Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

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  • Becks
    Freak

    Liebt das Forum
    • 11.10.2001
    • 19609
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

    Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
    mich treibt [...] das Thema "Multi-Use" in letzter Zeit stark um, denn mehrfach genutzte Ausrüstung kann ja Gewicht UND Volumen auch schnell relativieren.

    Klassisches Beispiel: 1,8-Kilo-Zelt für 2 Personen, da bin ich nicht viel über dem 700g Tarptent für mich alleine, habe aber eine bombensichere Unterkunft für Hund und Kegel.
    Ich fürchte, mein Multi-Use Verständnis ist da anders und läuft darauf hinaus, dass man den gleichen Gegenstand für mehrere Funktionen verwendet (Trekkingstöcke als Zeltstangen). Gruppennutzung (Topf und Kocher gemeinsam genutzt anstelle alleine) ist etwas anderes, aber auch eine Methode zur Reduktion.
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    • Tie_Fish
      Alter Hase
      • 03.01.2008
      • 3550
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

      Zitat von Becks Beitrag anzeigen
      Ich fürchte, mein Multi-Use Verständnis ist da anders und läuft darauf hinaus, dass man den gleichen Gegenstand für mehrere Funktionen verwendet (Trekkingstöcke als Zeltstangen). Gruppennutzung (Topf und Kocher gemeinsam genutzt anstelle alleine) ist etwas anderes, aber auch eine Methode zur Reduktion.
      Ja, du hast recht, ich habe das in einen Topf geworfen. Multi-Use meint natürlich auch Mehrfach-Funktion (Tarp als Zelt, Kochlöffel als Hering, Tempotaschentuch als Isomatte,...) und Multi-UseR meint die Nutzung eines Ausrüstungsgegenstandes durch mehrere Teilnehmer (Gruppenzelt, Kochzeug, Kondome ) Hatte mich falsch ausgedrückt.

      Durch beides lässt sich aber Gewicht und Volumen einsparen.

      Ich beschäftige mich aber trotzdem mit Multi-Use
      Grüße, Tie »

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        Freak

        Liebt das Forum
        • 18.04.2008
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

        Danke Becks. Bei den Zuckertütchen bin ich schon seit Jahren "UL".

        Was den 40l-Rucksack betrifft, bin ich in unseren meist waldreichen Regionen mit anderer Philosophie unterwegs. Alles muss reinpassen, also keine Außenlast ("was nicht draußen hängt, kann auch nicht rausrutschen"). Und auch ansonsten lieber mehr Volumen und 2. Zugang (Bodenfach), sonst wird es elendes Gefuddel, wenn man mal ungeplant irgendwas benötigt, was ganz unten im Rucksack liegt.

        Handy+Co: Wenn man den Internetzugang zumacht - also nur Telefonanrufe und SMS zulässt - verdoppelt sich die Laufzeit. Dann kann man auch die Powerbank ggf. weglassen. Sofern es der Handyhersteller zulässt, ist der Ersatzakku die gewichtsgünstigere Lösung.

        Batterie vs. Akku, zB für GPS: Schwarze Eneloops halten nach meiner Beobachtung länger als Discounter-Batterien. Je nach Tourlänge ist das Mitschleppen "leerer" Eneloops unter Umständen gewichtsgünstiger als das Schleppen/Nachkaufen von oft zu großen Batteriepackungen.

        Robustheit der Ausrüstung ist ein Punkt, der ebenfalls einfließen sollte. Wenn am filigranen (Aufschraub-) Kocher ein Beinchen abknickt/abbricht, ist auch nichts gewonnen.
        Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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        • Schlammschnecke
          Erfahren
          • 28.08.2012
          • 373
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

          Hallo,
          möchte einer der Packprofis was zum Thema 'Orientierung und Gewicht' schreiben?
          Bei längeren Touren hat man schnell mal ein halbes Kilo Landkarten im Rucksack, oder einiges mehr.
          Was tun? Handy? GPS? Ausdrucken? Auf Wegweiser verlassen, falls vorhanden? Oder Zähne zusammenbeißen und schleppen?
          Caelum crebris imbribus ac nebulis foedum - Das Klima ist durch die häufigen Regenfälle und Nebel widerlich
          Tacitus (über das Wetter in Britannien)

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          • Tie_Fish
            Alter Hase
            • 03.01.2008
            • 3550
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

            Zitat von Schlammschnecke Beitrag anzeigen
            Hallo,
            möchte einer der Packprofis was zum Thema 'Orientierung und Gewicht' schreiben?
            Bei längeren Touren hat man schnell mal ein halbes Kilo Landkarten im Rucksack, oder einiges mehr.
            Was tun? Handy? GPS? Ausdrucken? Auf Wegweiser verlassen, falls vorhanden? Oder Zähne zusammenbeißen und schleppen?
            Kommt auf das Zielgebiet an. Auf dem E5 brauchst du keine Karten, sondern läufst einfach den bunten Männchen nach. Im kanadischen Wald oder in riesigen Fjellflächen ist eine große Papier-Karte angebracht, da du sonst nie eine Peilung hinkriegst.

            Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit. Meistens nicht "entweder-oder", sondern "sowohl-als-auch"...

            btw: Es gibt schon etliche Diskussionen zu dem Thema hier. Such such such!
            Grüße, Tie »

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            • MaxD

              Lebt im Forum
              • 28.11.2014
              • 8914
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

              Zitat von derSammy Beitrag anzeigen
              [OT]

              Becksy Becksy .... mit beiden Beinen rein ins Wespennest

              Aber im Ernst... "unsereiner" Packt so viel (und klein) wie nötig/möglich ... die "anderen" so wenig wie´s grad modern ist .... (bzw. wie´s am spektakulärsten ist)

              was dabei rauskommt kann man im UL-Touren-Abbruchsfaden dann schön nachlesen
              Was soll man dazu sagen...Becks, Du bist zwar fachlich eine Hausnummer, aber Diplomatie ist in Deinen Augen vermutlich eine Form der Demenz.


              Trotzdem, Deine Empfehlungen sind ebenso hilfreich wie sinnvoll. Auch wenn Alpinisten nicht die Zielgruppe der UL-Religion sind, stimme ich Sammy zu. Wann immer ich auf Berghütten Gepäck-Gespräche mit Bergfexen geführt habe, war ich beeindruckt. Da wurden rationale und tourangepasste Packkonzepte präsentiert, die aber so minimalistisch wie möglich waren.

              Da hat mancher "Normalwanderer" seinen Rucksack kritisch beäugt.

              Es leuchtet auch ein. Fehlgeschlagene Gepäckoptimierung bei Wanderern führt ggf. zum Tourabbruch, bei Alpinisten aber durchaus zum Lebensabbruch. Das bewirkt eine andere Motivation und Denkweise!

              Wie auch immer...ich bin ganz froh darüber, dass mich meine körpereigenen Kalorienspeicher von einer finalen Konfrontation mit dem UL Thema entbinden. Solche Anregungen, wie hier vorgestellt, nehme ich aber gern mit.

              Merci vielmals!
              ministry of silly hikes

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              • Becks
                Freak

                Liebt das Forum
                • 11.10.2001
                • 19609
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                Landkarten/Orientierung ist eine Grauzone und sehr abhängig vom Gebiet. Ganz ohne Karten würde ich auch auf dem E5 nicht los (Mr. Tie, es gibt im TUL-Forum E5 Berichte, wo sich solche "ich brauche keine Karte" sogar schon in Holzgau verlaufen haben...), da man nie weiss, ob man nicht doch vom geplanten Weg abweichen muss.

                Sparen kann man mit doppelseitigen Ausdrucken oder indem man 1:50k anstelle 1:25k Karten nimmt.

                Rein auf Elektronik verlassen ist auch eine Sache, die von der Qualität der E-Karten und der Stromversorgung abhängt. Wenn ich mit einer Powerbank notfalls auch mobil nachladen kann, ist es unkritischer, als wenn ich exakt eine Batterieladung für das Handy habe. Und schon wird es kompliziert, denn die Powerbank kann auch für die Kameraakkus herhalten und man kann da eventuell den einen oder anderen rauskegeln.

                => Das sind dann schon recht fortgeschrittene Themen, und da wird es dann auch mal komplex. Hier hilft (leider) nur das, was ich unter Grundlegendes erwähnt habe. Erfahrung sammeln, damit man den echten Bedarf besser abschätzen kann (Excel Excel Ecxel), und dann verschiedene Varianten durchspielen (Ladegerät, Akku, ....), welche zudem (leider) auch noch sehr von der Tour abhängig ist. Mal bekommt man Saft unterwegs, mal nicht.


                Aber um mal ein einfaches Beispiel zu nehmen. Ich habe per Zufall eine Packliste für hüttengestützte Mehrtagestouren in den Alpen gefunden, und eben mal "quick and dirty" abgegrast. Links das Original, rechts Kommentar und Korrektur.



                Gerade einmal 5 Minuten Aufwand und aus 11kg wurden 7.4kg. Hier kann man bereits überlegen, ob nicht Punkt 3) greift: reicht, keine weitere Gedanken verschwenden, Touren geniessen. Ob das Gesamtgewicht nun 7 oder 7.5kg wiegt, ist nicht mehr so ausschlaggebend, und der Aufwand dorthin steigt mit jedem gesparten Gramm. Punkt 1) und 2) kamen da nebenbei nicht zum Tragen, da würde ich mir erst Gedanken machen, wenn z.B. die Stöcke zu instabil wären, um effektiv eingesetzt zu werden, oder wenn man nach der Tour Gelenkschmerzen hat.

                Zum Vergleich: mit 12kg Gesamtgewicht bin ich am Nufenen gestartet (Essen/Wasser wie hier nicht einberechnet), und neben Foto (800g) und Steigeisen (950g) war das gesamte Biwakmaterial sowie eine Daunenjacke im Gewicht inbegriffen.
                Zuletzt geändert von Becks; 04.10.2016, 10:36.
                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                • Carsten010

                  Fuchs
                  • 24.06.2003
                  • 2074
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                  Alles super.

                  Einfach die Seitenhiebe auf die UL-aner rausnehmen und das ist ein richtig guter Ratgeber.

                  Gruß

                  Carsten
                  Eine komplette UL-Ausrüstung in einem Shop gekauft

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                  • Becks
                    Freak

                    Liebt das Forum
                    • 11.10.2001
                    • 19609
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                    Wie schon jemand meinte: "diplomatisch dement"


                    Hier noch kurz mal drei Vergleichsbilder von meinen ersten Gehversuchen nach der Op. Die Hütte, wo die Blder entstanden, liegt maximal 2 Gehstunden von der nächsten Siedlung entfernt, und ist über einen Fahrweg an das Tal angebunden.



                    Wochenendgäste 1


                    Wochenendgäste 2 (man beachte nicht die Mädels sondern das Gepäck)


                    mein Gepäck (fehlen nur die Gehstöcke und Krücken im Bild).
                    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                    • Tie_Fish
                      Alter Hase
                      • 03.01.2008
                      • 3550
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                      Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                      Ganz ohne Karten würde ich auch auf dem E5 nicht los (Mr. Tie, es gibt im TUL-Forum E5 Berichte, wo sich solche "ich brauche keine Karte" sogar schon in Holzgau verlaufen haben...), da man nie weiss, ob man nicht doch vom geplanten Weg abweichen muss.
                      Ich auch nicht, da hast du recht. Aber: 1. Sind die Wanderer in Holzgau verschollen, umgekommen oder haben Schaden genommen. Die sind höchstens in eine Wirtschaft eingekehrt, die nicht in 500 Reiseberichten und im Rotherführer steht... Für "oben" ist eine Karte sicher immer hilfreich, wie z.B. 2008, als der Weg links am Hang zur Braunschweiger Hütte nach einem Murenabgang einfach nicht mehr da war. Brauchen tat man die Karte aber nicht wirklich, die Bergführer der anderen Gruppen hatten schnell was ausgekaspert, wie sie ihre Meute pünktlich zur Verabreichung der Halbpension da hoch kriegen. Und 2.: Wer sich in Holzgau verläuft, sollte vielleicht einen Grundkurs Orientierung absolvieren, bevor er/sie überhaupt in die Berge geht, oder? Das soll nicht überheblich sein, aber am Auto-Navi sieht man ja, wie viele Leute dem Ding blind (um nicht zu sagen blöd) folgen.

                      Was ich sagen will: Karte ersetzt keine (Grund-)Kenntnisse der Orientierung. Apps, Karten-Fotos und GPS und sonstige Gadgets ersetzen keine Karte und erst recht keine Kenntnisse.

                      Zum Thema Gewicht vs. Volumen vs. Zuverlässigkeit: Ich habe eine 150g-Isomatte mit vielleicht 10 Litern Volumen. Die TAR Neo wiegt +400g, hat aber nur ein Volumen von einem Liter. Für mich Gleichstand. Warum ich die Trangoworld-Matte nehme, liegt daran, dass ich mein Taschenmesser ruhig mal reinstecken kann ohne einen kalten Ar*** zu riskieren. Es ist also ein Dreieck. Nimmt man noch Dimensionen wie Preis/Kosten dazu, kann man sich ein hübsches Modell basteln
                      Grüße, Tie »

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                      • Mus
                        Freak

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                        • 13.08.2011
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                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                        Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                        4) Kondition statt Carbon
                        Auch am eigenen Körper kann man oft problemlos das eine oder andere Kilo einsparen. Ich finde es da bei TUL z.B. immer recht witzig, wenn übergewichtige Raucher aus Gewichtsgründen Etiketten aus den Klamotten schneiden und sofort den UL-Weltuntergang einläuten, wenn ich etwas in Richtung Punkt 1) oder 2) aufführe.
                        Es gibt aber eine ganze Menge Gründe, auf Grund derer es nicht ganz so problemlos sein kann, Gewicht am eigenen Körper einzusparen. Dann kann es um so wichtiger sein, am Gepäckgewicht zu sparen, um das "Fahrgestell" nicht noch mehr zu belasten.



                        Zitat von Schlammschnecke Beitrag anzeigen
                        Hallo,
                        möchte einer der Packprofis was zum Thema 'Orientierung und Gewicht' schreiben?
                        Bei längeren Touren hat man schnell mal ein halbes Kilo Landkarten im Rucksack, oder einiges mehr.
                        Was tun? Handy? GPS? Ausdrucken? Auf Wegweiser verlassen, falls vorhanden? Oder Zähne zusammenbeißen und schleppen?
                        Ich bin ein leidenschaftlicher Vertreter von "normalen Karten" und auch dort wo es vielleicht ginge ungern nur nach Wegmakierungen unterwegs. Deshalb habe ich schon oft viel zu viel Karten mitgeschleppt.
                        Wenn ich die Gelegenheit und die Zeit habe, kaufe ich die Karten vorher und farbkopiere mir dann den geplanten Weg entlang DinA 4 große Stücke. Das lohnt sich vorallem, wo es kein Rundweg ist, bei großformatigen Wanderkarten und besonders bei schlechten Kartenschnitten, wo man ja ansonsten wegen 10 km eine ganze Karte mitschleppen würde. Man kommt mit einer kleineren Kartentasche klar und das Handling ist einfacher.
                        Auf die Rückseite kommen dann je nach dem noch die nötigen Infos (wo es z.B. welches Futter gibt, evtl. benötigte Telefonnummern oder Busabfahrtszeiten,...), das Reisetagebuch oder die unterwegs fabrizierten Gemälde der Kinder.
                        Weiteres Optimierungspotential sehe ich darin, die Papierbögen an den Seiten zu beschneiden und so zu schmalen Streifen zurechtzustutzen und zur Zieharmonika gefaltet in einem Mini-Ziplock als Kartentasche zu versenken. Bislang geht es mir aber besser damit, ein paar km links und rechts des Weges auf der Karte mitdrauf zu haben.

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                        • qwertzui
                          Alter Hase
                          • 17.07.2013
                          • 2877
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                          Wasser predigen... erst über radikale ULer lästern und dann für 1 g Gewichtsersparnis der Gabel einen Zacken rausbrechechen ich habs auf dem Bild genau gesehen.

                          Außerdem bist du schuld, dass ich mir gerade mein fünftes Zelt gekauft habe (Stichwort: es muss nicht immer ein Sturmbunker sein und ein Zwei-Personen- Zelt unter 1,5 kg hat mir eindeutig noch gefehlt!)

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                          • Becks
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 11.10.2001
                            • 19609
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                            Zitat von Mus Beitrag anzeigen
                            Es gibt aber eine ganze Menge Gründe, auf Grund derer es nicht ganz so problemlos sein kann, Gewicht am eigenen Körper einzusparen. Dann kann es um so wichtiger sein, am Gepäckgewicht zu sparen, um das "Fahrgestell" nicht noch mehr zu belasten.
                            Nope, dann isses irgendwann wurst. Wenn man schon 120kg Lebendgewicht schleppt, dann fällt es kaum noch auf, ob daraus nun 125kg oder 124.5kg werden. Da kann man einmal über die Bücher, haut die einfachsten x Kilos aus dem Rucksack raus, und anstelle dann die Aluwindschutzfolie gegen Titan auszutauschen geht man eben mal ne Runde auf den Stepper.

                            Es macht aber einfach keinen Spass, den eigenen Hintern hochzubekommen, so viel ist mir klar. Da ist es weitaus bequemer, einmal mehr der Geldbeutel zu öffnen und eine Jacke auszutauschen.

                            Konkretes Gegenbeispiel:
                            Ein Freund von mir war seit ich ihn kenne fett, und das sind nun immerhin an die 30 Jahre. In Spitzenzeiten ging die Analogwaage einmal im Kreis herum und landete dann wieder knapp über der Null. Er hat sein Gewicht von 130kg in unter einem Jahr um 50kg reduziert. Da muss man lange rechnen, bis so viel an Sparmassnahmen bei der Ausrüstung unten rausgefallen sind.
                            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                            • Vegareve
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                              Liebt das Forum
                              • 19.08.2009
                              • 14385
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren


                              Post als Moderator
                              Bleibt bitte beim Thema Gewichtsreduktion auf dem Rücken, konträr dem leicht irreführenden Titel habe ich keine Lust, irgendwelche Diätdiskussionen oder, im schlimmsten Fall, abfällige Äusserungen gegenüber der Figur anderer Leute zu moderieren. Danke schön!

                              Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der
                              "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                              • Christian J.
                                Lebt im Forum
                                • 01.06.2002
                                • 9228
                                • Privat

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                                #35
                                AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                Schön geschrieben, Becks. Sind keine revolutionär neuen Gedanken aber eine schöne Zusammenfasssung. Einen Punkt würde ich noch ergänzen:

                                Nicht alles, was der Markt oder gar der eigene Schrank hergibt, ist auf jeder Tour sinnvoll.

                                In den letzten Jahren kommen immer mehr Sachen auf den Markt, die ohne Ausnahme für bestimmte Anwendungsbereiche total sinnvoll sind, sich aber zur Standardausrüstung dazugemogelt haben. Beispiele:

                                1. Softshells für Skandinavien-/Schottlandtouren.
                                Vor 15 Jahren war vollkommen klar: Zum Trekken in Skandinavien trägt man eine Fleecejacke und darüber eine Regenjacke. Die hält auch Wind ab, ist halbwegs atmungsaktiv und es regnet sowieso immer. Da der Rucksack schwer ist, muss es eine ausreichend robuste Regenjacke sein. Heute tragen viele Leute in Skandinavien ihr Softshell, haben aber die (immer noch robuste) Regenjacke im Rucksack und ziehen sich 10mal am Tag an und aus. Ist das sinnvoll? Ich mag Softshells total- nach Norden würde ich aber keine mitnehmen.

                                2. Wasserfilter/Einkeimungsdinger
                                Früher war das ein spezielles Ausrüstungsteil für spezielle Anwendungen. Heute gehört der Steripen wohl in jeden Rucksack. Warum? Fließt in Skandinavien kein sauberes Trinkwasser mehr? Selbst in Deutschland habe ich mir in den letzten 15 Jahren nur 2 mal Durchfall geholt- und das aus eigener Doofheit. Außerdem gibt es für den Notfall ja noch Entkeimungstabletten, die wirklich nix wiegen.

                                3. GPS
                                Im Harz kommt man gut mit einer Karte klar.

                                4. "Sommerdaune"
                                Neulich habe ich in einem Outdoorladen einen Klamottenständer mit der Auschrift "Sommerdaune" gesehen. Warum zur Hölle im Sommer eine Daunenjacke mitnehmen? Wenn's abends kalt wird, ziehe ich eben alles an, was ich habe (auch die Regenjacke im Zelt) und wenn das noch nicht reicht, kann ich mir auch beim Essen den Schlafsack auf die Schultern hängen.

                                Wie gesagt: Jeder der genannten Ausrüstungsgegenstände ist sinnvoll- aber er gehört nicht in die Standardausrüstung.

                                Zusätzlich finde ich es nervig, dass scheinbar die 3-Tages-Tour das neue Maß der Dinge ist (Ist es Zufall, dass auch ein Smartphone-Akku nur 3 Tage hält?) Beispiel: Die ersten Tikkas von Petzl haben mit einem Satz Batterien 14 Tage am Stück geleuchtet. Dafür hatten sie 2 Betriebsmodi: AN und AUS. Die aktuelle einfache Tikka schafft in der schwachen Stufe noch 180 Stunden- das ist die Hälfte. Dafür können einige moderne Stirnlampen die Leuchtweite selbst regeln, mit dem Smartphone gesteuert werden (Was soll der Scheiß????) und singen Dir zum Einschlafen ein Lied vor. Dafür musst Du halt einen Sack Batterien mitschleppen.
                                Zuletzt geändert von Christian J.; 04.10.2016, 11:43.
                                "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                                Durs Grünbein über den Menschen

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                                • Antracis
                                  Fuchs
                                  • 29.05.2010
                                  • 1280
                                  • Privat

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                                  #36
                                  AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                  Zitat von Christian J. Beitrag anzeigen
                                  1. Softshells für Skandinavien-/Schottlandtouren.
                                  ...Heute tragen viele Leute in Skandinavien ihr Softshell, haben aber die (immer noch robuste) Regenjacke im Rucksack und ziehen sich 10mal am Tag an und aus. Ist das sinnvoll? Ich mag Softshells total- nach Norden würde ich aber keine mitnehmen.
                                  Für mich ist meine Softshell ohne Membran tagsüber eigentlich das liebste und flexibelste Kleidungsstück, gerade im Norden. Sobald es relativ kühl und stark windig, aber trocken ist - und das ist es > 50% bei meinen Touren in Schottland und Norwegen gewesen, ist das mein Standard. Gerade bergauf oder im schwierigen Gelände ist die Hardshell zu wenig dampfdurchlässig, ein Fleece hingegen nicht winddicht genug.


                                  Heute gehört der Steripen wohl in jeden Rucksack. Warum? Fließt in Skandinavien kein sauberes Trinkwasser mehr? ...Außerdem gibt es für den Notfall ja noch Entkeimungstabletten, die wirklich nix wiegen.
                                  Das kann man tatsächlich diskutieren, wobei ich z.B. Norwegen bzgl. klarem Wasser aus schnell fließenden Gewässern noch deutlich komfortabler finde, als bestimmte Regionen Schottlands, wo man viel sumpfige Rinnsale hat. Es finden sich aber doch auch Tourberichte über gesundheitliche Probleme und Überlegungen, ob es am Wasser lag. Der Steripen wiegt knapp über 100g, ich habe noch einen Tablettenblister dabei, der 7 Gramm wiegt. Redundanz halt. Muss das sein ? Nö, wie viele Sicherheitsmaßnahmen nicht unbedingt, aber das ist auch logisch oder statistisch nicht klar zu lösen. Wer einmal Probleme hatte, wird es eher mitnehmen, obwohl nicht wahrscheinlicher geworden.


                                  4. "Sommerdaune"
                                  Neulich habe ich in einem Outdoorladen einen Klamottenständer mit der Auschrift "Sommerdaune" gesehen. Warum zur Hölle im Sommer eine Daunenjacke mitnehmen? Wenn's abends kalt wird, ziehe ich eben alles an, was ich habe (auch die Regenjacke im Zelt) und wenn das noch nicht reicht, kann ich mir auch beim Essen den Schlafsack auf die Schultern hängen.
                                  Gut, das Schild ist natürlich trefflich durch den Kakao zu ziehen. Aber ich war beispielsweise neulich froh, dass ich im Zelt nicht meine total durchgeweichte, triefend nasse Regenjacke anziehen musste, sondern meine Daunenjacke aus dem wasserdichten Packsack ziehen konnte. Das war zugegeben mit Anfang September in Norwegen schon Herbst, die Szene wäre aber am Polarkreis klimatisch auch im August aufführbar. Und ich war auch froh, dass mich eine 300g schwere 850 cuin-Jacke wärmte und nicht ein 300er Fleece, das den halben Rucksack ausgefüllt hätte.

                                  Wie gesagt: Jeder der genannten Ausrüstungsgegenstände ist sinnvoll- aber er gehört nicht in die Standardausrüstung.
                                  Ich will Dir jetzt nicht gänzlich widersprechen sondern wollte nur andeuten, dass es eventuell Gründe gibt, warum sich Standards ändern. Nämlich, weil flexibler, sicherer, komfortabler...

                                  just my 2 cents

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                                  • Christian J.
                                    Lebt im Forum
                                    • 01.06.2002
                                    • 9228
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                    Ich glaube, unsere Meinungen sind doch ziemlich nah beeinander. Auch ich will keinesfalls bestreiten, dass es Anwendungsfälle für jeden dieser Gegenstände gibt. Aber nicht jeder der genannten Gegenstände muss in jeden Rucksack.
                                    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                                    Durs Grünbein über den Menschen

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                                    • Becks
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                                      • 11.10.2001
                                      • 19609
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                                      #38
                                      AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                      Die Beispiele jetzt sind zwar schön und gut, aber gehen am Thema vorbei. Es geht nicht darum, die erste Ausrüstung zu erstellen, egal wieviel Marektinggeschwurbel sich am Ende dann am Ende im Rucksack auch wieder findet, sondern darum, den Krams auszumisten, den man da schleppt, und welche Ansätze man dabei so fahren kann (auch abseits des Gewichts).

                                      Das es keine wirklich grosse Kunst ist, die ersten, grossen Schritte zu machen, und man sich auch nicht dauerhaft damit auseinandersetzen muss, zeigt die Liste weiter oben. Fast 4kg rausgerechnet in unter 5 Minuten.

                                      Ob bei so etwas nun die singende Taschenlampe oder die Softshell rausfliegt, das muss man selber entscheiden. Bei mir wurde die Hardshell immer dünner und billiger, die Softshell dicker. Ist aber kein Allheilmittel sondern eben das Ergebnis, welches imo zu meinen Gewohnheiten passt.
                                      Zuletzt geändert von Becks; 04.10.2016, 12:18.
                                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                      • Vegareve
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                                        Liebt das Forum
                                        • 19.08.2009
                                        • 14385
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                                        #39
                                        AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                        Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                        Die Beispiele jetzt sind zwar schön und gut, aber gehen am Thema vorbei.
                                        Nicht ganz, wenn man die falschen Gegenständen rausnimmt, nimmt das Gewicht auch ganz rapide ab (zum Beispiel, die 0.5 Kg. Kosmetiktasche mancher Damen auf einer 3000 m Hütte ).

                                        OT: die bedauerliche Entwicklung mancher Gebrauchsobjekten, wie die Stirnlampe, ist tatsächlich offtopic, aber ich sehe das genau so..eine ganz dämliche Sache .
                                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                        • Tie_Fish
                                          Alter Hase
                                          • 03.01.2008
                                          • 3550
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                                          #40
                                          AW: Gewichtsreduktion, ganz ohne Kopfscheren

                                          Ok, dann möchte ich noch das Thema "Psyche" oder "mentale Einstellung" hinzufügen. Wenn man so schön in seinem wohltemperierten Büro/Wohnraum sitzt, kommen einem 10°C draußen plötzlich höllisch kalt vor. Niemand ist mehr gewöhnt zu schwitzen oder zu frieren, also darf das einfach nicht sein und die Ausrüstung wird auf Teufel komm raus auf Wohlfühltemperatur getrimmt. Die Option des status quo wird ausgeschlossen.

                                          Hier entscheidet die Einstellung. Um es mal mit Stoppok zu zitieren: "Meine Schäfchen stehen draußen, sind den Regen gewöhnt. Weht der Wind mal etwas stärker, sind meine Haare schön gefönt..."

                                          Also, warum nicht mal frieren wie ein Schneider? Oder schwitzen wie ein Schwein? Dann merkt man doch, dass (ob) man noch lebt Rausgehen und das Mark des Lebens aussaugen und alles in die Flucht schlagen, was nicht Leben ist ...

                                          Da stecken doch die Scheren im Kopf, oder nicht?
                                          Grüße, Tie »

                                          Kommentar

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