[FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

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    [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

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    Mitreisende
    Trekking im Herzen der Pyrenäen

    - Heiße Tage -



    Land: Frankreich und Spanien
    Reisezeit: Anfang/ Mitte September
    Dauer: 15 Tage

    Vorbereitung/ Vorbemerkungen

    Eigentlich sollte es wo ganz anders hin gehen, aber des Öfteren kommt es ja mal ganz anders als man denkt und erwartet. Geplant war Anfang des Jahres eigentlich eine Durchquerung der Lyngen-Halbinsel , aber dann bekam ich doch noch neben dem Studium einen Job und hatte dann im August keinen weiteren Urlaub mehr bekommen. Und im September so weit nördlich, einfach ist das ganze ja auch nicht. Man weis ja nie mit dem Wetter und aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Also entschied ich mich für ein südlicheres Ziel, das möglichst auch mit Zelt bereisbar ist. Mein Blick fiel schnell auf die Pyrenäen und dort auf den HRP ( Haute Randonnée Pyrénéenne ).
    Der HRP verläuft zwischen dem GR 10 und dem GR 11 immer entlang der Grenze und des Öfteren auch die Grenze von Spanien und Frankreich überschreitend. Insgesamt ist er 800 km lang und geht von Hendaye nach Banyuls-sur-Mer. Da ich nur einen Teil des HRP laufen wollte, stieß ich über den Reiseführer Pyrenean Haute Route von Ton Joosten, auf den Teil von Gavarnie nach Salardu. Diser doch mehr alpine Abschnitt des HRP führt in 9 Etappen nach Salardu.
    Jetzt die Sache mit dem Zelt. So locker wie in Skandinavien ist es leider nicht, aber immerhin man darf grundsächlich mit dem Zelt. Ich hatte mich auf der französischen Seit nach den Regularien für den Parc National Pyrénées Occidentales gerichtet, in dem bivakieren mit einem kleinen Zelt von 19 Uhr Abends bis 9 Uhr Morgens erlaubt ist. So hatte ich es auch gehalten wenn ich außerhalb des Nationalparks war. Auf der spanischen Seite ist es ähnlich nur, dass die Zeiten ein bisschen anders sind ( von 8 Uhr Abends bis 8 Uhr morgens ). Auch wenn es für die einzelnen Nationalparks auf der spanischen Seite noch Sonderregelungen gibt. Viele Etappen auf dem HRP enden aber auch an Hütten, abgewirtschaftet wie bewirtschaftet, man müsste also nicht mit dem Zelt unterwegs sein.

    Die geplante Route:
    Gavarnie - Héas - Parzan - Refugio de Viados - Refuge de la Soula - Refuge du Portillon - Refugio de la Renclusa - Hospital de Vielha - Refugi de la Rsetanca - Salardu
    Zum Ende hin kam es dann leider doch etwas anders als geplant...

    Anreise

    So genug jetzt geht es aber los. Mein Flug ging wie eigentlich immer von Frankfurt los und ab nach Toulouse. In Toulouse begab ich mich erst mal auf die (wenig erfolgreiche ) Suche nach Spiritus. Schlauer wäre es gewesen vorher mal zu schauen was Spiritus auf französisch heißt. Aber ich dachte zumindest, dass ich Spiritus gefunden hatte. So konnte meine Anreise weitergehen. Mit dem Zug ging es dann nach Lourdes. Dort stand meine erste Konfrontation mit der französischen Sprache bevor ( mein französisch ist nicht mehr das Beste nachdem ich zwei Jahre nichts mehr damit zu tun hatte ), als ich am Campingplatz in Lourdes meinen reservierten Platz einlöste. Es klappte dann so irgendwie.
    Abends beim kochen mit dem vermeintlichen Spiritus stellte sich dann heraus, dass es doch keiner war. Das hat gebrannt das war nicht mehr normal, da half nur noch das ganze mit der Kappe vom Koche zu ersticken. Also zog ich nochmal Los auf der Suche nach einem größeren Supermarkt der Spiritus haben könnte. Dieses fand ich dann auch in Form einer "Ethanolpaste". Die Probleme die ich damit noch hatte... Naja an dem Abend hatte noch alles bestens funktioniert.
    Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus nach Gavarnie und dann ging es richtig los.


    Lourdes am Abend
    Zuletzt geändert von Alpentrekker; 25.09.2016, 15:01.
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    #2
    AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im herzen der Pyrenäen

    Der Start und die ersten Höhenmeter

    In Gavarnie aus dem Bus ausgestiegen erwartete mich bestes Wetter für einen ersten Tourentag, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Anfang führt der Weg über die "Hauptstraße" von Gavarnie ( auf 1365 m ) immer Richtung Cirque de Gavarnie. Kurz hinter dem Campingplatz ging es dann nach oben Richtung Refuge des Espuguettes. Die Weg Findung war wie im Führer beschrieben problemlos und so ging es auf einem schönen Pfad nach oben. Nach kurzer Zeit wurde ich dann von dem Hüttenwirt mit zwei seiner Esel überholt der wohl etwas zur Hütte hoch brachte. Sonst war es schön ruhig, ich hatte zumindest niemand anderen getroffen. Unter der Baumgrenze war es noch schön schattig und ich kam trotz schwerem Rucksack ( Mein Startgewicht lag wohl so bei 25 kg, ohne Fotoausrüstung die ich vor dem Körper trug ) ziemlich gut voran. So konnte ich meine erste Pause schon über der Baumgrenze machen und hatte einen wunderbaren Ausblick auf den Cirque de Gavarnie, die Brèche de Roland und auf die umliegende Bergwelt.











    In meiner Pause schloss ich Vergleiche mit den Alpen und der doch teilweise recht ähnlichen Vegetation, die sich aber doch wiederum Teilweise unterscheidet. Der größte Unterschied ist wohl doch das es hier durch die südlichere Lage um einiges trockener ist und außerdem ist natürlich noch Ende des Sommers. Ich hielt die Pause kurz da die Hütte schon in Sicht war und ich dort meine Mittagspause ( Ich bin durch die Busfahrt erst um 11 Uhr gestartet ) machen wollte. Gesagt getan weiter ging es der Weg war nicht zu verfehlen auch wenn es immer mal wieder kürzere und längere Serpentinen gibt die aber zum gleichen Weg gehören und somit auch zum gleichen Ziel führen. Unbewusst bin ich dann auf den kürzeren Serpentinen gelandet, die dann aber etwas steiler waren und sich bei den recht hohen Temperaturen ( es dürften so um die 30 C gewesen sein ) doch anstrengend anfühlten, aber dafür war ich in einer halben Stunde an der Hütte ( Refuge des Espaquettes, 2027 m ) und konnte meine Mittagspause machen. Dort oben traf ich allerhand an Tieren die zur Hütte gehörten. Ein Paare Pferde und eine Paar Esel, unter anderem natürlich auch die beiden die mich mit dem Hüttenwirt überholt hatten. Auch wenn ich sie logischerweise einzeln nicht mehr erkannt hatte... neugierig waren sie trotzdem .







    An der Hütte traf ich dann auch auf ein paar andere Menschen, die auch den tollen Platz zur Pause nutzten. Der Pass des Tages war schon in Sicht. Sein ist Name Horquette d'Alans und er war noch ca 400 Höhenmeter Entfernt. Anfangs noch in kürzeren Serpentinen ging es weiter nach oben, bis man auf die letzte Serpentine trifft die sich dann langsam dem Pass ( Horquette d'Alans 2430 m ) nähert. Langsam merkte ich auch ein bisschen die vorherigen Höhenmeter, aber dann war ich auch schon oben und konnte die wunderbare Aussicht genießen. Der große Rucksack machte bei den anderen auf dem Pass Eindruck und ich wurde gefragt ob der nicht schwer sei. Schwer ja aber noch machbar und es wird ja immer leichter.





    Der Weg in die Talsenke stellte mich vor keine größeren Schwierigkeiten, da er nicht besonders steil war. So ging es immer weiter in Serpentinen nach unten. Das Einzige, was mir ein bisschen Sorgen machte war, dass sich das Wetter verschlechterte. Von der spanischen Seite zogen dunkle Wolken auf die sich langsam über den Cirque d'Estaubé schoben. Ein leises Grummeln war auch schon zu hören. Ich erhöhte etwas das Abstiegstempo um einem Regenschauer zu entkommen. Das gelang mir auch so weit ganz gut, ich bekam nur ein Paar Regentropfen ab. Auf dem Talboden angekommen ging es auf einem gut ausgetretenen Pfad immer weiter nach unten zum Talausgang. So entfernte ich mich immer weiter von der Grenze aber die dunklen Wolken verfolgten mich noch ein ganzes Stück weiter. Der Wind war mir aber gnädig, so dass die Wolken, als ich schon befürchtete meine Regensachen aus meinem Rucksack zu holen, wieder zurück nach Spanien getrieben wurden. So konnte ich geradewegs mit einer kurzen Trinkpause auf den Lac des Gloriettes zustäuern. Langsam traf ich auch mehr und mehr Leute.





    Leicht deprimiert stellte ich am Parkplatz fest, dass es jetzt über eine Straße nach unten ging. Also schlug ich erst noch mal den Führer auf, aber es sollte wirklich über die Straße nach unten gehen und dann auf einer Straße nach Héas. Hier zeigte sich ein bisschen meine schlechte Planung. Da ich hauptsächlich meine Norwegentour geplant hatte, dann aber durch die Arbeit den Urlaub wechseln musste. Hatte ich nicht mehr so viel Zeit mir jede Etappe bis ins kleinste Detail anzusehen. Naja an der Situation hätte es ja nichts geändert. Ich wäre vielleicht psychisch ein bisschen besser darauf vorbereitet gewesen und so zog ich eben nach unten und immer der Straße nach weiter nach Héas. Das Refuge und der Campingplatz wollten einfach nicht auftauchen... Letztlich war ich dann doch ziemlich kaputt als ich an dem Campingplatz ( ca. 1500 m ) ankam. Für 6 Euro konnte ich dort übernachten.
    Heute fingen meine Probleme mit dem Spiritus an. Er wollte sich einfach nicht entzünden und dann fing es auch noch an zu regnen. Ich vertagte das Kochen dann auf morgen und aß etwas anderes.

    Laufzeit: 5:38, Aufstieg: 1103 Hm, Abstieg: 948 Hm Distanz: ca 18 km
    Zuletzt geändert von Alpentrekker; 26.09.2016, 17:46.
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      #3
      AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

      Sehr fein ! Kannst Du noch paar Eckdaten einbauen wie Hm, Distanzen, etc.... ?
      "Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist." Walter Kempowski - Schriftsteller (1929 - 2007)

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        #4
        AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

        Das kommt alles noch ... der tag ist noch nicht ganz fertig. Die Eckdatej kommen dann immer an das Ende des Tages. Ich hatte doch nicht so viel zeit wie ich gedacht hatte. Es geht dann morgen weiter.
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          #5
          AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

          Wasser... Wasser ist gesucht

          Frisch ausgeruht ging es morgens bei guten Wetter los. In Nachhinein gesehen, ist das der Einzige Tag an dem ich den Himmel mal als trüb bezeichnen wollte. Mir sollte es Recht sein, ich hatte nämlich erstmal einen langen Aufstieg vor mir. Gestartet bin ich an dem Campingplatz auf 1500 m und mein erstes großes Etappenziel war der Horquette de Héas mit 2608 m. Also doch einiges. Aber immerhin ein paar andere stiegen auch noch nach oben und denen fiel es auch nicht viel leichter als mir. In kurzen Serpentinen ging es nach oben, so dass ich gut Höhenmeter machte. Hier floss auch noch ein Bach an dem ich eine kurze Trinkpause machte, bevor ich mir ein kleines Zwischenziel für die Pause setzte. Auf 2000 m machte ich dann ein Päusschen. Man muss sich ja kleine Zwischenziele setzen .





          Nach weiteren Serpentinen gelangte ich dann in ein Hochtal. Von dem vorherigen Bach war hier nur noch das Bachbett übrig. Insgesamt wirkte die Landschaft auch etwas trockener als gestern. Aber ein gut ausgetretener Pfad war da und so kam ich gut voran ohne wirklich auf den Weg zu achten und so bemerkte ich nicht, dass der Pfad sich spaltete und ich die falsche Abzweigung nahm. Mein Pfad folgte weiter dem vertrockneten Bach zu einer kleinen Senke, die laut Karte ein See ist. Bei mir war er aber komplett ausgetrocknet. Aber ich hörte ein leises plätschern vom anderen Ende der Senke und so machte ich meine Pause dort, wo zum Glück wirklich ein bisschen Wasser den Fels runterlief. Mit einem Blick auf mein GPS merkte ich schnell das ich mich vom richtigen Weg zum Horquette de Héas entfernt hatte. Das war nicht weiter tragisch, ich jetzt auch endlich den Pass gefunden hatte, der dann doch etwas in einer anderen Richtung war als vorher vermutet und ich sah auch noch den richtigen Weg. Als ging es ein Stück Querfeldein bis ich auf dem Weg Richtung Pass stand. Der Weg ging dann langsam steigend in einer großen Serpentine nach oben. Puhh... ganz schön anstrengend. Kurz vor dem Pass machte ich dann noch mal ein Paar Stehpausen. Endlich auf dem Pass oben angekommen legte ich mich erstmal auf die schön warmen Steinblatten und genoss den Ausblick und dann noch ein bisschen Essen und Fotografieren, eben das übliche.





          Hier wäre der Abzweig gewesen...









          Während meiner Pause bekam ich oben auf dem Pass noch Gesellschaft von einer Frau, die auch ein wenig fertig wirkte. Für mich ging es dann weiter Richtung Horquette de Chermentas ein etwas niedrigerer Pass. Aber erstmal ging es langsam aber sicher über einen losen Geröllpfad steil abwärts. Bevor es nach einem kurzen geraden Stück wieder nach oben ging. Jetzt wurde es auch richtig anstrengend, obwohl der Anstieg weniger steil war als zum letzten Pass. Ein bisschen Müdigkeit machte sich in der Muskulatur breit. Zum Glück war der Anstieg nicht zu lange und so konnte ich auf dem zweiten Pass des Tages noch eine Pause machen.



          Der Blick zurück.



          Langsam wurde mein Wasser knapp. Hatte ich doch schon seit Ewigkeiten keine Möglichkeit gehabt meine Wasserflasche aufzufüllen. Wasserknappheit war ein völlig neues Problem für mich. In Skandinavien hat man das bekanntlich ja eher seltener . So in Abstiegslaune passierte es erneut, dass ich vom richtigen Pfad abkam und ungefähr 200 Hm zu tief abgestiegen bin. Durch diese vielen Tierpfade sieht hier aber auch viel wie ein Pfad aus .
          Anstatt aber den gleichen Weg wieder zurück zu gehen hatte ich die glorreiche Idee den Punkt 2406 ( auf der Rando editions 04 ) zu umrunden und dann wieder zum Weg aufzusteigen. Das war definitiv nicht die beste Idee spätestens als ich dann wieder Aufsteigen musste war das schon eine ziemliche Schinderei. Insgesamt eine Stunde hatte mich der Umweg gekostet. Wasser war auch keines in Sicht. Die letzten Schlucke trank ich als ich auf dem Weg wieder angekommen war. So zog ich weiter Richtung Lac de Barroude ( 2373 m) . Zum Glück ging es jetzt nur noch in einem leichten Auf und Ab zu den Seen. Dort konnte ich dann auch endlich etwas trinken...
          Als ich dann meiner Kocher anmachen wollte, mittlerweile hatte ich sogar ein Feuerzeug, wollte sich dieser Sch*** Spiritus einfach nicht entzünden. 20 Minuten probierte ich es bis ich es aufgab und das Fertiggericht kalt aß.
          Hat vielleicht jemand eine Idee woran es gelegen haben könnte? Der Spiritus war nicht komplett flüssig, sondern hatte mehr eine gelartige Konsistenz und der Kochversuch war auf knapp 2400m

          Laufzeit: 6:14 h, Aufstieg: 1423 Hm, Abstieg: 628 Hm, Distanz: ca. 13 km
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          • Nicki
            Fuchs
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            #6
            AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

            Schön - ein HRP Bericht
            Der langweilige Abstieg nach Heas kann vermieden werden
            - noch vor dem Lac des Gloriettes die Bachseite wechseln (kl. Brücke) und den Pfaden dort folgen. Bleibt immer hoch über dem Talboden- und führt zur Auberge de Maillet und weiter in den Cirque de Troumouse (dort sind Cabanes). Entweder dann Abstieg nach Heas und der Route von Ton Joosten folgen- oder über den Col de la Sede in das Aguilous Tal- dort dann entweder über den Kamm / oder Richtung HRP Ton Joosten zur Hourquette de Heas .... länger und anstrengender - aber auch viel schöner.
            Link zu Beschreibung / weitere Infos -
            25 kg + Foto - viel zu viel..... üble Schlepperei
            LG Folko
            Zuletzt geändert von Nicki; 28.09.2016, 12:42.
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            • Alpentrekker
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              #7
              AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

              Hmm... die Route sieht ja wesentlich besser aus, dass ich das jetzt nicht vorher gesehen habe, schiebe ich jetzt mal auf meine nicht ganz so gute Tourplanung aus Zeitmangel . Das hilft bestimmt auch Leuten die dort auch wandern/ trekken wollen und mir falls es mich mal wieder dort hin verschlägt. Und ja das Gewicht... es ging aber weniger ist natürlich immer besser.

              Hoch, Runter und wieder Hoch

              Am morgen war meine Stimmung schon wieder besser und das Wetter war wie eigentlich fast immer wunderbar. Morgens ist es ja auch noch nicht so warm. So konnte ich die schöne Morgenstimmung am Lac de Barroude genießen. Eine sehr tolle Bergkulisse dort. Hier traf ich auch mit Abstand die meisten Menschen. Ich glaube es waren 5 Zelte um den See.







              Laut Führer sollte es heute über den Port de Barroude ( 2535 m ) nach Parzan gehen. Der zweite Teil der beschriebenen Etappe in der es größtenteils nach unten gehen sollte. Erstmal wollte ich schauen ob die Ruine auf dem Hügel wirklich das Refuge de Barroude sein sollte. Für die Nachwelt ja das war das Refuge de Barroude. Jetzt ist das nur noch eine Art Bivakraum, mehr sollte man auf keinen Fall erwarten.


              Das ehemalige Refuge...

              Der Weg zum Pass war wesentlich einfacher und kürzer als ich erwartet hatte. Auf einem gut sichtbaren Pfad ging es nach oben und kaum hatte ich mich versehen stand ich auch schon auf dem Pass und hatte einen wunderschönen Ausblick auf die Seen und auch in die andere Richtung, in die ich absteigen werde. Jedoch motiviert wie ich an dem Morgen war, machte ich erst mal einen Abstecher Soum de Barroude ( 2674 m ), natürlich ohne Rucksack. Der Ausblick war zwar nicht so gut wie ich ihn mir erhofft hatte, da Gipfel sehr plateauartig ist, aber gelohnt hat es sich trotzdem.






              Wegen diesem Anblick hat sich der Abstecher echt gelohnt






              Kinderwagentauglich

              Heute war wohl der Einzige Tag an dem ich mir wirklich keine Gedanken um Wasser machen musste. Auf dem Weg den Pass hinunter traf ich weitere Leute die beim Aufstieg waren. Sie hatten dann doch noch einiges vor sich. Der Abstieg bereitete mir keine Probleme und so ging es in einem lockeren Lauf Richtung Tal. Es ist immer wieder schön zu beobachten wie die Vegetation um einen mehr und mehr wird. Auf dem Talboden angekommen ging es meistens kaum merklich nach unten weiter Richtung Talausgang, der Anfangs noch weit entfernt schien, dann aber immer näher kam. Die lustigste Begegnung war wohl doch eine Familie mit Kinderwagen in der Nähe vom Talausgang. Der Weg war zwar einfach aber für einen Kinderwagen?
              Zum Ende des Tals hin ging es auf einen Forstweg. Kurz bevor ich auf die Straße Richtung Parzan ging machte ich erst mal noch Mittagspause. Und dann kam das Straßenlaufen... nicht gerade sehr schön, aber unvermeidbar glaube ich zumindest. Der HRP biegt circa 1,5 km vor Parzan in ein Tal ab, da es erst Mittag war wollte ich noch einen Teil des morgigen Aufstiegs hinter mich bringen.
              Ein schneller Blick auf mein GPS hat mir verraten das es wieder mal über einen "Feldweg" nach oben geht. Viel zu sagen gibt es da jetzt nicht mehr, außer das sich das ganze ziemlich gezogen hat. Obwohl es eigentlich "nur" 700 Hm waren. Einen guten Platz um mein Zelt aufzuschlagen hatte ich dann in der Nähe des Central eléctrica de Urdizeto gefunden.

              Laufzeit: 6:53 h, Aufstieg: 1025 Hm, Abstieg: 1422 Hm, Distanz: ca. 21 km

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              • Nicki
                Fuchs
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                #8
                ... nicht gerade sehr schön, aber unvermeidbar glaube ich zumindest.
                Für mich sind diese beiden Etappen - die beiden wirklich langweiligen Etappen des HRP.
                (- auf dem Asphalt runter nach Heas, und nach dem Barrossa Tal auf der Straße Richtung Parzan und weiter auf der sich wie Kaugummi ziehende Piste Richtung Collado de Urdiceto - )

                Auch für den Weg ab Barroude gibt es eine Alternative- die ist lang, führt dabei lange und ungeschützt über die Crete, ist schlecht markiert und mit schweren Rucksack nicht einfach - ab Puerto de Barrossa...
                hab ich hier und weiter hier beschrieben.

                LG Folko
                www.mitrucksack.de
                Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                • Dogmann
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                  #9
                  AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                  Irgend wie hat die Gegend was! Ich lese gern mehr.
                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                  • Alpentrekker
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                    #10
                    AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                    Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                    Auch für den Weg ab Barroude gibt es eine Alternative- die ist lang, führt dabei lange und ungeschützt über die Crete, ist schlecht markiert und mit schweren Rucksack nicht einfach - ab Puerto de Barrossa...
                    hab ich hier und weiter hier beschrieben.

                    LG Folko
                    Puhh das sieht wirklich nicht so einfach aus. Ich weiß nicht ob ich den Weg genommen hätte, wenn ich ihn vor der Tour gesehen hätte, vielleicht mit einem leichteren Rucksack . Aber gut das du die Alternativen hier noch mal aufzeigst, bei der Informationsflut die man so im Internet hat übersieht man sowas leicht mal. Besonders, wenn die Alternativen doch wesentlich lohnenswerter sind als der Weg den man jetzt in seinem Führer findet.
                    LG Niko

                    Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                    Irgend wie hat die Gegend was! Ich lese gern mehr.
                    Und jetzt gibt es mehr...
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                      #11
                      AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                      Französischer Kontakt auf spanischem Boden

                      Wie immer war ich recht früh wach, so dass das gesamte Tal noch im Schatten lag. Jemand anderes war um die Uhrzeit natürlich noch nicht zu sehen. Meine Weg sollte mich heute über den Paso de los Caballos ( 2326 m ) über den Collado de las Collas ( 1851 m ) zum Refugio de Viados ( 1760 m ) führen. Den gestrigen mühsamen Teil aus Parzan gespart, hatte ich heute nur einen kurzen Aufstieg vor mir, ungefähr 400 Hm. Ich startete dann auch als noch alles im Schatten lag, zum laufen wohl definitiv die angenehmste Tageszeit, da es noch nicht zu warm ist. Leider ging es Anfangs noch weiter über den "Feldweg", jedoch war dieser Teil bald überwunden und nach 11km insgesamt auf diesem Weg/ Straße war ich endlich wieder auf einem Pfad. Was für ein tolles Gefühl.



                      Der meiste Teil des Aufstieges war dann auch auf diesem Pfad, der sich dann nach oben schlängelte. Leider hatte mich die Sonne dann auch schon recht schnell wieder eingeholt. Komplett sonnig war es dann aber erst als ich hoben auf dem Pass stand. Der Himmel war klar und so hatte ich eine wunderbare Fernsicht. Kurz hinter dem Pass steht eine sehr schön gelegene Cabana, der man ansah, dass sie nicht so oft benutz wird. Ist wohl die sauberste die ich auf meinem Weg gesehen hat. Dort machte ich dann auch eine schöne Pause, in der ich dann meinen ersten richtigen Kontakt mit einem französischen Mann hatte, der zum Glück doch ein bisschen Englisch. Sonst wäre die Kommunikation doch schwierig geworden. Nach einem etwas längerem Gespräch ging dann wieder jeder seines Weges.







                      Der Abstieg war dann auf einem schönen Pfad, der Teilweise doch etwas rutschig durch den kiesigen Untergrund war. Und natürlich rutscht man immer dann weg, wenn man sich sicher wähnt. Naja passiert ist nichts, nur ein paar Schrammen am Handgelenk. Nach und nach kamen auch immer mal wieder ein paar Bäume die kurzzeitig Schatten brachten. Auf jeden Fall einer der schöneren Abstiege der Tour, mit sehr guten Pausenplätzen. Aber auch hier war es nicht wirklich einfach Wasser zu finden, jedoch gab es immerhin welches.







                      Im unteren Teil läuft man kurz über einen Forstweg. Hier liegen auch zwei Campingplätze, die aber beide schon zu hatten. Dann kommt noch mal ein Aufstieg zum Refugio de Viados. Dieser ist zwar mit knapp 200 Hm nicht besonders lang, aber in der prallen Mittagshitze kein Spaß. Am Refugio angekommen machte ich erst mal eine ausgiebige Pause. Eine tolle Aussicht auf den Pico de Posets ( 3369 m ), die definitiv zu den besten der gesamten Tour gehört. Die Pause war recht ausgiebig, da ich nur noch zu der Cabana de Puyarueso wollte die circa eine halbe Stunde von dem Refugio entfernt liegt. Dort hatte ich dann auch mehr Ruhe, erst Abends schauten mal zwei Spanier vorbei, die dann aber weiter zogen.
                      Aber das waren nicht die einzigen die vorbeizogen. Eine riesige Schafsherde trampelte an der Cabana vorbei. Immer wieder interessant zu sehen, wie mühelos sich doch solche Tiere am Hang bewegen...









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                      • buntekuh
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                        • 20.10.2008
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                        #12
                        AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                        Hach, schön! Wir waren 2013 in den Pyrenäen unterwegs und vorher gab es einige Zeit kräftigen Regen (teils auch noch, als wir dort waren). Von daher waren Bachläufe voll und mitunter schwer zu passieren, die Wasserfälle haben getobt und alles war grün. Unglaublich schön! Unseren Reisebericht habe ich aber... naja, ich muss noch einiges schreiben
                        http://www.radundfuss.de/category/re...touren/spanien
                        Das hat radundfuss.de!

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                        • Alpentrekker
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                          • 22.07.2013
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                          #13
                          AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                          @buntekuh

                          Interessant wie unterschiedlich das ganze doch aussehen kann. Bei mir hat ja doch die braune Farbe in der Landschaft dominant .
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                          • Alpentrekker
                            Erfahren
                            • 22.07.2013
                            • 136
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                            #14
                            AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                            Pfade die kommen und gehen



                            Von der Cabana ( ca. 1800 m ) sollte es über den Port D'Aygues Tortes ( 2683 m ) zum Refuge de la Soula ( 1690 m gehen ). Im Führer wird dieser Teil, nach der Gabelung vom GR 11 als weglos beschrieben. Das ist mittlerweile nicht mehr so auch, wenn man nicht immer von einem Pfad sprechen kann. Es gibt immerhin überall Steinhaufen die einem zum Pass führen.
                            An der Cabana ging es erst mal gemütlich, in leichtem auf und ab, dabei aber leicht ansteigend Richtung Pass. Wie immer war es noch angenehm kühl in dem morgendlichen Schatten. Jedoch war ein weiterer heißer Tag zu erahnen und so machte ich mir erst gar nicht die Mühe beim loslaufen etwas dickeres anzuziehen. Die Gabelung vom GR 11 war nach einer Stunde erreicht und so war es auch erst mal vorbei mit dem gemütlichen für heute. Der weiter Weg zum Pass war dann doch einer der anstrengendsten Aufstiege der gesamten Tour. 2 1/2 Stunden hatte ich von dort zum Pass hoch gebraucht. Doch einiges für die doch nur 600 Hm. Das zeigt dann doch, dass das nicht so das einfache gehen war wie an den letzten Tagen.





                            Ungefähr folgt man dem Bachlauf nach oben. Der Pfad entfernt sich jedoch auch immer mal wieder von dem Bach. Erstmals ging es auf das von der Wegkreuzung sichtbare Plateau von dem man dann dem Bach weiter direkt folgend nach oben steigt. Teilweise ist es hier wirklich sehr schlecht zu laufen durch den kiesigen Untergrund und die Steile des Aufstiegs und wirkliche Ausweichmöglichkeiten gibt es auch keine, da es nebendran noch steiler ist. Zum Glück ist es nur ein kurzes Stück an dem es so ist, weiter oben ist es zwar immer noch steil und ein ausrutschen wäre auch nicht mehr fatal. Auf dem letzten Stück zum Pass komm ich nochmal ordentlich ins schwitzen, aber dann bin ich auch oben. Die Mühen haben sich auf jeden Fall gelohnt, mit dieser tollen Fernsicht die ich dort oben hatte.


                            Kurz vor dem Pass.



                            Wie zu erwarten, war der erste Teil des Abstieges bis ins Tal runter sehr steil. Aber immerhin es war ein durchgängiger Pfad da und so ging ich langsam aber sicher nach unten. Von oben wie auch von unten ist es ziemlich erstaunlich, dass es hier einen durchgängigen Pfad nach unten gibt. Vom Tal aus ist dieser sowieso nicht mehr sichtbar. Meine Knie waren auf jeden Fall erleichtert sich wieder ein wenig entspannen zu können als ich im Tal unten ankam. Der Schöne Bachlauf lädt hier auf jeden Fall zum verweilen ein und so machte ich, in dem Wissen das schwierigste hinter mir zu haben erstmal eine ausgiebige Pause. Einfach schön bei so einer tollen Aussicht ein wenig vor sich hinzudösen.







                            Jetzt musste ich nur noch dem Bachverlauf weiter nach unten folgen. Der Pfad war wunderbar und es ging nur wenig nach unten, also wunderbare Laufbedingungen. Kurz nach der Cabana Prat Caseneuve ging es eine Steilstufe nach unten. Der Pfad folgt weiter immer dem Fluss bis man kurz vor dem Refuge de la Soula die letzten Höhenester hinter sich bringt. Am Refuge gönnte ich mir erst mal ein schönes Sandwich, bevor ich dann Abends in der Nähe mein Zelt aufschlug.

                            Laufzeit: 5:55 h, Aufstieg: 859 Hm, Abstieg: 998 Hm, Distanz: ca 14 km

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                            • Nicki
                              Fuchs
                              • 04.04.2004
                              • 1304
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                              #15
                              AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                              Ich kann mich gut an diese Etappe erinnern.
                              Das Stück am Bach vorbei durch den Schutt zum Port d' Aygues Tortes ist wirklich sehr anstrengend. Berg runter ins Tal bin ich dann über reichlich Blöcke, den Pfad hab ich wohl übersehen.
                              www.mitrucksack.de
                              Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                              • Alpentrekker
                                Erfahren
                                • 22.07.2013
                                • 136
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                                Auf, Auf ... hinauf

                                Die eigentliche Etappe geht vom Refuge de la Soula ( 1690 m) über den Col des Gourgs-Blanc ( 2877 m ) und weiter über den Tusse de Montarqué ( 2889 m ) zum Refuge du Portillon ( 2571 m ). Sie wird im Führer als eine E Etappe beschrieben. Die Einteilung geht von 3 für einfache Tourentage, über 2 für den HRP-Durchschnittstag, zu 1 den schwierigen Etappen und dann eben noch E. Es hat definitiv seine Gründe warum diese Etappe mit E gekennzeichnet ist, auch wenn man sich über etwaige Gletscher keine Gedanken mehr machen braucht. Aber gutes und trockenes Wetter ist auf jeden Fall vorteilhaft für den zweiten Teil, da ma eigentlich nur über Steine läuft und das natürlich angenehmer ist, wenn alles trocken ist. So viel dazu, aber jetzt geht es weiter...

                                Da ich bisher noch keinen Pausentag genutzt hatte splittete ich die doch recht fordernde Etappe in zwei Teile. Mein heutiges Ziel war "nur" der Lac des Isclots auf 2398 m. Laut dem Führer sollte man da wunderbar zelten können, was auch der Fall ist. Vom Refuge startete ich früh, um genau zu sein um 8 Uhr. Es lag noch alles in Schatten und nur die Schäfer waren auch schon unterwegs. Eigentlich wollte ich mir ja morgens Zeit lassen, aber so richtig hingehauen hat das jetzt nicht. In langen Kehren ging es langsam nach oben, in Richtung meines ersten Zwischenzieles dem Lac de Caillauas ( 2160 m ). Der Weg zeiht sich hier leider ein wenig. Keine steilen Kehren sind natürlich angenehm zum laufen, aber Höhenmeter macht man so keine und so brauchte ich doch etwas länger als ich dachte um überhaupt zu dem See zu kommen.





                                Der See ist jedoch eine wunderbare Stelle für eine Pause und definitiv einen Besuch wert, auch wenn man jetzt nicht gerade weiter das Tal hoch will. Am See steht noch die Ruine von einer Hütte, sieht alles auf jeden fall sehr urig aus. Der See hat zwar einen ziemlich niedrigen Wasserstand, aber eine schöne Farbe hatte er trotzdem.
                                Ich wusste es noch nicht, aber jetzt war der gemütliche Teil vorbei. Der weiter Weg zum Lac des Isclots brachte mich dann doch ganz ordentlich ins schnaufen. Hier ging es dann sehr unregelmäßig, mal steil mal weniger steil nach oben. Jedenfalls kein gutes Gelände um in einen guten Laufrythmus zu kommen. Im letzten Teil des Aufstiegs ging es dann noch mal über ein größeres Steinfeld. Zum Glück war das ganze einfacher als es aussah. Oben auf der Anhöhe angekommen, konnte ich den wunderschönen See schon sehen und auch wo mich der morgige Tag hinführen sollte. Jetzt galt es nur noch den kleinen Abstieg zu überwinden, bevor ich den Rest des Tages Pause machen konnte.











                                Am Lac des Isclots und Umgebung gibt es jede Menge Möglichkeiten sein Zelt aufzuschlagen. Alle mit einer tollen Aussicht. Sogar ein kleiner Ofen aus Steinen wurde dort gebaut. Allerdings sollte man sich etwas Brennbares mitbringen.
                                Abends traf ich dann noch einen jungen Franzosen, der auch morgen zum Refuge du Portillon wollte, also verabredeten wir uns für den morgigen Tag zum gemeinsamen Laufen der Etappe.

                                Laufzeit: 2:56 h, Aufstieg: 710 Hm, Abstieg: 49 Hm, Distanz: 5 km

                                Der wirkliche E-Teil

                                Am nächsten Tag, kam dann der Teil, warum diese Etappe überhaupt mit einem E gekennzeichnet. Der Col des Gourgs-Blanc ( 2877 m ) lässt sich zweifellos als Hochalpinen Pass bezeichnen, der wahrscheinlich im früheren Sommer noch wesentlich verschneiter ist als, zu unserem Übergang. Auf den Karten, die ich gesehen hatte, ist der Pass immer noch als vergletschert eingezeichnet. Das ist nicht mehr der Fall, was jetzt noch übrig ist kann man nun wirklich nicht mehr als Gletscher bezeichnen. Dementsprechend geht es jetzt eben über viele Steine.

                                Wir starteten bei wunderbaren Wetter. Anfangs führte ich unsere kleine Zweiergruppe. Eine Pfad war so lange zu erkennen, bis es keinen Pfad mehr gab und es nur noch über Steine nach oben geht. Aber immerhin gab es Steinmänschen, die einem den richtigen Weg gewiesen hatten, so dass wir uns nicht verlaufen konnten. Zuerst ging es eine Steilstufe zum Lac du Milieu ( 2510 m ) nach oben. Diese stellte auch eig den unangenehmsten Teil des Aufstieges dar, da der Untergrund kiesig und der Weg steil war. Danach verlor sich auch der Weg und es über mal größere mal kleinere Steine weiter nach oben.





                                Auf dem weiteren Weg zum Pass kamen wir dann auch an dem Vorbei, was der Rest der Gletschers ist. Wenn man das so sieht, macht einen das auch wieder nachdenklich und ich fragte mich, wie das hier wohl noch vor ein paar Jahren ausgesehen haben muss. Jetzt waren überall nur noch die Steine, die mal unter dem Gletscher lagen. Den Steinmänschen folgend kamen wir problemlos am Pass an und machten erst mal eine schöne Pause und genossen die tolle Aussicht.







                                Eine weiter Zweiergruppe stieg gerade wieder in Richtung Refuge du Portillon ab. Wie schauten in unserer Pause wo laut den Steinmänschen der Weg entlang führen, sollte entschieden uns dann aber lieber den gleichen Abstieg zu nehmen, den auch die beiden Herrschaften vor uns genommen hatten, da er uns wesentlich einfacher schien. So war es dann auch. Über ein Steinfeld ging es nach unten in die Talsenke, bevor der Aufstieg zum nächsten Pass kam. Hier waren die Markeirungen spärlicher und oftmals suchten wir uns unseren Weg durch die vielen Stein, immer mit dem Ziel des nächsten Passes vor Augen. Kurz vor dem Col du Pluviometre ( 2860 m) gibt es einen komplett klaren Gletschersee, der sich noch mal bestens eignet um Wasservorräte aufzufüllen. Am Ende ging es dann tatsächlich auch noch mal über ein Schneefeld/ Gletscher? bevor wir auf dem zweiten Pass des Tages standen.







                                Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten um zum Refuge du Portillon zu kommen. Entweder man geht über den Tusse de Montarqué oder man steigt vom Pass direkt ab und läuft dann quer. Letztlich landet man immer auf dem gleichen Weg zur Hütte runter. Wir entschieden uns unbewusst für die zweite Variante. Kurzzeitig verloren wie kurz die Steinmänschen aus den Augen und sind ein wenig zu tief abgestiegen. Nach einem Blick auf die Karte merkten wir schnell, dass wir am Hang queren mussten und erreichten so schnell wieder den richtigen "Weg". Der finale Abstieg zum Refuge ist zwar teilweise etwas steil, bei unseren Wetterbedingungen jedoch unproblematisch. Und so erreichten wir am frühen Nachmittag das Refuge. Nach einem kleinen Snack trennten sich unsere Wege wieder, weil er zurück nach Toulouse musste.
                                In der Nähe der Hütte finden sich ein Paar Plätze um ein Zelt aufzustellen, auch wenn diese nicht zu 100 % perfekt sind.

                                Laufzeit: 3:50 h, Aufstieg: 578 Hm, Abstieg: 427 Hm, Distanz: 6 km

                                Zuletzt geändert von Alpentrekker; 12.10.2016, 17:10.
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                                • Tie_Fish
                                  Alter Hase
                                  • 03.01.2008
                                  • 3550
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                                  Hallo, bisher , aber geht es noch weiter? Ich habe die HRP auf meinem Weihnachtswunschzettel

                                  Sagt mal, Folks, die sich auskennen, haltet ihr die HRP für machbar mit Hund (der hat schon bis 3500m alles mitgemacht, auch einfache Kletterstellen)? Gibt es irgendwelche Beschränkungen in den Nationalparks?
                                  Grüße, Tie »

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                                  • Nicki
                                    Fuchs
                                    • 04.04.2004
                                    • 1304
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                                    Ja - wann geht es weiter. die nächsten Etappen sind spannend!



                                    Gibt es irgendwelche Beschränkungen in den Nationalparks?
                                    Im französischen sind Hunde auf alle Fälle verboten- auch an der Leine (Link!)

                                    haltet ihr die HRP für machbar mit Hund
                                    Die meisten Etappen werden kein Problem sein- an paar Stellen denke ich aber schon... vor allem an den laut Ton Joosten "E" Etappen- zu denen gibt es aber Alternativen.
                                    Ab und zu hab ich dort schon Hunde auf Tour gesehen, meist auf Pfaden- dann kein Problem- aber auch Hunde die durch übles Blockgelände marschieren - und keine Probleme hatten - so wie hier auf dem Weg zum Coll de Contraix- (der liegt nicht auf dem HRP).

                                    Das ist ein Bild vom HRP - kurz nach dem Col du Pluviometre


                                    LG

                                    Folko
                                    www.mitrucksack.de
                                    Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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                                    • Alpentrekker
                                      Erfahren
                                      • 22.07.2013
                                      • 136
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                                      Zitat von Tie_Fish Beitrag anzeigen
                                      Hallo, bisher , aber geht es noch weiter? Ich habe die HRP auf meinem Weihnachtswunschzettel

                                      Sagt mal, Folks, die sich auskennen, haltet ihr die HRP für machbar mit Hund (der hat schon bis 3500m alles mitgemacht, auch einfache Kletterstellen)? Gibt es irgendwelche Beschränkungen in den Nationalparks?
                                      Danke und es geht noch weiter, auch wenn wir uns dem Ende näheren, aber es gibt noch ein bisschen was zu erzählen...

                                      Also zu der Frage ob es mit Hund machbar ist. Auf Teil, auf dem ich unterwegs war, gibt es nichts, was ein Hund wahrscheinlich eh besser hinbekommen würde wie ein Mensch. Die Beschränkungen sind wahrscheinlich von Nationalpark zu Nationalpark unterschiedlich. Vielleicht kann da jemand anderes mehr und auch noch zu den anderen Teilen etwas sagen.
                                      - Walk, Walk, Walk ... -
                                      https://reiseelefanten.wordpress.com/

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                                        Alter Hase
                                        • 03.01.2008
                                        • 3550
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [FR/ES] Frankreich 2016: Trekking im Herzen der Pyrenäen

                                        Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                        Im französischen sind Hunde auf alle Fälle verboten- auch an der Leine (Link!)
                                        Für mich steht da nichts, was ich lesen könnte - außer dem Bildchen auf dem Schild. Kann man den Park umgehen, ohne die Route signifikant kaputtzumachen?

                                        Zitat von Nicki Beitrag anzeigen
                                        Die meisten Etappen werden kein Problem sein...
                                        Ok, die Blockfelder auf den Bildern sind kein Problem, da hoppelt Struppi gerne drin herum. Schwierig wird es an ausgesetzten Stellen (sichern) und an Kletterpassagen oder senkrechten Leitern, wo man den Hund tragen muss. Kurz geht das mal, aber eine Stunde lang will ich das nicht machen, und der Hund sicher auch nicht.
                                        Grüße, Tie »

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