Insekten werden immer weniger

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  • Sarekmaniac
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    • 19.11.2008
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    AW: Insekten werden immer weniger

    Zitat von Waldhexe Beitrag anzeigen
    Von einer Kombination des Saums/Gehölz mit Wiese bin ich ausgegangen, da ja der Großteil der Fläche (so habe ich das verstanden) als Wiese gepflegt wird.
    Saumbiotope stellen sich nicht von selbst ein sondern nur bei reduziertem Mahdregime. Diese sind artenreich und wertvoll, auch wenn die Standorte die ersten Jahre noch nährstoffreich sind. Die Artenzusammensetzung ändert sich dann eben im Laufe der Jahre. Ich halte also das Abmagern nicht für zwingend notwendig, wenn man so schnell wie möglich Vielfalt und dadurch Artenreichtum erreichen will.
    Ich sehe z.B. auch das Tagpfauenauge (Futterpflanze der Raupen Brennessel = Stickstoffzeiger; Pflanze nährstoffreicher Säume) immer seltener, da nützt es nichts, Schmetterlingssträucher anzupflanzen...

    Gruß,

    Claudia
    Zum Thema Mahdregime: Außenrum sind an einer Seite Feldweg, an einer Seite ein öffentlicher Weg, an der Hangseite Wiesenweg (auch ein Gemeindeweg, aber praktisch nicht mehr in Nutzung, dort steht das Gras und dergleichen im Sommer hüfthoch. An diesen Außenseiten der Hecken/Totholzzäune mäht die Gemeinde jährlich (ca. im September).

    Innen gibt es ein gerades Stück Wiese, das wurde bislang meist zweimal gemäht. Und es gibt einen Hangteil, der wurde eher nur einmal gemäht, und dieser Teil ist jetzt durch das Herausnehmen von Bäumen und Büschen ein ganzes Stück größer gewesen (die "Kahlschlagfläche").

    Gemäht, egal ob ein oder zweimal, heißt übrigens nicht, dass alles abgeschnitten wird. Mein Vater ist kein Botaniker, aber wenn er was sieht, was interessant aussieht, fährt er mit dem Mäher drum herum. Wahrscheinlich nicht die verkehrteste Methode.

    Brennesseln gibt es genug,

    Langfristig schwebt mir vor, dass es ringsum am Grundstücksrand eine geschlossene "Heckenumfriedung" gibt. Da wo wir jetzt Totholzzaun aufgeschichtet haben (ca 0,75-1 m) hoch, möchte ich zweireihig "Lebende Pfosten" erziehen, deren Austrieb (zumindest außen am Zaun) erst oberhalb des Totholzes beginnt, vielleicht so, dass das Ganze insgesamt 2 m bis 2,5 m hoch wird. Innenseitig wären am Fuß des Totholzzauns Platz für eine "Übergangszone" zur Wiese, Tiefe variabel, sie soll aber überall mindestens 1 m sein, damit das Ganze eine ausreichende Gesamttiefe hat. (der Totholzzaun ist etwa 30-60 cm tief). Die Fachliteratur sagt ja, 1 m Tiefe braucht es für Vögel mindestens.

    Außenseitig dürfte es (wegen des Mähregimes der Gemeinde) in jedem Fall bei einjährigen Aufwuchs bleiben.

    Teil der Umfriedung wären auch einige große Bäume, die direkt auf der Grundstücksgrenze stehen. Und innen dann auch noch einige Solitärbäume und Obstbäume, d.h. es wird auf der Wiese immer auch größere Schattenbereiche geben.
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 18.01.2018, 16:24.
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

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    • Zz
      Fuchs
      • 14.01.2010
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      AW: Insekten werden immer weniger

      Hallo,
      das sollte hier zum Thema passen:
      Deutschlandfunk - Kultur:

      19:30 Zeitfragen. Feature

      Eine Welt verschwindet
      Das leise Sterben der Insekten
      Von Susanne Billig und Petra Geist

      Dass Bienen und Hummeln in Gefahr sind, ist bekannt, doch was ist mit anderen Insekten: Welche verschwinden und warum?

      Weltweit beobachten Forscher den massiven Rückgang von Insekten. Zuletzt wurde dies eindrucksvoll in einer Langzeitstudie dokumentiert, die in Deutschland den Verlust von 75 Prozent der fliegenden Insekten in den vergangenen 27 Jahren verzeichnet - selbst in Naturschutzgebieten. Dabei sind Insekten nicht nur unersetzlich für die Bestäubung von Pflanzen, sondern werden auch für die Humusbildung gebraucht - sie sind damit wichtig für die Bodenfruchtbarkeit. Die genauen Ursachen der Verluste sind nicht bis ins Letzte geklärt, doch die Hinweise verdichten sich: Die industrialisierte Landwirtschaft und ihre Begleiterscheinungen spielen eine wichtige Rolle.


      Gruß Z
      "The Best Laks, Is Relax."
      Atli K. (Lakselv)

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      • LihofDirk
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        • 15.02.2011
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        AW: Insekten werden immer weniger

        Zumindest gegen die Varroa Milbe scheint ein noch weiter zu beforschendes Mittel gefunden zu sein, also vorsichtiger Optimismus auf dem Gebiet:
        http://www.spektrum.de/news/lithium-...paign=ZON_KOOP

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        • Sarekmaniac
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          • 19.11.2008
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          AW: Insekten werden immer weniger

          Zitat von LihofDirk Beitrag anzeigen
          Zumindest gegen die Varroa Milbe scheint ein noch weiter zu beforschendes Mittel gefunden zu sein, also vorsichtiger Optimismus auf dem Gebiet:
          http://www.spektrum.de/news/lithium-...paign=ZON_KOOP
          Die thematische Überschneidung zwischen "Nutztier Honigbiene mittels Tiermedikament vor eingeschlepptem Parasiten schützen" und dem generellen Arten- und Individuenschwund bei Insekten liegt meiner Meinung nach bei Null.

          Das Lithium wird grad so gehypt, dass der deutsche Imkerbund eine Pressemeldung rausgegeben hat, man möge sich das bitte bitte nicht im Internet kaufen und ausprobieren. Die therapeutische Bandbreite scheint sehr gering zu sein, die Dosen die Varroen abtöten, töten leider auch offene Brut und verkürzen die Lebenszeit der Arbeiterinnen. Höhere Dosen töten auch die Bienen ab. Ich glaube nicht, dass das jemals ein zugelassenens Medikament wird.

          Varroabekämpfung ist nur nötig, weil es Imkerei gibt. Wo die westliche Honigbiene dauerhaft wild/verwildert leben (ist bei uns nicht mehr der Fall, aber bspw. in den USA) dauert es nur wenige Jahre, bis sich ein stabiles Wirt-Parasit Verhältnis herausgebildet hat (ähnlich wie beim ursprünglichen Wirt, der östlichen Honigbiene). Dazu gibt es mittlerweile diverse Studien/Langzeitbeobachtungen. Wilde Honigbienenkolonien haben aber ca. 800 m Mindestabstand voneinander, mit imkerlicher Nutzung ist das nicht vereinbar.
          Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
          (@neural_meduza)

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          • Lobo

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            • 27.08.2008
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            AW: Insekten werden immer weniger

            Mal ne Frage an die Imker hier

            Was passiert eigentlich mit einem Bienenvolk welches dem Imker abhaut? Die rechtliche Situation kenne ich (herrenloses Bienenvolk ) aber was passiert mit den Bienen? Gibt es eine Chance dass sie sich "wild" irgendwo einnisten oder sind sie des Todes?

            Ich habe bei uns noch nie "wilde" Honigbienen gesehen, wohl aber einen Imker als Freund dem schon ein Volk entflohen ist.

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            • Sarekmaniac
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              AW: Insekten werden immer weniger

              Die Bienen suchen sich ein neues Zuhause. Bienen sind ursprünglich Baumhöhlenbewohner, alternativ zu Baumhöhlen nehmen sie auch andere trockene Hohlräume mit der passenden Größe (ca 30-40 l) an. Dachverkleidungen, Hornissenkästen bspw.

              Die Überlebenswahrscheinlichkeit für einen wildlebenden (=unbehandelten) Schwarm ist bei uns mittlerweile leider gleich Null. Wegen der Varroa überleben im Frühjahr geschwärmte wildlebende Völker meist schon den ersten Winter nicht mehr, selbst wenn sie eine passende Behausung finden (was in unseren aufgeräumten Gärten und Wäldern ja auch nicht so einfach ist)

              Wenn man Schwärme irgendwo hängen sieht, kann man den örtlichen Imkerverein informieren, oder die Feuerwehr, da findet sich meist jemand, der ihn einfängt (und dann behält oder an andere Imker weitergibt).
              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
              (@neural_meduza)

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              • Ditschi
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                • 20.07.2009
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                AW: Insekten werden immer weniger

                Zitat Lobo:
                Die rechtliche Situation kenne ich
                Wobei uns als Jurastudenten die §§ 961-964 BGB erheitert haben. Es hieß, einmal im Leben einen Fall zu haben, in dem sie eine Rolle spielen, sei seltener als ein 6er im Lotto. Den habe ich auch verpaßt. Den Fall , meine ich. Der 6er wäre noch möglich.
                Ditschi

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                • Sarekmaniac
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                  • 19.11.2008
                  • 10958
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                  • Meine Reisen

                  AW: Insekten werden immer weniger

                  OT:
                  Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                  Zitat Lobo:

                  Wobei uns als Jurastudenten die §§ 961-964 BGB erheitert haben. Es hieß, einmal im Leben einen Fall zu haben, in dem sie eine Rolle spielen, sei seltener als ein 6er im Lotto. Den habe ich auch verpaßt. Den Fall , meine ich. Der 6er wäre noch möglich.
                  Ditschi
                  Das Problem ist älter als das BGB: "Sizi, sizi, bîna!" Lorscher Bienensegen, 10. Jh.
                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                  (@neural_meduza)

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                  • Ditschi
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                    Liebt das Forum
                    • 20.07.2009
                    • 12361
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Insekten werden immer weniger

                    Ja. Nun ist das BGB ja ein Kind der industriellen Revolution. Da mutete das mittelalterliche übernommene Bienenrecht archaisch an. Es gab aber Zeiten, da war es existenziell und hat die Gemüter sehr bewegt. Zur Rechtsgeschichte hier unter " Geschichte":

                    https://de.wikipedia.org/wiki/Bienenrecht

                    Ditschi

                    Zuletzt geändert von Ditschi; 25.01.2018, 17:32. Grund: Man entdeckt immer mal wieder Schreibfehler

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                    • anja13

                      Alter Hase
                      • 28.07.2010
                      • 4883
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                      AW: Insekten werden immer weniger

                      Einiges habe ich gelesen, aber nicht alles. Wir haben ein großes Grundstück und noch viel Potential, dort etwas zu machen. Weite Teile sind bisher noch Wiese. Es handelt sich um Marschland, der Boden ist fruchtbar und wenn ich das richtig verstanden habe, ist es eine Fettwiese. Pflanzen, die häufig vorkommen (neben verschiedenen Gräsern) sind Spitzwegerich, Ackerschachtelhalm, Löwenzahn, Hahnenfuß, Sauerampfer (die kenne ich zumindest) und an den Rändern Brennnessel. Gemäht wird zweimal im Jahr (Ende Mai/ Anfang Juni und ca. August), das wird auch so bleiben, außer zwischen den Obstbäumen.

                      Der Plan ist mit den zwei Reisighaufen, die sich angesammelt haben, zunächst ein paar Meter Totholzzaun an der nördlichen Grundstücksgrenze anzulegen. Später auch an der Ostseite, die von einem Graben gebildet wird.
                      Meine Frage:
                      1. Welche Tiefe macht Sinn, damit sich auch Vögel und Kleintiere ansiedeln können? Reichen 50-60 cm?
                      2. Ich würde gern davor ein Sträucher/ Blumenbeet anlegen. Gibt es Pflanzen, die vorteilhaft für Insekten sind und in die Region passen (Nordsee/ Wesermarsch) bzw. Pflanzen/ Blumen, die man vermeiden sollte?

                      Habt Ihr Tipps?

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                      • Abt
                        Lebt im Forum
                        • 26.04.2010
                        • 5726
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                        • Meine Reisen

                        AW: Insekten werden immer weniger

                        Bitte einmal Überschrift lesen, viele Beiträge wären besser bei https://www.outdoorseiten.net/forum/...ght=tief_fisch aufgehoben

                        Mein Tip:Gelände einfach paar Jahre in Ruhe lassen, wenn es nicht benötigt wird.Denn Ruderalflächen sind immer insektenfreundlich.
                        Zuletzt geändert von Abt; 28.01.2018, 23:52.

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                        • atlinblau
                          Alter Hase
                          • 10.06.2007
                          • 4097
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                          AW: Insekten werden immer weniger

                          Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                          Mein Tip:Gelände einfach paar Jahre in Ruhe lassen, wenn es nicht benötigt wird.Denn Ruderalflächen sind immer insektenfreundlich.
                          Antwort auf die Frage, was man als Grundstücksinhaber für Igel tun kann... der Igel mag unaufgeräumte Ecken.

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                          • anja13

                            Alter Hase
                            • 28.07.2010
                            • 4883
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Insekten werden immer weniger

                            Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                            Bitte einmal Überschrift lesen, viele Beiträge wären besser bei https://www.outdoorseiten.net/forum/...ght=tief_fisch aufgehoben
                            Danke für den freundlichen Tipp. Was man baurechtlich machen darf, weiß ich als Architektin selber ...

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                            • anja13

                              Alter Hase
                              • 28.07.2010
                              • 4883
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                              AW: Insekten werden immer weniger

                              Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
                              Antwort auf die Frage, was man als Grundstücksinhaber für Igel tun kann... der Igel mag unaufgeräumte Ecken.
                              Jetzt gibt es da nur nackige Wiese, Bäume haben wir gepflanzt, aber mehr ist da gerade nicht. Daher die Frage ...

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                              • anja13

                                Alter Hase
                                • 28.07.2010
                                • 4883
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                                AW: Insekten werden immer weniger

                                Zitat von anja13 Beitrag anzeigen
                                Jetzt gibt es da nur nackige Wiese, Bäume haben wir gepflanzt, aber mehr ist da gerade nicht. Daher die Frage ...
                                Noch zur Ergänzung: die hintere Grundstücksfläche, ca 900 m² sind im B-Plan als Ausgleichsfläche vorgesehen und dürfen nur als Wiese genutzt werden, die Pflanzung von regional typischen Gehölzen ist vorgeschrieben, ebenso das 2x jährliche Mähen. Wenn wir nur einmal mähen würden, reißt uns sicherlich keiner den Kopf ab, aber gar nicht geht auch nicht.

                                Ich wüsste eben nur gern, was Sinn macht, wenn man etwas für Insekten tun will.
                                Parallel lese ich mich auch anderweitig ein, aber hier gab es ja auch schon den ein oder anderen Tipp

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                                • Sarekmaniac
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                                  • 10958
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                                  AW: Insekten werden immer weniger

                                  Anja, ich würde den Zaun nicht zu breit machen. Du wirst Dich wundern, wie extrem viel Material Du da drin versenken kannst.

                                  Lieber nur ca. 30-40 cm breit und dann beidseitig bepflanzen. Insgesamt sollte die Struktur (Hecke) am Ende 100 cm Mindestbreite erhalten, dazu muss aber nicht der Totholzzaun an sich so tief sein, wenn davor Büsche, Bäume, Stauden etc. stehen.

                                  Ich kenne zwar Euer Grundstück, weiß aber gerade nicht wie lang es ist. Ziemlich lang. Ich würde den Zaun mal 1,2 m hoch annehmen und für verschiedene Breiten die nötige Biomasse berechnen.

                                  Oder ihr kriegt von Nachbarn oder Gemeinde Baumrückschnitt, dann könnt ihr mehr in die Breite gehen. Je dickere Stämme, desto leicher ist der Bau (wir haben z.T. dicke Stammabschnitte als Basis verwendet und die Pfosten gar nicht bzw. nur minimal in den Boden hauen müssen, da man sie links rechts des Stammes festschrauben kann.

                                  Die vorhandenen Reisighaufen würde ich erst nächsten Sommer nach der Brut verbauen , da hat sich jetzt bestimmt einiges Getier zum Überwintern drin verzogen und bald geht die Nistplatzsuche los.

                                  Und: Ich würde hinten quer an eurer Stelle unbedingt Kopfweiden setzen.
                                  Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                  (@neural_meduza)

                                  Kommentar


                                  • nunatak

                                    Alter Hase
                                    • 09.07.2014
                                    • 3455
                                    • Privat

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                                    AW: Insekten werden immer weniger

                                    Zitat von Abt Beitrag anzeigen
                                    Bitte einmal Überschrift lesen, viele Beiträge wären besser bei https://www.outdoorseiten.net/forum/...ght=tief_fisch aufgehoben

                                    Mein Tip:Gelände einfach paar Jahre in Ruhe lassen, wenn es nicht benötigt wird.Denn Ruderalflächen sind immer insektenfreundlich.
                                    Ruderalflächen entstehen in aller Regel auf offenem Boden, z.B. auf einer Baustelle und sind dann nur temporär, bis sie zugewuchert sind, oder auf geschotterten Lagerplätzen, in der Stadt am Rand asphaltierter Wege etc. Also an Stellen, die durch Tritt, Befahren etc. offen bleiben. Bei einer Wiese spricht man eher von einer Brache, wenn man sie nicht mehr nutzt /mäht.

                                    Ich kenne ehrlich gesagt kaum eine seltene, nach Roter Liste ernsthaft gefährdete Insektenart, die auf Ruderalflächen oder einer langjährigen Brache vorkommt, aber viele gefährdete, die auf extensiv genutzten Wiesen oder Weiden vorkommen. Sobald ich mit der Wiesennutzung aufhöre, verfilzt der Untergrund, offene Stellen wachsen zu, so dass in der Folge die Samen der Blütenpflanzen nicht mehr auskeimen und die seltenen Insektenarten nicht mehr ihre spezifischen Nahrungspflanzen haben und somit verschwinden.

                                    Mal einen Streifen stehen lassen für 1-2 Jahre ist gut und richtig. Ansonsten plädiere ich dafür, Wiesen dauerhaft zu erhalten, 1-2 mal jährlich nicht zu früh und nicht zu spät zu mähen, nicht düngen, ausreichend Flächen ohne Schatten. Dann tut man wirklich etwas für die Artenvielfalt. Einmal im Jahr für ein paar Tage beweiden lassen (aber keine Überweidung) ist als Alternative oder Ergänzung zum Mähen auch sinnvoll, weil Beweidung immer offene Strukturen am Boden schafft bzw. eine Strukturvielfalt (mal viel abgefressen, dann bleibt auch mal ein Bereich stehen, wenn die Tiere das nicht mögen), was Mahd in diesem Ausmaß nicht immer schafft.

                                    Vorkommen seltener Insekten sind oft in Wiesen oder Weiden zu Hause, die seit langem, teils seit vielen Generationen so genutzt werden. Je länger die extensive Nutzung stattfindet, desto besser. Man spricht da von Habitattradition. Regenwälder in Vietnam bestehen bspw. seit vielen Millionen Jahren. Dort haben sich gigantisch viele Arten angesiedelt oder dort sogar entwickelt. Unsere Wälder sind erst nach der Eiszeit wieder erstanden, somit erst max. 12000 Jahre alt (in der Praxis immer viel jünger durch Rodungen etc.) und nicht nur deswegen viel artenärmer.

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                                    • anja13

                                      Alter Hase
                                      • 28.07.2010
                                      • 4883
                                      • Privat

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                                      AW: Insekten werden immer weniger

                                      Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
                                      Anja, ich würde den Zaun nicht zu breit machen. Du wirst Dich wundern, wie extrem viel Material Du da drin versenken kannst.
                                      Das habe ich befürchtet

                                      Lieber nur ca. 30-40 cm breit und dann beidseitig bepflanzen. Insgesamt sollte die Struktur (Hecke) am Ende 100 cm Mindestbreite erhalten, dazu muss aber nicht der Totholzzaun an sich so tief sein, wenn davor Büsche, Bäume, Stauden etc. stehen.

                                      Ich kenne zwar Euer Grundstück, weiß aber gerade nicht wie lang es ist. Ziemlich lang. Ich würde den Zaun mal 1,2 m hoch annehmen und für verschiedene Breiten die nötige Biomasse berechnen.
                                      Es geht nur eine Seite bepflanzen, denke ich. Zunächst sind erstmal die ca. 15 ? Meter zwischen Haus und Obstbäumen dran auf der Ostseite. Später können wir dann über die 30 Meter Ostseite (also quer) vorm Graben nachdenken.

                                      Bewuchs wird hoffentlich etwas durch die Weidenknüppel kommen, die als Grundgerüst gedacht sind. Sonst würde ich mich auch über Vorschläge freuen, was Sinn macht. Zu hoch soll es nicht werden, dann wird der Schattenwurf zum Nachbargrundstück zu lang.

                                      Oder ihr kriegt von Nachbarn oder Gemeinde Baumrückschnitt, dann könnt ihr mehr in die Breite gehen.
                                      Genau daher kam die Idee. Die Gemeinde und der Nachbarn haben die Bäume und Sträucher am Graben geschnitten, dazu die Reste der Weihnachtsbäume. Außerdem liegen auf den Weiden umzu noch 5 Pappeln/ Weiden, die zu Ofenholz werden sollen, weil sie dem Sturm zum Opfer gefallen sind.

                                      Die vorhandenen Reisighaufen würde ich erst nächsten Sommer nach der Brut verbauen , da hat sich jetzt bestimmt einiges Getier zum Überwintern drin verzogen und bald geht die Nistplatzsuche los.
                                      Ich fürchte, bis zum Sommer können wir nicht warten, das sollte ja alles zum Osterfeuer. Muss ja schier sein auf dem Grundstück. Mmh, mal sehen.

                                      Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                      Vorkommen seltener Insekten sind oft in Wiesen oder Weiden zu Hause, die seit langem, teils seit vielen Generationen so genutzt werden. Je länger die extensive Nutzung stattfindet, desto besser. Man spricht da von Habitattradition.
                                      Es handelt sich ursprünglich um Wiese/ Weideland. Seit gut 15 Jahren ist dort ein Baugebiet ausgewiesen. Die noch nicht bebauten Grundstücke wurden 2x jährlich gemäht (ca. Ende Mai u. August, je nach Witterung), gedüngt wurde lt. Aussage des Nachbarn nicht. Wächst trotzdem alles rasend schnell. Eigentlich beste Vorraussetzungen?
                                      Hummeln habe ich hier schon viele gesehen, die haben unsere Tomaten bestäubt und sich über die Ringelblumen gefreut. Ab und an, aber eher selten, mal eine Biene - zur Art kann ich leider nichts sagen. Schmetterlinge wenig, wenn, dann Kohlweißling . Dafür sehr viele fette grüne Raupen auf dem Brokkoli und dem Rosenkohl.
                                      Sonst sogar erstaunlich wenig Fliegen für ein Dorfgebiet mit Kuhweiden in Sichtweite und Wespen auch kaum.

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                                      • Abt
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                                        • 26.04.2010
                                        • 5726
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                                        AW: Insekten werden immer weniger

                                        Mal eine kleine Übersicht über Schmetterlinge in deiner (vermutlichen) Wohngegend http://www.nabu-oldenburg.de/projekt...pfehlungen.pdf

                                        Eigentlich hatte ich und mein Nachbar nach dem Kauf und bei der Erschließung unserer verwildert übernommenen Parzellen ganz ähnliche Probleme. Aber hab keine Lust, hier darüber zu berichten.

                                        Nachbarn von mir haben seinerzeit Röhricht/Schilf um ihren kleinen Pool gepflanzt. Wächst ja ziemlich schnell hoch und bietet Sichtschutz. Bisher hab ich es an der grenzüberschreitenden Stelle mühelos im Griff. Nur ist es von Art zu Art sehr verschieden, es empfielt sich vorher nachzulesen.Und auch die individuellen Geschmäcker sind verschieden. Aber eine Option wäre es,-je nach Boden.

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                                        • Abt
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                                          AW: Insekten werden immer weniger

                                          Zitat von nunatak Beitrag anzeigen
                                          Ruderalflächen entstehen in aller Regel auf offenem Boden, z.B. auf einer Baustelle und sind dann nur temporär, bis sie zugewuchert sind, oder auf geschotterten Lagerplätzen, in der Stadt am Rand asphaltierter Wege etc. Also an Stellen, die durch Tritt, Befahren etc. offen bleiben. Bei einer Wiese spricht man eher von einer Brache, wenn man sie nicht mehr nutzt /mäht.

                                          Ich kenne ehrlich gesagt kaum eine seltene, nach Roter Liste ernsthaft gefährdete Insektenart, die auf Ruderalflächen oder einer langjährigen Brache vorkommt, aber viele gefährdete, die auf extensiv genutzten Wiesen oder Weiden vorkommen. Sobald ich mit der Wiesennutzung aufhöre, verfilzt der Untergrund, offene Stellen wachsen zu, so dass in der Folge die Samen der Blütenpflanzen nicht mehr auskeimen und die seltenen Insektenarten nicht mehr ihre spezifischen Nahrungspflanzen haben und somit verschwinden.

                                          Mal einen Streifen stehen lassen für 1-2 Jahre ist gut und richtig. Ansonsten plädiere ich dafür, Wiesen dauerhaft zu erhalten, 1-2 mal jährlich nicht zu früh und nicht zu spät zu mähen, nicht düngen, ausreichend Flächen ohne Schatten. Dann tut man wirklich etwas für die Artenvielfalt. Einmal im Jahr für ein paar Tage beweiden lassen (aber keine Überweidung) ist als Alternative oder Ergänzung zum Mähen auch sinnvoll, weil Beweidung immer offene Strukturen am Boden schafft bzw. eine Strukturvielfalt (mal viel abgefressen, dann bleibt auch mal ein Bereich stehen, wenn die Tiere das nicht mögen), was Mahd in diesem Ausmaß nicht immer schafft.

                                          Vorkommen seltener Insekten sind oft in Wiesen oder Weiden zu Hause, die seit langem, teils seit vielen Generationen so genutzt werden. Je länger die extensive Nutzung stattfindet, desto besser. Man spricht da von Habitattradition. Regenwälder in Vietnam bestehen bspw. seit vielen Millionen Jahren. Dort haben sich gigantisch viele Arten angesiedelt oder dort sogar entwickelt. Unsere Wälder sind erst nach der Eiszeit wieder erstanden, somit erst max. 12000 Jahre alt (in der Praxis immer viel jünger durch Rodungen etc.) und nicht nur deswegen viel artenärmer.
                                          Ich messe dem Rückzugsort zur Verwandlung / Überwinterung eine hohe Bedeutung bei. Also für die Zeit des Puppenstadiums hin zum fertigen Insekt. Ich denke da gibt es ein Unverständnis bei der Definition, wo lebt das Insekt
                                          Wenn die Larve/Raupe sich in das Bodenreich zurückzieht und verwandelt ist sie geschützt beim Mähen. Ansonsten sind sie, also Stürtzpuppen und Gürtelpuppen von Maschinen gefährdet. Nach meinen Beobachtungen gehe ich davon aus, dass Wiesen eher nur zeitweise zur Nahrungsaufnahme besucht werden. Fluginsekten nehmen wir natürlich am ehesten dort wahr.
                                          Danke an die Verfasser. Artenfielfalt Macingebirge, 1999 weitestgehend noch nicht beeinflusst Wald+Steppencharakter Osteuropa.
                                          http://www.zobodat.at/pdf/CAR_190_110_0007-0115.pdf
                                          Zuletzt geändert von Abt; 14.02.2018, 13:49.

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