[CH] 4 Tage Reha in den Alpen

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    [CH] 4 Tage Reha in den Alpen

    Tourentyp
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    Vorwort/Planung/...
    Die diesjährige Sommersaison ist mit "harzig" noch sehr wohlwollend umschrieben. Dank Schrauben im Sprunggelenk, die nach 3 Monaten Mitte August herausgenommen wurden, ging bis August gar nichts, und 2 Wochen nach der OP kam ich auf ebener Strecke gerade mal 10 Meter weit, ohne die Krücken nutzen zu müssen.
    Nach einer Steigerung eine Woche darauf (2 Tagestour im Grenzgebiet Liechtenstein/Österreich mit insg. sagenhaften 500Hm rauf und 900 Hm runter) und einer weiteren Runde (1000Hm rauf und runter) stand nun die erste grössere Sache an: 4 Tage mit Biwakmaterial durch die Berge. Dank Wetterpokererei wurde hieraus anstelle einer Tour in der Aversecke dann eine Wanderung im Gebiet südlich und östlich des Binntals, einer Ecke, die ich noch nicht wirklich besucht hatte.



    Tag 1
    Start am Nufenenpass um 11 Uhr, nachdem mich der Bus aus Airolo kommend dort ausgespuckt hat. Von hier aus dann kurz hinunter zur Abzweigung zum Griessee, den Fahrweg zum See und weiter zum Griespass, wo der GTA offiziell beginnt.


    Blick nach Westen in Richtung Blinnenhorn, der Griespass liegt in der verborgenen Senke links am Bildrand

    Mein erstes Ziel lautet: eine der unzähligen Hütten beim Lago del Sabbione. Also hoch in Richtung Bättelmatthorn und dann runter zur Rif. Citta di Busto. Dort erklärt man mir, dass der Kälteeinbruch die letzten Tage dazu geführt hat, dass alle höheren Hütten geschlossen haben.


    Citta di Busto.

    Leider zeigt dann die Zoomaufnahme vom Hohsandhorn, dass oben am Strahlgrätpass Neuschnee liegt und sich im Gletscherbereich darunter auch am Rand Spalten zeigen. Somit platzt meine erste Idee, mich in die Richtung über das apere Eis hochzuschleichen, Turbhorn und Strahlgrät zu besteigen und dann ins Binntal nach Westen weiter zu ziehen. Tja, somit sind die Steigeisen wohl umsonst mit im Gepäck.


    Das Hohsandhorn mit dem Strahlgrätpass (die niedrigste Senke rechts davon)

    Da es noch früh genug ist und ich keine Lust auf die Hütte habe, geht es weiter entlang der Ausweichsroute, südlich um den ganzen Bereich herum. Hinunter zum Lago die Morasco, um ihn herum und hoch ins Vallone di Nefelgiu. Gegen 19 Uhr komme ich dann am Tagesziel, der Alpe di Nefelgiu vorbei.



    Lago die Morasco beim Aufstieg ins Vallone di Nefelgiu

    Die Alpe entpuppt sich als unverschlossenes, unbewohntes Steingebäude ohne Fenster, mit einem Raum, zwei Ebenen, wobei man zu oberen per Leiter hoch kommt und einem Tisch. Die Hinterlassenschaften zeigen lediglich, dass eindeutig vierbeinige Nagetiere hier dauerhaft angesiedelt sind.


    Alpe Nefelgiu.

    Da es draussen feucht und nebelig ist, koche ich draussen, verpacke dann meine ganzen Lebensmittel tief im Rucksack, hänge diesen dann frei und fern aller Wände an eine Schnur mitten in den Raum, und gehe dann pennen. Die Fussgelenke wollen eh nicht mehr weiter. Als Bezahlung für die Hüttennutzung lege ich eine dicke Scheibe Brot auf einen Stein, welche in der Nacht dann rückstandlos von den Einwohnern in die Hüttenkasse transportiert wird.


    Alpe innen.
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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    #2
    AW: 4 Tage Reha in den Alpen

    Tag 2
    7 Uhr klingelt der Wecker, das Brot ist gefressen, alles andere ist noch da, und meine Sprunggelenke haben sich wieder erholt - Zeit sie wieder zu erlegen. Als heutiges Ziel schwebt mir die Alpe Devero vor, welche doch ein ganzes Stück entfernt ist (16km, 900Hm rauf, 1300Hm runter) und wofür ich über zwei Pässe muss.


    Erstes Ziel - Passo di Nefelgiu.

    Bei teilweise gedämpfter Sicht dank Wolken geht es als erstes zum Passo di Nefelgiu und von hier zum Lago Vannino. Die dortige Rif. Margaroli lasse ich liegen, als ich auf dem Wegweiser "Alpe Devero 4h 35min" lese. Keine Zeit für einen Kaffee, ich brauche für den langen Abstieg eventuell mehr als angegeben. Ausserdem bremst mich nun weiteres Gepäck, ich finde beim Abstieg eine Hardshell (Salewa, Typ ubk), welche jemand am Vortag verloren haben muss (vom Nebel komplett nass und knapp oberhalb der Hütte).


    Kurzer Lichtblick beim Abstieg zum Lago Vannino


    Rif. Margaroli - nicht ganz romantisch

    Um den Stausee herum, hoch zur Alpe Curzalma, welche sich an einer Ebene befindet, die ideal für ein Biwak wäre. Da der Tag noch jung ist, verzichte ich auf eine Nacht und gehe weiter zum nächsten Pass - Scatta Minoia.


    Ebene bei der Alpe Curzalma mit Monte del Sasso(?)


    Am Pass, mit einem unbenannten Gipfel

    Die letzten hundert Höhenmeter werden zu einer Herausforderung für die lädierten Gelenke, da die Strecke hier über mehr oder weniger lockeres Geröll verläut, aber watt mutt, dat mutt. Oben am Pass finde ich dann das Biv. Conti und treffe auf die ersten Leute seit meinem Start. Das Biwak ist erstaunlich komfortabel. Ein Aufenthaltsraum mit Tisch und Gaskocher, 6 Betten mit Decken in einem abgetrennten Raum, und sogar einen Windfang mit Glastür hat das Ding. Lediglich Wasser ist Mangelware und müsste von weiter unten mitgetragen werden, wöllte man hier nächtigen.


    Biv. Conti

    Noch ist aber die Zeit nicht gekommen, es steht der finale Abstieg vom Pass (2600m) zur Alpe (1650m) an. Zuerst steil, dann gemütliche geht es bis zur geschlossenen Alpe Forno und von hier aus dann über eine steile Strasse hinunter zum Stausee.


    Blick vom Pass in Richtung Westen


    Alpe Forno, eigentlich bewartet und über eine steile Bergstrasse per Fahrzeug erreichbar.

    Unterwegs reisst dann die Wolkensuppe endlich immer mehr auf und die Berggipfel kommen endlich in Sicht. Ab dem Lago di Devero wird es zudem lebhafter, ich treffe auf mehrere Wanderer.


    Beim Abstieg mit dem unbenannten Stausee (1983m)


    Pizzo Ton und Albrunhorn sowie Devero-Stausee


    Crampiolo

    Crampiolo, die erste Siedlung, gerät zum Kulturschock. Hatte ich vorher die ruhigen Berge für mich, treffe ich hier auf grob 50 Wochenenditaliener, die bei Musik und Geschrei auf den Wiesen herumlümmeln. Nichts wie weg, zur Alpe Devero bzw. das dort liegende Rif.. Castiglion, wo ich planmässig um 16 Uhr einschlage. Nach kurzer Anfrage beim Wirt, welcher Rücksprache mit einer zweiten Person halten muss, bekomme ich ein Lager. Der Grund hierfür ist mir schleierhaft, denn der Wirtsraum ist leer, es stehen keine Wanderschuhe herum und im Schlafraum sind lediglich zwei weitere Betten belegt.


    Rifugio Castiglion CAI

    Die restliche Zeit verbringe ich ähnlich wie der Wachhund der Hütte in der Sonne, die meckernden Gelenke schonend auf dem Tisch abgelegt, mit einem Bier in der Hand. Grössere Wanderungen sind eh nicht drin, ich komme kaum die Treppe rauf oder runter.


    Wach- bzw. Halbwachhund

    Am Abend dann kommt die Lösung der Rückfrage in Form mehrer Wandergruppen eingerollt, ergänzt durch einige Gäste, die nur für einen Kaffee vorbeischauen. Der Wirtsraum ist voll (40 Leute), die Betten belegt.
    Zuletzt geändert von Becks; 27.09.2016, 10:58.
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      #3
      AW: 4 Tage Reha in den Alpen

      Tag 3 - Sonntag 25.9.
      Wie schon die Tage zuvor plane ich die weitere Strecke spontan am Abend, oder wie heute sehr spontan beim Frühstück. Zur Auswahl steht eine Weiterreise zur Alpe Veglia sowie dem Simplonpass zum Abschluss am Montag, aber so richtig Lust auf eine Talwanderungen habe ich bei dem wolkenlosen Wetter nicht wirklich. Ein Gipfel und endlich einmal wieder über die 3000er-Marke rauf finde ich spannender, und peile den Scherbadung an, der gleich nördlich von Devero liegt.
      Eigentlich habe ich dann schon alles Biwakmaterial im Vorraum in einem Regal verstaut, mit der Idee, erneut auf der Hütte zu nächtigen, plane aber dann wieder um. Die Italiener in meinem Raum hatten trotz dickster Decken Erfrierungsängste. Obwohl ich demonstrativ zwei mal das Fenster aufmache, ist es am Morgen zu. Die Luft ist zum Schneiden und die Luftfeuchtigekit so hoch, dass an der Scheibe Kondenswasser herunter läuft. Das Abendessesn war ok aber nichts besonderes, und auf ein weiteres Frühstück mit schwarzem, bitterem Wasser sowie lediglich Brot und Marmelade, habe ich keine Lust mehr (hey, Alpe und dann noch mit Kabinenbahnverbindung zur Strasse? Wo bleibt da zumindest Käse oder frischere Ware?). Dass es erst um 7 Uhr Frühstück gibt, und die Uhrzeit auch eher ein Peilwert ist (erst gegen 7:15 Uhr regt sich Leben bei den Wirten), ist noch ein Showstopper.
      Also allen Kram wieder in den Rucksack und auf nach Norden. Auf 2050m hat es laut Karte eine Ebene, und zwar genau dort wo mein Zustieg zum Berg vom morgigen Wegteil nach Binn abzweigt.


      Sonnenaufgang bei der Alpe Devero


      Beim Aufstieg, kurz nach Alp-Ende. Im Bild das Rothorn. Rechts davon liegt der Passo della Rossa, über den ich morgen will.

      Auf 1900m erreiche den Schattenrand, aber hier hat es endlich Sonne pur. Die Fläche auf 2050m ist ein Volltreffer (Thx Swisstopo für die Karten). Es hat mehr als ausreichend flache Stücke für ein Biwak, Wasser fliesst rings herum und die Aussicht ist grandios.


      Auf 2050m Blick nach Westen in den Kessel. Der dicke Doppelgipfel ist der Scherbadung sowie der Pizzo Cervandone, die zierliche Spitze in der Mitte ist die Punta Gerla und rechts direkt daneben das Schwarzhorn.


      Blick nach Süden - besser kann der Platz nicht liegen.

      Nachdem ich meinen Rucksack erleichtert habe, folge ich einer Dreiergruppe Italiener, welche ebenfalls dort rauf will. Muss ich mich schon nicht um die Wegfindung kümmern, und die gut ausgetretene Wegspur sowie die unzähligen Steinmännchen erledigen den Rest.


      Beim Aufstieg auf etwa 2200m, ab hier freuen sich wieder die Gelenke über lockeren Untergrund.


      Beim Einstieg auf die Seitenmoräne auf etwa 2300m. Ganz klein und weit vorne weg die Italiener

      Irgendwann kommen mir leichte Zweifel an den Führungsqualitäten der Gruppe. Die Jungs bleiben auf der Seitenmoräne, steigen an einem Berech vorbei, der sich nach Karte als Übergang in eine nördlich gelegene Rinne eignet, welcher zum Pass auf 3051m führt, und wandern dann in einen steilen Schutthang hinein, von dem aus es keinen Durchstieg nach oben gibt. Da sich aber immer wieder Steinmännchen sowie ein paar Wegspuren finden, latsche ich einfach hinterher.


      Auf der Seitenmoräne bei etwa 2500m, im Hintergrund der Scherbadung

      Auf 2600m ist Schluss mit lustig. Es hat zwar immer noch Steinmännchen, aber diese enden in einer steilen Schutthalde bzw. einer tiefen Rinne, wo ein Teil des Hangs abgerissen ist.


      Weglos bzw. auf Abwegen im Schutt, hier mit der Rinne


      Das wäre die letzte Möglichkeit gewesen, würde sich hier eine Rinne und nicht eine Wand auftürmen.


      Der Blick zurück.

      Meine Führungsitaliener verkrümeln sich zusammen mit viel Geröll weglos auf den Gletscherrest darunter, und nachdem sich der Staub gelegt hat bin ich alleine am Hang und ohne Weg. Also zunächst einmal zurück und bei einer schönen Sandfläche auf knapp 2550m in die Sonne gelegt. Wird wohl nix mit 3000er. Beim Kartenstudium bin ich mir aber sicher, dass es bei etwa 2450m irgendwie weiter gehen muss. Tjo, und so isses dann auch. Bei 2470m kommt ein kleines Wasserrinnsal aus nördlicher Richtung herunter, und hier hat es nicht nur einen Durchschlupf, sondern weitere Setinmännchen und sogar streckenweise recht deutliche Wegspuren.


      Da isser ja - der Durchstieg


      Unterwegs auf 2600m, dieses Mal auf dem richtigen Pfad

      Weiter geht es über Geröll und Schutt, bis nach einem Aufschwung der Pass mit 3050m ins Blickfeld kommt. Etwas Gewürge in feinem Steilschutt später (die Füsse freuts) bin ich auf Passhöhe und wenig später ist die Punta Gerla erklommen.


      Punta Gerla, der Pass und das Schwarzhorn


      Von oben unspektakulär - die Punta Gerla


      Für den Blick hat sich der Aufstieg gelohnt


      Und noch einmal, dieses Mal vom Schwarzhorn

      Scherbadung knicke ich, dafür ist es zu spät, dafür nehme ich noch kurz das Schwarzhorn unter die Hufe, um einen unverbauten Ausblick nach Norden geniessen zu können. Anschliessend verdünnisiere ich mich doch runter, Richtung Lagerplatz, wo ich gegen 18 Uhr eintrudel. Nach wenigen Minuten ist der Biwakplatz eingerichtet, das Essen gekocht und es geht ab ins Bett. Wie immer meckern die Knöchel, was auch sonst.


      Scherbadung - zu weit weg.



      Der Weg runter - Spass für die Knöchel.


      Ente gut, alles gut - die Aussicht aus dem Schlafsack heraus.
      Zuletzt geändert von Becks; 27.09.2016, 13:33.
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      • Becks
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        • 11.10.2001
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        #4
        AW: 4 Tage Reha in den Alpen

        Tag 4 - 26.9.

        Nach einer recht windigen, aber sehr warmen Nacht geht um 7 Uhr geht so langsam die Sonne auf, und ich verballer etwas Speicherplatz auf der SD-Karte, während ich mir etwas Kartoffelbrei und Tee koche. Kurz nachdem die Sonne meinen Platz erreicht hat, und ich die Zeit noch etwas zum Lüften des Schlafsacks nutzen konnte, geht es los in Richtung Norden.


        Sonnenaufgang am Scherbadung


        Detailaufnahme in Richtung Süden


        Mein Lagerplatz, mit Blick nach Westen


        und noch eins, mit Rotstock im Hintergrund


        UL-Frühstück mit Titan wohin man guckt


        Die Sonne erreicht fast die Alpe


        Nach einigen kurzen steilen Metern kommt etwas Frischluftfeeling auf. EIne kurze Leiter und etwas Stahlseile sorgen für Luft unter den Sohlen, Dann schon ist das Plateau unter dem Pass erreicht und nach einigen hundert Meter im groben Blockwerk, sowie einer langen Flachpassage über Felsflächen bin ich schon am höchsten Punkt des Tages angelangt, dem Passo della Rossa.


        Klettereinlage unterwegs


        Nach dem ersten Aufschwung - Rotstock, Scherbadung, Punta Gerla und Schwarzhorn


        Einmal quer durch bitte


        Von TUL wissen wir: man ist nur ein echter UL-Ler, wenn man in einem Reisebericht mindestens einmal dekorativ die Füsse in die Landschaft und in ein Bild rein hält. Hier sind meine Flossen


        Hinten in hellgrau ist schon der Pass


        Unbewachte EU-Aussengrenze - Am Pass.


        Schottland? Norwegen? Nope, nur die Seen oben im Binntal

        Ab dem Pass ist alles einfach und schnell erzählt. Einfach dem markierten Pfad runter, immer den Schildern in Richtung "Binn" nach (sofern vorhanden) und um 14:30 Uhr lande ich bei Sonne, starker Quellbewölkung, ordentlich Wind und Hitze in Binn. Netterweise hat es einen kleinen Supermarkt, der neben Lokalspezialitäten (Wurst) auch Hopfenkaltschale und frische Wurst verkauft.


        Rothorn und im Hintergrund Schwarzhorn, gesehen vom Geispfadsee aus


        Ab hier wird es fussfreundlicher - auf 2400m nach den Seen


        Das Aletschhorn versteckt sich leider hinter Wolken


        Ein letztes grosses Geröllfeld, danach Weideland und Wald - der Weg runter


        Blick zurück zum Pass


        Leider immer noch wolkenverhangen, trotzdem ganz hübsch.


        Irgendwo so auf 1900m


        Auf dem Waldweg runter nach Binn


        Binn in Sicht


        Der historische Stadtkern


        Panasch, Wurst und Brot während der Wartezeit, bis der Bus kommt

        Der Busfahrer nimmt abschliessend die Fahrt hinunter etwas sportlicher als sonst, da er dank grosser Gruppen einiges an Verspätung hereinfährt, er mich aber dennoch rechtzeitig am Bahnhof absetzen will. Um 15:56 Uhr erreichen wir Fiesch, wo eben der Zug in Richtung Brig einrollt und ich so ohne Warterei heim fahren kann.


        Die Strasse nach Binn. Wir haben PS, wir haben Vorfahrt und der Busfahrer nutzt die ganze Breite. So macht Busfahren Spass.
        Zuletzt geändert von Becks; 01.10.2016, 11:11.
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        • meisterede
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          • 19.05.2013
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          #5
          AW: 4 Tage Reha in den Alpen

          Genau das habe ich mir beim Lesen des Titels schon gedacht: "Was Becks als entspannte Reha-Maßnahme beschreibt, nennt manch anderer vermutlich vier anstrengende Tage in den Bergen."
          Die ersten Aktionen nach einer Verletzung fühlen sich oft ganz besonders an. So eine Mischung aus Erleichterung dass es endlich wieder raus geht und Ärger darüber, wie "schwach" man unterwegs ist...

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          • Vegareve
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            • 19.08.2009
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: 4 Tage Reha in den Alpen

            Naja, entspannt war es sicher nicht..
            "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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            • meisterede
              Dauerbesucher
              • 19.05.2013
              • 737
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              #7
              AW: 4 Tage Reha in den Alpen

              Ok, das Wort "entspannt" kann man streichen, schreibt er ja selbst, schmerzenden Sprunggelenke, etc...
              Ich finde es dennoch beachtlich, dass "16km, 900Hm rauf, 1300Hm runter" als Reha-Maßnahme bezeichnet werden. Ich ziehe da Rückschlüsse aufs Becks Konstitution und Fitness, ich selbst würde so "früh" nach einer Verletzung vermutlich nicht solche Touren machen (können). Daher: Hut ab!

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              • Gast180628
                GELÖSCHT
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                • 08.10.2012
                • 510
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                Zitat von meisterede Beitrag anzeigen
                Hut ab!
                +1, instruktive fotos und gute schreibe. bin gespannt auf tag 3 und 4. mal applaus jetzt in der laustärke von 50 gutdrauffen italieners (wenn du ihnen die story schon mal so weit erzählt hättest)!

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                • Becks
                  Freak

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                  • 11.10.2001
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                  Naja, ein Fazit kann ich schon ziehen (wofür ich um UL-Forum schon mal gelyncht wurde und werde):

                  Nicht immer bedeutet weniger (an Gewicht) mehr (Leistung, Reichweite, Komfortgewinn wegen Gewichtsersparnisse). Die "Bollermänner" (Oh-Ton UL-Forum zu dem Trango Guide GTX) waren schlichtweg ideal für den ganzen Mix an Schlamm, Gras, Bäche, Geröll und Schnee. Ich bin kein einziges Mal weggerutscht, worüber sich das Sprunggelenk gefreut hätte, und auch die schweren Einlagesohlen haben sicher noch einiges rausgerissen.

                  Auch die Stöcke sind zwar schwer, aber mit denen konnte/kann man am Hang auch richtig arbeiten. Egal in welche Richtung die belastet wurden, ich habe sie nicht verbogen oder abgebrochen. Im Geröll mussten die wirklich einiges abfangen.
                  Zuletzt geändert von Becks; 27.09.2016, 14:49.
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                  • Flachlandtiroler
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                    Liebt das Forum
                    • 14.03.2003
                    • 29024
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                    Davon hätte ich gerne mal eine fullsize Bild -- da ist ja der ganze Fusshörner Grat drauf und das Aletschhorn sieht toll aus!
                    Meine Reisen (Karte)

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                    • Becks
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                      Liebt das Forum
                      • 11.10.2001
                      • 19612
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                      So, fertich. Nun können sich die Sehnen wieder regenerieren. Ich wette, der Beweglichkeit hat die Tour ganz gut getan. Alpenvereinaktiv rechnet für die Strecke Nufenenpass - Binn (ohne Abstecher auf Punta Gerla und Schwarzhorn) 49km Strecke, 2680m rauf und 3780m runter. Wenn das mal nicht heilanregend ist, was dann.

                      Eigentlich wollte ich ja auch n paar Bilder bei den TULs reinhängn, aber nachdem der Mod dort seine schlechte Laune gerade an mir austobt (Strafpunkt #3 für "Spamming" in einem Thread, der keinen gezielten Inhalt hat und zudem im "Leicht und seicht" liegt), lasse ich das mal. Am Ende empfindet er die Bilder als nicht leicht genug und ich bekomm Punkt 4.
                      Zuletzt geändert von Becks; 27.09.2016, 15:04.
                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                      • Vegareve
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                        Liebt das Forum
                        • 19.08.2009
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                        OT:
                        Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                        Die "Bollermänner" (Oh-Ton UL-Forum zu dem Trango Guide GTX)
                        Weiss nicht was sie haben, diese Schuhe sind doch (für unsere Massstäbe) UL .


                        Was ist dieses orangene Tuch eigentlich, kenne ich gar nicht ?
                        "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                        • Becks
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                          Liebt das Forum
                          • 11.10.2001
                          • 19612
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                          #13
                          AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                          Das orange Tuch ist Teil meiner UL-Regenausrüstung, die ich dabei hatte.

                          Diese bestand aus der (ungenutzten) Frogg Toggs Hose sowie dem Silnet-Poncho, den man zu einem Minitarp umbauen kann.
                          Eigentlich nutzt man den ja als Tarp, aber ich habe es einfach an allen sechs Befestigungspunkte mittels Heringe an den Boden gepinnt und damit einen Windschutz gebaut, unter den ich den Schlafsack geschoben habe. Nur auf Kopfhöhe habe ich das Konstrukt mit den verkeilten Trekkingstöcken angehoben (die Dinger quasi als umgedrehtes V mit den Spitzen schräg in den Boden gerammt und oben verbunden). Kondens hielt sich in Grenzen, dafür hatte ich quasi null Probleme mit Wind.
                          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                          • Becks
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                            • 11.10.2001
                            • 19612
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                            Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                            Davon hätte ich gerne mal eine fullsize Bild -- da ist ja der ganze Fusshörner Grat drauf und das Aletschhorn sieht toll aus!
                            Tataaaa:

                            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                            • Gast180628
                              GELÖSCHT
                              Dauerbesucher
                              • 08.10.2012
                              • 510
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: 4 Tage Reha in den Alpen

                              Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                              Eigentlich wollte ich ja auch n paar Bilder bei den TULs reinhängn, aber nachdem der Mod dort seine schlechte Laune gerade an mir austobt
                              sind bestimt ods-punkte. ich kenn strafpunkte nur von ods, da kriegt man sie für nix.
                              :-)

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                              • basstardo
                                Erfahren
                                • 04.12.2013
                                • 255
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [CH] 4 Tage Reha in den Alpen

                                Toller Bericht, hab ich ähnlich auch im Sommer gemacht. Dort kann man sich gut austoben .
                                :: FlickR ::
                                :: Stein am Rhein nach Cuxhaven ::

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                                • Trekkingbegeisterung
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                                  Neu im Forum
                                  • 07.09.2016
                                  • 6
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [CH] 4 Tage Reha in den Alpen

                                  Sehr beeindruckende Bilder!

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                                  • MaxD

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                                    • 28.11.2014
                                    • 8918
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [CH] 4 Tage Reha in den Alpen

                                    Das passt gut zu meiner neuesten Erkenntnis: Der Weg in die Schweiz kürzer ist als der ins Allgäu!
                                    Vllt sollte ich dort auch einmal eine kleinere Runde drehen...die Bilder sind jedenfalls sehr verlockend.
                                    Danke für den Bericht!

                                    Über Dein Verständnis von REHA kann man sich zweifelsohne streiten....andere würden das als Workout bezeichnen.


                                    OT: Nur mal so aus Neugier: Warum machen ULsen Schuhbilder?
                                    Der "Beweisfuß" ist bei mir auch oft auf dem Bild, bei mir wiegt allerdings das Paar B-Stiefel mehr als eine durschnittliche ULse im Ganzen.
                                    ministry of silly hikes

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                                    • Tie_Fish
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                                      • 03.01.2008
                                      • 3550
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [CH] 4 Tage Reha in den Alpen

                                      Sehr schöne Reha, ich beneide deinen Anreiseweg

                                      Kleiner Geheimtipp von mir:



                                      Ich musste grad gucken, es war 2013, als ich das letzte Mal da runter bin. Ich konnte es kaum wiedererkennen, weil wir am Griespass noch 5-6m Schnee hatten und ständig durch den Sulz gepatscht sind:



                                      Das Schneefeld reichte damals fast bis ans Ende des Talbodens auf deinem Bild oben, sodass wir links auf den Buppelchen und in viel Geröll absteigen mussten, bis wir dann einen schönen Zeltplatz rechts gefunden haben, von dem man wunderbar auf die beiden Seen (rechts um die Ecke) blicken konnte:

                                      Grüße, Tie »

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