[UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

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  • Borderli
    Fuchs
    • 08.02.2009
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

    Blicke auf eine geniale Woche in Assynt und Knoydart zurück. Ganz oben im far north sind wir auf den Stac Pollaidh, Ben More Assynt und dem Conival gewesen!
    Das Quinag Massiv steht neben dem Suilven ganz weit oben auf meiner Wunschliste fürs nächste mal. Sieht von Westen sowas von irre aus.

    Unglaublich das so wenig von dort oben hier auf ODS bisher zu lesen war....
    Bitte, trage dazu bei, diesen Zustand zu ändern!
    Ich war zwar schon mehrmals in dieser Gegend, aber immer nur in der Bequem-Variante mit Auto und so. Da ich aber irgendwann dort auch eine mehrtägige Tour vorhabe, freue ich mich über jeden Reisebericht, dem ich Infos entnehmen kann.

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    • codenascher

      Alter Hase
      • 30.06.2009
      • 4977
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

      Zitat von Borderli Beitrag anzeigen
      Bitte, trage dazu bei, diesen Zustand zu ändern!
      ...
      Keine Sorge, dass werde ich

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

      meine Weltkarte

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      • Antracis
        Fuchs
        • 29.05.2010
        • 1280
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

        Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
        Blicke auf eine geniale Woche in Assynt und Knoydart zurück. Ganz oben im far north sind wir auf den Stac Pollaidh, Ben More Assynt und dem Conival gewesen!
        Fein, da freue ich mich schon auf den Bericht.

        Das Quinag Massiv steht neben dem Suilven ganz weit oben auf meiner Wunschliste fürs nächste mal. Sieht von Westen sowas von irre aus.
        Das ist auch wirklich genial. Erinnerte mich so ein bisschen an Game of Thrones, als ich direkt davor stand.

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        • Antracis
          Fuchs
          • 29.05.2010
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          #24
          AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

          Tag 8: Glencanisp Forrest - Quinag


          Ein windiger Morgen erwartet uns. Allerdings müssen wir morgen schon wieder zurück in die Zivilisation, deshalb beeilen wir uns mit dem Frühstück in der Hoffnung, heute bei gutem Wetter vielleicht noch auf Quinag zu steigen.

          Zunächst heissts aber, bei zunehmend stärkeren Böen, das Zelt abzubauen. Der Himmel zeigt sich fast wolkenlos und die Sonne kommt raus. Bereits über eine Hügelkette hinweg können wir die Gipfel von Quinag sehen.





          Zunächst geht es über die Trakorpiste zurück, dann führt der Weg über einen Abzweig, an einer Bothy vorbei, nach Nord-Osten.





          Der weitere Weg ist, obwohl eigentlich ein Feldweg, ziemlich zäh, weil einfach sehr boggy. Die Gegend ist überhaupt ziemlich feucht, bietet immer wieder tolle Anblicke kleinerer und größerer Gewässer.







          Ich hab schon einige Berichte von Packraftern in der Gegend gelesen, wär doch auch mal was.

          Als größtes Hindernis erweist sich aber eine sogenannte Hikers-Trap. Offenbar von irgendeinem genial-bösen Hirn erdacht, um unschuldige Hiker verschwinden zu lassen. Wir sind vielleicht die ersten, die von einer berichten können.





          Beim ersten vorsichtigen Annäherungsversuch verschwindet der Treckingstock hüfttief im Schlamm.

          Schon, um überhaupt an das Tor ranzukommen, bedarf es eigentlich eines kleinen Sprunges oder man muss von der Seite her geklettert kommen.

          Direkt durch den beweglichen Teil zu klettern, scheitert am Platz. Der Rucksack ist zu groß.

          Rucksäcke rüberwerfen bei 20 Kilo gar nicht so einfach, die sollen ja auch nicht im Sumpf landen.

          Das Tor an sich hängt zwar auf halb sieben, man kann aber nicht einfach ran, weil runterherum alles hüfttief schlammig ist. Zum Klettern gibt es zuviel nach und Öffnen und von der Seite aus durchklettern geht auch nicht, weil es unten mit Draht gut befestigt ist. Sieht vielleicht einfach aus, wars aber ganz und gar nicht, wenn man kein Schlammbad wollte.

          Letztlich blieb nur der Zaun und einfach rüberklettern, wobei es im nachhinein cleverer gewesen wäre, Anke wäre vorgegangen, weil so musste sie halt die schweren Rucksäcke rüberheben.

          Egal, irgendwann waren wir drüben und hatten endlich freie Sicht auf Quinag.





          Schon ein toller Berg, bzw. eigentlich ein Y-förmiges Bergmassiv aus 3 Corbetts, die über eine gemeinsame Ridge verbunden sind. Von Südwesten her gesehen wirkt es wie eine mittelalterliche Fantasyfestung oder ein Teil einer Mauer. Es steht wirklich eindrucksvoll isoliert in der Pampa.

          Einige Steppingstones später erreichen wir dann die A 837, der wir ein Stück nach Osten folgen, bis wir Richtung Quinag einbiegen können.

          Wir folgen zunächst einem Stalkerspfad und suchen uns schließlich einen Zeltplatz nah am Weg. Nicht sehr schön, aber es gibt Wasser und wir wollen ja noch weiter. Als wir aufbrechen, ist es schon 15:00 Uhr.

          Anfangs haben wir noch einen Pfad, aber bis zum Fuße des Massivs geht es dann querfeldein.

          Ich schicke mal voraus, dass Quinag sicher einer der interessantesten Berge ist, auf denen ich in Schottland war. Ähnlich, wie bei Beinn Alligin ist eigentlich sowohl das, was man direkt geht oder klettert wie auch das, was man sieht, nie langweilig, sondern immer unterhaltsam bis begeisternd.

          Eine Ausnahme stellt höchstens in gewisser Weise der Aufstieg direkt von der Westseite dar - den wir jetzt vor uns hatten.

          Durch den Zeitmangel mussten wir leider den direkten Weg gehen und es war klar, dass wir auch die Ridge nicht schaffen würden, wir peilten deshalb direkt den Hauptgipfel Sàil Gharbh an.

          Der Teil vom Weg bis zum Fuße des Massivs ist landschaftlich grandios und macht Spaß, der Aufstieg in einer sehr steilen Geröllrinne aber stupide und anstregend. Immerhin sind wir allein und brauchen uns weniger Sorgen um Steinschlag machen, solange wir nahe zusammen kraxeln.

          Schließlich erreichen wir ein sehr schön gelegenes Bealach und genießen die Aussicht.








          Dann gehts weiter über den Grat bis zum Hauptgipfel, ab 700m wird es zunehmend steiniger, überall der vertraute, von Erosion glattgerundete torridonische Sandstein. Schließlich sind wir, bei schon sehr tief stehender Sonne endlich oben. Genießen mittlerweile wieder mal Windstille und tolle Sichtverhältnisse.














          Von hier kann man auch wirklich gut die ganze Struktur des Massivs überblicken. Der Anmarsch aus dem Corrie von der Straße von Osten her muss großartig sein, und wenn man dann, bei gutem Wetter, noch die gesamte Ridge zwischen den beiden Nebengipfeln dranhängen kann, wird klar warum Walkinghighlands von "one of the finest hillwalks in Scotland" spricht.

          Wir hatten leider nur Zeit für die Kurzversion, wollen aber unnbedingt nochmal hin.

          Es ist schon fast sieben Uhr, als wir aufbrechen. Beim Abstieg nutzen wir nicht mehr die Steinrinne, sondern steigen in steilen Serpentinen ohne Pfad über die Grashänge ab, die ja hier in der Regel viel terrassierter und auch in sehr steilem Winkel gut zu gehen sind, ganz im Gegensatz wie beispielsweise in den Alpen.

          Auf dem Weg zum Zelt gibt es noch schöne Ausblicke nach Süden auf Suilven und zur Küste:








          Schließlich erreichen wir, schon fast in der Dämmerung, endlich unserer Zelt und sind ziemlich platt.





          Wir schicken einen letzten Blick zurück zu Quinag, der in der Abendsonne leuchtet. Gut zu sehen unsere steile Aufstiegsrinne hinauf zum Bealach in der Mitte der Ridge.





          Im Zelt gibts dann noch lecker Essen und wir stoßen mit Whisky auf den erfolgreichen Urlaub an. Fast alle geplanten Gipfel bei gutem Wetter und vor allem traumhafter Sicht, das ist in Schottland doch eher seltenes Glück. Aber wir hatten es ja auch schon ganz anders.
          Zuletzt geändert von Antracis; 30.10.2016, 20:25.

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          • meisterede
            Dauerbesucher
            • 19.05.2013
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            #25
            AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

            Danke für den tollen Bericht! Bin über den Bericht von Codenascher drauf gestoßen und bin von beiden Berichten total geflasht!! Kenne die Ecke gar nicht, war nur vor einigen Jahren mal für ein paar Tage im Südwesten Irlands, was (entgegen meiner ignoranten Vorurteile ) scheinbar doch nicht stellvertretend für die gesamten britischen Inseln ist
            Diese Ecke muss ich mir wirklich merken, die Landschaft gefällt mir total, danke!

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              #26
              AW: [UK] "One of Scotland´s best-kept secrets": The Far North

              Die Suilven-Bilder von unten kommen mir bekannt vor ... warte mal:
              Hier!
              Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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