[DE] [AT] König Watze immer im Blick - 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

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    [DE] [AT] König Watze immer im Blick - 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Region/Land: Berchtesgadener Alpen, Deutschland & Österreich
    Dauer: 10.-16.09.2016, 7 Tage

    Bevor es ab November für 9 Monate nach Südamerika geht, wollte ich noch einmal in die Alpen.
    Schon länger interessiere ich mich für den äußersten Südosten Deutschlands, das Berchtesgadener Land. Dort lockt neben den großen Namen Watzmann, Hochkalter und Steinernes Meer die gute Hütteninfrastruktur, ein kühles Bad im Königssee & die Möglichkeit für anspruchsvolle Touren. Das sollte es werden, das Ziel für eine Wanderwoche, in der hoffentlich das Wetter noch passt, nach dem überall die Sommerferien beendet sind.

    Ich plante also eine Hüttenrunde mit Hochkalter- und Watzmannüberschreitung, einem Abstecher ins Steinerne Meer und dem Rückweg im Osten des Königssees für insgesamt 9 Tage - offensichtlich hat das alles nicht ganz geklappt...







    Tag 1
    Anreise Berlin - Ramsau, Zustieg zur Blaueishütte

    10.09.2016

    Nach 12 Stunden in Zügen und Bussen stand ich um 16:45 endlich im Wald, der Wegweiser zeigte 3 Stunden Zustieg zur Blaueishütte an. Ich hatte auf der Hütte schon angerufen, da ich wegen Verspätungen erst später als angedacht da wäre und so für mich kein Abendbrot mehr eingeplant werden musste.





    Der Zustieg verlief relativ unspektakulär auf breiten Fahrwegen. Viele Wanderer kamen mir bei traumhaftem Wetter entgegen und schienen mich sichtlich zu bedauern, dass ich erst jetzt die knapp 900 hm zur Hütte angehe.
    Aber das brauchten sie gar nicht. Ich war euphorisch, freute mich auf die kommende Woche, viele Erlebnisse, Eindrücke und Begegnungen und so störte mich der Schweiß, der bald vor mir auf den Weg tropfte, nicht. Der ereignislose Aufstieg war genau das richtige, ich kam auf Betriebstemperatur und genoss es, keinen Berliner Asphalt unter meinen Sohlen zu haben.













    Hinter der Schärtenalm knickte der Weg nach Süden ab und ich hatte zum ersten Mal freien Blick auf das übriggebliebene Bisschen des Blaueisgletschers. Die Sonne machte sich hier rar und warf ihr Licht nur noch auf die Gipfel in der Umgebung.







    Für den Schlussanstieg zur Hütte verließ ich die breiten Wege und bog auf einen steinernen Pfad ein, der sich zum Talkessel emporschlängelte, in dem die Hütte auf einmal unvermittelt vor mir auftauchte.

    Die Blaueishütte liegt wunderschön auf 1680 m umgeben von Bergketten und Gipfeln, wobei der Blickfang natürlich der Blaueisgletscher ist, der sich steil an die Flanke unterhalb des Hochkalter schmiegt.

    Ich war so zeitig da, dass ich locker noch Abendbrot hätte essen können. Aber ich war sowieso nicht sehr hungrig und hatte noch keine Lust auf die laute Gaststube, also lief ich noch ein bisschen weiter, setzte mich inmitten der Arena, die sich um mich herum aufspannte, auf die Steine und ließ mir einen letzten Schokomuffin aus Berlin und ein paar Nüsse schmecken.







    Den Abend verbrachte ich in der Gaststube beim Tagebuchschreiben, Kartenstudium, Lesen (wieder hatte ich Ueli Steck dabei, dieses Mal "Speed"). Das schöne Wetter lockte mich noch einmal auf die Terasse, wo ich erst die schöne Abend- und später die Nachtstimmung einfangen wollte.





    Mit den schönen und entspannten Eindrücken verschwand ich nicht allzu spät im Bett... Sonntag früh wird der Wecker schon um 05:40 klingeln und der Tag wird anstrengend - also Augen zu!
    Zuletzt geändert von geige284; 22.09.2016, 08:55.

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    #2
    AW: König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

    Tag 2
    Hochkalter-Überschreitung

    11.09.2016

    Als ich vor die Hütte trat, voller Tatendrang, war es ca. 06:45. Die Luft war klar und kühl, ein paar Wolken hingen in den Bergen. Frisch gestärkt von einem tollen Frühstück auf der Hütte mit Joghurt und Kuchen machte ich mich auf den Weg.









    Der Weg führte durch die Felsbrocken und das restliche Grün hinter der Hütte, stieg zunächst sanft an, bis man vor einer Schuttrinne führte, die steil nach oben führte.











    Die Sonne schaffte es nicht, sich durchzusetzen und so blieb es zum großen Teil schattig. Die Schuttrinne war aber so steil, dass es ganz und gar nicht kühl wurde.

    Ca. eine Stunde nach dem Aufbruch stand ich vor der ersten Kraxelstelle (I-II). Es ging plattig und relativ steil nach oben, wobei sich überall gute Griffe und Tritte fanden. Ich war trotzdem sehr vorsichtig, immerhin war ich allein unterwegs und die Felsen waren ganz feucht. Ich weiß nicht, ob es nachts geregnet hatte oder es Tau war, auf jeden Fall prüfte ich besonders die Tritte sorgfältig.







    Am Ende der Platten kam ich zum Schönen Fleck, einer Gratscharte, an der der Weg nach links abknickte. Von hier hatte ich zum ersten Mal einen Blick auf den Watzmanngrat mit Hocheck, Mittel- und Südspitze, der allerdings wolkenverhangen war.







    Der Weg führte gut markiert am Grat entlang, über einige Aufschwünge mit leichter Kletterei hinweg bis zu einer zweiten ausgesetzteren Kletterstelle, die schon oft gezeigte 10-15 m-Wand (II).







    Auch hier war der Fels noch etwas glitschig, ich ging wieder sehr vorsichtig voran, überwand die Wand aber doch recht zügig.
    Anschließend wurde das Gelände leichter und weitläufiger, es ging rechts am Rotpalfen vorbei (eine Überschreitung sparte ich mir aufgrund der feuchten Verhältnisse) und dem Grat folgend auf den Kleinkalter.









    Das Wetter war wirklich recht wolkig, ich hatte auf ein bisschen mehr Fernsicht gehofft, aber zumindest zeigte sich jetzt der Blaueisgletscher einmal. Ich fand diese Bilder aus anderen Berichten immer unglaublich beeindruckend, wie man auf dem Grat steht und zum Gletscher runterguckt, der sich aus dieser Perspektive unglaublich steil an den Berg zu drücken scheint. Fast schon unheimlich. Und ja, auch ein echt eine eindrucksvolle Perspektive!







    Auf dem Kleinkalter machte ich eine Pause bevor ich den restlichen Grat mit einigen Kletterpassagen zum Hochkalter auf mich nahm.











    Den Gipfel erreichte ich ca. 3 Stunden nach meinem Abmarsch aus der Blaueishütte. Wie erwartet war die Sicht nicht die Beste, ich nutzte aber trotzdem die Gelegenheit für eine ausgiebige Rast und kam mit Anderen ins Gespräch.









    Vielleicht versuchte ich, den Abstieg hinauszuzögern. Ich hatte nicht wirklich Lust darauf. Ich war noch guter Dinge und fit, aber die angeschlagenen 4,5 Stunden sorgten nicht für Hochgefühle...
    Naja, was solls. Ich ging es an.
    Im oberen Teil herrschte Kraxelgelände vor. Die Steine waren z.T. sehr scharfkantig, sodass meine Hände litten. Eine steile Schuttrinne führte bergab, wobei ich bei jedem Tritt kleine Gerölllawinen auslöste. Zum Glück war es an diesem Tag nicht so voll, als dass ich jedes Mal unter mir gehende Wanderer warnen musste...







    Einmal jedoch schon... Ich sah die fünfköpfige Gruppe von von Weitem und dachte mir: "Oh man, wie können die das denn im Aufstieg machen... Die sind ja leidensfähig." Als ich dann eins, zwei Serpentinen über ihnen war löste ich wieder ein Lawinchen aus, was die Leute auch schnell merkten und sich schnell mit den Händen über ihren Köpfen schützten.
    Als ich sie passierte kassierte ich noch einen Rüffel, weil mein "Achtung, Stein!"-Ruf etwas spät kam... Ja, ok, zu recht. Ich hatte deshalb auch ein schlechtes Gewissen, zum Glück ist nichts weiter passiert. In dem Abschnitt wäre ein Helm auf keinen Fall überflüssig gewesen...





    Jetzt war ich auf dem riesigen Schuttfeld, dass das obere Ofental kennzeichnet. Der Abstieg lief schnell und gut, ich surfte durch den Schutt. Aber das bisherige Abklettern hatte mich schon geschafft, ich war jetzt schon nicht mehr in Hochform und wurde z.T. etwas unaufmerksam.





    Auf einmal surfte ich ein bisschen zu weit und lag auf dem Hosenboden. Ich dachte schon das schlimmste, dass meine ganze Wade blutig wäre oder so... Zum Glück nur dreckig un ein paar kleine Abschürfungen, nichts Dramatisches. Mein einer Stock hatte ein bisschen was abbekommen und war verbogen.
    Meine Stimmung hatte einen herben Dämpfer erlitten. Ich ermahnte mich selbst zur Aufmerksamkeit, so eine Dummheit schon so früh auf der Tour, hat mir gerade noch gefehlt, dass mir wegen so einem Scheiß etwas passiert...

    Etwas geknickt (passend zum Stock... ) lief ich weiter. Der Weg wurde bald grüner, dafür nicht weniger schwierig.







    Durch Wäldchen führten steile Rinnen, die mit Geröll und größeren Steinen gefüllt waren. Dumm nur, dass nach wie vor alles feucht war. Was mich im Geröll nicht weiter störte, machte mich hier besonders aufmerksam. Das eine oder andere Mal rutschte ich leicht weg.

    Ein Mal war dann nicht mehr so leicht. Ich rutschte, konnte mich noch mit beiden Stöcken abfangen und blieb in der Luft - der Stock brach aber. Jetzt bin ich nicht der impulsive Typ, dass ich den Stock im hohen Bogen brüllend von mir geworfen hätte... Ich starrte ihn eine Weile verdutzt an. Man sagt doch immer, Alu-Stöcke brechen nicht, sondern verbiegen sich nur (lustigerweise ist nicht der bereits gebogene Stock gebrochen, sondern der andere...). Meine Laune war im Keller. Dieser Urlaub startet ja suuuper...
    Ich trottete vor mich hin, immer weiter bergab. Der Talgrund kam einfach nicht näher.



    Der Gipfel fühlte sich schon sehr weit weg an, als wäre ich heute gar nicht oben gewesen... Ich lief einfach immer weiter. Im Nachhinein betrachtet, ist genau das natürlich auch das Reizvolle am Wandern. Eine gewisse Portion Leidensfähigkeit gehört dazu, man kann halt nicht einfach mal schnell nach Hause gehen, wenn einem danach ist. Man muss eben weiter, einen Fuß vor den anderen setzen, auch wenn es scheiße läuft. Genau daran erinnert man sich später.

    Trotzdem, ich hätte mir für den Beginn schönere Erlebnisse gewünscht, wobei ich zugeben muss, dass mit etwas Abstand die guten Erinnerungen deutlich überwiegen und es überhaupt schwer ist, meine miese Gefühlslage nachzuvollziehen. Un das bei nur einer Woche Abstand...

    Irgendwann war die Welt wieder in Ordnung. Keine steilen Wege mehr, keine rutschigen Steine oder Wurzeln.
    Nur Kühe. Mit Hörnern. Und Spaziergänger vom Hintersee.



    Genau da schleppte ich mich hin und nutzte die Zeit bis der Bus mich nach Berchtesgaden bringen sollte, um meine müden Füße im kalten Wasser zu revitalisieren.





    Ich war echt kaputt und mega demotiviert für den Rest der Tour. Die Gedanken spielten verrückt, wie geht es weiter? Wenn der erste Tag schon so scheiße war? Halte ich das überhaupt durch? Sollte ich abbrechen? Ist die Tour zu anspruchsvoll?

    Ich fuhr zurück nach Berchtesgaden und übernachtete im Hostel - wobei das auch so geplant war.

    Als ich im Bett lag, aus dem ich mich nur noch mal für eine wohltuende Dusche erhob, war alles schon wieder halb so wild und ich freute mich auf den nächsten Tag.
    Verrückte Gedankenwelt...
    Zuletzt geändert von geige284; 19.09.2016, 12:47.

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    • codenascher

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      • 30.06.2009
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      #3
      AW: König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

      Na da freue ich mich doch jetzt schon auf die Fortsetzung! Tolle Bilder, Sehr angenehm geschrieben. Bin ja mal auf die weiteren Erlebnisse gespannt, vllt hab ich ja mit dem ein oder anderen Reisebericht ein wenig Tourenideen gegeben.

      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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      • geige284
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        #4
        AW: König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

        Definitiv Ohne deinen Hochkalter-Bericht wäre ich da wohl nicht gelandet!

        Auch wenn der Tag (jetzt ist er drin) nicht als mein erfolgreichster in die Geschichte eingehen wird
        Zuletzt geändert von geige284; 19.09.2016, 12:51.

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        • Flachlandtiroler
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          #5
          AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

          Schicke Tour und immer nur blauer Himmel ist auch langweilig

          Mit "Watze" assoziiere ich eigentlich die Watzespitze (Pitztal) -- wird der Watzmann auch so genannt?
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          • geige284
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            #6
            AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

            Ja, der Watzmann hat den Namen auch weg

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            • geige284
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              #7
              AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

              Tag 3
              Isidor-Klettersteig und Zustieg zum Watzmannhaus

              12.09.2016

              "Das ist also das viel gelobte Schönau am Königssee...", dachte ich, als ich den Bus verließ und zusammen mit den Souvenirgeschäften von dichtem Nebel eingehüllt wurde. Die Wettervorhersage hatte ich irgendwie anders in Erinnerung...



              Ich lief Richtung Grünstein, einem kleinen Aussichtsgipfel über Schönau, durch den Sportklettersteige in verschiedenen Schwierigkeiten gelegt wurden. Ich hatte mich mit der B/C-Variante die leichteste ausgeguckt. Ich dachte mir, dass das mit meinem Gepäck ausreichend ist.



              Am ersten Hinweisschild überholte ich eine fünfköpfige Gruppe ("Da war doch was auf dem Hochkalter-Abstieg mit einer fünfköpfigen Gruppe?", könnte der geneigte Leser denken...) und machte mich auf den Weg zum Einstieg. Es ging über einen sehr steilen Fahrweg. Zum Glück besserte sich das Wetter mit jedem Meter, den ich aufstieg. Bald konnte ich im Tal den Nebel über Schönau und dem Königssee sehen und vergnügte mich selbst beim langweiligen Aufstieg in bestem Sonnenschein!





              Bald war ich am Einstieg, legte mein Klettersteiggeraffel an und begutachtete den Steig von unten. Er führt über 700 m durch die Südost-Wand des Grünstein.
              Kurz bevor ich einstieg, erreichte den Platz auch die Gruppe.
              Der Steig führte vom Boden weg steil nach oben, es waren mehrere Klammern und Tritte in den Fels gelegt, z.T. ging es (sehr leicht) überhängend aufwärts. Die senkrechten Aufschwünge wechselten sich immer wieder mit leichterem Gehgelände ab, das von Schrofen durchzogen war und besonders bei Nässe Aufmerksamkeit verlangt.







              Nach etwa dem Ende des ersten Drittels hing eine Seilbrücke als Vereinigung der leichteren mit einer schwereren Variante, die ich auch mal hin- und herging. Das war schon interessant, relativ wacklig, darunter ein Abgrund, hier konnte man ganz gut seine Höhentauglichkeit testen - ich habe bestanden!



              Endlich erschien so langsam auch das Watzmann-Massiv über dem Wald.
              Erst sah ich nur die Spitzen vom Hocheck und der Watzmannfrau, ...



              ... bald baute sich dann wunderschön die gesamte "Familie" vor mir auf (wem das nichts sagt - hier gibt es hier nochmal die Sage des grausamen König Watzmann)



              Schnell war ich komplett - und ich meine wirklich ganz und gar - nassgeschwitzt. Es war ja nicht so, dass mir der Vortag nicht in den Knochen stecken würde, der Steig war, gerade mit meinem Gepäck, nicht ohne. Außerdem knallte die Sonne mittlerweile unbarmherzig auf mich nieder, sodass ich mich Meter für Meter nach oben schleppte.







              Über mehrere Aufschwünge hinweg ging es nach oben bis unterhalb des Gipfelgrates eine Rastbank stand, die ich sehr, sehr gern für eine Pause dahernahm... Ich machte Rast und aß zwei Traubenzucker für die Moral.
              Die Pause zog sich etwas hin und ich erholte mich so gut es ging bei schönstem Blick auf den Watzmann zur einen und nach Osten/Nordosten zur anderen Seite.









              Die letzten Meter zum Gipfel ging ich widerwillig dann doch noch an. Das war objektiv keine Herausforderung mehr, aber meine Beine waren schwer und ich sehnte eine Apfelschorle auf der Grünsteinhütte herbei.





              Auf dem Gipfel verweilte ich deshalb auch nicht, sondern entledigte mich schnell des Helmes und der Handschuhe und stieg schnell etwa 10 min durch den schattigen Wald zur Hütte ab.





              Beim Wasserfass hinter der Hütte erfrischte ich mich so gut es ging und hing den nassen Lappen, der heute früh tatsächlich mein T-Shirt war, in die Sonne zum trocknen. Eine gute Ausrede für mich, eine Stunde im Schatten bei Apfelschorle und Cola zu sitzen, Tagebuch zu schreiben und den Watzmann einen guten Mann sein zu lassen. Ein sehr empfehlenswerter Abschnitt der Tour!

              Hier sinnierte ich auch nochmal ein wenig über den gerade begangen "Sportklettersteig". Wie man wohl merkt, war ich von dem Steig nicht begeistert. Klettertechnisch war das alles nicht der Rede wert, aber ich fand es einfach nicht "schön" als Teil einer Hüttentour. Am Nachmittag mit leichtem Gepäck zum Sporttreiben, gern. Aber mit 12 kg-Rucksack auf dem Buckel mit Gepäck für eine Woche? Nein, das beachte ich bei der nächsten Planung...
              Mir wurde auch der Unterschied zwischen einem Sportklettersteig und bspw. dem Hindelanger Klettersteig klar. Das eine hat für mich eher "Touren"-Charakter, es geht z.B. über einen Grat. Beim Sportklettersteig steht der Sport im Vordergrund.
              Ich versuche immer, möglichst frei zu klettern, d.h. ohne die Seile oder Klammern zur Fortbewegung zu nutzen. Auch das war beim Isidor-Klettersteig schwierig...
              Wie dem auch sei, zwei Konzepte, zwei Zielgruppen. Was "besser" oder "schlechter" ist (oder ob man Klettersteige generell ablehnt), kommt auf die Betrachtungsweise an, man sollte den Unterschied nur kennen - ich kannte ihn nicht, jetzt tue ich es...

              Nach der gemütlichen Rast an der Grünsteinhütte zog es mich weiter Richtung Richtung Kühroint-Alm. Der Weg dahin war traumhaft, es ging durch einen schattigen Wald auf weichem Boden, sanft steigend. Das war genau richtig!
              Als ich auf den Weg einbog, geriet ich mitten in eine fünfköpfige Gruppe. Jetzt endlich fiel auch bei mir der Groschen (zum ersten Mal...) und ich erkannte, dass es meine Klettersteig-Mitbegeher waren, die ich unten in Schönau überholt und dann am Einstieg noch einmal getroffen hatte.
              Als mir dann aber auch noch gesagt wurde, dass wir uns einen Tag vorher am Hochkalter schon getroffen hatten, da wusste ich es (stein-) schlagartig wieder. Es war die Gruppe, die ich mit meiner Gerölllawine "eingedeckt" hatte. Tja, man sieht sich immer zwei Mal im Leben...
              Die fünf Thüringer hegten glücklicherweise keinen Groll gegen mich und wir kamen ins Gespräch. Auch sie wollten heute zum Watzmannhaus aufsteigen um am nächsten Tag die Überschreitung anzugehen, da wir also eh den gleichen Weg hatten, liefen wir zusammen.



              Nach Kühroint sahen wir von weitem schon das Watzmannhaus auf dem Falzköpfl thronen und liefen durch einen weiteren Waldpfad, jetzt allerdings steiniger, bergan.



              Kleinere Kraxeleinlagen waren zu überwältigen, z.T. Drahtseilversichert. Aber das war alles problemlos machbar.
              Immer wieder hatten wir schöne Aussichten ins Berchtesgadener Land.







              Knapp über der Falzalm vereinigt sich der Steig mit den Wegen, die von Ramsau bzw. Hammerstiel zum Watzmannhaus führen. Von dort aus ging es in knapp 30 min in Serpentinen stetig ansteigend zum Watzmannhaus.













              Am Morgen war dieses wunderschöne Massiv noch so fern, jetzt so nah. Es ist toll, wenn man knallhart visualisiert bekommt, welche Distanzen man an einem Tag so zurücklegt.

              Auf dem Watzmannhaus angekommen, fiel mir auf, dass ich den Tag über kaum was gegessen hatte und ich mittlerweile wirklich Hunger hatte. Die Brettljause schmeckte sooo gut. Selten war trockenes Brot und Speck mit Fettrand (den ich normalerweise nicht mal angucke...) eine solche Gaumenfreude! Tolles Wanderleben, man lernt die kleinen Dinge, die glücklich machen, so viel mehr zu schätzen.



              Der Abend war ein typischer Hüttenabend. Essen, trinken, erzählen, fotografieren, lesen, Tagebuch schreiben...









              Bald ging jeder seiner Wege, aber alle führten ins Bett. Ab um 06:00 gibt es im Watzmannhaus Frühstück und da man nicht erst um 06:00 in der Schlange stehen will, wird der Wecker auf 05:20 gestellt. Und sowas nennt sich dann Urlaub...

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              • derSammy

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                • 23.11.2007
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                #8
                AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                Zitat von geige284 Beitrag anzeigen
                Ja, der Watzmann hat den Namen auch weg
                OT:

                Oberhalb der Donau vielleicht..aber ich will Deinen Bericht net stören!!

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                • geige284
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                  • 11.10.2014
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                  #9
                  AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                  Vielleicht nur oberhalb der Donau, ja
                  Aber ich habe das bisher so oft gelesen, dass ich nie daran gezweifelt hätte, dass es südlich anders sein könnte.

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                  • geige284
                    Dauerbesucher
                    • 11.10.2014
                    • 827
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                    #10
                    AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                    Tag 4
                    Watzmann-Überschreitung

                    13.09.2016

                    Es wird immer mehr im Mund. Das Mischbrot ist so trocken, dass ich für jeden Bissen einen Schluck Tee zum runterspülen brauche...
                    Um 06:45 verlasse ich das Watzmannhaus und mache mich im Sonnenaufgang auf den Weg zum Hocheck.







                    Der breite Bergrücken, der vom Haus einsehbar ist, wird zunächst in weiten Serpentinen erklommen, dann wird es felsiger und kraxeliger.



                    Ich finde es zum ersten Mal gut, dass ich nur einen Stock habe. "Eine Hand am Fels, eine am Stock" ist hier eine gute Devise. Ich habe auf dem Watzmannhaus noch nach einem Fundstock gefragt, leider ohne Erfolg. Naja, muss auch so gehen, auch wenn ich vor dem Abstieg ins Wimbachgries gespannt bin. Da hätte ich gern beide gehabt...

                    Nachdem man auf einer kleinen Scharte angelangt, hat man zum ersten Mal schöne Blicke über die Watzmannfamilie zur seiner linken bis hin zur Schönfeldspitze ins Steinerne Meer.









                    Der Aufstieg zum Hocheck vergeht recht zügig, die angegebenen 3 Stunden sind wirklich sehr gut gemeint. Nach etwas weniger als 2 Stunden stehe ich inmitten der beiden Gipfelkreuze. Ich steige zur Nothütte ab, mache eine Pause und blicke - zugegebenermaßen ein bisschen ehrfurchtsvoll - auf den Watzmanngrat und den Weg zur Mittelspitze, der sich vor mir auftut.







                    Auf dem Anstieg zum Hocheck war einiges los an diesem Morgen, wahrscheinlich nichts Besonderes am Watzmann. Ich hatte es extra so geplant, dass ich außerhalb der Ferien und unter der Woche hier bin. Auf dem weiteren Verlauf des Grates ist aber alles halb so wild. Es gibt auf der gesamten Tour nicht eine Passage wo ich im Stau stehe oder großartig warten müsste (kleinere Stellen ausgenommen, an denen man den Vorausgehenden erst mal in Ruhe seinen Abstieg machen lässt).

                    Ich stand also am Hocheck und blickte auf den imposanten Watzmanngrat vor mir. Ich war aufgeregt. Auch wenn mir das Gelände nicht schwer vorkam, schwang der Name und der Eindruck der "Watzmann-Überschreitung" mit.
                    Auf den ersten Metern war ich sehr vorsichtig. Der Fels ist von den Abertausenden Begehungen an bestimmten Stellen schon ganz rund geschliffen und ich bewege mich langsam und bedächtig. Es ist ja nun auch nicht so, das ich ein alter Hase wäre, der solche Sachen ganz entspannt einsteckt.





                    Nein, natürlich ist das hier für mich eine Herausforderung. Ich habe mich aber ganz bewusst dafür entschieden, die Tour anzugehen, habe mich informiert, die entsprechende Ausrüstung dabei (und weiß mit ihr umzugehen) und habe ähnliche Touren zuvor gemacht.
                    Ich kann nicht sicher sein, aber ich glaube, das das nicht alle, die dort oben unterwegs sind, guten Gewissens von sich sagen können... Und glücklicherweise kommen trotzdem fast alle wieder heil runter...
                    Soweit ich es einschätzen kann, ist die Überschreitung eine "Modetour", wobei man sich danach schön auf die Schulter klopfen kann. Evtl. ähnlich dem Weg übers Höllental auf die Zugspitze. Prestige halt.
                    Das ändert allerdings nichts daran, dass es eine schöne Tour ist und bleibt und ich sie gern machen wollte. Meine Beweggründe unterscheiden sich bestimmt nicht maßgeblich von denen der anderen.

                    Nach wenigen Metern fühle ich mich deutlich sicherer, der Grat verliert an "Strahlkraft". Ich weiß, dass ich mich einige hunderte Meter über dem Tal befinde und ein Sturz im schlimmsten Fall auch erst da endet. Deshalb bewege ich mich respektvoll - aber sicher und kontrolliert.



                    Der Weg zur Mittelspitze dauert nicht lange, etwa 30 min. Eine luftige Passage ist dabei, der Rest ist entweder breit genug, ausreichend versichert oder beides.









                    Als ich über die letzte Erhebung kam, sah ich schon die fünf Thüringer auf der Mittelspitze in der Sonne sitzend beim rasten. Sie sind morgens ein wenig vor mir losgelaufen, jetzt hatte ich sie eingeholt.

                    Ich setze mich auch kurz dazu und genieße den herrlichen Ausblick.







                    Anni fragt mich, ob wir zusammen weiterlaufen. Wir sind etwas zügiger unterwegs und die Ärmste musste an diesem Abend noch zurück bis Thüringen und am kommenden Tag arbeiten... Puh, hart...

                    Mir kam das sehr recht und ich lief gern mit ihr zusammen. So hatte ich mal ein wenig Abwechslung und konnte mit jemandem reden. Das machte mir besonders für den Abstieg "Mut", denn meine Laune auf dem langen Abstieg vom Hochkalter hatte ich so schnell nicht vergessen...

                    Der Weg zur Südspitze war anspruchsvoller und länger als der zur Mittelspitze. Aber immer noch nicht schwer. Die luftigen, exponierten Stellen nehmen zu, die Spitze war ein (ungesicherter) Grat, der wohl nicht viel breiter als der Tisch ist, an dem ich jetzt sitze. An solchen Stellen bewegten wir uns respektvoll, aber sicher.





                    Immer wieder hatten wir beeindruckende Tiefblicke in die Ostwand, einige Begeher waren auch zu sehen. Das wäre ja auch nochmal was...
                    Runter zum Königssee war der Blick leider immer mal wieder verschleiert, es war relativ dunstig in diesen Tagen. Auch in die Ferne, zu all den Bergen, die ich nicht benennen könnte, war der Blick nicht ganz klar. Zumindest die Schönfeldspitze im Steinernen Meer konnte ich identifizieren, die sticht nun wirklich raus!





















                    Gegen 11:00 erreichten wir nach einer tollen Gratpassage die Südspitze. Wir machten Rast, lüfteten die Füße und genossen die Rundumsicht. Wahnsinn - es war ein top Tag bis hierhin!









                    20 min nach uns kam der Rest der Gruppe an der Südspitze an. Wir hatten sie noch nicht erwartet, immerhin haben wir sie auf dem Grat nie gesehen. Aber so ist das, sobald man hinter einem Türmchen verschwunden ist, sieht man nicht mehr, was für eine Karawane hinter einem kommt. Vielleicht entstand deshalb mein Eindruck, dass es ein bisschen leerer war. Auf der Südspitze sammelte sich wieder alles, Überschreiter, Ostwandbegeher, Alpendohlen... Alle!
                    Zuletzt geändert von geige284; 22.09.2016, 07:37.

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                    • geige284
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                      #11
                      AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                      Nach 45 min Rast machten wir uns zum Abstieg auf, dem vermeintlich schwersten Teil der Tour. Er war mit 3,5 Stunden von der Südspitze zur Wimbachgrieshütte angegeben, war also eine gute Stunde kürzer als der vom Hochkalter.
                      Zeitlich hatten wir aber überhaupt keinen Druck, es war nicht mal 12:00 und wir lagen mehr als gut in der Zeit.

                      Der erste Abschnitt war Kraxelgelände, I-II abwärts. Das war so weit ok, ich kannte es vom Hochkalter. Auch hier musste man darauf achten, Gerölllawinen in Grenzen zu halten, um die Vorausgehenden nicht unnötig zu gefährden. Ich behielt mein Helm noch auf, es war zwar warm, aber naja. Paar Gramm weniger im Rucksack sind auch gut!











                      Das erste Schuttfeld erreichten wir relativ zügig, hier konnten wir schnell surfend absteigen. Mit meinem einen Stock funktionierte das besser als ich erwartet hatte, auch wenn Anni mit zwei deutlich schneller unterwegs war.









                      Der Abschnitt nach de ersten Geröllfeld war unangenehm, z.T. schrofiges Gelände, steil, viele Kraxelpassagen... Langsam drückte die Sonne voll in die Südwand rein und der ganze Kessel erwärmte sich.







                      Bald ließen wir auch das zweite Geröllfeld hinter uns. Man kommt über eine kleine Anhöhe und kann erst jetzt den weiteren Weg einsehen. Die ganze Zeit kreisen die Gedanken und man wünscht sich einen weniger Steilen Teil. Aber das gibt es erst im Wimbachgries. Eine steile Rinne, wie ein ausgetrockneter Schmelzwasserlauf, schlängelt sich Richtung Tal, das nur sehr, sehr langsam näher zu kommen scheint.











                      In der Beschreibung der Tour habe ich von einer Quelle unter dem zweiten Schuttfeld gelesen und tatsächlich - irgendwann sehen wir feuchten Fels, kaum mehr als ein Schimmern in der Sonne... Aber es reicht, dass das Wasser Senken im Stein füllt.
                      Auch wenn wir nicht in Wasserknappheit gerieten, hingen wir lange an den Senken und tranken uns den Bauch voll. Das Wetter hat doch geschlaucht und mittlerweile waren wir schon einige Zeit unterwegs. Eine herrliche Pause, super Erfrischung!

                      Der Rest des Abstiegs ging dann tatsächlich auch noch rum. Wenn ich das hier so schreibe, klingt es relativ entspannt, aber tatsächlich war es fordernd. Nicht unbedingt (nur) körperlich, sondern auch mental. Es war wirklich Konzentration bis zum letzten Höhenmeter gefordert, bis man in der Talsohle stand blieb das Gelände steil und nicht leicht zu begehen. Zum Schluss gab es noch ein paar sandige Rinnen, z.T. mit langen, abenteuerlich aufgehängten Ketten gesichert. Ein Glück hatten wir so gute und trockene Verhältnisse. Das kann dort bestimmt auch mal schnell zur Rutschpartie werden...

                      Im Wimbachgries angekommen lagen ca. 20 min Weg zur Wimbachgrieshütte vor uns. Wir kamen gegen 14:45 dort an, haben also vom Watzmannhaus bis dahin ca. 8 Stunden gebraucht.









                      Anni musste noch weiter nach Ramsau zu ihrem Auto und machte sich nach einer nur kurzen Pause auf den Weg.
                      An dieser Stelle nochmal ein Dank an die tolle Begleitung an diesem Tag, ich denke, das hat den Abstieg deutlich erleichtert! Außerdem hat sie mir ihr Duschgel überlassen. Meins steht wohl immer noch warm und trocken im Hostel in Berchtesgaden...

                      Ich saß glücklich und zufrieden auf der Terrasse der Hütte, ließ mir die Apfelschorle schmecken, schrieb Tagebuch und war richtig motiviert für die weiteren Tage. Der Tag lief einfach richtig gut, die Aufregung, die ich latent vor der Überschreitung verspürte, war wie weggeblasen und ich konnte den Abend richtig genießen. Das Highlight war, dass sie in der Wimbachgrieshütte tatsächlich einen zweiten Trekkingstock für mich hatten! Mit ollem Anti-Shock-System, total abgerockt, kaum noch Lack und sackschwer - aber es war ein Stock und ich konnte die nächsten Tage noch ein Stück entspannter angehen! Vielen Dank an das liebe Hüttenteam

                      Die anderen vier Thüringer kamen ca. eine Stunde nach uns an der Hütte an, setzten sich noch auf ein Getränk zu mir, stiegen dann aber auch noch weiter nach Ramsau ab.

                      Ich lief noch etwas im Wimbachgries umher, eine wirklich einzigartige Landschaft, die sich da ausbreitet. Ein bisschen erinnerte mich das an die Ostsee, Kiefern, feiner Sand... Um die nächste Kurve hat es wieder Schotter. Schuttströme, die von den Bergen kommen. Wow, sehr eindrucksvoll!









                      Den Abend ließ ich bei leckeren Nudeln und dem obligatorischen Lesen und Tagebuchschreiben ausklingen.

                      Alles war gut
                      Zuletzt geändert von geige284; 06.10.2016, 18:25.

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                      • codenascher

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                        #12
                        AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                        super bebilderte Überschreitung, und dann noch diesees Kaiserwetter! Ich muss da nächsten Sommer echt mal rüber

                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                        meine Weltkarte

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                        • geige284
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                          #13
                          AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                          Mach das mal, kann man wirklich schön machen! Und aus Berlin geradezu ein Katzensprung

                          Und danke, freut mich, dass die Bilder gefallen. Kleine Superkamera RX100III

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                          • geige284
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                            #14
                            AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                            Tag 5
                            Über den Loferer Seilergraben zum Ingolstädter Haus

                            14.09.2016

                            Die Wimbachgrieshütte war einfach nur gut. Das Frühstück war genau das Gegenteil vom Vortag, leckeres Müsli mit Joghurt, Milch, Obstsalat und einem Schuss Honig. So kann ein Tag starten!

                            Ganz gemütlich verließ ich die Hütte gegen 08:00. Einige der anderen Hüttengäste wollten auch zum Ingolstädter Haus, alle gingen jedoch über Trischübel und das Hundstodgatterl während ich mich in Leidensfähigkeit üben wollte, eine Stunde und ein paar hundert Höhenmeter mehr auf mich nahm und den einsameren Weg über den Loferer Seilergraben wählte.

                            Allein die Querung des Wimbachgries am Morgen war es fast schon wert. Es war still und schattig, die Sonne kam langsam um den Watzmann herumgewandert und beschien nur die obersten Bergspitzen.
                            Ich wanderte über Schuttströme hinweg, durch ein paar Wäldchen. Immer westlich zog es mich dem Loferer Seilergraben entgegen.







                            Jetzt querte ich die Schuttrinnen nicht mehr, ich lief quasi auf ihr den Bergen entgegen. Links und rechts von mir bauten sich zackige und wilde Felswände auf und ich gewann langsam an Höhe.









                            Der Morgen war von Geröll und Steinen geprägt, sehr eindrucksvoll!
                            Die Wegfindung war nicht immer ganz einfach, oft ging es weglos durch den Schutt, ab und zu Steinmännchen oder Markierungen. Manchmal verstieg ich mich auch ein wenig.







                            Bald kam ich zu einem breiteren Rücken, auf dem sogar ein Pfad erkennbar war. links von mir spielten neun Gämsen im extrem steilen Geröllhang, rechts donnerte ein tief eingeschnittener Bach talwärts. Ich folgte den Markierungen, die relativ regelmäßig auf die Steine gemalt waren.





                            Es wurde extrem steil, das Geröll immer feiner und ich sah auch weder Weg noch Markierungen. Nach zwei Schritten nach oben brauchte ich immer eine Weile um mich zu stabilisieren, sodass ich nicht vom schweren Rucksack einfach den Berg runtergezogen wurde. "Da oben ist endlich wieder eine Markierung...", dachte ich mir und stieg selbstbewusst weiter.

                            Dumm...

                            Das war keine Markierung, wer weiß, was das überhaupt war, vielleicht Vogelschiss. Ich hätte meine Brille nicht in Berlin lassen sollen

                            Ich stand auf einmal mitten im extrem steilen Gelände und wusste weder vor noch zurück.
                            Links zu den Gämsen? Unmöglich, mein Weg führt tendentiell rechts nach oben.
                            Geradeaus? Das kann kein Weg sein, so eine Passage wäre im AV-Führer erwähnt, außerdem sehe ich keine Markierungen...
                            Zurück? Nur wenn es sein muss... Eine unkontrollierte Schlitterpartie schreckte mich ab.
                            Rechts? Ja, das ist vielleicht das Beste.

                            Ich querte den Hang vorsichtig auf einer Höhe um zu schauen, ob ich dort irgendwie auf die andere Bachseite wechseln konnte. Nach wenigen Schritten sah ich ein, dass das ein hoffnungsloser Versuch war. Bei jedem Schritt kam ich gefährlich ins Rutschen und nun wurde das Gelände eher steiler, mit feinerem Geröll auf glatten Steinplatten. Ein Sturz vorprogrammiert gewesen...
                            Ich lief zurück und entschloss mich zum einzig Richtigen - Hinabschlittern bis zur letzten Markierung. Das lief deutlich besser als erwartet und so stand ich kurze Zeit später dort, wo ich 20 min zuvor blind weitergestiegen bin.
                            Bis ich eine Querung über den Bach fand, dauerte es bestimmt noch einmal 10 min und ich ärgerte mich über mich selbst. Nicht, dass es mir um die Zeit leid täte, davon hatte ich genug, aber ganz ungefährlich war die ganze Aktion eben auch nicht. Ich mahnte ich mich zu mehr Vorsicht und Achtsamkeit, als ich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte.

                            Auf der anderen Bachseite ging es wieder über einen Rücken steil bergauf, zum Teil kraxelnd (I), später auf ausgewaschenenen Wegen höher steigend bis zur Scharte am Ende des Loferer Seilergrabens.
                            Ich wollte einen schönen Pausenplatz erreichen und stieg schnell aufwärts. Wenn ich meine Daumen unter die Rucksackträger schob, um die Schultern zu entlasten, spürte ich meinen rasenden Puls.









                            Ich hatte eine tolle Aussicht, zum einen in den Graben, aus dem ich kam und das dahinterliegende Wimbachgries, zum anderen auch zur anderen Seite, nach Österreich. Ich stand genau auf der Grenze.

                            Kurz oberhalb der Scharte machte ich eine Pause, legte mich mit Schokolade und Nüssen in die Sonne und erholte mich vom anstrengenden Aufstieg.

                            Der kleine Schlussaufstieg zur Wimbachscharte war jetzt nicht mehr schwer. Ein toller Rundumblick bot sich mir hier oben. Tolles Wetter, tolle Landschaft. Es war nicht die totale Kargheit, wie bspw. beim Blick zur Watzmannfrau und den Watzmannkindern tags zuvor, vor mir lagen schöne Almwiesen, Wälder, Gipfel, Wolken... ein schönes Farbenspiel!





                            Ich schenkte mir den Abstecher aufs Seehorn und tauchte stattdessen gleich in die Ausläufer des Steinernen Meers ein. Der Große Hundstod war auf dem Weg mein steter Begleiter, immer groß und eindrucksvoll vor mir stehend.







                            Ich lief einen entspannten Schotterweg bergab. Es entsprang ein Bach zwischen irgendwo zwischen Fels und Gras, der sich hinunter zur Hochwies schlängelte, immer entlang der großen, zerklüfteten Fläche aus Steinplatten. Ein größerer Teil des Weges führte über diese Platten. Ein absolutes Highlight! Spalten, Löcher, interessante Formationen... Das gefiel mir gut!





                            Abwärts hüpfend erreichte ich bald die Hochwies. Klasse, einfach toll!
                            Ich fühlte mich irgendwie ins skandinavische Fjell versetzt (auch wenn ich noch nie da war). Weite Wiesen, Bachläufe, Steine und alles umgeben von rundlichen Bergen.
                            Es ging gefühlt 30 min ohne einen einzigen Höhenmeter geradeaus. Das erste Mal seit Tagen, das war mal richtig angenehm!







                            Irgendwann hat auch die angenehmste Wanderung ein Ende und zu stieg ich in ein Teil herunter, was mich nun - und ich war ebenfalls noch nicht da - an Kroatien erinnerte.







                            Der Weg teilte sich, rechts ging es weiter runter über den Diessbach-Stausee nach Weißbach, ich lief wieder bergan Richtung Ingolstädter Haus.
                            Mit jedem Höhenmeter verwandelte sich die kroatische Landschaft in eine kanadische. Zumindest wenn man den Blick Richtung Stausee schweifen ließ und sich die vielen Steine im Vordergrund wegdachte







                            Über drei weitläufige Geländestufen ging es, bis endlich das Ingolstädter Haus zu sehen war. Ich war so einfältig und hatte schon nach der erstem mit dem ersehnten Ziel gerechnet. Mittlerweile war ich wieder gut geschafft, ich hatte mir am Watzmann eine Blase am kleinen Zeh gelaufen und schon wieder viertstellige Höhenmeter aufwärts in den Beinen...









                            Ich schleppte mich über Geröllfelder und konnte die Wahsinnslandschaft um mich herum kaum richtig würdigen.

                            Am Ingolstädter Haus angekommen (14:00) genoss ich den Kaiserschmarrn und entspannte mich bis zum Abend mit den üblichen Sachen...











                            Die Hütte ist schon etwas moderner, zumindest ist sie innen sehr hübsch modernisiert, die Wirtsleute waren super nett... Wahrscheinlich Platz 2 hinter der Wimbachgrieshütte im Hüttenranking!
                            Zuletzt geändert von geige284; 09.12.2016, 22:21.

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                            • Babsbara
                              Erfahren
                              • 26.06.2013
                              • 169
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                              #15
                              AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                              Wow, was für tolle Bilder und wie liebevoll du die Bergwelt beschreibst! Man fühlt richtig nach, wie du die Tour genossen hast!

                              LG,
                              Babs

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                              • travel4work
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                                • 27.08.2016
                                • 32
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                                #16
                                AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                                wunderbare Photos, super!

                                Hm, wenn Dir das gefaellt, macht doch mal die "klassische Tour" (Carl von) Stahlhaus - Schneibstein - Blick uebers Steinerne Meer, Wasseralm .. ist nun ja super verkauft worden (ahhh .. kann man die Leute nicht .. z.B. in die Schweiz schicken .. da sind die Berge doch auch viel hoeher ..) auch durch'n Globi mit dem Flyer dort ..) .. ah.
                                Ja, das Hostel ist neu, lustig, das war frueher ein Ferienheim fuer Bahnangestellte .. ja. Ein Katzensprung von Berlin genau

                                .. habe einen Baby-Steinbock gesehen, dieses Jahr, dort, .. und in dem Moment habe ich mir Deine unglaubliche Fotographier-Begabung gewuenscht, als der vor mir stand, mit der Familie (5 insgesamt) ;))
                                Super Deine Photos.

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                                • geige284
                                  Dauerbesucher
                                  • 11.10.2014
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                                  #17
                                  AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                                  Vielen Dank, sehr lieb von euch!

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                                    • 11.10.2014
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                                    #18
                                    AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                                    Tag 6
                                    Durchs Steinerne Meer zum Riemannhaus

                                    15.09.2016

                                    Der Morgen begann mit einem Frühstücksbuffett, dass auf Hütten sicher seinesgleichen sucht. Toast, verschiedene Aufschnitte, Cornflakes, Milch, Joghurts, Obstsalat... sogar Apfelstücke und Gurkenscheiben, dazu Rührei und Bacon...
                                    Im Nachhinein habe ich überlegt, dass der "Charme" einer Hütte natürlich ein bisschen verloren geht, wenn man in so einem "Berghotel" nächtigt. Aber morgens um 07:00, nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht und fünf Tagen Unterwegssein, war ich verdammt glücklich, einen frischen Apfel zu essen. Toll! Und ja, ein bisschen Genuss gehört halt zum Urlaub dazu. Leidensfähigkeit gut und schön, aber naja

                                    Da der Weg von der Ingolstädter Hütte zum Riemannhaus nicht sonderlich lang ist, stieg ich am Morgen auf den Großen Hundstod. Der mächtige Aussichtsberg (2594 m), einer der markantesten Erhebungen der Gegend, liegt nördlich der Ingolstädter Hütte und am Rand des Steinernen Meers und ist in sportlichen 1,25 Stunden zu erreichen.





                                    Der Aufstieg ist felsig, z.T. mit etwas Geröll, aber im Großen und Ganzen nicht schwer. Manchmal muss man schon die Hände benutzen und etwas Kraxeln, aber alles hält sich im Rahmen.
                                    Mit jedem Höhenmeter, den ich gewann, eröffnete sich mir ein immer weiterer Blick ins Steinerne Meer. Dieses Karstplateau ist unglaublich, Steine wohin das Auge reicht. Man nimmt nur wenig Grün wahr, alles ist eine grau-blaue Mischung aus Fels und Morgendunst, irgendwo zieht die Morgensonne einen weißen Streifen in die Landschaft, darüber ewig blauer Himmel. Wow! Ich habe mich in diese unwirtliche Gegend richtig verguckt, hier kann man definitiv ein zweites Mal hinkommen.





                                    Am Gipfel war es sehr windig, zum Glück hatte ich - neben Schokolade - auch eine Windjacke in meinen kleinen Tagesrucksack gepackt, den man sich an der Ingolstädter Hütte leihen konnte. Ein echt netter Service. Die Teile waren zwar echt gebraucht, aber für Jacke, Getränk und Schoki reichten sie dicke aus. Damit war der Aufstieg geradezu ein Spaziergang

                                    Ich hatte den Gipfel für mich und genoss die Aussicht.
                                    Im Nordwesten lugte das Wimbachgries noch gerade so hervor, die Schuttströme, die den Wald durchzogen, sahen von hier oben imposant aus. Daneben baute sich u.a. die Palfenhörner, die Loferer und Leonganger Steinberge auf, zwischen denen ich tags zuvor durch den Loferer Seilergraben hochkam. Die gesamte Süd- und Ostseite wurde vom Steinernen Meer dominiert, dass bis zum Horizont zu reichen schien, spitz zeigte sich die Schönfeldspitze als Blickfang. Und dann war da natürlich noch der Watzmann.
                                    Er baute sich Richtung Norden auf, ich guckte direkt auf die Südseite, durch die ich zwei Tage zuvor abgestiegen bin. Ein imposanter Rundumblick und ein toller Abstecher zum Morgen!















                                    Der Abstieg verlief schnell und so entschloss ich mich, auch noch dem Kleinen Hundstod einen Besuch abzustatten. Von der Hundstodscharte war das ein Abstecher von 10 min, dann stand ich schon am puristischen Gipfelkreuz mit integriertem Briefkasten, der definitiv aus einer Vorortsiedlung stammt und in dem das Gifpelbuch aufbewahrt wurde.
                                    Die Aussicht war toll, Richtung Diessbach-Stausee hatte es wieder was von Kanada. Es war einfach ein schöner Morgen.











                                    Zurück an der Hütte machte ich noch Rast auf der sonnigen Terrasse und hielt die Erlebnisse des Morgens im Tagebuch fest. Um kurz nach 11:00 brach ich Richtung Riemannhaus auf.

                                    Was soll ich schreiben- Steine, Steine, Steine...
                                    Mal groß, mal klein, mal plattig, mal geröllig, mal ging es durch Schluchten, mal hatte man eine super Weitsicht, mal rötlich, mal grau... Abwechslung pur!













                                    Die einzigen richtigen Konstanten auf der Strecken waren die Schönfelsspitze, die sich im Süden, in der Nähe meines Tagesziels, erhob und der Große Hundstod, dessen mächtiger, rundlicher Gipfel noch weit in meinem Rücken zu sehen war.

                                    Selten sah man auch Grün. Ein paar Moose, Gräser und sogar mal kleine Bäumchen. Im nächsten Momente wieder war wieder alles grau. mir gefiel es!











                                    Die Sonne knallte an diesem Tag erbarmungslos von oben. Da im Karstgebiet typischerweise keine Quellen zu finden sind, ist man gut beraten, sich genügend Wasser mitzunehmen.
                                    Der Weg ist zwar sehr gut markiert, aber davon abkommen möchte ich nicht. Man hat wohl kaum Anhaltspunkte, zurückzufinden, wenn man sich mal richtig verläuft, das könnte unangenehm werden. Handyempfang gibts natürlich eher nicht.















                                    Ich wusste schon seit eins, zwei Tagen, dass an diesem Tag mein letzter "richtiger" Wandertag war. Ab Freitag Nachmittag war ein Wetterumschwung angesagt, Samstag und Sonntag dann durchgehend Regen, z.T. Schnee ab 2000 m.
                                    Freitag wäre bei mir die Schönfeldspitze und der Weiterweg zur Wasseralm drangewesen, Samstag wollte ich zur Gotzenalm - größtenteils durch Wald, viel Abstieg - und Sonntag dann der Abstieg zum Königssee. Ebenfalls viel Wald und quasi nur bergab.

                                    Durch die Wettervorhersage war mir relativ schnell klar, dass dieser Plan ins Wasser fällt. Ich hatte keine Lust auf zwei Tage Rutschpartie, das war mir zu gefährlich...Natürlich haderte ich mit der Entscheidung schon im Vorfeld, aber wusste gleichzeitig, dass es das einzig Richtige ist, am Freitag abzusteigen und die Wanderung um zwei Tage zu verkürzen. Auch wenn es schade ist, die Berge laufen aber ja nicht weg, wie man so schön sagt...









                                    Ich hatte deshalb überlegt, am gleichen Tag noch die Schönfeldspitze zu besteigen. Sie kam immer näher und ich fühlte mich eigentlich noch ziemlich gut. Die endgültige Entscheidung wollte ich beim Riemannhaus fällen.
                                    Das sah ich aber ewig nicht... Es ging bergauf, bergab, auf gleicher Höhe entlang, um Felsblöcke, durch Schluchten... "Langsam müsste es doch mal kommen...", dachte ich mir mehrfach und so langsam rückte der Plan der Schönfeldspitze wieder in die Ferne...

                                    Als ich das Riemannhaus dann endlich sah, lag es nur noch auf der anderen Seite einer kleinen Schlucht, bis zuletzt hatte es sich in dem Labyrinth aus Steinen versteckt...









                                    Ich bestellte eine Apfelschorle und ein Stück Kuchen.... und versackte ein bisschen. Die Schönfeldspitze gab ich auf. Auf der Terrasse war es schon so windig, dass Puderzucker eher auf meiner Jacke landete als das er auf dem Kuchen blieb und ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es auf dem Gipfel war.
                                    Ich habe auch keinen Wegweiser gesehen geschweige denn gefragt, aber gute 2,5 Stunden hätte ich bestimmt bis oben gebraucht. 2 Stunden im Abstieg und ich wäre erst sonst wann wieder auf der Hütte. Das war mir zu unsicher, also verschob ich den formschönen Berg aufs nächste Mal!



                                    Den Abend verbrachte ich mit zwei jungen Frauen, die ebenfalls morgen notgedrungen absteigen wollten. Wir unterhielten uns, lernten zusammen für eine Bio-Prüfung vieles über Fische, Schnecken, Vögel, Käfer und Spinnen und fielen bald in unser Lager.

                                    22:00 - wir schliefen schon lange - kamen noch zwei Mitschläfer. Großes Licht an, Rascheltüten auspacken, reden... So macht man sich beliebt...

                                    Trotzdem war die Nacht lang und erholsam!

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                                    • blauloke

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                                      AW: [DE] [AT] König Watze immer im Blick // 7 Tage in den Berchtesgadener Alpen

                                      Klasse Tour hast du da gemacht.
                                      Auf den Großen Hundstod durchs Wimbachgries bin ich vor vielen Jahren auch mal gestiegen.
                                      Da kommen durch deinen Bericht wieder Erinnerungen hoch.
                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                        Klasse Tour hast du da gemacht.
                                        Auf den Großen Hundstod durchs Wimbachgries bin ich vor vielen Jahren auch mal gestiegen.
                                        Da kommen durch deinen Bericht wieder Erinnerungen hoch.
                                        Danke, das fand ich auch! Dann gehts auch sofort weiter!

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