Hallo zusammen,
bedauerlicherweise habe ich zu diesem Thema in keinem Wanderführer oder Wanderbericht im Internet auch nur irgendetwas gefunden. Und mich würde die Meinung anderer Wanderer dazu wirklich interessieren.
Es geht um die Qualität bzw. die sagen wir Begehbarkeit der Wege in unterschiedlichen Regionen. Bisher fand ich trotz der herrlichen Aussichten und Landschaft die Wege im Tessin am schlechtesten (mit Ausnahme von verlassenen Gegenden in den italienischen Westalpen, aber da schien kaum einer zu wandern, und selbst Fernwanderwege waren an manchen Stellen halb zugewachsen) : Auch schmale fast Pfade sind meiner Erfahrung nach im Tessin meist gepflastert (nur sehr weit oben hat man irgendwann Naturboden) und zwar gepflastert mit Natursteinen vollkommen unterschiedlicher Größe und Formen, d.h. der Weg ist nicht oft nur unregelmäßig, schief und krumm, sondern auch noch durchgängig sehr hart. Aber mit etwas Übung bekommt man auf diesen Wegen auch noch bergab einen guten Rhythmus und kommt sehr zügig voran.
Ganz anders bzw. viel schlechter im südlichen Teil der Cevennen, wo ich vor kurzem war. Zwar waren Klima (Mitte Oktober ab frühem Nachmittag in der Sonne noch warm wie in D. im Sommer), Landschaft, Aussichten und vor allem die Einheimischen großartig, aber die Wege! Meiner Meinung nach wirken die meisten dort wie Forst/Wirtschaftswege oder solche, auf denen früher Vieh getrieben wurde, nie wie zum Wandern angelegte Pfade.
Die breiten Forstwege sind oft viel, viel grober geschottert als in D. ein Bahndamm, aber das ist nichts gegen die Viehwege und nicht befahrbaren Pfade. Meist wirkt es an steilen Stellen (aber auch manchmal an flacheren) , als ob man mit dem Muldenkipper eine Ladung Steine (bis zur vielfachen Größe von Pflastersteinen) hingekippt und irgendwie verteilt hätte. Wenn man Glück hat, kann man noch irgendwie zwischen die Steine treten, aber oft liegen sie so dicht, dass man auf den Steinen laufen muss, was bei vollkommen unregelmäßigen Natursteinen sehr zäh ist, zumal sie manchmal auch noch wegkippen, wenn man drauftritt. Das kann so über einige hundert Meter gehen, besonders an steilen Stellen. (Ich hätte gern ein besseres Bild angehangen, aber was das die Verwaltung und das Einfügen von Bildern angeht, ist die Software dieses Forums leider ziemlich zäh bedienbar und hat auch Grenzen für Filegrößen, die noch aus der Zeit stammen, als Plattenplatz sehr teuer war)
Weiterhin sind die Wege auch im Vergleich etwa zu den Zentralalpen oft extrem steil (teilweise wäre eher eine Treppe passend als ein Weg), immer wieder mit höheren Stufen drin und dann mit den derart großen Steinen "vollgeschüttet". Dazwischen ist dann tw. noch feinerer Kies, der beim Drauftreten wegrutscht.
Ich hatte vorher kaum Wege (wie gesagt mit Ausnahme von verlassenen Gegenden in den italienischen Westalpen, aber auch dort nicht so durchgängig) erlebt, die man nicht deutlich schneller runtergehen kann als rauf, und hatte selbst bei steinigen Wege in den Zentralalpen mit Stöcken beim Runtergehen 1000 Höhenmeter runter in der Stunde geschafft, als ich mal spät dran war.
Weiterhin wirken in den Cevennen die meisten Wege in keiner Weise so, als ob jemand beim Anlegen an Wanderer gedacht hätte (dafür sind die Wege vermutlich auch zu alt): Auch dort, wo Platz wäre, keine sinnvollen Serpentinen, keine Gedanke daran, dass extreme Steigungen mit höheren Stufen mit Wegen voller großer Steine (sieht oft aus wie ein Bachbett) eben mehr ermüden oder daran, dass man diese Wege auch gut runtergehen möchte.
Ich hatte bisher sonst auf allen Wegen in unterschiedlichen Regionen nach etwas Gewöhnung einen guten Wanderrhythmus gefunden und die Unebenheit der Pfade genossen, in den Zentralalpen auch auf sehr steilen Pfaden bis knapp 3000 Meter, also über Hüttenniveau oder auch in Geröllfeldern.
In den Cevennen ist mir das nicht gelungen: So toll die Landschaft und die Aussichten waren, die meisten Wege waren immer wieder stellweise richtig vergurkt, und auch wenn man fast ständig auf den Boden schaute, fand man nur dann wenig gute Tritte und wenn dann verlangsamte es das Tempo enorm.
Ich hatte auch noch nie sehr steile Wege erlebt, die einem runter länger vorkamen als rauf, weil der Weg derart unregelmäßig und schlecht zu war.
Interessanterweise schreibt dazu bei Reiseberichten über die Cevennen nie jemand auch nur irgend etwas: Vielleicht möchte keiner als Warmduscher dastehen. Aber damit hat das wenig zu tun: Extrem steile Wege runterzugehen, die voller unregelmäßig geformter großer Steine und Stufen fast wie eine steile Treppe sind, geht auf die Knie, auch mit Stöcken und auch wenn man versucht noch möglichst Serpentinen zu finden und möglichst kleine Schritte zu machen (was sich aber leider oft nicht möglich ist, wenn man den nächsten festen Tritt nehmen will).
Wo ich wohne in D., gibt es eine Art Treppe mit Natursteinen, tw. 30 cm und höheren Stufen und kleinen Wegpassagen, die auf ca. 800 Metern Weglänge fast in der Falllinie ca. 300 Höhenmeter macht, bergauf ein tolles Training, aber runter würde ich das wegen der Knie niemandem raten. Ähnlich schlecht für die Knie kamen mir viele Wege in den Cevennen vor.
Mich würde wirklich interessieren, ob außerhalb Deutschlands und der Zentralalpen und der Schweiz solche Wege wie in den Cevennen die Regel oder die Ausnahme sind oder ob ich der einzige bin, den so etwas interessiert?
Grüße
Uwe
bedauerlicherweise habe ich zu diesem Thema in keinem Wanderführer oder Wanderbericht im Internet auch nur irgendetwas gefunden. Und mich würde die Meinung anderer Wanderer dazu wirklich interessieren.
Es geht um die Qualität bzw. die sagen wir Begehbarkeit der Wege in unterschiedlichen Regionen. Bisher fand ich trotz der herrlichen Aussichten und Landschaft die Wege im Tessin am schlechtesten (mit Ausnahme von verlassenen Gegenden in den italienischen Westalpen, aber da schien kaum einer zu wandern, und selbst Fernwanderwege waren an manchen Stellen halb zugewachsen) : Auch schmale fast Pfade sind meiner Erfahrung nach im Tessin meist gepflastert (nur sehr weit oben hat man irgendwann Naturboden) und zwar gepflastert mit Natursteinen vollkommen unterschiedlicher Größe und Formen, d.h. der Weg ist nicht oft nur unregelmäßig, schief und krumm, sondern auch noch durchgängig sehr hart. Aber mit etwas Übung bekommt man auf diesen Wegen auch noch bergab einen guten Rhythmus und kommt sehr zügig voran.
Ganz anders bzw. viel schlechter im südlichen Teil der Cevennen, wo ich vor kurzem war. Zwar waren Klima (Mitte Oktober ab frühem Nachmittag in der Sonne noch warm wie in D. im Sommer), Landschaft, Aussichten und vor allem die Einheimischen großartig, aber die Wege! Meiner Meinung nach wirken die meisten dort wie Forst/Wirtschaftswege oder solche, auf denen früher Vieh getrieben wurde, nie wie zum Wandern angelegte Pfade.
Die breiten Forstwege sind oft viel, viel grober geschottert als in D. ein Bahndamm, aber das ist nichts gegen die Viehwege und nicht befahrbaren Pfade. Meist wirkt es an steilen Stellen (aber auch manchmal an flacheren) , als ob man mit dem Muldenkipper eine Ladung Steine (bis zur vielfachen Größe von Pflastersteinen) hingekippt und irgendwie verteilt hätte. Wenn man Glück hat, kann man noch irgendwie zwischen die Steine treten, aber oft liegen sie so dicht, dass man auf den Steinen laufen muss, was bei vollkommen unregelmäßigen Natursteinen sehr zäh ist, zumal sie manchmal auch noch wegkippen, wenn man drauftritt. Das kann so über einige hundert Meter gehen, besonders an steilen Stellen. (Ich hätte gern ein besseres Bild angehangen, aber was das die Verwaltung und das Einfügen von Bildern angeht, ist die Software dieses Forums leider ziemlich zäh bedienbar und hat auch Grenzen für Filegrößen, die noch aus der Zeit stammen, als Plattenplatz sehr teuer war)
Weiterhin sind die Wege auch im Vergleich etwa zu den Zentralalpen oft extrem steil (teilweise wäre eher eine Treppe passend als ein Weg), immer wieder mit höheren Stufen drin und dann mit den derart großen Steinen "vollgeschüttet". Dazwischen ist dann tw. noch feinerer Kies, der beim Drauftreten wegrutscht.
Ich hatte vorher kaum Wege (wie gesagt mit Ausnahme von verlassenen Gegenden in den italienischen Westalpen, aber auch dort nicht so durchgängig) erlebt, die man nicht deutlich schneller runtergehen kann als rauf, und hatte selbst bei steinigen Wege in den Zentralalpen mit Stöcken beim Runtergehen 1000 Höhenmeter runter in der Stunde geschafft, als ich mal spät dran war.
Weiterhin wirken in den Cevennen die meisten Wege in keiner Weise so, als ob jemand beim Anlegen an Wanderer gedacht hätte (dafür sind die Wege vermutlich auch zu alt): Auch dort, wo Platz wäre, keine sinnvollen Serpentinen, keine Gedanke daran, dass extreme Steigungen mit höheren Stufen mit Wegen voller großer Steine (sieht oft aus wie ein Bachbett) eben mehr ermüden oder daran, dass man diese Wege auch gut runtergehen möchte.
Ich hatte bisher sonst auf allen Wegen in unterschiedlichen Regionen nach etwas Gewöhnung einen guten Wanderrhythmus gefunden und die Unebenheit der Pfade genossen, in den Zentralalpen auch auf sehr steilen Pfaden bis knapp 3000 Meter, also über Hüttenniveau oder auch in Geröllfeldern.
In den Cevennen ist mir das nicht gelungen: So toll die Landschaft und die Aussichten waren, die meisten Wege waren immer wieder stellweise richtig vergurkt, und auch wenn man fast ständig auf den Boden schaute, fand man nur dann wenig gute Tritte und wenn dann verlangsamte es das Tempo enorm.
Ich hatte auch noch nie sehr steile Wege erlebt, die einem runter länger vorkamen als rauf, weil der Weg derart unregelmäßig und schlecht zu war.
Interessanterweise schreibt dazu bei Reiseberichten über die Cevennen nie jemand auch nur irgend etwas: Vielleicht möchte keiner als Warmduscher dastehen. Aber damit hat das wenig zu tun: Extrem steile Wege runterzugehen, die voller unregelmäßig geformter großer Steine und Stufen fast wie eine steile Treppe sind, geht auf die Knie, auch mit Stöcken und auch wenn man versucht noch möglichst Serpentinen zu finden und möglichst kleine Schritte zu machen (was sich aber leider oft nicht möglich ist, wenn man den nächsten festen Tritt nehmen will).
Wo ich wohne in D., gibt es eine Art Treppe mit Natursteinen, tw. 30 cm und höheren Stufen und kleinen Wegpassagen, die auf ca. 800 Metern Weglänge fast in der Falllinie ca. 300 Höhenmeter macht, bergauf ein tolles Training, aber runter würde ich das wegen der Knie niemandem raten. Ähnlich schlecht für die Knie kamen mir viele Wege in den Cevennen vor.
Mich würde wirklich interessieren, ob außerhalb Deutschlands und der Zentralalpen und der Schweiz solche Wege wie in den Cevennen die Regel oder die Ausnahme sind oder ob ich der einzige bin, den so etwas interessiert?
Grüße
Uwe
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