[ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • meisterede
    Dauerbesucher
    • 19.05.2013
    • 737
    • Privat

    • Meine Reisen

    [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Nachdem ich die letzten Tage krankheitsbedingt flach lag, bzw immer noch liege, hatte ich viel Zeit, durch die verschiedensten Reiseberichte zu stöbern und habe mich immer wieder gefreut, dass der ein oder andere User mich so auf seine Reise ein wenig "mitgenommen" hat. Vielen Dank dafür! Daraus resultierte dann die schuldbewusste Erkenntnis, dass ich außer diversen Kleinigkeiten (hier oder da) hier noch keinen "richtigen" Reisebericht eingestellt habe! Schande, oh Schande...
    Daher habe ich den heutigen Krankheitstag genutzt, und siehe da:


    Auf dem GR 240 eine Woche um die Sierra Nevada
    März 2014

    Da das Ganze nun schon zweieinhalb Jahre her ist, bitte ich um Nachsicht dass ich mich unmöglich an alle Details erinnern kann. Falls jemand Detailfragen hat, werde ich so gut wie möglich darauf eingehen, kann aber nicht allzu viel versprechen...



    Die Sierra Nevada von Granada, unserem "Basislager", aus gesehen


    Prolog:

    Eines Tages rief mich meine Cousine an und es entstand folgendes Gespräch (frei aus dem Gedächtnis):

    Cousine: "Hey du, sag mal hättest du Lust, mit mir ne Woche irgendwo durch die Berge zu laufen?"
    Ich: "Klar, warum nicht?"
    C: "Cool, ich dachte da an Sierra Nevada, ist irgendwo im Süden Spaniens, aber hoch. Mit Schnee und so."
    Ich: "Klingt super!"
    C: "Hast du im März zwei Wochen Zeit?"
    Ich: "Kann mir Urlaub nehmen, sobald ich An- und Abreisedatum weiß."
    C: "Prima, dann buche ich die Flüge und melde mich dann nochmal."
    Ich. "Alles klar, tschö!"

    Nach dem Gespräch, was ungefähr eine Minute gedauert hatte, musste ich mich dann erstmal an den Computer setzen und heraus finden, zu was ich mich da gerade gemeldet hatte Sah soweit ganz gut aus, ein kleiner Gebirgszug ganz im Süden Spaniens, in der Nähe von Granada (einer Stadt von der ich schon viel Gutes gehört hatte), warum eigentlich nicht...
    In den nächsten Wochen kristallisierte sich langsam sowas wie eine Planung heraus. Wir wollten von Stuttgart über Zürich nach Malaga fliegen und von dort mit dem Bus nach Granada. Dort zwei Nächte bleiben und dann für eine Woche in die Berge. Anschließend nochmal zwei Übernachtungen in Granada (man will ja auch was von der Stadt/Kultur/usw haben!) und dann über Malaga und Zürich wieder zurück. Soweit so gut. Erfahrung in Sachen Trekking war bei uns beiden mehr oder weniger vorhanden (bei ihr mehr, bei mir weniger eine Woche autark draußen trauten wir uns beide zu).
    Eine Frage kam aber immer wieder auf: Wieviel Schnee wird liegen und wie gehen wir damit um? Der Weg bewegt sich immer wieder an oder knapp über der 2000m Grenze und Mitte März ist eben noch nicht so warm. Wir kamen irgendwie nicht an verlässliche Wetterdaten, Schneehöhen waren sowieso nicht zu finden. Dafür aber viele Berichte über Skitouren, Winterbegehungen, Live-Bilder aus einem recht schneereichen Skigebiet.... wir entschieden uns also, mit Schnee zumindest in den höher gelegenen Wegabschnitten zu rechnen und beschlossen, Schneeschuhe mitzunehmen. Ausleihe über die örtliche DAV-Sektion, alles paletti. Mit dem Gefühl, nun alles perfekt geplant zu haben, schlossen wir die Planungsphase ab und ließen die Reise auf uns zu kommen...


    Anreise und "Aklimatisierung" vor Ort

    Nachdem wir uns etliche Monate nicht mehr gesehen hatte, freuten wir uns beide auf die Ankunft meiner Cousine am Vorabend der Abreise in meiner WG, begossen diese Wiedervereinigung mit einer im Rückblick nur noch grob schätzbaren Menge unterschiedlichster Alkoholika und gingen schließlich nur wenige Stunden später als geplant ins Bett.
    Mit Köpfen, welche dem Gewicht unserer Rucksäcke in nichts nachstanden, setzten wir uns nach kurzer Nacht morgens in die Bahn zum Flughafen und versuchten irgendwie wach zu werden. Das wurden wir auch, und zwar in dem Moment als uns einfiel, dass wir die schwarfkantigen Schneeschuhe möglicherweise doch nicht wie geplant als Handgepäck mitnehmen könnten Kurz hin und her diskutiert, ob man das ganze Geraffel nochmal umpacken soll, aber Faulheit obsiegt und wir lassen es darauf ankommen. Ging gut, puh. Den Zwischenstop in Zürich erleben wir beide schwer verkatert nur halblebig. Aber spätestens die Busfahrt von Malaga nach Granada weckt in uns wieder die Lebensgeister, denn wir erhaschen erste Blicke auf unser Ziel. Schließlich sind wir in unserem Hostel angekommen und verbringen den Nachmittag auf der halb fertigen Dachterasse.

    geniale Aussicht von der Dachterasse. Wir freuen uns auf die Tour!

    Den nächsten Tage wandern wir durch die Stadt und genießen Aussicht und Wetter.



    von unten der Blick zur Alhambra, welche wir nach dem Trip noch besucht haben. Sehr beeindruckend!


    noch schnell ein Bild für die daheim gebliebenen frierenden Freunde

    Außerdem kaufen wir reichlich Proviant ein. Beide aus der gleichen spindeldürren Fresssack-Familie kommend übertrumpfen wir uns gegenseitig mit immer größeren Essensbergen, bis wir endlich das Gefühl haben, ausreichend versorgt zu sein. Beim Packen auf der Dachterasse bekommen wir erste Zweifel, ob wir das wirklich ALLES brauchen, aber letzten Endes siegt dann doch die Gier und die Angst vor dem Hunger.
    Wir deponieren unser "Stadtgepäck" bei unserem Hostel-Wirt und lassen uns auch heute von ihm wieder ein paar nette Bars empfehlen, die wir in aller Ausführlichkeit testen. Gelernt haben wir aus den letzten Tagen bzw Abenden nichts, wozu auch, wir sind ja jung
    So endet unser erster Aufenthalt in Granada, wie die Reise insgesamt begann: Viel zu spät, viel zu kurz und viel zu betrunken im Bett
    Zuletzt geändert von meisterede; 28.10.2016, 14:21.

  • meisterede
    Dauerbesucher
    • 19.05.2013
    • 737
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

    Tag 1

    Wir starteten früh in Granada und fuhren mit dem Bus hoch zum Centro de Visitantes El Dornajo, einem Touri-Zentrum/Museum über die Region. Wir fragten einen der dortigen Mitarbeiter, ob er wüsste, wie denn so die Schneeverhältnisse seien, kamen mangels Sprachkenntnisse aber irgendwie zu keinem befriedigenden Ergebnis. Na egal, wir sind ausgerüstet und werden schon sehen was kommt!



    Kurzes Startfoto geschossen und los gehts! Ist zwar erstaunlich schneearm hier, aber wir sind ja auch erst auf ca 1650 HM, das wird auf 2000m schon ganz anders aussehen. Sagen wir uns... Jetzt wird erstmal losmarschiert.




    durch eine sehr karge und "geröllige" Landschaft geht es entlang einer Schotterpiste los


    das hässlichste (weil einzige) Skigebiet des Gebirges. Sah live noch schlimmer aus, nur Beton-Hotels, kaum Schnee...

    Wir schleppen uns die Schotterpiste entlang und jammern ein wenig über unsere Rucksäcke. Durch das ganze Fresszeug, die warmen Klamotten (ist ja kalt, liegt ja Schnee...) und die Schneeschuhe (die wir bestimmt bald brauchen!) haben wir beide an diesem ersten Tag knapp über 25kg auf dem Rücken. Bei einem Körpergewicht von ca 60kg ist das ganz schön viel. Diese Rechnung schiebe ich während dem laufen in meinem Kopf hin und her. Hieß es nicht mal, man solle nicht mehr als ein Drittel seines Körpergewichts tragen? Hmm.... naja, nun ist es zu spät, wir sind unterwegs und es wird ja auch von Tag zu Tag leichter.

    Nachdem es die ersten sechs Kilometer insgesamt eher bergab ging, stapfen wir nun schon eine ganze Weile bergauf. Der Rucksack zieht mächtig an den Schultern und ich nehme mir vor, nach der Tour evtl doch mal das uralte Tschibo-Teil auszumisten...
    Schließlich, als wir knapp unterhalb des Gipfels den Cerro del Mirador umrunden, ist er da, liegt einfach so auf dem Boden.... Schnee!!



    Aber noch bevor wir überlegen können, ob wohl noch mehr kommt und ab wann es sich lohnt, die Schneeschuhe anzulegen, ist alles schon wieder vorbei und wir stapfen über Schotter und dürres Gras wieder leicht abwärts unserem Tagesziel entgegen. In der Nähe der Casa Forestal de la Cortijuela setzen wir die inzwischen tonnenschweren Rucksäcke ab und ich spanne das Tarp auf.


    bei Ankunft am Lagerplatz explodieren unsere Rucksäcke förmlich und wir verteilen unseren gesamten Hausstand auf etliche Quadratmeter. Eine Unsitte, die sich im Laufe der Tour leider nur unwesentlich bessert

    Wir kochen, essen und sammeln schließlich nach und nach unseren ganzen Krempel wieder ein und richten uns unter meinem Tarp ein. Um die Unmengen an Nahrung und das zusätzliche Gewicht für den ganzen Winterkram (zusätzliche Kleidung, SCHNEESCHUHE!!) zu kompensieren, haben wir uns entschlossen, auf ein Zelt zu verzichten und auf Tarp und Biwacksack umzusteigen. Damit haben wir beide auch ausreichend Erfahrung, wir sind zuversichtlich.
    Gegen die beginnenden Kälte (trotz bis zu 25° tagsüber, bewegt sich die Temperatur jede Nacht nur knapp unter oder über dem Gefrierpunkt) gut eingemummelt liegen wir im Schlafsack und genießen die grandiose Aussicht, bevor wir einschlafen.

    Zuletzt geändert von meisterede; 18.10.2016, 15:59.

    Kommentar


    • meisterede
      Dauerbesucher
      • 19.05.2013
      • 737
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

      Tag 2

      Morgens ist es noch ziiieeemlich kalt und so sind wir froh, dass bald die Sonne auftaucht und uns den Weg aus dem Schlafsack erleichtert. Wir mampfen jeder eine Monsterportion Müsli mit Kakao-/Milchpulver, vernichten jeder noch zwei Äpfel und nehmen uns auch für den Rest des Tages vor, so viel wie möglich zu essen. Die Rucksäcke müssen leichter werden, daran führt kein Weg vorbei.
      Nachdem alles wieder in den Rucksäcken verstaut ist, binden wir auch die Schneeschuhe zweifelnd außen an und fragen uns, ob die wirklich eine sooo gute Idee waren...


      Erstmal geht es wieder stetig nach oben


      Nach einem Abstieg und erneuten Aufstieg landet man auf einer Art Hochebene, auf der es knappe vier Kilometer mehr oder weniger eben entlang geht. Ein Wohltat nach den beiden frühmorgendlichen Anstiegen




      Eine solche Landschaft ist mir völlig neu, und obwohl sie so karg und "grau" ist, finde ich doch recht schnell Gefallen daran

      Vor lauter Schauen verlieren wir irgendwann den Weg. Wir gehen ein Stück zurück, finden ihn wieder, nur um festzustellen, dass es nicht an uns lag. Der Weg verliert sich irgendwann einfach. Wir sehen in weiter Entfernung einen Stab, wie er schon zuvor manchmal den Weg angezeigt hat und laufen darauf zu. Von dort aus sehen wir den nächsten, usw. Wir sind froh, bei gutem Wetter hier zu sein, bei Nebel (der uns später noch häufig begleiten wird), hätten wir auf gut Glück nach Karte und Kompass laufen müssen. Irgendwann endet diese Hochebene und wir müssen wieder absteigen, in das Tal des Rio Durcal. Dabei geht es nach und nach immer steiler hinunter.




      eine mehr oder weniger wilde Pferdeherde


      Zwischendurch wird es kurz richtig steil und durch den Schotter sehr rutschig. Vorsicht ist angesagt!


      Entsprechend der Wettervorhersage haben wir beste Aussichten


      Im Licht der letzten Sonnenstrahlen stellen wir das Tarp auf einer der wenigen ebenen Flächen entlang des Weges auf und richten unser Lager ein.

      Da es laut Wettervorhersage nachts regnen soll, spannen wir das Tarp diesmal recht niedrig ab und verpacken unser ganzes Gepäck wasserdicht. Ich mache mir etwas Sorgen, ob wir wirklich trocken durch die Nacht kommen, da ich ein wenig Bedenken habe ob der Hang neben dem Tarp die Regenfälle direkt zu uns herunter fließen lässt. Einen besseren Platz konnten wir aber nicht finden, also muss es wohl so gehen. Wir kochen uns eine riesige Portion Couscous, die wir mit einer Tütensuppe würzen und essen als Nachtisch Obst und Müsliriegel. Auch heute waren die Rucksäcke wahnsinnig schwer und die Etappe durch die vielen An- und Abstiege sehr anstrengend. So schlafen wir bald ein.
      Zuletzt geändert von meisterede; 18.10.2016, 16:19.

      Kommentar


      • meisterede
        Dauerbesucher
        • 19.05.2013
        • 737
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

        Tag 3

        In der Nacht hat es wahnsinnig geschüttet. Es regnete wirklich in Strömen und wir waren sehr froh, uns am Abend schon darauf eingestellt zu haben. So konnten wir einfach die Biwacksäcke etwas enger schnüren und uns zumindest halbwegs entspannt wieder umdrehen und weiterschlafen. Meine Befürchtung, dass wir durch abfließende Regenfälle von oben weggespült werden, trat nicht ein.
        Morgens war es bereits wieder trocken und es sah nach einem sonnigen Tag aus. Während der Kocher für den Tee angeworfen wurde, verteilten wir alles was feucht geworden war (ein wenig floss es doch unterm Tarp durch, also waren die Isomatten nass und die Schlafsäcke waren in den nur mäßig atmenden Biwacksäcken feucht geworden) auf den umliegenden Büschen und frühstückten dann erstmal ausgiebig.



        Nachdem das ganze Zeug wieder in die Rucksäcke gestopft worden war, welche unerklärlicherweise kaum leichter wurden, machten wir uns bei bestem Wetter wieder auf den Weg. Dieser bestand inzwischen wieder aus einer recht selten genutzten Autopiste. Zumindest in dem Abschnitt den wir gelaufen sind, war das oft der Fall. Da wir außerhalb der Saison unterwegs waren (jeder Spanier in Granada erklärte uns für verrückt, dass wir "mitten im Winter" den GR 240 laufen wollen...), war das nicht weiter schlimm, da auf solchen "Straßen" nie was los war. Insgesamt sahen wir in der Woche aus der Ferne zwei/drei Autos und trafen auf 3 oder 4 Leute. So einsam war ich davor noch nie unterwegs.



        Nachdem wir bei langsam steigenden Temperaturen Schicht um Schicht auszogen, konnten wir sehen, wie aus dem Tal sehr dichter Nebel aufstieg und uns bald sehr feucht und kalt umhüllte. Auch das kam die Tage noch häufiger vor. Nach einer Regennacht heizte die Sonne den feuchten Boden stark auf und die ganze Feuchtigkeit stieg als dicker Nebel wieder auf.



        Nach einer Weile verschwand der Nebel wieder, aber immer wieder zogen dichte Nebelfetzen vorbei oder hingen irgendwo am Berg. Heute war es lange nicht so warm wie die letzten beiden Tage, entweder lief man durch trübe feuchte Suppe oder es war sonnig aber windig.





        Sowohl Schnee weiter oben in den Bergen als auch mickrige Schneefeldreste am Wegrand geben uns inzwischen kaum noch Hoffnung. Am dritten Tag müssen wir einfach einsehen, dass wir uns hoffnungslos verkalkuliert haben. Wir werden nicht auf nennenswerte Mengen Schnee treffen und sowohl die Zusatzkleidung als auch die elendig schweren Schneeschuhe sind vollkommen unnötig. Leider hilft uns diese Erkenntnis nun auch nichts mehr, wir können das Zeug ja schlecht liegen lassen Also wird es weiter mitgeschleift. Mein anfänglich vage angedachtes Vorhaben, meinen Rucksack mal zu ersetzen wird zum Manifest, dem einzigen woran ich streckenweise denken kann. Nie zuvor musste ich so schwer tragen und hier zeigt sich einfach, dass das Teil sowas einfach nicht kann. Der Rucksack ist in sich schlichtweg nicht stabil genug. Der Hüftgurt sitzt zwar gut, aber der Packsack hängt einfach nur unmotiviert dran herunter. Das Gewicht liegt zu 80-90% auf meinen Schultern, die so langsam wirklich schmerzen. Und das nicht mehr nur bei Belastung, ich spüre das auch nachts im Schlafsack. Meine Cousine hat einen guten Rucksack (Deuter) und damit ein ganz anderes Problem. Das Gewicht liegt da, wo es hingehört, nämlich auf dem Hüftknochen und scheuert ihr dort die Haut auf. So hat jeder sein Wehwehchen


        Es bleibt den ganzen Tag über kalt

        Abends werden wir eine halbe Stunde bevor wir das Tagesziel (Casa Forestal de Tello) erreichen von einem heftigen Regen erwischt. Wir legen schnell noch die Regenhosen an und eilen dann zum Ziel. In dem Moment wo ich durch eine eingefallene Tür in einen ehemaligen Kuhstall trete, hört der Regen auf und es kommt die Sonne heraus.... wir fühlen uns leicht verarscht
        Da der Himmel unbeständig aussieht, entscheiden wir uns dafür, heute auf das Tarp zu verzichten und in diesem Stall zu schlafen. Bis auf ein paar Mäuse wohnt da schon länger niemand mehr und so müssen wir nur unser Essen unzugänglich aufbewahren und haben so zum einnen angenehm trockenen Schlafplatz. Ein kurzer Rundgang um die Casa Forestal ergibt, dass wohl scheinbar Zimmer mit einfachen Betten vorhanden, aber eben abgeschlossen sind.
        So kochen wir uns in aller Ruhe ein festliches Menü und spachteln wie jeden Abend königlich. Trotz der schweren Rucksäcke genießen wir diese Tour wirklich. Es ist eine faszinierende Landschaft und zumindest für mich ist es das erste Mal, dass ich so "einsam" und abgeschieden unterwegs bin. Durch das viele Essen hat sich zwischen uns inzwischen der Begriff "Schlemmerfahrt ins Grüne" für unsere Reise durchgesetzt Wären unsere Rucksäcke nicht so schwer, wären die Etappen auch wirklich entspannt. Wer mit einem halbwegs vernünftigen Setup hier unterwegs ist, kann die Etappen sicher entspannt verlängern und das ganze trotzdem voll genießen. Aber auch wir sind gut gestimmt und wollen uns von schmerzenden Schultern bzw Hüften nicht die Laune verderben lassen.
        Zuletzt geändert von meisterede; 18.10.2016, 16:50.

        Kommentar


        • meisterede
          Dauerbesucher
          • 19.05.2013
          • 737
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

          Tag 4

          Nach einer unspektakulären Nacht im Kuhstall begrüßt uns morgens wie immer die Sonne. Wir breiten uns wieder großzügig auf der "Terasse" der Casa Forestal aus und frühstücken.


          Wieder liegen dicke Wolken weiter unten im Tal


          Hier lässt es sich in der Morgensonne entspannt frühstücken

          Bei genauerer Untersuchung stelle ich fest, dass eine der Türen zu den "Schlafräumen" nur so verriegelt ist, dass Wind oder Tiere sie nicht aufbekommen, Menschen aber schon. Bei einem Blick hinein wird uns aber klar, dass der ehemalige Kuhstall die bessere Wahl war. Die Räume sind total verwahrlost, in den rostigen Bettgestellen liegt kaum noch Stroh, alles ist voller Müll.... da hat scheinbar auch schon länger keiner mehr reingeschaut. Zufrieden über unsere Wahl gehen wir wieder hinaus und packen in aller Ruhe ein.


          Immer wieder sieht man solche terrassierte Hänge oder stößt auf verlassene Bauernhäuser. Diese Gegend wurde früher viel stärker landwirtschaftlich genutzt, diese Zeit ist aber wohl schon seit einigen Jahrzehnten vorbei

          Wir steigen wieder auf und passieren dabei einige alte Bauernhäuser. Auch hier sieht alles so aus, als sei es seit mindestens zehn Jahren komplett sich selbst überlassen. Umso mehr sind wir überrascht, später auf eine Kuhherde inklusive Hirten zu treffen! Er will uns mit reichlich Gesten den Weg erklären, wir merken aber schnell, dass er entweder nicht verstanden hat wo wir hinwollen, oder den Weg eben nicht kennt. Wir bedanken uns höflich und warten noch kurz bis er außer Sichtweite ist und nehmen dann den von uns anvisierten Weg, der sich auch als der richtige herausstellt. Kurz darauf kommt uns ein Paar entgegen, dass auch am wandern ist. Wir grüßen kurz und gehen dann schnell weiter. Danach unterhalten wir uns, wie seltsam wir diese beiden Begegnungen fanden. Am vierten Tag allein war es schon fast unangenehm, auf andere Menschen zu treffen, vor allem weil wir überhaupt nicht mehr damit gerechnet hatten. Diese Gegend ist so leer, dass es sich einfach komisch anfühlt, auf Menschen zu treffen und dann gleich zweimal hintereinander innerhalb weniger Minuten...

          Die Sonne zeigt sich heute wieder stärker und so ist es deutlich wärmer als gestern. Wir laufen gut gelaunt weiter.


          Foto in unbeabsichtigter Heldenpose


          Die plötzlich auftauchenden und etwas deplaziert wirkenden Kühe

          Bald darauf stoßen wir zum ersten Mal auf den Acequia del Almiar, einen Kanal (bzw Kanal-System), mit dem bereits zu Zeiten der Arabischen Besetzung diese Gegend zur landwirtschaftlichen Nutzung bewässert wurde. Abfließendes Schmelzwasser wurde so über ein weit verzweigtes System aus Kanälen und Rückhaltebecken über die ganze Gegend verteilt.


          Acequia del Almiar

          Bald zweigen wir aber wieder ab und bewegen uns wieder auf einer Autopiste etwas höher


          Grandiose Landschaft, grandiose Aussichten. Der heutige Tag bietet ordentlich was fürs Auge




          Der Weg an sich bleibt aber unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig

          Später stoßen wir wieder auf einen Kanal und folgen diesem den Rest des Tages.






          Auf einer ebenen Fläche vergrößert der Kanal sich zu einem kleinen Tümpel, die ganze Erde drumherum ist sehr sumpfig

          Wir sind etwas enttäuscht, dass wir an dem Tümpel nicht bleiben können. Es ist wahnsinnig idyllisch und wir schauen schon seit einer Weile nach einem Lagerplatz. Aber der Boden ist zu feucht, schlafen können wir hier nicht, also geht es den kanal entlang weiter. Während es langsam dunkler wird, werde ich langsam immer unruhiger. Neben dem Kanal finden wir einfach keinen Platz für unser Tarp. Die Bäume stehen zu dicht, es ist zu abschüssig, oder beides
          Als es schon beinahe komplett dunkel ist, treffen wir auf eine erst kürzlich geschlagene Brandschneise, welche von oben kommend den dichten Wald ca 20m breit unterbricht und bis runter ins Tal reicht. Das muss für diese Nacht reichen! Wir suchen uns einen Fleck, der möglichst gerade ist und wenig Baum- und Strauchstümpfe enthält und hauen uns müde aufs Ohr.
          Zuletzt geändert von meisterede; 18.10.2016, 17:23.

          Kommentar


          • meisterede
            Dauerbesucher
            • 19.05.2013
            • 737
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

            Tag 5

            In der Morgensonne breiten wir Schlafsäcke und Biwacksäcke wieder zum trocknen aus. Obwohl wir beide angeblich atmungsaktive Materialien haben, sind sie morgens doch immer etwas feucht. Danach wird wieder ausgiebig gefrühstückt und die Karte studiert. Ich bin ein Typ, der viel auf die Karte schaut und immer etwas voraus planen will. Bei dieser Tour wäre das aber kaum nötig gewesen, der Weg ist oft leicht zu finden, Abzweigungen von den Autopisten sind immer markiert... eigentlich kann man recht entspannt laufen und muss sich nur selten um die Navigation kümmern.


            Die Brandschneise. Sie war in den Karten eingezeichnet, war also schon älter. Scheinbar wird sie aber regelmäßig "gepflegt", wir konnten kaum neue Triebe o.ä. entdecken.


            Vermutlich die unbequemste Nacht, alles voller Stoppeln und Strünke...

            Nachdem alles wieder trocken und wir ausreichend verpflegt sind, packen wir ein und machen uns auf den Weg. Nach den Ausblicken gestern ist die Landschaft heute fast schon langweilig. Nur die Gipfel weiter oben sind weiterhin ein wahnsinnig schöner Anblick.





            Wir kommen heute nicht so gut voran und die Stimmung ist etwas gedrückt. Die schweren Rucksäcke und die anhaltenden Schmerzen machen uns immer weiter zu schaffen, vor allem meine Schultern sind kaum noch auszuhalten. Außerdem merke ich, dass mir trotz der recht entspannten Etappen langsam die Kraft ausgeht. Ich habe vor dieser Tour null trainiert und die vielen Auf- und Abstiege in Verbindung mit dem sauschweren und unbequemen Rucksack zehren an meinen Kräften. Auch meine Cousine hat große Probleme mit ihrer wund gescheuerten Hüfte und so beißen wir die Zähne zusammen und spulen wortkarg die Etappe ab.
            Ab ca. der Hälfte der Etappe können wir auf der gegenüber liegenden Talseite schon unser Tagesziel sehen, den Ort Capileira.



            Ca. einen Kilometer vor Capileira treffen wir auf die Puente Chiscar, welche über den Rio Poqueira führt. Da wir recht gut in der Zeit sind, beschließen wir hier eine größere Pause einzulegen und waschen uns ausgiebig im Fluss. Danach legen wir uns noch etwas am "Strand" in die Sonne.


            Die Puente Chiscar


            Endlich mal mehr als nur ein kleines Rinnsal zum Waschen.

            Wir entscheiden uns, die Nacht hier zu verbringen und den steilen Anstieg nach Capileira heute nicht mehr mit Gepäck zu machen. Wir deponieren das Gepäck im Gebüsch und stapfen kurz in die Stadt auf der Suche nach einer Apotheke. Sämtliches Pflaster- und Tape-Material ist zum Schutz von Schultern, Hüfte und Füßen bereits verbraucht und wir brauchen Nachschub. Wir empfinden das Örtchen sofort als sehr unangenehm. Beworben als besonders ursprüngliches spanisches Bergdorf wird es täglich von mehreren hundert Touristen überrannt. Die Hauptstraße ist komplett mit Bussen belagert, die darauf warten, ihre Japaner wieder einzusammeln und in fast jedem Haus kann man "landestypischen" Krimskrams kaufen. Die vielen Menschen und diese offensiv touristische Ausrichtung machen uns den Ort sehr unsympathisch und sobald wir eine Apotheke gefunden haben, verziehen wir uns wieder an "unsere" Brücke.
            Obwohl nur einen Kilometer von Capileira entfernt, haben wir dort unsere Ruhe und kochen gemütlich direkt auf dem Weg. Auch den Rest des Abends bekommen wir dort unten keinen Besuch.


            Unter diesen kleinen Überhang legen wir uns der Länge nach zum Schlafen direkt an den Wegesrand


            Als es unten im Tal schon dunkel und vor allem kalt wird, spazieren wir noch einmal gemütlich den Hang etwas höhe und genießen die letzten Sonnenstrahlen

            Als wir abends wieder an unserem Rastplatz sind, spreche ich aus, was ich schon den ganzen Tag in meinem Kopf habe: Ich würde die Gelegenheit gerne nutzen und die Tour in Capileira beenden. Ursprünglich wollten wir eine Etappe länger laufen, bis Trevelez, aber ich fürchte dass ich das morgen nicht mehr schaffe oder nur mit viel Quälerei. Mir das anzutun fällt mir schwer, wenn wir jetzt eine Ausstiegsstelle quasi vor der Nase haben. Meine Cousine hadert noch etwas, da sie die geplante Route schon gerne fertig laufen würde und sich da schon irgendwie durchbeißen könnte. Letzten Endes lässt sie sich aber überreden und so beschließen wir, morgen die Tour abzubrechen und von Capileira aus nach Granada zurück zu fahren.
            Mit dem seltsamen Gefühl, dass dies nun die letzte Nacht in der Sierra Nevada ist, schlafen wir ein.
            Zuletzt geändert von meisterede; 19.10.2016, 10:43.

            Kommentar


            • meisterede
              Dauerbesucher
              • 19.05.2013
              • 737
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

              Tag 6

              Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen und laufen gemütlich hoch nach Capileira. In den frühen Morgenstunden ist der Ort wie ausgestorben und ohne die vielen Touristen können wir uns in Ruhe etwas umschauen. Zu dieser Zeit hat der Ort dann doch seine schönen Seiten und wir schlendern ein wenig durch die Gassen.




              So einen Ausblick hätte ich auch gerne jeden Tag vom Schlafzimmer aus

              An der Bushaltestelle angekommen stellen wir nach viel Warterei und schließlich etwas rumfragen in den umliegenden Läden fest, dass wir den morgendlichen Bus nach Granada verpasst haben. Irgendwie war ich zu doof, den Busplan zu lesen (ich weiß im Rückblick nicht mehr genau, was ich falsch gemacht habe...), jedenfalls war der Bus bereits eine Stunde vor uns hier. Uns bleibt jetzt nur, den Tag im Ort zu verbringen und dann am Nachmittag den zweiten Bus zu nehmen. Das ist ärgerlich, vor allem weil so langsam die Touristenwelle wieder anrollt. Wir verkriechen uns etwas in eine eher abgelegene Gasse, liegen in der Sonne, lesen und vernichten fleißig übrige Essensvorräte. Ein paar Stunden später geht es dann (diesmal zur richtigen Uhrzeit ) mit dem Bus "nach Hause".


              Rückblick auf Capileira und einige Gipfel der Sierra Nevada


              Ausklang

              Zurück in unserem Hostel genossen wir erstmal eine warme Dusche und die Annehmlichkeiten der örtlichen Gastronomie. In beinah jeder Bar/Bistro/Restaurant gibt es das Angebot "Tapas und Bier: 2€". So entwickelt sich jedes abendliche Essen gehen zu einem mittelschweren Besäufnis, was wir uns nach den Strapazen der letzten Tage aber selbstverständlich nicht vorenthalten wollen!
              So genießen wir noch die letzten Tage in dieser wirklich tollen Stadt. Tagsüber streifen wir ziellos durch die Gassen und lassen uns treiben, abends ziehen wir durch die unendlichen vielen Bars und sind vor allem von der zahlreichen und vielfältigen Musikszene der Stadt begeistert. Kein Tag an dem nicht irgendwo eine Jam-Session stattfindet, überall treten Bands auf und wenn Musik von der CD läuft, dann oft von regionalen Bands. Das hat mich sehr beeindruckt. Herlich wenn der Barkeeper auf die Frage nach einem gerade laufenden Lied sagt "Das ist Band xy, die proben hier um die Ecke.", beim nächsten "Das ist Band yz, deren Gitarrist sitzt da drüben." und beim dritten Lied "Das ist meine Band ". Sowas gefällt mir.
              Außerdem ist es in der Stadt wirklich warm und wir genießen den "Sommer". Die Spanier scheinen das anders zu sehen, wir bekommen jedenfalls viele seltsame Blicke von Menschen in Mantel und Mütze, wenn wir in kurzen Hosen und FlipFlops durch die Straßen latschen


              Spanische Sonne im Kampf gegen deutsche Blässe


              Noch einmal die Alhambra, eine ehemalige arabische Schloss- und Festungsanlage. Leider extrem überlaufen, aber dennoch sehr interessant und lohnend!


              Fazit

              Trotz unserer Fehlplanung (das Wort "Schneeschuhe" reißt heute noch tiefe Wunden auf...) und dem daraus resultierenden übertriebenen Rucksackgewicht und den daraus resultierenden Schulter- bzw Hüft-Problemen... es war eine Hammer Tour!! Ich war wie gesagt vorher noch nie so lange autark unterwegs und so abgeschieden. Gemessen am Forumsdurchschnitt vermutlich ein netter Spaziergang, aber für mich ein wirklich beeindruckendes und prägendes Erlebnis. Beim Durchsehen der Fotos und dem Schreiben des Berichts ist mir das auch jetzt mit zweieinhalb Jahren Abstand nochmal bewusst geworden. So lange auf sich allein gestellt zu sein und das ganze trotz Probleme zu meistern, fühlt sich einfach gut an. Außerdem habe ich eine Landschaft kennengelernt, die ich vorher gar nicht kannte, die mich aber sehr beeindruckt hat. Alles in allem: SUPER!!

              Falls Fragen auftauchen, werde ich gerne versuchen, diese so gut wie möglich zu beantworten
              Zuletzt geändert von meisterede; 19.10.2016, 11:07.

              Kommentar


              • Juno234
                Erfahren
                • 03.08.2007
                • 397

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                Fängt gut an

                Kommentar


                • meisterede
                  Dauerbesucher
                  • 19.05.2013
                  • 737
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                  Danke! Für heute ist erstmal Schluss, hab keine Lust mehr Ist erstaunlich viel Arbeit, weiß das jetzt umso mehr zu würdigen...
                  Morgen mache ich weiter, versprochen

                  Kommentar


                  • meisterede
                    Dauerbesucher
                    • 19.05.2013
                    • 737
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                    So, fertig

                    Kommentar


                    • SouthWest
                      Erfahren
                      • 28.03.2013
                      • 373
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                      Danke schön! Sehr schöner Bericht.

                      Wenn nicht die vielen Schotterwege wären, dann könnte das ne perfekte Ecke für eine Tour in der Nebensaison sein.

                      Kommentar


                      • meisterede
                        Dauerbesucher
                        • 19.05.2013
                        • 737
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                        Wie gesagt, wir hatten das Glück, dank Nebensaison sehr allein zu sein. Dennoch waren die Streckenabschnitte abseits dieser Pisten natürlich schöner, weil (zumindest gefühlt) zivilisationsferner...
                        Ich habe eben nochmal kurz auf der Karte geschaut und dort gesehen, dass der GR-240 auf den nördlichen Abschnitten deutlich einsamer verläuft und nur selten auf schmale Pfade trifft, Schotterpisten gibt es da kaum. Über diesen Teil des Weges kann ich nichts sagen da ich ihn nicht kenne, aber laut Karte ist es dort nochmal deutlich einsamer und eben ohne solche Pisten.

                        Kommentar


                        • OutofSaigon
                          Erfahren
                          • 14.03.2014
                          • 382
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                          Hallo Meister Ede,
                          danke für diesen netten Bericht!

                          Ebenso wie du schaue ich gerne auf Landkarten, und es scheint mir, daß ihr am westlichen Abhang der Sierra Nevada unterwegs wart und die Etappen 1 bis 5 auf dieser Karte gelaufen seid.

                          Mich im Frühling einmal im Bereich der Sierra Nevada herumzutreiben, das hatte ich auch schon avisiert. Nun zeigt mir aber dein Bericht (a) daß es dort im März 2014 doch noch ziemlich grau und wenig grün aussah, und (b) daß ihr anscheinend einen erheblichen Teil der Wanderung auf Fahrstraßen zurückgelegt habt. Beides finde ich natürlich nicht so prickelnd. Also: meinst du, es ist im April oder Mai grüner dort? Schrecklich heiß kann es doch in den Bergen im April oder Mai noch nicht sein, oder? Und siehst du eine Möglichkeit, mehr auf Wanderwegen und weniger auf Fahrstraßen zu laufen?

                          Danke im voraus!

                          Kommentar


                          • meisterede
                            Dauerbesucher
                            • 19.05.2013
                            • 737
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                            Hallo OutofSaigon,
                            das mit den Etappen hast du richtig erkannt. Die von dir verlinkte Karte ist auch in dem Wanderführer enthalten, an dessen Tagesetappen wir uns grob gehalten haben. In eben diesem Führer habe ich eben noch einmal geblättert. Wie ich weiter oben bereits schrieb, sind die nördlichen Abschnitte deutlich abgeschiedener. Von deiner Karte ausgehend sind die Etappen 15-18 nahezu komplett abseits irgendwelcher Pisten und Wege. Wie genau das dann vor Ort aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber anhand der Karte dürfte nicht mehr als ein schmaler Trampelpfad vorhanden sein. Folgt man dem Weg in der "richtigen" Richtung, könnte man über Ferreira zum Puerto de la Rafua fahren (lassen) und dann bis zum Start-/Endpunkt des Weges am Centro de Visitantes El Dornajo laufen. Von dort kommt man mit einem Bus wieder Richtung Granada.
                            Zu deiner anderen Frage kann ich nicht viel sagen. Klar gehe ich davon aus, dass es im April und Mai grüner und auch wärmer ist. Sicher kann ich es aber nicht sagen. Schmelzwasser dürfte dann immer noch vorhanden sein, was das Auffüllen unterwegs recht komfortabel macht. Besonders heiß dürfte es (vor allem auf den nördlichen Abschnitten) nicht werden. Wir hatten Höchstwerte von ca 25° und nachts meist um die Null. Das könnte dann ein/zwei Monate später natürlich noch ein wenig nach oben gehen.

                            Gruß Felix

                            Kommentar


                            • smeagolvomloh
                              Fuchs
                              • 07.06.2008
                              • 1929
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                              Vielen Dank fürs Mitnehmen!
                              "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                              Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

                              Kommentar


                              • snemelch
                                Gerne im Forum
                                • 18.04.2012
                                • 64
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                                Schöner Reisebericht!
                                War selber vor einigen Jahren in der Gegend und wie vermutlich viele andere auch so angetan von dem (südspanischen) Lebensgefühl, der Gelassenheit der Granadier bzw. großteils muss man ja schon auch sagen Erasmus-Studenten.
                                Habt ihr euch die cuevas angesehen? Auch spannend, diese Art Behausungen kennenzulernen.
                                Gruß
                                Clemens

                                Kommentar


                                • meisterede
                                  Dauerbesucher
                                  • 19.05.2013
                                  • 737
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                                  Zitat von snemelch Beitrag anzeigen
                                  Schöner Reisebericht!
                                  War selber vor einigen Jahren in der Gegend und wie vermutlich viele andere auch so angetan von dem (südspanischen) Lebensgefühl, der Gelassenheit der Granadier bzw. großteils muss man ja schon auch sagen Erasmus-Studenten.
                                  Habt ihr euch die cuevas angesehen? Auch spannend, diese Art Behausungen kennenzulernen.
                                  Gruß
                                  Clemens
                                  Danke Clemens!
                                  Granada als Stadt hat uns wirklich wahnsinnig gut gefallen, aber das mit den Studenten stimmt schon. Ich finde es manchmal etwas seltsam, "extra" in eine fremde Gegend zu fahren und dort dann doch die immer gleichen Leute zu treffen, gerade Deutsche gab es sehr viele. Wir haben uns da im/rund ums Hostel etwas rar gemacht und auch die "Touri-Straßen" etwas gemieden und uns lieber an die einheimische (oder zumindest spanische - auch innerhalb des Landes ist die Stadt unter jungen und "alternativen" Leuten sehr beliebt) Bevölkerung gehalten.
                                  Die Cuevas haben wir nicht angeschaut, ich musste eben sogar auf Google schauen was du meinst Sieht tatsächlich sehr interessant aus, das behalte ich mal im Hinterkopf. Zumindest für einen kurzen Städtetrip oder als Zwischenstopp auf der Reise woanders hin steht Granada seit dieser Tour bei mir weit oben auf der Liste, da komme ich sicher nochmal vorbei!
                                  Gruß Felix

                                  Kommentar


                                  • SouthWest
                                    Erfahren
                                    • 28.03.2013
                                    • 373
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [ES] Sierra Nevada - eine Woche auf dem GR 240

                                    Ende April / Anfang Mai ist perfekt für die Gegend. Dann ist es natürlich grüner und alles blüht.

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X