Hersteller: Decathlon
Modelbezeichnung: Quechua Arpenaz 30
Modelljahr: 2016
Größe: 30 Liter
Material: Gewebe ähnlich Cordura
Aufteilung: durchgehender Packsack, ein großes Deckelfach
Gewicht lt. Hersteller: 510 Gramm
Gewicht lt. Küchenwaage: 520 Gramm
Garantie: 10 Jahre, ausgenommen normaler Verschleiß und unsachgemäßer Gebrauch (kann sich ändern)
Konstruktion: Kein Tragegestell! Einfacher Sack mit dünnen senkrechten Schaumstreifen als Rückenpolster und dünner, rollbarer Rückenplatte aus Hartschaumstoff, gepolsterte Schultergurte, sehr einfacher Beckengurt ohne Polsterung.
Preis: 14,99 (2016)
Hinweis: Den Rucksack habe ich selbst gekauft und bezahlt
Alter Testperson: 60+
Körpergröße Testperson (in cm): 175
Körperstatur Testperson: schlank
Wie wurde getestet? (Update unten):
Test-Wanderung über 2 Tage mit kompletter Wander-und Zeltausrüstung. Insgesamt 62 km. Längste Etappe 42 km mit 1.900 Höhenmeter. Mittleres Gewicht inkl. 1 Liter Wasser, ca. 8 Kilo.
270 Kilometer auf dem Europäischen Fernwwanderweg E8.
Decathlon preist den Rucksack für Tageswanderungen an. Gekauft habe ich mit den für lange Wanderungen im Sommer, die auch mehrere Wochen dauern sollen. Spannend war die Frage, ob ein so einfach konstruierter und dazu saubilliger Rucksack dafür geeignet ist.
Um mit der Tür ins Haus zu fallen: Wenn ich den nicht mit mehr als 10 Kilo bepacke, ist das unter Berücksichtigung des Preis-Leistungs-Verhältnis der beste Rucksack für Sommertouren, den ich in den letzten 20 Jahren auf dem Rücken hatte.
30 Liter für Mehrtageswanderungen mit Zelt ist natürlich etwas knapp, doch der Rucksack war nicht bis oben gefüllt, obwohl ich gut 300 Gramm Notfutter in Trockenform dabei hatte. Ein kleiner Gaskocher, eine Kartusche, kleiner Pott hätten noch gepasst.
Der Sack
Einfache Tüte in halbwegs Rechteckform aus Cordura, oder ähnlich. Es gibt keine Innentasche. Lobenswert ist die große Deckeltasche, in die neben einem Schirm (Knirps) noch all der Kleinkram passt, den man beim Wandern gerne griffbereit hat. Karte, Messer, Gabel, Licht, Futter ... Die beiden Netzseitentaschen haben einen elastischen Abschluss. Bei stramm gestopften Packsack passen immer noch 1,5 Ltr. Wasserflaschen hinein. Die Taschen könnten etwas höher sein. Zum Beispiel, um ein nasses Zelt aus dem Rucksackinneren rauszuhalten.
Schlaufen, Ösen, Befestigungsbänder außen am Rucksack gibt es leider nicht!
Das Tragesystem
Ein Innen- oder Außengestell sucht man vergebens. Leer kann der Rucksack aufgerollt werden.
Vorweg: Alle ungepolsterten Gurte sind aus stabilem aber hartem Material. Die Kanten sind keine Handschmeichler. Scheuern am Körper sollte tunlichst vermieden werden.
Rückenpolster: Wenige Millimeter dünne Rückplatte aus Hartschaumstoff, die mit dem Rucksack gerollt werden kann. Zwei senkrechte Streifen aus festem Schaumstoff. Wenn beim Packen darauf geachtet wird, dass kantige Gegenstände nicht an der Rückenseite verstaut werden, drückt nichts durch.
Schultergurte: In den ganz leicht vorgeformten Schultergurten steckt Schaumstoff. Gekniffen hat es bei mir nirgendwo. Einen nennenswerten Unterschied zu aufwändiger hergestellten Schultergurten habe ich nicht feststellen können.
Ob der Brustgurt etwas taugt, kann ich nicht beurteilen, denn so etwas habe ich noch nie gebraucht. Die werden entfernt. Ob die zwei Daumenschlaufen an den Schultergurten bleiben, ist ebenfalls noch nicht ausgemacht. Eine dauerhaft spürbare Entlastung bringen sie mir nicht.
Der Hinweis für stabil gebaute Menschen: Der Packsack ist durchgehend sehr schmal geschnitten, was dazu führt, dass die Schultergurte eng am Körper geführt werden. Wer "breite Knochen" sein eigen nennt, bekommt eventuell Probleme weil die Gurte am seitlichen Rippenbogen scheuern können.
Beckengurt: Tja, ich nenn' das Bändchen mal so. Es gibt keine Flossen, die ums Becken greifen. Die winzigen Dreiecke dienen nur der Krafteinleitung in den Packsack. Der Gurt ist sehr schmal und aus hartem Gewebe. Anfanges hatte ich Probleme das Gewicht "auf die Hüfte" zu bringen. Bei so einem Beckengürtchen ist das eigentlich auch Quatsch. Der dient zur Stabilisierung und gut ist's. Nach ein paar Kilometern bin ich auf die Idee gekommen, den Rucksack tiefer zu hängen, damit der Gurt weiter unten am Beckenknochen greifen kann. Ähnlich einer Hüfthose. Damit kam etwas Gewicht auf den Beckengurt. Das ist nicht sofort zu bemerken. Erst wenn der Beckengurt gelöst wird und das Gewicht nur auf den Schultern lastet, fällt auf, dass das "Gürtchen" doch etwas bringt. Der komprimierte Schlafsack als unterste Lage war ein klasse Gegenlager für den rudimentären Beckengurt. Nur so kommt etwas Gewicht auf das Becken.
Tragekomfort: Gut. Einen nennenswerten Unterschied zu aufwändiger gebauten Tragesystemen habe ich nicht feststellen können, was hauptsächlich am niedrigen Gesamtgewicht liegt. Das einzige Manko ist der nicht gepolsterte, vor allen Dingen jedoch schmale Hüftgurt. Der verhindert die Lastübertragung aufs Becken. Es muss halt sorgfältig gepackt werden; und das Gewichtslimit spielt eine große Rolle. Mehr als 10 Kilo (und das auch nur für kurze Zeit) möchte ich auf keinen Fall mit diesem Rucksack tragen müssen.
Übrigens trägt sich der Rucksack prall gefüllt besser. Zur Hälfte gefüllt schlabbert der mehr auf den Rücken, als das er sitzt.
Verarbeitung: Großserie; und die wissen, was sie machen, also noch keine Beanstandung. Der Stoff sieht ziemlich unverwüstlich aus.
Wasserdicht: Nein. Ein kurzer Schauer kommt nicht durch. Über ein paar Stunden drückt auch eine nasse Regenjacke am Rücken die Nässe durch das Gewebe.
Bergtouren: Nein! Bei einfachen Wanderungen, ja. Für richtige Bergtouren, wenn Seile, Pickel oder Steigeisen mit auf Tour müssen, steht man vor der Frage, wohin mit dem Zeug. Üblich und zweckmäßig ist die Befestigung außen am Rucksack. Dafür braucht's Schlaufen und Ösen, die hier fehlen.
Verbesserungsvorschlag: Die Netztaschen könnten etwas höher sein. Alternativ zwei superleichte elastische Bänder seitlich am Rucksack. Die werde ich nachrüsten. Ein nasses Außenzelt muss nach außen!
Ultraleicht: Klar, 520 Gramm bei 30 Liter Inhalt macht das 17,33 Gramm auf den Liter.
Update (Dez. 2017)
Bis heute habe ich den Rucksack an gut 20 Wandertagen und gut 400 Kilometer getragen. Große Beanstandungen gibt es noch nicht. Einzig die Naht, die den Packsack mit der Packsackverlängerung/Verschluss verbindet, ist auf gut 3 cm aufgegangen, und die Nahtlöcher haben sich geweitet. Die aufgegangene Naht konnte ohne großen Aufwand auf Tour genäht werden. Ursache dafür und für das Weiten der Nahtlöcher war das tägliche stopfen einer dicken Fleecejacke mit aller Gewalt (linke Hand an der Verlängerung, mit der rechten Hand drücken, bis der letzte Hohlraum gefüllt ist) in einen schon vollen Rucksack. Danach war der Rucksack prall wie ein Trainingssack fürs Boxen.
Die Packliste auf der Testtour und der Wanderung auf dem E8
Rucksack ............................ 520
Zelt (Vaude Hogan 2006) .... 1.650
Schlafsack Yeti Pound (2004) . 680
Luma (Quechua Forlaz Air) ..... 560
................................................................... 3.410
Badezimmer ........................ 405
Handtuch ........................... 170
Erste Hilfe/Medikamente ........ 150
Opinel ................................. 47
Löffel .................................. 14
Stirnlampe ............................ 58
...................................................................... 844
Regenjacke (2,5-Lagen) ........ 600
Regenschirm ....................... 290
Regenhülle f. Rucksack ........... 50
...................................................................... 940
Ersatzklamotten ................... 650
Kappe .................................. 50
...................................................................... 700
Telefon ................................ 100
Kamera inkl. Tasche ................ 291
Powerbank + Akkus ................ 317
...................................................................... 708
Portemonnaie ........................ 210
______________________________________
Summe ............................ ca. 6.820 Gramm
Modelbezeichnung: Quechua Arpenaz 30
Modelljahr: 2016
Größe: 30 Liter
Material: Gewebe ähnlich Cordura
Aufteilung: durchgehender Packsack, ein großes Deckelfach
Gewicht lt. Hersteller: 510 Gramm
Gewicht lt. Küchenwaage: 520 Gramm
Garantie: 10 Jahre, ausgenommen normaler Verschleiß und unsachgemäßer Gebrauch (kann sich ändern)
Konstruktion: Kein Tragegestell! Einfacher Sack mit dünnen senkrechten Schaumstreifen als Rückenpolster und dünner, rollbarer Rückenplatte aus Hartschaumstoff, gepolsterte Schultergurte, sehr einfacher Beckengurt ohne Polsterung.
Preis: 14,99 (2016)
Hinweis: Den Rucksack habe ich selbst gekauft und bezahlt
Alter Testperson: 60+
Körpergröße Testperson (in cm): 175
Körperstatur Testperson: schlank
Wie wurde getestet? (Update unten):
Test-Wanderung über 2 Tage mit kompletter Wander-und Zeltausrüstung. Insgesamt 62 km. Längste Etappe 42 km mit 1.900 Höhenmeter. Mittleres Gewicht inkl. 1 Liter Wasser, ca. 8 Kilo.
270 Kilometer auf dem Europäischen Fernwwanderweg E8.
Decathlon preist den Rucksack für Tageswanderungen an. Gekauft habe ich mit den für lange Wanderungen im Sommer, die auch mehrere Wochen dauern sollen. Spannend war die Frage, ob ein so einfach konstruierter und dazu saubilliger Rucksack dafür geeignet ist.
Um mit der Tür ins Haus zu fallen: Wenn ich den nicht mit mehr als 10 Kilo bepacke, ist das unter Berücksichtigung des Preis-Leistungs-Verhältnis der beste Rucksack für Sommertouren, den ich in den letzten 20 Jahren auf dem Rücken hatte.
30 Liter für Mehrtageswanderungen mit Zelt ist natürlich etwas knapp, doch der Rucksack war nicht bis oben gefüllt, obwohl ich gut 300 Gramm Notfutter in Trockenform dabei hatte. Ein kleiner Gaskocher, eine Kartusche, kleiner Pott hätten noch gepasst.
Der Sack
Einfache Tüte in halbwegs Rechteckform aus Cordura, oder ähnlich. Es gibt keine Innentasche. Lobenswert ist die große Deckeltasche, in die neben einem Schirm (Knirps) noch all der Kleinkram passt, den man beim Wandern gerne griffbereit hat. Karte, Messer, Gabel, Licht, Futter ... Die beiden Netzseitentaschen haben einen elastischen Abschluss. Bei stramm gestopften Packsack passen immer noch 1,5 Ltr. Wasserflaschen hinein. Die Taschen könnten etwas höher sein. Zum Beispiel, um ein nasses Zelt aus dem Rucksackinneren rauszuhalten.
Schlaufen, Ösen, Befestigungsbänder außen am Rucksack gibt es leider nicht!
Das Tragesystem
Ein Innen- oder Außengestell sucht man vergebens. Leer kann der Rucksack aufgerollt werden.
Vorweg: Alle ungepolsterten Gurte sind aus stabilem aber hartem Material. Die Kanten sind keine Handschmeichler. Scheuern am Körper sollte tunlichst vermieden werden.
Rückenpolster: Wenige Millimeter dünne Rückplatte aus Hartschaumstoff, die mit dem Rucksack gerollt werden kann. Zwei senkrechte Streifen aus festem Schaumstoff. Wenn beim Packen darauf geachtet wird, dass kantige Gegenstände nicht an der Rückenseite verstaut werden, drückt nichts durch.
Schultergurte: In den ganz leicht vorgeformten Schultergurten steckt Schaumstoff. Gekniffen hat es bei mir nirgendwo. Einen nennenswerten Unterschied zu aufwändiger hergestellten Schultergurten habe ich nicht feststellen können.
Ob der Brustgurt etwas taugt, kann ich nicht beurteilen, denn so etwas habe ich noch nie gebraucht. Die werden entfernt. Ob die zwei Daumenschlaufen an den Schultergurten bleiben, ist ebenfalls noch nicht ausgemacht. Eine dauerhaft spürbare Entlastung bringen sie mir nicht.
Der Hinweis für stabil gebaute Menschen: Der Packsack ist durchgehend sehr schmal geschnitten, was dazu führt, dass die Schultergurte eng am Körper geführt werden. Wer "breite Knochen" sein eigen nennt, bekommt eventuell Probleme weil die Gurte am seitlichen Rippenbogen scheuern können.
Beckengurt: Tja, ich nenn' das Bändchen mal so. Es gibt keine Flossen, die ums Becken greifen. Die winzigen Dreiecke dienen nur der Krafteinleitung in den Packsack. Der Gurt ist sehr schmal und aus hartem Gewebe. Anfanges hatte ich Probleme das Gewicht "auf die Hüfte" zu bringen. Bei so einem Beckengürtchen ist das eigentlich auch Quatsch. Der dient zur Stabilisierung und gut ist's. Nach ein paar Kilometern bin ich auf die Idee gekommen, den Rucksack tiefer zu hängen, damit der Gurt weiter unten am Beckenknochen greifen kann. Ähnlich einer Hüfthose. Damit kam etwas Gewicht auf den Beckengurt. Das ist nicht sofort zu bemerken. Erst wenn der Beckengurt gelöst wird und das Gewicht nur auf den Schultern lastet, fällt auf, dass das "Gürtchen" doch etwas bringt. Der komprimierte Schlafsack als unterste Lage war ein klasse Gegenlager für den rudimentären Beckengurt. Nur so kommt etwas Gewicht auf das Becken.
Tragekomfort: Gut. Einen nennenswerten Unterschied zu aufwändiger gebauten Tragesystemen habe ich nicht feststellen können, was hauptsächlich am niedrigen Gesamtgewicht liegt. Das einzige Manko ist der nicht gepolsterte, vor allen Dingen jedoch schmale Hüftgurt. Der verhindert die Lastübertragung aufs Becken. Es muss halt sorgfältig gepackt werden; und das Gewichtslimit spielt eine große Rolle. Mehr als 10 Kilo (und das auch nur für kurze Zeit) möchte ich auf keinen Fall mit diesem Rucksack tragen müssen.
Übrigens trägt sich der Rucksack prall gefüllt besser. Zur Hälfte gefüllt schlabbert der mehr auf den Rücken, als das er sitzt.
Verarbeitung: Großserie; und die wissen, was sie machen, also noch keine Beanstandung. Der Stoff sieht ziemlich unverwüstlich aus.
Wasserdicht: Nein. Ein kurzer Schauer kommt nicht durch. Über ein paar Stunden drückt auch eine nasse Regenjacke am Rücken die Nässe durch das Gewebe.
Bergtouren: Nein! Bei einfachen Wanderungen, ja. Für richtige Bergtouren, wenn Seile, Pickel oder Steigeisen mit auf Tour müssen, steht man vor der Frage, wohin mit dem Zeug. Üblich und zweckmäßig ist die Befestigung außen am Rucksack. Dafür braucht's Schlaufen und Ösen, die hier fehlen.
Verbesserungsvorschlag: Die Netztaschen könnten etwas höher sein. Alternativ zwei superleichte elastische Bänder seitlich am Rucksack. Die werde ich nachrüsten. Ein nasses Außenzelt muss nach außen!
Ultraleicht: Klar, 520 Gramm bei 30 Liter Inhalt macht das 17,33 Gramm auf den Liter.
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Update (Dez. 2017)
Bis heute habe ich den Rucksack an gut 20 Wandertagen und gut 400 Kilometer getragen. Große Beanstandungen gibt es noch nicht. Einzig die Naht, die den Packsack mit der Packsackverlängerung/Verschluss verbindet, ist auf gut 3 cm aufgegangen, und die Nahtlöcher haben sich geweitet. Die aufgegangene Naht konnte ohne großen Aufwand auf Tour genäht werden. Ursache dafür und für das Weiten der Nahtlöcher war das tägliche stopfen einer dicken Fleecejacke mit aller Gewalt (linke Hand an der Verlängerung, mit der rechten Hand drücken, bis der letzte Hohlraum gefüllt ist) in einen schon vollen Rucksack. Danach war der Rucksack prall wie ein Trainingssack fürs Boxen.
Die Packliste auf der Testtour und der Wanderung auf dem E8
Rucksack ............................ 520
Zelt (Vaude Hogan 2006) .... 1.650
Schlafsack Yeti Pound (2004) . 680
Luma (Quechua Forlaz Air) ..... 560
................................................................... 3.410
Badezimmer ........................ 405
Handtuch ........................... 170
Erste Hilfe/Medikamente ........ 150
Opinel ................................. 47
Löffel .................................. 14
Stirnlampe ............................ 58
...................................................................... 844
Regenjacke (2,5-Lagen) ........ 600
Regenschirm ....................... 290
Regenhülle f. Rucksack ........... 50
...................................................................... 940
Ersatzklamotten ................... 650
Kappe .................................. 50
...................................................................... 700
Telefon ................................ 100
Kamera inkl. Tasche ................ 291
Powerbank + Akkus ................ 317
...................................................................... 708
Portemonnaie ........................ 210
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Summe ............................ ca. 6.820 Gramm
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