Eisbär

[cast]

AW: Eisbär

Nö, das ist Natur, mal gewinnt der eine mal der andere.

Schön, daß du die Wissenschaftler ausklammerst bzw. nicht drauf eingehst.

und wirklich, ich habe überhaupt nichts dagegen wenn du Bären mit der Schneeschaufel vertreiben möchtest.
Ich würde meine 450 Marlin bevorzugen, dann sind die Chancen zum überleben eher bei mir als beim Bären.

[Torres]

AW: Eisbär

Nö, das ist Natur, mal gewinnt der eine mal der andere.

Schön, daß du die Wissenschaftler ausklammerst bzw. nicht drauf eingehst.

und wirklich, ich habe überhaupt nichts dagegen wenn du Bären mit der Schneeschaufel vertreiben möchtest.
Ich würde meine 450 Marlin bevorzugen, dann sind die Chancen zum überleben eher bei mir als beim Bären.

Man muss sich einfach mal klar machen, dass es nicht gerade wenig Geld kostet, dort überhaupt unterwegs sein zu können. Es handelt sich also nicht um eine zufällige oder unausweichliche Begegnung mit wilden Tieren, die irgendein "Rambo"-Denken befördern könnte, im Sinne von "Selbstverteidigung gegen die bedrohliche Natur". Sondern um ein selbst ausgesuchtes, in Kauf genommenes Freizeitrisiko, das mit richtigen Entscheidungen und/oder dem Heranziehen von Sachverstand durch vor Ort lebende Guides, minimiert bzw. vermieden werden kann. "Er oder ich"-Sprüche oder die Strategie "*hexhex*" oder "ich bin perfekt bewaffnet" als Überlebenshilfe zu propagieren, klingen zwar ungeheuer männlich, sind aber wenig hilfreich, zumal - wenn überhaupt - auch nicht in jeder Situation anwendbar.

Dass die Eisbären aufgrund veränderter Witterungsbedingungen und Landschaftsverhältnisse verstärkt die Nähe von Menschen suchen und ihr Verhalten ändern, sollte doch dazu beitragen, sich grundlegendere Gedanken zu machen, als einen darwinistischen Ansatz zu verfolgen. Jeder Konflikt zwischen Mensch und Tier hat doch letztlich auch Auswirkungen auf die Menschen, die dort leben. Alleine das kann Anlass sein, das eigene Hobby und seine Auswirkungen durchaus mal zu hinterfragen.

[Ditschi]

AW: Eisbär

@ Torres, treffsicher formuliert.
Ditschi

[cast]

AW: Eisbär

Nö.

Man kann das Risiko minimieren, ist nicht soo schwer. Kann dir auch @Umi bestätigen.

Wenn ich mir die Gegend anschauen möchte, mache ich das, das Risiko dabei gehört dazu wie das ertrinken im Boot, gebrochene Knochen beim Skifahren.
Ob man tatsächlich einen Bären erschießen muss ist eher unwahrscheinlich.
Wie gesagt, ca. 9 Bären in 20 Jahren über alle Touristen ohne Guide.

Der nachfolgende Ärger mit den Behörden ist immens, man kann für einen grundlos getöteten Bären ziemlich verknackt werden.

[Ditschi]

AW: Eisbär

@ cast, zurückhaltend formuliert. Geht doch. Torres meinte wohl eher dieses Testosteron-gesteuerte " Meine 450 Marlin und ich, tätschel, tätschel, wir lösen das Problem."
Gegen die Lösung darf man sich stemmen.
Ditschi

[cast]

AW: Eisbär

Ob ich will oder nicht muss ich ein Gewehr dort dabei haben und dann lieber eins was der Aufgabe gewachsen ist.

Im Unterschied zu den meisten Anwesenden hier kann ich das beurteilen und ja, wenn es legal wäre, würde meine kleine dicke das Problem schon im Vorfeld lösen, wenn es ein Problem gäbe.

Warum glaubst du, daß die Handvoll Trapper auf Svalbard auf die gleiche Summe kommen wie die deutliche größere Anzahl an Touristengruppen ohne Guide.
Kennt denn niemand den Fernsehbericht von der Familie die auf Svalbard überwintert hat?
Da hat das richtige Revolverkaliber dem Bären in der Speisekammer der Hütte ins Jenseits verholfen, wer in der Situation von Pfefferspray labert, hat keine Ahnung.

[Torres]

AW: Eisbär

Vermutlich hast Du das Bild nicht gesehen, wo der Bär die Schutzhütte ins Jenseits befördert hat? Ob da noch Zeit für ein Gewehr wäre?

Deine Einschätzung als Jäger mag ja richtig sein, hier geht es aber doch auch darum, den Konflikt mit dem Tier zu vermeiden. Es hanelt sich hier nicht um ein Wildschwein, sondern um einen Eisbären, der spezifischen Schutzbestimmungen unterliegt. Es würde die Diskussion sehr versachlichen, wenn es nicht nur darum ging, wie man sich in der nicht mehr abwendbaren Expremsituation optimal seiner Haut erwehrt, sondern den Aspekt betonen würde, dass ein Verhalten im Einklang mit der Natur andere Strategien benötigt, die ebenso erfolgversprechend sind, um dem Konflikt aus dem Weg zu gehen.

Mag ja sein, dass der Ausgangspunkt war, dass es sich tatsächlich um einen "Problembären" handelt. Aber war wirklich das so? Vielleicht war es auch einfach nur ein mickriger Bär, der als Bedrohung empfunden wurde, weil sich die Outdoorer in sein Gebiet begeben haben oder die Nerven verloren haben. Kann sein. Muss nicht sein. Kann dennoch sein. Solche Themen haben doch viele Facetten und nicht nur die, die optimale Knarre zu empfehlen.

[cast]

AW: Eisbär

Irgendwie reden wir aneinander vorbei.
Du liest was dir missfällt und übersiehst das wesentliche was ich geschrieben habe.

Ansonsten.
Ein 116 kg Bär ist NICHT mickrig.
Das ist ein Vieh so groß wie ein Pony, in Europa machen 50 Kilo Braunbären aus ihrem Gegenüber nach Belieben Schaschlik.
Ein richtig großes Männchen mit 500 oder mehr Kilo ist was ganz anderes, aber mickrig ist eine völlig falsche Vorstellung.
Auch wenn auf Svalbard die kleinste Subspezies lebt. Klein ist relativ.


und vermeiden kann man Begegnungen nur in dem man nicht hin fährt, sorry, das geht gar nicht, NUR wenn dort NIEMAND hinfahren würde.

Also weder Touristen, egal welcher Art, keine Wissenschaftler, keine Trapper, keine Bewohner mehr.

Da es aber seltsamerweise nur um einen kleine Gruppe der Individualtouristen geht, ganz deutlich, SO nicht.

[qwertzui]

AW: Eisbär

Ohne jetzt beurteilen zu können, ob die Eisbär Population von Grönland durch die Abschüsse gefährdet wird oder nicht, bin ich der Meinung, dass jeder Outdoorer sich darüber im Klaren sein sollte, dass man durch die eigene Liebe zur Natur gelegentlich der Natur Schaden zufügt. Für diese Situationen sollte man ein offenes Auge haben. Wenn man erkennt, dass die eigene Anwesenheit einen Schaden hervorrufen könnte, muss man dann ebenmal auf ein Naturerlebnis verzichten.

Beispiel Zakynthos: Die unechte Karettschildkröte hat dort an einem kleinen Sandstrand ihren europaweit einzigen Eiablageplatz. Die Eier sind nur mit einer dünnen Sandschicht bedeckt, so dass ein Menschenfuß Rührei aus den äußerst seltenen Gelegen machen kann. Leider wird das Recht des Menschen überall und immer zu sein immer noch höher geschätzt, so dass der kurze Strandabschnitt nicht einmal für die kurze Zeitder Eiablage gesperrt wird.

Anderes Beispiel: Wintertouren und Rauhfußhühner. Da ich ganzjährig unterwegs bin, habe ich schon das gesamte Who is who der stark gefährdeten Arten auch im Spätherbst und Winter getroffen. Mehrere solcher Begegnungen können für die Tiere tödlich sein, da das Aufscheuchen in der Winterruhe zu einem zu hohen Energieverbrauch führt. Da ich nicht für den Tod eines seltenen Tieres verantwortlich sein will, bin ich dankbar, dass der Alpenverein inzwischen Gebiete als Rückzugsgebiet ausweist.
Aus diesen Gründen von mir die Antwort:
Die Tötung einer. seltenen Spezies bewusst in Kauf zu nehmen, weil Mensch da gerade so gern hin will, halte ich für unmoralisch. Es muss nicht jeder überall hin .

[nimrodxx]

AW: Eisbär

Anderes Beispiel: Wintertouren und Rauhfußhühner. Da ich ganzjährig unterwegs bin, habe ich schon das gesamte Who is who der stark gefährdeten Arten auch im Spätherbst und Winter getroffen. Mehrere solcher Begegnungen können für die Tiere tödlich sein, da das Aufscheuchen in der Winterruhe zu einem zu hohen Energieverbrauch führt. Da ich nicht für den Tod eines seltenen Tieres verantwortlich sein will, bin ich dankbar, dass der Alpenverein inzwischen Gebiete als Rückzugsgebiet ausweist.

Wo bist du denn jetzt im Winter unterwegs? Und kannst du ausschließen, das du nicht doch eine gefährdete Art aufscheuchst?

[cast]

AW: Eisbär



Was hat denn das plattlatschen eine Schidlkrötennest mit der völlig unwahrscheinlichen Tötung eines Eisbären zu tun?

und zu deiner Frage, es ändert nichts am Bestand, wenn auf Svalbard ab und zu ein Eisbär in Notwehr getötet wird.
In Kanada werden jedes Jahr ca. 800 Jagdlizenzen an die Inuit ausgeteilt. Der Bestand nimmt trotzdem zu.

Raufußhühner sind weder in Skandinavien, noch Schottland, noch in den Baltischen Ländern oder Russland gefährdet, sie werden intensiv bejagt.
Einzig und allein hierzulande versucht man sinnloserweise dieselben wieder anzusiedeln bzw die geringen Bestände zu erhalten, aber irgendwie gefällt den Jungs ihre Umgebung nicht und sie werden trotz aller Schutzmaßnahmen weniger.
Skitouren sollten generell so angelegt sein, daß sie Wildtiere nicht aufscheuchen.

[Philipp]

AW: Eisbär

Die Tötung einer. seltenen Spezies bewusst in Kauf zu nehmen,

Eine Spezies wird nicht getötet, allenfalls ausgerottet (und die Ausrottungsabsicht wollen wir, trotz der allgemeinen großen Empörung hier, den Finnen doch wohl nicht unterstellen ).

OT: Nur mal zwecks meines besseren Verständnisses gefragt: um was geht es hier eigentlich noch in diesm Thema?

[cast]

AW: Eisbär

Um verantwortungsloses Tourigesindel.

Darum ging es eigentlich von Anfang an.

[Markus K.]

AW: Eisbär

Um verantwortungsloses Tourigesindel.

Darum ging es eigentlich von Anfang an.

OT: Du wirkst unausgeglichen. Ich wüsste Methoden um wieder runterzukommen. Nenne es: "Menschen die ins Grüne starren!"


Um vermeitbare Zwischenfälle. Um die scheinbare Sicherheit von Waffen. Um Arktisreisen, die wie ein Handwerk erlernt werden müssen.

Ich bin ein großer Bewunderer von Arved Fuchs. Ein Mensch, der den Begriff des Handwerks für seine Expeditionsreisen benutzt. Der sich nicht scheut, Touren abzubrechen und bei dem es, soweit ich mitbekommen habe, keine größeren Zwischen- oder Todesfälle gegeben hat.

[cast]

AW: Eisbär

Du wirkst unausgeglichen. Ich wüsste Methoden um wieder runterzukommen. Nenne es: "Menschen die ins Grüne starren!"

Nö.
Grün ist nur die Seite des Containers mit der Tür Richtung mittlerer Schloßgarten, 1m vorm Fenster ist eine Betonwand vom Bahnhof.

[Philipp]

AW: Eisbär

Um vermeitbare Zwischenfälle. Um die scheinbare Sicherheit von Waffen. Um Arktisreisen, die wie ein Handwerk erlernt werden müssen.

Ich bin ein großer Bewunderer von Arved Fuchs. Ein Mensch, der den Begriff des Handwerks für seine Expeditionsreisen benutzt. Der sich nicht scheut, Touren abzubrechen und bei dem es, soweit ich mitbekommen habe, keine größeren Zwischen- oder Todesfälle gegeben hat.

Aber wissen wir wirklich, ob der Zwischenfall vermeidlich war (abgesehen vom Verzicht auf die Reise natürlich)?
Die Waffe barg keine scheinbare Sicherheit, sondern für ihre Benutzer tatsächliche Sicherheit!
Welche "handwerkliche Ausbildung" ist für Arktisreisen nötig? Und stellt sie sicher, daß mit ihr unangenehme Zwischenfälle auszuschließen sind? Ist wirklich sichergestellt, daß die Finnen nicht ausreichend "ausgebildet" waren?

OT: Interessant finde ich, daß es zu der von Umingmaq zitierten Eingangmeldung immer noch "0 Comments" gibt. Scheinbar herrscht nördlich von uns etwas weniger Sentimentalität.

[Torres]

AW: Eisbär

OT: Interessant finde ich, daß es zu der von Umingmaq zitierten Eingangmeldung immer noch "0 Comments" gibt. Scheinbar herrscht nördlich von uns etwas weniger Sentimentalität.

Vermutlich hast Du überlesen, dass dieser Thread als Vertiefung eines Fachvortrages entstanden ist, der sehr gut und interessant war und eine bestimmte Problematik sachlich und faktenbasiert thematisiert hat. Was das mit Sentimentalitäten zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

[Umingmaq]

AW: Eisbär

Ich bin ein großer Bewunderer von Arved Fuchs. Ein Mensch, der den Begriff des Handwerks für seine Expeditionsreisen benutzt. Der sich nicht scheut, Touren abzubrechen und bei dem es, soweit ich mitbekommen habe, keine größeren Zwischen- oder Todesfälle gegeben hat.

Der liebe Arved hat auf einer seiner ersten Touren in Kanada einen Eisbären be- und vermutlich sogar angeschossen.
Wenn man die Schilderung liest, dann wirkt das alles andere als souverän...
Allerdings war er damals ja auch noch am Lernen.

[Umingmaq]

AW: Eisbär

Aber wissen wir wirklich, ob der Zwischenfall vermeidlich war (abgesehen vom Verzicht auf die Reise natürlich)?
Die Waffe barg keine scheinbare Sicherheit, sondern für ihre Benutzer tatsächliche Sicherheit!
Welche "handwerkliche Ausbildung" ist für Arktisreisen nötig? Und stellt sie sicher, daß mit ihr unangenehme Zwischenfälle auszuschließen sind? Ist wirklich sichergestellt, daß die Finnen nicht ausreichend "ausgebildet" waren?

Sichergestellt ist gar nichts und das hat bisher auch niemand behauptet (wenn ich es nicht übersehen habe, bei diesem inzwischen doch beträchtlich langen Faden).
Allerdings klingt die veröffentlichte Schilderung nicht sehr professionell.

Ich habe es als Ergänzung zu meinem Vortrag beim forumscamp verstanden, weil ich dort auch über einen Zwischenfall vom letzten Jahr berichtet hatte. Damals wurde ein Eisbär ebenfalls von Touristen an- und von Leuten des Sysselmann anschließend erschossen. Der Gruppenleiter (so weit ich weiß kein wirklich erfahrener Guide) wurde deswegen zu einer Strafzahluing von ca. 1.000 € verknackt. Die Begründung dafür war, dass der Tod des Eisbären vermeidbar gewesen wäre, wenn Sicherheitsregeln eingehalten worden wären (besseres Aufstellen des Warnzauns, Wache schieben).

[Gast202105024]

AW: Eisbär

Bekommt im Krüger National Park eigentlich auch jeder eine Flinte und darf mal auf Löwen ballern, wenn sie zu nah sind?

Nein, weil das nicht sinnvoll ist. Wenn es dort Eisbären gäbe, wäre es aber vll. sinnvoll.

Aber man muss fast überall im Auto bleiben.

Rückbezug auf Spitzbergen:

Vielleicht ist es sinnvoll, eine Guidepflicht einzuführen.
Weil Touren mit ausgebildeten Führern weniger schädlich für Eisbären sind.

Auf der anderen Seite: männliche Jungtiere sind für den Bestand einer Population nicht wirklich wichtig.
Wenn es nun nur diese Tiere sind, die von Touris erschossen werden, ist es alles "nur noch" eine Frage des Tierleids.

Und da fallen mir soviele Fälle vor unsere Haustür in, die weitaus größere Populationen betreffen als den Eisbären...