[AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

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  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #81
    AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

    Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

    Teil 2 – Sierra de las Vacas (1)


    2.Tag:
    Von unserem Camp wandern wir zunächst noch weiter am Rio Lista entlang, der sich jetzt nach Norden kurvt. Nach zwei Kilometern füllen wir unsere Wasserflaschen auf und verlassen den Fluss.
    Kurz darauf queren wir die schmale Fahrspur zur Estancia Kate Tony. Dies ist nun endgültig die letzte Pistenquerung bis kurz vor dem Trekende.


    am Rio Lista füllen wir nochmal unsere Wasserflaschen auf

    Ab hier gibt es für den Rest des Tages nicht mehr viel zu schreiben. Wir wandern durch trockene Pampa weglos nach Nordwesten. Durch kleine hügelige Täler und sanfte Bergrücken kommen wir nach etlichen Kilometern auf ein karges Hochland vor der schneebedeckten Gebirgskette der Sierra de las Vacas. Dieses in über 1000 Metern Höhe gelegene Hochplateau ist von kleinen hügeligen Tälern zerschnitten. Für die nächsten vier Tage werden wir nun nicht mehr unterhalb der 1000er Höhenmarke kommen.

    Schließlich folgen wir ein karges gerölliges Bachtal abwärts. Kurz vor der Einmündung in den Rio Papá schlagen wir auf einer kleinen grünen Grasfläche unser Camp auf. Fast 25 Kilometer haben wir heute geschafft.


    weglos durch trockene Pampa


    Gürteltier


    (Pauls Foto)


    (Pauls Foto)


    über ein karges Hochland (1140 m) wandern wir auf die Sierra de las Vacas zu


    Camp 2 (1044 m) kurz vor der Einmündung in den Rio Papá


    Blick von unserem Camp talabwärts

    3.Tag:
    Wir wandern Richtung Westen weiter das Wüstental des Rio Papá aufwärts. Nach vier Kilometer verlassen wir den Fluss und steigen rechts auf einen steilen Bergrücken aus dem Tal raus. Diese überaus krasse Landschaft beeindruckt uns, mit den kargen vegatationslosen Schotterhügeln in hellen Wüstenfarben und später in diverse unterschiedliche Farbtöne, fast wie auf Island.

    Wir kommen auf einen flachen Bergkamm in 1460 m Höhe. Vor uns erhebt sich die schneebedeckte Sierra de las Vacas mit dem vergletscherten Pico de las Vacas. Eine Hammer Gegend ist dies!


    wir folgen den Rio Papá aufwärts


    Rio Papá (Pauls Foto)




    wir verlassen den Rio Papá und steigen die Hügel hoch


    Blick zurück den Rio Papá abwärts


    unten fließt er Rio Papá






    (Pauls Foto)


    Pico de las Vacas







    Wir folgen für fünf Kilometer den flachen Kamm nach Norden, immer am Fuße der Gebirgskette entlang, dann runter auf einen kleinen Pass (1420 m) und weiter für 200 Höhenmeter steil runter in ein gerölliges Flusstal. Dort mache ich nach 5h30 erstmal Mittagspause. Paul habe ich hier verloren. Er war schonmal vorgegangen und wollte weiter unten auf mich warten. Unten am Fluss kann ich ihn aber nirgends finden. Als ich mit meiner Mittagspause fertig bin kommt er den Hang runtergestiegen. Er hatte auf halber Höhe gewartet und als ich an ihm vorbeigezogen bin haben wir uns nicht gesehen.


    für fünf Kilometer folgen wir den weiten Bergrücken am Fuße der Sierra de las Vacas entlang (1460 m) (Pauls Foto)


    (Pauls Foto)


    (Pauls Foto)


    Abstieg in ein namenloses Flusstal






    am Fluss mache ich Mittagspause (1221 m)

    Für ein kurzes Stück wandern wir das Tal abwärts, dann nach Norden über einen weiteren kleinen Pass (1305 m) ins nächste Tal rein. Dies ist der Oberlauf des Rio Las Conchas. Zwei bis drei Kilometer weiter kurvt sich das Tal nach Osten in eine Schlucht rein. Kurz davor schlagen wir auf einer kleinen Grasfläche unser Camp auf und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Spätnachmittages. Ein absolut grandioser Tag war heute! Von hier wollen wir morgen weiter nach Norden über den nächsten kleinen Sattel zum Rio Carbón.


    Überquerung des nächsten kleinen Passes (1305 m)


    Auf der anderen Seite steigen wir ab zum Oberlauf des Rio Las Conchas


    die Brühe muss gefurtet werden


    wir wandern talabwärts (Pauls Foto)


    der Rio Las Conchas kurz vor unserem Camp


    Camp 3 (1155 m) am Rio Las Conchas


    Landschaft beim Camp


    (Pauls Foto)
    Zuletzt geändert von berniehh; 11.07.2016, 22:08.
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    • berniehh
      Fuchs
      • 31.01.2011
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

      Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

      Teil 3 – Sierra de las Vacas (2)


      4.Tag:
      Die Landschaft ändert sich langsam: Von einer kargen Geröllwüste kommen wir mehr und mehr in grüne Grastäler. Oberhalb der Täler, auf den Sätteln und Kämmen, dominiert aber weiterhin die Wüste. Die Landschaft ist beeindruckend, offen und weitläufig.

      Wir wandern Richtung Norden über zwei kleine Sättel, dazwischen durch eine grüne Talsenke. An der Erdoberfläche liegt haufenweise Steinkohle rum.








      Sierra de las Vacas




      hier liegt überall Steinkohle herum (Pauls Foto)

      Hinter dem zweiten Sattel steigen wir runter ins Tal des Rio Carbon. Wir wandern talaufwärts und bald muss der Fluss gefurtet werden.


      Abstieg ins Tal des Rio Carbon


      Pauls Foto


      Rio Carbon (1060 m)


      im Tal des Rio Carbon


      Furtung des Rio Carbon



      Am Oberlauf verzweigt sich der Rio Carbon in mehrere schluchtige Bacharme. Einen davon folgen wir aufwärts, um am Ende über einen Pass zum Oberlauf des Rio Lista zu gelangen. Das Gelände ist unübersichtlich und die Orientierung nicht so einfach, weil meine Kartenausdrucke einen viel zu großen Maßstab haben, auf dem die kleinen Bacharme gar nicht mit drauf sind. Erst in vier Tagen (ab dem Perito Moreno Nationalpark) werden wir in ein Gebiet kommen ab dem ich mir die Karten im kleineren und besseren Maßstab ausgedruckt habe.


      schluchtiger Oberlauf des Rio Carbon (Pauls Foto)


      diesen Seitenarm wandern wir hoch


      gemütliche Mittagspause in der Sonne


      und weiter geht´s




      Blick zurück (Pauls Foto)



      Wir steigen den steilen Geröllhang hoch zum vermeintlichen Pass. Als wir oben ankommen entdecke ich daß dies der falsche Pass ist. Es ist jedenfalls nicht der, über den wir eigentlich wollten. Egal, wir bleiben trotzdem oben und wandern Richtung Norden auf 1500 m Höhe den sanften Kamm entlang und steigen nach fünf bis sechs Kilometer steil runter zu unseren ursprünglich geplanten Pass.
      Diese Route war zwar etwas weiter und anstrengender, dafür aber eine grandiose Panoramaroute und wir sind am Ende sehr froh über diesen eigentlich ungewollten Umweg.


      super Aussicht vom Kamm


      auf der anderen Seite blickt man runter zu einem namenlosen See


      sanfte Kammwanderung auf 1500 m Höhe


      Sierra de las Vacas



      Vom besagten Pass steigen wir steil runter ins hintere Talende des Rio Lista und wandern noch drei bis vier Kilometer talabwärts bis wir unser Camp aufschlagen.
      Paul hat von heute morgen noch etwas Steinkohle mitgeschleppt, die er nun anzündet. Das Zeug brennt gut, stinkt dabei aber wie Sau.


      hier steigen wir runter zum oberen Talende des Rio Lista


      Blick durch das weite Durchbruchstal zum Rio Codorniz (unsere Route für morgen) (Pauls Foto)


      oberer Rio Lista - nach paar Kilometern fängt der dichte Busch an, ab hier steht uns etwas Geplackere bevor (Pauls Foto)


      kurz darauf flacher grasiger Talboden


      Rio Lista


      Camp 4 (1041 m) am Oberlauf des Rio Lista

      5.Tag:
      Heute wird ein leichter wegloser Wandertag, nur durch weite offene Täler mit zwei niedrige Pässe, aber ohne viel Höhenmeter.

      Um 9:20 brechen wir auf, verlassen den Rio Lista und wandern Richtung Nordwesten durch ein flaches Durchbruchstal zum Rio Codorniz.
      Gleich am Anfang kommen wir zu einem attraktiven See, der von hohe Fels- und Geröllberge beflankt wird. Dies ist eine sehr coole Gegend!
      Wolken ziehen über die Berge und es ist windig. Das gute Wetter der vergangenen Tage scheint erstmal vorbei zu sein.






      wir erreichen den attraktiven Bergsee (1040 m)


      im Hintergrund die Sierra de las Vacas





      Es geht links am See vorbei, dann kilometerweit durch ein weites offenes Grastal, der Übergang zum Rio Codorniz.
      Nach 6 bis 7 Kilometer gabelt sich das Tal. Nach rechts (Norden) fließt der Rio Codorniz abwärts zum Lago Burmeister und nach links (Süden) führt ein ebenso weiter und offener Talzweig aufwärts. Wir wollen zum Lago Nansen, ein großer See, der hinter der schneebedeckten Bergkette im Westen liegt. Aber erstmal machen wir am Fluss Mittagspause.


      weites offenes Tal am oberen Rio Codorniz






      Rio Codorniz






      Mittagspause bei der Talgabelung (1000 m)

      Nach der Mittagspause wandern wir Richtung Süden den Talzweig aufwärts. An dessen Ende queren wir über einen flachen weiten Pass, der die kontinentale Wasserscheide bildet. Wir sind jetzt auf der Westseite der Sierra de las Vacas.












      auf der sanften Passhöhe der Continentalen Wasserscheide (1200 m)

      Der kleine Bach auf der anderen Passseite fließt nach Westen durch ein schuchtiges Durchbruchstal zum Rio Carrera, kurz unterhalb des Lago Nansen Seeausflusses. Das wäre eigentlich der kürzeste Weg für uns, aber diese Route können wir uns aus dem Kopf schlagen. Wir wollen die Westseite des Lago Nansen entlangwandern und um dort hinzukommen müsste der Rio Carrera gefurtet werden, was absolut unmöglich ist.

      Der Rio Carrera fließt vom Seeausfluss durch eine über 12 km lange Schlucht abwärts. An dessen Ausgang überspannt mitten im Nirgendwo eine Hängebrücke den Fluss (ohne Pfadanschluss), dessen Koordinaten ich in meinem GPS eingespeichert habe. Dort müssen wir hin, also ein ziemlicher Umweg!
      Paul möchte am liebsten schon direkt hier runtersteigen: „vielleicht ist der Fluss ja doch furtbar
      Ich bin nicht überzeugt davon: „vergiss es,.......das Wasser kommt vom Monte San Lorenzo! Wenn wir da jetzt runtersteigen, werden wir in einer Sackgasse enden! Der einzigste Weg führt über die Brücke!“

      Und so marschieren wir weiter nach Süden, über einen weiteren flachen Sattel und runter zum Lago Bello, wo wir nach insgesamt 24 Kilometern in den ersten alpinen Buschabschnitten unser Camp aufschlagen.


      weitläufige Berglandschaft hinter dem ersten Pass


      kleiner See auf dem zweiten sanften Pass (1200 m)


      Lago Bello (1070 m)


      Camp 5 am Lago Bello
      Zuletzt geändert von berniehh; 16.07.2016, 14:51.
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      • SouthWest
        Erfahren
        • 28.03.2013
        • 373
        • Privat

        • Meine Reisen

        #83
        AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

        Fantastisch!!! Eine mir völlig unbekannte Gegend, aber scheinbar grandios zum Trekken geeignet!!

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        • blauloke

          Lebt im Forum
          • 22.08.2008
          • 8354
          • Privat

          • Meine Reisen

          #84
          AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

          Klasse! Du zeigst uns immer wieder unbekannte Gegenden.
          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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          • berniehh
            Fuchs
            • 31.01.2011
            • 2408
            • Privat

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            #85
            AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

            danke an Euch für die Kommentare

            Zitat von SouthWest Beitrag anzeigen
            aber scheinbar grandios zum Trekken geeignet!!
            auf jeden Fall
            www.trekking.magix.net

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            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2408
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

              Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

              Teil 4 – zum Lago Nansen

              6.Tag:
              Es ist windig und fängt an zu regnen. Wir bleiben erstmal im Zelt liegen. Erst am Nachmittag hört der Regen auf und um 15:30 wandern wir endlich los.

              Über alpine Moos- und Graspolster geht es links am Lago Bello vorbei bis fast zum Seeausfluss. Dann über einen Hügelrücken runter in ein von steilen Böschungshängen eingeschlossenes Bachtal.


              Lago Bello (1070 m)


              kurze Pause im starken Wind


              schluchtiger Bachlauf kurz hinter dem Lago Bello

              Nun wandern wir kilometerweit durch hügeliges Gelände aus Südbuchenwäldern, gemischt mit flache offene Moorsenken. Es geht dabei stetig leicht bergab. Das erste Mal seit vier Tagen kommen wir wieder unterhalb der 1000 Meter Marke. Es ist eine attraktive Gegend, aber viele Stechfliegen machen uns hier das Leben schwer!

              Wir müssen über 10 Kilometer weglos durch diese weitläufige Waldlandschaft nach Südwesten wandern bis zur Hängebrücke, dann wieder im Bogen zurück nach Norden schwingen Richtung Lago Nansen.
              Die bis zu 200 m tiefe Flussschlucht des Rio Carrera liegt mal mehr und mal weniger nah von uns entfernt. Einmal kommen wir bis an die Abbruchkante ran, wo wir einen kurzen Blick in die Schlucht erhaschen können.

              Dieses Land gehört zu einer Estancia und wir finden Rinderspuren. Im flachen offenen Südbuchenwald schlagen wir neben einen kleinen Bach zwischen den Hügeln unser Camp auf. Laut GPS sind es noch 2,34 km Luftlinie bis zur Brücke.


              Südbuchenwälder gemischt mit Moorsenken und im Hintergrund die Sierra de las Vacas






              gelegentliche Schauer lassen Regenbogen entstehen


              Pauls Foto


              nur selten können wir einen Blick in die bis zu 200 m tiefe Flussschlucht des Rio Carrera erhaschen


              Camp 6 (530 m) schön windgeschützt im Wald

              7.Tag:
              Es ist immer noch sehr windig. Weil wir heute aber wieder fast den ganzen Tag im Wald sind, ist es uns relativ egal. Uns wird klar daß wir in den ersten Tagen durch die Sierra de las Vacas wahnsinniges Glück mit dem Wetter hatten. Wäre es dort so windig wie jetzt hier, wäre unsere Route wohl nicht so ohne weiteres machbar gewesen und wir hätten dann wahrscheinlich tiefere Alternativrouten wählen müssen

              Wir steigen noch über paar bewaldete Hügelrücken und nach zweieinhalb bis drei Kilometern erreichen wir den Rio Carrera, genau dort wo die Hängebrücke rüberführt.

              Es sieht aus daß diese Hängebrücke einer Estancia gehört, die ihr Vieh so auf die andere Flussseite bekommen. Aber es sieht auch aus daß hier schon länger niemand mehr gewesen ist. Es scheint auch keinen Pfad zu geben, der hierher führt. Außerdem sieht die Brücke zu eng aus für Rinder, höchstens Schafe kommen hier vielleicht rüber. Ich muss mein Zelt und Isomatte vom Rucksack schnallen und getrennt rübertragen, sonst passe ich da nicht durch.

              Gut daß diese Brücke existiert. Der Fluss wäre absolut unfurtbar. Auch weiter abwärts, wo sich eine riesige flache Flusssenke ausbreitet, sieht er unfurtbar aus.


              Abstieg zum Rio Carrera. Nur zwei Kilometer hinter dem Fluss liegt die grüne Grenze zu Chile. Die Berge im Hintergrund gehören schon zu Chile (Pauls Foto)


              die Hängebrücke über den Rio Carrera




              (Pauls Foto)


              Rio Carrera (470 m)

              Auf der anderen Seite geht es weiter für zwei Kilometer durch hügeliges Weideland mit hier und da erkennbare Viehpfade. Es ist ein altes Brandrohdungsgebiet mit lichten Baum- und Buschbewuchs.
              Wir wandern Richtung Norden und sind hier nur zwei Kilometer von der chilenischen Grenze entfernt.


              altes Brandrohdungsgebiet

              Dann endet das Weideland und wir kommen in die unzerstörte weglose Wildnis aus Südbuchenwäldern mit vereinzelte Moorlichtungen.
              Links liegen die sanften schneebedeckten Berge der Cord. De la Conception und rechts, paarhundert Meter entfernt, das schluchtige Flusstal des Rio Carrera. Kilometerweit geht es durch hügeliges Gelände zwischen 900 und 1000 m Höhe, wobei eine tief eingeschnittene Bachschlucht durchstiegen werden muss und mehrere kleine Bachrinnen.
              Es ist eine sehr schöne Gegend und das weglose Wandern relativ problemlos.


              ab nun wieder in der unzerstörten weglosen Wildnis








              tiefer Blick in die Flussschlucht des Rio Carrera. Dort unten sieht man eine winzige Ecke vom Fluss.




              steile Bachrinnen bedeuten meistens Geplackere


              Camp 7 (880 m) (Pauls Foto)


              ich schreibe mein Tagebuch (Pauls Foto)

              8.Tag:
              Es geht weiter nach Norden, wieder den ganzen Tag durch Wald. Es ist größtenteils ein sehr schöner Südbuchenurwald.
              Laut Karte wandern wir nun in den Perito Moreno Nationalpark rein. Schilder stehen hier aber natürlich keine. Der Wald ist im großen und ganzen weglos relativ gut bewanderbar. Ab und zu gibt’s mal plackerige Abschnitte mit dichtem Unterholz. Im großen und ganzen habe ich das Gefühl, je weiter nach Norden wir kommen, desto nerviger wird der Busch.

              Nach einer Stunde taucht rechts unten das Südende des Lago Nansen auf. Dieser See ist 28 bis 29 Kilometer lang und kurvt sich wie ein enger Fjord durch die vergletscherte Gebirgswildnis des Perito Moreno Nationalpark.


              erster Blick auf den Lago Nansen

              Wir traversieren schräg den bewaldeten Hang runter zum See und folgen nun das Ufer Richtung Norden. Bei einer flachen Bachmündungssenke machen wir Mittagspause.
              Die Stechfliegenplage ist mittlerweile fast unerträglich geworden, ähnlich wie die Mückenplage in Lappland. Sowas habe ich in Patagonien zuvor noch nie erlebt und auch überhaupt nicht damit gerechnet! Deshalb hatten wir natürlich auch kein Mückenmittel mit!
              Beim Provianteinkauf in El Chaltén hatte ich das Mückenmittel sogar noch in der Hand und frage Paul, „sollen wir das kaufen und mitnehmen?“
              Wir entscheiden beide, „nein, das brauchen wir nicht.“
              Das war ein großer Fehler,........wir hätten es auf diesem Trek sehr dringend gebraucht!!

              Wir folgen das Seeufer heute noch für etwa 10 Kilometer. Es geht dabei ständig rauf und runter durch dichte verwunschene Wälder über etliche Hügelrücken, mehr oder weniger weit oberhalb des Ufers. Direkt am Ufer kann man hier nur an wenigen Stellen wandern.

              Gegen halb sechs schlagen wir im dichten Busch am Ufer unsere Zelte auf. Dies ist zwar nicht die idealste Campstelle, aber in den letzten paar Stunden hatten wir auch keine besseren gefunden.


              weglos durch Wald


              Lago Nansen (800 m)


              der See ist groß und man sieht immer nur einen kleinen Teil davon


              am Seeufer




              Blick nach Norden = unsere Wanderrichtung


              (Pauls Foto)


              Lago Nansen


              Stechfliegenplage






              Camp 8 (800 m)


              Blick vom Camp über den Lago Nansen
              Zuletzt geändert von berniehh; 18.07.2016, 22:04.
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              • berniehh
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                #87
                AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

                Teil 5 - die Lago Nansen Westseite

                9.Tag:
                Die nächsten zwei Tage folgen wir das Westufer des Lago Nansen durch den abgelegenen Teil des Perito Moreno Nationalparks. Und am Ende des Sees wollen wir mal für einen Tag die grüne Grenze rüber nach Chile queren.

                Der Lago Nansen ist ziemlich groß, ungefähr halb so lang wie der Bodensee, aber keine einzigen Wege führen dorthin. Der gesamte See, sowie der größte Teil des restlichen Nationalparks ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Offiziell dürfen da nur Forscher rein. Trekking ist verboten.

                .....................................................................

                Anmerkung: Die Infos, die man im Netz über den Perito Moreno Nationalpark findet, handeln nur von den offiziellen Campingplätzen im kleineren Ostteil des Parks (die alle einen Pistenanschluss haben) und von den Tageswanderungen, die man in diesem Teil des Parks gnädigerweise noch machen darf (aber meist auch nur entlang der Fahrpisten).
                Kaum zu glauben, sie wollen tatsächlich erreichen daß die Besucherzahl des Parks noch steigt. Allerdings nur die Zahl der Campingtouristen, die mit dem Auto reisen. Trekker sind dort unerwünscht.


                ......................................................................

                Wir wandern weiter durch dichten Südbuchenurwald das Seeufer entlang, meistens relativ nah am Wasser. Der Vorwärtskommen ist recht nervig, der Waldboden sehr gestrüppig und voll mit Unterholz. Nur an wenigen Stellen können wir den schmalen Steinstrand folgen, was mal für ein kurzes Stück leichtes Vorwärtskommen beschert.


                wir folgen weiter weglos das Seeufer


                nur an wenigen Stellen bescheren schmale Steinstrände mal ein gutes Vorwärtskommen

                Nach 3h30 erreichen wir den Beginn der flachen Halbinsel, die ein ganzes Stück in den See reinreicht und den Süd vom Nordteil des Lago Nansen trennt. Die nächsten viereinhalb Kilometer ist easy going entlang flacher Geröllstrände um die Halbinsel herum. Die Landschaft ist traumhaft schön mit der türkisen Wasserfarbe und den Stränden. Endlich mal normales Wandern mit gutem Vorwärtskommen. Hier wären auch super Campstellen, aber leider ist es noch zu früh für Feierabend.


                hier erreichen wir den Beginn der Halbinsel


                Cord. de la Concepción




                im Hintergrund die vergletscherte Cord. de la Concepción


                Mittagspause am Gletscherfluss


                leichtes Wandern auf flache Geröllstrände


                Bootswrack am Strand (Pauls Foto)


                Lago Nansen


                schöne Bucht



                Am Ende der Halbinsel wird das Gelände wieder schwieriger. Zunächst versperrt ein steiles Felsufer den Weiterweg, wo wir mühsam rüberklettern müssen. Dann geht’s über sanfte Waldrücken, gemischt mit leicht bewanderbare Geröllstrände. Wir sind nun im nördlichen Teil des Lago Nansen und biegen kurz darauf in den nordwestlichen Seearm rein.


                Buschgeplackere durch dichten Wald


                Blick zurück über die Halbinsel


                weglos wandern wir weiter durch Wald am Ufer entlang. Dort vorne verzweigt sich der Lago Nansen in zwei Arme: Nach rechts führt der nördliche Seearm hoch und nach links der Nordwestliche (=unsere Route)


                Lago Nansen


                (Pauls Foto)




                die nächste kleine Bucht (Pauls Foto)




                Camp 9 (800 m) (Pauls Foto)

                Zwei bis drei Kilometer weiter schlagen wir kurz nach der Furtung eines Gletscherflusses oberhalb der Seeböschung unser Camp auf. Dies ist die letzte mögliche Campstelle, bevor ein steiler Hang bis zum Ufer abfällt. Wir sehen daß es schwierig werden wird, da vorbeizukommen. Das wird wohl die Schlüsselstelle am Lago Nansen werden.

                Der Abend am Camp wird uns durch die unglaubliche Stechfliegenplage ganz gewaltig vermiest! Weil wir dummerweise kein Mückenmittel mitgenommen haben packen wir uns komplett in Klamotten ein und ich trage auch den ganzen Tag meine Sturmhaube. Sonst hält man es kaum aus!

                10.Tag:

                Heute wird ein harter Tag, der deutlich härteste bis jetzt auf dieser Tour.
                Die erste Hürde ist der anderthalb Kilometer lange Steilhang, der kurz hinter unserem Camp beginnt und bis zum Seeufer abfällt. Im auf und ab steigen wir über felsige Bergrücken (mit paar Kletterstellen) ein ganzes Stückchen oberhalb des Ufers diesen nordwestlichen Seearm entlang. Nicht nur der Hang ist steil sondern auch der Wald deutlich schwieriger und Unterholzbewachsener wie gestern. Das Vorwärtskommen ist sehr langsam.


                Blick zurück nachdem wir den ersten Steilhang passiert haben (Pauls Foto)



                Erst nach anderthalb Stunden erreichen wir bei einer kleinen Gletscherfluss-Einmündung das vermeintliche Ende des Steilhanges. Aber Pustekuchen,.....gleich danach fängt auch schon der nächste Steilhang an (was man vorher noch nicht einsehen konnte) und dieser ist genauso hart und plackerig wie der erste.
                An dessen Ende steigen wir runter zum Ufer, wo uns paar kurze Geröllstrände ein leichtes Vorwärtskommen bescheren, bis zu einer kleinen Landzunge. (4h25 = 3,4 km Luftlinie vom Camp)


                Buschgeplackere am steilen Hang




                essbare Beeren findet man hier massenweise


                kurze Geröllstrände erleichtern das Vorwärtskommen

                Unsere Hoffnung war, daß sich diese leichten Geröllstrände hinter der Landzunge fortsetzen. Dies ist aber leider nicht der Fall. Gleich dahinter wird das Ufer wird wieder steil, felsig und sehr schwierig. Und das Unterholz mörderisch dicht. Da hilft nur noch eins: das Ufer endgültig verlassen und ein ganzes Stück nach oben steigen, dort dann um Bergrücken und schluchtige Bachgullies den Hang traversieren. Das Vorwärtskommen wird deutlich besser wie unten am Seeufer.


                kleine versteckte Buchten (Pauls Foto)


                abenteuerliche Route


                Lago Nansen - wir verlassen das Ufer und steigen nach oben


                von weiter oben hat man einen schönen Rundblick


                Blick zurück


                weglos durch Wald

                Gegen Abend übersteigen wir einen felsigen Bergrücken (1150 m) und dahinter bietet sich uns ein phantastisches Panorama runter in das nördliche Ende dieses Seearms und auf den dahinter liegenden Lago del Volcán, was unsere Route für morgen werden soll. Dies ist wirklich eine sehr abgeschiedene Wildnis.
                Paar steile felsige Rinnen werden noch traversiert, bis wir auf einer flachen Bergrückenterasse im dichten Südbuchenwald eine super Campstelle finden. Das Wasserholen dauert aber eine Weile und gestaltet sich etwas kompliziert, weil wir dafür in eine tiefe Bachschlucht runterklettern müssen.

                In 8h50 haben wir heute nur 9 Kilometer geschafft, was aber kein Wunder ist bei dem Gelände.


                super Panorama - im Vordergrund das nordwestliche Ende des Lago Nansen und dahinter der Lago del Volcán (Pauls Foto)


                hier wird es Zeit ein Camp zu finden


                Camp 10 (1040 m)

                11.Tag:
                Der dichte bewaldete Steilhang unten am Ufer des Lago del Volcán sieht recht übel aus. Wir entscheiden uns daher oben zu bleiben und erst am oberen Ende des Lago del Volcán abzusteigen.
                Eine tiefe bewaldete Bachschlucht versperrt uns den Weg, die wir oben umgehen müssen. Daher steigen wir zunächst durch alpinen Busch weiter den Bergrücken hoch bis ins obere Ende dieses Bachtales, kurz vor einer Passhöhe, die rüber nach Chile führt. Im näheren Umkreis dieses Passes finden wir Spuren von Rindern, die von Chile aus illegal über die Grenze rüber nach Argentinien gekommen sein müssen.


                Blick von unserem Camp am Morgen


                Lago Nansen


                vorne der Lago Nansen, hinten der Lago del Volcán (Pauls Foto)



                Wir bleiben auf der argentinischen Seite und steigen hoch ins alpine Gelände oberhalb der Baumgrenze bis auf 1320 m Höhe. Das Gebiet sieht auf der Karte sanft und weitläufig aus und verspricht eigentlich ein gutes Vorwärtskommen. In Wirklichkeit ist das Gelände aber sehr zerfurcht, in dem man gar nicht schnell vorwärts kommt. Im ständigem rauf und runter traversieren wir über diverse Bergrücken, dann durch dichten alpinen Busch runter auf eine moorige Senke, wo wir nach 3h50 erstmal gemütlich in der Sonne Mittagspause machen.


                zerfurchtes alpines Gelände - im Hintergrund die vergletscherten Berge in Chile


                Granit und alpines Grasland


                es geht runter auf eine moorige Senke

                Nach der Mittagspause geht’s weiter über verbuschte Bergrücken an ein oder zwei kleine Seen vorbei, dann den sehr steilen Waldhang runter zum oberen Ende des Lago del Volcán. Bei der Routenfindung gehe ich konzentriert und vorsichtig vor, um zu verhindern daß wir uns in hier hoffnungslos festlaufen.

                Am Lago del Volcán machen wir nochmal eine gemütliche Pause in der Sonne. Hier wären zwar traumhafte Campstellen, aber leider ist es noch zu früh zum campen. Weil wir heute eh noch nicht so viel geschafft haben entscheiden wir uns für den Weitermarsch.


                kleiner See im dichten alpinen Busch


                hier geht´s steil runter zum oberen Ende des Lago del Volcán, im Hintergrund unser Pass nach Chile


                vorne der Lago del Volcán, hinten der Lago Nansen


                letzter Blick auf den Lago Nansen (Pauls Foto)


                Lago del Volcán (800 m)


                Lago del Volcán

                Wir wandern zunächst den flachen dicht bewaldeten Talboden aufwärts, dann in ein nach Norden führendes Nebental rein. Kurz vor der Einmündung dieses Nebenbaches verlassen wir den Talboden und traversieren über Bergrücken die Hänge entlang in dieses Nebental rein, um die enge Bachschlucht unten zu meiden. Dieses Tal soll uns morgen über einen Pass rüber nach Chile führen.


                Kartenstudium im Wald (Pauls Foto)

                Im letzten Waldabschnitt kurz vor der Baumgrenze schlagen wir unser Camp auf. Obwohl wir heute teilweise oberhalb der Baumgrenze waren, haben wir wieder nicht so viel geschafft, in 8h55 nur 11,5 km. Aber immerhin etwas mehr wie gestern. Trotzdem fand ich es OK, das Gelände ist eben anstrengend. Man soll ja nicht meckern, denn es hätte auch deutlich schlimmer kommen können und im neuseeländischen Fiordland schafft man auch mehr Kilometer pro Tag wie hier. Seit Beginn des Lago Nansen vor vier Tagen hat sich unser täglicher Kilometerschnitt drastisch verringert.




                Camp 11 (1089 m)

                Zuletzt geändert von berniehh; 23.07.2016, 23:37.
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                • Hapi
                  Erfahren
                  • 22.09.2015
                  • 426
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                  gefällt mir wieder richtig gut... die Landschaft, Eure Plackerei und überhaupt Danke!!!
                  Look deep into nature and you will understand everything better (A. Einstein)

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                  • SouthWest
                    Erfahren
                    • 28.03.2013
                    • 373
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                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                    Hammer!

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                    • berniehh
                      Fuchs
                      • 31.01.2011
                      • 2408
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                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                      Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

                      Teil 6 - Rio Bravo und Lago Peninsula

                      12.Tag:
                      Weglos wandern wir dieses grasige alpine Hochtal rauf zum Pass, den wir nach 1h20 erreichen. Dieser Pass bildet die Grenze nach Chile, aber Grenzmarkierungsteine finden wir keine. Auf der anderen Seite liegt das Tal des Rio Bravo, mit Wälder, Seen und einem größerem Gletscherplateau,........herrlich.


                      leichtes Wandern zum Pass


                      kleiner See auf der anderen Passseite (1400 m) (Pauls Foto)


                      See beim Pass (Pauls Foto)


                      Blick nach Chile


                      Tal des Rio Bravo in Chile

                      Um weiter Richtung Norden zum Monte San Lorenzo zu gelangen müssen wir ab hier für einen Tag durch Chile wandern und am Talende des Rio Bravo wieder über einen Pass zurück nach Argentinien.
                      Kilometermäßig kürzer wäre allerdings wenn wir auf der argentinischen Seite bleiben würden und Richtung Nordosten am Lago Mogote vorbeiwandern. Das Gebiet um diesen See ist allerdings extrem dicht verbuscht und dort vorbeizukommen sieht sehr schwer aus. Viel schneller und einfacher wäre der kilometermäßig längere Weg über Chile.

                      Paul ist nicht so ganz wohl bei dem Gedanken schon wieder illegal durch Chile zu müssen: „Wenn wir schon über chilenisches Gebiet müssen, dann will ich diesen Abschnitt in einem Tag durchwandern und nicht dort campen. Man muss es ja auch nicht auf die Spitze treiben.“
                      Ich sehe es lockerer,“wir wandern nur durch unerschlossene Natur. Da werden schon keine Leute sein. Und außerdem sind wir auf der argentinischen Seite auch illegal unterwegs.“
                      Das stimmt zwar, aber falls wir auf der chilenischen Seite erwischt werden, wird es wahrscheinlich ernstere Konsequenzen für uns haben, als auf der argentinischen Seite erwischt zu werden.

                      Wir steigen steil runter zum Rio Bravo. Am Fluss stoßen wir auf einen gut erkennbaren Pfad, den wir nun talaufwärts folgen. Die Wolkendecke reisst auf und das Wetter wird zunehmend schön. Der Pfad endet kurz darauf auf einer großen offenen Flusssenke, die wir nun für die nächsten fünf Kilometer aufwärts folgen. Rechts im Wald liegt ein kleiner Viehtreiberunterstand, denn dieses Tal wird als Rinderweideland genutzt.


                      links der Rio Bravo (Chile) und rechts der Lago Mogote (Argentinien)


                      Lago Mogote - an diesen See vorbeizuwandern wäre wohl extrem schwierig geworden


                      Blick nach Chile


                      Rio Bravo


                      Rio Bravo (Chile) - dieses Tal wandern wir hoch


                      Rio Bravo (800 m)


                      Viehtreiberunterschlupf

                      Am oberen Ende der Flusssenke verengt sich der Talboden zu einem engen Felsentor, das bei hohem Wasserstand sicher unpassierbar wäre, weil der Fluss mindestens einmal und gegebenfalls sogar mehrmals gefurtet werden muss. Jetzt bei niedrigem Wasserstand wird man da wohl durchkommen, aber wir haben uns das gespart und sind auf einen verwachsenen Pfad durch Wald über die Hügel auf der orographisch linken Seite geblieben. Der Pfadeinstieg ist schwer zu finden, man muss erst ein Stückchen in den Wald reingehen bis man auf ihn stößt. Ansonsten ist er gut begehbar und man spart sich die Flussquerungen. Einen Kilometer weiter führt der Pfad wieder runter ins Flussbett.


                      dieses Felsentor umgehen wir auf einen verwachsenen Pfad


                      nach einen Kilometer führt der Pfad wieder runter zum Fluss

                      Kurz darauf erreichen wir einen kleinen Gletschersee, an dem wir eigentlich orographisch links vorbeiwandern wollten. Als wir aber den steilen Hang dort sehen, realisieren wir daß es sehr schwer bis unmöglich aussieht den zu traversieren. Wir wechseln also zweimal kurz hintereinander die Flussseite, jeweils beim Seeaus- und Einfluss. Beide Querungen waren flach und problemlos (bei niedrigem Wasserstand).


                      Gletschersee am Talende


                      Flussbettwandern beim Gletschersee (Pauls Foto)

                      Der Fluss kommt links aus einem Gletscher gedonnert und wir steigen geradeaus über Granitrücken in ein grasiges Hochtal rein, das uns über einen Pass zurück nach Argentinien führen soll. Hier stoßen wir auf einen erkennbaren (Rinder)pfad, der sich aber noch vor der Passhöhe wieder auflöst.


                      über Granitrücken steigen wir in ein Hochtal rein (Pauls Foto)


                      (Pauls Foto)


                      durch dieses Hochtal steigen wir über einen Pass zurück nach Argentinien


                      Blick zurück talabwärts


                      kleiner Tümpel auf der Passhöhe (1200 m)

                      Auf der anderen Passseite kommen wir wieder in den Perito Moreno Nationalpark rein. Direkt auf der Passhöhe wären auch mögliche Campstellen und ich scherze zu Paul: „wir können ja auch direkt hier auf der Grenze zelten, dann kann uns keiner was. Falls ein chilenischer Offizieller vorbeikommen sollte, gehen wir eben schnell rüber nach Argentinien und falls ein Argentinier kommt, umgekehrt nach Chile.“
                      Wir steigen dann aber auf der argentinischen Seite doch noch ein kurzes Stück runter, wo wir auf einer grünen Grassenke eine gute Campstelle finden.


                      Abstieg in ein alpines Hochtal zurück in den Perito Moreno Nationalpark




                      Camp 12 (1181 m)


                      Blick vom Camp


                      (Pauls Foto)

                      13.Tag:
                      Heute ist ein herrliches Wetter und es geht weiter durch den Perito Moreno Nationalpark. Wir wandern weglos über flachen Geröllboden das offene alpine Tal abwärts Richtung Lago Peninsula. Das Vorwärtskommen ist gut und das Panorama auf die umliegende Gebirgslandschaft grandios.


                      wir wandern das Tal abwärts


                      herrliche Landschaft im Perito Moreno Nationalpark






                      wir wandern talabwärts (Pauls Foto)

                      Nach vier Kilometer erreichen wir einen hellblauen Bergsee. Auf Blockfelder steigen wir das linke Ufer entlang und dahinter fällt das Tal in einer steilen Stufe ab. Ab hier wird das Vorwärtskommen deutlich schwieriger und wir müssen erstmal eine Weile auskundschaften: Der Bach donnert über große Felsbrocken durch eine Schlucht abwärts. Orographisch links steigen wir über zwei Granitrücken 300 Meter tiefer in den dichten alpinen Busch rein. Dann durch Wald oberhalb der Schucht entlang und runter zum Fluss, den wir zweimal furten müssen.


                      blauer Bergsee




                      hinter dem Seeausfluss fällt das Tal steil ab


                      über Granitrücken geht´s steil runter in den alpinen Busch rein (Pauls Foto) auf dem Talboden liegt der Lago Mogote

                      Nun sind wir endlich auf der großen flachen Talsenke, die wir schon von oben sehen konnten und von der wir uns ein gutes Vorwärtskommen erhofften. Das leichte Gelände lässt aber noch etwas auf sich warten! Für den ersten Kilometer müssen wir uns noch durch nerviges dichtes Unterholz plackern bis wir endlich auf eine große moorige Senke kommen, die wenig später in einen flachen Gerölltalboden übergeht, auf dem wir für 3 Kilometer schnell und einfach das Westende des Lago Peninsula erreichen.


                      endlich leichtes Vorwärtskommen auf der großen flachen Talsenke




                      der Gletscherfluss muss hier gefurtet werden

                      Der Lago Peninsula liegt in einer Traumlandschaft. Der See ist sechs Kilometer lang, mit einer türkisen Wasserfarbe, voll mit Buchten, weisse Strände und umgeben von bewaldete Felsberge.

                      Wir müssen den bewaldeten linken Uferhang entlang und haben uns schon auf ein hartes Buschgeplackere mit langsamen Vorwärtskommen eingestellt. Durch Zufall stoßen wir hier aber auf einen alten Pfad, der schon ziemlich verwachsen ist und seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt aussieht. Der muss noch aus einer Zeit stammen, als das Trekking hier noch nicht verboten war.
                      Der Pfad windet sich die nächsten fünf Kilometer im ständigen auf und ab über bewaldete Rücken oberhalb des Sees entlang und ist zunächst noch einigermaßen gut folgbar. Von einigen Stellen bieten sich herrliche Panoramen. Der Lago Nansen war zwar der größte See auf dieser Tour, aber der Lago Peninsula der eindeutig schönste.

                      Nach zwei bis drei Kilometern wird der Pfad so verwachsen daß er nicht mehr wiederzufinden ist. Nun müssen wir uns einen eigenen Weg suchen, wobei wir hin und wieder nochmal kurze Abschnitte dieses alten Pfades folgen können.


                      links der Lago Peninsula und ganz hinten ein Stück vom Lago Mogote (Pauls Foto)


                      Lago Peninsula




                      auf alten verwachsenen Pfad oberhalb des Lago Peninsula


                      immer wieder hat man herrliche Blicke über den Lago Peninsula




                      (Pauls Foto)


                      vorne der Lago Peninsula - hinten der Lago del Volcán (Pauls Foto)


                      Lago Peninsula









                      Nach zwei Stunden erreichen wir die große helle Geröllsenke am Ostende des Lago Peninsula. Hier schlagen wir unser Camp auf. Heute war mal wieder ein landschaftlich super Tag, der uns zwar einige schwierige Abschnitte bescherte, aber teilweise auch gutes Vorwärtskommen. 18,5 Kilometer haben wir heute geschafft und morgen schwingen wir nach Norden zum San Lorenzo Gletscher.


                      Strand am Ostende des Lago Peninsula (Pauls Foto)


                      Camp 13 (837 m)
                      Zuletzt geändert von berniehh; 30.07.2016, 16:13.
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                      • Mali
                        Gerne im Forum
                        • 02.10.2006
                        • 58

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                        Superschöner Bericht!! Traumhafte Bilder und ne geile Landschaft

                        Habt ihr mal über Forellenangeln nachgedacht? Das wäre doch eine Variante im Speiseplan, oder?? Die Angel wäre zb ein Blinker mit 10-20m Schnur aufgewickelt auf ner Trinkflasche und fertig ist die Rute

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                        • berniehh
                          Fuchs
                          • 31.01.2011
                          • 2408
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                          Zitat von Mali Beitrag anzeigen
                          Habt ihr mal über Forellenangeln nachgedacht? Das wäre doch eine Variante im Speiseplan, oder?? Die Angel wäre zb ein
                          Blinker mit 10-20m Schnur aufgewickelt auf ner Trinkflasche und fertig ist die Rute
                          Nachgedacht noch nicht,.....aber das wäre mal eine geile Idee. Gebratener Fisch am Abend ist doch was leckeres.
                          Ich habe aber noch nie geangelt.
                          Letzten Sommer in der USA hat mir sogar jemand einen Angelhaken geschenkt und gemeint ich müsse es unbedingt man ausprobieren. Bin leider nie dazu gekommen
                          Ausserdem wäre ich wahrscheinlich viel zu ungeduldig dafür. Wenn ich nach spätestens zwanzig Minuten nichts fangen würde, hätte ich erstmal keine Lust mehr aufs Angeln
                          www.trekking.magix.net

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                          • Mali
                            Gerne im Forum
                            • 02.10.2006
                            • 58

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                            ... Ausserdem wäre ich wahrscheinlich viel zu ungeduldig dafür. Wenn ich nach spätestens zwanzig Minuten nichts fangen würde, hätte ich erstmal keine Lust mehr aufs Angeln
                            Beim Blinkern am Fluss schmeißt du ein paar Mal rein und wenn nix beißt gehts einige Meter weiter da wird dir nicht langweilig.
                            Aber in der Gegend wo du unterwegs bist, sind eh keine Angler und die Forellen weniger scheu Da wirst du sicherlich keine 20 min angeln bist du nen Biss hast

                            Ich würde es bei nächster Gelegenheit versuchen

                            Kommentar


                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3979
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                              #94
                              AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                              Ich würde es mit Blinkern auch mal versuchen, wiegt wenig und hat schlimmstenfalls kein Erfolg, bestenfalls Futter für den ganzen Tag Aber die Stelle muss natürlich einigermassen passen.
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • berniehh
                                Fuchs
                                • 31.01.2011
                                • 2408
                                • Privat

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                                #95
                                AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                                Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

                                Teil 7 – die Monte San Lorenzo Ostseite

                                14.Tag:
                                Unser nächstes Ziel ist das Gebiet um den Monte San Lorenzo. Wir wandern also Richtung Norden das flache Flussbetttal des Rio San Lorenzo aufwärts. Die ersten anderthalb bis zwei Kilometer ist das Tal eng und verschluchtet. Es ist unmöglich das Flussbett zu folgen und auch den Fluss zu queren.
                                Uns bleibt nur durch Wald nach oben zu steigen, uns um Bergrücken oberhalb der Schlucht entlangzuplackern durch wirklich übles Unterholz. Durch den dichten Busch kommen wir nur einen Kilometer pro Stunde vorwärts. Das Gelände ist nervig und die Stechfliegenplage gibt uns den Rest. Manchmal schauen wir durch die Bäume und sehen daß die andere Talseite einfacher wäre. Aber dort kommen wir von hier aus nicht hin. Das spektakuläre Panorama auf den 3706 m hohen Monte San Lorenzo entschädigt aber für die Strapazen.


                                Lago Peninsula von unserem Camp


                                Blick durch die Bäume auf den Monte San Lorenzo (Pauls Foto)


                                Stechfliegenplage (Pauls Foto)


                                ab hier können wir runtersteigen ins Flussbett

                                Nach zwei Stunden endet die Schucht und wir können endlich runter ins flache geröllige Flussbett steigen. Erst zwei Kilometer haben wir bis hierher geschafft, aber ab nun erwartet uns leichtes Wandern.
                                Die Stechfliegenplage ist nun endlich ein für alle Mal vorbei. Ab nun geht’s erstmal durch alpines Gelände und dahinter in die trockeneren Gegenden der Andenostseite, wo uns nur noch wenige von diesen Biestern nerven werden.

                                Laut Karte müsste hier irgendwo der Perito Moreno Nationalpark enden. Es beginnt aber gleich das nächste Naturreservat, das die gesamte argentinische Seite des San Lorenzo Massivs bedeckt, durch das wir die nächsten zwei Tage wandern werden. Den Namen des Reservats weiss ich nicht mehr, es ist auf den Karten nicht mit eingezeichnet, aber ich habe mal gelesen daß es die gleichen besucherabweisenden Regulierungen haben soll wie der angrenzende Perito Moreno Nationalpark. Das heisst Trekking ist natürlich verboten (klar, wie sollte es auch anders sein in Argentinien). Um da reinzudürfen muss man sich so ein merkwürdiges Permit besorgen, das nur an wissenschaftliche Expeditonen vergeben wird und nicht an normale Wanderer.

                                Vier bis fünf Kilometer weiter kommt der Fluss auf unserer Talseite links bis an einen steilen Felsrücken ran und hier ist dann Schluss! Daran kommen wir nicht vorbei! Zwei Möglichkeiten gibt es: Entweder durch extrem dichten Busch über den Bergrücken steigen (sieht zwar übel aber machbar aus) oder den Fluss furten (schwierig).
                                Die Furtung scheint uns das kleinere Übel zu sein, also versuchen wir´s. Der Fluss ist echt heftig, Paul geht vorraus und schafft es mit letzter Kraft auf die andere Seite. Ich hinterher. Auf halber Strecke kehre ich wieder um weil mir die Strömung zu reissend wird. Paul ist größer und kräftiger gebaut als ich. Wenn er es gerade so eben über einen Fluss schafft, dann komme ich da nicht mehr rüber.

                                Jetzt stehen wir also hier, jeder auf einer Flussseite und ich schreie zu Paul rüber (der mich bei dem lauten Fließlärm kaum versteht) daß er da warten soll. Ich wander flussabwärts um mir eine andere Furtstelle zu suchen. Nach einen Kilometer finde ich eine.


                                Rio San Lorenzo mit dem Monte San Lorenzo im Hintergrund


                                Rio San Lorenzo


                                schwierige Furt

                                Nun sinds nur noch paar Kilometer über flachen Steintalboden zu einem anderthalb Kilometer langen Gletschersee, in dem der über 10 Kilometer lange San Lorenzo Gletscher reinkalbt, den wir morgen hochwandern wollen. Um zum Gletscher zu gelangen muss der steile Moränenhang am Seeufer traversiert werden und das sieht übel aus. Ursprünglich wollten wir orographisch rechts traversieren. Weil wir aber vorhin den Fluss furten mussten, hat sich das nun erledigt. Nochmal zurück auf die andere Seite furten wollen wir definitv nicht und werden nun orographisch links am See vorbeiwandern. Diese Seite sieht nervig, aber machbar aus. Die andere Seite dagegen schwierig bis kaum machbar. Also war es doch gut daß wir einige Kilometer zuvor den Fluss furten mussten. Den hier zu furten wäre definitiv unmöglich....


                                steiniges Gelände auf dem Weg zum Gletschersee


                                am Gletschersee (1000 m)


                                (Pauls Foto)


                                Paul traut sich ins eisige Wasser

                                Es ist zwar erst Nachmittag, aber weiterzuwandern macht heute keinen Sinn mehr. Wir müssen hier campen. Diese Campstelle am Seeufer gefällt mir aber nicht, der Boden ist mir viel zu sandig.
                                Es sieht aus daß rechts oben am Moränenhang ein Wall liegt und ich vermute daß dahinter vielleicht bessere Campstellen liegen könnten. Zum auskundschaften steige ich da mal hoch (20 min) und finde hinter dem Wall tatsächlich gute Campstellen, sogar mit kleinen Bach. Gleichzeitig entdecke ich daß die Rinne hinter dem Wall sehr gut bewanderbar ist und man auf dieser Route problemlos am See vorbeikommt (ohne den nervigen Hang traversieren zu müssen) und dahinter kann man noch kilometerweit den Gletscher aufwärts folgen, ohne den Gletscher überhaupt betreten zu müssen. Das wird unsere Route für morgen.
                                Wir holen unser Gepäck und schlagen hinter dem Wall unser Camp auf.


                                Camp 14 (1100 m)


                                Blick vom Camp


                                Berge hinter unserem Camp (Pauls Foto)

                                15.Tag:
                                Heute wandern wir die gesamte San Lorenzo Ostflanke entlang. Es wird der landschaftliche Top-Highlightag dieser Tour!!

                                Der San Lorenzo Gletscher ist 10 Kilometer lang und meine Sorge ist daß meine kaputten Steigeisen das nicht mehr mitmachen. Zum Glück können wir aber fast die gesamte Strecke hinter dem Moränenwall oberhalb der orographisch linken Gletscherseite bleiben, so daß sich diese Sorge in Luft aufgelöst hat.

                                Das Vorwärtskommen in der Moränenrinne war langsamer als gedacht. Im ständigen auf und ab geht es immer wieder über Stein- und Felsbrockenfelder. Die Route ist aber trotzdem gut begehbar und viel leichter als unten die rauhe Gletscheroberfläche.

                                Manchmal steigen wir mal kurz nach links auf den Wall für Hammer Panoramen über den Gletscher und entlang der kompletten San Lorenzo Ostwand. Von der argentinischen Seite ist der San Lorenzo nur schwer besteigbar, die Normalroute führt von der chilenischen Seite hoch. Der höchste Gletscherabschnitt liegt hier auf 1300 m und der Gipfel des San Lorenzo auf 3700 m. Das heißt die Ostwand ist also 2400 m hoch! Eine so hohe Wand findet man nur selten! Diese Gegend müsste eigentlich ein Bergsteigerparadies sein, ist aber absolut menschenleer. Klar, man muss ja auch Forscher sein um hier legal reinzudürfen.


                                Monte San Lorenzo mit dem San Lorenzo Gletscher


                                Blick zurück


                                der 3700 m hohe San Lorenzo


                                vom Moränenwall blickt man runter auf die rauhe Gletscherfläche



                                Wir finden Haufenweise Bergkristalle und Paul sogar eine Kamera, die der Eigentümer hier vor vier Jahren verloren hat. Die Kamera ist natürlich im Arsch, aber die Speicherkarte und die Fotos darauf noch in Ordnung. Die Kamera gehört einem Geologen (oder Geologie-Studenten), wahrscheinlich aus Buenos Aires. Er hat hier im Südsommer 2012 zusammen mit zwei Kollegen wissenschaftlche Messungen auf dem Gletscher unternommen. Diesen Forschertrip haben sie nebenbei noch mit Klettern verbunden und die Flüsse auf dem Weg hierher mit Pferden gefurtet.


                                wir finden haufenweise Bergkristalle




                                Blick vom Moränenwall






                                die 2400 m hohe San Lorenzo Ostwand




                                Monte San Lorenzo




                                San Lorenzo Ostwand

                                Am oberen Ende des Gletschers, dort wo er sich nach rechts kurvt und in den Glaciar Lácteo abfließt, müssen wir den steilen Moränenhang runter zum Gletscher steigen. Über fünf Stunden haben wir bis hierher gebraucht. Eine 7 Kilometer lange Gletscherwanderung läßt sich nun nicht mehr vermeiden, denn wir wollen nicht nach rechts den Lácteo runter, sondern geradeaus (nach Norden) über einen Pass zum oberen Rio Oro.

                                Hier oben ist der Gletscher flach, spaltenfrei und einfach bewanderbar. So einfach, daß wir nichtmal unsere Steigeisen brauchen.


                                den steilen Moränenhang müssen wir runter


                                nun sind wir auf dem San Lorenzo Gletscher


                                Richtung Osten blickt man den Lácteo Gletscher runter


                                wir wandern Richtung Norden auf den Pass zu


                                Monte San Lorenzo


                                für 7 Kilometer wandern wir auf dem Gletscher




                                San Lorenzo Gletscher (1300 m)










                                Aufstieg zum Pass - Blick zurück

                                Ich sage zu Paul, „für heute haben wir es geschafft! Hinter dem Pass müssen wir nur noch für paar Kilometer ein flaches Gerölltal abwärtswandern, bis von rechts das Nebental einmündet wo wir morgen hoch müssen. Also eine leichte Wanderung!“

                                Als wir die Passhöhe erreichen und auf der anderen Seite runterschauen, entdecke ich daß sich auf dem Talboden des oberen Rio Oro ein Gletscher entlangzieht, dort wo ich eigentlich einen flachen Gerölltalboden erwartet hatte.
                                Überrascht sage ich zu Paul: „Oh, da unten ist ja ein Gletscher!“
                                Paul wird nun sauer, „langsam wird mir das zuviel mit den Überraschungen auf dieser Tour! Ich kann nicht verstehen wie du bei der Tourplanung diesen Gletscher übersehen konntest!“
                                Hm, einen Trek wie diesen plane ich normalerweise mit Google Earth in nur einem Tag. Die Gegend am oberen Rio Oro habe ich mir nur einmal kurz angeschaut und als „sieht machbar aus“ beurteilt. Damit war das Thema für mich erledigt. OK, wenn ich genauer draufgeschaut hätte, würde ich auch erkennen daß hier ein Gletscher verläuft. Auf meinen Google Maps Kartenausdrucken war dieser Gletscher auch nicht mit drauf, obwohl da normalerweise die Gletscher mit eingezeichnet sind.

                                Nützt aber nichts, wir steigen den steilen Geröllhang runter zum Gletscherrand. Die Gletscherquerung sieht zwar problemlos machbar aus, wir werden aber natürlich längst nicht so schnell vorwärtskommen wie in einem flachen Gerölltal! Das heisst unser Tagesziel schaffen wir heute nicht mehr. Weil wir nicht auf dem Gletscher campen wollen steigen wir nach rechts (Osten) ab zu einem kleinen Gletschersee, am Fuße eines kleinen Passes. Dort schlagen wir unser Camp auf. Mit 19,5 km in 10h25 war heute ein langer Tag.

                                Wir könnten nun morgen den Gletscher Richtung Norden queren und wie geplant über zwei Pässe zum Rio Curiosa. Dann dürfen aber keine weiteren Überraschungen oder schlechtes Wetter mehr dazwischenkommen, denn unsere Zeit wird langsam knapp. Eine kürzere Alternative wäre von unserem Camp direkt Richtung Osten über den Chimenea zum Rio Curiosa. Die Entscheidung heben wir uns für morgen früh auf!


                                "oh, da unten ist ja ein Gletscher!" Abstieg zum oberen Rio Oro (Pauls Foto)






                                Abstieg zum Gletscher (Pauls Foto)


                                Blick zurück zum Pass (Pauls Foto)


                                zu diesem Gletschersee steigen wir ab (Pauls Foto)




                                unser Pass für morgen (Pauls Foto)




                                Camp 15 (1050 m)
                                Zuletzt geändert von berniehh; 07.08.2016, 19:06.
                                www.trekking.magix.net

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                                  Fuchs
                                  • 31.01.2011
                                  • 2408
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                                  AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                                  Durchs San Lorenzo Massiv und Umgebung

                                  Teil 8 – über den La Chimenea zurück in die Zivilisation


                                  der Monte San Lorenzo gesehen von unserem Camp


                                  morgens beim Camp 15


                                  bei Camp 15 (Pauls Foto)


                                  (Pauls Foto)

                                  16.Tag:
                                  Wir entscheiden uns für die Route Richtung Osten über den La Chimenea zum Rio Curioso. Nach einer kleinen Passüberquerung (1500 m) geht es an einen See vorbei und anschließend kilometerweit flach durch weite Gebirgstundra am oberen Rio Lácteo. Dann nach links in ein kleines Nebental rein, wo wir unser Camp aufschlagen. Mit nur 11,5 km war heute mal ein gemütlicher Tag durch leichtes wegloses Gelände.


                                  Aufstieg zum Pass - Blick zurück


                                  Monte San Lorenzo


                                  See hinter dem Pass (1220 m) - im Hintergrund der Monte San Lorenzo


                                  oberer Rio Lácteo




                                  oberer Rio Lácteo


                                  durch weite Gebirgstundra wandern wir talabwärts




                                  dann geht´s in ein Nebental rein


                                  Camp 16 (1250 m)

                                  17.Tag:
                                  Von unserem Camp steigen wir direkt den steilen Geröllhang hoch und folgen den Kamm bis zum Gipfel des La Chimenea auf 2040 m, den wir nach 2h30 erreichen.

                                  Die Aussicht ist zwar super, aber sie wäre noch besser wenn der Monte San Lorenzo nicht in Wolken wäre. Leider schlägt das Wetter um. Immer mehr Wolken ziehen über die Berge und die ersten Schauer kommen runter.

                                  Eigentlich wollten wir von hier noch 6 Kilometer den Kamm Richtung Norden folgen und dann nach rechts runtersteigen in ein Nebental des Rio Curioso. Das wäre eine tolle Kammwanderung geworden mit grandiose Gebirgspanoramen, aber das Wetter macht uns leider einen Strich durch die Rechnung. Es sieht zu schlecht aus. Wir entscheiden uns wohl oder übel auf die Kammwanderung zu verzichten.


                                  Aufstieg zum La Chimenea




                                  Blick zurück ins Tal




                                  der Monte San Lorenzo liegt in Wolken




                                  La Chimenea (2040 m)


                                  auf dem Gipfel


                                  Blick vom La Chimenea




                                  Blick nach Norden


                                  Blick nach Süden

                                  Vom La Chimenea steigen wir direkt runter ins Tal des Rio Curioso, das wir heute noch über 10 Kilometer abwärts wandern.

                                  Dieses Tal gehört zu einer Estancia und wirkt ziemlich überweidet. Größtenteils folgen wir einen ausgetretenen Rinderpfad, aber auch dort wo der Pfad sich mal für ne Weile auflöst, ist das Wandern einfach. Bei der Einmündung eines Nebentales schlagen wir nach insgesamt 18 Kilometer unser Camp auf.
                                  Dieses Tal wird uns nun bis runter in die flache Pampa führen.




                                  Abstieg ins Tal des Rio Curioso


                                  Wir wandern talabwärts


                                  im Tal des Rio Curioso


                                  Camp 17 (980 m) am Rio Curioso - unsere Zelte stehen versteckt in den Büschen.

                                  Morgen will ich nochmal einen Abstecher hoch zum Kamm machen, für ein super Panorama auf den Cerro dos Picos. Diese Aussicht ist uns heute ja aufgrund der nicht gemachten Kammwanderung leider entgangen.

                                  18.Tag:
                                  Es regnet, aber ich will auf den Abstecher trotzdem nicht verzichten und spektuliere darauf daß das Wetter heute vielleicht noch aufklart. Paul will nicht mitkommen, er wartet im Camp. Ich sage ihm daß ich spätestens um 15 Uhr wieder zurück bin und dann können wir für heute noch paar Kilometer talabwärts wandern.

                                  Nach fast sechs Stunden bin ich zurück beim Camp, klitschenaß und durchgefroren. Dieser Abstecher war für die Katz. Es hat die ganze Zeit nur geregnet und die Aussicht vom Kamm war wegen Nebel und Wolken gleich null!


                                  das Nebental, das ich hochwander, ist trotz des Wetters aber ganz attraktiv


                                  Blick vom Kamm (1780 m) im Regen, Nebel und Schneefall. Ich warte über 30 Minuten bis der Nebel mal für paar Minuten aufklart, aber eine spektakuläre Aussicht ist was anderes

                                  Am liebsten würde ich hier eine zweite Nacht campen und gegebenfalls morgen nochmal zum Kamm hochsteigen, falls das Wetter sich bessert. Paul will aber möglichst schnell raus und den Trek beenden, also brechen wir um halb fünf endgültig auf. Natürlich klart es jetzt auf und die Sonne kommt raus. Achteinhalb Kilometer wandern wir heute noch talabwärts.

                                  Die letzten Waldabschnitte verschwinden und die Landschaft ändert sich mehr und mehr zu einem offenen Pampa und Grastal. Die Berge werden niedriger und sanfter. Bei einer alten heruntergekommenen Viehtreiberhütte schlagen wir unser Camp auf. Morgen werden wir diesen Trek beenden.


                                  wir wandern weiter den Rio Curioso abwärts und das Wetter klart jetzt auf


                                  der Wald endet bald


                                  Camp 18 (858 m) bei einer alten Viehtreiberhütte

                                  19.Tag:
                                  Für den Endspurt zurück in die Zivilisation wandern wir bei wolkenlosem Himmel weiter dieses sanfte Grastal abwärts und nach zwölf Kilometer stoßen wir am Lago Pueyrredón auf die erste Piste.


                                  Abstieg in die flache Pampa. Links der Lago Pueyrredón und rechts der Lago Posadas




                                  unten stoßen wir auf die erste Piste

                                  Wir wandern entlang der Westseite des Lago Posadas, teils weglos und teils auf einer Piste. Dabei kommen wir an einer Estancia vorbei, wo wir den ersten Menschen seit 19 Tagen sehen.
                                  Am Ende des Lago Posadas stoßen wir auf eine breite Hauptpiste und nach kurzer Zeit nimmt uns das erste vorbeikommende Auto die paar Kilometer zur kleinen Siedlung Lago Posadas mit. Damit ist dieser phantastische Trek also beendet! Ein Fazit erspare ich mir hier, das habe ich ja schon am Beginn geschrieben.


                                  Lago Posadas (190 m)


                                  hier passieren wir die erste Estancia und sehen den ersten Menschen seit 19 Tagen.


                                  auf einer Piste geht´s am Lago Posadas entlang


                                  schöner Strand am Lago Posadas


                                  als wir auf eine breite Hauptpiste stoßen endet unser Trek


                                  Picknick auf einer Parkbank in Lago Posadas

                                  In Lago Posadas fühlt man sich wie am Ende der Welt. Nach einem kurzen Besuch des Dorfladens und kleinem Picknick auf einer Parkbank brechen wir auf Richtung Coyhaique, über 400 Kilometer entfernt in der chilenischen Region Aisén. Von dort wollen wir unseren nächsten Trek durch die Cordillera Castillo starten.

                                  auf nach Chile

                                  Als erstes müssen wir 75 Kilometer auf einer wenig befahrenen Piste hinter uns bringen bis zur Ruta N40. Ich rechne überhaupt nicht damit heute noch von Lago Posadas wegzukommen und schaue mir schon die Büsche am Straßenrand an, um abzuchecken ob man dahinter vielleicht campen kann.

                                  Nach nur 30 Minuten hält völlig überraschend das erste vorbeikommende Auto an. Der Fahrer des Jeeps will ins 200 Kilometer entfernte Perito Moreno. Whow, das nenne ich mal Glück!
                                  Unterwegs hält er paarmal an, um mit seinem Jagdgewehr auf Guanakos und Nandus zu schießen.

                                  Auf dem Weg zur N40 machen wir noch einen Abstecher zu einer Estancia, um einer sehr ärmlichen Bauernfamilie mit sieben Kindern Weidezaundraht zu liefern. Bevor es weitergeht will der Fahrer „nochmal kurz“ für einen Mate (=argentinischer Tee) rein ins Haus. Wir dürfen natürlich auch mit reinkommen. Aus dem „nurmal kurz“ sind über zwei Stunden geworden und als wir dann endlich weiterfahren, wird es schon dunkel. Gegen Mitternacht erreichen wir die kleine Stadt Perito Moreno, wo wir am Straßenrand unsere Zelte aufschlagen.


                                  auf dem Weg zur Ruta N40


                                  schöne Landschaft (fotografiert aus dem Autofenster)


                                  das Familienoberhaupt der abgelegenen Estancia

                                  Von Perito Moreno gibt es zwei Wege nach Coyhaique: Der kürzere Weg ist 220 Kilometer lang und führt entlang einer kaum befahrenen Piste über Puerto Ibáñez.
                                  Die viel häufiger befahrene Standardroute führt über Chile Chico und der Carretera Austral, ist aber mit 450 Kilometer doppelt so lang. Wir entscheiden uns für die kurze Route, ein Fehler!
                                  In zwei Stunden kommen nur zwei Autos vorbei und beide Fahrer zeigen uns per Handzeichen daß sie nur ein kurzes Stück fahren. Tatsächlich kommen sie wenig später auch wieder zurück.

                                  Jetzt ändern wir unseren Plan und entscheiden uns entlang der Hauptstraße über Chile Chico zu trampen. Nach nur kurzer Zeit hält schon ein kleiner Lastwagen an, der uns in die 60 km entfernte Grenzstadt Los Antiguos mitnimmt.
                                  Die Straße führt am Lago Buenos Aires vorbei, ein 150 Kilometer langer See, der halb in Argentinien und halb in Chile liegt. Der chilenische Teil des Sees heißt aber Lago General Carrera.

                                  Unser Fahrer, der hier in der Nähe aufgewachsen ist, erzählt uns einiges über die Gegend. Dabei übertreibt er maßlos mit seiner Behauptung daß dies der größte See der Erde sein soll. In Wahrheit ist es nur der größte See Chiles und der viertgrößte Argentiniens.

                                  Die kleine Stadt Los Antiguos ist bekannt für ihre Kirschen, die in den künstlich bewässerten Oasen im Umkreis der Stadt prächtig gedeien.


                                  die kleine Grenzstadt Los Antiguos


                                  Denkmal vom Falklandkrieg. Auch 34 Jahre nach dem verlorenen Krieg mit Großbritannien um die Falklandinseln beharren die Argentinier immer noch darauf daß die Malvinas (=einheimischer Name der Falklandinseln) zu Argentinien gehören

                                  Ein anderes Auto nimmt uns die restlichen paar Kilometer zur chilenischen Grenze mit. Die Grenzabfertigung zieht sich in die Länge. Nur mit Pass vorzeigen und weiterfahren ist es nicht getan. Daher bildet sich vor der Grenze auch meistens ein Stau, obwohl auf dieser Strecke eigentlich kaum Verkehr ist. Wir als Fussgänger kommen aber deutlich schneller durch als die Autofahrer weil wir uns nach den Einreiseformalitäten an der Zollkontrolle vorbeimogeln können, wo nochmal eine lange Schlange stand.


                                  Grenzübergang nach Chile

                                  Von der Grenze laufen wir die 8 km nach Chile Chico, einer Kleinstadt mit 4000 Einwohnern. Die Wirtschaft basiert auf Fischfang, Schafzucht und Anbau von Früchten (Aprikosen und Kirschen). Chile Chico ist unsere erste Stadt in Chile und die einzigste Siedlung für die nächsten über 100 Kilometer.

                                  Mit einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von weniger als einen Einwohner pro Quadratkilometer ist die Region Aisén die am dünnsten besiedelte Region Chiles. Die Hälfte der Einwohnerzahl lebt in der Hauptstadt Coyhaique. Es gibt also noch viel unerschlossene Wildnis. Diese Region ist von vergletscherten Gebirgen, Fjorden und zahlreichen Inseln durchzogen. Die Grenznahen Gebiete zu Argentinien sind recht trocken aber weiter westlich bedecken dichte valdivianische Regenwälder das Land.

                                  Aisén ist ein Trekkingparadies, aber außer der drei bis viertägigen Standardroute durch die Cordillera Castillo gibt es in dieser Provinz kaum weitere markierte Trekkingrouten. Alles ist noch recht unbekannt, unerschlossen und abenteuerlich. Nach Aisén kommen deutlich weniger Rucksackreisende wie nach Südpatagonien.

                                  Wir entscheiden uns für einen Ruhetag zwei Nächte in Chile Chico zu bleiben und erst übermorgen weiter nach Coyhaique zu reisen. Es gibt mehrere Campingplätze im Ort und auf einem quartieren wir uns ein.


                                  Chile Chico am Lago General Carrera


                                  Chile Chico


                                  Chile Chico (Pauls Foto)




                                  auf dem Campingplatz in Chile Chico

                                  Wir sind davon ausgegangen enlang der Carretera Austral nach Coyhaique reisen zu müssen. Das sind 380 km, wobei über dreiviertel der Strecke auf Schotterpiste führt. Diese Strecke ist entweder langwierig (per Anhalter) oder teuer (mit dem Bus). Busfahren ist in Aisén zwar günstiger wie in Argentinien aber teurer wie im Rest Chiles. Die meisten Rucksackreisende nehmen diese Route und man sieht am Ortsrand auch immer Tramper stehen. Und Stunden später stehen sie immer noch da.

                                  Wir erfahren hier daß es auch eine recht günstige Fährverbindung über den Lago General Carrera nach Puerto Ibáñez gibt. Die zweieinhalb stündige Überfahrt kostet nur 2100 clp (=weniger wie 3 Euro). Von Puerto Ibáñez kann man dann mit dem Bus für 5000 clp die restlichen 100 km nach Coyhaique fahren. Das ist viel billiger als die direkte Busverbindung von Chile Chico nach Coyhaique. Das machen wir natürlich auch und sparen uns somit das zeitraubende Trampen.
                                  Das Ticketbüro öffnet nur zu einer bestimmten Uhrzeit. Das heisst alle Leute, die ein Fährticket wollen, kommen zur gleichen Zeit dorthin und so müssen wir da eine Stunde in der Schlange stehen.

                                  Natürlich sollte auch nicht unerwähnt bleiben daß die andere Strecke über die Carretera Austral landschaftlich deutlich spektakulärer ist (die bin ich auf meiner ersten Patagonienreise getrampt). Erstbesuchern oder Leuten, die nicht ausschließlich zum Trekken unterwegs sind, würde ich also die längere Strecke empfehlen.


                                  Lago General Carrera - der größte See Chiles
                                  Zuletzt geändert von berniehh; 13.08.2016, 12:58.
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                                    Erfahren
                                    • 10.01.2010
                                    • 335
                                    • Privat

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                                    Toller Bericht.
                                    Deine Homepage ist sehr interessant, viele originelle Touren, sehr gute Fotos und die "Satellitenbilder" gefallen mir auch.
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                                    • berniehh
                                      Fuchs
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                                      Zitat von Mali Beitrag anzeigen
                                      Beim Blinkern am Fluss schmeißt du ein paar Mal rein und wenn nix beißt gehts einige Meter weiter da wird dir nicht langweilig.
                                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                      Ich würde es mit Blinkern auch mal versuchen, wiegt wenig und hat schlimmstenfalls kein Erfolg, bestenfalls Futter für den ganzen Tag .
                                      ich werd´s bei Gelegenheit mal ausprobieren

                                      Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
                                      Toller Bericht.
                                      Deine Homepage ist sehr interessant, viele originelle Touren, sehr gute Fotos und die "Satellitenbilder" gefallen mir auch.
                                      Danke Es freut mich daß dir meine Seite gefällt.
                                      Blöd nur daß ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen bin meine letzten Reisen (USA und Patagonien) da mit reinzustellen.
                                      Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Jahr noch.
                                      www.trekking.magix.net

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                                      • slarti
                                        Erfahren
                                        • 08.01.2011
                                        • 121
                                        • Privat

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                                        AW: [AR] [CL] Patagonientrekking abseits der Standardrouten

                                        Ich muss noch erwähnen, dass ich die letzten Tage der Tour etwas mürrisch wurde. Mir war's mit 19 Tagen einfach etwas zu lang und ich wollte dann endlich raus, während Bernd sicherlich noch ein paar Tage mehr gefallen hätten. Zumal ich mich mit meiner Verpflegung verkalkuliert hatte und rationieren bzw. etwas von Bernd leihen musste. Nichtdestotrotz war das für mich die abwechlungsreichste und schönste Tour, vielleicht auch, weil es so abgelegen und unbekannt war. Für mich stand danach fest, beim nächsten Trek nur als absolutes Maximum 20 Tage zu planen, während Bernd mindestens 20 Tage trekken wollte.

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                                        • BohnenBub
                                          Erfahren
                                          • 15.09.2012
                                          • 294
                                          • Privat

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                                          Super starke Tour!

                                          "Oh, ein Gletscher"

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