[MA] Allein durch die Sahara

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  • Intihuitana
    Fuchs
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    [MA] Allein durch die Sahara

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    Dieses Jahr hat es mich wieder in die Sahara verschlagen. Nachdem im letzten Jahr mein erster Versuch ein erstes Rantasten war was in Sachen Solotouren in der Sahara möglich ist, wurde es dieses Jahr konkreter. Ich bin 7 Tage mit einer selbstgebauten Wagenkonsrtuktiom durch die Wüste gewandert. Da ich mich mich mit allerlei Problemen konfrontiert sah und einiges improvisieren müsste, konnte ich leider nicht die geplante Route laufen. Doch auch die Ausweichroute brachte mich durch teils atemberaubende, teils unglaublich leere Landschaften. Zur Zeit bin ich noch in Marokko für weitere Wanderungen ( und Mädels). Sobald ich mal an nen richtigen Laptop komme geht der wirkliche Bericht los
    Zuletzt geändert von Intihuitana; 30.05.2016, 09:13.
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  • Sternenstaub
    Alter Hase
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    #2
    AW: [MA] Allein durch die Sahara

    Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen


    Zur Zeit bin ich noch in Marokko für weitere Wanderungen ( und Mädels). Sobald ich mal an nen richtigen Laptop komme geht der wirkliche Bericht los
    soso ;)

    ich freu mich schon darauf, dass du hoffentlich bald einen laptop findest!

    lg
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    • blauloke

      Lebt im Forum
      • 22.08.2008
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      #3
      AW: [MA] Allein durch die Sahara

      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
      Zur Zeit bin ich noch in Marokko für weitere Wanderungen ( und Mädels). Sobald ich mal an nen richtigen Laptop komme geht der wirkliche Bericht los
      Wünsche dir weitere interessante Wanderungen in Marokko, damit du uns davon berichten kannst.

      Hüte dich vor den Mädels, die lenken nur vom Berichte schreiben ab.
      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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      • Intihuitana
        Fuchs
        • 19.06.2014
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        #4
        AW: [MA] Allein durch die Sahara

        Ich muss mich entschuldigen, eigentlich hatte ich fest damit gerechnet schonmal wenigstens mit dem Schreiben anfangen zu können aber mich hat wieder in die Wüste verschlagen. Bericht gibts erst wenn ich zurück bin, dafür dann mit Fische fangen in der Wüste, Wolfsbegegnungen und einem Höhlenabenteuer. Und mal sehen was mir noch passiert
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        • Sternenstaub
          Alter Hase
          • 14.03.2012
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          #5
          AW: [MA] Allein durch die Sahara

          da freue ich mich eben darauf, dass du ja irgendwann wieder zurück sein musst.
          Klingt auf jeden Fall schon einmal spannend, was du da so alles andeutest.

          weiterhin gutes Gelingen und viel Spaß!
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          • Markus K.
            Lebt im Forum
            • 21.02.2005
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            #6
            AW: [MA] Allein durch die Sahara

            Da bin ich ja schon gespannt drauf. Einige Bilder habe ich ja schon bei FB gesehen.
            Wie hat sich der Wagen bewährt. Was war gut und wo gab es Schwachstellen? Wie sieht es aus mit Reifenpannen?

            Wünsche Dir / Euch noch viel Spass.
            "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

            -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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            • Intihuitana
              Fuchs
              • 19.06.2014
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              #7
              AW: [MA] Allein durch die Sahara

              @Markus K.

              Ich hatte keine einzige Panne Dank Stichschutzschläuchen.
              Deine Winkel waren sehr nützlich. Mein Deichselsystem mit den Trekkingstöcke hat sich bewährt. Es hat sich nix verbogen oder gebrochen.
              Einzig durch große Fech Fech Felder fahren ist immer ein Kampf.
              Aber der Verschleiß bestimmter Teile war höher als gedacht.

              Erzähl ich alles noch detaillierter
              Zuletzt geändert von Intihuitana; 18.05.2016, 21:36.
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              • Intihuitana
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                • 19.06.2014
                • 2044
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: [MA] Allein durch die Sahara

                So es geht jetzt los. Da ich nicht direkt in die Wüste gekommen bin geht es erstmal los mit dem was vorher war.


                Das Vorgeschehen
                Einige Zeit habe ich mich auf diese Reise vorbereitet. Zum Transport des absolut notwendigen Wassers für diese Wüstenwanderung habe ich einen Sulky, einen Wüstenwanderwagen genutzt. Das Chassis habe ich von einem Freund bekommen, der damit schon in der Negev erfolgreich gewesen ist. theoretisch hätte ich es 1zu1 übernehmen können, doch mir gefiel das Deichselsystem nicht und so ließ ich mich unteranderem auch in diesem Forum für andere Möglichkeiten inspirieren.
                Under anderem erhielt ich auch Hilfe von Markus K. hier aus dem Forum, welcher mir einige Teile zukommen ließ welche mir das Leben sehr erleichtert haben.
                Letzten Endes kam ich zu einem System bei dem Carbontrekkingstöcke als Deichselstangen eingeklemmt und gespannt werden, ohne dass die Stöcke modifiziert oder gebohrt werden müssen. So konnte ich die Stöcke weiterhin als Tarpstangen und auf weiteren Wanderungen ohne den Wagen auch für ihren eigentlichen Zweck benutzen. (Dass ich sie als Angelrute missbrauchte wird noch erwähnt werden )
                Wichtig war mir auch dass ich die ganze Konstruktion so kleine wie möglich halten konnte für den Transport im Flugzeug und Bussen.

                Mein Flug ging von Frankfurt nach Casacablanca. Casablanca deshalb weil ich zum Zeitpunkt der Buchung einen sehr günstigen Preis für den Flug bekommen konnte, aber auch weil ich in Casablanca eine sehr gute Freundin habe, die ich unbedingt besuchen wollte.
                Im Vorfeld haben meine Freundin Majdouline und ich uns schon entschlossen einen kleinen Trip zusammen zu machen. Da sie unter der Woche arbeiten muss haben wir uns für eine Wochenendtour entschieden.Da ich Mittwochabend ankam lies mir dies Zeit, mir 2 Tage Casablanca anzusehen. Glücklichwereise habe ich noch eine weitere Freundin in Casablanca welche sich unter der Woche mit mir treffen konnte um mir die Stadt zu zeigen.

                Nun Casablanca ist gewiss nicht der Touristenmagnet wie es die anderen bekannten Städte wie Marrakech, Fes, Essaouira etc. sind. Viel Sehenswertes gibt es hier nicht zu sehen. Die wahrscheinlich größte und einzige echte Sehenswürdigkeit ist die gewaltige Moschee Hassan II. mit dem größten Minarett der Welt.





                Die Mosche wurde direkt über dem Ozean auf einer riesigen Betonplatte gebaut, gemäß dem Koranvers, Allahs Trohns über dem Meer und 1993 fertiggestellt. Was mir an dem Bauwerk gefällt, ist dass zwar verhältnissmäßig neu ist, aber streng im maurischen Baustil und mit traditionellen Materialien (zumindest für die Verkleidung) errichtet wurde, dass es ihr einen altehrwürdigen, zeitlosen Character verleiht. Etwas, was ich bei modernen Kirchen nicht finde.

                Ausser der Moschee und dem angegliederten Museum hat die Stadt an Sehenswürdigkeiten allerdings nicht viel zu bieten. Die recht kleine Medina, ist recht langweilig und kein Vergleich zu denen anderer Städte in Marokko.


                Ansonsten ist die Stadt recht modern und westlich. Dort hat es sich ausgezahlt dass ich Einheimische kenne, welche mir interessante Bars und Restaurants gezeigt haben.

                Ich war allerdings froh dass wir die Stadt bald verließen. Mit Ahmed, einem alten Schulfreund von Majdouline fuhren wir drei also dann im sehr frühen Morgen in seinem Auto Richtung Beni Mellal, von wo wir uns auf kleinen Bergstraßen in Richtung des hohen Atlas bewegen.
                Unser Ziel ist die "Cathedrale de Imsfrane", ein riesiger Felsmonolith im hohen Atlas. An ihrem Fuße befindet sich eine kleine Herberge, welche vorwiegend von Wanderern und Raftern, die den Oued Ahansal herunterfahren genutzt wird. Dort mieteten wir uns ein und nach dem Frühstück ging es bereits an die Besteigung.




                Auf einem kleinen Hirtenpfad geht es zuerst durch den Kiefernwald und daraufhin von Hinten auf das Dach der Kathedrale.


                Es bietet sich eine wunderbare Aussicht auf den mittleren Atlas im Norden


                Und die noch Schneebedeckten Hänge des hohen Atlas im Süden


                An der Südseite befindet sich ein kleiner Aufsteig auf die Spitze



                Ich war deutlich besser trainiert als meine Freunde und musste daher das Tempo etwas drosseln. Immer ein Problem bei mir.


                Blick von der Spitzem der Kathedrale in das Tal des Oued Ahansal




                Gipfelfoto.
                Nach einer längeren Pause auf dem Gipfel ging es auf dme selben Weg wieder herunter. Nach einem langen dunklen Winter in Europa war ich natürlicherweise wieder schön ausgeblichen und die Sonne hat mich ordentlich erwischt, weil ich mir die Sonnencreme zu spät drauf geschmiert hab. Andererseits konnte ich schonmal etwas für meine Gewöhnung an die Sonnenstrahlung tun.

                Den Rest der Zeit verbrachten wir mit Essen eines riesigen Berges Tajine und enstpanntem Aufenhalt im Garten und Umgebung der Herberge.
                Dies war ein schöner Einstieg und eine gute Gelegenheit mal etwas zusammen zu unternehmen.

                Am nächsten Tag brachen wir wieder in Richtung Beni Mellal auf. Dort trennten sich unsere Wege. Am Busbahnhof der Stadt ließen mich die beiden raus und fuhren weiter nach Casablanca. Ich nahm von dort einen Bus in Richtung Rissani, wo mein Wüstenabenteuer beginnen sollte.

                Fortsetzung folgt...
                Zuletzt geändert von Intihuitana; 29.05.2016, 23:50.
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                • smeagolvomloh
                  Fuchs
                  • 07.06.2008
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                  #9
                  AW: [MA] Allein durch die Sahara

                  Sehr schön wieder was von dir zu hören. Freue mich auf die Fortführung des Reiseberichtes!

                  Gruß Guido
                  "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                  Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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                  • Sternenstaub
                    Alter Hase
                    • 14.03.2012
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [MA] Allein durch die Sahara

                    gerade das richtige für den zweiten Kaffee des Morgens...

                    Um diese tollen Ausblicke beneide ich dich fürwahr. OT: (also schnell weiter schreiben)
                    Two roads diverged in a wood, and I—
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                    • Intihuitana
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                      • 2044
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                      #11
                      AW: [MA] Allein durch die Sahara

                      In der Wüste

                      Mitten in der Nacht kam ich in Rissani an und beschloss den Rest der Nacht einfach im Busbahnhof zu schlafen, was auch recht üblich ist, denn ich war nicht der einzige und der Hausmeister legt auch immer ein paar Decken aus, für die jenigen die hier bleiben müssen.
                      Am nächsten Morgen ging es daran den Wagen zusammenzubauen und mich nach Rissani zu begeben um dort noch die nötigen Einkäufe zu machen. Natürlich ist man mit so einem Gerät der Hingucker schlechthin.
                      An einem Café, an welchem ich Pause machte war der Inhaber so begeistert, dass er mir den Tee umsonst ausgab und mich dann in den Souks rumführte, damit ich mir noch die nötogen Sachen kaufte, unter anderem 20 Liter Wasser für meinen Wassersack.
                      Über den Wassersack habe ich meinen Rucksack befestigt und alles mit Spanngurten gesichert.
                      Darüberhinaus trug ich einen kleinen Tagesrucksack mit 2 Wasserflaschen und dem Essen welches ich über den Tag gebrauchte.
                      Gegen 11 Uhr ging die Reise dann wirklich los. Der erste Abschnitt führte mich über ein langes asphaltiertes Stück durch die Oasengärten des Tafifalet.



                      Ich freute mich sehr, endlich wieder Palmen, Staub und Lehmbauten zu sehen. Alles kam mir bereits etwas vertrauter vor als bei meiner ersten Reise in die Wüste.
                      Der Wagen rollte gut auf dem Asphalt und ich war guter Dinge.
                      Das Tafifalet ist neben dem Draa Tal eine der größten Palmenoasen der Welt. All das wird gespeist durch den Zizfluss, welcher hier allerdings oberirdisch kein Wasser mehr führt, bedingt durch die langanhaltende Trockenheit und den Staudamm weiter im Atlas.

                      Durch kleine Dörfer und Palmenhaine geht der Weg immer weiter fast schnurgerade geradeaus.






                      Ich alleine hätte schon genug Aufmerksamkeit erregt da hier Touristen zu Fuß sehr selten durchkommen. Mit dem komischen Wagen im Schlepptau hat mich natürlich jeder angestarrt. (Eine der tollsten marrokanischen Eigenschaften )
                      So auch diese Gruppe Schulkinder



                      Etwas weiter die Straße runter geriet ich an eine andere Gruppe recht hartnäckiger Jungs die mich um "un dirham" und "un stylo" baten, mir über ne halbe Stunde folgten und mir irgendwann richtig auf den Zeiger gingen. Irgendwann wurden die derart nervig und fingen auch an meine Sachen anzutatschen, dass ich sie mit Steinwürfen vertreiben musste.

                      Kurz darauf habe ich die asphaltierte Straße verlassen und bin durch die Palmengärten gelaufen. Hier musste sich der Wagen zum ersten mal bewähren und ich durfte den schrecklichen "Fech Fech" kennenlernen, eine Mischung aus sehr feinem Sand, Staub und Kies welcher vor allem in Senken auftritt und im dem natürlicherweise die Reifen einsinken und das Ziehen eine Qual wird.



                      Hier musste ich den Wagen auch über einige Kanäle wuchten und so ist es mir passiert dass die Schlaufen der Stahlkabel welche ich als Entlastung für die Stöcke gespannt hatte, aufgingen.
                      Ich hatte die Schlaufen mit Draht gebunden und dann mit 2k Kleber noch befestigt. Bei den Tests zuhause haben sich auch keine Probleme gezeigt, hier gingen sie auf.
                      Das war alles nicht allzu schlimm, denn ich habe die Stahlkabel einfach mit Paracord ersetzt.
                      Wieso habe ich überhaupt diese Schnüre/Stahlkabel eingesetzt?

                      Auf folgendem Bild, welches später auf der Reise aufgenommen wurde zeigt sich das Prinzip der Konstruktion.



                      Neben den beiden Aufhängungspunkten am Wagen, nämlich der Achse und der Schlaufe am Winkel wollte ich noch eine dritte Kontaktstelle haben, so dass die Belastung auf drei statt zwei Punkt verteilt ist, denn ich stellte noch zuhause fest, dass sich die Trekkingstöcke doch teilweise biegen. User phillip brachte mich mit diesem Bericht:
                      https://www.outdoorseiten.net/forum/...ht=Pilgerwagen
                      Überhaupt auf die Idee Trekkingstöcke zu nutzen. Doch wie man bei ihm nachlesen kann, hat es am Ende recht verbogene Stöcke gegeben und das wollte ich vermeiden, zumahl sich Karbon eher nicht verbiegt sondern bricht.
                      Die Spannung wird einfach dadurch erzeugt, dass die Trekkingstöcke/Deichselstangen ausgefahren werden, bis richtig Spannung auf der Schnur ist.
                      Dieses System auch wenn er improvisiert war und die ursprünglichen Stahlkabel nicht genutzt wurden, hat sich sehr bewährt und ich hatte keinerlei Stockverbiegungen.

                      Nach diesem kleinen Problemchen konnte ich jedoch ohne weitere Problem weiterrollen.

                      Das Dorf Ksar Tineghras ist das letzte Dorf vor der Wüste. Ein Ksar ist ein befestigtes Wehrdorf. Ein Burg für GöGa in Lehm wenn man so will





                      Bei Konstruktionen wie den folgenden beiden, handelt es sic hsehr wahrscheinlich um Grabmäler von Marabuts, islamischen heiligen, welche im Islam des Maghreb und besonders bei Berbervölkern, was auch Tuareg und Mauren einschließt, eine wichtige Rolle spielen, und deren Grabstätten oft als Pilgerorte dienen an denen Wunderheilungen und ähnliches zu erwarten sind.





                      Hinter dem Ksar tun sich die ersten Ausläufer der Wüste auf. Endlich bin ich da wofür ich eigentlich gekommen bin.


                      Die Piste ist hier noch recht gut, da zwei weitere kleinere Dörfer folgen sollten.



                      Hinter dem Pass zwischen den beiden kleinen Bergen, tun sich auch bereits die ersten kleinen Dünen auf.



                      Hier sieht man regelrecht wie die Wüste die Palmengärten verschluckt.


                      Vor Jahren war hier noch Landwirtschaft und Palmengärten, doch diese wurden wegen des zunehmenden Sandes und der Trockenheit verlassen





                      So entstehen Dünen. Sand wir über eine Ebene geweht und findet ein Hindernis, wie diesen Berg. Er bleibt liegen und es sammelt sich immer mehr an. In etlichen Jahren entsteht hier vielleicht ein weiteres größeres Dünenfeld.










                      Auch hier steht wieder ein Marabout, umringt von Dünen.



                      Spurenrätsel.






                      Es war zwar etwas diesig an dem Tag, aber durch den fehlenden Wind war es eine drückende stehende Hitze. Es war aber bei weitem noch nicht mein heißester Tag.

                      Weiter der Piste folgend komme ich zum Oued Rheris, einem weiteren Wüstenfluss, oder besser was davon übrig ist.

                      Hier hat sich ein kleines Wasserbecken erhalten, der Rest des Flußlaufes ist ausgetrocknet.
                      Ich konnte es mir nicht nehmen lassen ein kleines Bad in dem warmem brackigen Tümpel zu nehmen.



                      Kurz hinter dem Flusslauf befindet sich das kleine Dorf Magtaa Sfa. Welches existieren kann weil unterirdisch weiterhin Wasser am Flusslauf vorhanden ist. Einer der Bewohner ließ sich nicht darum bitten micht zu sich nachhause einzuladen um dort zu übernachten und zu essen.




                      Foto aus dem inneren des Hauses.

                      Nach einer geruhsamen Nacht brach ich recht früh am nächsten Morgen auf...
                      weiter gehts im nächsten Post
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                      • Intihuitana
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                        #12
                        AW: [MA] Allein durch die Sahara

                        Am nächsten Morgen wollte ich möglichst früh raus um die Kühle des Morgens auszunutzen.

                        Von Megtaa Sfa musste ich noch in das kleine Minendorf Outtara kommen. Danach folgt nur noch Wüste.


                        Megtaa Sfa am frühen Morgen.

                        Auf dem Weg nach Outtara







                        Die Piste ist hier noch recht gut, da das Dorf noch versorgt werden muss und mir kamen auch einige wenige Motorräder entgegen.


                        Eine Türkentaube. Auf rumänisch nennen wir diesen Vogel Guguștiuc, genau nach dem Gesang den er von sich gibt.


                        Wüstenlaufkäfer

                        Hier an den letzten Häusern des Dorfes kamen mir zwei Knaben entgegen, welche natürlich total begeistert waren von dem seltsamen Typen mit seinem Wagen, der durch die Gegend marschiert.





                        Sie begleiteten mich eine ganze Weile aber waren sehr viel höflicher und respektvoller als die blöden Rotzbengel vom letzten Tag. Von meinem Wagen waren sie sehr begeistert und ich lies sie auch ein ganzes Stück ziehen, weil sie dass unbedingt wollten

                        Meine Tage habe ich mir meistens so eingeteilt, dass ich von früh morgens bis ca. 12:30 laufe und im Schatten eine Mittagspause mache und dann gegen halb vier, wenn die größte Hitze vorüber ist, weiterziehe.
                        Was das Wasser angeht musste ich mich etwas zusammenreissen, allerdings konnte ich auf dieser Strecke immer mal wieder auffüllen. Ich habe den Wassersack also nie zu 100% aufgebraucht.
                        So konnte ich mir die großzügige Menge von 4 Litern täglich erlauben.

                        Nach dem mich die Jungs verlassen hatten, sie hatten wohl eine Grenze bis bei der sie nicht weitergehen durften, setzte ich meinen Weg fort. Den nächsten Tag sollte ich keinen Menschen mehr treffen, obwohl ich zum großen Teil auf einer Piste gelaufen bin.



                        Interessante Felsformationen


                        Die Landschaft wird hinter Outtara schnell sehr karg, ich zog an an den letzten Sträuchern vorbei.


                        Auf den Fotos sieht man manchmal nicht wie heiß es wirklich war, durch die leichte Bewölkung. Hier kann man die Hitze mal regelrecht sehen. Mirages und Staubteufel hatte ich jeden Tag. Ereignisse wie diese machen für mich auch einen großen Teil der Faszination der Wüste aus. Dennoch nicht mein heißester Tag. Das Thermometer zeigte nur 37°C an


                        Solche Reg-Flächen sind zum gehen mit dem Wagen immer sehr angenehm.




                        Die Strecke ging fast den ganzen Tag kaum merklich bergauf, was ich gegen Nachmittag auch merkte, man zieht einen Wagen zwar leichter, als man einen Rucksack trägt, aber bei in der Regel 30+ Tageskilometern merkt man die Erschöpfung am Abend dann schon.








                        Ein uralter womöglich präislamischer Friedhof/Gräberfeld. Abseits der Piste, aber jede kleine Ungewöhnlichkeit fällt bereits über dutzende Kilometer auf.








                        Weiter durch die staubtrockene praktisch völlig vegetationsfreie Ebene. Immer wieder gibt es Stellen in der Wüste wo sich Leben findet.Hier in diesen Kiesebenen gibt es gar nichts. Keine Zufluchtsmöglichkeit vor der Gluthitze der Sonne und den peitschenden Winden. Es ist ein Land welches man nur durchqueren kann.
                        Und dennoch ist es genau dieses Nichts welches mich so reizt und was sich so viel stärker anfühlt wenn man es alleine zu Fuß durchquert anstatt mit dem Jeep durchzufahren.

                        Am Ende der Ebene, konnte ich einige kleine Bauten ausfindig machen. Möglicherweise ein provisorisches Lager von Nomaden, da hier am Rande der Ebene einige wenige Pflanzen wachsen und man womöglich einige mikrige Ziegen ernähren könnte.



                        Da im inneren der Gebäude sich kleine Sanddünen gebildet hatten schlief ich ausserhalb und baute mein Tarp an der Windabgewandten Seite auf.


                        Regelmäßig wehte um diese Jahreszeit der Wind tagsüber stets von Westen, aber dreht dann spätabends bis nachts und kam von Osten, bis er in der zweiten Nachthälfte immer versiegte. Vermutlich ist die ganze thermische Energie die durch die Tageshitze aufgebaut wurde, dann wieder in den Himmel abgestrahlt und so ist die zweite Nachthälfte fast immer Windstill gewesen.
                        Rückblickend betrachtet war es aber nicht die klügste Entscheidung nur mit dem Tarp in so kargen Landschaften rumzulaufen.

                        Die Stunden um Sonnen Auf und Untergang sind natürlich immer die beste Zeit zum Fotos schießen.







                        Und Sonnenaufgang am nächsten Morgen


                        Ich verließ am nächsten Morgen die Ebene und arbeitete mic hzwischen zwei Bergmassiven und einer Menge Fech Fech vorwärts.




                        Ich guck nicht böse, die Sonne blendet mich






                        Mitten im Nirgendwo finde ich dieses Schild. Ich hab auf meiner Reise die interessantesten Interpretationen für französische Wörter gelesen. Comping, Campeng, Compeng, Botik, Butiq, Koffeur.

                        Die Daten habe ich mir direkt in mein GPS eingespeichert weil ich von dieser Herberge vorher nix wusste.

                        Dachte ich schon die Ebene am Tag vorher war groß, kam ich jetzt in eine riesige, flache und glühend heiße Pfanne.



                        Blick zurück, und auf einen Haufen Fech Fech


                        Hin und wieder wird es sogar ien wenig grün


                        Und wo Pflanzen sind, da finden sich auch Tiere.


                        In weiter Ferne einige Dünen zu erkennen



                        Die Mittagspause verbringe ich unter meinem Tarp in der Nähe eines Dünenfeldes. Ohne die ganzen Klamotten hab ich einen kleinen Ausflug in das Dünenfeld unternommen.



                        Die Bewohner haben mich neugierig betrachtet.









                        Bis zur Auberge waren es mehr als die angegebenen 13 km.
                        Da mit dem Wagen durch Dünen fahrne ein Kampf schlechthin ist ging ich in einem Bogen um die Dünen und durch das Reg in Richtung Auberge.




                        Ein flaches Nichts.


                        Die Auberge in weiter Ferne mit Zoom fotografiert.


                        Eine andere Herde Kamele kreuzt meinen Weg.

                        In der Auberge angekommen, war da tatsächlich jemand. Auch der Besitzer war recht überrascht einen Fußgänger hier zu sehen. Er meinte ich wäre der erste hier überhaupt der da zu Fuß durchgeht.
                        Auf ein Omellette und ein kaltes Wasser bleibe ich, dann zieh ich aber noch etwas weiter und bau mein Lager am Fuße der Dünen auf.
                        Jetzt war genau die richtige Zeit um zu den Dünen zu gehen und Fotos zu machen, der Sonnenuntergang nahte.

                        Mit Laufkäfern war da alles voll, überall sah man die Käfer auf den Dünen herumlaufen.








                        Viele Menschen denken bei Wüste nur an die typische Sandklischeewüste. Ich sehe das nicht so und schätze alle Wüstenformen, aber Dünen haben schon etwas sehr besonderes, das kann man nicht leugnen. Die Formen haben etwas beruhigendes mystisches.













                        Das Spiel von Licht und Schatten ist hier wirklich beindruckend. Hier hab ich es wirklich bereut nicht meine Spiegelreflex dabeizuhaben.


                        Dennoch war das Glücksgefühl perfekt.


                        Sonnenuntergang darf natürlich nicht fehlen.
                        Zuletzt geändert von Intihuitana; 31.05.2016, 13:08.
                        Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                        • TanteElfriede
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                          Lebt im Forum
                          • 15.11.2010
                          • 6484
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                          #13
                          AW: [MA] Allein durch die Sahara

                          ...sehr schöner Bericht.. macht Lust auf mehr...

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                          • chriscross

                            Fuchs
                            • 07.08.2008
                            • 1604
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                            #14
                            AW: [MA] Allein durch die Sahara

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                            • qwertzui
                              Alter Hase
                              • 17.07.2013
                              • 2900
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                              #15
                              AW: [MA] Allein durch die Sahara

                              Hätte ich nicht gemerkt, dass die Spiegelreflexkamera nicht dabei war. Schööön!

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                              • Intihuitana
                                Fuchs
                                • 19.06.2014
                                • 2044
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [MA] Allein durch die Sahara

                                Auch am nächsten Morgen machte ich mich kurz nach Sonnenaufgang wieder auf den Weg.
                                Ich hatte die Routine mit dem Packen und Deichselstangen langsam drin und es ging nun schnell vonstatten.

                                Auch mein Körper hatte sich langsam an die Tageshitze angepasst. Meine Trinkroutinen sahen vor, morgens in der Morgenkühle eine größere Menge zu trinken. Eine weitere Trinkpause gab es zur Mittagspause und den Rest erst am Nachtlager.
                                Tagsüber wollte ich möglichst wenig trinken, da dieses Wasser einfahc als Schweiß nutzlos verdampft.
                                Bus zu einer Temperatur von 42°C kann man durchaus im Wasserminus sein.
                                Ich hatte dies aufgrund meiner Reserven und den Möglichkeiten aufzufüllen rein technisch nicht nötig gehabt, aber ich wollte auf dieser Tour auch austesten was der Körper kann, denn ich will mich Stück für Stück an immer schwerere Wüstentouren heranwagen. Hier hatte ich noch die "relative Sicherheit" mein Wasser an einigen Stellen auffüllen zu können.
                                Als Fazit kann ich sagen, ich kann mit Wassermangel, sehr großer Hitze und massiver Sonneneinstrahlung sehr gut zurecht kommen. Weit besser als mit Kälte.
                                Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Zustand wo ich mich wirklich am Limit gefühlt habe, auch wenn der heutige Tag mit Abstand der Anstregendste gewesen ist.

                                Die erste Tageshälfte musste ich zu meinem Zwischenziel dem M'harech Pass über den Brettebenen Reg laufen.
                                Bis auf einige Fech Fech Passagen war das Stück aber gut zu laufen.
                                Das waren von meinem Starpunkt aus ca. 18 km

                                https://www.outdoorseiten.net/fotos/...-copy-&cat=500

                                Die Distanzen in der Wüste kann man gut und gerne mal drei nehmen. Ich habe zwar mitlerweile schon etwas Gefühl dafür aber immer wieder ist es mir passiert, dass ich dachte ein gewisser Punkt, wie ein Baum oder eine Düne ist mal eben in 15 Minuten erreicht, aber dann brauchte ich ne gute Stunde dafür.
                                Ich glaube ja dass unsere Umgebung unsere Wahrnehmung prägt. Ich bin gewissermaßen in Wäldern aufgewachsen und kann mich auch in größerem Dickicht recht zuverlässig zurecht finden. Das hat man einfach irgendwann im Gefühl.
                                Für solche weiten leeren Ebenen musste ich erstmal ein Gefühl entwickeln.



                                Unter den Landschaftlichen Highlights Gesichtspunkten mag mancher solche flachen Ebenen als langweilig empfinden. Aber es ist nicht die Langeweile die man hat wenn man genervt auf den Zug wartet. Es ist eher eine Leere. Eine Leere die mir sehr gefällt. Ich denke auch nicht großartig bei solchen Passagen, bzw. die Gedanken kommen und gehen einfach ins Leere, ich halte nix fest. Schwer zu beschreiben. Ich denke mal die Wintertourengeher im hohen Norden kennen diese Gefühle am ehesten, sind die Landschaften dort doch gewissermaßen das kalte Aquivalent zu den Hitzewüsten.
                                Ich denke auch dass ich früher oder später auch mal eine Wintertour testen muss, einfach um zu erleben wie so eine Wüstenwanderung in Kalt ist und was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind.



                                Dieser Monolith wird Aferdou genannt. Aferdou sind, soweit ich verstanden habe aber die Bezeichnung für alle alleinstehenden Inselberge.



                                Blick zurück auf die Dünen des Vortages.


                                Spurenrätsel die zweite

                                Hier treffe ich die ersten anderen Touristen meiner Tour. Eine Gruppe französischer Endurofahrer, die auf einer geführten Tour und mit Hilfsfahrzeug hier unterwegs sind. Die waren recht schockiert über mich und ich musste ihnen erst langwierig erklären dass ich absolut OK bin und mir an nix mangelt.

                                Gegen Mittag kam ich am M'harech Pass an. Da hier der einzige Abfluss des riesigen Beckens ist, hält sich Wasser hier Oberflächennäher im Boden auf und es existiert eine Oase. Ich sah heute die erstne Bäume seit Tagen.

                                Das Gefühl nach Tagen der staubigen Gluthitze auf so ein Paradies zu treffen ist unbeschreiblich. Die paar mikrigen Palmenhaine kamen mir vor wie der grünste Dschungel





                                Hier gab es auch einige Auberges von denen eine geöffnet hatte. Ich konnte nicht widerstehen ein kalte Cola zu kaufen. Das ist für gewöhnlich nicht meine Art aber hier war es einfach zu verlockend und lecker.

                                Ich konnte auch mit dem Oasenwasser meinen Wassersack wieder auffüllen, wobei ich den Wirt erst überzeugen musste dass ich das wirklich trinken kann, denn eigentlich ist das nur für die Tiere.


                                Brunnen für die Tiere,... und mich.

                                Im Pass lies ich meinen Wagen irgendwo stehen und kletterte auf ein der Bergflanken um eine bessere Aussicht zu haben.





                                Blick hinein in die Oase im Pass


                                Die andere Seite des Passes


                                Auf dem Ber finden sich mehrere dieser Steintürme und zwar auf beiden Seiten des Passes. Für mich als Archäologe natürlich sehr interessant. Aber ich habe keinerlei Ahnung wie alt sie sind oder für was sie errichtet wurden.


                                Blick in die Ebene von der ich kam.

                                Wieder unten suchte ich mir unten eine schöne Akazie zum Pause machen aus. Zwischendurch bin ich aber durch die Felsen geklettert um nach Tieren Ausschau zu halten.








                                Vermutlich eine Agama Impalearis, deren Farbspektrum ist riesig.




                                Ein Vogel den ich noch nicht identifiziert habe


                                Ein weiterer unbekannter Vogel


                                Den kleinen Kerl nennen die Einheimischen Moula Moula.


                                seltsames schwarzes Akazienharz. Wirklich brennbar ist es aber nicht.

                                Nach der Mittagspause quälte ich mich durch den Fech Fech verseuchten Pass. Hier habe ich zum ersten mal Luft aus den Reifen gelassen, was das Fahren auf dem Sand sehr viel einfacher macht.
                                Das Problem ist man muss immer abschätzen ob es sich lohnt die Luft herauszulassen oder nicht, denn nur eine kurze Strecke läuft man besser einfach durch.


                                Ich liebe es wie diese Staubteufel langsam über das Land ziehen, nahezu lautlosen riesigen Geisterwesen gleich. Ich kann mir gut Vorstellen wie solche Dinge die Vorstellungswelt der Wüstenvölker über Geister beinflusst haben.


                                Was sehr auffällig ist, ist dass der Sand auf der Südseite des M'harech Passes sehr viel roter ist als auf der Nordseite. Hier scheint es eine scharfe Grenze zu geben von wo der Wind den Sand heranträgt.




                                Ich konnte hier wunderbar über das Ausgetrocknete Seeufer fahren. Kein Stein liegt auf dem harten Untergrund.




                                Über Kilometer und Kilometer immer weiter so.


                                Bloß an solchen alten Flussufern muss man sich mit dem Sulky etwas anstrengen




                                Das Yin und Yang der Wüste.

                                Heute war der mit Abstand heißeste Tag meiner Wanderung. Mein Minithermometer zeigte 42°C an, da das aber billiger Müll war, schätze ich immer noch auf etwa 40°C
                                Besonders in der schwarzen Hammada konnte ich die Hitze der Steine regelrecht an den Füßen fühlen. Ich glaube dass normale Wanderschuhe hier schon möglicherweise Probleme mit der Sohle bekommen könnten. Ich hatte spezielle Wüstenschuhe dabei, welche mir auf der ganzen Wanderung gute Dienste erwiesen. Die Füße haben sich auch nie aufgeheizt. Sehr viel besser als im Vergleich mit meinen Lowas letztes Jahr.






                                Ich sollte in Kürze am schwersten Abschnitt meiner Wanderung vorbeikommen. Hier fing das Flussbett und die Überschwemmungsebene des Oued Rheris an. Dies ist ein großes Gebiet, welches mit Tamariskenhügeln und kleinen Sanddünnen bestanden ist und natürlich sehr versandet und voller Fech Fech ist. Die Piste verläuft sich irgendwann und man muss selber zwischen den Tamarisken manövrieren.



                                Schlangeneier schätze ich mal.

                                Das ziehen, auch immer wieder durch Gestrüpp und durch Sand waren überaus anstrengend, die Hitze und die bisherige zurückgelegte Strecke taten ihr übriges dazu so entschied ich mich heute etwas früher zu lagern.
                                Ich war ohne es zu merken recht ordentlich dehydriert. Der Urin war dunkegleb fast schon orange. Nach kurzem Sitzen fingen auch schon die Krämpfe an, also gönnte ich mir hier einen Liter Wasser mehr als üblich, da ich erst vor kurzem aufgefüllt hatte, musste ich mir keine Sorgen machen um meine Vorräte.



                                Endlich war mal Holz da um mir ein ordentliches Feuer anzumachen.


                                Das Tamariskenholz ist derart Staubtrocken das brennt wie Zunder und gibt eine unglaubliche Hitze ab. Es war aber ein sehr schöner Abend am Feuer unter dem Sternenhimmel, der wie das in der Wüste so ist, unglaublich ist.
                                In solchen Momenten wünschte ich mir, dass ich etwas musikalischer wäre. Ich würde gerne eine Oud spielen können. Das perfekte Instrument für Lagerfeuer in Wüstennächten.


                                (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                Passende Wüstenmusik.
                                Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                • chinook
                                  Fuchs
                                  • 27.04.2005
                                  • 2232

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [MA] Allein durch die Sahara

                                  Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen

                                  Ein Vogel den ich noch nicht identifiziert habe
                                  Wüstengimpel


                                  Den kleinen Kerl nennen die Einheimischen Moula Moula.
                                  Saharasteinschmätzer


                                  -chinoook
                                  Realität ist ein Problem von Leuten, die nicht mit Alkohol umgehen können.

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                                  • Intihuitana
                                    Fuchs
                                    • 19.06.2014
                                    • 2044
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                                    #18
                                    AW: [MA] Allein durch die Sahara

                                    Hallo Chinook, danke für die Aufklärung. Der erste sah schon nach etwas Gimpelähnlichem aus.

                                    Der zweite ist aber eher ein Weißbürzelsteinschmätzer (Oenanthe leucopyga). Ist mir aber auch egal, ich bevorzuge Moula Moula
                                    Interessanterweise der selbe Name in Tamazight, Tamashek und Sahraoui.
                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                                    • Sternenstaub
                                      Alter Hase
                                      • 14.03.2012
                                      • 3376
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                                      #19
                                      AW: [MA] Allein durch die Sahara

                                      Die Entwicklung vom Kind des Waldes zum Wüstenkind finde ich sehr spannend. Bin gespannt, wohin dich das alles noch einmal führt.

                                      Danke für den bisherigen Bericht und die eindrücklichen Fotos!

                                      OT: Jetzt komme ich doch wegen dir noch zu spät ins Büro
                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                      I took the one less traveled by,
                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                      • TanteElfriede
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                                        • 15.11.2010
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                                        #20
                                        AW: [MA] Allein durch die Sahara

                                        ...und nochmal: Danke für den Bericht.. spannend zu lesen..

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