[DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

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  • Flummi87
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    [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

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    1. Tag-Einstiegsstelle bei zerstörter Brücke in Guben

    Von Guben, Neißekilometer 15, bis Oderkilometer 550 - 25 Kilometer

    Es ist ein warmer, sonniger Tag. Nachdem das Boot um 0930 Uhr auf das Dach geschnallt ist, gehts los nach Guben. Dort kommen wir leider erst gegen 1300 Uhr an, unzähligen Umleitungen sei Dank. Egal, das Boot ist schnell vom Dach genommen und beladen. Mit mir starten zwei Faltbootfahrer, sie sind noch beim Zusammenbasteln ihrer Boote als ich gegen 1330 Uhr endlich losmache. Dennoch sollten die Beiden mir noch mehrmals über den Weg laufen. Die Einstiegsstelle ist gut erreichbar mit dem Auto, allzu lange muss nicht geschleppt werden. Das Auto nimmt mein Vater wieder mit nach Hause.
    Die ersten Kilometer sind herrlich. Die flotte Strömung trägt das Boot wie von selbst, paddeln ist eigentlich nicht nötig, nur steuern. Da ich mir nicht so sicher bin was mich auf der Oder erwarten wird, entschließe ich mich Kraft zu sparen und langsam zu machen. Auf einer kleinen Sandbank steige ich erst mal auf die Badehose um und krame meinen Hut vor. Die Sonne knallt unerbittlich auf meinen Kopf. Es wimmelt nur so von Reihern, immer wieder höre ich links und rechts des Flusses Tiere bei meiner Annäherung ins Wasser platschen. Biber, so vermute ich. Einige Bäume sehen zumindest stark danach aus. Leider höre ich die flinken Tierchen nur, zu sehen bekomme ich keins.



    Gegen 1500 Uhr erreiche ich schon die Mündung der Neiße in die Oder. Das ging wirklich schnell!





    Nachdem ich das Pegelhäuschen bei Ratzdorf passiert habe, entschließe ich mich zu einer kurzen Rast auf der polnischen Seite der Oder. Der Wind hat inzwischen deutlich aufgefrischt. Der Himmel ist wolkenverhangen, es kündigt sich Regen an. Kaum habe ich mein Boot verlassen, fängt der Wind an übel zu peitschen, kurz danach kommen die ersten dicken Tropfen herunter. Es bleibt gerade noch genug Zeit das Boot weiter auf den Sand zu ziehen und in die Regenklamotten zu schlüpfen. Dann gehts los. Das kann ja heiter werden!



    Scheint ein beliebtes Plätzchen beim Federvieh zu sein:



    Etwa eine halbe Stunde tobt sich vor allem der Wind aus, dann gehts wieder. Es tröpfelt zwar immer wieder, dennoch will ich weiter. Lange fahre ich allerdings nicht mehr. Auf der polnischen Seite lacht mich eine halbwegs windgeschützte Sandbank an, ein Umstand der mir noch zu Gute kommen wird. Um 1630 Uhr steht das Zelt. Weil es noch immer ordentlich weht, beschließe ich das Zelt komplett abzuspannen und die Heringe entsprechend mit Steinen von einer nahen Buhne zu sichern. Auch hier: Gute Idee! Es folgt das übliche Abendritual. Zelt einräumen, Essen machen und dann endlich entspannt noch etwas lesen. Kurz danach ziehen die beiden "Falter" vorbei. Gegen 1900 Uhr passieren mich zwei junge Kajakfahrer, sie grüßen freundlich ("Ahoj"), beide haben eine Hautfarbe die man sonst nur von Dauersolariumgängern kennt. Am Heck der Boote weht die tschechische Flagge, was zum Gruß und der ansonsten unverständlichen Sprache der Beiden passen würde. Weiter Weg, wenn sie tatsächlich von dort kommen. Die beiden sehe ich auf dem Rest der Tour nicht mehr.
    Um 2200 Uhr wirds Zeit für den Schlafsack. Es wird einfach zu kalt, außerdem wimmelt es nur so von Mücken.

    Zuletzt geändert von Flummi87; 20.07.2016, 09:21.

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    #2
    AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

    2. Tag-Oderkilometer 550

    Gefahrene Kilometer 0

    Gegen 0200 Uhr schrecke ich hoch, der Wind reißt und zerrt am Zelt, es schüttet wie aus Eimern. Es ist empfindlich kalt geworden. Egal, ich beglückwünsche mich das Nallo entsprechend abgespannt zu haben und penne weiter. Als ich gegen 0700 Uhr wieder wach werde, hat sich an der Lage nichts geändert. Der Blick nach draußen offenbart Scheisswetter. Kalt, verregnet und extrem windig. Okay, ab in den Schlafsack und weiter ratzen. Bis 1300 Uhr bleibt alles unverändert. Ich beschließe zähneknirschend zu bleiben. Eigentlich will ich weiter, aber bei dem Wetter? Als kurz danach die Blase drückt, schmeiße ich mich komplett in die Regenklamotten und hechte nach draußen. Als ich mich, wieder im Zelt angekommen, aus den Klamotten schäle, habe ich das Gefühl unter der Dusche gestanden zu haben. Mistwetter! Ich verbringe den Rest des Tages mit lesen und kochen.



    Gegen 2100 Uhr hört es endlich auf zu regnen. Toll!
    Zuletzt geändert von Flummi87; 18.07.2016, 13:29.

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    • Flummi87
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      #3
      AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

      3. Tag-Oderkilometer 550

      Von Oderkilometer 550 bis 590 - 40 Kilometer

      Der nächste Tag beginnt zwar nicht besonders warm, aber schon deutlich freundlicher. Während des Frühstücks lasse ich noch etwas das Zelt trocknen und packe dann alles zusammen.



      Ich trödle und so komme ich erst gegen 0930 Uhr los. Die Strömung schiebt das Boot ordentlich an, Eisenhüttenstadt ist schnell erreicht. Während im Hintergrund die Schornsteine des Hütten- und Stahlwerkes qualmen, passiere ich auf der polnischen Seite die in letzter Verzweiflung gesprengte Oderbrücke.



      Am 4. Februar 1945 hatte u.a. die 33. Gardearmee die Überbleibsel der Wehrmacht bis zur Oder zurück gedrängt. Um den Vormarsch der Roten Armee zumindest zu verlangsamen, wurde die Brücke gesprengt. Die Einnahme der Stadt konnte dadurch natürlich nicht mehr verhindert werden. In meinen Augen ein besseres Mahnmal als jeder Gedenkstein, zeigt die Brücke und die Geschehnisse an jenem 4. Februar 1945 doch die ganze Sinnlosigkeit des Krieges. Interessant ist der marode vordere Brückenbogen, wahrscheinlich wäre der in Deutschland schon längst entfernt worden. Heute versuchen dort polnische Angler ihr Glück (wie eigentlich überall entlang der Oder).

      Nicht weit entfernt von der Brücke erscheint, diesmal auf deutscher Seite, das ehemalige Kraftwerk Vogelsang.



      Der Bau begann 1943 durch das Unternehmen Degussa, geplant waren insgesamt drei Ausbaustufen. Der Bau sollte überwiegend aus Stahlbeton bestehen. Wirklich gebaut haben überwiegend Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene aus dem damals nahe liegenden M Stalag III B. Der Bau wurde kriegsbedingt immer wieder unterbrochen, der Baustopp erfolgte im Januar 1945. Bis zu diesem Zeitpunkt war lediglich eine der drei Ausbaustufen fertig und betriebsbereit. Das Kraftwerk lag im Januar/ Februar 1945 unter starkem Beschuss der sowjetischen Artillerie. Die Spuren davon sind heute noch zu erkennen. Nach dem Krieg wurden sämtliche Maschinen als Reparationen abgebaut und in die Sowjetunion verbracht. 1998 förderte die EU den Abriss der Ruine, dieser wurde allerdings durch Umweltschützer gestoppt. So liegt auch dieses Mahnmal noch heute am Ufer des Grenzflusses Oder und erinnert stumm an den 2. Weltkrieg.

      Kurz nach diesen beiden "Geschichtsexkursionen" erspähe ich die beiden Faltbootfahrer, sie sind gerade los. Unweit von Ihnen hat sich auch noch eine paddelnde Familie mit zwei Kindern niedergelassen. Ich überlege aufzuschließen, habe dann aber doch keine Lust und so ziehen sie langsam von dannen, während ich mir auf dem Wasser eine Rittersport schmecken lasse.
      Der Himmel ist wolkenverhangen und es ist wieder kälter geworden, trotzdem ist die Landschaft schon unmittelbar hinter der Stadt ruhig und ausgesprochen schön.



      Immer wieder gibt es auf polnischer Seite, auf der ich überwiegend paddle, historisches zu sehen.

      Brückenreste...


      Hinter Aurith lege ich eine kleine Mittagspause ein. Das die deutsche Seite Naturschutzgebiet ist, scheint hier niemanden zu interessieren. Die Anglerzelte stehen überall am Ufer oder auf Sandbänken. Es ist herrlich ruhig. Interessant ist, dass man auf polnischer Seite durch bestimmt zehn Meter hohe Deichanlagen ein Überfluten zu verhindern sucht, während man auf deutscher Seite auf weitläufige Polder vertraut.



      Ich überlege, hier zu bleiben, entschließe mich dann aber doch dagegen. Schließlich ist es noch früh am Tage. Die Oder ist hier recht schmal und fließt entsprechend flink, ich komme wirklich gut voran. In der Ferne kündigt sich durch das Rumpeln bereits die Eisenbahnlinie bei Lossow an. Kurz danach passiere ich die Steile Wand von Lossow.



      Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Autobahnbrücke der Bundesautobahn 12. Auch diese kündigt sich durch Lärm und Abgasgestank an. Auf der Brücke staut sich eine nicht enden wollende LKW-Kolonne in Richtung Polen. Eigentlich bin ich mit solchen Sachen nicht so empfindlich, vermutlich fällts durch die vorherige Ruhe aber besonders auf. Kurz vor Frankfurt Oder beginnt der Fluss stellenweise sehr flach zu werden. Schwer vorstellbar das hier Binnenschiffe, selbst bei höherem Wasserstand, durch kommen. Obwohl ich aufpasse, sitze ich zweimal fest und muss anschieben. Frankfurt Oder selbst gibt sich von Der Wasserseite paddlerfeindlich, aber zumindest optisch recht nett. Eine hohe Spundwand lässt jedes Vorhaben dort zu bleiben, um z.B. einzukaufen, im Keim ersticken. Słubice bietet sich dagegen dafür an. Ein breiter Sandstrand würde bei schönem Wetter zum Verweilen einladen oder eben einen geplanten Einkauf begünstigen. Ich aber will noch weiter. Nachdem ich die Kläranlage passiert habe (auch die kündigt sich, oh Wunder, durch Gestank an ), tauche ich wieder in die Natur ein. Pünktlich dazu lässt sich auch mal wieder die Sonne blicken. Die deutsche Flussseite ist noch immer Naturschutzgebiet, geangelt wird trotzdem überall, teilweise auch mit Reusen. Bei Flusskilometer 590 werde ich schließlich bezüglich eines Übernachtungsplatzes fündig, diesmal auch deutlich geschützter vor einem evtl. ansteigendem Wasserstand der Oder. Nachdem ich meinen Krempel die Böschung hoch geschleppt habe, wuchte ich noch das Boot hoch und baue dann mein Zelt auf. Gegenüber beginnen sich jene Hügel zu erheben, die 1945 als "letzte Verteidigungslinie" vor Berlin galten.



      Klar, hier hat man einen evtl. anrückenden Gegner frühzeitig im Blick - und Schussfeld.

      Die Geruchsprobe offenbart mir: Ich müsste mal ins Wasser! So lange die Sonne noch lacht, mache ich das auch. Obwohl das Wasser weder einladend sauber, noch einladend warm ist. Keine Ahnung ob ich danach wirklich sauberer bin, aber ich fühle mich jedenfalls so. Im Anschluss erkunde ich die Umgebung und stoße dabei auf eine nahe gelegene Feuerstelle und einen Feldweg. Reifenspuren offenbaren: So lange kanns noch nicht her sein das hier einer lang ist. Um die Feuerstelle findet sich auch allerlei anderer Kram, vor allem Wodkaflaschen. Nun ja.

      Den Abend verbringe ich mit kochen und lesen. Die beiden Faltbootfahrer überholen mich wieder. Gegen 2100 Uhr verziehe ich mich ins Zelt, es ist wieder empfindlich kalt. Um 2200 Uhr fallen mir dann im warmen Schlafsack die Augen zu.



      Gegen 0000 Uhr werde ich noch einmal wach. Zwei Polen die mit einem alten Golf den Feldweg entlangholpern und dabei ständig mit dem Unterboden aufsetzen, wollen offensichtlich den Abend hier bei einem Wodka ausklingen lassen. Gefühlter Pegel: 3,0 Promille. Nachdem sie gemerkt haben, das hier schon jemand ist, steigen sie wieder ein und rumpeln weiter. Nicht ohne das Wort "Kurwa" (scheisse! ) gefühlt 1000 Mal zu benutzen. Sie wecken mich noch einmal gegen 0300 Uhr als sie zurück fahren. Immerhin gabs keinen Stress
      Zuletzt geändert von Flummi87; 20.07.2016, 09:26.

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        #4
        AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

        4. Tag-Oderkilometer 590

        Von Oderkilometer 590 bis 628 - 38 Kilometer


        Gegen 0700 Uhr werde ich durch das Meeeehh einer vorbei fahrenden Schwalbe geweckt. Ein Angler auf dem Weg. Ich drehe mich noch einmal um. Nach dem Frühstück komme ich gegen 1000 Uhr endlich los. Eigentlich dachte ich die Sonne würde mich früher aus dem Zelt "kochen" - Pustekuchen. Die Bäume spenden reichlich Schatten, in dem es durchaus noch kühl ist. Damit ist es dann auf dem Wasser vorbei. Die Sonne brennt unerbittlich, eincremen ist absolut Pflicht. Auf dem Weg nach Lebus und danach passiere ich den bisher schönsten Teil der Strecke. Bis Lebus angelt hier und da noch jemand, danach wird die Gegend menschenleer.
        Lebus selbst ist ein schmucker, kleiner Ort auf den Anhöhen entlang der Oder gelegen.





        Immer wieder lässt sich auch historisches am Ufer ausmachen.



        Ich lege noch einige Kilometer zurück, dann mache ich eine Pause an einem schönen Sandstrand und genieße die absolute Stille.



        Wer vogelbegeistert ist, sollte sich unbedingt Zeit nehmen und die Kamera immer griffbereit haben. Es wimmelt nur so von Reihern und Gänsen.
        Leider ist mir nur ein relativ bescheidenes Bild eines Reihers gelungen. Die Tiere suchen schnell das Weite sobald man sich nähert, egal wie leise man dabei ist.



        Die Strömung hat deutlich nachgelassen, es gibt aber dennoch diverse tückische Sandbänke auf denen man schnell mal festsitzt. Bis Küstrin ändert sich die Landschaft nur wenig, dafür steigt die Temperatur immer weiter an. Jede Wolke vor der Sonne ist eine wahre Wohltat. Trotz extra atmungsaktiver Schwimmweste, koche ich unter selbiger. Der Schweiß läuft in Strömen. Das kann aber durchaus auch damit etwas zu tun haben, dass man mitlerweile merklich mehr paddeln muss um wirklich voran zu kommen. Egal, es macht einfach Laune sich durch die Ruhe vorwärts zu bewegen. Vor Küstrin lege ich noch einmal eine Pause ein. Raus aus der Weste und schnell was zu essen einwerfen. Der Strand und die Ruhe ist auch hier herrlich. Der Sand ist hier so fein, das man glauben könnte, es wurde extra Buddelsand an dieser Stelle ausgekippt. Klar das diese Stelle auch bei den "Locals" beliebt ist. Oberhalb des Strandes befindet sich eine große Feuerstelle und ein eindrucksvoller, abgestorbener Baum.





        Sich in die, zwar in der Sonne getrocknete Weste zu werfen, ist keine besonders tolle Aussicht, aber es muss schließlich weiter gehen. Nach etwa 30 Minuten beständigem paddelns erreiche ich dann Küstrin. Das hier der Fluss auch von Kindern zum Baden genutzt wird, beruhigt mich etwas, das Wasser sieht auch gar nicht mehr so schmutzig aus...
        Der Fluss macht hier eine Linkskurve, dann kann man schon von Weitem die Festung Küstrin sehen.



        Küstrin war lange eine Garnisonsstadt mit immer wieder wechselnden Besitzern. Die Befestigungsanlagen wurden immer wieder umgebaut und erweitert. Der heutige Stand der Befestigung entstand zwischen 1557 und 1568 nach den Bauplänen des italienischen Ingenieurs Giromella. Eine bekannte Persönlichkeit aus dieser Stadt ist der spätere Großadmiral Alfred von Tirpitz. Leider hat die vermutlich ursprünglich sehr schöne Altstadt sehr unter den letzten Tagen des 2. Weltkrieges gelitten, sie wurde zu über 90% zerstört. Wer sich für die Festung interessiert und jemanden hat der auf die Boote aufpassen möchte oder kann, sollte sich sich selbige definitiv mal ansehen. Es dürfte sich lohnen.
        Für mich fällt das jedoch leider aus. Und so lasse ich mich durch die mitlerweile sehr schwache Strömung durch die Stadt treiben. Im weiteren Verlauf passiert man zunächst die Straßenbrücke und dann die alte Eisenbahnbrücke (hier von hinten fotografiert).



        Kurz danach erreicht man die Mündung der Warthe in die Oder. Hier ist das Wasser sehr schmutzig. Brauner Schaum und diverses Treibgut gelangt hier in die Oder. Auf deutscher, wie auch polnischer Seite wird die Oder intensiv zur Naherholung genutzt. Praktisch alle freien und schönen Stellen sind von Familien besetzt. Es wird geangelt und gebadet (trotz des Wassers?). Der Fluss ist deutlich breiter geworden, Strömung ist fast gar nicht mehr vorhanden.



        Bei Flusskilometer 620 wird mir zum ersten Mal an diesem Tage bewusst, dass irgendwas mit meinen Schienbeinen und meinen Füße nicht stimmt. Sonnenbrand! aber vom Feinsten! Man gut das meine Sonnencreme wasserfest ist... Da ich noch etwas weiter möchte, decke ich Füße und Schienbeine erst mal provisorisch mit der noch immer griffbereiten Regenjacke ab. Mal sehen wie es mit diesem Problem weiter geht. Eins ist damit allerdings klar: Weit fahre ich heute nicht mehr. Ich muss langsam runter vom Wasser. In der Ferne tauchen zwei alte Bekannte auf: Die beiden Falter. Einer der Beiden stärkt sich gerade mit einem Blechbrötchen während sie die Karte studieren. Ich passiere die Beiden und suche immer mehr nach einer geeigneten Stelle für die Nacht. Die polnische Seite fällt aus. Dort ist es zwar wirklich schön und zeltfreundlich, allerdings ist mir der Trubel dort zu viel. Bleibt die deutsche Seite. Vom Flusskilometer 622 bis 625 ist hier allerdings ein Naturschutzgebiet in meiner Karte verzeichnet (interessiert offenbar wieder niemanden, auch hier wird fleißig geangelt). Unweit einer Kiesverladung auf polnischer Seite, die vermutlich seit Jahren nicht mehr genutzt wird, werde ich bei Flusskilometer 628 schließlich fündig. Die deutsche Seite bietet eine schöne, leicht erhöhte Sandbank. Leider liegt auch etwas Müll herum. Nachdem ich den eingesammelt habe, mache ich mich an den Zeltaufbau und springe gegen 1800 Uhr nochmal schnell ins Wasser. Sauber bin ich danach sicher nicht, aber ich fühle mich besser. Auch das Boot bedarf einiger Pflege, ich entferne den Dreckrand vom Wasser der Warthe. Von irgendwo schallt relativ erträglich Livemusik herüber. Vermutlich Unterhaltung in einem der nahen Orte für die Touristen des Oderradweges. Nun, das wird wohl auch irgendwann aufhören! Viel weiter kann und will ich ohnehin nicht mehr. Die beiden Falter überholen mich kurz danach wieder.



        Da von Weitem ein deutliches Grollen zu vernehmen ist und der Himmel dort pechschwarz ist, beschließe ich das Zelt wieder ordentlich abzuspannen. Die Heringe lassen sich einigermaßen fest im Boden verankern. Den Rest des Abends verbringe ich mit essen, lesen und mit der Pflege des offenbar doch nicht so schlimmen Sonnenbrandes. Gegen 2200 Uhr beschließe ich ins Zelt zu kriechen. Zwar ist es noch immer warm, geregnet hat es auch noch nicht, aber ich werde von Mückenscharen belästigt. Die Musik ist leider auch lauter geworden. Live wird jetzt zwar nicht mehr gesungen, dafür dröhnt jetzt deutlich lauter Helene Fischer und "Die Immer Lacht" herüber. Nervig. Auf polnischer Seite rauchen die Grills und diverse große Lagerfeuer. Gegen 2300 Uhr ist endlich Ruhe, vermutlich ist dies auch dem einsetzenden Nieselregen geschuldet. Endlich Ruhe...
        Zuletzt geändert von Flummi87; 20.07.2016, 09:18.

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        • Flummi87
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          #5
          AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

          5. Tag-Oderkilometer 628

          Von Oderkilometer 628 bis 665 - 37 Kilometer


          Um kurz nach 0700 Uhr wache ich auf, es regnet mal wieder. Dem Geräusch nach zu urteilen aber nur leichter Nieselregen. Um 0730 Uhr stehe ich dann endlich draußen. Ja, es nieselt. Nicht weiter wild, nur ärgerlich das ich jetzt das Zelt nass einpacken muss. Allerdings habe ich es heute eilig. Um 1500 Uhr will ich an der Ausstiegsstelle sein und mir ist nicht bekannt wie das Wetter sich verhalten wird oder was mich noch erwarten könnte. Es hört bald auf zu nieseln und die Sonne lässt sich blicken.



          Ich räume zunächst alles zusammen und belade das Boot, während ich das Zelt noch etwas stehen lasse. Dabei läuft schon kräftig die Suppe. Es ist schwül. Ein Apfel und ein Corny als Frühstück müssen genügen. Um 0830 Uhr bin ich endlich auf dem Wasser. Tatsächlich komme ich nur langsam voran. Die Strömung ist fast völlig zum Erliegen gekommen und der Wind weht kräftig von vorn. Nach etwa 10 Kilometern passiere ich das Camp der beiden Falter, sie frühstücken gerade.
          Bei Flusskilometer 642 kommt die Oderfähre in Sicht. Sie verbindet die Ortschaft Gozdowice mit der deutschen Seite der Oder.



          Es ist erst 1045 Uhr und so beschließe ich kurz hinter der Fähre, bei Flusskilometer 646, "Mittagspause" zu machen. Ich genehmige mir diverse Brote, den letzten Apfel und die noch reichlich vorhandenen Cornys. Frisch gestärkt geht es dann weiter. Warm ist es noch immer, allerdings ist der Himmel komplett wolkenverhangen. Bei Flusskilometer 654 genehmige ich mir noch eine Pinkelpause und ziehe dann weiter.



          Ich liege gut in der Zeit und so kann ich trödeln. Treiben lassen kann man sich nur noch bedingt, eher dreht man sich auf der Stelle im Kreis. Die Oder ist jetzt ein breiter Fluss. Viel los ist dennoch nicht. Hin und wieder ein einsamer Angler, mehr aber auch nicht. Plätze zum Zelten sind allerdings selten geworden. Entweder würden sie direkt am Oderradweg liegen oder sie sind durch die wenigen Angler belegt. Die Ufer sind auf beiden Seiten überwiegend mit Steinen befestigt, dahinter befindet sich i.d.R. eine hohe Böschung.




          Um ca. 1345 Uhr erreiche ich schließlich Hohenwutzen. Die Flussufer stehen wieder voller Angler. Um 1400 Uhr erreiche ich den Endpunkt meiner Tour.

          Drei Dinge noch:
          Wer an der Oder unterwegs sein möchte, sollte in Erwägung ziehen einige Sandheringe mitzunehmen. Man hat nicht immer das Glück das man sich an einer nahen Buhne mit Steinen ausstatten kann. Dabei kann es ganz ordentlich wehen!
          Die Wasserqualität schwankt zwischen zumindest optisch sauber und extrem dreckig (brauner Schaum, Treibgut etc. ). Wer sich davor ekelt, sollte evtl. extra Wasser zum "Duschen" mitnehmen.



          Meine Tour lässt sich um noch einmal ca. zwei Tage verlängern indem man erst in Gartz aussteigt. Alternativ kann man auch früher auf der Neiße einsetzen, hat dann aber die Umtragestellen. Mit einem Kajak steht dem Weiterpaddeln bis zur Ostsee eigentlich nichts im Wege.

          Ich hoffe das Lesen hat ein wenig Spaß gemacht und bedanke mich für das Interesse.
          Bedanken möchte ich mich auch bei meinem Vater, der mich sowohl hin-, als auch zurückgebracht hat. Dem User Paddolf danke ich ebenfalls. Aus seiner Neiße-Oder Tour konnte ich viele wertvolle Tipps entnehmen und mich so schon etwas auf die Gegebenheiten einstellen. Sehr hilfreich war der Jübermann Wasseratlas TA5.
          Zuletzt geändert von Flummi87; 19.07.2016, 17:51.

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          • German Tourist
            Dauerbesucher
            • 09.05.2006
            • 849
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

            Toller Bericht von einer Tour, die ich auch schon immer mal machen will. Bitte weiter!
            http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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            • hotdog
              Freak

              Liebt das Forum
              • 15.10.2007
              • 16106
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

              Zitat von Flummi87 Beitrag anzeigen
              Ich hoffe das Lesen hat ein wenig Spaß gemacht und bedanke mich für das Interesse.
              Ja, hat es! Dankeschön!

              Zitat von German Tourist
              Toller Bericht von einer Tour, die ich auch schon immer mal machen will.
              Ist die nicht viel zu kurz für dich?
              Arrivederci, farewell, adieu, sayonara WAI! "Ja, wo läuft es denn? Wo läuft es denn hin?"

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              • StevePeacewalker
                Erfahren
                • 26.06.2011
                • 247
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                Geil!

                Längere Flusswanderberichte gibt es hier viel zu selten.

                Sowas lobe ich mir.

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                • Flummi87
                  Erfahren
                  • 31.07.2014
                  • 368
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                  Danke

                  Der Bericht ist lang, die Tour kurz.

                  Kommentar


                  • Paddolf
                    Erfahren
                    • 22.10.2014
                    • 342
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                    Vielen Dank für den Bericht und die damit verbundene Anregung.

                    Im gefällearmen Brandenburg (und Berlin) sind schneller fließende Gewässer recht rar, die Neiße ab Guben bietet die Möglichkeit, etwas Strömung (bei den derzeitigen Durchflussmengen sehr anfängerfreundlich) zu genießen.
                    Am Wochenende haben mich meine Holde und mein Sohn (beide tatsächlich mit sehr wenig Paddelerfahrung) auf einer Tagestour von Guben nach Eisenhüttenstadt begleitet. Trotz bestem Wetter - wir hatten den Fluss für uns.
                    Vielleicht ist eine Einstufung dieser Tour als Geheimtipp falsch, aber auf jeden Fall möchte ich die Anregung von Flummi87 weitergeben. Für Umlandberliner und die Eingekesselten ein schönes Kanuziel für ein Wochenende. (Die restliche Republik sei natürlich nicht ausgeschlossen.)

                    Viele Grüße
                    Jürgen
                    Zuletzt geändert von Paddolf; 12.09.2016, 18:49.

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                    • Flummi87
                      Erfahren
                      • 31.07.2014
                      • 368
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                      #11
                      AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                      Ich denke schon das die Oder nur sehr wenig bepaddelt wird - zu Unrecht wie ich finde. Übernachten war, sobald man einen schönen Platz gefunden hatte sehr unkompliziert, die Entfernungen lassen sich sehr variabel einteilen, die Natur ist toll - einzig die Wasserqualität könnte wirklich besser sein. Keine Ahnung warum dort niemand hin will, ist alles wunderbar ruhig und naturbelassen. Einzig die Infrastruktur entlang des Flusses könnte wohl besser sein. Den überwiegenden Teil der Fressalien hat man am Besten dabei.
                      Eigentlich müsste man die Oder mal komplett befahren, zeitlich dürfte das auch nicht zu zeitintensiv sein.

                      Die Neiße war für mich nur ein kurzer Spaß (du bist dort ja länger unterwegs gewesen), rückwirkend fand ichs auf der Oder dann auch irgendwie schöner, das Ausweichen der Baumhindernisse hat irgendwann schon genervt auf der Neiße.

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                      • Piefke
                        Erfahren
                        • 18.05.2016
                        • 322
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                        @ Flummi87 und Paddolf: Ich habe eure beiden Tourberichte gelesen und mir vorgenommen, die Neiße nächstes Jahr ab Zittau zu befahren bis zur Oder und dann bis FF. Eure Berichte lesen sich echt spannend und ich freu mich drauf. Das mit dem einsam sein hatte ich letztes Jahr auf der Spree (Bärwalde - Neuendorf) und selbst auf der Märkischen Umfahrt dieses Jahr bin ich auf dem Wasser nicht vielen begegnet.

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                        • Paddolf
                          Erfahren
                          • 22.10.2014
                          • 342
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                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                          Hallo Piefke,
                          wenn Du den deutschen Neißeabschnitt komplett befahren möchtest, musst Du natürlich kurz oberhalb Zittaus starten.

                          Ansonsten würde ich erst in Deschka einsetzen. Ab dort existieren erträgliche Wehrumtragungen, die von den Bootsvermietern (Neiße-Tours, Parija, Expeditours) angelegt wurden.
                          Die dadurch zu gewinnende Zeit kannst Du z.B. in eine Befahrung des Oderbruchs investieren. Kurz vor Oder-km 608 kann man nach links in die alte Oder wechseln. Bis 2015 war das nur DKV-Mitgliedern mit Anmeldung erlaubt, jetzt braucht man eine Vignette (5€) fürs Boot und kann damit die "Kanuroute Alte Oder" z.B. bis Wriezen (mit Bahnanschluss) befahren. Eine Übersichtskarte findest Du hier zum kostenlosen Download https://www.seenland-oderspree.de/Ur...ige-Kanutouren, ansonsten muss man wahrscheinlich beim Tourismusverband wegen der Vignette anrufen. In diesem Falle sollte man sich zusätzlich den Flyer zur Kanuroute zusenden lassen. Einige Infos finden sich auch hier https://www.seenland-oderspree.de/re...ghts/Alte-Oder.

                          Falls Du aber weiter auf der Oder bleibst und Begleitung bis zur Ostsee haben möchtest, ab Gartz würde ich gern versuchen dazuzustoßen.

                          (Schließlich noch eine Ergänzung zu meiner Tourbeschreibung: Bei Wehr Wieza suggerierte die polnische Beschilderung eine rechtsseitige Umtragemöglichkeit, linksseitig soll es aber eine bequemere Möglichkeit geben.)

                          Viele Grüße
                          Jürgen

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                          • Piefke
                            Erfahren
                            • 18.05.2016
                            • 322
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                            Mich reizt als Sachse eher die Neiße ab dem Dreiländereck, mit all ihren Widrigkeiten. Bin auch schon die Spree ab Bärwalde bis Berlin gefahren, da gab es am Anfang auch genug Wehre zum umtragen. Die Oder erscheint mir eher als zu groß, plane daher momentan auch nur bis FF. Vielleicht bekomme ich ja danach Lust auf mehr Oder. Auf jeden Fall freue ich mich auf die Tour, neues Boot ist auch gekauft, Gumotex Seawave statt Helios 1. Das Helios war mit meiner Masse ausgelastet und er Stauraum auch ausgefüllt auf meinen letzten Touren und da hatte ich nicht mal Kochgeschirr mit. Das Seawave bietet da deutlich mehr, man scheinbar auf der Neiße auch mehr Vorrat mitnehmen zu müssen als auf der Spree.
                            Zuletzt geändert von Piefke; 20.09.2016, 14:43.

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                            • markrü
                              Alter Hase
                              • 22.10.2007
                              • 3347
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                              Zitat von Piefke Beitrag anzeigen
                              ... man schein auf der Neiße auch mehr Vorrat mitnehmen zu müssen als auf der Spree.
                              Auch an der Spree gibt es inzwischen in immer weniger Städtchen Einkaufsmöglichkeiten. Nur noch dort, wo sich ein Discounter lohnt...
                              Wasser bekommt man immer noch, wenn man nett fragt, auch Gaststätten gibt es durchaus am Wegesrande...

                              Gruß,
                              Markus
                              Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                              Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

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                              • Blende11
                                Anfänger im Forum
                                • 26.02.2016
                                • 21
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                                @Flummi87, schöner Bericht, den ich leider erst jetzt gelesen habe....
                                Da geht mir das Herz aus, meine alte Heimat Eisenhüttenstadt, Neuzelle und das Oderbruch..., einfach toll. Durch die Strömung kommt man auch gut voran .
                                Kontakt findet man immer, viele Höfe in Flussnähe hintern Damm oder auch die zahlreichen Angler und Radwanderer.
                                Gruß Andreas

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                                • Flummi87
                                  Erfahren
                                  • 31.07.2014
                                  • 368
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                                  Ich sehe die Wasserversorgung tatsächlich als Hauptproblem an. Ich hatte zwei 6er Träger Wasser mit (zu viel), allerdings habe ich auch mit deutlich wärmerem Wetter gerechnet. An dem einen Tag wo es richtig warm war, habe ich auch tierisch viel getrunken, wäre das die gesamte Tour so gelaufen, hätte ich vermutlich fast das komplette Wasser benötigt.

                                  Zum Einen kann man beim Essen Gewicht sparen (Trockennahrung), zum Anderen muss man die dann fast immer mit Wasser zubereiten. Hier lohnt es sich im Voraus einen anständigen Mix zu planen, um dann entsprechend mehr Trinkwasser zur Verfügung zu haben. Muss man umtragen, stellt sich das mitgeführte Wasser fast immer als nerviges, aber notwendiges, Anhängsel heraus. Von daher war ich froh das Boot nur immer an Land zu schleppen. Paddolf hat da deutlich mehr auf seiner Tour zu schleppen gehabt. Das Wasser der Oder möchte ich nichtmal gefiltert trinken.

                                  Grundsätzlich dürfte die Neiße aber ihren ganz eigenen Charme haben, den ich so nicht erlebt habe.

                                  Danke für die Blumen bezüglich des Berichts.

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                                  • Dogmann
                                    Fuchs
                                    • 27.09.2015
                                    • 1022
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                                    Echt schöner Bericht, man merkt das du gern mit dem Kanu unterwegs bist!
                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                    • Bolek
                                      Gerne im Forum
                                      • 08.12.2010
                                      • 52
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Heimatkunde

                                      Hallo Flummi,


                                      Deinen Text habe ich leider jetzt erst gelesen. Ein schöner Bericht!

                                      Eine kleine Korrektur: was Du "Brückenreste" nennst (und zweimal fotografiert hast), sind Fundamente alter Strommasten, die bis 1945 über die Oder führten. Der erste (hinter Aurith) gehörte zu einer Überlandleitung, die Strom vom damaligen Kraftwerk Finkenheerd ins Land östlich der Oder führte; wo die zweite (vor Lebus) herkam, weiß ich nicht. Mit Kriegsende wurden die Freileitungen gekappt, die Stahlmasten eingeschmolzen, nur ihre riesigen Fundamente stehen noch da. Im Feldstecher kann man erkennen, wie das Wintereis am Beton genagt hat.


                                      Vielen Dank und viele Grüße

                                      Gernot

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                                      • Flummi87
                                        Erfahren
                                        • 31.07.2014
                                        • 368
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [DE, PL] Neiße-Oder Kanutour von Guben bis Hohenwutzen

                                        Oh, danke für die Korrektur und die Details dazu. Rückblickend erscheint mir das durchaus logisch, für Brückenpfeiler wären die Fundamente wohl auch zu klein

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