Pipeline-Wandern

[Werner Hohn]

Heute bin ich mal wieder ein Stück weit an den gelben Pfosten einer Pipeline entlang gewandert. Da ist mir die Idee gekommen, man könnte statt Wald- und Feldwege einfach mal die Trasse einer Pipeline nehmen. Die gelben Pfosten stehen zwar nicht immer auf Sicht, doch die Trasse ist zumindest im Wald gut erkennbar. Probleme dürfte es bei Getreidefeldern und Wiesen geben wenn Vieh drauf ist.

Hat das schon mal jemand gemacht? Und gibt es Karten? Bei OSM sind ein paar Pipelines eingetragen, die jedoch in den üblichen Karten nicht angezeigt werden.

Früher gab es "Trassengänger", die die Strecke regelmäßig abgelaufen sind. Vielleicht ist noch einer gut zu Fuß, und liest das hier. Okay, eher hat man 5 Richtige.

[Vegareve]

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Da ist mir die Idee gekommen, man könnte statt Wald- und Feldwege einfach mal die Trasse einer Pipeline nehmen.

Könnte man (vielleicht), aber würde sich das landschaftlich lohnen?

[Mika Hautamaeki]

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Könnte man (vielleicht), aber würde sich das landschaftlich lohnen?

Wenn ich an das Video vom Bohnenbub auf den Lofoten denke: Ja, da war zumindest ein Teil auf einer Pipeline.

[blauloke]

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Bei mir in der Nähe läuft die von Rußland kommende Gaspipline vorbei. Im Wald ist die Schneiße offen gehalten. Wenn die Pipline unter den Felder verläuft müsste man diese halt an den Rändern umgehen. Hier in der Gegend lohnt es sich schon landschaftlich, kommt halt auf die jeweilige Gegend an. Ein weiterer Vorteil ist die gerade Linienführung. Man braucht keine sinnlosen Kurven laufen.
Im Winter kann man auch direkt der Trasse über die Felder folgen. Leicht zu erkennen am geschmolzenen Schnee oberhalb der Rohre. Der restliche Acker ist von Schnee bedeckt.

[German Tourist]

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Diese Idee hatten schon andere - in ziemlich großem Umfang....

http://www.backpacker.com/trips/alas...at-long-trail/

[chinook]

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Ich find ja ((sehr(alte)) Mauern viel attraktiver ...


-chinoook

[Werner Hohn]

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The trail would follow an existing gravel service pad for the Trans-Alaska Pipeline (TAPS).

Quelle: backpacker.com

So einfach ist das hier nicht. Hier gibt es keine Wege für Service-Fahrzeuge. Darin liegt ja der Reiz. Man muss einer Schneise folgen, die meist schon wieder zugewachsen ist. Alle paar hundert Meter steht ein gelber Markierungspfahl. Mehr ist nicht. Trassengänger, die die Schneise freihalten, gibt es schon lange nicht mehr. Heute wird vom Hubschauber aus kontrolliert.

Ob Wandern auf einer Ferngasleitung sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Die sind halt schnurgerade. Die bei mir knallt in Fallline den Berg hinunter ins Tal und auf der anderen Seite geht es so wieder hoch. Die Straße, die gequert wird, braucht dafür ein paar Serpentinen.

Einige Fixpunkte wären nicht schlecht. In der Hoffnung auf eine schnurgerade Strecke könnte man nach Kompasskurs gehen. Der Winter ist vermutlich besser als der Sommer. Das Laub ist dann runter und die gelben Stangen sind im grauen Einerlei besser zu sehen.

[Werner Hohn]

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Ich find ja ((sehr(alte)) Mauern viel attraktiver ...


-chinoook

Entlang einer alten "Mauer" bin ich heute kurz der Ferngasleitung gefolgt. Du wirst wissen wo, denn da bist du auch schon entlang gewandert.

[Prachttaucher]

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Einen ähnlichen Gedanken hatte ich schon mal : Fernleitung - die erkennt man gut, sind oft in Karten eingezeichnet und im Wald sind dafür teilweise richtige Schneisen geschlagen.

[tomy38]

AW: Pipeline-Wandern

Hallo,

ich habe so eine öhnliche Idee.

Ich werde alte, vergessens Bahntrassen begehen.
Bei uns in der Gegend gibt es einige davon.

Gruß

Thomas

[TanteElfriede]

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...wenn Du das machen willst.. gab es nicht sogar mal den Beruf des Trassenläufers? Der z.B. auf Baumbewuchs etc. zu prüfen hatte... wäre doch lustig da sogar noch ein paar Cent für zu bekommen...

[tizzano1]

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Tja, so sind sie halt, unsere lieben deutschen Wanderfreunde: Immer auf der Suche nach der Richtung und erfreut, wenn diese gefunden wird...auch wenn es Gasleitungsköpfe sind

[lina]

AW: Pipeline-Wandern

An jeder Wegkreuzung würfeln und dann dementsprechend abbiegen wäre auch noch eine Option
(vorher natürlich festlegen, welche Zahl welche Richtung sein soll)

[Werner Hohn]

AW: Pipeline-Wandern

Einen ähnlichen Gedanken hatte ich schon mal : Fernleitung - die erkennt man gut, sind oft in Karten eingezeichnet und im Wald sind dafür teilweise richtige Schneisen geschlagen.

Wenn ich mir den Wildwuchs unter den großen Fernleitungen anschaue, könnte es Probleme geben. Das Gestrüpp wird ja alle paar Jahre zurückgeschnitten. In der Regel bleibt das liegen. Neues Gestrüpp wächst drüber. Was unter unseren Fernleitungen wächst, halte ich für undurchdringlich. Helfen würde Ausweichen unter die Bäume am Rand der Schneise. Einfacher sind Talquerungen. Wenn das Tal tief genug ist, bleiben die Bäume stehen. Weil Freileitungen Wohngebiete überqueren, muss man zudem eine passende Strecke wählen.

Vorteil Freileitungen: Verlaufen ausgeschlossen.

Nimm ein Handy mit Induktionsladung mit.

Ich werde alte, vergessens Bahntrassen begehen.
Bei uns in der Gegend gibt es einige davon.

Trassen mit Gleisen oder ohne? Laufen auf Bahngleisen ist fürchterlich. Der Abstand der Schwellen harmoniert nicht mit dem menschlichen Schrittmaß. Wenn du einen kurzen Schritt hast, könnte es passen. Vor Jahren bin ich ca. einen Kilometer auf den Gleisen der stillgelegten Brexbachtalbahn (Pfadfinder kennen zumindest das Tal) gelaufen und war froh, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Im ODS.magazin Nr. 4 ist ein Bericht über das Bahntrassenwandern in Frankreich. Das auf Trassen, die nicht fürs Wandern erschlossen sind. Überwucherte Gleise, Brombeeren, Gestrüpp, gammelige Tunnel und rostige Viadukte!

Wenn es mal nicht daheim sein soll, die Strecken:

Cahors - Capdenac (Quercyrail) 71 km, Midi-Pyrénées

Tageswanderung über den Viaduc des Fades (höchster Eisenbahnviadukt Frankreichs), Département Puy-de-Dôme

Tournemire-Roquefort - Le Vigan 62 km, Département Gard

Wenn es hier endlich mal trocken wird, werde ich einen Versuch starten. Einmal der Pipeline hinterher. Ich bin gespannt, wo ich rauskomme und wie weit ich überhaupt komme.

[Prachttaucher]

AW: Pipeline-Wandern

Wenn ich mir den Wildwuchs unter den großen Fernleitungen anschaue, könnte es Probleme geben. Das Gestrüpp wird ja alle paar Jahre zurückgeschnitten. In der Regel bleibt das liegen. Neues Gestrüpp wächst drüber. Was unter unseren Fernleitungen wächst, halte ich für undurchdringlich. Helfen würde Ausweichen unter die Bäume am Rand der Schneise. Einfacher sind Talquerungen. Wenn das Tal tief genug ist, bleiben die Bäume stehen. Weil Freileitungen Wohngebiete überqueren, muss man zudem eine passende Strecke wählen.

Vorteil Freileitungen: Verlaufen ausgeschlossen.....

Schöne Trassen im Wald finden sich vermutlich auch nur bei noch relativ neuen Leitungen ? Oder müssen die Masten für etwaige Wartungseinsätze zugänglich bleiben ?

[Mus]

AW: Pipeline-Wandern

Soviel ich weiß, gibt das orangene Blech oben auf dem gelben Pfosten die Richtung an. Wenn es gerade ist, geht es geradeaus weiter, ist es leicht schräg montiert, mach die Pipeline einen Knick in diese Richtung. Das könnte ja auch weiterhelfen.

[Werner Hohn]

AW: Pipeline-Wandern

Vermutlich ist das richtig. Heute habe ich mir einen Startpunkt ausgeguckt und dabei festgestellt, das Pipelinestrecken wohl gelegentlich freigeschnitten werden. Der Bulldozer fährt wie es scheint auf der Seite mit dem Daten vorbei und macht gut 3 Meter platt.


Hier ist das gut zu erkennnen. Das ist der wahrscheinliche Startpunkt an der L257 bei Bad Hönningen.


Hier soll der erste Versuch enden. Das ist beim Gut Weiherhof oberhalb Rheinbrohl. Einen halben Kilometer weg ist die Wüstung Rockenfeld (Heimat DER Rockefellers). Einen halben Kilometer in die andere Richtung ist röm. Kleinkastell "Am Forsthofweg". Da haben in den ersten ods-Jahren jede Menge odsler ihre Rucksäcke vorbeigeschleppt.

Bis hierhin sind es vom obigen Schild gut 6 km Luftline. Nach dem ersten Drüberpeilen bin ich sicher, dass die Strecke mind. 4 Knicke macht. Ich bin froh wenn es für einen 3er Schnitt langt. Gummistiefel und feste Arbeitshandschuhe müssen zwingend mit.

Wenn's Spaß macht, tut sich ein neues Feld für Wanderer auf. Zwischen dem Siebengebirge und Neuwied verläuft parallel zum Rhein ein bewaldeter Höhenzug, in dessen Boden die Pipeline steckt. Das sind gut 40 km Luftlinie.

Darum wird am Montag mit dem Fahrrad in die Gegenrichtung nach der Pipeline gesucht. Irgendwo kreuzt die eine der wenigen Straßen. Da sollte dann ein gelber Pfahl stehen.

@Prachttaucher

So richtig schöne Freileitungstrassen für Strom kann ich mir nicht vorstellen. Im Mittelgebierge werden die nach Möglichkeit in Einschnitten versteckt oder führen unterhalb der "Gipfelhöhen" am Hang entlang.

[lina]

AW: Pipeline-Wandern

Darum wird am Montag mit dem Fahrrad in die Gegenrichtung nach der Pipeline gesucht. Irgendwo kreuzt die eine der wenigen Straßen. Da sollte dann ein gelber Pfahl stehen.

Sind die Pipelines/Leitungen nicht auch bei OSM eingezeichnet?

[blauloke]

AW: Pipeline-Wandern

Sind die Pipelines/Leitungen nicht auch bei OSM eingezeichnet?

Pipelines sind nur wenige eingezeichnet:http://product.itoworld.com/map/220?...1.33881&zoom=6

Das Leitungsnetz der Hochspannungsleitungen sollte in Deutschland komplett sein:http://www.flosm.de/html/Stromnetz.h...powerlinedclow

[blauloke]

AW: Pipeline-Wandern

Ich bin heute an dieser Pipeline vorbei gekommen. Dabei ist mir dieses Thema wieder eingefallen.





Schön zu sehen wie die Abwärme den Schnee oberhalb weg schmilzt und der Verlauf dadurch sichtbar ist.