und bis jetzt nur gute Erfahrungen damit, seit letzter Woche mit Software Version 3.0, die habe ich im Gelände aber noch nicht getestet.

Als Kocher habe ich den MSR WhisperLite Universal im Einsatz, im Sommer mit Gas (einfacher) und im Winter mit Benzin. Der gefällt mir ganz gut, weil er wirklich recht leise ist. Muss mal testen wie weiter runter er im Winter noch mit Gas funktioniert.

[sudobringbeer]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Mammut Element kann ich nur empfehlen. Simpel und effizient. Damit hat sogar der 5jährige Sohn eines Kumpels den vergraben Rucksack gefunden ohne vorherige Einweisung.

[jeskodan]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Dicke isomatte, thermoskanne, wörmepacks zum aufkleben für den notfall. Ohne zelt würde ch benzin nehmen. ACHTE beim schlafsack auf wasserabweisend gerade ohne zelt.

Für Bequemlichkeit grossen leichten sack wo nachts der rucksack reinkommt, machts bequemer. Eventuell grosse 1,5 breite superdünne evazote und man fühlt sich wie Zuhause

[AndiBar]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Die Fotos machst Du dann im Schlafsack liegend, richtig? Sonst werden die Hosen & Schuhe wahrscheinlich zu kalt.

Falls Du noch optimieren willst, ich finde im Winter Plastikhosen besser als Mischgewebe, am besten mit integrierten Gamaschen und hohem Bund, die vertragen auch Schneekontakt beim hinknien o.ä. und der Schnee klebt nicht dran.

[qwertzui]

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Ich habe vorletzte Nacht meine erste Herbstübernachtung auf 1800 m hinter mir. Die Ausrüstung hat sich gut bewährt. Was ich unterschätzt habe, ist die Länge der Nacht. Ein Mangel an Beschäftigung und die Kälte hat uns zwei Stunden nach Sonnenuntergang in den Schlafsack getrieben (19.00).Nach ca. 7 bis 8 Stunden waren wir dann eigentlich ausgeschlafen. Dann folgte ein mehrstündiger unangenehmer Pflichtdämmerschlaf. Um 6.32 Uhr habe ich dann das erste Licht am Horizont fotografiert und angefangen Kaffee zu kochen und auf den Sonnenaufgang zu warten. Für eine noch deutlich längere Winternacht im Biwaksack würde ich mir Hörbücher auf einem MP3player mitnehmen. Im Biwaksack dürfte nicht einmal lesen möglich sein.

Also nicht nur an die Temperaturen denken, sondern auch an die vielen Stunden denken, die man mehr oder weniger bewegungslos im Schlafsack zubringt.

[Tie_Fish]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Ein Mangel an Beschäftigung und die Kälte hat uns zwei Stunden nach Sonnenuntergang in den Schlafsack getrieben (19.00)...

Gegen beides hilft: einen ordentlichen Glühwein oder gleich eine Feuerzangenbowle einpacken und sich die Zeit bis Mitternacht gemütlich machen. Dann ist man morgens auch viel lieber lange im warmen Schlafsack

[AndiBar]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Gegen beides hilft: einen ordentlichen Glühwein oder gleich eine Feuerzangenbowle einpacken und sich die Zeit bis Mitternacht gemütlich machen. Dann ist man morgens auch viel lieber lange im warmen Schlafsack

Oder hochprozentigen Rum einpacken und Schneegrog machen --> UL!

[Katsche]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Was ich unterschätzt habe, ist die Länge der Nacht.
...
Also nicht nur an die Temperaturen denken, sondern auch an die vielen Stunden denken, die man mehr oder weniger bewegungslos im Schlafsack zubringt.

Jau, da kann ich auch ein Lied von singen. Als Jugendlicher habe ich bei Wintertouren mit bewußtseinsändernden Substanzen experimentiert - also, ähem Alkohol und so ...

Inzwischen geht meine Strategie dahin, mich in den paar hellen Stunden auszupowern und dann einfach vor mich hinzudämmern, bis der Schlaf kommt. Bei Hörbüchern fühle ich mich zu abgeschnitten von der Umwelt. Wenn man alleine im Zelt liegt, hört man doch lieber auf die Geräusche.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit meinem altem Palm Organizer (Handera) gemacht, auf den ich freie Bücher lade. Der zeigt selbst noch bei -20 Grad ein Bild an, wobei das Umblättern etwas länger dauert. Auf diese Weise habe ich Krieg und Frieden endlich zu Ende lesen können. Aber ob moderne Ebook-Reader genauso kältetauglich sind, weiß ich nicht.

[Tie_Fish]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

... ob moderne Ebook-Reader genauso kältetauglich sind, weiß ich nicht.

OT: Sind sie nicht. Kindle macht bei -10°C dicht.

[AlfBerlin]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

"Krieg und Frieden" zu lesen ist auch nicht besser als lange Winternächte durchzudämmern.

Ein Handy oder Tablet das Minusgrade aushält wäre aber schon nett. Dann könnte man ja die ganze Breite des Unterhaltungsangebotes nutzen, live bei ODS posten oder an der Steuererklärung arbeiten.

[Katsche]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

"Krieg und Frieden" zu lesen ist auch nicht besser als lange Winternächte durchzudämmern.

Ein Handy oder Tablet das Minusgrade aushält wäre aber schon nett. Dann könnte man ja die ganze Breite des Unterhaltungsangebotes nutzen, live bei ODS posten oder an der Steuererklärung arbeiten.

OT: Ich bin schockiert KuF ist ein Meisterwerk!

So ein Tablett gibt es. Kostet halt ein Vermögen.

[jeskodan]

AW: Erste Winter Biwaktouren - Tipps?

Die stirnlampe macht möglich einfach im Dunkeln weiterzumachen, dann schläft man auch gut