[NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

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  • Antracis
    Fuchs
    • 29.05.2010
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    • Meine Reisen

    #41
    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
    Hab's gefunden, hab's gefunden!!


    Was für ein Schreck an einem sonst so fantastischen Tag! Ein Glück, dass Anke nix Schlimmeres passiert ist!
    Gibt aber keinen Preis.

    Ja, wir waren auch sehr froh, war schon ein Schreck, aber manchmal muss man auch Glück haben.

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    • Blahake

      Fuchs
      • 18.06.2014
      • 1425
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      • Meine Reisen

      #42
      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

      Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
      Gibt aber keinen Preis.
      Och, schade

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      • Dogmann
        Fuchs
        • 27.09.2015
        • 1022
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        #43
        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

        Das ist schon ein wenig erschreckend, das es mit der abspann Leine so möglich ist! Aber in der Realität, da sieht doch oft vieles anders aus als beim Test eines Zeltes .
        Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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        • SouthWest
          Erfahren
          • 28.03.2013
          • 373
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          #44
          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

          Toller Bericht über eine sehr schöne Tour. Und hübsche Bilder. Und schöner Text 😀 Weiter so!! Vielen Dank.

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          • JustMe79
            Erfahren
            • 28.05.2015
            • 199
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            • Meine Reisen

            #45
            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

            Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
            Über das Wetter konnten wir uns auch wirklich nicht beschweren
            ...
            Hab das Datum jetzt mal zumindest im Header nachgetragen.
            ...
            Danke auch die Komplimente für das UnterwasserBild, da bedanke ich mich mal mit einem Video.
            ...
            Danke für das Update - ich hatte mir den Zeitraum inzwischen schon auf +/- einen Tag genau über die Wetterstatistik von Bodö hergeleitet (an eurem Sturmtag gab's da ne 22m/s-Böe) - aber so ist's auf jeden Fall leichter und für jeden dauerhaft nachvollziehbar.

            Ja, ihr habt da dieses Jahr wirklich ein ganz gutes Fenster erwischt (wobei es im LV um die Zeit sicher ganz ähnlich war). Wenn ich die Statistiken nicht falsch interpretiere, solltet ihr noch ein paar weitere echt schöne Tage gehabt haben, oder? Schon krass, wieviel da manchmal eine Woche hin oder her, oder 100km weiter südlich oder nördlich, ausmachen kann. Wenn man das nur irgendwie im Voraus planen könnte... Auf der anderen Seite gehört das ja auch dazu dort oben - und wenn da ähnlich verlässlich viel Sonne wäre wie am Mittelmeer, wäre es mit Sicherheit auch ähnlich überlaufen - von dem her...

            Wird's denn dieses Jahr auch wieder ein (komplettes) Filmchen von der Tour geben? Wobei ich sehr gut verstehen würde, falls nicht - ist halt doch immer ein riesen Aufwand, falls man es halbwegs richtig machen will, sowohl vor Ort als auch daheim beim Schneiden und so.

            Zum Abschluss noch eine ... *hüstel* vielleicht etwas ketzerische (aber nicht bös gemeinte) Frage - habt ihr euer verrücktes Wasser-Desinfektions-Lichtschwert noch einmal mitgenommen (weil teuer) oder habt ihr euch das diesmal gespart?

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            • Antracis
              Fuchs
              • 29.05.2010
              • 1280
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              #46
              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

              Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen

              Wird's denn dieses Jahr auch wieder ein (komplettes) Filmchen von der Tour geben? Wobei ich sehr gut verstehen würde, falls nicht - ist halt doch immer ein riesen Aufwand, falls man es halbwegs richtig machen will, sowohl vor Ort als auch daheim beim Schneiden und so.
              Definitiv gibt es einen Film. Wir haben jede Menge Material, aber das dann - ich glaube es sind locker 4h mit der Fuji und noch 1,5h Gopro-Material auf 20-30min zu schneiden und zu vertonen, ist ein sehr großer Aufwand, wie Du richtig sagst. Ich mache das auf jeden Fall, habe auch schon angefangen, kann aber gut noch 2 Monate oder so dauern, weil ich da immer mal was mache, wenn ich Zeit und Lust habe.

              Geben wirds das aber auf jeden Fall, ist einfach für uns eine sowohl Urlaubsverlängerung als auch Konservierung.

              Zum Abschluss noch eine ... *hüstel* vielleicht etwas ketzerische (aber nicht bös gemeinte) Frage - habt ihr euer verrücktes Wasser-Desinfektions-Lichtschwert noch einmal mitgenommen (weil teuer) oder habt ihr euch das diesmal gespart?
              Hehe,...keine Bange, da bin ich nicht so empfindlich. Luke Skywalkers Säbel hat tatsächlich am Tag nach dem Kvigtinden das Zeitliche gesegnet. Ich denke, die UV-Lampe ist hin. WIr haben dann Wasser bester Herkunft verwendet und überlebt. Neuanschaffung wird diskutiert werden müssen.

              Ansonsten nochmal zum Wetter: Ja, sehe ich wie Du, es gehört da irgendwie dazu. Ich habe auch so viel gute Erinnerungen an wirkliches Sauwetter und andererseits schätzt man dann auch erst solche Tage, wie wir sie hatten,als echtes Geschenk.

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              • Antracis
                Fuchs
                • 29.05.2010
                • 1280
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                Tag 10: Austre Måsskardvatnet - Nordre Bisseggvatnet



                Heute morgen lassen wir uns wieder mal Zeit. Der Himmel ist bedeckt und insofern lockt es uns nicht vors Zelt. Trotzdem wagen wir uns irgendwann hervor und frühstücken trotz der Kälte vor dem Zelt.





                Die Ebene des wunderschönen Moevsdurrie läuft sich erwartet einfach und kommt unserer entspannten Bummellaune entgegen.





                Zaghafte Existenzgründer.





                Bald sind wir auf Höhe der Wasserfälle unter dem Kvigtinden und erinnern uns mit Freuden an den genialen gestrigen Tag. Zumal Monsieur heute bei bedecktem Himmel noch schroffer und abweisender wirkt.

                Aus der Perspektive kann man auch gut die Aufstiegsroute nachvollziehen





                Obwohl wir immer mal wieder versucht haben, in dem Seenwirrwar des Plateaus trockenen Fußes auf die südliche Seite zu gelangen, müssen wir dazu kurz vor dem Vestre Måsskardvatnet doch furten. Geht aber alles einfach und problemlos.





                Die nächste Zeit laufen wir auf flauschigen und sehr fotogenen Moosen, die den einen oder anderen IKEA-Teppich inspiriert haben dürften.








                Dann kommt der erwartete Regen.

                Wir queren dann zu einem Sattel ins nächste Tal. Der Blick in die Weite des herbstlichen Bisseggkardet mit seinen in der Ferne gelb aufleuchtenden Birken ist trotz des immer stärkeren Regens großartig. Aus dieser Richtung kommt man übrigens, wenn man den Kvigtinden als Tagestour machen will. Alter Falter, aus meiner Sicht nur ab 20h Tageslicht aufwärts zu empfehlen.








                Über die westlichen Ausläufer des Måsskardfjellet zu queren, ist wieder eine üble Schinderei, weil natürlich wieder massenhaft, jetzt feuchtes, Blockgelände.

                Schließlich können wir zum Nordre Bisseggvatnet absteigen. Bei immer stärker werdenden Regen haben wir wenig Blick für die vermutlich bei Sonne grandiose Landschaft und bauen schnell das Zelt auf und verziehen uns in selbiges.

                Ein großes Stück Schinken findet sich noch im Rucksack und wärmt uns, zusammen mit Hähnchen in Currysauce und warmen Schokopudding wieder auf.

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                • Antracis
                  Fuchs
                  • 29.05.2010
                  • 1280
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                  Tag 11: Nordre Bisseggvatnet - Kråhtjoehdurrie - Storelva



                  Die Nacht gab es doch einiges an Regen und Wind, wir schliefen dennoch gut. Morgens ist es empfindlich kalt, ganz früh so um die Null Grad. Der Herbst ist da, der Winter naht.

                  Die Sonne scheint, allerdings hatten wir gestern wenig Lust noch über einen sonnengünstigen Standort nachzudenken, geschweige einen solche zu suchen, deshalb sind wir noch lange am Morgen im Schatten. Aber wir haben Übung, im Schlafsack zu frühstücken. Erst gegen 10 Uhr gehen wir vors Zelt und checken erstmal, was das für ein grandioser Ort ist.





                  Heute wollen wir dem Hochgebirge den Rücken kehren und dazu den letzten Pass unserer Route queren. Zwischen zwei Schneefeldern zeichnet sich schon ein bequemer Durchschlupf ab.





                  Ein letztes Mal steil aufwärts durch Blockgelände. Die Gefühle sind zwiespältig. Das Gebirge war großartig, andererseits freuen sich unsere Füße (die reichen bekanntlich bei Berlinern bis zur Hüfte. ) auch mal über Abwechslung.





                  Kurz vor dem Pass versuche ich wieder einmal zu vermitteln, dass sich niemand für seine Doofheit schämen muss.

                  Ich schaffe es also tatsächlich, bei meiner Kamera, die ich seit rund 2 Jahren besitze, aus Versehen wegen der Handschuhe die Tastensperre einzuschalten, von deren Existenz ich bisher nichts wusste.

                  Zunächst habe ich gar nicht gerafft, was los ist. Irgendwann konnte ich mir dann einen Reim auf das Schloss-Symbol und die Tatsache machen, dass keine Taste reagierte und probierte wild drauf los.

                  Natürlich die richtige Kombination nicht rausbekommen.

                  Genau für solche Fälle habe ich aber ja das Kamerahandbuch auf meinem Tablet.

                  Welches ganz unten im Rucksack ist.

                  Also 75 Liter-Rucksack ausräumen mitten im Blockfeld.

                  Habs endlich.

                  Display lässt sich nicht in der grellen Mittagssonne ablesen.

                  Ich schimpfe derweil, dass sich Rohrspatzen angeekelt abwenden würden und meine Ehe ist nur deshalb nicht gefährdet, weil meine Frau mit den Jahren gelernt hat, dem Ganzen still und staunend mit einer Engelsgeduld beizuwohnen.


                  Irgendwann ist dann die Kontrasteinstellung optimiert und hinter einem Stein hockend, finde ich nach gefühlten Ewigkeiten die richtige Info.

                  Na also, hat doch nur knapp 25min gedauert.


                  Wehmütig schauen wir dann doch, als wir fast oben sind, zurück auf diesen schönen Ort unten am See.





                  Oben am Pass angekommen machen wir eine längere Pause an dem namenlosen See 985. Wie herrlich diese ganzen Bergseen hier sind, das werden wir wirklich vermissen.





                  Wieder geht es über endlose Blockfelder, aber irgendwann sind wir dann wieder auf dem Weg durch das Kråhtjoehdurrie nach unten und es wird grüner.





                  Der Blick ins weitere Tal, wo sich die Storelva ihren Weg schlängelt, ist sehr schön, die Sonne steht langsam immer tiefer.





                  Wir müssen zunächst noch einen kleinen Zufluss überqueren und suchen etwas länger nach einer geeigneten Stelle. Anke holt sich einen nassen Fuss, weil Ihr Stein wegkippt, aber das verdirbt die Laune nicht.

                  Schließlich liegt die Storelva vor uns und wir bewundern das schöne Tal. Das macht uns doch den Abschied vom Gebirge leicht.





                  Die Landschaft wird nun wieder lieblicher. Wir können endlich auch wieder Blaubeeren fürs Abendbrot pflücken und die Welt wird auch wieder farbiger.





                  Schließlich zelten wir auf einer Blaubeer-Terasse nahe dem Fluss. Die Heringe setzen gleicht eher einer Lotterie, weil leider sehr steiniger Boden, aber irgendwann steht alles und wir genießen das tolle Licht der untergehenden Sonne.





                  Schließlich schlemmen wir nochmal ausgiebig: Mangoröllchen, Tiroler Speck, Rindfleischtopf und Grießbrei mit frischen Blaubeeren. Dazu noch einen Schluck Glenfarclas 2004 First Fill Sherry Cask...der einzige Fehlgriff im Proviant. Der ist zwar auf dem Sofa toll, aber fürs Zelt zu filigran. Leer bekommen wir die Pulle natürlich trotzdem.
                  Zuletzt geändert von Antracis; 12.10.2016, 20:52.

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                  • Funner
                    Fuchs
                    • 02.02.2011
                    • 2146
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                    Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                    Ich schaffe es also tatsächlich, bei meiner Kamera, die ich seit rund 2 Jahren besitze, aus Versehen wegen der Handschuhe die Tastensperre einzuschalten, von deren Existenz ich bisher nichts wusste.... Na also, hat doch nur knapp 25min gedauert.
                    Ein kleiner Tipp fürs nächste mal (auch wenn du die notwendige Kombination jetzt wohl kennst): Nimm doch einfach den Akku raus. Beim nächsten einschalten sollte die Tastensperre dann doch weg sein!?

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                    • Rainer Duesmann
                      Fuchs
                      • 31.12.2005
                      • 1642
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                      Nicht bei Fuji.
                      radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                      • JustMe79
                        Erfahren
                        • 28.05.2015
                        • 199
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                        #51
                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                        In der Wildnis an der Technik gescheitert... - priceless!

                        Großes Lob und Respekt übrigens auch an deine Frau, dass die das alles so anstandslos(?) mitmacht - also ich mein jetzt vor allem die Touren an sich und so.

                        Ich muss immer einen Sommer-Sonne-Strand-Urlaub pro Jahr mitmachen so quasi als Ausgleich, und selbst dann wird's im Norden manchmal ... schwierig, wenn das Wetterglück einem nicht gerade zufällig eine überdurchschnittlich warme und sonnige Tour beschert.

                        Aber ich bin sicher, du weißt das schon alles sehr gut zu schätzen - das ist nämlich wirklich, mehr als alles andere, priceless!

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                        • Antracis
                          Fuchs
                          • 29.05.2010
                          • 1280
                          • Privat

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                          #52
                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                          Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen

                          Großes Lob und Respekt übrigens auch an deine Frau, dass die das alles so anstandslos(?) mitmacht a - also ich mein jetzt vor allem die Touren an sich und so.
                          Das hört sie gerne. Also ein Fan von kaltem Wasser wird sie nie, aber ansonsten ist es wirklich anstandslos und sie hat genausoviel Spaß wie ich. Insofern weiß ich auch schon zu schätzen, was ich an Ihr hab.

                          Zwar dehne ich zuweilen die Grenzen des vermutet möglichen gerade im alpinen Bereich etwas, aber hinterher war es bisher immer gut.

                          Das Wichtigste ist halt, die Frau in einen wirklich warmen Schlafsack zu stecken, das ist schon die halbe Miete.

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                          • OttoStover
                            Fuchs
                            • 18.10.2008
                            • 1076
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                            Hello Sascha. Nice to follow your tour, and now I have a bit more time since Im on night shift.

                            I must say I had to smile over all the trouble you had with the camera, but im glad you sorted it out since the pictures you have posted was fantastic. Especially I loved the first picture on day 11, that was "hammer".
                            Otto.
                            Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                            Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                            • Antracis
                              Fuchs
                              • 29.05.2010
                              • 1280
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                              Tag 12: Storelva - Storelvdalen - Storelhøgda



                              Beim heutigen Erwachen schwingt etwas Wehmut mit. Der letzte komplette Trekkingtag steht an, morgen Mittag werden wir schon in Majavatn sein. Zumindest hoffen wir das.

                              Beim Frühstück tröstet uns aber bombastisches Wetter über diesen Umstand hinweg, zumal unser Plätzchen direkt an der Storelva, in mitten der Weite des Tals, einfach fein ist.





                              Die Wasserqualität der Storelva ist, frei nach Rolls Royce, mit ausreichend treffend beschrieben.








                              Da wir heute kontinuierlich Höhe verlieren und über weite bewachsene Flächen des Tals laufen, wachsen wir nochmal unsere Lundhags nach, da es voraussichtlich eine feuchte Angelegenheit werden wird.





                              Dann nehmen wir uns noch die Zeit, ein paar Blaubeeren zu pflücken.





                              Wer weiß, wie oft wir noch welche bekommen werden. Mittlerweile ist unsere Ausrüstung und sogar wir von den Blaubeeren gezeichnet. Ich habe einen großen Blaubeerfleck unter der Fußsohle, hoffentlich sieht das kein Metzger.

                              Dann starten wir durch die wundervolle Landschaft. Stetiges Schmatzen begleitet unsere Schritte, das Nachwachsen war keine schlechte Idee.





                              Nachdem wir einen größeren seitlichen Zufluss der Storelva gequert haben, werfen wir noch einen letzten wehmütigen Blick zurück in die Berge. Das war echt schön dort oben!





                              Aber auch die Wanderung durch das Storelvdalen wird uns als ein echtes Highlight in Erinnerung bleiben: Das tolle Wetter, die von den Bergen eingerahmte Weite und vor allem die sich vom Fluss aus ausbreitenden großen Wollgrasfelder haben sich nicht nur in den Kamerasensor, sondern auch in unsere Erinnerungen eingegraben.





                              Wir kommen besser voran als gedacht. Stellenweise, wo der sinnvollste Weg offensichtlich ist, findet sich sogar manchmal ein Pfad, der sich aber auch schneller wieder verliert.





                              Im Schatten eines Felsens machen wir Rast, mittlerweile ist es ziemlich windig geworden, obwohl das schöne Wetter hält. Stunde um Stunde unserer Wanderung kommen wir in tiefere Regionen, bis wir schließlich auf den ersten Baum seit bestimmt 10 Tagen treffen.





                              Die Vegetation nimmt zu und es gibt wieder tolle Farben zu sehen.





                              Zunehmend wird das Vorankommen beschwerlicher. Größere Sumpfflächen und vor allem immer höhere Vegetation bremst uns gehörig aus.





                              Obwohl wir schon in höhere Regionen ausgewichen sind, müssen wir immer wieder im Zickzack ausweichen, speziell bei den Krüppelbirken, die noch mit extra gegen Wanderer entwickelte Fussangeln ausgestattet zu sein scheinen, gibt es kaum ein Durchkommen.

                              Irgendwie findet sich aber immer ein Weg. Einmal rutsche ich einen sumpfigen Abhang hinunter, aber bis auf einen nassen Hintern ist nix passiert.

                              Unser Ziel ist, auf den Pfad Richtung Majavatn zu treffen und weit kann er nicht mehr sein, können wir doch schon von einem Hügelkamm aus die Furt über die Storelva sehen, die man nutzen kann, wenn man Richtung Osten weiter in den Park eindringen will.





                              Nachdem wir uns, möglichst schonend, durch ein paar letzte Dickichte geschlagen haben, sind wir endlich auf dem Pfad nach Westen angekommen. Eine sehr sumpfige Angelegenheit, weshalb ein Großteil mit Planken abgedeckt ist.





                              Dann sind wir schließlich auf dem Storelhøgda, ein kleiner Aussichthuppel hier in der Gegend, der auch schon deutliche Zivilisationszeichen zeigt.





                              Unser Plan war, am kleinen namenlosen See 636 zu zelten, der sich auch als angemessen attraktives Plätzchen für das letzte Camp entpuppt.





                              Der Schein der Sonne trügt im warsten Sinne des Wortes, das Waschen am See ist bei sinkenden Temperaturen und mittlerweile starkem Wind eine eher unangenehme Angelegenheit.

                              Dafür gibts nach dem leckeren Essen - es gibt Kabeljau in Currysauce - noch mal eine Extradosis Warmlicht, das die Ingenieure von Osram und Phillips sicher gerne so hinbekommen würden. Aber irgendwie wird es glücklicherweise nie das Selbe sein.








                              Als wir uns dann später schon tief im Schlafsack verkrochen haben und dem Gezerre des Windes am Zelt lauschen, leuchtet es plötzlich, wie mit einer Taschenlampe, aufs Zelt. Was ist das ? Die Neugier treibt mich raus und ich bewundere bibbernd in der Kälte den Vollmond, der in der sternklaren Nacht unglaublich hell strahlt. Wow.

                              Also schnell Daunenjacke übergeworfen und Stativ aufgebaut. Mist, ist wirklich extrem windig, also Handschuhe an und Stativ mit allen möglichen Sachen beschwert. Dann nochmal bibbernd ein paar Einstellungen und Feuer frei:


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                              • Antracis
                                Fuchs
                                • 29.05.2010
                                • 1280
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                                #55
                                AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                Tag 13: Storelhøgda - Majavatn (Mosjøen) - Trondheim



                                Nach einer windigen und kalten Nacht ist es morgens sehr bedeckt und ziemlich frisch. Wie meist an solchen Tagen liefert sich die Sonne einen kurzen morgendlichen Kampf mit den Wolken, den sie schließlich verliert.





                                Obwohl dies der letzte Urlaubstag ist, sind wir mittlerweile gar nicht mehr wehmütig. Wir haben unseren Tourplan fast vollständig umsetzen können, das Wetter war größtenteils fantastisch, erlebt haben wir auch jede Menge. Wir sind sozusagen angenehm gesättigt und freuen uns auch ein bischen auf zu Hause.

                                Da wir planen, direkt auf dem Flughafen zu übernachten, da ein Hotelzimmer in Trondheim uns zu teuer ist, wenn wir es nur wenige Stunden nutzen können, werden wir vermutlich keine Option haben, die Gaskartuschen in einem Outdoorladen zurückzugeben, wie wir es sonst machen. Also brenne ich die zweite, noch etwas gefüllte Kartusche kurzerhand leer.

                                Dann genießen wir nochmals die Herbstfarben.








                                Unglaublich schön die vielen kleinen Farbdetails, wohin man auch blickt.











                                Letztlich hilft es aber nix, wir müssen diesen schönen Platz verlassen und verabschieden uns von See 636.





                                Nach unten ins Tal geht es auf einem zunehmend sumpfiger werdenden Pfad. Schon nach kurzer Zeit verlassen wir den Nationalpark.





                                Unsere nächste Orientierungsmarke ist der Tomasvatnet, den wir schon von Weitem erblicken können.





                                Unterhalb von 400m wird das Ganze wirklich arg boggy, nur dort wo Planken oder stabile Plastikgitter auf dem Boden liegen, kommt man halbwegs unbeschwert voran. Durch die anderen Stellen helfen die Lundhags.





                                Die letzten Meter des Pfades sind, wie meist in Zivilisationsnähe, nicht mehr so klar definiert, aber schließlich erreichen wir die angepeilte Schotterstraße...




                                ...der uns nach Tomaslia Downtown bringt.





                                Neben ein paar (Ferien?)Häusern gibt es hier auch eine "Touristinfo", bestehend aus einer angedeuteten Parkplatzfläche, einigen Aushängen, einem Briefkasten wo man die Gebühr fürs Parken einwerfen muss und einem Klo.





                                Entlang einer Straße laufen wir dann eine weitere Stunde bis Majavatn, von wo aus wir den Zug nach Trondheim nehmen wollen.





                                Unser Zug geht leider erst in 5 Stunden. Wir erwägen kurz, den Zug in die andere Richtung nach Mosjøen zu nehmen, weil wir dort etwas essen könnten, während die gastronomischen Möglichkeiten in Majavatn vermutlich gegen Null gehen, aber der Zug ist gerade weg.

                                Die kleine unbemannte Bahnstation hat aber einen zeitschlossgesicherten Warteraum. Wie üblich bestens ausgestattet und geheizt. Wir wollen uns gerade häuslich einrichten, da blickt ein netter Busfahrer der NSB durch die Tür. Es ist ja Busersatzverkehr, deshalb ist er etwas später dran. Wenn wir wollten, können wir nach Mosjøen mitfahren. Das lassen wir uns natürllich nicht zweimal sagen.

                                Eine Stunde später sitzen wir in einem Cafe in Mosjøen, wo wir uns schon einmal am empfehlenswerten All-You-Can-Eat-Buffet die Plauze vollgeschlagen haben und das tun wir diesmal wieder. Ich glaub, ich hab mir dreimal den Teller vollgeschlagen mit allem was da so, in ungesunden Transfettsäuren frittiert, zu haben war - und dann mit eiskalter Coke runtergespült. Rülps! Großartig!





                                Später nehmen wir dann den Ersatzbus nach Trondheim. Wir hatten schon im Vorfeld den NSB-Ersatzverkehr recherchiert und die Ticket sicherheitshalber gebucht. Und alles läuft, bis auf eine kurze Schrecksekunde, wo uns eine Norwegerin vor Ort einreden wollte, dass es keinen Ersatzverkehr gibt (das betraf aber nur den Nachtzug ), super. Zwar dauerte die Reise nach Trondheim so eine Stunde länger, aber es gab lecker Brot und Getränke auf Staats(bahn)kosten.

                                Die Nacht am Flughafen in Trondheim verläuft ohne besondere Vorkomnisse. Bevor wir uns ein paar Stunden hinhauen, nutzen wir die Toiletten für ( bezgl. der anderen Passagiere ) lebensrettende Hygienemaßnahmen und rekapitulieren nochmal die Reise der letzten 2 Wochen. So viel an Strecke und Höhenmetern ist gar nicht zusammengekommen, aber durch das weglose Gelände war es für uns trotzdem mehr als ausreichend.





                                Am nächsten Morgen sind wir schon gegen 9:00 Uhr wieder in Berlin und, da uns der gute Freund wieder abholt, schon wenige Stunden später im Bett und schlafen uns, nach einer längeren heissen Dusche, richtig aus. Das eigene weiche Bettchen ist auch nicht zu verachten.



                                E N D E




                                Fazit folgt...
                                Zuletzt geändert von Antracis; 16.10.2016, 16:36.

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                                • meisterede
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                                  #56
                                  AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                  Zitat von Antracis Beitrag anzeigen
                                  Fazit folgt...
                                  Ich ziehe mal mein persönliches Fazit nach dem Lesen: Wahnsinn!! Sieht nach einer wirklich wirklich schönen und gelungenen Tour aus, Glückwunsch!

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                                  • SouthWest
                                    Erfahren
                                    • 28.03.2013
                                    • 373
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                    Super!

                                    Das Fazit ist doch klar...

                                    Vielen Dank!!

                                    Kommentar


                                    • Antracis
                                      Fuchs
                                      • 29.05.2010
                                      • 1280
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                      Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen

                                      Das Fazit ist doch klar...
                                      Wollte mir halt nochmal Zeit nehmen.


                                      Fazit

                                      Wir hatten wirklich eine tolle Zeit. Sicher waren wir begünstigt vom Wetter, das nicht nur oft gut bis fantastisch war, sondern vor allem dann toll, als wir es am dringendsten brauchten. Der Park hat ja noch einige andere interessante Teile, die wir wenn möglich auch noch mal besuchen wollen. Ich kann aber den nordwestlichen Gebirgszug wirklich empfehlen. Das viele Blockgelände kostet viel Konzentration, ist aber selten technisch schwierig. Der Golvertinden braucht vor allem Ausdauer und gute Sicht. Der Kvigtinden ist technisch anspruchsvoller, aber die Kletterei war doch harmloser, als ich zunächst gedacht hatte. Aber auch hier spielt das Wetter natürlich die entscheidende Rolle. Meiden würde ich das Simskardfjellet bei schlechter Sicht und/oder Unwetter, das ist unnötig mühsam bis gefährlich und man kann ja gut unten rum gehen. Jedenfalls wirklich ein schönes Fleckchen Erde. Ich hoffe, wir kommen nochmal hin. Die Gletscher von unten zu sehen, muss auch durchaus großartig sein.

                                      Danke nochmal für das positive Feedback, das macht die Arbeit, die so ein Bericht macht, doch leichter.

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                                      • OttoStover
                                        Fuchs
                                        • 18.10.2008
                                        • 1076
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016



                                        Wery well done, and what a nice story and wonderful pictures you have presented Antracis! We were sitting in the warm sun in Croatia and looking at the weather forecasts for Børgefjell. Always hoping that you had as much good weather as possible. Well now I see that it was on the whole quite OK weatherwise. Of course you had some bad days where you had to wait it out, but these days were not so many as I had feared.
                                        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                                        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                                        • evernorth
                                          Fuchs
                                          • 22.08.2010
                                          • 1824
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                                          #60
                                          AW: [NO] Norwegen on the rocks: Børgefjell Herbst 2016

                                          Vielen Dank für den schönen, gut geschriebenen und trefflich bebilderten Bericht.
                                          Gutes Team - Well done.
                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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