[SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

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    [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Von Sulitjelma nach Lønsdal- eine Tour der Gegensätze
    Strecke: Sulitjelma, Mourki, Mavas, Iggesjaure, Jorun, Graddis, Lønsdal
    7 Wandertage, Zelt und Hüttenübernachtungen

    Pieskehaure


    Hallihallo,
    nachdem wir hier ja einige sehr hilfreiche Informationen zur unserer Tour bekommen haben, beginne ich heute mit dem Bericht über 7 sehr spannende Tage im Fjäll. Wir sind wie immer meine Freundin Anja und meine Wenigkeit, also mal wieder eine Mädelstour. Da wir ja uns schon seit unserer Kindheit kennen und seit wir 18 sind einmal im Jahr gemeinsam unterwegs sind, wissen wir, was wir aneinander haben. Von daher war die Entscheidung für diese Strecke auch relativ schnell gefällt. Vor vielen Jahren hatten wir auf einer Radtour Station im Junkerdal gemacht und damals hatten mich die Berge sehr fasziniert. 2010 waren wir ja ebenfalls in Sulitjelma gestartet und hatten und dann auf den Padjelanta begeben ([SE]Von Sulitjelma nach Ritsem) , 2012 hatte unsere "Bootcamptour" https://www.outdoorseiten.net/forum/...our-die-dritte uns von Pieskehaure nach Sulitjelma geführt.
    Unsere hier nicht nicht beschriebene Tour vom letzten Jahr war ja buchstäblich ins Wasser gefallen, wir mussten all unsere Pläne aufgeben, in den Seitentälern des Kungsleden zu wandern und wären selbst auf dem Kungsleden beinahe abgesoffen. In übervollen Hütten zu sitzen machte uns so gar keinen Spaß, also musste eine Wanderung her, die etwas mehr Einsamkeit versprach. Und die haben wir bekommen- mehr als genug und manchmal auch mehr als es uns lieb war.
    Da wir zudem noch von unserem in Norwegen lebenden Freund Hannu die Empfehlung, den Kystriksveien zu bereisen, bekommen haben, bot sich das an. Eine Woche Fjäll, eine Woche mit dem Auto von Bodø nach Mo i Rana, um Station am Svartisen und auf einigen Inseln zu machen.

    Ausgangspunkt war wieder einmal Bodø, wo wir im strahlenden Sonnenschein landen. Wir gönnen uns eine Nacht im Luxus im Scandic Havet. Aus unserem Zimmer im 11. Stock haben wir einen wunderbaren Blick auf die Berge, die unser Ziel sind.



    Der erste Wandertag: Sulitjelma-Muorki, 04.08.2016
    Am nächsten Tag ist noch Zeit, letzten Proviant zu besorgen. Zum Glück gibt es in Bodø viele Outdoorläden und wir haben bis ein Uhr Zeit, um in den Bus nach Fauske zu steigen. Zum ersten Mal auf einer unserer Touren können wir keine Vorräte kaufen und müssen alles mitschleppen. Klamotten sind dementsprechend stark limitiert. Es ist für norwegische Verhältnisse geradezu brüllend heiß an diesem vierten August, beim Zwischenstopp in Fauske zeigt das Thermometer 25 Grad - Zeit für ein Eis. Der Plan ist, von Fauske nach Sulitjelma zu fahren und dann, wenn es geht, mit einem Taxi hoch nach Lomi zu fahren. Angeblich gibt es auch wieder ein Taxi, zumindest behauptet das die Bodø Touristinformation. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Wir sind diese fürchterliche Straße nach Ny Sulitjelma schon 2010 hoch- und 2012 heruntergelaufen und denken, das ist schon genug gelitten.
    Leider werden wir schon in Fauske desillusioniert, sowohl Mitfahrer als auch Busfahrer versichern uns, dass wir laufen müssen. Kein Taxi mehr in Sulitjelma. Dafür ist im Hotel nun eine Asylbewerberunterkunft und der ganze Bus ist voller fröhlicher Flüchtlinge, die in Fauske so viel eingekauft haben, dass unsere Rucksäcke nicht mehr in den Laderaum passen.

    In Sulitjelma stehen wir ein wenig konsterniert an der Haltestelle. Es ist 16 Uhr, wir wollen eigentlich heute noch nach Muorki, ungefähr 17 km. Und die ersten Kilometer auf der verhassten Straße. Gleich werden wir von zwei holländischen Herren angesprochen. Heute noch bis Muorki? Geht nicht, unmöglich, so die Aussage. Leider erbarmen sie sich nicht und bieten uns einen Taxiservice an und so zuckeln wir missmutig in der Hitze an der Kirche vorbei die Straße hinauf. Die Hoffnung auf Autostopp gibt es ja noch. Aber es kommt kein Auto, es ist Donnerstag Abend. Im Laufen setzen wir uns neue Ziele. Also gut, vielleicht schaffen wir es bis Lomi, stellen das Zelt da irgendwo auf.

    Und dann passiert etwas Wunderbares. Aus dem Wald kommt ein Beerensammler und spricht uns an. Hinterher fragen wir uns, ob wir nach einer viertel Stunde schon so verzweifelt ausgesehen haben oder ihm einfach nur langweilig war beim Beerensammeln oder Gott ein Einsehen hatte. Jedenfalls spricht er uns an, ob wir nach Ny Sulitjelma wollen. Eigentlich ja nicht, aber er bietet uns sofort an, uns hochzufahren. Es wird eine lustige Fahrt mit Beereneimern auf dem Schoß. Unser Retter hat lange auf Spitzbergen als Guide gearbeitet und wir haben viel zu erzählen, Er fragt nach unserer Route und biegt ohne zu fragen vor Ny Sulitjelma nach Lomi ab. Tatsächlich kutschiert er uns den ganzen Weg nach Lomi, bis die Straße endet.

    Leider wissen wir seinen Namen nicht, aber er verdient einen Orden. Viertel vor fünf ist es, als wir uns auf den gut markierten Weg nach Mourki machen, die Sonne steht schon recht tief. Wir kennen den Weg, sind ihn schon andersherum gelaufen, haben aber interessanterweise unterschiedliche Erinnerungen daran. Ich hatte ihn als einfach, Anja als einfach nervtötend steinig in Erinnerung. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, aber bei dem guten Wetter wird es doch machbar sein , so unsere Devise.

    Also nehmen wir die 12 verbleibende Kilometer in Angriff und genießen den Ausblick auf den Sulitjelma. Endlich sehen wir den Gletscher auch mal, auf unseren anderen Touren hatte er sich bevorzugt in Wolken verzogen. An den Fischerhütten machen wir halt. Nicht eingelaufen und mit den schweren Rucksäcken ist unser Vorankommen eher.. schleppend, auch im metaphorischen Sinne. Bis zu den Fischerhütten wollen wir auf jeden Fall- hier machen wir am frühen Abend eine kurze Rast.



    Obwohl wir schon sehr müde sind, laufen wir immer weiter. Ganz alleine sind wir, außer einer Wanderin mit Hund begegnet uns niemand.
    Immer am Ufer des - leider teilweise abgelassenenen - Sees in immer tiefer stehender Sonne. Das Licht wird immer bezaubernder.





    Aber bezaubernd hin, bezaubernd her, als wir gegen 21.30 Uhr in Muorki ankommen, sind wir doch ganz schön geschafft. Und einerseits zu müde, um etwas Vernünftiges zu kochen, andererseits zu aufgedreht, um schlafen zu können. Und so sitzen wir lange am Seeufer und beobachten den Sonnenuntergang.





    Freitag, 05.08.2016 Auf dem Weg nach Mavas- Pfadfindung die erste....
    Die Wettervorhersage ist eigentlich gut für diesen Tag. Aber die Langzeitaussichten versprechen nichts Gutes: Bis Montag soll die Temperatur auf 8 Grad fallen. Wir hoffen einfach, dass das nicht stimmt und ziehen wohlgelaunt über den Hügel zum Pieskehaure. Die 2 Kilometer bis zur Brücke sind einfach und bieten schöne Ausblicke zurück auf den Sulitjelma in bestem Wetter. Und auch der Pieskehaure liegt in völliger Windstille da- zunächst. Die Spiegelungen und die Farben erscheinen unwirklich. Schon hier, wo der Weg nach Mavas abbiegt, zeigt sich die Schwierigkeit, die an diesem Tag uns begleiten wird. Der Weg ist kaum markiert und auch nicht wirklich erkennbar. Auch das Schild, das einst nach Mavas gewiesen hat, fehlt. Wo ist also der "Einstieg"? Einige Pfade führen zum See hinab, wohl zu den Bootshäusern. Laut Karte müssen wir uns aber ein ganzes Stück oberhalb halten um zur ersten Brücke zu gelangen.


    Blick zurück nach Muorki
    Und so beginnt eine Pfadsuche der besonderen Art. Es dauert dementsprechend eine ganze Weile, bis wir die erste Brücke erreichen über den Vassajajahka.


    Hier ist ein wunderbarer Zeltplatz, Teile der alten Holzbrücke bieten Sitzgelegenheiten, wir aber laufen nach einer kurzen Pause weiter. Noch ist das Gelände offen, was die Orientierung erleichtert, sehr sporadisch finden sich auch Steinmännchen, aber wir müssen auch immer wieder, wohl von Rentierpfaden irregeleitet und an Abhängen angekommen, umkehren und uns neue Wege bahnen. Warum schaffen die Schweden es nicht, ihre Seitenwege klar zu kennzeichnen? Irgendwann geben wir es auf und laufen weglos weiter. SChwierig ist die Orientierung ja nicht, immer parallel zum See und erstmal auf gleicher Höhe bleiben.

    Und wo ist bitte nun der Weg?
    Und: Das Wetter schlägt binnen zwei Stunden um. Zwar ist es noch warm, aber wohin wir auch schauen, es ziehen Schauer heran. Urplötzlich ergreift uns eine eiskalte Windböe, wie ein Spuk. So kennen wir das nicht nicht, aber wir hoffen, das die Schauer lokal begrenzt bleiben und sich über dem Pieskehaure abregnen....

    Kurz nach der Boe ist erstmal Schluss mit lustig, es beginnt in Strömen zu regnen, so plötzlich dass wir regelrecht überrascht werden und hektisch uns und vor allem die Rucksäcke wasserdicht verpacken. Leider nutzt das wenig, der Regen ist so heftig, dass wir innerhalb von wenigen Minuten patschnass sind. Soviel zum Thema Topsommertag und norwegische Wettervorhersagen. Immerhin: So schnell wie der Spuk gekommen ist, ist er auch wieder vorbei.




    Völlig durchnässt steuern wir nun tendentiell hinab. Vor uns liegt ein grünes Tal... Die Baumgrenze wird schnell unterschritten und kurze Zeit später stehen wir im Sumpf. Noch immer keine Spur von einem Weg oder auch Markierungen. Immerhin auf der Karte sind drei Brücken zu sehen, die müssen doch irgendwie zu finden sein.

    Wieder verlieren wir durch die Sucherei viel Zeit, durch den Regen ist alles glatt und rutschig, die teilweise mannshohen Sträucher sorgen für Dauerduschen und nasse Füße und der Untergrund bereitet SChwierigkeiten, teilweise sinken wir bis zu den Knöcheln ein, dann geht es kleine, aber sehr steile Hügelchen hinauf oder hinunter, oft rutschend. Zweimal liegen wir im Sumpf und grummeln vor uns hin. Nun ist das Wasser auch durch die Hose gelangt, das Absitzen im Moor tut also sein Übriges. Das nächste Mal machen wir Frauenurlaub auf Sardinen.


    Doch dann kommen sie wieder, diese magische Anblicke, für wir dieses Gebiet so lieben. Seit 20 Jahren reisen wir nun fast jedes Jahr nach Lappland oder noch höher. Und doch ist es immer anders. Letztes Jahr war es unmöglich unsere geplante Tour zu laufen, weil überall noch Schnee lag. In diesem lag kaum noch Schnee, dafür war es nachts aber so kalt, dass schon die ersten Färbungen der Flechten und Pflanzen zu erkennen waren.
    Obwohl wir wie durch ein Wunder immer direkt bei den Brücken aus dem Gebüsch kommen, kostet uns diese Passage wieder viel Zeit. Und Motivation. Wir sind müde und verdreckt und nass, aber im Sumpf können wir ja unmöglich ein Zelt aufstellen, zumal wir auch noch von Mücken aufgefressen werden. Hinter der dritten Brücke geht es wieder etwas bergauf, über die Baumgrenze. Nur gibt es nun kein Wasser. Also tappen wir immer weiter, bis wir die nächste Brücke erreichen. Hier suchen wir nach einem Zeltplatz. Sicht? Ebener Platz? Nah am Wasser? Da ebene Plätze hier dank Strauchvegetation Mangelware sind, stellen wir das Zelt wenigstens so auf, dass wir einen schönen Blick auf den Pieskehaure und den Sulitjelma haben.



    Zumindest war das der Plan. Allerdings schaffen wir es gerade noch, das Zelt aufzubauen, alle nötigen Vorbereitungen zu treffen und uns ein wenig einzurichten, als der Regen einsetzt. Und für den Rest der Nacht auch nicht mehr aufhört. Nichts mit Sicht auf den Pieskehaure. Kochen in der Apsis ist angesagt und jeder Austritt bringt die Gefahr des neuerlichen Nasswerdens. Und so liegen wir ab 7 Uhr abends im Zelt herum, hören auf den Regen, freuen uns, dass die Zeiten, da wir noch Zelte hatten, in die es reinregnete, vorbei sind und ruhen uns von einem anstrengenden Tag aus... Wie wird der Weg nach Mavas morgen sein? Auf der Karte ist schon wieder Wald zu sehen und wir ahnen nichts Gutes....

    Der dritte Tag- auf nach Mavas...wenn du es findest...Samstag, 06.08.2016

    Eingelullt vom Regengeprassel haben wir gut geschlafen und haben Glück, das Zelt noch bis zur Weitermarsch fast trocken zu bekommen. Irgendwann am gestrigen Abend ist kurz der Gedanke gekommen, was wir machen, wenn da kein Boot ist in Mavas. Wir haben bisher einfach niemanden getroffen, der uns entgegengekommen ist, die Tatsache, dass man auch auf den erkennbaren Wegstückchen keine Fußabdrücke sieht, all das macht uns ein bisschen skeptisch. Wir hätten doch vorher mal in Suiltjelma nachfragen sollen. Der Gedanke, wieder durch den Sumpf zurückzumüssen, ist auch nicht gerade verlockend.


    Aber hier, auf einer kleinen Hochebene, ist der Weg gut erkennbar und so laufen wir in rekordverdächtiger Zeit zur nächsten Brücke, nur ca. einen Kilometer entfernt. Sie liegt in einem kleinen Tal am See Ahkarisitkkajavratj- zumindest sagt uns das die schwedische Karte - und wäre ein sehr schöner Ort zum Übernachten gewesen, wenn man das immer alles vorher wüsste... Anja tröstet damit, dass wir dann Pieskehaure und Sulitjelma nicht gesehen hätten (haben wir zwar auch so nicht, aber wir HÄTTEN sie ja sehen können)


    Nach einem weiteren Kilometer tauchen wir dann leider schon wieder ins Gestrüpp und bleiben bis Mavas auch im schwedischen Dschungel.


    Zunächst noch recht licht, landen wir bald darauf im Urwald- ohne Weg und ohne Markierungen. Manno. Es folgt ein mühsames Gekletter über umgefallene Bäume, Abhänge hinauf und herunter, ein aussichtloser Kampf gegen die Mücken, die Verfolgung von vermeintlichen Spuren (Elch? Rentier? Weg?) und scheinbar endloses Fluchen auf den Stf- oder wer kümmert sich eigentlich um die Wege???
    Bis zur letzten Brücke auf dieser Etappe am See Bierre brauchen wir scheinbar ewig- von da an ist die Orientierung aber sehr einfach, hier gibt es jeden Menge Spuren menschlichen Lebens, bald auch Quadspuren und schließlich ist auch Mavas von Weitem zu sehen. Fest steht: Da unten regt sich scheinbar NICHTS. Da wir ja immer noch niemanden getroffen haben- warum geht eigentlich da keiner lang?, macht uns das nicht gerade zuversichtlich. Immerhin- die Sonne kommt heraus, es ist warm und Mavas schaut sehr idyllisch aus. Am frühen Nachmittag erreichen wir die ersten Häuser und hören ein Brummen- ein Generator! Es ist also doch jemand da--- unsere Hoffnung wächst.

    Und tatsächlich, da sitzt ein Mann vor der Tür Hauses am See und schaut uns zu, wie wir die letzten Meter zu ihm bewältigen. Irgendwie eine surreale Szene. Hier, im Nirgendwo, sitzt einer mit seinem Hund, hört Radio und tut anscheinend nichts anderes als Warten... Nicht auf Godot, nein, auf Wanderer, die er über den See bringen kann. Er sagt nicht viel, fragt auf Norwegisch, ob wir bleiben oder übersetzen wollen. Wir sind dann doch bisschen irritert und versuchen ein paar Informationen aus ihm herauszulocken. Wieviele hat er denn schon in diesem Jahr übergesetzt? Naja, so 6 Leute... Wir nicken verstehend, erzählen von dem schlechten Weg. Ja, sagt er, das sei wirklich ein Problem. Mehr nicht. Na gut. Wir blicken auf den Gegenhang auf der anderen Seite des Mavasjaure und schätzen anhand der Karte ab, ob wir es noch schaffen können, aus dem Wald heraus auf die freie Ebene zu kommen.
    Wohl eher nicht, bei unserem atemberaubenden Schneckentempo. Und Tomas macht uns wenig Hoffnung, dass der Weg auf der anderen Seite besser wird. Also bleiben wir. Und nehmen auch gerne die angebotene Hütte in Beschlag, zumal unser Vorrat an schwedischen Kronen dafür auch reicht. So haben wir einen gemütlichen Nachmittag, liegen in der Sonne, waschen unsere Klamotten aus und kochen uns eine leckere Mahlzeit mit Falaffeln und Couscous.

    4- Wandertag: Mavas-Iggesjaure oder die neuentdeckte Freude an Schnitzeljagden, Sonntag 07.08.2016

    Nach einer ruhigen Nacht wandern wir gegen halb 10 los zu Tomas, der schon wieder vor seinem Haus sitzt und wartet. Und immer noch wenig gesprächig ist. Naja, so sind sie eben, die Nordskandinavier:-) Wir bezahlen brav unsere 300 Kronen für die Überfahrt und hieven alles ins Boot, immer bedacht, nicht den Hund zu treffen, der schon mal am Bug Platz genommen hat und während der rasanten Fahrt uns ganz verrückt macht, weil er mal hier- mal dorthin springt und mehrmals droht hineinzufallen.



    Aber wir und vor allem der Hund kommen unversehrt am Ufer an. Da es hier keinen Steg gibt, ist das Aussteigen ein wenig unkonfortabler. ICh hab ja bisschen Rücken und das Gezerre an den Rucksäcken finde ich gar nicht gut. Der Fährmann erweist sich nicht gerade als Gentleman, wüscht God tur und murmelt noch was von wegen wir würden wahrscheinlich 3 Menschen treffen auf dem Weg. Ein Wunder! Es kommt uns jemand entgegen! WIr sind fast ein wenig aufgeregt... Eigentlich gehen wir ja die Seitenwege, um den Massen zu entkommen. Aber ab und zu mal jemanden zu treffen und sinnvolle Informationen auszutauschen ist dann doch ganz nett.

    Und nun stehen wir wieder im Wald, der Weg für zunächst kurz bergauf, um dann parallel zum Mavasjaure zu verlaufen... Wenn er verläuft. Meist ist er nicht zu sehen, wir hangeln uns von ausgebleichten roten Markierungen auf Bäumen zu verblassten Zeichen auf Felsen hin zu scheinbar ausgetretenen Passagen, die ein Weg sein KÖNNTEN. Das Ganze wird wunderbar durchsetzt mit Moorpassagen, die gar nicht markiert sind und als Orientierungpunkte dienen 2 Brücken, nach deren Überqueren die Ratlosigkeit besonders groß ist, weil man mitten im Gebüsch steht. Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen sind wir heute aber ausgeruht und nehmens mit Humor... Schnitzeljagd mit Orientierungslaufcharakter.. Wer findet, gewinnt.

    Wer sieht hier nen Weg????
    Nach scheinbaren endlosen zwei Stunden voller Hin- und Hergelaufe dann endlich die Baumgrenze! Der Weg ist nun nach Süden zum Iggesjaure abgebogen und zum letzten Mal schauen wir zurück bis auf den Sulitjelma.


    Der Aufstieg war nicht so schlimm, trotzdem nutzen wir die kurze Sonnenzeit, uns eine Pause zu gönnen. Mit der Raschelfolie, einem Geschenk vom Globetrotter Frankfurt, kann man auch bequem liegen. Eigentlich wollte ich ja ne Zeltunterlage kaufen, aber die war uns zu schwer und zu teuer, Daraufhin haben die netten Herren vom Globetrotter uns zur Raschelfolie geraten. Die ist schön leicht, aber der Lärm, den die beim Auseinanderfalten macht, ist wirklich beeindruckend. Trotzdem hat sie uns prima Dienste erwiesen und für jeden Menge Heiterkeit bei uns gesorgt... Und das gratis...


    Jetzt folgt der Weg durch das Iggesvagge, das einfach wunderschön ist. Einfach zu gehen, sanft in Steigung und ausgesprochen grün....
    Und als sich dann der Blick auf den Iggesjaure öffnet, sind wir einfach nur froh. Es hat sich inzwischen etwas abgekühlt, aber wenn die Sonne sich durchsetzt, wird es immer noch warm... Ist ja auch erst Sonntag. Angeblich soll erst morgen die Temperatur fallen, aber das sieht gar nicht so danach aus. Hat ja nicht mal geregnet heute...



    Von den angekündigten Entgegenkommer sehen wir nicht. Entweder die sind umgedreht, im Wald an uns vorbeigesumpft oder haben eine komplett andere Route genommen. Weit unten am Iggesjaure sehen wir dann aber ein rotes Zelt- also doch Menschen!


    Je näher wir diesem Zelt kommen, desto klarer wird aber, dass da erstmal keiner ist. Schade, kein Schwätzchen, dann gehen wir eben weiter.
    Eigentlich hatten wir geplant, bis zu den Renwächterstuben am Gegenufer zu laufen, aber erstens eilt es uns nicht, wir haben ja sogar noch einen Schiebetag und so verlieben wir uns auf Anhieb in den schönen Strand am Ostufer des Sees. Hier, am Sandstrand wollen wir bleiben.

    Die Sonne scheint, wir sind im Paradies angekommen!




    Wir zelten zwischen einem kleinen See und dem Iggesjaure, und schaffen es sogar ansatzweise zu baden- Nicht im Iggesjaure, aber der kleine Moorsee erweist sich als ausgesprochen geeignet. Wir sind fast euphorisch. Was für ein wunderbarer Ort. Warum ist hier nur keiner? So weit zur Straße ist es doch gar nicht!


    Wir sind jedenfalls zufrieden, essen lecker und schauen den Sonnenuntergang an. Leider zieht gegen Abend Wind auf. Die Temperatur fällt rapide. Weil ja keiner da ist, machen wir albernen Abendsport. um uns warmzuhalten. ich blicke aber immer wieder besorgt zum Himmel. Die Wolken gefallen mir gar nicht... Und es ist so kalt... .
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    Um neun ziehe ich mich ins Zelt zurück und schaue nur noch mit dem Kopf nach draußen. So langsam werden die Böen ungemütlich und auch Anja kommt nun ins Zelt. Eingehüllt in den Schlafsack wird das wohlige Gefühl bald vertrieben von steigender Beunruhigung. Draußen geht so langsam ein Sturm, der sich gewaschen hat, in die Startposition. Zum Glück haben wir das Zelt gut gesichert. ABer es wird eine Nacht ohne Schlaf. Um elf brechen Böen los, wie wir sie in 25 Jahren Skandinavien noch nicht im Zelt erlebt haben. Unsere so idyllische Position liefert das Zelt schutzlos aus. EIne Böe nach der anderen jagt über den Iggesjaure, wohl Ableger eines Sommersturms über der Nordsee.

    Man hat das Gefühl, ein Zug rollt heran, das Grummeln wird lauter und lauter, wird zum Donnern und man verkrampft. Einige Sekunden später trifft der Wind das Zelt und dieses biegt sich so, dass man das Innenzelt plötzlich im Gesicht hat. Dann richtet es sich sicher auf, bis die nächste Böe kommt. Super, so geht das die ganze Nacht bis morgens um 8. Gefühlt habe ich keine Stunde geschlafen. Dafür habe ich mein Zelt beschworen, bloß standzuhalten und mich abwechselnd in mein Bett und ein paar starke Männer- auch wenn ich nicht so genau weiß, was die hätten tun sollen- in die Nähe gewünscht.... Was, wenn das Zelt reißt....
    Es reißt nicht, es steht, im Gegensatz zu vielen anderen Zelten, die es in dieser Nacht zerrissen hat, wie uns unser norwegischer Freund später mitteilt.

    Als endlich der Morgen anbricht, bin ich hundemüde, unglaublich erleichtert und sehe beim ersten Blick aus dem Zelt blauen Himmel. Der Spuk ist vorbei.

    Der fünfte Wandertag. Vom Iggesjaure zur Straße- Massenwanderung Montag, 08.08.2016

    MIt einem Sonne und Wolkenmix und leichtem Wind können wir nach dieser stürmischen Nacht unser Zelt trocken abbauen, wenigstens das. Mitten in der größten Beschäftigung stehen plötzlich zwei Kinder und ein Mann vor uns- die Bewohner des roten Zeltes etwas weiter oben im Iggesjaure. Auch sie wollen zur Straße laufen, allerdings in zwei Tagen und ohne Weg. Auch die drei wirken müde und so kommt bei unserer ersten Begegnung mit anderen Menschen auf der Strecke nur ein kurzes Gespräch zustande. Im Laufe des Tages merke ich die Schlaflosigkeit in den Knochen, aber zunächst geht es noch am Iggesjaure entlang, erst ein wenig anstrengend durch den Sand, dann durch unzählige kleine Bächläufe, die in den See münden und sich breit auffächern. Als wir die Renvaktarstuga erreichen, sind wir dann doch froh, dass wir den Strand als Übernachtungspunkt gewählt haben, hier liegt viel herum und es gibt weder Strand noch Aussicht. Wir passieren also die kleinen Häuschen und wandern auf nun gut erkennbarem Pfad ein Stück bergauf, um über eine Kuppe nach Jorun zu gelangen.


    Das Tal liegt grün leuchtend vor uns, von drei Seiten strömen Flüsse hinein, um in einem kleinen See zu münden. Es ist ein wunderbarer Anblick.



    Der Weg wendet sich nun nach links und führt oberhalb des Tals und des Jorunjaure sanft bergab- mit wunderbaren Zelt und Picknickplätzen. Gestärkt wandern wir weiter, immer in Richtung der Brücke, direkt hinein in ein kleines sumpfiges Waldgebiet, in dem wir schließlich sogar auf einen Wegweiser stoßen. Na sowas! Nach Jorun noch 500 m, das Ziel des nächstens kleinen Stopps ist nah...
    Gleich kommt auch die Brücke in das Blickfeld und - oh...ein weiterer Mensch.


    Der läuft allerdings gerade den Fluss hinauf über eine Kuppe und ist schon verschwunden. Hier, wo sich der Jorunfluss in lautem Getöse in die Tiefe stürzt, ist ein wunderbarer Ort, um zu rasten oder auch um zu übernachten. Der STF hat hier eine einfache Schutzhütte errichtet, die leider ein wenig heruntergekommen ist, denn die Bretter der Veranda sind teilweise eingebrochen und auch innen könnte man mal ein wenig erneuern. Hier liegen ein Schlafsack und einige Essensvorräte- wohl von dem Wanderer, den wir aus der Ferne haben entschwinden sehen.




    Nachdem die Flaschen etwas aufgefüllt sind, beginnt wieder der Aufstieg- das ist ja was Problem an diesen idyllischen Flusstälern. Man steigt einige hundert Höhenmeter bergab, um diese genau auf der anderen Seite wieder hochzusteigen- und in diesem Fall geht es sogar noch einige Höhenmeter höher, vom höchsten Punkt sehen wir weit in der Ferne sogar den Schein des Iggesjaure.



    Und: man hört die Straße... ab und zu. Nachdem das Rauschen des Flusses immer leiser geworden ist, dringen vereinzelt Motoren und Hupgeräusche an unser Ohr. Zudem kreuzen immer wieder Rentiere, uns neugierig beäugend unseren Weg.
    Der Weg ist nun regelrecht ausgetreten, vom Parkplatz des Silvervägen kann man eine Tageswanderung nach Jorun machen- Einige wenige Menschen nutzen das auch, es kommen uns noch 2 kleine Wandergruppen entgegen, aber das sind definitiv nur Tageswanderer und so zieht man nach einen kurzen Gruß aneinander vorbei.
    Kurz vor der Straße beginnt ein kleines Moorgebiet. Mist, wir wollten ja hier irgendwo das Zelt aufstellen, aber das ist definitiv zu feucht... Und es ziehen schon wieder bedrohlich Wolken auf, bald wird es regnen.
    Ca einen km vor der Straße kommt eine weitere Brücke, auch hier viele Feuchtgebiete, aber nun wird es wirklich Zeit, uns noch einigermaßen trocken ins Zelt zu bekommen. Auf einer kleineren Kuppe in der Nähe des Baches bauen wir unser Zelt in Windeseile auf und schon bricht der Dauerregen los. Es gießt stundenlang, aber wir sind immerhin trocken geblieben.
    Allerdings sind wir umgeben von kleineren Moorstellen, die sich bedrohlich immer weiter ausbreiten und mit Wasser füllen. Es ist wir verhext in diesem Jahr- sobald wir das Zelt aufstellen, regnet oder stürmt es. Leider ist nun auch das eingetreten, was die Langzeitwettervohersage prophezeiht hat, es ist kalt im Staate Schweden. Und so schälen wir uns zitternd in einer kleinen Regenpause aus dem Zelt, um die notwendigen Dinge zu erledigen, um kriechen dann wieder in unsere Schlafsäcke. Ich entdecke, dass ich Empfang habe und setze einen nicht ernstgemeinten Hilferuf an unseren in Norwegen wohnenden finnischen Freund ab, den wir ja 2010 auf unserer Wanderung kennen gelernt haben und mit dem wir seitdem befreudet sind. Auf meine Nachricht, er solle gefälligst komme und uns holen, uns sei kalt und drohten zu erfrieren, kommt nur lapidar, dass wir das doch gewohnt seien und es doch genau so mögen würden. Grrr. Kein Verlass auf die Männer. Aber ok, vom Nordkapp ist es zugegebenermaßen auch zu weit. Trotzdem werden wir da noch ein Hühnchen zu rupfen haben...

    Der sechste Wandertag: Eine Charakterprobe oder : Sind wir in Mordor? Dienstag, 09.08.2016

    Seit gestern Abend nur nur tiefhängende Wolken und graue Suppe. Keine Chance auf auch nur einen Lichtblick. Wir müssen ein nasses Zelt einpacken und versuchen, uns so gut wie möglich wasserdicht zu verpacken, was eigentlich unmöglich ist, weil meine Jacke leider inzwischen an den Nähten und Schultern trotz neuerlicher Imprägnierung schnell durchnässt und in der Regenhose sich ja minutenschnell ein ganz eigenes Schwitzklima entwickelt, da es aber zudem noch windig und saukalt ist (lt. Handy 6 Grad, gefühlt 3), wandern wir die paar hundert Meter zur Straße, Müll in der Hand. An einem offziellen Parkplatz gibt es ja mit Sicherheit einen Mülleimer.
    Leider werden wir enttäuscht, als wir dort ankommen, finden wir zwar eine Toilette, aber den Müll so heißt es- sollen wir aus Umweltschutzgründen bitte mit nach Hause nehmen. Das ist ja eine ganz eigene Logik, aber gut. In der kleinen Schutzhütte entdecken wir einen Aushang: Der Bootsverkehr nach Mavas ist eingestellt?? Was??? Das erklärt wohl auch ein wenig, dass keiner uns entgegengekommen ist. Ob das Tomas in Mavas weiß?
    Unsere Laune ist auf dem Nullpunkt und die Versuchung, sich an die Straße zu stellen und den Daumen zu recken, riesig. In wenigen Minuten wären wir im Junkerdal Touristcenter. Nach Graddis sind es so ca.13 km, mindestens 4,5 Stunden. Mit dem Auto 20 Minuten. Aber irgendwie ist mein Ehrgeiz geweckt. Fieserweise geht der Weg auch zunächst ein Stück die Straße entlang, aber es kommt kein einziges Auto...
    Irgendwas treibt mich trotzdem an, Anja gibt etwas frustriert nach.
    Als der Weg auf der linken Seite an einer Parkbucht zum See Kuoletisjaure abbiegt, werden wir noch einmal auf eine harte Probe gestellt, denn der Weg ist schlichtweg eine Zumutung: Alles ist zugewuchert, ein paar kleine Brücken sind eingestürzt, die Bohlen, die natürlich nass und rutschig sind, halb vermodert und mit mannshohem Gestrüpp zugewuchert. Dazwischen immer wieder Rutschpassagen, kleine steile Abhänge, bei denen wir uns ans Gebüsch klammern. Nun bin auch ich kurz vorm Aufgeben, aber da ist das Ende des Sees erreicht und wir sehen den Weg im Wolkendunst klar vor uns. Immer den Berg hinauf. Wir haben an diesem Tag kaum ein Foto gemacht, erstens waren wir nicht in Stimmung, zweitens wären die Kameras blitzschnell nass gewesen und die Aussicht war auch.... eingeschränkt....
    Hier eine kleine Kostprobe:


    Immerhin gibt es hier sogar Wegzeichen und Wegweiser. Oben auf dem Berg sind es noch 10 Kilometer nach Graddis. Anja ist bedient, als sie in das Tal schaut, das vor uns liegt: Grau und wolkenverhangen, es regnet in Strömen und wir schauen auf kleine Seen und Flüsse. Während ich darüber nachdenke, ob das wohl Moor ist und ob das nach 10 Stunden Dauerregen überhaupt zu durchqueren ist, kommt hinter mir ein ganz anderer Kommentar: "Ach du Scheiße, das sieht ja aus wie Mordor." Stimmung auf null, aber die Hobbits beginnen mit dem Abstieg. Wie immer bei Dauerregen sind die Wege zu Bächen geworden, aber es lässt sich gut im Moos und dem niederen Gestrüpp auf der Seite gehen.




    Unten im Tal eine Überraschung. Trotz der Flüsse und Seen ist es eine wunderschöne Ebene, leicht und angenehm zu laufen mit vielen wunderbaren Zeltplätzen, Feuerstellen und Seen. Es wäre schön, hier zu zelten, wenn das Wetter nur mitspielt. Aber wir sind total durchgefroren, halten nur kurz an, um einen Kleinigkeit zu essen (im Stehen), und stapfen dann weiter... Wird schon werden. Wengistens gibt es Brücken, das ist ja auch nicht selbstverständlich und kommen wir schneller durch das Tal als gedacht, aber es folgt wieder ein Aufstieg.
    Wir passieren den Abzweig zur Lomtjärnsstuga und halten uns weiter in westlicher Richtung auf Graddis zu.... Irgendwo muss hier die Grenze sein... einen knappen Kilometer später haben wir diese erreicht und setzen wieder unsere Füße auf norwegischen Boden.

    Völlig überraschend ist das Wetter nun auch nicht viel besser, erst eine Stunde später hört der Regen endlich auf. Kurz hinter der Grenze wird der Weg wieder sumpfig, wir wandern kurz an einem Bach entlang, ohne sicher zu wissen, ob wir überhaupt noch auf dem richtigen Weg sind, aber schnell setzen die Wegzeichen wieder ein ... Und nun geht es rutschig steil bergab, die ersten Hütten von Graddis sind zu sehen und es wird wird mal wieder etwas unklar, was die Wegführung angeht, weil einige private Zugänge kreuzen... Völlig verloren sind wir dann, als wir auf ein Stromhäuschen und Strommasten stoßen, hier ist für einen kurzen Augenblick der Weg ein unmarkierter Trampelpfad in steilem Gelände, aber kurz drauf sind die Markierungen wieder da und wir durchwandern eine wunderschöne, interessante Heidelandschaft.

    Leider sind wir immer noch nass und wärmer ist es auch nicht, aber wenigstens regnet es nicht und wir freuen uns auf die Graddis Fjellstue, ein Bett, Wärme....
    Nachdem wir ein Rentiergatter durchschritten haben, landen wir auf einem breiten Fahrweg, der uns an den Fluss Graddasjokka heranbringt. Wunderbar ist dieses Tal.

    AUf einer Brücke wechseln wir die Seite und wandern nun zügig auf unser Ziel zu. Als wir die ersten Campingwagen leuchten sehen sind wir doch erleichtert. Nass und durchgefroren erscheint uns nun die Zivilisation, die wir ja nun 6 Tage bewusst gemieden haben, wie eine Erlösung.
    Doch als wir den Platz erreichen, sind wir unsicher. Hier stehen zwar jede Menge Campingwagen, aber keiner ist da. Und an der Fjellstue, dem Ziel unserer Träume steht: Sorry, stengt.
    Ach du sch..... Wir sollen nun im nassen Zelt schlafen? Durchgefroren und nass wie wir sind? Und dann auch noch mit der Aussicht auf 0 Grad des Nachts??? Alleine bei dem Gedanken friere ich noch mehr. Also stehen wir unentschlossen blöd herum, irgendwie erinnert die Situation an unseren Anfang in Sulitjelma und wieder werden wir von hilfreichen Herren "gerettet". Zunächst geht eine Wohnwagentür auf und heraus tritt ein Jogginghosenmann. Erstmal klärt er uns auf, dass es keine Räume mehr zu mieten gibt, dann verweist er uns an ein Wohnhaus. Wir sollen doch den alten Mann oben fragen, zelten können wir auf jeden Fall....
    Es folgen die üblichen Fragen, wo wir herkommen, warum wir so nass und dreckig sind und es stellt sich heraus, dass er auch aus Sulitjelma kommt und Tomas, den Bootsmann kennt. Während wir- wenn auch frierend schwätzen, kommt von oben ein älterer Mann, macht sich an einer Hütte zu schaffen und wackelt auf uns zu ... Er sieht uns erst irritiert, dann mitleidig an und fragt, ob wir etwa den ganzen Tag unterwegs gewesen seien... Und ob uns kalt sei. Originelle Frage. Ohne ein weiteres Wort führt er uns zu seinem Hüttchen, das er eigentlich nicht mehr vermietet, das aber noch eingerichtet ist mit der typischen Campingausstattung. Alles ist alt, aber sauber und uns ist alles recht, nur nicht im Zelt schlafen! Da der Opa etwas schwerhörig ist, ist eine weitere Konversation fast unmöglich, aber er dreht uns noch die Heizung auf und verweist und auf die DUSCHE auf dem Campingplatz, die wir mitbenutzen dürfen.
    Nie hatten wir eine heiße Dusche so nötig! Eine Wohltat.
    Wenigstens Ende gut, alles gut.

    Der letzte Wandertag: Graddis- Lønsdal, 15 Kilometer Genusswandern, Mittwoch, 10.08.2016

    Der letzte Wandertag beginnt mit leicht angezuckerten Bergspitzen, Sonne und dem Aufstieg von Graddis durch einen wunderbar grünen Wald.

    Nachdem wir ein kurzes Stück die Straße entlangelaufen sind, biegt der Weg auf einen wunderbaren Waldweg ab und führt sanft und stetig bergan. Neugierig beobachten uns ein paar Rentiere, die Mücken sind dank der kalten Nacht ausgesprochen zurückhaltend. So macht es Spaß, zu wandern. Im Wald zu laufen ist mal etwas ganz anderes für uns und wir freuen uns an dem üppigen Grün, den vielen Beeren und Pilzen und sind fast ein wenig traurig, als wir die Baumgrenze erreichen



    Urplötzlich erscheint vor uns eine Rentierherde, bemerkt uns nicht und kommt direkt auf uns zu. Als sie uns entdecken, sind sie nur wenige Meter entfernt, halten innen und schauen uns an.


    Wir sind ganz still, aber nach einigen Sekunden räumen sie doch das Feld und wir schieben uns den Berg hinauf.... Nun öffnet sich ein wunderbarer Blick- auf Graddis und das Junkerdal. In letzterem regnet es gerade. Generell werden wir an diesem Tag viele Schauer sehen, aber keinen abbekommen... Es beginnt die Frage, ob wir die Regenklamotten nicht doch ausziehen sollen, die wir nach der gestrigen Tour vorsorglich angelegt hatten.... So halb offen sehen die ja aus wie Reithosen aus einem Immenhoffilm,
    aber geschlossen schwitze ich.. Noch sind wir unentschlossen, aber bald wird es tatsächlich zu warm! Allerdings muss man auch sagen, wir sind ja weder gestern noch an diesem Tage auch nur einem Menschen begegnet, also ist es egal, wie wir aussehen


    Nun folgt eine echte Rennstrecke, leicht bergab und über glattgeschliffene Felsen kommen wir super voran und sind hochmotiviert. Irgendwann muss ja die Kreuzung mit dem Weg von Junkerdalen kommen, bestimmt sehen wir zum Abschluss ein paar Wanderer...


    Doch zunächst wird es ersteinmal wieder sumpfig, und immer dann ist es auch mit der Markierung etwas problematisch. An einer Sumpfstelle muss man sich am rechten Rand entlanghangeln, aber kurz danach ist es geschafft, wir stehen an besagter Kreuzung.
    Und es gibt hier eine Art Gipfelbuch! Seltsam. Egal, wir schreiben mal was rein, als uns tatsächlich jemand entgegenkommt. Anja sagt etwas zu laut: Guck, da kommt mal wieder son richtiger Waldschrat, was der, weil Deutscher, prompt versteht.. Ich grinse nur.
    Der junge Mann ist auf dem Weg zum Nordkapp und hofft auf besseres Wetter.. Naja, wir sagen ihm nicht, dass die Nächte unter null gehen werden und nehmen uns Zeit für ein Schwätzchen. Er hat in Lønsdal übernachtet und empfiehlt uns gleich die kleinere der Hütten.

    Hinter der Kreuzung geht es in andauerndem Hügelauf und Hügelab hinunter zum Viskisvatna.

    Wunderschön, dieser See, mit kleinem Sandstrand und schönen Plätzen. Hier sehen wir in der Ferne auch zwei Angler, die Zivilisation ist nicht mehr weit! Von der Brücke über den Abfluss des Viskisvatna, ist es aber noch ein Stück des Weges. Wir bedauern ein wenig, dass wir nicht hier ein Zelt aufbauen können, denn es ist ein wunderbarer Ort.


    Die letzten Kilometer unserer Tour führen uns in einem scheinbar unendlichen Auf und Ab wahlweise über kleine Hügel oder durch kleinere Sumpfstellen, aber der Weg wird immer breiter und als wir auf die ersten Beerenpfücker stoßen, sind wir sicher, bald sind wir da.

    Nun, zum Abschluss unserer sieben Tage, wird es sogar kurzzeitig noch einmal richtig warm und sonnig. Durch den schönen Wald erreichen wir am frühen Nachmittag die letzte Brücke, kurz vor der E6.

    Wir wandern noch ein letztes Stück die Straße hinauf in Richtung Bahnhof und biegen dann zu der Lønsstua ab. Selbst hier sind wir alleine, nehmen die kleine Hütte für uns in Beschlag und genießen die Bequemlichkeiten des Stroms und der voll ausgerüsteten Küche.

    Wir haben es ohne den Schiebetag geschafft und können so am nächsten Tag bequem nach Bodø zurückfahren, um das Auto entgegenzunehmen.

    Mit dem Zug ist das alles auch kein Problem:

    Und nach weniger als zwei Stunden Zugfahrt enden wir, wo wir begonnen haben: In Bodø im Scandic Havet, diesmal im 16. Stock. Hoch genug, um die Distanz zwischen den vielen Menschen und dem Lärm zu wahren...


    Wir sind trotz aller Widrigkeiten sehr froh über die Streckenwahl. Es war landschaftlich wunderbar, sehr abwechslungreich, sehr einsam, Höhepunkt war auf jeden Fall der Iggesjaure.
    Wir haben noch 10 Tage, werden nun den Kystriksveien entlang nach Mo I Rana gondeln, um dann ein drittes Mal nach Bodø zurückzukehren.
    Von dort geht es eine Nacht mit der Hurtigrute nach Tromsø in Begleitung unseres finnischen Freundes (der sich ja geweigert hatte, uns zu retten) und wir werden in Tromsø enden, um uns ein wenig an die Zivilisation zu gewöhnen...
    Ein paar Highlightfotos (vielleicht manchem zu bunt, aber das Wetter war herrlich und die Farben sehr intensiv, außerdem hab ich mit Polfilter fotografiert) hänge ich hier noch an.


    Svartisen- Westeis



    Láhko-Nationalpark:



    Tonnes- Blick von der Grotte:


    Insel Tomma:



    Lovund:





    Traena vo Weitem:


    Grønligrotta:


    Svartisen Osteis:



    Polarkreis:



    Midnatsol- Ab auf die Hurtigrute



    Tromsø:
    Zuletzt geändert von Senja; 12.09.2016, 18:56.

  • Hapi
    Erfahren
    • 22.09.2015
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    #2
    AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

    ...das erste Foto gefällt mir schon mal gut
    Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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    • Prachttaucher
      Freak

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      • 21.01.2008
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      #3
      AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

      So tolle Abendsonne hatte ich dort in Sulitjelma nie.

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      • Senja
        Erfahren
        • 22.05.2014
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        #4
        AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

        Wir auch nicht... Ich sage nur: Beharrlichkeit zeichnet sich aus
        Zuletzt geändert von Senja; 06.09.2016, 19:38.

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        • November
          Freak

          Liebt das Forum
          • 17.11.2006
          • 11083
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          #5
          AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

          Zitat von Hapi Beitrag anzeigen
          ...das erste Foto gefällt mir schon mal gut
          Echt? Ich finde es grausig, auch die anderen Bilder sind mir viel zu farbgesättigt.
          Aber letztlich ist das ja nicht das Fotoforum.
          Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          • Senja
            Erfahren
            • 22.05.2014
            • 113
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            #6
            AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

            Aha, da mag jemand den Polfilter nicht...
            Aber ich kann versprechen: Die nächsten Fotos werden grauer.

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            • Galadriel
              Dauerbesucher
              • 03.03.2015
              • 913
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              #7
              AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

              ... wieso... ich finde die Bilder schön . Es gibt genug grau in der Welt... von mir aus weiter so...
              Wandern & Flanieren
              Neues entdecken durch Langsamkeit

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              • trekalex
                Erfahren
                • 23.03.2013
                • 253
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                #8
                AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                Also ich schlage mich hiermit auf die Seite der Bilderliebhaber. Schauen doch super aus!

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                • Dogmann
                  Fuchs
                  • 27.09.2015
                  • 1022
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                  #9
                  AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                  Ich finde auch du hast ganz tolle Fotos gemacht und einen lebendigen Schreibstyl finde ich.
                  Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                  • vobo

                    Dauerbesucher
                    • 01.04.2014
                    • 719
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                    Ihr hättet so einiges wissen können

                    Zitat von Senja Beitrag anzeigen
                    Doch hier, wo der Weg nach Mavas abgeht, beginnt die Suche nach dem Weg, die uns den ganzen Tag beschäftigen wird. Es beginnt schon damit, dass der offizielle Wegweiser, den es vor 3 Jahren noch gab, nicht mehr zu finden ist. Und noch schlimmer: Es ist auch kein Weg erkennbar.

                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                    Hier jetzt der offizielle Abzweig: Unten der Hauptweg nach Muorki, links auf den Hügel hinauf der kaum erkennbare Pfad Richtung Mavas.

                    Nur gibt es nun kein Wasser. Also tappen wir immer weiter, bis wir die nächste Brücke erreichen. Hier suchen wir nach einem Zeltplatz. Sicht? Ebener Platz? Nah am Wasser? Da ebene Plätze hier dank Strauchvegetation Mangelware sind, stellen wir das Zelt wenigstens so auf, dass wir einen schönen Blick auf den Pieskehaure und den Sulitjelma haben.
                    Aber hier, auf einer kleinen Hochebene, ist der Weg gut erkennbar und so laufen wir in rekordverdächtiger Zeit zur nächsten Brücke, nur ca. einen Kilometer entfernt. Sie liegt in einem kleinen Tal am See Ahkarisitkkajavratj- zumindest sagt uns das die schwedische Karte - und wäre ein sehr schöner Ort zum Übernachten gewesen, wenn man das immer alles vorher wüsste...

                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                    An der Brücke kurz oberhalb des Sees mit dem wunderbaren Namen Áhkárisitkkájávrátj kann man wunderbar sein Zelt aufschlagen:


                    Aber es hat mir Riesenspaß gemacht, Eure Strecke zu verfolgen. Und zur Ergänzung: Die Hüttenwarte von Vaimok und Pieskehaure habe ich letzten Sommer auf die "schwierige" Strecke nach Mavas angesprochen. Beide sagten mir, dass einige Wochen vorher ein STF-Mensch vorbeikam, der die Strecke Tarrekaise - Pieskehaure per GPS überprüft hat. Einige Tage später kam dann ein "Reperaturtrupp" anhand der GPS-Daten hinterher. Unabhängig voneinander sagten mir beide Hüttenwarte, dass sie die Strecke nach Mavas gegenüber dem STF-Menschen benannt haben ...

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                    • Senja
                      Erfahren
                      • 22.05.2014
                      • 113
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                      #11
                      AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                      Ihr hättet so einiges wissen können


                      Aber es hat mir Riesenspaß gemacht, Eure Strecke zu verfolgen. Und zur Ergänzung: Die Hüttenwarte von Vaimok und Pieskehaure habe ich letzten Sommer auf die "schwierige" Strecke nach Mavas angesprochen. Beide sagten mir, dass einige Wochen vorher ein STF-Mensch vorbeikam, der die Strecke Tarrekaise - Pieskehaure per GPS überprüft hat. Einige Tage später kam dann ein "Reperaturtrupp" anhand der GPS-Daten hinterher. Unabhängig voneinander sagten mir beide Hüttenwarte, dass sie die Strecke nach Mavas gegenüber dem STF-Menschen benannt haben ...

                      Lach, ja wir waren schon vorgewarnt, was die Strecke anging. Aber hier war man einhellig der Meinung, mir unseren Vorkenntnissen, schaffen wir das schon:-) Stimmt ja auch, wir haben uns zu richtigen PFadfindern und SChnitzeljägern entwickelt....


                      Genau das hatten wir auch gehört und all unsere Hoffnung darauf gelegt, dass der Weg besser markiert sein würde. Im Prinzip ist ja die Orientierung nicht so schwer, in den Waldpassagen wars aber nervig... und.... Ich bin ja noch nicht fertig, es kommen noch 4 Tage:-)

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                      • Fjaellraev
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                        Liebt das Forum
                        • 21.12.2003
                        • 13981
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                        #12
                        AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                        Und zur Ergänzung: Die Hüttenwarte von Vaimok und Pieskehaure habe ich letzten Sommer auf die "schwierige" Strecke nach Mavas angesprochen. Beide sagten mir, dass einige Wochen vorher ein STF-Mensch vorbeikam, der die Strecke Tarrekaise - Pieskehaure per GPS überprüft hat. Einige Tage später kam dann ein "Reperaturtrupp" anhand der GPS-Daten hinterher. Unabhängig voneinander sagten mir beide Hüttenwarte, dass sie die Strecke nach Mavas gegenüber dem STF-Menschen benannt haben ...
                        Dürfte wohl kaum ein STF-Mensch gewesen sein. Die Wege, Brücken und Rastschutzhütten fallen nämlich nicht in deren Zuständigkeit, dafür ist Länsstyrelsen zuständig.
                        OT: Ich mag Berichte bei denen immer nur der erste Beitrag editiert wird nicht sonderlich, da muss man immer so aufpassen dass man die Fortsetzung nicht verpasst.

                        Gruss
                        Henning
                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                        nur unpassende Kleidung.

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                        • Senja
                          Erfahren
                          • 22.05.2014
                          • 113
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                          #13
                          AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                          Morgen bin ich fertig mit dem Bericht, lieber Henning....
                          ihr seid aber auch alle anspruchsvoll hier

                          Kommentar


                          • Vintervik

                            Fuchs
                            • 05.11.2012
                            • 1929
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                            #14
                            AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                            Und zur Ergänzung: Die Hüttenwarte von Vaimok und Pieskehaure habe ich letzten Sommer auf die "schwierige" Strecke nach Mavas angesprochen. Beide sagten mir, dass einige Wochen vorher ein STF-Mensch vorbeikam, der die Strecke Tarrekaise - Pieskehaure per GPS überprüft hat. Einige Tage später kam dann ein "Reperaturtrupp" anhand der GPS-Daten hinterher. Unabhängig voneinander sagten mir beide Hüttenwarte, dass sie die Strecke nach Mavas gegenüber dem STF-Menschen benannt haben ...
                            Zumindest bei Pieskehaure - Tarrekaise hat sich was getan, bin dort vor zwei Wochen her, und die Markierungen waren gut, und zum Teil recht frisch mit Farbe versehen.
                            Habe in Pieskehaure aber Wanderer getroffen, die von Mavas kamen und auch erzählten, dass die Markierungen schlecht waren. Sie wollten Länsstyrelsen diesbezüglich eine mail schreiben (ich habe das gleiche vor für einen Teil der Strecke Staddajåkkå - Pieskehaure).

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                            • Kuoika
                              Erfahren
                              • 23.08.2012
                              • 471
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                              Ahw, einen Teil Eurer Wanderung wollte ich dieses Jahr auch gehen. Wird nun aber erst nächstes Jahr was. Die Vorfreude steigt gleich wieder.

                              In der kleinen Schutzhütte entdecken wir einen Aushang: Der Bootsverkehr nach Mavas ist eingestellt??
                              Echt? War das aktuell? Bis heute waren noch Leute in Mavas und da sollte eigentlich auch die Überfahrt mit dem Boot klappen. Zur Not vorher anmelden. https://www.facebook.com/Mavas-Stugby-457062354328512/#

                              Kommentar


                              • Senja
                                Erfahren
                                • 22.05.2014
                                • 113
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                                Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                                Ahw, einen Teil Eurer Wanderung wollte ich dieses Jahr auch gehen. Wird nun aber erst nächstes Jahr was. Die Vorfreude steigt gleich wieder.




                                Echt? War das aktuell? Bis heute waren noch Leute in Mavas und da sollte eigentlich auch die Überfahrt mit dem Boot klappen. Zur Not vorher anmelden. https://www.facebook.com/Mavas-Stugby-457062354328512/#
                                Nee, war natürlich ne Fehlmeldung. ev. noch vom letzten Herbst. Wir sind ja mit dem Boot gefahren!! Wärst du es mal gelaufen, dann hätten wir endlich mal jemanden getroffen
                                Wir fanden die Strecke trotz der kleinen Probleme landschaflich wunderschön und sehr abwechslungsreich. Von daher viel Spaß! Wir tendieren zum Saltfjell/Lahko. lg Tanja

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                                • sarek2007
                                  Erfahren
                                  • 22.08.2007
                                  • 449
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                                  #17
                                  AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                                  ....als uns tatsächlich jemand entgegenkommt. Anja sagt etwas zu laut: Guck, da kommt mal wieder son richtiger Waldschrat, was der, weil Deutscher, prompt versteht.. Ich grinse nur.
                                  Der junge Mann ist auf dem Weg zum Nordkapp und hofft auf besseres Wetter.. Naja, wir sagen ihm nicht, dass die Nächte unter null gehen werden und nehmen uns Zeit für ein Schwätzchen. Er hat in Lønsdal übernachtet und empfiehlt uns gleich die kleinere der Hütten.
                                  Mit Rauschebart, etwa 1,75m groß? Schon seit Mai in Norwegen und die Nordkaptour in Dunderland gestartet?
                                  Das könnte L. aus Heilbronn gewesen sein. Den haben wir am 22.8. auf der Cunojavrihytta getroffen. War in sehr interessanter Abend.

                                  Schöner Bericht btw.

                                  Gruß
                                  Tilman

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                                  • Senja
                                    Erfahren
                                    • 22.05.2014
                                    • 113
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                                    #18
                                    AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                                    Zitat von sarek2007 Beitrag anzeigen
                                    Mit Rauschebart, etwa 1,75m groß? Schon seit Mai in Norwegen und die Nordkaptour in Dunderland gestartet?
                                    Das könnte L. aus Heilbronn gewesen sein. Den haben wir am 22.8. auf der Cunojavrihytta getroffen. War in sehr interessanter Abend.
                                    Ja, genau der:-) Ein lustiger Geselle.... Wir haben uns noch gewundert, warum ausgerechnet Dunderland. Und fotografiert hat er noch mit Filmen.... Dann war er aber recht flott unterwegs.lg Tanja

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                                    • andrea2
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                                      • 23.09.2010
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                                      #19
                                      AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                                      Oh wie toll, einen Teil Eurer Route sind wir Ende August / Anfang September in umgekehrter Richtung gelaufen. Jetzt sehe ich wenigstens einmal wie die Landschaft um Mourki ausgesehen hätte, wenn man denn etwas gesehen hätte. Reisebericht folgt irgendwann, wir sind gestern erst nach Hause gekommen. Hab jetzt auch erstmal nur schnell über die Bilder geschaut, freue mich aber schon drauf den Bericht in Ruhe zu lesen.

                                      In der kleinen Schutzhütte entdecken wir einen Aushang: Der Bootsverkehr nach Mavas ist eingestellt?? Was??? Das erklärt wohl auch ein wenig, dass keiner uns entgegengekommen ist. Ob das Tomas in Mavas weiß?
                                      Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen

                                      Echt? War das aktuell? Bis heute waren noch Leute in Mavas und da sollte eigentlich auch die Überfahrt mit dem Boot klappen. Zur Not vorher anmelden. https://www.facebook.com/Mavas-Stugby-457062354328512/#
                                      Genau dies hat uns dazu bewogen unsere Route zu ändern. Zumal die Hüttenwirtin in Pieskehaure auch nichts zum Boot sagen konnte. Im Hüttenbuch fand sich auch kein einziger Eintrag von Wanderern die aus Mavas kamen. Mich hat das schon etwas verwirrt, da ich die Facebookseite im Frühjahr auch eine Weile verfolgt hatte und eigentlich ganz sicher war, dass das Boot gehen sollte.

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                                      • Senja
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                                        • 22.05.2014
                                        • 113
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                                        #20
                                        AW: [SE][NO] Pfadfindung im Grenzgebiet

                                        Ach, Mensch, das ist aber schade. Während unserer Wanderung hatten wir ja auch kurz gezweifelt, weil so gar niemand kam, aber wir haben es einfach riskiert. In Muoarki im Hüttenbuch standen immerhin 4 leutem die in den letzten 3 Wochen entweder von Mavas gekommen oder nach Mavas gestartet waren. Das hat uns Hoffnung gemacht. Denn gerade der Iggesjaure war für uns ein besonderer Ort.

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