Insekten werden immer weniger

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Sarekmaniac
    Freak

    Liebt das Forum
    • 19.11.2008
    • 10958
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: Insekten werden immer weniger

    OT:
    Zitat von simurgh Beitrag anzeigen
    Herpethologisch leider mau: relativ große Kaulquappen in Fahrspurpfützen ... vermutlich Gelbbauchunken? .
    Pfütze und große Larven: Unke passt. Falls Du dich an Details erinnerst, kleine Quappenbestimmungsseite:

    http://www.kaulquappe.de/quapsmal.htm


    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
    (@neural_meduza)

    Kommentar


    • Abt
      Lebt im Forum
      • 26.04.2010
      • 5726
      • Unternehmen

      • Meine Reisen

      AW: Insekten werden immer weniger

      Was es alle noch in den entlegenen Gegenden gibt. Sah ja damals schon intressant aus als wir vor einem gutem Jahr da lang gefahren sind. Die "Berghexe", eigentlich ein schöner Forenname hab ich nur mal im Zempleni (das ist in Ungarn), mit Ebsels gesehen. Das Vorkommen deudet eigentlich auf Kalkboden hin.
      Die Augenfalter, so nennt die Familie, sind an bestimmten Gräsern zu finden und besonders gefährdet wegen dem Abmähen des Grases an dem sie sich verspinnen. Die Puppen sind schier unauffindbar., da sie den Blättern trockener Grashalme sehr ähnenln.

      Wichtig bei allen Funden sind die Angaben von Ort, Datum und wer der Finder (Fänger) war. Ohne diese Angabe ist der Beleg ohne wissenschaftlichen Wert., später nicht nachvollziehbar.
      So tauchte vor kurzem eine kleine Sammlung mit zum Teil unglaublich seltenen Faltern auf, die über hundert Jahre unversehrt im Insektenkasten präpariert überstanden hatten, jedoch nicht mit Fundortetiketten versehen waren und angeblich aus unser Region stammten.
      So leider paar wertlose Motten.

      Martin 206, in welcher Ecke bist du denn zur Zeit, wenn es da auch so viele Schmetterlinge gibt?
      Zuletzt geändert von Abt; 22.07.2017, 05:57.

      Kommentar


      • Martin206
        Lebt im Forum
        • 16.06.2016
        • 7453
        • Privat

        • Meine Reisen

        AW: Insekten werden immer weniger

        ...unterwegs bei mir im Garten.
        Also "Garten" ...einer "nach-dem-Hausbau-Brache" von 2008, 2x im Jahr die wilde Wiese gemäht, viele Büsche, Stauden, Hecken, 2 Nußbäume. Einiges davon alter Bestand, nachgepflanzt vor allem Stauden, viel Lavendel u. versch. Kräuter, eine Felsenbirne, ein Zierapfel, ein paar Rosen und eben einen laaangen Streifen (ca. 10qm) Lavendel.
        Wildbienen etc., Schlupfwespen, Schmetterlinge/Falter, auch mal eine Zebraspinne, dann versch. größere Käfer (von denen ich nur meist die Larven vorfinde und sauber an der Fundstelle belasse (wieder zudecke).
        Wir haben Südhanglage, Sandboden mit Sandstein, Ton u. etwas Lehm (super "Naturbeton" für Insektenhöhlen ).
        Und es bleibt viel liegen, Reisig, Blätterhaufen, Heckenschnitt, usw. Natürlich gibt es auch einen Komposthaufen und außer Wasser und bei Nutzpflanzen Kompost, Hornspäne, etwas Kalk und bei Erstpflanzung 1/3-1/2 torffreie Erde (Neudohum).
        Obwohl das Grundstück nicht groß ist (ca. 620qm in Summe, davon ca. 350qm unverbaut/"Natur") und rechts und links Unkraut- bzw. Insektenvernichter eingesetzt werden, können wir uns über das fehlen von Insekten (auch mind. 3 versch. Arten Ameisen) nicht beklagen. Trotzdem meine ich daß es früher auf solchen Flächen mehr waren. Spinnen z.B. vermisse ich ...da gab es früher viel mehr. Auch die Vogelwelt wird eindeutig weniger und einseitiger, trotz vieler Beeren und Insekten hier.
        "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

        Kommentar


        • simurgh
          Fuchs
          • 02.11.2011
          • 1846
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: Insekten werden immer weniger

          @Martin206: Sehr schön ... dein Garten! Verglichen mit anderen Regionen lebst du aber auch in einem priviligierten Landstrich. Ich bin auch froh, daß ich es dahin für meine "Kleinen Fluchten" nicht allzu weit habe...

          Zitat von Sarekmaniac Beitrag anzeigen
          OT:

          Pfütze und große Larven: Unke passt. Falls Du dich an Details erinnerst, kleine Quappenbestimmungsseite:

          http://www.kaulquappe.de/quapsmal.htm
          OT: Danke für den Link! An Details erinnere ich mich nur noch soweit, daß es in einer Pfütze beim vorbeilaufen kurz plätscherte. Darauf reagiere ich, genauso, wie auf jedes rascheln am Wegesrand, seit frühester Jugend "instinktiv". Also: Schritt zurück und abwarten! Nach kurzer Zeit zeigten sich die relativ großen Kaulquappen aber keine Eltern. Diese Tiere lebten in einer von Menschenhand "zerstörten Umwelt". In diesem Falle der Fahrspur eines Harvesters(?), der am "Waldumbau" vermutlich vor längerer Zeit beteiligt war.

          Da wärmeliebendere Kröten eigentlich in der Gegend auf ca. 900m ü.NN nicht infrage kommen und die Rotbauchunke nur im Tiefland vorkommen soll, schließe ich auf Gelbbauchunke! Keschern und fangen - zum genaueren Bestimmen - muß man sich nach heutiger Gesetzgebung ja auch schon genehmigen lassen... :-/

          Letztes Jahr im Mai konnte ich die Gelbbauchunken eine ganze Weile in Serbiens Stara Planina beobachten...



          Selbst, wenn ich im Urlaub mit dem Auto unterwegs bin, halte ich an solchen "Pfützen" an und freue mich, wenn die Instinkte noch so funktionieren...



          Jetzt noch paar Infos zu meinem gestrigen Schmetterlings-Eldorado. Mir ist aufgefallen, daß viele Wiesen schon länger gemäht waren und - einenem Patchwork gleich - ebenso viele Flächen noch in vollter Blüte standen...



          Wenn man sich etwas darüber beliest, erfährt man auch warum. Auch hier gilt es, Artenschutz (Schmetterlinge/Bodenbrüter) kontra "Neophyten" abzuwägen. Eine schwierige Entscheidung. Es ist der Versuch der Lupinen Herr zu werden.

          Von den beobachteten Schmetterlingen konnte ich leider keine Bilder mitbringen. Erstens hatte ich nur ein kurzes "Makro" dabei und zweitens war es dazu viel zu windig. Für einen Blick auf Doldenblüter mit noch unbestimmten Bock- und sonstigen Käfern* hat es aber gereicht...




          * Ich vermute, der Bockkäfer hört auf Pachytodes cerambyciformis - Gefleckter Blütenbock.


          (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

          Wenn ich mir die kleinen Roten - die ich erst bei den Weichkäfern vermutete - in der Vergrößerung ansehe...



          ...meine ich, den Lygistopterus sanguineus - Rüssel-Rotdeckenkäfer zu erkennen:
          https://www.insekten-sachsen.de/Page...ab=2&id=190342

          Puh ... letzterer war nicht einfach zu bestimmen und ich hoffe, daß ich mich dabei nicht allzu sehr blamiert habe...
          Zuletzt geändert von simurgh; 22.07.2017, 16:16. Grund: Ergänzung/Rechtschreibung
          >> Ich suchte Berge und fand Menschen <<

          Kommentar


          • Abt
            Lebt im Forum
            • 26.04.2010
            • 5726
            • Unternehmen

            • Meine Reisen

            AW: Insekten werden immer weniger

            Ich schrieb mal...weg ist weg...und kommt nicht mehr vor.
            Daher freut es mich, wenn ich lese oder selber sehe, dass es immer noch Vorkommen von der und der Art gibt.
            Also gibt es immer noch Biotope, wohin sie sich zurückziehen konnten. Aber eben einzelne Tiere/Pflenzen.
            Die Rhön schein so eine Gegend wegen ihrer rauhen Witterung zu sein und wegen den Auflagen, die ein Naturpark mit sich bringt. Wer mal den Schwarzen Apollo hat fliegen gesehen, weiß auch wo er dort fliegt. Zudem war das Gebiet am Kanten etwas begünstigt wegen der Land-wirtschaftlichen? Sondernutzung.

            Kommentar


            • Martin206
              Lebt im Forum
              • 16.06.2016
              • 7453
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: Insekten werden immer weniger

              Zitat von simurgh Beitrag anzeigen
              @Martin206: Sehr schön ... dein Garten! Verglichen mit anderen Regionen lebst du aber auch in einem priviligierten Landstrich.
              Naja, hier wird auch jeden Tag ein neuer Landstrich zubetoniert ...man ist stolz auf die großen Industriegebiete, baut in großem Stile Sand ab (da verschwinden ganze Wälder!), baut 14m breite Ortsverbindungsstraßen (mit Radweg) und stellt dann noch alle 50m eine Straßenlampe auf (der Tod für tausende von Insekten).
              Da ist so manches Insekt / Tier wohl über jeden Hotspot der bleibt bzw. neu entsteht froh.
              "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

              Kommentar


              • Gernstel
                Dauerbesucher
                • 25.07.2009
                • 629
                • Privat

                • Meine Reisen

                AW: Insekten werden immer weniger

                In den Kleingärten, angrenzend vorgebliche Bio-Landwirtschaft, über zwei Monate in Blüte betrachtet:



                Was fehlt hier? Sonst voller Schmetterlinge. Dieses Jahr seltenst einmal eine Biene, Hummel oder Schwebfliege. Und erst vergangene Woche der erste und bisher einzige Schmetterling:



                Dieses Jahr ist es ziemlich öde.

                Kommentar


                • Ditschi
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 20.07.2009
                  • 12362
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: Insekten werden immer weniger

                  Ich hatte erstaunlich viele Wildbienen und Schmetterlinge im Garten. Lag vielleicht daran, daß ich gezielt die besten Bienentrachtpflanzen gesät hatte. Aber insgesamt merke ich auch deutlich, daß Insekten weniger werden. Ich habe z.B. im ganzen Jahr nicht einen Marienkäfer gesehen. Die könnte ich gut gebrauchen gegen die Blattläuse auf den Rosen. Gespritzt wird nicht.
                  Ich merke, daß den Vögeln die Nahrung ausgeht. Ich hatte einmal für Rauch- und Mehlschwalben 15 Nester unterm Hausdach und in der Scheune. Es wurden immer weniger. Dieses Jahr habe ich erstmalig kein Schwalbennest mehr. Traurig! Die gehörten immer zum Sommer dazu, auch wenn sie viel Dreck gemacht haben.
                  Auch sind die Fledermäuse deutlich weniger geworden. Wenn es dunkel wird, fliegen nur noch zwei über dem Grundstück. Das waren einmal viel mehr.
                  Ditschi

                  Kommentar


                  • Ziz
                    Administrator

                    Vorstand
                    Administrator
                    Lebt im Forum
                    • 02.07.2015
                    • 7333
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: Insekten werden immer weniger

                    Ein Kommentar von Heise zu dem Thema, der einige vielleicht interessiert.
                    https://www.heise.de/newsticker/meld...n-3812853.html
                    Nein.

                    Kommentar


                    • Ditschi
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 20.07.2009
                      • 12362
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: Insekten werden immer weniger

                      Ja, guter Artikel. Wespennester habe ich in Garten und Scheune, und sie dürfen auch bleiben. Ein Hornissennest gibt es auch.
                      Heute morgen: Frühstück im Garten bei Sonne und mildem Wind, absolut ruhig. Herrlich, wie Urlaub. Sohn, Schwiegertochter und deren Schwester zu Besuch. Ein paar Wespen umschwirren den Frühstückstisch. Panik bei den Stadtkindern. Beschwichtigung von den Landeiern:
                      " Die tun Euch nichts! Einfach ignorieren. Keine hektischen Bewegungen. Nur aufpassen, daß sie sich nicht auf das Marmeladenbrötchen setzen ,von dem ihr grade abbeißt." Gar nicht so einfach, aber sie haben es versucht. Und auf einmal entspannte sich die Lage. Die Wespen fielen nicht mehr auf und trollten sich auch alsbald. Ein Lernprozeß.

                      Weg von der Anekdote: die Sünden der konventionellen Landwirtschaft können wir nicht wettmachen, aber jeder kann etwas tun: nämlich seinen Garten, und sei er noch so klein, gezielt in ein insektenfreundliches Biotop verwandeln. Mit etwas Know-how läßt sich eine Menge erreichen. Welche Pflanzen nützen Insekten, welche sind zwar für Menschen schön anzusehen, aber für Tiere so nutzlos, als seien sie aus Plastik? Und natürlich kein Gift, keinen Kunstdünger verwenden. Stattdessen Kompost machen. Ein geänderte Grundeinstellung allen Insekten gegenüber ( siehe Wespen, siehe Artikel von Ziz) ,ein flächendeckendes Netz von Kleinbiotopen, und vielen Insekten und damit auch Vögeln, Fledermäusen, Igeln etc. geht es besser. Und letztlich immer auch uns.
                      Der Autor im link von Ziz hat recht: verhätschelte Hunde, verbrannte Wespennester. Das paßt nicht zusammen. Jedenfalls nicht, wenn man sich Natur- und Tierfreund nennt.

                      Sät einfach mal Phacelia in Eure Balkonschale. Oder Buchweizen. Und schaut, was da los ist, wenn sie blühen. Oder andere mit ähnlichem Gehalt:

                      http://www.vswi.ch/media/archive1/bi...ienenweide.pdf



                      Man kommt sich ja vor wie ein Krax-Prix-Schlagertexter aus den 70er-Jahren: " Diese Welt. Ein Baum, ein Baum. Wer ist schuld? Sind das nicht wir?" Aber wo er recht hat, hat er recht.

                      Ditschi
                      Zuletzt geändert von Ditschi; 27.08.2017, 11:00. Grund: Ergänzung

                      Kommentar


                      • cast
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 02.09.2008
                        • 19413
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: Insekten werden immer weniger

                        Du hast Hornissen und Wespen?

                        Normalerweise sorgen die einen für eine deutliche Dezimierung der anderen.

                        Phacelia steht doch reichlich auf riesigen Flächen als Gründünger.
                        "adventure is a sign of incompetence"

                        Vilhjalmur Stefansson

                        Kommentar


                        • Ditschi
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 20.07.2009
                          • 12362
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: Insekten werden immer weniger

                          ...und der Sperber schlägt Singvögel, für die ich Nistkästen anlege. Na und? Das ist Natur! Da mische ich mich in der Regel nicht ein. Ich habe weder Wespen noch Hornissen in meinen Garten verfrachtet. Die kommen von selbst.
                          Phacelia als Gründüngung sehe ich gelegentlich -- leider zu selten. Das Schöne daran ist aber, daß man Phacelia- Saat in größeren Gebinden günstig erwerben kann und nicht auf diese sündhaft teuren kleinen Tütchen angewiesen ist. Das gilt auch für Buchweizen, der ja auch zur Gründüngung eingesetzt wird.

                          Ditschi
                          Zuletzt geändert von Ditschi; 27.08.2017, 13:53. Grund: Ergänzung

                          Kommentar


                          • atlinblau
                            Alter Hase
                            • 10.06.2007
                            • 4118
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            AW: Insekten werden immer weniger

                            Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                            Ja, guter Artikel. Wespennester habe ich in Garten und Scheune, und sie dürfen auch bleiben. Ein Hornissennest gibt es auch.
                            ...
                            Ditschi
                            Mit Wespen haben wir am Tisch und auf dem Grundstück keine Probleme-
                            lediglich ein Nest im Faltbootsack konnte ich nicht dort belassen.



                            Problemfall Hornissen - bei Mädchen mit langen Haaren echt stressig,
                            wenn sie sich darin verfangen haben.

                            Allgemein zum Artikel...Beschreibung kann ich nachvollziehen
                            Ich bin Anfang der Neunziger viel mit dem Motorrad gefahren...
                            ich habe mich oft erschreckt, wenn ein Brummer gegen das Visier geknallt ist.
                            An Tankstellen war oft auch Visierreinigung notwendig
                            Diesen Sommer musste ich nicht einmal zusätzlich die Windschutzscheibe am Auto
                            von Insektenüberresten säubern.

                            Thomas

                            Kommentar


                            • Sarekmaniac
                              Freak

                              Liebt das Forum
                              • 19.11.2008
                              • 10958
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: Insekten werden immer weniger

                              Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
                              [COLOR="#808080"]Sät einfach mal Phacelia in Eure Balkonschale. Oder Buchweizen. Und schaut, was da los ist, wenn sie blühen.
                              Ich habe dieses Frühjahr auch Phacelia, Buchweizen, Ringelblume, Malven u.a. im Garten auf einem ehemaligen Gemüsebeet eingesät. Die Bienen, die ich seit diesem Frühjahr habe, sind auf das "Büffet" direkt nebenan natürlich voll abgefahren, desgleichen diverse Wildbienen.

                              Aber: Phacelia ist keine einheimische Pflanze, sondern kommt aus Nordamerika, wo sie natürlich dichte, flächendeckende Bestände bildet. Sie ist sehr wüchsig und säht sich selbst aus. Bei mir im Garten blüht aktuell einige Pflanzen der zweite Generation, ohne dass ich nachgesäht hätte.

                              Phacelien kommen bei uns bereits beständig verwildert vor, ob sie langfristig eine Bedrohung darstellen und einheimische Pflanzen verdrängen könnten, wie etwa kanadische Goldrute, indisches Springkraut, Herkulesstaude oder der japanische Staudenknöterich, weiß ich nicht.

                              Ich freu mich zwar für meine Bienen, die aktuell, wo fast nichts Einheimisches mehr blüht, dick bepudert mit weißem Springkrautpollen und gelbem Goldrutenpollen zum Stock zurückkommen und brüten, was das Zeug hält, trotzdem ist eine Pflanze nicht per se "gut", weil sie eine Bienenweide ist. Neophyten nützen, wenn sie überhaupt was nützen, den Generalisten unter den Insekten.

                              Das soll jetzt kein Argument gegen Phacelia sein (wie gesagt, ich habe sie auch gesäht). Honigbienen und Hummeln einmal gut aus der Nähe beobachten können, und dabei auch noch "füttern" ist ja ein Argument für sich, und (fast) alles ist besser als ein grüner Golfrasen oder Geranienkästen. Der Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt dürfte aber vergleichsweise gering sein.

                              (Dasselbe gilt übrigens auch für den Sommerflieder, den Gernstel fotografiert hat. (Wobei ich es schon krass finde, dass sich selbst daran kaum Schmetterlinge gesammelt haben)
                              Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 27.08.2017, 17:23.
                              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                              (@neural_meduza)

                              Kommentar


                              • Ditschi
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 20.07.2009
                                • 12362
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: Insekten werden immer weniger

                                Meine Phacelia sind, wie Buchweizen, nicht winterhart und scheinen andere Pflanzen nicht zu verdrängen. Phacelia habe ich seit vielen Jahren im Garten. Es wachsen im zeitigen Frühjahr immer wieder Pflanzen auf durch eigene Aussaat, aber nie genug, so daß ich immer wieder von Hand nachsähen muß. Die Gefahr der " Verunkrautung" erscheint mir , wie beim Buchweizen, gering.
                                Natürlich ist Phacelia nicht die einzige Gartenblume, die bei mir blüht. Ringelblume , Kornblumen, Malve, etc. gehören auch dazu. Aber ich halte den Anteil von Phacelia durch Aussaat hoch.
                                Natürlich kommt man sich mit eigenen Bemühungen mickrig vor, wenn 500 m weiter nebenan ein Rapsfeld blüht. Wenn man dann aber sieht, wie der Traktor dort breitflächig Gift verspritzt ( wie auf dem Bild des links) , ......
                                http://www.rapool.de/index.cfm/nav/66/article/1091.html
                                Ein Kleinbiotop ist mickrig. Viele vernetzte Kleinbiotope dürften schon eine Hilfe sein.
                                Ditschi

                                Kommentar


                                • Kuckuck
                                  Erfahren
                                  • 02.08.2005
                                  • 411
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  AW: Insekten werden immer weniger

                                  Hallo,
                                  bienenaffine Blütenpflanzen und auch länger stehende höhere Strukturen im Garten sind auf jeden Fall besser als ein "Psychopatenrasen" - diesen Begriff las ich vor einiger Zeit in der süddeutschen Zeitung.
                                  Nun ist das Bessere der Feind des Guten und üblicherweise ist es ist in der Landschaft aus vielfältigen Gründen eher ein Nährstoffüberfluß vorhanden - eine Gründüngung daher vor allem auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sinnvoll. Viele Tagfalter bevorzugen eher mäßig nährstoffreiche oder gar nährstoffarme Landschaften und Blütenhorizonte.
                                  Daher gibt es zunehmend regionales Saatgut für verschiedene Standorte als Blumenwiesenmischung zu kaufen. Die Herstellung ist recht aufwendig:
                                  http://swrmediathek.de/player.htm?sh...6-0026b975f2e6

                                  Regional kann in Ditschis - und meinem - Fall z.B. das norddeutsche Tiefland sein...
                                  Ich habe mir nach einer kleinen Baustelle auf dem Grundstück eine - zugegebener Maßen nicht billige - Saatmischung gegönnt und freue mich jetzt seit drei Jahren daran. Neben vielen Insekten habe ich auch wieder Grashüpfer im Garten. Ich mähe erstmal Ende August....soviel Geduld muß sein...dann sehe ich auch die aus der hohen Vegetation fliehenden Nachtfalter...

                                  Mit einem Schwarmeffekt hoffe ich natürlich auf viele Nachahmer und viele kleine Trittsteine - und nicht erst 60 km Luftlinie entfernt in Ditschis Garten. In erster Linie freuen sich meine Frau und ich daran sowie unseere Gäste. Und es zeigt was geht!

                                  Kuckuck

                                  Kommentar


                                  • cast
                                    Freak
                                    Liebt das Forum
                                    • 02.09.2008
                                    • 19413
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    AW: Insekten werden immer weniger

                                    ...und der Sperber schlägt Singvögel, für die ich Nistkästen anlege. Na und?
                                    Du verstehst miss.

                                    Wenn man Hornissen hat halten die einem normalerweise den Garten sauber von lästigen Wespen, also beide nebeneinander sind ungewöhnlich, oder das Hornissenvolk ist klein und die Wespen viele, dann schaffen sie eben nicht so schnell alle.

                                    Für @ditschis Gegend ist der ideale Ansprechpartner Claussen in Wolmersdorf.

                                    http://www.saatgut-shop.de/

                                    Die führen Spezialmischungen für Wildäcker

                                    Bei uns weiter südlich

                                    http://www.odin-wildaesung.de/
                                    "adventure is a sign of incompetence"

                                    Vilhjalmur Stefansson

                                    Kommentar


                                    • Ditschi
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 20.07.2009
                                      • 12362
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      AW: Insekten werden immer weniger

                                      Danke für den Tipp. Wolmersdorf liegt noch im Radius meiner Spaziergänge. Schöner Ort, aber abgelegen. Es gibt keine Durchfahrtsstraße. Da kommt nur jemand hin, der unbedingt dorthin will. Ich bin dort auch selten und kenne den Shop nicht. Ich werde mich da mal umschauen.
                                      Ditschi

                                      Kommentar


                                      • cast
                                        Freak
                                        Liebt das Forum
                                        • 02.09.2008
                                        • 19413
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        AW: Insekten werden immer weniger

                                        Wildmeister Claussen ist Berufsjäger und hat sich dort selbständig gemacht.

                                        http://www.revierberatung-wolmersdor...hege_jagd.html
                                        "adventure is a sign of incompetence"

                                        Vilhjalmur Stefansson

                                        Kommentar


                                        • Sternenstaub
                                          Alter Hase
                                          • 14.03.2012
                                          • 3372
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: Insekten werden immer weniger

                                          hier ein interessanter Artikel zum Thema:
                                          https://www.morgenpost.de/web-wissen/article211421505/Das-leise-Sterben-der-Insekten.html
                                          Two roads diverged in a wood, and I—
                                          I took the one less traveled by,
                                          And that has made all the difference (Robert Frost)

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X