[DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

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  • Ditschi
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    • 20.07.2009
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

    Nein, Fasane sind keine Rebhühner. Aber auf Fasane hätte ich auch getippt. Rebhühner verhalten sich still und unauffällig, wenn man sie nicht grade hochscheucht. Fasanenhähne flattern hoch, um ihr Revier zu markieren, und geben dabei Revierlaut.
    Die sieht man daher -- im Gegensatz zu den meist unauffälligen Hennen-- häufig.
    Ditschi

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    • Dogmann
      Fuchs
      • 27.09.2015
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

      Weiss nicht ob ihr es bereits erwähnt habt, hattet ihr hauptsächlich feste Untergründe ( fahren) ? Was hattet ihr für Profiel? Eher für Str. oder grob?

      gruss Michael
      Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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      • Waldhexe
        Alter Hase
        • 16.11.2009
        • 2871
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

        Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
        Weiss nicht ob ihr es bereits erwähnt habt, hattet ihr hauptsächlich feste Untergründe ( fahren) ? Was hattet ihr für Profiel? Eher für Str. oder grob?

        gruss Michael
        Ich bin zwar nicht der TO, bin aber den Weg letztes Jahr auch gefahren.
        Überwiegend fester Untergrund, viel Asphalt, häufig feste Splittwege, selten gröberer Schotter oder schlechte Splittwege, ganz selten Erdwege. Kein Vergleich mit dem häufigen weichen Sand oder weichen Kies auf dem Nordseeküstenradweg!

        Wir hatten alle möglichen Reifenprofile, meine Mäuse eher grobstollig, mein Partner eher Trekkingreifen, ich Straßenreifen und ich hatte bis auf ganz wenige Stellen keine Probleme.

        Gruß,

        Claudia

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        • distelfliege
          Gerne im Forum
          • 11.04.2016
          • 68
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          #24
          AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
          Weiss nicht ob ihr es bereits erwähnt habt, hattet ihr hauptsächlich feste Untergründe ( fahren) ? Was hattet ihr für Profiel? Eher für Str. oder grob?

          gruss Michael
          Das aller-allermeiste war Asphalt. Es gab ihn auch mit Rollsplitt.
          Ab und zu mal war es Schotter und ganz selten mal so ein fieser, grober Schotter.

          Wir haben Schwalbe Marathon Plus Reifen gehabt für Strasse, leichtes Profil drauf, so welche:
          http://www.schwalbe.com/de/tour-reader/marathon-plus.html
          Ich war damit sehr zufrieden, andere, die wir trafen, hatten keine pannensicheren Reifen und mehrere Platten, wegen der Steinchen... ich bin von Berlin her so miese Radwege, gespickt mit Glasscherben, gewöhnt, da kam mir das eher paradiesisch vor in Dänemark.

          Gruss distel

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          • distelfliege
            Gerne im Forum
            • 11.04.2016
            • 68
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            • Meine Reisen

            #25
            AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
            Nein, Fasane sind keine Rebhühner. Aber auf Fasane hätte ich auch getippt. Rebhühner verhalten sich still und unauffällig, wenn man sie nicht grade hochscheucht. Fasanenhähne flattern hoch, um ihr Revier zu markieren, und geben dabei Revierlaut.
            Die sieht man daher -- im Gegensatz zu den meist unauffälligen Hennen-- häufig.
            Ditschi
            Danke für die Aufklärung! Also, ganz genau weiß ich das nicht, was es war. Wir haben ein unauffälliges, kleineres, braunes Huhn gesehen und einmal flog ein ziemlich bunter, grösserer Hahn auf und kreischte herum, aber der war so schnell wieder verschwunden - ansonsten haben wir sie nur gehört.

            Vielleicht kannst du weiterhelfen damit, was es in der dänischen Südsee für wildes Hühnervolk gibt? Hast du welche gesehen auf deiner Tour?

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            • Ditschi
              Freak

              Liebt das Forum
              • 20.07.2009
              • 12335
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              #26
              AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

              Es gibt in DK Fasane und Rebhühner. Wie bei uns. Die Wiederansiedlung von Auerwild ist gescheitert Es gibt in Dk kein Auerwild und nur Restbestände von Birkwild. Fasane sind häufig und die Hähne eigentlich überall zu sehen durch das auffällige Revierverhalten.
              Vielleicht fallen einem Ornithologen noch sonstig vorkommende Hühnervögel ein? Wachteln könnten noch vorkommen, aber die sind noch kleiner und unauffälliger als Rebhühner.
              Deine Beschreibung klingt nach Fasan, Henne und Hahn.
              Ditschi

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              • distelfliege
                Gerne im Forum
                • 11.04.2016
                • 68
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                Deine Beschreibung klingt nach Fasan, Henne und Hahn.
                Ditschi
                Fein, ich werde das mit dem Auerhahn in dem Bericht mal korrigieren!

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                • distelfliege
                  Gerne im Forum
                  • 11.04.2016
                  • 68
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  [DK] Ostseeradweg Dänemark - Tag 9: Vordingborg - Bisserup

                  Heute: 64km
                  Gesamt bisher: 472km

                  (von montag, 20. Juni 2016)

                  Wir wachten um 6 Uhr auf und waren vielleicht um 8 auf dem Weg. Das Wetter war sonnig und die erste Strecke war ein lauschiger Schotterweg, der sich gut befahren ließ. Kein Gegenwind, schöne Landschaft - alles fein! Der Weg näherte sich der Küste und wir fuhren in den Hafenweg in Vordingborg ein. Dort wollten wir erst mal frühstücken und vielleicht ein paar Fotos bei einem Touristeninfo-WiFi hochladen.



                  Gleich hinter dem Hafen beeindruckt die Burgruine von Vordingborg. Wir fuhren mit den Rädern auf dem Trampelpfad auf die Ruine hoch, was kein Problem war. Dort fanden wir die omnipräsenten dänischen Tisch-Bank-Kombinationen, und beschlossen Brötchen zu kaufen und dort zu frühstücken. Die Bäckereien im Ort waren noch zu, aber wir bekamen einen Tip, dass eine schon recht früh aufmachte. Dort holten wir uns Rundstykker und eine Wiener Stange. Hmmmmmmmjmam.





                  Auf der Burgruine gibt es auch einen botanischen Garten nach historischem Vorbild, komplett mit Labyrinth und kleinen Brunnen. Wir wollten aber ins Rollen kommen und sind deswegen nicht in den Garten gegangen. Ich fotografierte ihn nur durchs Tor.



                  Die Beschilderung für den Ostseeradweg fanden wir in der Stadt kaum, und wir verfuhren uns. Dafür kamen wir dann doch noch am örtlichen Lidl vorbei und füllten unsere Vorräte auf für Pasta mit Thunfisch am Abend. Nach dem Lidl orientierte ich mich an der Karte und wir fanden den richtigen Weg wieder. Die Strecke nach Næstved führt leider fast komplett an einer grösseren Strasse entlang. Es gibt zwar einen strassenbegleitenden Radweg, aber optisch und akustisch wäre eine ruhigere Streckenführung ohne ständig vorbei rasende Autos sicher netter gewesen. Wir hatten auf der ganzen Strecke Rückenwind und so spulte sie sich wenigstens rasant herunter.

                  Bei Vester Egesborg endlich konnten wir die Strasse verlassen. Der Weg führte jetzt weiter über die Dörfer, und wir kamen an einem Abstecher zur kleinen Insel Gavnø vorbei. Den nahmen wir und waren am Schloss Gavnø. Es gibt auch einen Kletterwald dort. Das Schloss kostet Eintritt und wir wollten es nicht unbedingt besichtigen. Björn fotografierte einen Pfau, der auf der hinteren Mauer saß und auf uns runterguckte.


                  Schloss Gavnø

                  Von Næstved habe ich irgendwie keine Fotos, ausser dieses lausige von Instagram.
                  Es gibt eine schöne Altstadt und eine große autofreie Flaniermeile in der Innenstadt. Als erstes erblickten unsere Augen einen grossen Outdoorladen, den "Spejder Sports". Spejder heissen die Pfadfinder in Dänemark, und neben den üblichen Reisebedarfsdingen gab es auch Pfadfingerkram zu kaufen. Ich holte mir einen dünnen Loop, um ihn mir bei Gegenwind über die Ohren ziehen zu können. Denn das hatte ich mir zwei Tage vorher sehr gewünscht! Er sollte mir auch als Sonnenschutz und Mütze noch gute Dienste leisten. Björn kaufte sich noch einen wasserdickten Packsack, weil er die Dinger so praktisch findet. Und sowas kann man ja nicht genug haben, es schafft einfach Ordnung in den Packtaschen. Und wir holten uns einen "Kitchen sink", ein faltbares Waschbecken von Sea to Summit. Ich hatte immer gedacht, das sei nutzloser Tand, aber es wurde eines der liebstgenutzten Gadgets der Tour. Es lässt sich auch, anders als die Ortlieb-Klopper, auf das Maß von ein paar CD's zusammenfalten. Es ist sehr sehr klein und leicht. Und praktisch.

                  Auf dem Weg raus aus Næstved - wieder mal verfahren. Nicht so schlimm, schnell gemerkt: Es gab einen Fahrrad - Kreisverkehr, und das waren wir nicht so gewohnt, ich bin immer nur gewohnt, dass es Strassenanlagen für Autos gibt und wir müssen uns irgendwie einfügen und sehen wie wir klarkommen. Dass es ausladende, mehrspurige Fahrrad-Schleifenkonstruktionen gibt, muss man ja erst mal wissen. Wir fuhren nach Karrebæksminde, wo es eine lauschige Touristeninfo mit Wifi gab, und eine Räucherei. Wir bekamen Lust auf Räucherhering, aber die Preise im angeschlossenen Räucherei-Restaurant waren astronomisch. Deshalb machten wir es anders: Wir kauften zwei schöne, geräucherte Heringe, sogar schon ohne Gräten, für 50 Kronen, um sie später zu verpicknicken. Roggenbrot, ein bischen Gurke, Zwiebeln und Salz dazu hatten wir ja.



                  Der Weg nach Klinterup/Bisserup war super schön. Es ging durch den Wald und das Wetter war super. Um zum Naturlagerplatz zu kommen, mussten wir hinter Klinteby auf einen Schotterweg abbiegen, der leicht bergab zum Meer führte. Björn schreckte einen Fasan oder so was auf, und sowohl er als auch der Fasan erschreckten sich sehr.

                  Wir überquerten einen schmalen Bach und waren da. Der Lagerplatz war nicht dort, wo er auf der Bikeline-Karte verzeichnet ist. Oder vielmehr: War er doch. Aber es gibt in diesem Wäldchen an der Küste mehrere Lagerplätze, mindestens drei haben wir auf Spaziergängen gefunden. Wir waren ziemlich früh da und hatten so noch einen schönen Restnachmittag. Leider zog der Himmel sich zu und es wurde frischer.


                  Ankunft am Lagerplatz


                  Lecker Heringe mit Roggenbrot und Meerrettich-Aufstrich

                  Nachdem wir uns gestärkt hatten, bauten wir das Zelt auf. Hier gab es sogar ein Klohäuschen mit Duschen (nur kaltes Wasser).
                  Ich machte einen Spaziergang am Strand und fotografierte Steine, Pflanzen und die Schalen von Krabben. Später kochten wir uns noch ein Teechen und Pasta mit Thunfisch, ich hatte mein Ebook fertig, und wir hörten noch eine Folge "Dittsche" (Podcast) und ich schlief dabei mal wieder ein.


                  Regeln

















                  Hier habe ich die Strecke bei Outdooractive eingegeben

                  Karte: tag9 vordingborg - bissinge by distelfliege, on Flickr
                  Zuletzt geändert von distelfliege; 17.09.2016, 14:59.

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                  • Sylvie
                    Erfahren
                    • 20.08.2015
                    • 361
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                    Ein feiner Bericht. So eine nette Mischung aus Natur und Kultur. Ich krieg Lust, das auch mal zu machen. LG Sylvie

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                    • distelfliege
                      Gerne im Forum
                      • 11.04.2016
                      • 68
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                      Zitat von Sylvie Beitrag anzeigen
                      Ein feiner Bericht. So eine nette Mischung aus Natur und Kultur. Ich krieg Lust, das auch mal zu machen. LG Sylvie
                      Auf jeden Fall, so eine klasse Landschaft ist das da auf den Inseln, und alles auch so entspannt.

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                      • DunniT
                        Anfänger im Forum
                        • 29.07.2016
                        • 22
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                        Sehr schöner und interessanter Bericht. Dieser Teil liegt mit in meiner Planung für nächstes Jahr. Wie bist du an die Liste mit den Naturcampingplätzen gekommen? Das macht die ganze Sache natürlich günstiger. Normalerweise campe ich möglichst wild aber so viel Comfort muss man natürlich nutzen.

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                        • distelfliege
                          Gerne im Forum
                          • 11.04.2016
                          • 68
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                          Zitat von DunniT Beitrag anzeigen
                          Sehr schöner und interessanter Bericht. Dieser Teil liegt mit in meiner Planung für nächstes Jahr. Wie bist du an die Liste mit den Naturcampingplätzen gekommen? Das macht die ganze Sache natürlich günstiger. Normalerweise campe ich möglichst wild aber so viel Comfort muss man natürlich nutzen.
                          Du findest die ganze Liste auf www.udinaturen.dk samt Koordinaten. Wenn du ein Android-Gerät hast, gibt es alles auch als App (ios Geräte sind schwieriger, weil es die app nur um dänischen itunes-store gibt)

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                          • distelfliege
                            Gerne im Forum
                            • 11.04.2016
                            • 68
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Tag 10: Bisserup - Korsør - Nyborg

                            Dienstag, 21. Juni 2016

                            Heutige Strecke: 72km (47 gefahrene km und der Rest mit dem Zug)
                            Gesamtstrecke: 519 (gefahrene) km

                            Die ganze Nacht hatte es geregnet. Das macht uns mit unserem Hilleberg Zelt ja nichts aus. Ich kann das Loblied dieses Zeltes nicht oft genug singen.. es ist geräumig und zuverlässig, es macht alles mit. Und ist durchdacht. Um 6 Uhr wurde es langsam freundlicher un die Regenschauer seltener, ich kochte Kaffee im Vorzelt und fing an, mein Buch nochmal von vorne zu lesen. (Nicht, dass ich keine anderen ebooks auf dem kindle dabei gehabt hätte. Aber ich wollte das Buch gleich nochmal lesen..)

                            Wir frühstückten gemütlich im Zelt. Draußen war alles naß. Als es aufgehört hatte zu regnen, und der Himmel ein wenig heller wurde, packten wir ohne Hast zusammen. Wir waren um 9 Uhr auf dem Weg. Zuerst ging es über einen sandigen Waldweg, der aber gut befahrbar war, bis zum Küstendorf Bisserup. Hier sind wir nur durchgefahren.



                            Eine schöne Landstrasse führte uns durch einen Laubwald, vorbei an Feldern nach Schloss Holsteinborg, einem früheren Herrensitz, wo auch Hans Christian Andersen zu Gast gewesen war. Zumindest stand das an der Infotafel vor dem Schloss. Wir fuhren in den Schlosshof und sahen uns das Anwesen etwas näher an. Schöne Parkanlagen und Wassergräben umgaben es.



                            Die schmale Landstraße, fast schon ein Weg, führte uns als Allee weiter nach Ørslev, vorbei an den kleinen Siedlungen Kildehuse und Snedinge am Weg. Jetzt waren wir schon im Gebiet der Gemeinde Skælskør, und wenn wir zum Meer schauten, konnten wir die Inseln Østerfed, Ormø un Glænø sehen. Auf Letzterer gibt es auch einen Naturlagerplatz. Es wäre aber ein Umweg, und wir ließen die Inseln liegen und fuhren weiter auf der Route.

                            Die Landstrasse führte weiter durch Dörfer und über eine relativ flache Landschaft. Etwas schade fand ich, dass wir mangels Wegen nicht der Küste folgen konnten und die direkte Sicht auf die Ostsee nicht drin war. Über Land fahren ist ja nicht schlecht, aber Küstenwege sind einfach das Schönste. Als nächstes passierten wir schon wieder einen Herrensitz, den Herrensitz Borreby zwischen Magleby und Skælskør. "Noch ein Herrensitz, und ich kann mich später an nichts mehr erinnern wegen all der Herrensitze überall". Auch hier war Andersen schon mal gewesen, weiß die Infotafel.



                            In Skælskør waren wir um halb elf. Dort kaufen wir ein und fanden die örtliche Bücherei, deren Wifi bis vor das Gebäude reichte. Wir waren auch in einer Bäckerei und hatten eine Plunderstange in unseren Besitz gebracht. Die Bücherei befand sich in einem modernen Gebäude, und überall gab es nette Sitzgelegenheiten am Wasser, wo wir uns zu einer Mittagspause mit belegten Brötchen niederließen.



                            Das Wetter wurde immer besser, sogar blauen Himmel gab es. Der Gegenwind war leider auch wieder da und mein Loop leistete mir gute Dienste. Direkt hinter Skælskør mussten wir ein Stück an der Autostrasse entlang fahren. An der Kanehøj Mølle ging es dann wieder beschaulicher weiter. Nachdem wir den Ort Boeslunde gestreift hatten, rollten wir bergab in Richtung Meer.






                            Allerdings gab es auch hier keinen Küstenweg und wir fuhren dann wieder zurück bergauf und kamen bald nach Korsør, der letzten Stadt auf Sjælland, bevor es auf den Zug nach Fyn gehen sollte. An der Landstrasse sahen wir zwei anderen Radreisende mit Packtaschen. Sie schienen auch aus Deutschland zu sein, aber beachteten uns nicht weiter und als wir freundlich grüßten, fanden sie das komisch, oder grüssten recht verwirrt zurück. Sie waren um einiges schneller als wir. Die würden wir wohl so bald nicht wieder sehen.

                            Der große Belt wird von einer Autobahnbrücke überspannt, die für Radfahrende verboten ist. Vielleicht wäre es bei dem Wind sowieso keine gute Idee gewesen, den großen Belt mit dem Rad überqueren zu wollen. Unser Plan sah vor, uns um Zugtickets zu kümmern und dann auf einem Naturlagerplatz zu zelten, am nächsten Morgen direkt den Zug zu nehmen und weiter zu fahren. Aber da wir doch früh dran waren, fuhren wir direkt den Bahnhof an und versuchten unser Glück am Ticketautomaten. Dies scheiterte erst mal.

                            Wir hatten keine Reservierungsnummer für die Fahrräder, und uns war klar gewesen, dass wir erstmal reservieren mussten, aber wir dachten, das könnten wir am Bahnhof irgendwo tun. Da war aber alles automatisiert. Irgendwann beim Durchklicken durch das Automatenmenü fanden wir eine Telefonnummer, die wir anrufen sollten, um Tickets für die Räder zu reservieren. B. rief diese Nummer an, aber verstand kein Wort von dem, was die automatische Stimme am anderen Ende nuschelte. Er hörte die Ansage mehrmals an und wurde immer gestresster.

                            Ich hatte dann die Idee, den Kiosk-Verkäufer zu fragen, ob er sich die Ansage anhört, um uns zu erklären, was wir machen sollten. Dieser wollte erst nicht, nahm aber dann lustlos das Telefon in die Hand, klemmte es sich ans Ohr, bediente weiter einen anderen Kunden und gab es dann B. zurück mit der Ansage, er hätte die Ansage auch nicht verstanden. Wie machen das denn Leute, die gar kein Dänisch können?
                            Am anderen Ende der Vorhalle war eine Tür, die zu den Toiletten führte. Ich musste eh mal aufs Klo. Es stellte sich raus, dass es hinter der Tür schön leise war, und B. konnte nun endlich die Ansage verstehen.
                            Nach der dänischen Ansage wäre alles auf englisch noch mal gekommen. Das hatte ich nicht gewusst, sonst hätte ich wahrscheinlich das mit dem Telefonieren übernommen. Aber gut, so musste B. halt da durch, und er hatte es ja auch am Ende geschafft, mit Hilfe der automatischen Ansage zwei Fahrradplätze zu reservieren.

                            Wir konnten einen Zug nehmen, der direkt in 20 minuten fuhr. Um 15:11h ging es los über den Belt. Beim Einsteigen fanden wir keine reservierten Fahrradplätze. Da waren nur Sitzecken, die offenbar für Radreisende frei zu machen waren. Alle Sitzeecken waren besetzt von Menschen (ohne Fahrrad). Mir graute. Aber: Überraschung! Anstatt der aus Deutschland bekannten Ignoranz, nach der du dich mit deinem Fahrrad auf dem Flur herumdrücken musst, die Taschen sonst wo verstauen und stehen oder auf dem Boden sitzen musst, während "Unberittene" rücksichtslos die Fahrradabteile besetzen, standen gleich mehrere Dän_innen auf und boten uns um die Wette die Fahrradplätze an! Dankbar stopften wir die Taschen und Räder an die erstbeste frei gewordene Stelle.

                            Die Fahrt war leider unspektakulär und führte zunächst durch einen Tunnel. Dann sah man ein klein wenig Meer und schwups, Ausstieg in Nyborg am Bahnhof.



                            Nyborg ist eine schöne Küstenstadt mit einem alten Stadtkern und einem großen, festungsartigen Schloß. Wir genossen Kaffee und Backwaren an einer der vielen Picknickbänke, die die Sehenswürdigkeiten umsäumen und fuhren dann langsam in Richtung Süden. Es war uns noch nicht ganz klar, wo wir übernachten wollten, da wir unseren Zeltplatzplan ja spontan geändert hatten. Direkt ausserhalb von Nyborg lachte uns ein "primitiv Overnatning" Hinweisschild an. Es war ein Shelter in einem privaten Garten, direkt an einem kleinen See. inzwischen war es windstill und heiß geworden, und wir beschlossen, da zu bleiben. Im Nachbarhaus war niemand zuhause, später kam die Shelter-Besitzerin und kassierte pro Person 30 Kronen.



                            Wir ließen uns in der Sonne braten und packten das Zelt kurz aus, um es nochmal richtig durchtrocknen zu lassen, wuschen ein paar Klamotten und richteten uns häuslich ein.
                            Der Rest des Nachmittags war dem Entspannen gewidmet. Am Abend gab es Pasta e Patate.
                            Ausserdem hatten wir ein Vogelfamilien-Drama:

                            am Dachfirst des Shelters hatte sich eine kleine Vogefamilie mit zwei Jungen eingenistet. Wir fragten uns zuerst, warum zwei Vögel vor unserem Shelter auf und ab flogen und laut piepsten. Sie sahen uns offenbar als Eindringlinge an, aber wieso denn nur? Erst nach einer Stunde bemerkten wir das Nest mit den zwei Jungvögeln direkt über uns. Wir waren offen gesagt zu faul, um noch mal umzuziehen, und die Eltern zu ängstlich, um die Jungvögel weiter in ihrem Nest zu betreuen. Im restlichen Verlauf des Nachmittags überredeten die Eltern ihre Jungen, das Nest zu verlassen und diese taten das dann auch. Sie konnten schon fliegen, wir waren wohl dann der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte - oder den Jungvögeln den endgültigen Anreiz zum Ausfliegen gaben.



                            Ich bin keine Vogelkundlerin, daher habe ich keine Ahnung, ob wir den Vögeln nun geschadet hatten. Ich hoffe aber nicht.
                            Wir planten unsere zwei Zusatztage, die wir irgendwo Pause machen wollten, und hatten dann eine gut strukturierte restliche Tour.




                            Die Strecke mit GPX Track zum herunterladen findet sich auch hier auf dem Portal Outdooractive.

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                            • distelfliege
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                              • 11.04.2016
                              • 68
                              • Privat

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                              #34
                              Tag 11: Nyborg - Svendborg

                              Heutige Strecke: 50km
                              Gesamtstrecke: 569km

                              am Mittwoch, 22.6.2016

                              Der Tag beginnt leider gar nicht so schön wie der letzte Tag endete. Es nieselt und der Himmel ist bedeckt. Wir haben bis 7 Uhr geschlafen, was ungewöhnlich ist, aber vielleicht liegt es an dem Shelter. Es gibt einen echten Vorhang, der eine wohnliche Atmosphäre erzeugt und gleichzeitig als Mückenschutz fungiert. Wir machen uns Kaffee und lassen uns die Laune nicht vom Wetter verderben. ich bin ja zum Glück keine Person, die nach dem morgendlichen Kaffee im Laufschritt zur Toilette muss. Andere haben weniger Glück. Und so stellt sich heraus, dass das lausige Wohnwagenklo, das die "Herbergswirtin" in eine Ecke ihres Gartenschuppens platziert hat, nicht funktioniert, oder nicht selbsterklärend ist. Sie ist nicht zuhause, deshalb schreibt der Reisegefährte einen Entschuldigungszettel für - naja - den Scheiss halt. ;)

                              Wie eigentlich immer fahren wir zuerst los und frühstücken unterwegs, ein Picknickplatz findet sich ja immer, und eine Bäckerei meistens auch. Wir packen und fahren los, da beginnt es zu regnen. Am Rand einer Schnellstrasse ziehen wir uns die Regensachen an. Gegenüber ist gleich einer von mindestens drei Herrensitzen an unserer heutigen Strecke zu bewundern.

                              Dann führte der Weg durch SEHR hügelige, schnucklige Wiesen, Felder und Wälder. Nur eine Bäckerei gab es nirgends, und auch keinen Brugsen oder Tante-Emma-Laden.



                              Es gab zwar eine Kasse des Vertrauens, aber wir haben gestern unser ganzes Kleingeld für die Übernachtung ausgegeben, und haben jetzt nichts mehr, um passend zu bezahlen. Gut, wir haben ja noch Brot und anderen Proviant dabei, hungern müssten wir nicht. (Dieses Foto oben habe ich jetzt 4 mal versucht, gerade zu richten und etwas zu editieren, aber mit dem Flickr-Eigenen Online-Bildbearbeitungskram, und jedesmal gibt es einen Speicherfehler und meine Änderungen sind verloren, deshalb ist es jetzt immer noch so schief).

                              Die Laune ist dann nun doch mit leerem Magen etwas schlecht. Wir kommen nach Tårup, wo die Dorfstrasse einen Ring bildet und wir fahren einmal rundum durch das Dorf. Es gibt keinen Laden. Aber eine Kirche, wo ich das dazugehörige Bad aufsuchen kann. Auf dem Friedhof pflegt einer die Hecken und in dem Nebengebäude, wo auch die Klos sind, sieht es fast aus wie in einem Privathaus-Badezimmer. Bis auf den Umstand, dass an der Wand ein Defibrilator hängt. Da sind die meisten öffentlichen Orte in Dänemark gut mit ausgestattet. Ich weiß schon nicht mehr, ob ich so ein Ding richtig bedienen könnte, ich müsste mal den erste-Hilfe-Kurs auffrischen.

                              Viele beeindruckende Gutshäuser und Bauernhöfe liegen am Weg. Es geht weiter wieder in Richtung Meer, nach Revsøre und Bosøre, von wo aus ein Stück auf einer etwas grösseren Strasse gefahren werden muss. Wir sind in Vormark und das nächste grössere Dorf ist Hesselager. Dort sollte es ja eine Einkaufsmöglichkeit geben, auf unserer Bikeline-Karte ist zumindest ein Einkaufswagensymbol zu sehen. Davor ist aber der Damesten eingezeichnet, Dänemarks grösster Findling, ein Riesenstein. Ich will ihn unbedingt sehen, aber B. will erst frühstücken, und am liebsten erst was einkaufen. Wenn wir aber an der Abzweigung zum Damesten erst vorbei gefahren sind und in Hesselager, hat er auch wieder keine Lust, zurückzufahren. Also bestehe ich darauf, wenigstens den kurzen Abstecher zum Damesten zu fahren und dort eine Banane und irgendwas vom Süßkram zu essen, und bei nächster Gelegenheit "richtig" zu frühstücken. Grumpy Reisegefährte gibt sich geschlagen, und es lohnt sich: Der Findling ist wirklich sehr gross und beeindruckend.


                              Wir setzen uns an die Picknick-Tischgarnituren, die es in DK überall gibt, und hauen uns Bananen und Zimtschnecken rein. Letztere sind industrielle Zimtschnecken, die es abgepackt im Supermarkt gibt. Ein beliebter Snack zum Kaffee am Nachmittag. Aber heute sind die eben schon zum Frühstück weg. Als wir so sitzen, fahren ein Hippie-Bus und ein Kombi vor, dem Bus entsteigt eine alternative Familie, alle samt mit langen blonden Haaren, und dem Kombi zwei ältere Herren, beide mit kurzen grauen Haaren. Die Hippiefamilie umrundet den Stein und der Mann reisst sich die Oberbekleidung vom Leib und beginnt auf dem Findling zu bouldern. Klettern und Bouldern muss der Mann von Welt mit freiem Oberkörper, anders geht es ja schlecht, aber im dänischen Nieselregen geht es zur Not noch im Hemd. Ansonsten haben die Hippies schicke Strickpullover an. Mein Strickerinnenherz erfreut sich daran.

                              die zwei älteren Herren fangen ein nettes Gespräch mit uns an, und da mein Reisegefährte fliessend dänisch kann, sind sie sehr erfreut, nicht ihr rostiges Englisch auspacken zu müssen. Ich stelle fest, dass ich mich immer mehr an die dänische Sprachmelodie gewöhne und mehr und mehr verstehen kann, worum es gerade geht. Einfache Antworten wie "ja" oder "nein" oder sowas kann ich ja auch schon geben. Die beiden Dänen waren sehr beeindruckt von unserer Fahrradtour, und wir von ihnen, wie sie im Regen beinhart ihre Picknickkörbe auspackten und anfingen zu tafeln. Und das in allerbester Laune. So richtige Outdoorfreunde.

                              Wir waren nun gestärkt und fuhren nach Hesselager, wo es sowieso keine Einkaufsmöglichkeit gegeben hätte. Da hatte der Bikelineführer wohl unrecht, oder wir haben nicht richtig geguckt. Weiter geht es über die Dörfer zurück ans Meer. Im Hafen von Lundeborg gibt es Duschen für 5 Kronen (Münzeinwurf). Wieder fällt uns auf die Füße, dass wir unser Münzgeld ausgegeben haben. In Lundeborg gibt es auch keine sich anbietende Einkaufsmöglichkeit, wo wir einen Kronen-Fuffi hätten klein machen können, und so fahren wir ungeduscht weiter.



                              Bei Eslehoved war eine schöne Sitzecke am Strand zwischen lauter wilden Rosensträuchern. Die Sonne kommt raus, wir kochen uns Kaffee und Instantnudeln und schmoren in der angenehmen Wärme. Ich komme dazu, ein paar Reihen an meinem Lace-Tuch zu stricken. Fast schlafen wir ein, denn zwischen den Rosensträuchern ist es angenehm warm.



                              Weiter geht es Richtung Svendborg. Wir folgen der Küstenstrasse und die Zeit verfliegt schnell, wir fahren durch Åbyskov und auf einmal sehen wir schon Svendborg und die Inseln vor der Stadt auftauchen. Hier waren wir vor einer Woche nach Süden auf die Insel Tåsinge abgebogen. Am Strandweg gibt es einen Wegweiser zu einer öffentlichen Toilette, und wir füllen nochmal die Wasserflaschen und den Wassersack, denn wir wollen heute abend wieder auf einem Naturzeltplatz sein. Ich habe am Vortag schon festgestellt, dass mein Gesicht und besonders meine Ohren ziemlich sonnenverbrannt sind. Anfangs hatte ich mich immer gewissenhaft eingecremt, aber später habe ich zum Teil vergessen, Sonnencreme aufzutragen, als die Wolkendecke mal aufgerissen ist. Jedenfalls ist mein Gesicht immer noch einer Pizza ähnlich, über die Ohren habe ich meinen Loop gezogen, damit ja kein Sonnenstrahl auf die Ohrenspitzen kommt. Am Waschbecken wasche ich mir erst mal das Gesicht und creme es dann schön ein, und gleich fühlt sich alles viel besser an.



                              In Svendborg müssen wir einkaufen. Und das ist ein Problem, denn die Nettos sind alle oben auf den Höhenzügen, und wir sind im Moment noch unten am Strandweg. Wir können uns nicht so recht vorstellen, auf der Insel Thurø die Zeltgelegenheiten auszukundschaften und dann noch alles hochzufahren zum Einkaufen. Aber wenn wir erstmal oben sind, wollen wir nicht auf gut Glück runter fahren, um dann eventuell festzustellen, dass die Zeltplätze schon belegt sind. Auf der Karte habe ich einen Naturzeltplatz eingezeichnet, der oben gelegen scheint. Den wollen wir uns auf dem Weg mal anschauen. Und es geht steil hoch. Einmal müssen wir sogar absteigen und schieben.

                              Der Platz auf den Hügeln von Svendborg liegt in einem Wäldchen an einem kleinen See. Es ist sehr schön dort, und wir beschliessen, da zu bleiben. Wir fahren zum Netto und kaufen in Ruhe ein. Es gibt Schokoladeneis, das ich mitnehme, weil es im Sonderangebot ist. Am Sportplatz von Svendborg setzen wir uns in die Sonne und Löffeln das Eis, und ich muss sagen, es ist nicht so ein leckeres Eis. Vielleicht deshalb so günstig. Aber es ist süß und es ist Schokolade drin, also was solls.

                              Vor dem Shelter am See kann ich mal meine Hängematte aufhängen, die ich umsonst auf der Tour mitgeschleppt habe. Ich schaukele so entspannt herum, dass ich fast in der Hängematte einschlafe.





                              Es gab frische Erbsen, und wir kochen die israelische Couscous-Pasta mit Erbsen und Kartoffeln. Da die Pasta sehr lange braucht, ist es am praktischsten, sie zuzubereiten, wenn es eine Gelegenheit zum Feuer machen gibt, um nicht endlos den Sprit im Kocher nachfüllen zu müssen. An diesem feinen Shelter gibt es nicht nur eine Feuerstelle, sondern ein kleines dreibeiniges Gestell, damit ist das Kochen sehr einfach.

                              Die Nacht schlafen wir im Shelter und werden ein wenig von Mücken zerstochen. Das perfektioniert die Pizza-Ähnlichkeit meines bedauernswerten Gesichts bestimmt am kommenden Tag...





                              Strecke auf outdooractive.com ansehen

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                              • Dogmann
                                Fuchs
                                • 27.09.2015
                                • 1022
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                                Hab gerade gesehen, ihr seid ja auch immer mit dem guten Opinel ausgerüstet!?
                                Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                • distelfliege
                                  Gerne im Forum
                                  • 11.04.2016
                                  • 68
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                                  Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                  Hab gerade gesehen, ihr seid ja auch immer mit dem guten Opinel ausgerüstet!?
                                  Aber hallo
                                  Ich mag die sehr, allerdings kriege ich es immer hin, dass irgendein Gemüsesaft oder Zwiebelsaft oder sonst eine Flüssigkeit die Klinge runter in den Ring läuft. Dann quillt das Holz auf und ich kann es nur noch mit Kraftaufwand öffnen oder schliessen. Aber das passiert nur mir, denn der Partner auf Reisen hatte das Problem nie.

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                                  • HAL 23562
                                    Dauerbesucher
                                    • 31.12.2005
                                    • 558
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                                    Toller Bericht mit klasse Bildern!

                                    Ich kam mir beim Lesen vor, wie auf meiner "Island-Hopping-Tour" mit Waldhexe und Kids. Dänemark ist absolut eine Radreise wert!

                                    Danke - HAL
                                    Vieles kommt - aber alles geht!

                                    Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

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                                    • distelfliege
                                      Gerne im Forum
                                      • 11.04.2016
                                      • 68
                                      • Privat

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                                      #38
                                      AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark - Østersøruten auf Naturlagerplätzen

                                      Vielen Dank, HAL!

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                                      • distelfliege
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                                        • 11.04.2016
                                        • 68
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Tag 12: Svendborg - Nakkebølle Fjord und ein ins Wasser gefallenes St. Hans

                                        am Donnerstag, den 23.6.2016

                                        heutige Strecke: 28km
                                        Gesamtstrecke: 593km

                                        Vom Tag heute gibt es nicht so viel zu erzählen. Wir haben uns am Morgen miteinander gekracht und in Svendborg verfahren. Wir verfahren uns ja schon das zweite Mal in Svendborg. Wir suchen erst mal die Turist Information, und da, wo sie eingezeichnet ist, war sie nicht mehr. Sie ist umgezogen an den Hafen. Also fahren wir runter zum Hafen. Svendborg hat schon viele nette Geschäfte und eine weitläufige verkehrsberuhigte Zone, wo alles sehr gepflegt ist. Die Stadtgärtnerei geht mit Bunsenbrennern am Stiel herum, um Unkräutlein zwischen den Pflastersteinen wegzubrennen. Der Grund, wieso wir die Turist Information suchen, ist das kostenlose WiFi, denn wir möchten ein paar Instagram-Fotos posten.

                                        Zum Bäcker geht es auch noch, und das erste, was wir machen ist, am Strand zu frühstücken. Während wir essen, fährt die Ærø-Fähre rein. Ach, Ærø. Schön war es da!



                                        Im Info-häuschen am Hafen erfahren wir, dass es im gesamten Stadtgebiet Free Wifi gibt. Haha, na toll. Aber es macht nichts, wir können ein paar Faltblätter über Sehenswürdigkeiten einpacken, denn wir haben so eine kurze Etappe, vielleicht kann man sich ja etwas ansehen?
                                        Am Hafen haben sich die Leute für die Fähre nach Ærø eingereiht. Viele Autofahrer lassen den Motor laufen, obwohl es ganz offensichtlich noch dauert. Darüber könnten wir uns ja aufregen.



                                        Beim Rausfahren aus Svendborg gab es schon wieder schlechte Stimmung und wir fuhren danach die meiste Zeit unsozial hintereinander her und waren jeweils mit den eigenen Gedanken beschäftigt. Der Weg ist so wie immer halt, eine einspurige kleine Strasse über Land. Bei Vester Skerninge entspringt die Syltemade Å, man kann hier eine Naturwanderung durch das Flußtal machen. Für Fahrräder scheint die Strecke ungeeignet, und deshalb lassen wir es.



                                        Wir sind heute am Vorabend des St. Hans Festes und fragen uns, ob wir abends zu einem Feuer gehen sollen. Überall auf der Tour haben wir schon vorbereitete Holzhaufen gesehen. Wir sind relativ früh am Shelterplatz, und stellen fest, dass es wieder die architekturpreisgekrönten Luxusshelter sind, die dort stehen. Der Platz war eine frühere Bootswerft. Ich muss sagen, so schön gelegen finde ich den Platz nicht, die Shelter stehenin einem Wäldchen, dessen Boden zertrampelt und matschig ist, und wo es recht dunkel ist, auch am Tag. Zum Strand hin lässt es sich besser an. Ein paar Bäume, Wiese, Schilf. Ich hänge die Hängematte auf und schlafe prompt für eine Stunde ein. Instant Entspannung.





                                        Die Shelter sind auch wegen der Bodenverhältnisse innen ganz schön dreckig. Das finde ich ja nicht so schön. Ich starte eine Putzaktion und benutze den Kitchen Sink (ein faltbares Reisewaschbecken) mit Meerwasser als Putzeimer und mache die Shelter mit Wasser und einem Spülschwamm sauber. Nicht nur den Shelter, den wir benutzen, sondern den anderen auch. ich finde das Naturlagerplatz-System in DK so super, dass ich irgendwie einen Beitrag leisten will, dass es schön und behaglich bleibt. Später bin ich über die Putzaktion froh, denn das Wetter verschlechtert sich und es schüttet wie aus Eimern. Wir haben den Luxus, den Wolkenbruch in der kleinen Hütte gemütlich auszusitzen. Und gemütlich ist sie jetzt ja auch.

                                        Ich finde ja, die Ordnung in den Sachen zu halten, ist auf Tour ganz wichtig. Es gibt den Rat, die Fahrradtaschen wie eine Wohnung zu organisieren, also jede Tasche ist wie ein Zimmer: Wohnzimmer, Küche, Bad, Schlafzimmer. Das geht bei mir schon allein aus Gründen der gleichmässigen Gewichtsverteilung am Rad nicht. Ausserdem sind bei mir im Schlafzimmer auch die Klamotten im Schrank, und mein Reise-"Badezimmer" ist ein sehr kleiner Beutel und ein kleines Handtuch, das braucht keineswegs eine eigene Tasche.

                                        Trotzdem habe ich versucht, meine Taschen immer gleich zu packen, und eine Ordnung drin zu haben. Dafür habe ich uns einen Plan während der Tourvorbereitung zu gezeichnet. Ich habe beide Schlafsäcke in meinen Taschen und B. hat beide Thermarest Matten bei sich. Der Grund ist einfach, dass meine Packtaschen wasserdicht sind und seine nicht, wir haben auch keine Regenbezüge dafür. Deshalb kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Dinge in seinen Taschen etwas feucht werden. Das möchten wir nicht mit den Schlafsäcken erleben. bei den Matten macht es nicht soviel aus.



                                        Wovon ich sehr begeistert bin, ist, alle Elektronik, Notizbuch und Kamera in die Lenkertasche zu quetschen. Sogar das Strickzeug geht rein. Da komme ich unterwegs, sogar evtl beim Fahren, schnell an die Kamera ran und kann knipsen, ich kann mal schnell das Reisetagebuch schreiben oder etwas zeichnen, und die ganzen kleinformatigen "Wertsachen" (im Outdoorbereich ist ja fast alles, was man dabei hat, eine Wertsache!) sind drin und können schnell mitgenommen werden. Ich habe auf dieser Tour allerdings ein Tarp UND noch die Hängematte mitgeschleift, beides haben wir eigentlich nur einmal benutzt. Aber die Hängematte war neu und ich bin so begeistert von der. Ausserdem war es schön, das Tarp an einem verregneten Tag (dazu später mehr) aufspannen zu können und nicht die gesamte Zeit im Zelt in gebückter oder irgendeiner Liegehaltung herumschimmeln zu müssen.

                                        Was ich wirklich toll finde, ist, wenn alles einen eigenen Beutel hat. Damit meine ich die Ordnung innerhalb der Taschen. Wir haben kein umfangreiches Besteck dabei, wir haben zwei Opinel Messer, um Gemüse zu schneiden oder Brot zu schmieren, und wir nehmen zwei ganz gewöhnliche Haushalts-Eßlöffel mit um alles andere zu essen. 2014 haben wir auf unserer Radtour durch Bornholm vergessen, Teller mitzunehmen, das ging aber auch wunderbar. Der Trangia Kocher hat nämlich zwei Töpfe, und wir haben dann einfach das Essen in die zwei Töpfe verteilt und die als Geschirr benutzt. Diesmal hatten wir allerdings Teller dabei, das sind sehr praktische, leichte Edelstahl-Teller von Tatonka, die in ihrer Form genau in der Mitte zwischen einer Schüssel und einem tiefen Teller sind. Ich kann also gut auch ein Müsli daraus essen, aber eben auch alles andere. Wieso mehr mit schleppen.

                                        Na gut, das wars erst mal vom Packen und der Ordnung.

                                        Vor dem Gewitter schaffen wir es aber noch, zu kochen. Pasta mit Tomatensauce und Thunfisch aus der Dose. Wasser können wir am benachbarten Hafen holen, das war 100m Fußweg am Ufer entlang.
                                        Die Töpfe stellten wir dann einfach vor den Shelter, und durch den ersten Platzregen waren sie dann schon halb abgespült.

                                        Später hört der Regen gar nicht mehr auf, und St. Hans fällt ins Wasser, schade.

                                        Die ganze Nacht gewittert es. In dem kleinen Shelter wird es ganz schön warm, aber ich möchte auch die Klappen nicht öffnen, wegen der Feuchtigkeit draussen und wegen der Mücken (ja, ich bin noch zerstochen). Es donnert einen ständig wach und es blitzt auch, zeitweise sind die Blitze ganz schön nah. Ich wache immer wieder auf davon.



                                        Einen schönen Sonnenuntergang gibt es vor dem Gewitter auch noch:





                                        Strecke: http://out.ac/aZY9i

                                        Kommentar


                                        • distelfliege
                                          Gerne im Forum
                                          • 11.04.2016
                                          • 68
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #40
                                          AW: [DK] Ostseeradweg Dänemark Tag 13: Nakkebølle Fjord - Assens

                                          Freitag, 24.6.2016

                                          Heutige Strecke: 78km
                                          Gesamtstrecke: 671km

                                          Morgens ist das Wetter immer noch durchwachsen, aber es hat immerhin aufgehört zu regnen. Zeit für einen leckeren Kaffee im Luxusshelter und noch ein bisschen lesen, bevor es los geht. Unsere Kaffeegewohnheiten haben sich ja ganz schön entwickelt. Früher nahmen wir immer alles mit, um wie zu Hause Filterkaffee zu kochen. Einen Filteraufsatz. Filter. Eine Edelstahl-Thermoskanne. Was für ein Aufriss! Um Gepäck zu sparen, kaufte Björn 2015 einen zusammenfaltbaren Filteraufsatz, der kam aber nie zum Einsatz, weil ich bei einem Besuch bei einer Freundin in Leipzig das vorgesetzt bekam, was sie "Räuberkaffee" nannte. Einfach Pulver in die Tasse, heisses Wasser rauf und fertig. Das kannte ich auch von ganz früher bei Hausbesetzers, aber wir haben einfach nicht an diese Möglichkeit gedacht. Wie gut, nur noch Tassen und das Kaffeepulver mitzunehmen, und weil wir den Kaffee nicht schwarz trinken, nehmen wir mit diesem Kaffeeweißer vorlieb. Ist nicht so lecker wie richtige Milch, aber leichter und es verdirbt vor allem nicht so schnell.



                                          Als wir die Räder gesattelt haben und den Kiesweg zurück zur Strasse rauf schieben, treffen wir eine Nachbarin, deren kleiner Kläffer uns schon am Vorabend nicht mochte. Auch jetzt bellt er uns hastig voll. Die Dame ist aber im Gegensatz zu gestern ganz freundlich und quatscht uns auf das Gewitter an, wie doll das war. "Ungemütlich, oder? Der Hund hatte Angst!" In Faaborg erzählt uns später jemand, dass in Svendborg die Strasse zum Teil 20 cm unter Wasser gestanden hätte, die Gullydeckel hoch gedrückt worden waren und alles im Chaos versunken sei.

                                          Wir überqueren auf einer kleinen Strasse den hübschen Nakkebølle Fjord. Auf der anderen Seite befindet sich wieder eins dieser prächtigen Fachwerkhaus-Anwesen, von denen mein Mitreisender immer schwärmt, wie schön das wäre, dieses Haus zu besitzen und dort zu wohnen. Zwischendurch war mal die Arbeitshypothese, dass es weniger Zeit in Anspruch nehmen würde, von den hässlichen Häusern in Dänemark zu sprechen. Weil an so einem kommt man eher selten vorbei. Aber wer möchte schon von hässlichen Häusern sprechen? Das wäre ja richtig die Zeitverschwendung.



                                          Bis Faaborg passiert nichts spektakuläres. Es ist auch nicht weit. Zuerst kaufen wir Brötchen und frühstücken am Hafen, dann soll eingekauft werden. Wir wollen zum Netto, aber da, wo ich ihn in der Bikeline-Karte eingezeichnet habe, ist er offensichtlich nicht. Ein herumfragen ergibt auch nicht viel. Die Leute sagen "ist gleich da hinten" und dann ist da nichts. Wir fahren drei mal um den Pudding und verstehen die Anweisungen der Einheimischen nicht, und schon sind wir wieder völlig abgenervt. Irgendwann gehen wir verzweifelt in die Turist Information, und der Kerl dort drin hat die pferfekte Lösung. Er gibt mir ein kopiertes Blatt mit dem Stadtplan von Faaborg, und zeichnet den Lidl und den Netto darauf ein. Netto und Lidl sind innerhalb Faaborgs umgezogen, sie sind jetzt stadtauswärts am westlichen Ende des Ortes, da, wo wir eigentlich her gekommen sind. Nur hat der Radweg uns hinten-unten rum durch eine kleine Strasse geführt, sonst hätten wir die Läden schon beim Durchfahren gesehen. Als ich zum Lidl rein gehe, fängt es wieder zu regnen an. Als Nervennahrung gibt es Schokolade. Insgesamt werde ich 180 kronen los..



                                          Eigentlich ist Faaborg eine schöne Stadt. Warum verfahren wir uns eigentlich immer? Das trübt den Städte-Spaß beträchtlich!
                                          Wir fahren nochmal zum Hafen, um auf dem Hafenklo unsere Wasserflaschen zu füllen. Ich kaufe mir in einem Schreibwarenladen einen Fineliner, eine Sorte, die ich in Deutschland noch nicht gesehen habe. Und einen weißen Gel-Pen. Von Stiften kann ich ja nicht genug haben. Danach verlassen wir die Stadt, was recht glatt geht.



                                          Es ist wieder regenfrei, aber es herrscht sehr drückend warme, feuchte Luft und der Himmel ist bezogen. Wir fahren in die Svanninge Bakker, die "Fyn'schen Alpen". Sie sind beachtlicher als die "Lolländischen Alpen". Hügel hoch schnaufen, Hügel runter sausen, yeah. Bald kommen wir zu einem gut erhaltenen Ganggrab, dem Skjærninge Hoj (oder so ähnlich). Es wäre auch möglich gewesen, rein zu gehen, aber der Gang ist so eng und niedrig, dass ich auf den Knien hätte rein rutschen müssen. Durch den Regen von gestern nacht ist der Boden ausserdem feucht. Ich fotografiere in den Gang hinein und bekomme eine ungefähre Ahnung von den Ausmaßen der erhaltenen Kammer dahinter, denn die leuchtet vom Kamerablitz kurz auf. Ausserdem stehts auf der Infotafel


                                          Diese unscheinbare Infotafel ist leicht zu übersehen, die auf das Ganggrab hinweist.


                                          come in and find out


                                          Doch nicht weiter als hier hin..


                                          Das könnte Flachs/Leinsaat sein mit diesen blauen Blüten.


                                          Rollen lassen... ich bin froh über meinen Loop

                                          Die Landschaft ist wirklich schön und es fährt sich trotz des auf und abs ganz gut. Manchmal kommt sogar die Sonne raus. Wir sehen mitten in Nældemose, einem kleinen Ort, einen Dorfteich mit Picknickbänken und einem nagelneuen Shelter dabei. Erst mal gibt es eine Pause. Auf der Wiese am Dorfteich erzählt ein halb abgebranntes Feuer von der regnerischen Störung des St. Hans Festes. Dann bullert die Sonne sehr, und ich stelle mein Rad in den Schatten, damit die Lebensmittel nicht so heiss werden. Ich setze mich in den Shelter, um Reisetagebuch zu schreiben, und mein Begleiter macht ein Mittagsschläfchen. Er schläft auf den harten Planken ein, das muss man auch erstmal hinkriegen.



                                          Nun ist es nicht mehr weit bis zur Insel Helnæs, was sowas wie "heilige Insel" heisst, und es gibt auch einige Altertümer dort. Der Plan ist, an der Helnæs Mühle zu zelten, und vielleicht auch zu duschen, denn das ist ein privat betriebener Naturlagerplatz. Die Strasse nach Helnæs ist sehr malerisch, Möven fliegen umher und vor uns sehen wir den steilen Anstieg auf die Insel. Wir haben aber Rückenwind und werden auf dem Weg nach oben etwas angeschoben.


                                          Fahrt nach Helnæs

                                          Nachdem die erste Steigung geschafft ist, geht es nur noch bergab, und wir rollen an grossen, einzelnen Höfen vorbei nach Helnæs By. Unterwegs passieren wir eine Mühle, die offenbar gerade Schauplatz eines grossen, sehr lauten Jugendzeltlagers ist. Gröhlende Halbstarke frequentieren die Strasse auf Rädern. Im Ort dann der Schock: Diese Mühle war der Platz gewesen, an dem wir hätten übernachten wollen. Im Bikeline Führer ist die Stelle im Ort eingezeichnet, aber das ist falsch, der Naturlagerplatz ist eindeutig an der Mühle. Ich ärgere mich, weil ich gerne ein wenig Zeit gehabt hätte, mir die Insel anzusehen, aber jetzt wissen wir nicht, wo wir übernachten sollen und wie lange es dauert, dort hin zu gelangen, daher haben wir nicht wirklich Zeit, etwas zu erkunden. Wenigstens geht der Rückweg schneller und leichter, als ich dachte.

                                          Zunächst kommen wir an eine Steilküste, die auf der Karte "Den Fanske Riviera" heisst. Infotafeln loben die Landschaft für ihre einzigartige Flora und Fauna. Es ist ein beliebtes Angelgebiet. Nach einer kurzen Strecke kommen wir zu einem Haus, das auf der Karte der Naturzeltplätze als privater Zeltplatz angegeben ist. Da ist auch jemand zuhause. Als wir klingeln, macht eine ältere Dame auf, die sagt, sie hätten das früher mit dem Übernachtungen anbieten gemacht, aber jetzt würden sie das nicht mehr machen. Wir fragen, ob sie einen guten Tip hätte, wo wir zelten können, und nee, im grossen Garten geht es nicht, aber sie meinte, wir sollten uns einfach am Strand hin packen, da stört es doch keinen.


                                          den Franske Riviera

                                          Als wir unten ankommen, sind da zwei Sommerhäuser, wo auch Leute sind, und am ganzen Strand sieht man Spaziergänger. Wir finden, das ist zu sehr auf dem Präsentierteller. Wir sind schon eine ganze Weile gefahren und Björn hat eigentlich keine Lust mehr, aber der nächste Ort ist nicht mehr weit. Ein Shelterplatz bei Assens. Dort ist auch Trinkwasser vorhanden, habe ich mir auf der Karte eingezeichnet. Wir fahren nach Saltofte und kürzen ab, anstatt nach Torø Huse fahren wir direkt nördlich weiter, und dank der GPS-Funktion der Shelter App von udinaturen.dk können wir den Platz gezielt ansteuern.



                                          Als wir hin kommen, steigt Rauch auf und ein freundlicher Vagabund heisst uns am Feuer willkommen. Wir fühlen uns gleich wohl und eingeladen und unterhalten uns. Es stellt sich raus, dass er uns auf den Brücken zwischen Langeland und Tåsinge vor 10 Tagen entgegen gekommen ist, ich kann mich noch deutlich an ihn erinnern. Er ist mit einem Kinderwagen unterwegs, wo die Ausrüstung Platz hat. Er macht Waschtag und ich finde das auch eine gute Idee. Auf dem Platz gibt es wirklich einen Trinkwasseranschluss, und wir erhitzen Wasser auf dem Feuer und füllen unsere Waschbecken mit warmem Wasser. Brian hat einen grossen Plastikeimer und wir haben unseren faltbaren Kitchen Sink. DIY Duschen erfrischt eigentlich genauso wie Badezimmer-Duschen, fast sogar noch mehr.

                                          Wir richten uns in einem der zwei Shelter ein, den anderen hat Brian bezogen. Brian leiht uns sein Radio, weil er findet, wir müssten doch up to date sein, und erzählt, dass UK sich tatsächlich aus der EU rausgestimmt hat. Im deutschen Radio läuft irgendeine christliche Messe.
                                          Brian fragt uns, ob er uns fotografieren darf, und Björn fragt zurück, ob er ihn fotografieren darf, und wir schreiben gegenseitig über uns in unsere Reisetagebücher.

                                          Brian kennt ein deutschsprachiges Lied von einem Hamster, der sexuell sehr aktiv ist und am Ende kastriert wird und versucht mit eher schlechtem Erfolg, es uns beizubringen.

                                          Am Abend gibt es bei uns Bulgur und Blumenkohlcurry mit Kokosmilch.
                                          Wir schlafen im Shelter, was leider dazu führt, dass mich wieder Mücken plagen. Wir haben zwar Autan dabei, aber das hält nicht die ganze Nacht. Im Schlafsack ist es zu warm, um ihn ganz zuzumachen, und deshalb pieksen mich Mücken in meine Schultern.





                                          Die Strecke auf Outdooractive.com: http://out.ac/aZcO4

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