[JP]赤岳 Mount Aka mit Restschnee

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    • 23.01.2016
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    [JP]赤岳 Mount Aka mit Restschnee

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    Mitreisende

    Vorbereitung
    Das ist zwar jetzt schon ein wenig her, aber Anfang Mai habe ich mit einem Freund den Mount Aka 赤岳 des Yatsugatakebergmassivs 八ヶ岳 in der Präfektur Yamanashi erklommen. Der Gipfel liegt auf 2899 m und zum Zeitpunkt unserer Besteigungen gabs auch noch Restschnee, mit dem wir zu rechnen hatten. Für die komplette Route haben wir zwei Tage gebraucht, wobei die Wanderung, wenn du früh genug startest und fit genug bist, auch in einem Tag zu schaffen wäre. Am ersten Tag sind wir von 美濃戸山荘 Minoto-sansô aus über 阿弥陀岳 Amidadake bis zum Gipfe aufgestiegen. Am zweiten Tags gings dann über 横岳 Mount Yoko und 硫黄岳 Mount Iô zurück.
    Wie ist es überhaupt zu der Wanderung gekommen? Wir hatten uns gut einen Monat vorher in Tôkyô bei einer Trinkrunde kennengelernt und festgestellt, dass wir beide auf Hiking stehen. Kurzum haben wir dann entschlossen gemeinsam rauszufahren und unserem Hobby zu fröhnen. Nach ein wenig hin und her, wo es denn überhaupt hingehen sollte, haben wir uns schlussendlich für Akadake entschieden. Auch weil ich nochmal im Frühjahr in den Schnee wollte. Ich stehe ein bisschen auf Schmuddelwetter.

    Erster Tag
    An dem entsprechenden Wochenende haben wir uns dann von Tôkyô aus mit einem Mietwagen frühmorgens aufgemacht richtung Yamanashi. Unterwegs hat mir dann mein Begleiter erzählt, dass in der Nähe des Berges das Dorf liegt, wo alle Jahre wieder einige Männer auf Baumstämmen einen Berg runter rutschen. Soll nicht ganz ungefährlich sein und Tote gabs auch schon. Gegen acht waren wir dann am besagten Ausgangspunkt. Wir haben dann unser Parkticket in der Berhütte bezahlt, die sich am Parkplatz befindet. Das Wetter war ein Mix aus Grau und leichtem Nebel. Deswegen hab ich mal wieder den Fehler gemacht mich am Anfang viel zu gut einzupacken. Dementsprechend war das erste nach einem Kilometer was mir gemacht haben auch erstmal Jacken ausziehen.
    Der Anfang des Weges war noch Asphalstraße und so kamen wir immer wieder an Hütten vorbei, die am Wegesrand standen. Scheinbar Wochenendhäuser oder sowas in der Art. Recht bald aber bogen wir dann auf einen Pfad ab, der sich den Bäumen hin und her wand. Dabei wurde der Pfad immer enger. An einigen Stellen konnte man einen wunderbaren Blick auf die Landschaft unter uns erhaschen: Bäume, über denen die Wolken herzogen und in der Ferne Straßen, Felder und Häuser. Oberhalb der Schneegrenzen wurden die Bäume von Geröllfeldern und flachen Gebüschen. Hier haben wir dann auch die Eispickel ausgepackt, um über die Schneefelder auf dem Weg zu kommen. An einigen Stellen durch die begonnene Schneeschmeltze teilweise eine eher matschige Angelegenheit.

    Erste Schneereste machen sich breit richtung Amidadake

    Der Schnee wird dann langsam doch etwas mehr

    Als wir dann eine Senke herabkletterten, entdeckten wir dort ein Tier. Mein Kumpel hielt es für einen Bären. Von denen gibt einige in Japan und deswegen gehören Bärenglöckchen auch zur Standardausrütung, die du in allen Outdoorsportgeschäften hier bekommst. Dementsprechend warteten wir bis das ominöse Tier weitergezogen war, bevor wir unseren Weg weiter fortsetzten. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass es sich wohl um eine/n Serau gehandelt haben muss, ein ziegenartiges Säugetier. Auf Japanisch heißen dieカモシカ kamoshika.
    Danach bestritten wir unsere letzte Tagesetappe. Zuerst mussten wir ein Geröllfeld überqueren, was zwar nicht schwierig aber sehr anstrengend war. Als das geschafft war, erwartete uns unserer ersten Gipfel des Tages: Amidadake.

    Kurzes Verschnaufen bevor es den Hang hoch geht.

    Also kurzes Verschnaufen und dann gings weiter. Mittlerweile waren auch die Schneemengen um uns herum mehr geworden. Der letzte Teil des Weges bestand dann vorallem aus Kletterpatien, die durch Ketten und Leitern gesichtert waren. Gegen zwei waren wir endlich an unserem Tagesziel, der Hütte auf dem Mount Aka. Hier war der Großteil des Schnees noch nicht geschmolzen und türmte sich vor uns auf.

    Am Gipfel endlich angekommen.
    Zweiter Tag
    Am nächsten sind wir dann um fünf Uhr morgens aufgestanden und haben uns gegen sechs wiederaufgemacht. Da frage ich mich ein wenig warum ich so auf Hiking stehe, obwohl ich gerne und lange schlafe. Draußen erwarteten uns starke Windböhen, welche um den Gipfel brausten. Aufrecht gehen war nicht möglich und so bewegten wir uns von Fels zu Fels, wennn der Wind kurz nachgelassen hatte. An einer Stelle, wo der Fels senkrecht abfiel konnte ich den Wind sehen, wie er gegen den Berg peitsche. Wir überlegten einen kürzen Weg zu nehmen, um dem Wind zu entkommen, entschieden uns schlussendlich aber dagegen. Der Großteil der Reststrecke führt glücklicherweise an der windabgewandten Seite entlang.
    Dafür erwarteten uns weitere zahlreiche Stellen, die es zu erklettern galt. Der Weg bis 硫黄岳 Mount Iô verlief entlang des Rücken des Bergmassivs. An vielen Stellen war die Route mit Ketten und Leitern zum Klettern präpariert. In der Realität bedeutete dies auf der einen Seite des Felsens hochklettern und auf der anderen Stelle wieder runter.

    Und das für mehrere Stunden. Mir hats aber ziemlich Spaß gemacht. Eine Stelle ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Vor uns lag ein Schneefeld, das es aufsteigend zu überqueren galt. Hier wären die Steigeisen im Gepäck sinnvoll gewesen, aber für vier Meter war ich dann doch zu faul sie anzuziehen. Stattdessen habe ich mir dann mit dem Eispickel Stufen in den Schnee gehauen und mich vorsichtig vorwärts bewegt. Da war zwar nicht ungefährlich, funktionierte aber auch ganz gut.
    Vor besagtem Mount Iô gab es dann nochmal ein Geröllfeld zu überqueren, was uns entsprechend Kraft kostete. Schweigen zogen wir hintereinander den Hang hoch. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie anstrenged eigentlich Reden sein kann, wenn du Sport treibst. Dafür wurde ich duch einen wunderbaren Ausblick entlohnt. Es stellte sich nämlich heraus, dass sich auf der beim Aufstieg uns abgewandeten Seite sich ein Explosionskrater vulkanischen Ursprungs befand. Sah ganz schön spannend und doch irgendwie unwirklich aus.
    Als wir dem Tal näher kammen , erwartete uns die Sonne. Mit der hatte ich natürlich nicht gerecht, weswegen ich mir auch prombt einen leichten Sonnenbrand um die Nase eingefing. Der Weg kam irgendwann an einem Gebirgsbach an und ihm folgten ihm dann für die größten Teil der restlichen Strecke. Das Panaroma war dabei einfach spitze. Rechtes von mir der Bach, im sich glitzernd der Sonnenschein brach und um uns herum lichtdurchflutete Wälder. Also so richtiges Wanderwanderwetter.

    Auf dem Rückweg.

    Fazit zur Wanderung
    Die ganze Tour war körperlich relativ fordernd für mich und bot durch den Restschnee ihre zusätzlichen Tücken. Trotzdem hat es unglaublich Spaß gemacht, da die Kletterpassagen das ganze immer wieder aufgelockert haben. Ich würde daher allen Personen empfehlen, die Mount Aka besteigen wollen, eine gute Grundkondition mitzubringen und die Fähigkeit sich auch durch schwieriges Gelände trittsicher bewegen zu können. Darüber hinaus ist im Winter Ausrüstung für Hochtouren notwendig.
    Zuletzt geändert von trailfux; 23.07.2016, 16:53.
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