[DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

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  • distelfliege
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    [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

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    Mitreisende
    Hallo zusammen,

    Ich bin neu und lese hier aber schon länger mit und freue mich immer über eure tollen Berichte.
    Also möchte ich mich mal revanchieren und auch einen Bericht erstellen.

    Letztes Jahr im August bin ich mit meinem Partner von Zittau nach Usedom auf dem Oder-Neiße-Radweg gefahren, und dann sind wir von Usedom nach Berlin zurück gefahren, weil wir noch Zeit hatten und das Bahnfahren nicht unser Hobby ist.

    http://oderneisse15.tumblr.com

    Mist, wer hat nur die Anleitung zum geotaggen gelesen, und nicht, dass reine Links auf externe Seiten unerwünscht sind? Ich mal wieder.
    Ich sollte alles hier her kopieren, aber das dauert jetzt ein bissel. Und das vermaledeite Länderkürzel habe ich auch vergessen. Tut mir leid!

    Gruß Distel aus Berlin
    Zuletzt geändert von distelfliege; 11.04.2016, 13:30.

  • distelfliege
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    #2
    AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

    1. Tag: Zittau - Görlitz, 15. August 2015



    Da sind wir also, in Zittau. Hierher zu kommen, war ein wenig beschwerlich. In dem Regionalzug waren viele Radler_innen, und wir haben kaum noch einen Platz gefunden. Faktisch standen wir illegal im Flur und saßen auf dem Boden, oder quetschten uns in Ecken herum, während wir hasserfüllte Blicke von anderen auf uns zogen und auf die Gnade der Zugbegleitung hoffen mussten, die das Recht gehabt hätte, uns jederzeit rauszuwerfen. Ich hasse es, mit Fahrrad und Gepäck auf die Bahn angewiesen zu sein und keine sichere Reisemöglichkeit zu haben. In Zittau gibt es keine Aufzüge, so dass ich mein Rad abladen, Treppen hoch- und runter tragen, und das Gepäck hinterhertragen und wieder beladen musste.



    Das Wetter ist etwas durchwachsen, es sind Gewitter angekündigt.
    Die erste Etappe haben wir sehr kurz gemacht, weil wir nicht wussten, wann wir ankommen würden und wie fit wir am ersten Tag nach der Zugfahrt sind.



    Das Rathaus von Zittau kommt mir sehr italienisch vor von der Architektur her. (Und der Architekt hatte das auch so beabsichtigt, las ich später.) Wir trinken noch einen Kaffee und essen Kuchen vor der Abfahrt und kommen mit anderen Radler_innen ins Gespräch. Das Thema ist auch immer wieder das angekündigte schwere Gewitter.
    In Hirschfelde regnet es dann ein wenig und wir stellen uns unter, aber als der Regen nicht zum Gewitter wird, fahren wir weiter und der Regen hört auch wieder auf.



    Dunkle Wolken in Hirschfelde (oder so). Im Edeka von Hirschfelde wird fürs Abendessen eingekauft.



    Das Wetter besserte sich sehr, und wir fahren in ein bewaldetes Tal, auf dessen Grund die Neiße fließt.



    Sie hat einen niedrigen Wasserstand und ich klettere die Böschung runter und stecke einmal die Zehen ins Wasser. Auf der Neiße fahren hier Schlauchboot-Crews, die zum Teil sehr laut herumalbern und sich gegenseitig ins Wasser werfen: Schlauchbootverleihe sind hier beliebt bei den Touris.



    Das Kloster Marienthal ist gerade frisch renoviert, hier hatte es vor ein paar Jahren schwere Hochwasserschäden gegeben, und es gibt auch viele Fotos und eine Ausstellung über das Hochwasser. Der Imbiß dort lässt zwei Möglichkeiten: Herzhaft für Carnivoren und Kuchen für Veggies. Ich habe grade keine Lust auf Kuchen, und ausserdem ist es eh billiger, sich selber Stullen zu schmieren.



    Der Campingplatz Leuba, wo wir hin wollten, existiert so nicht mehr, es ist jetzt ein Privatgelände mit ein paar Dauercampern, aber ein Verantwortlicher hirscht dort herum und gibt uns einen tollen Tip, in Görlitz auf dem Rosenhof zu zelten. Gerade war auf dem Gelände  die Modellboot-WM gewesen.
    Auf der Strasse zwischen Ostritz und Görlitz führt der Weg sehr schön durch eine Alte Tagebaulandschaft. Auf Info-Tafeln steht viel über die Entwässerung der Gegend, was für Tagebau ja nötig ist, und ich finde es faszinierend, dass der Berzdorfer See noch nicht voll ist, da die Entwässerung, bzw. das Auffüllen des Sees, noch weiter geht. Überall gucken so Installationen aus dem Boden, die zum Bergbau gehören, und dann kommt ein riesiger Bagger in Sicht.



    Hinter dem Bagger verfahren wir uns erst mal, aber merken das nach 1km schon. Also zurück auf die andere Seite des Berzdorfer Sees, und rein nach Görlitz. Den Rosenhof zu finden gestaltet sich etwas schwierig, aber es lohnt sich. Es ist super günstig dort, die Leute sind nett, und Duschen kostet nichts. Abends kochen wir uns was und schlagen unser Zelt unter kleinen Essigbäumen unten auf der Wiese auf, anstatt erhöht auf dem gepflegten Rasen zwischen Wohnmobilen. Das angekündigte Gewitter wird uns da unten absaufen lassen, sagen die Motorisierten. Aber das Gewitter kommt nicht.




    Die heutige Strecke: ca. 47 km

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    • distelfliege
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      #3
      AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)





      Frühmorgens ist nicht nur kein Gewitter da, sondern es ist ein wunderschöner Morgen. Es gibt Kaffee vom Trangia-Kocher. Ich mag den Trangia sehr.






      In Görlitz schieben wir die Räder eine steile, kopfsteingepflasterte Strasse Buckelpiste hoch, und passieren das frühere Haus des Scharfrichters in der alten Stadtmauer. Die Henker durften nicht in der Stadt wohnen, weil sie mit dem Umbringen von Leuten zu tun hatten. Die Henker einstellen, und dann stigmatisieren, so ham wirs ja gern, naja.. Doppelmoral ist alt und stirbt nicht aus.






      Das Wetter ist toll, und über wunderschöne, mit Bäumen gesäumte Wege übers Land geht es nach Rothenburg.






      Der Weg zwischen Deschka und Rothenburg führt wieder ins Neißetal, und dort ist es zum Teil wirklich schön. Es gibt einen nett aussehenden Zeltplatz, aber wir sind grade erst aufgebrochen und wollen noch sehr viel weiter kommen heute. Am Ufer gibt es einen Rastplatz von "Neiße Tours" und das sehr fleischlastige Menü dort lässt uns wieder auf den günstigeren selbst mitgebrachten Proviant ausweichen. Ich bin grumpy, dass auf dem grossen Platz am Ufer nichts selbst mitgebrachtes gegessen werden darf, weil "Neiße Tours" den Platz gepachtet hat.

      In Rothenburg gibt es einen Döner, der auch Pizza verkauft, und die ist auch ganz günstig. Also gibts Pizza zum Mittagessen, welch ein Luxus. Ein Typ von "Neiße Tours" holt zwei Arme voll Döner ab, was ja nicht so für deren Cuisine spricht, wenn die Belegschaft lieber vom Imbiß Döner holt, wa.

      Bei Zentendorf kommt die "Kulturinsel Einsiedel", die ganze Region ist quasi mit Promotion dafür zugekleistert, wir finden das aber alles zu gehyped und sparen uns den Besuch. Billig ist es auch nicht gerade da. Aber die Landschaft hier ist der Hammer. Meine Knie knarren beim Fahren, und es ist sehr heiß. In Sagar haben wir in der "Radlerklause" angehalten und Kaffee und Kuchen genossen. Mein Kuchen war leider nahezu zuckerfrei und zu Tode gelatiniert, und die Besitzerin der Radlerklause konnte mit uns und vielleicht mit meinem nicht geschlechtskonformen, punkigen Äusseren nichts anfangen. Aber es gab ein süßes Kätzchen. In Sagar gäbe es auch einen Hof, wo man auch zelten kann, aber wir haben uns auf den Glockenhof in Bad Muskau eingeschossen, und fahren weiter. In Bad Muskau schauen wir uns den Schlosspark an, der richtig toll ist.






      Die Hütte von Fürst Pückler-Muskau. Der hat damals sein ganzes Geld vergärtnert, und dann das von seiner reichen Frau von Pappenheim. Besser vergärtnern als für Krieg, oder?






      Der Glockenhof in Bad Muskau war etwas ausserhalb, und machte einen schönen Eindruck. Leider war die Zeltwiese eine sehr gepflegte Rasenfläche hinter dem Haus, und auf dem Nachbargrundstück hielt man Hunde, die alle 20 Minuten angebrüllt wurden, und wenn wir zu unserem Zelt wollten, bekamen die Hunde das mit und gaben ihren Frust weiter, indem sie uns wiederum über den Zaun rüber ankläfften. Pro Person 12 Euro pro Nacht, das fand ich auch sehr hart. Wieder war Gewitter in der Nacht angekündigt, und wir wurden eingeladen, falls das Zelt absäuft, im Heuboden zu schlafen. Überhaupt begegneten uns viele Leute mit Skepsis, dass wir überhaupt zelten wollten, wenn das Wetter nicht absolut sicher schön ist.

      Ich habe T-Shirts und Unterwäsche im Badezimmer gewaschen und aufgehangen, und wir haben unsere Smartphones geladen. Ich lese gerade "Whipping Girl" von Julia Serano und es ist sehr spannend und ein wichtiges Buch. Es geht um trans Frauen und Feminismus.




      Unsere heutige Strecke schlägt mit knapp über 80km zu Buche. Wir wollten nicht unbedingt so lang fahren, aber Zeltmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Und als wir erfuhren, wie teuer der Glockenhof war, haben wir auch keine Kraft mehr gehabt, noch gross was anderes zu suchen... das ist halt leider das Kreuz in Deutschland mit dem Zelten.

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      • distelfliege
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        #4
        AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

        3. Tag Bad Muskau bis Deulowitzer See (Guben) Montag, 17.8.2015


        Die Strecke von Bad Muskau nach Forst lief sehr flott, auf ländlichen Wegen, zwischen Wisen und durch einige Dörfer. Rückenwind ließ uns metern. Wir sahen kaum noch Radwandernde. Nicht die "Eintaschenradler" von "Rückenwind Tours" und auch kaum "Pensionsradler". (Ja, es hat sich so ein Lingo zwischen uns eingebürgert. Aber wir werden auch immer schief angeguckt, weil die Menge unseres Gepäcks dem hier üblichen von Pension zu Pension radeln nicht entspricht, da rächen wir uns, indem wir uns und unseren Reisestil als Norm setzen und die anderen mit abweichenden Begriffen labeln).











        Wir sahen in Forst kurz zwei Leute, die mit uns im Zug von Berlin nach Zittau saßen, vorbeifahren. Sie winkten uns kurz zu. Forst hat einen Rosengarten und ein Textilmuseum, und wir wollten eigentlich beides besuchen, und haben es dann doch nicht gemacht. Wir waren wieder einkaufen beim Edeka in Forst, und dann haben wir beim Bäcker Brot gekauft und Kuchen gegessen. Sie hatten Werbung da hängen von Tim Mälzer, der ein Brot namens "Bullenkruste" promoted und mit grimmigem Gesicht auf Postern dafür wirbt. Masculinity so fragile! (Im Ernst, der Typ soll sich aus dem Bäckereibereich mal bitte raushalten.)











        Diese alte Brücke führte früher zum Finanzamt von Forst, und jetzt ist sie eine von vielen Brücken, die zerstört am Grenzfluß stehen. Irgendwie haben wir es auf der ganzen Tour gar nicht nach Polen geschafft. Ich weiß ja auch nicht. das war unsere erste Fernradtour und wir hatten schon genug damit zu tun, die Bikeline-Strecke abzufahren, Übernachtungen zu finden und in die Tour rein zu kommen - und ehe wir's uns versahen, waren wir auf Usedom, oder so. Aber wenn ich ehrlich bin, es lag auch ausserhalb meiner Komfortzone. Nachdem ich von den Lausitzer_innen zum Teil schon furchtbar schräg angeschaut wurde, in ein doch sehr katholisch-konservatives Land zu gehen und dabei so gar nicht konservativ, katholisch und hetero auszusehen. Meine polnische Kollegin hat mich hinterher aber zur Strafe ausgelacht. (Naja, für ne kurze Spritztour hätte es eigentlich reichen können, hätten wir auch gewollt, aber das hätten wir vorweg einplanen müssen. So spontan war es dann immer grad nicht passend... hätte hätte Fahrradkette.)











        Der Radweg verläuft nach Forst schön auf dem Deich, und das Neiße-Tal liegt sehr malerisch mit alten Weidenbäumen da. Wir haben hier eine Pause gemacht und was gegessen.
        Um zu unserem Schlafplatz zu kommen, fuhren wir bei Albertinenaue vom Oder-Neiße-Radweg Richtung Kerkwitz ab und zum Deulowitzer See.











        "Camp Deulo" fand ich ganz toll. Ein naturnaher Campingplatz am See, okay vom Preis her, mit einem eigenen "Radlercamp", wo wir fast als Einzige waren. Auf dem Platz gibt es kostenloses Wi-Fi, aber der Zugang geht nur über den Besitzer. Man kann sich eigenständig einen Zugang anlegen, das kann aber in einen Abzockvertrag münden, deshalb sollte man sich wirklich vom Cheffe dort die Logindaten geben lassen, die er aufgrund von seinem Vertrag mit dem Wlan-Anbieter hat.











        Fertigessen lohnt sich nicht, my Darling...

        Es gab grüne Bohnen, Zuchhini und Couscous. Ausserdem war ich noch im See schwimmen, während mein lieber Reisegefährte das Zelt alleine aufgebaut hat.

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        • distelfliege
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          #5
          AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

          4. Tag - Deulowitzer See - Helenesee Dienstag, 18. August 2015


          Morgens regnete es ein bischen, so dass wir das Zelt nass einrollen mussten. Aber das machte nichts, es war ja nicht für lang. Der Campingplatzbesitzer verriet uns eine Abkürzung nach Guben durch den Wald, und das klappte auch ganz gut.





          An der Straße nach Guben suchte ein Storch nach Beute. Wir kamen auch an der "Lila Bäckerei/Lila Heimatbäcker" vorbei, eine grosse Fabrik auf der grünen Wiese. Handwerk, wie es leibt und lebt, haha...

          Wir haben die Route ein wenig umgeplant, d.h. die Route ist klar, aber wo wir nächtigen. Das ist immer schwierig, es gibt einfach wenig Zeltmöglichkeiten hier. Wir hoffen auf den "Radlerhof Aurith", das klingt so, als wäre das zur Abwechslung mal das, was wir suchen. In Guben holen wir uns Brötchen und frühstücken an der Neiße. Das bürgert sich gerade ein. Zelt abbauen, alles aufladen, losfahren, irgendwo eine Bäckerei finden und dann auf der Strecke frühstücken.





          Später wird das Wetter sonniger, und die Strecke führt wieder viel über die Deichkrone an der Neiße lang nach Eisenhüttenstadt.





          Zerstörte Brücke





          Ich leere in den ersten Tagen fast eine Flasche Sonnenmilch.





          Ratzdorf - das Dorf wo die Neiße in die Oder mündet.
          Der Spielplatz heißt nicht nur Michael Jackson Spielplatz, sondern Michael Jackson hat auch das Geld zur Verfügung gestellt, um den Spielplatz zu bauen, nachdem das Hochwasser 2010 den alten Spielplatz zerstört hat. Auch Radwander_innen kommt das zugute: Es gibt dort Wasser und Toiletten.





          Eisenhüttenstadt. Hier haben wir uns die Planstadt angeschaut. Das war wohl mal ein Bäcker. Ich afnd das "Back :: :: Back :: :: " ganz witzig. Ich habe mir hier gegenüber in einem Schreibwarengeschäft ein "Muttiheft" gekauft, um eine Art Reisetagebuch zu führen. Schade, dass ich nicht eins meiner vielen schönen kleinen Notizbüchlein mitgenommen habe dafür. Aber gut. Es gab natürlich furchtbar gegenderte, mit rosa Prinzessin und dunkelblauem Ritter, und ich habe dann so eins mit Meeresgetier und einem Hai genommen.

          Von Eisenhüttenstadt bis Aurith war es nicht mehr weit, nur noch 10km. Wir haben unter Bäumen in der schönen Oderauenlandschaft Pausen gemacht und Joghurt mit Banane gegessen, und auch wieder Radwandernde getroffen, die wir schon aus dem Zug aus Berlin kannten. So eine Ferntour habe ich schon immer machen wollen, und jetzt endlich ist es Realität. Und es hat schon was, manchmal Leute zu sehen, die die selbe Tour fahren, es hat schon ein spezielles Unterwegs-Flair.





          Eigentlich hätte ich gerne mehr in der Natur gezeltet, deshalb war auch Schweden im Gespräch gewesen, aber das Fernradtour-Fahren ist so super, dass ich es verkrafte, auf Naturplätze zu verzichten. In Aurith hat der Zeltplatz eher so Autobahnraststätten-Atmosphäre, und obwohl die Leute dort ja ganz nett sind, für 10 Euro pro Person, nur um aufs Klo zu gehen, und auf einem Rastplatzspielplatz das Zelt aufzuschlagen... äh.. ich finde das Halsabschneiderei.

          Die nächste Möglichkeit ist der Campingplatz Helenesee. Bis dahin sind es nochmal 15 km, das müssen wir jetzt eben noch auf uns nehmen. Wir fahren durch die Kunitzer Loose, und dann nach Brieskow-Finkenheerd, wo wir noch eine kleine Bäckerei finden und wo es lecker Kuchen gibt. Die Bäckereiverkäuferin kommt auch aus Berlin.






          bizarre Bayern-tümelei






          schöne Japan-Tümelei

          Am Campingplatz Helenesee stellen wir fest, dass das ein Riesiges Gelände ist, quasi schon "die Freizeitindustrie". Der Campingplatz ist nicht so billig, und am Einlass sitzt ein unfreundlicher Typ, den wir "Feldwebel" nennen. Er bellt uns an, dass das Aufladen von Elektronik einen Euro pro Ladevorgang kostet, aber nicht in seinem Gebäude, sondern nur draussen beim Pförtner. Es gibt Jugendzeltplatz, Hundezeltplatz und Familienzeltplatz. Der Rest ist für Wohnmobile vorgesehen. Für mich sind das die drei Tore zur Campinghölle. Ich hab weder auf Teenies, noch auf Hunde, noch auf Kleinkindergekreische viel Lust, und deshalb missachten wir den Befehl des Feldwebels und Zelten ganz weit ab vom Schuß, hinter den letzten Wohnmobilen. Am Abspülplatz gibt es Steckdosen, und ich lese in meinem Buch, während unsere Telefone geladen werden.






          Unser Platz am Helenesee

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          • Tomscout
            Fuchs
            • 04.01.2006
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            #6
            AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

            ...sehr schön bis dahin! Es geht aber noch weiter, oder? :-)
            TOMSCOUT'S TOUREN ...letzter Bericht: Hohe Tatra 2016

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            • distelfliege
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              • 11.04.2016
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              #7
              AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

              Danke! ja, das geht weiter! Dank des coolen Html zu BBcode Konverters geht es jetzt auch einfacher :-)

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              • distelfliege
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                #8
                AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                5. Tag Helenesee - Kienitz Mittwoch, 19. August 2015










                Morgens gab es Kaffee im Zelt, und ich schrieb in mein Reisetagebuch-Heftchen. Ich hatte super geschlafen und der Morgen war sehr schön. Leider gab es Streit, weil der Reisegefährte ein Formtief hat, und einfach nur grumpy und fast unausstehlich war. In Frankfurt/Oder haben wir deswegen nicht nur was zum Kochen und unterwegs essen eingekauft, sondern auch Traubenzucker und Süßigkeiten für den Energiehaushalt und die Glückshormone.





                Frankfurt/Oder





                Nach Frankfurt-Oder verließen wir die Oder und fuhren ein Weilchen übers Land, wo es schöne Pausenplätze gab. Aber bald ging es wieder runter an den Fluss, wo wir im "Restaurant Oderblick" Kaffee getrunken haben. Zuerst sah es nicht so aus, als würden wir heute eine nennenswerte Strecke schaffen, aber die Stimmung verbesserte sich bei der Erholungspause, und die Kräfte kehrten zurück. Die nächste Pause haben wir am "Durchleiter von Reitwein" gemacht, der wurde nach dem Oderhochwasser gebaut, um das Wasser bei Alarm in den Oderbruch ableiten zu können. Es gibt hier viele Biber, und angenagte Bäume. Nach 7 km kommen wir dann nach Küstrin-Kietz, was das Fischerviertel von Küstrin war. Jetzt ist Kietz durch die Staatsgrenze von Küstrin getrennt.





                schöne Oder





                abgestorbene Bäume





                Biberfraß






                Auf dem Deich rollen





                Abendsonne bei Kietz

                Zwischen Kietz und Kienitz ist die Landschaft wieder atemberaubend schön, und wir rollen mühelos dank Rückenwind. Bei einer Pause gibt es Veggie-Würstchen, Frischkäse, Joghurt und Aufstriche, und bei den Sydowswiesen gab es eine Badestelle, wo ich in einem trüben, aber ruhigen kleinen See geschwommen bin. Wir haben schon überlegt, einfach hier spontan zu zelten, aber wir hatten nur noch 2 Liter Wasser und hätten nach Kienitz fahren müssen um dort irgendwo die Flaschen nachzufüllen. Schließlich wollten wir gerade los, als zwei Campingmobile herunterbretterten, Leute raussprangen, ein koffergroßes Radiogerät aus dem Auto wuchteten und Musik loswummerte. Vielleicht wollen die da auch noch campen. Nein danke!





                Formwandler-Schokolade

                Hinter dem Dorfgasthaus in Kienizt war ein völlig leerer Campingplatz mit Klo- und Duschcontainer. An selbigem gab es auch Strom, um die Geräte aufzuladen, juhu! Und es war sehr ruhig und nett. Wir hatten ausserdem Katzenbesuch.





                Die heutige Strecke: 68km

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                • distelfliege
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                  #9
                  AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                  6. Tag Kienitz - Lunow-Stolzenhagen Donnerstag, 20. August 2015

                  Es war sehr frisch heute morgen um 7 Uhr. Ich hatte super durchgeschlafen. In Kienitz der Katzenbesuch kam gerne her, mit schnurren und schmuselust. Ansonsten waren wir die einzigen da. Wir hatten überlegt, 1-2 Tage bei Tereza’s in Stolzenhagen abzusteigen, aber es gibt in der Region die ganze Zeit kein deutsches Netz, und ich müsste ins Internet, um ihr eine Mailanfrage zu schicken. Ich habe mich dann aber in das polnische Netz mittels Datenroaming eingeklinkt und erfahren, dass sowieso nichts bei ihr frei ist.





                  In Kienitz hinter dem Gasthaus sammelten sich die Schwalben, und ich habe mich gefragt, ob sie schon in den Süden fliegen wollen. Wir haben zusammengepackt und fuhren wieder am Deich lang, da fiel mir ein, dass mein Telefon noch am Ladekabel im Duschcontainer hängt! Zum Glück hat es jemand vom Gasthaus entdeckt und mir überreicht, und wir waren noch nicht weit weg gewesen.





                  In Groß Neuendorf, das nächste Dorf nach Kienitz auf unserer Strecke, gab es einiges zu sehen, und wir haben eine Dorfrundfahrt gemacht. Wir konnten etwas über die kleine jüdische Gemeinde erfahren, die es früher hier gab, aber es bleiben auch Fragen offen. das Schild spart z.B. die unbequeme Nazizeit aus, und man erfährt nicht, was es mit der Villa der Sperlings auf sich hatte.





                  Der jüdische Friedhof ist sehr klein.






                  So einfach geht Weltzeituhr..

                  Wir sind wieder über die offene Landschaft gefahren, und ich fand es so schön. Alte Weiden, Pappeln und Eichen, und Auenland, so weit ich sehen konnte. Der Radweg war wie ein Fahrrad-Highway, und wir flogen nur so dahin. An der Zollbrücke aßen wir ein Stracchiatella-Eis und kurz danach noch Kuchen, den wir in einem Kiosk in Hohen Neuendorf gekauft hatten.

                  An der Güstebieser Loose kamen wir an der einzigen Oderfähre der Gegend vorbei. Da gab es einen Infostand mit vielen Broschüren über die Region. Der Mann vom Infostand war sehr nett und erzählte von den Biber-Problemen. Sie unterhöhlen den Deich, und während in Bayern und Polen spezielle Regelungen zum Bejagen von Bibern existieren, gibt es nichts in Brandenburg, und die Verantwortung wird hin- und hergeschoben, sagte er. Als wir noch redeten, fuhr der Biber-Beauftragte in seinem Jeep an uns vorbei. Er hat eine Sonde, einen Metallstab, mit dem er den Deich ansticht und erkennen kann, ob er unterhöhlt ist. Nach weiteren schönen 10km waren wir in Hohenwutzen, wo ich noch mehr Trinkwasser besorgte, weil wir heute in der freien Landschaft zelten wollen, und wir versuchten auch, ein paar Fotos auf Instagram hochzuladen. Es gibt hier nämlich ganz wacklig ein klein bischen Netz.





                  Auch ein oft genommenes Motiv in Blogs und auf Instagram. Die Europabrücke. Aus dieser stillgelegten Eisenbahnbrücke wollen irgendwelche Bürgermeister und Leute von irgendwelchen Parteien ein Symbol der Völkerverständigung machen. Gesponsort von der EU, die an ihren Grenzen Tausende Menschen sterben lässt.

                  Wir kamen jetzt ungefähr auf die Höhe von Berlin, und wenn wir jetzt einfach links abgebogen wären, wären wir am Abend zuhause gewesen. Wir haben ein paar Witze gerissen, ob wir die Katze besuchen sollen, bevor wir weiterfahren.





                  Die schöne Strecke kurz vor Lunow. Wir kauften dort im Edeka ein und waren im Cafe Goldrand. Eigentlich leben wir schon wie die Maden im Speck auf dieser Tour, oder?

                  Beim Deichkilometer 78 hatten wir schon eine Möglichkeit zu zelten ausgemacht. Aber wir wollten uns erst mal noch umsehen. Wir klapperten die Alternativroute nach Stolzenhagen ab und stellten fest, dass das “Natura2000″ Gebiet, in dem man natürlich auch nicht zelten darf, größere Ausmaße hat als auf dem Bikeline-Führer angegeben. Aber beim Weg nach Stolpe fanden wir einen super hübschen kleinen See mit Sprungbrett, wo ich schwimmen war. Auf dem Rückweg nach Lunow sahen wir, dass der Caravanplatz Stolzenhagen knackvoll war. Gut, dass wir dort eh nicht übernachten wollten. Wir fanden ein lauschiges Plätzchen am Kanal.

                  Wir störten dort zwar niemanden, aber jemand störte uns: Bis nachts um eins ackerte ein Landwirt, der vorne am Trecker eine Flutlicht-Beleuchtung angebracht hatte, noch auf dem Feld herum. Und das Vieh auf der nahegelegenen Weise brüllte aus irgendeinem Grund ganz schön laut herum, vielleicht haben sie sich auch an dem Spätdienst-Bauern gestört.

                  Mit dem wild zelten ist es so ne Sache, und ich habe dann immer einen leichten Schlaf. Im Wasser vom Kanal zeterte und kreischte es, Tiere schlugen sich gegenseitig irgendwas um die Ohren, und es piepte dauernd sehr laut. Jaja, die Natur. Ansonsten ging alles glatt, wir kochten uns in der Dunkelheit noch Kartoffeln mit Pasta, und ich las noch vor dem Einschlafen.





                  Badesee





                  Abendlicht





                  Unser Zeltplatz am Wasser

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                  • distelfliege
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                    #10
                    AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                    7. Tag: Lunow - Mescherin Freitag, 21.8.2015

                    Ich wachte um 6 Uhr auf, und die Sonne ging gerade über dem Deich auf. Es war sehr kühl und vom Kanal stieg Dampf auf. Am Kanal sind Steine, um das Ufer zu befestigen, auf denen konnte ich gut sitzen und Kaffee kochen. Wir hatten noch Zeit, diesen zu trinken, bevor wir abbauten und das Tagesgeschäft begann.









                    Ab halb sieben ging auf dem Kanal die Binnenschifferei los. Ein Typ hat uns gesehen, und ich winkte ihm einfach und er winkte auch zurück. :-)

                    Wir sind sehr früh auf dem Deich und um 8:45 Uhr sind wir schon in Criewen, wo es ein Naturschutz-zentrum gibt. Aber leider keinen Bäcker für das Unterwegs-Frühstücks-Picknick. Dafür konnten wir im Naturpark-Zentrum ein luxuriöses Klo benutzen, und wir haben Holunderblütenmarmelade gekauft. In Schwedt kauften wir Frühstücksbrötchen und noch eine Flasche Sprit, da unserer jetzt fast alle war. Dort gibt es auch ein Wassertouristik-Zentrum, wo Radwandernde zelten können!

                    Nach den Papierfabriken von Schwedt machten wir wieder eine Pause, und die Schwäb_innen, die wir in Kienitz kennengelernt haben, überholen uns und winken uns zu.

                    Nach Schwedt wurde das Odertal sehr sehr breit und ein einziges Schilfmeer. Es gab aber auch Kräuterwiesen und niedliche Schafe. Wir fuhren wieder auf dem Deich-Highway.





                    Hier konnten wir schön Pause machen.





                    Nach Gartz war der Deich gesperrt, und die Umleitung sollte laut Bikeline-Karte lang und nicht schön sein. Außerdem hatten wir versäumt, im Naturzentrum unser Wasser aufzufüllen, und hatten kaum noch was zu trinken dabei. Und kein Laden weit und breit. Ich traf einen älteren Mann, der mich in seinem Haus meine Trinkflaschen füllen ließ und mir erklärte, der Weg über den Deich sei trotzdem möglich, es müsste nur eine 100m lange Baustelle umgangen werden.

                    Gleichzeitig mit uns war ein nettes schwules Pärchen aus der Gegend unterwegs, die sich nicht getraut hatten, die Baustelle zu umgehen. Aber wenn wir das versuchen wollten, würden sie sich einfach dran hängen. Auf dem Weg dahin kamen zwei grimmige Baustellenarbeiter in einem kleinen LKW auf uns zu, und taten sehr wichtig, als ich fragte, ob man wirklich um die Baustelle herum kommt. Ich musste dann doch ganz schön viel Geduld mit denen haben, bis sie uns mit versteinerter Clint-Eastwood-Fresse angrummelten, dass es schon irgendwie möglich sei, aber dass uns ja die große Baggerschaufel treffen könnte, usw. Alles streng auf eigene Gefahr, und so.

                    Als wir da waren, war niemand da. Die beiden waren wohl die einzigen gewesen und hatten jetzt Mittagspause. Wir kamen mit den bepackten Rädern den steilen Deich nur schwer hoch und runter, aber es ging, und wir kamen dann auf dem kurzen Weg nach Gartz.

                    In Gartz aßen wir ein Eis, aber leider kam eine große Gruppe Leute, und ein großmäuliger, riesiger Kerl fing an, gegen Geflüchtete zu hetzen, weswegen wir uns auch nicht getraut haben, mehr zu tun als demonstrativ zu gehen und unser Mißfallen passiv-aggressiv in den Bart zu zischeln.

                    Hinter Gartz war es nur noch ein kurzes Stück bis Mescherin, wo wir auf einem kleinen Campingplatz abstiegen. Dort weist der Platzwart die Plätze zu. Wir haben mit ihm ausgehandelt, dass wir auf der Dorfwiese zelten können, die auch dem Platz gehört. Optimal war das. Wir hatten unsere Ruhe weitab vom Schuß, aber es gab Brötchenservice und wir konnten auf dem Platz duschen. Günstig war der Platz auch noch. Wir waren sehr früh schon da und daher konnten wir einen Nachmittag ausspannen, ich kam mit meinem Strickprojekt und dem Buch weiter.. Abends machten wir Gemüsecurry mit Erdnußsauce und Basmatireis auf dem Trangia-Kocher. Es ist sehr gut gelungen.

                    Heute waren es ca. 53 km.

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                    • distelfliege
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                      #11
                      AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                      8. Tag Mescherin - Blankensee, Samstag, 22. August 2015







                      Morgens in Mescherin.










                      Ganz schön frisch draussen! Das war schon gut, früh morgens noch eine Strickjacke anzuziehen.









                      Wir haben die Oder verlassen und durchfuhren das ländliche Mäck-Pomm. Es wurde hügelig und wir hatten zum Teil Gegenwind. Das bedeutet, es würde heute länger dauern. Aber wir kamen früh los und hatten Zeit, Pausen zu machen. In der Solvey Mühle sahen wir eine Ausstellung an, ich las über Fehden und sich das Wasser abgraben und Müller, die die Burschen anderer Müller erschossen und solche Dinge, im 19. Jahrhundert.







                      Am Ortsausgang von Tantow habe ich Mirabellen gepflückt, die es in rot, gelb und schwarz gab. Und wir waren bei einem Edeka, wo noch das alte "Konsum" im Eisengeländer eingearbeitet war. Da morgen alles zu hat, kauften wir dort noch genug zum Kochen ein. Brot wollten wir eigentlich in einem grösseren Laden in Penkun kaufen, aber da war alles zu.







                      In Penkun schwamm ich eine Runde im Schloßsee. Das Wasser war nicht grade klar. Weiter ging es an Wollin vorbei nach Krackow. Dort aßen wir Eis im Eiscafe Pinguin, die Besitzerin war super nett.

                      6km weiter in Lebehn machten wir schon wieder Pause. Ich bin das kleine Stück ohne Mütze gefahren und schon muss ich befürchten, einen Sonnenstich zu haben, da tut es mir ganz gut, im Schatten zu sitzen und Wasser zu trinken.







                      Immer weiter geht es in hügeliger Gegend, ich fand noch Äpfel und Brombeeren. In Blankensee hatten wir Schwierigkeiten, den "Zaubermondhof" zu finden. Aber Einheimische berieten uns und erzählten noch was zur Gegend, die sehr strukturschwach ist, und viele Leute ziehen weg. Es gibt aber auch Leute, die sich hierher zurückziehen, vor allem Wessis, die auf dem Land ihre Ruhe haben wollen und Projekte hochziehen. Der Zaubermondhof hat ein Jugendhilfeprojekt und viele Huskies. Dort gibt es eine tolle Zeltwiese und eine Küche mit Gasherd, den wir benützen dürfen, wo wir unsere Geräte laden können und es gibt eine toll eingerichtete Dusche. Und das alles kostet uns beide nur einen Zehner.








                      Zaubermondhof










                      Zeltwiese

                      Heute waren es 57km.

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                        #12
                        AW: Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                        9. Tag: Blankensee - Usedom, Sonntag, 23.8.2015





                        Die Nachtruhe war leicht gestört worden, das Nachbardorf hatte Dorffest mit viel Schlager-Umpftata. Aber später konnte ich noch gut schlafen. Am Morgen war es leicht bewölkt, aber die Wolken verschwanden sehr schnell. Wir frühstückten und bauten alles ab und waren kurz vor 9 Uhr auf dem Weg. In Pampow trafen wir zwei ältere Typen vom Bodensee, der eine redete aber nichts. Ich erfuhr, dass einen Tag nach unserer Abfahrt dort das schlechte Wetter doch in Görlitz ankam, und die nach uns fahrenden Schwaben ganz schön geplagt hatte. Wir sind dem schlechten Wetter wohl immer voraus gefahren.

                        Die zwei planten, die Fähre von Ueckermünde aus nach Usedom zu nehmen. Damit kürzt man die ganze Route über Anklam ab. Wir haben uns davon anstecken lassen, aber erst mal wollten wir in Ruhe unsere Strecke fahren, und dann in Ueckermünde spontan entscheiden, ob wir eine Fähre nehmen und ob überhaupt noch eine fährt, muss man dann sehen.

                        Es geht über schöne, aber geschotterte Waldwege nach Rieth, wo es einen tollen “Imbiß Inselblick” gibt. Wir haben da Kartoffelsalat gegessen und dann noch Kaffee und Blaubeerkuchen.

                        Nach Rieth waren wir in Vogelsang und kauften eine riesige Schale Blaubeeren für 4 Euro. Ich fand auch ein paar Brombeeren. In Bellin fanden wir den Campingplatz, wo wir eigentlich hin gewollt hatten, nicht so super und fuhren gleich weiter nach Ueckermünde.





                        Die Stadt sieht sehr maritim aus, und wir kamen am Hafen an und sahen, dass in einer Stunde eine Fähre rüber nach Kamminke fuhr.



                        Wir beschlossen, sie zu nehmen und machten so lange eine Pause. Die Schwaben vom Bodensee kamen auch umdie Ecke und dann noch eine 6köpfige schwäbische Familie, die mit 4 Kindern in 3,5 Wochen durch ganz Deutschland hier hoch gefahren waren. Der Vater hatte sein Mountainbike mit einem Schwerlast-Frontgepäckträger wie von alten Posträdern bestückt und mit allem beladen, was ging. Hinten drauf hatte er noch einen 120-Liter-Ortlieb-Sack, in dem alle Schlafsäcke der Familie waren.



                        Überhaupt sind die Schwäb_innen die heimlichen Kings n’ Queens des Oder-Neiße-Radwegs. Während der Überfahrt prasselte ein starker Regen aufs Boot, und das war zum Glück der einzige Regen an diesem Tag. Gutes Timing. Drüben auf Usedom ist wieder sonniges Wetter.

                        Das ist nicht gerade ein Low-Budget-Urlaub, soviel an Naschkram, Fährentickets etc, wie wir uns gönnen. Nach dem Zeltaufbau auf dem Campingplatz Kamminke essen wir ein paar dort erworbene Brötchen und fahren ohne Gepäck nach Ahlbeck, dem Endpunkt des Radwegs. Ganz schön viele Steigungen hier auf Usedom.






                        Ahlbeck ist eine Touristenfalle und ich finde es furchtbar dort. Lauter Alleinunterhalter_innen mit Gitarren, Keyboards und Akkordeonen an jeder Ecke, Betrieb, Betrieb, Betrieb. Nach der ganzen Zeit in der Natur ist das fast ein Kulturschock. Wir kauften uns Fischbrötchen für 4 Euro pro Stück und latschten auf die Seebrücke von Ahlbeck. Weil man muß ja mal da gewesen sein.

                        Der Rückweg nach Kamminke war besser als gedacht, und wir haben uns für den nächsten Morgen gleich nochmal frische Brötchen bestellt. Wir machten noch einen Strandspaziergang zum ruhigen Haff, in dem sich der Halbmond friedlich spiegelte.

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                          #13
                          AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                          10. Tag: Zurück nach Berlin. Kamminke-Eggesin, Montag, 24.8.2015

                          Der Morgen war trüb. Es sah erst so aus, als sollte das der erste Tag mit nicht so schönem Wetter werden. Aber später wurde es noch richtig nett, überhaupt hatten wir sehr viel Wetterglück. Unser Ziel war, nach Karnin zur Fähre zu kommen, und dann nach Ueckermünde zu fahren, dort eine Fahrradkarte für den Berlin-Usedom-Radweg zu erwerben und dann offiziell loszulegen. Ich war dieses Mal spät dran und habe bis 7 Uhr "verschlafen", mein Mitreisender hatte schon Kaffee gekocht.

                          Nach dem Einpacken waren die ersten Kilometer regnerisch, und die Strassen auf Usedom nicht immer die besten. Auch wenn das Flickwerk ganz witzig aussah. In der Stadt Usedom gibt es einen sehr sehr netten Strick- und Spinnladen, wo sich diejenigen, die auch Spinnen, ins Gästebuch eintragen dürfen. Als Andenken habe ich mir 100g industriegefärbtes BFL gekauft. (Blue Faced Leicester, eine Schafrasse aus UK)

                          Meine Regenjacke wurde von innen feucht, etwas war sie durchgeweicht. Trotzdem hielt sie den Regen ab, es war eher so "Sickerwasser". Ich hatte sie noch frisch mit so einem Wash-in Zeug imprägniert. Wir fuhren weiter nach Karnin. Die kleine Fähre wurde antelefoniert, und der bärtige Fährmann mit Fischerpulli hatte in der Fähre kleine Tafeln angebracht mit japanischen Zen-Buddhismus-Gedichten. Er redete aber nicht darüber und freute sich lieber, wenn sich die Leute keinen Reim darauf machen können. Ich musste ihm das auch mühevoll aus der Nase ziehen. Den Fährpreis kassierte er erst, als wir auf der anderen Seite ausstiegen. Ganz traditionell.







                          Auf der anderen Seite befindet sich der "Anklamer Bruch". Das ist ein Sumpf- und Waldgebiet, in dem es sehr viele seltene Vögel gibt. Schon in den feuchten Wiesen vorweg sahen wir viele Enten und Gänse, die weit hörbar schnatterten.







                          Hier hatte es zu regnen aufgehört. Große Streifen toter Bruchwälder stehen faszinierend und gespenstisch auf der anderen Seite des Wassers. Es gibt Kormorane und Wildgänse.







                          An einem Beobachtungsturm machten wir Pause und trafen einen Radler aus Tschechien, der einen Platten hatte. Ich machte mir Obstjoghurt mit all den leckeren Sachen, die ich am Wegrand gepflückt hatte. Der Tscheche traf Landsleute und auch sonst trafen sich hier die Locals und es war sehr bald sehr laut und bevölkert an dem Turm mitten im Anklamer Bruch.







                          Der Radler hatte ein Loch im Reifen wegen einem spitzen Kieselstein, und ich war ganz froh wegen der pannenschutz-Reifen, die wir drauf haben. Er war auf Usedom gestartet, um die Oder und Neiße entlang nach Hause zu fahren. Eigentlich eine gute Idee, aber die Richtung nach Norden war bergab und mit Rückenwind, er wird das dann schwerer haben.







                          Das ist schon wieder der Abend und das Ende unserer heutigen Etappe. Vorher waren wir an der Haffküste nach Ueckermünde unterwegs und haben in Ueckermünde doch noch eine Radkarte für den Berlin-Usedom-Radweg bekommen. Es war nicht die gute Radkarte, aber es war ok.







                          Wir hatten jetzt, wo wir in die andere Richtung fuhren, eigentlich immer Gegenwind. Das war schon anstrengender als der Hinweg. Wir wollten eigentlich in Garbin zelten, ein Dorf vor Ueckermünde, aber hatten dann noch Zeit und Lust zu fahren und gelangten nach Eggesin. Das war eine gute Entscheidung, weil der Wasserwanderrastplatz dort ist super schön, die Leute nett, und es ist keine mobile Schrebergartenkolonie. Hier übernachten nur Reisende mit Fahrrad und Kanu. Das macht eine tolle Stimmung und es ist wunderschön am Fluß gelegen. Wir machten wir hier noch eine kleine Tour mit dem Kanu, man kann dort günstig eins ausleihen. Und abends kochten wir Bohnen mit Sahnesoße und Couscous.







                          Kanufahren in Eggesin

                          heute waren es 65,51km

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                          • distelfliege
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                            #14
                            AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                            11. Tag: Eggesin - Prenzlau, Dienstag, 25.8.2015


                            In Eggesin traf ich eine andere Strickerin, die auch aus Berlin ist und Leute kennt, die ich kenne. Wir redeten über Stricken, Radfahren und Zelten. Die Strecke ab Eggesin war nicht schön. Das meiste war entlang von Bundesstraßen. In Abgaswolken, mit Gegenwind und kaltem, regnerischen Wetter, und vorbei an militarisierten Zonen, Kasernen und Heiden, die komplett mit Stacheldraht abgesperrt waren.







                            Endloses an der Straße lang dackeln







                            "Radweg" lange strecken entlang vom Benzinhighway, bewölkt, Gegenwind wie Sau und dröhnende, stinkende Motoren. Wir machen Pause im Wartehäuschen der Bushaltestelle, weil am See der Wind so in den Ohren dröhnt. Wenigstens kein Regen.







                            Im Lidl von Torgelow habe ich Tomaten und Schmand gekauft, und Laugenbrötchen und Schokolade. Nach Rollwitz verließen wir endlich die Bundesstraße.In kleinen Gängen quälten wir uns durch Bauschutt-Sandwege. Im Gegenwind. Jedes Dorf wirkte unwirtlich, und dann waren wir endlich in Brandenburg. In Nieden gab es ein Marihuaha-Feld am Ortsende.







                            Hinter Trebenow gibt es ein echt schmuckes Hünengrab. Aber das Hinweisschild ist klein und sehr unauffällig. Es gibt auch keinen Weg zum Hünengrab. Die Wahl besteht zwischen am Zaun entlang und sich durch Brennesseln schlagen, und durch einen Rübenacker waten. Aber es lohnt sich! In Bandelow gab es ein Café und viele Radelnde waren zu sehen, die meisten fahren aber andersrum, von Berlin nach Usedom. Wir gönnten uns Kaffee und Kuchen und erwarben ein Dankeschön-Mitbringel für die Mitbewohnerin, die zuhause unsere Katze füttert.




                            Es ist eigentlich nicht mehr weit, und trotzdem machten meine Knie schlapp. Ich musste 20 minuten sitzen. Wir haben 7 Stunden gebraucht, um 40 km zu fahren, Horror.





                            Später, jetzt waren wir wirklich fast in Prenzlau, fing es wieder an zu regnen. Aber das war kein Problem, wir fanden einen gemütlichen Unterstand und ich las in meinem Buch.





                            In Prenzlau sind wir zum Camp Solaris gefahren, das ist eine Kanustation am Unterueckersee. Es ist klein, aber sehr nett dort, und die Leute waren freundlich. Dort kann man in grossen Fässern schlafen, so spektakulär ist das aber nicht. Die Fässer sind kleine Bungalows, die Fässern nachempfunden sind. Ich habe das Tarp aufgeschlagen, um einen trockenen Sitzplatz auf der Bank zu haben, falls es wieder tröpfelt. Aber es blieb doch trocken. Heute kochten wir nicht, sondern holten uns Pizza von einer Pizzeria in 1km Entfernung, das war auch mal Luxus.





                            Heute sind wir (ich?) ganz schön angestarrt worden. Ich bin für einen strickenden Mann gehalten worden. Ich weiß immer nicht, was die Leute denken, wenn sie mich so unverhohlen anstarren.

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                              • 11.04.2016
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                              #15
                              AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                              12. Tag: Prenzlau-Wilmersdorf Mittwoch, 26.8.2015





                              Guten Morgen in Prenzlau im Camp Solaris







                              Der nächste Tag führte uns durch die Uckermark, die sich sehr ökologisch und sanft-touristisch gibt. Mir hat die Landschaft hier sehr gut gefallen. Auf einem Hügel gab es einen Rastplatz mit Sitzbank und Dächlein (natürlich, wie immer, ohne Klo) und Blick auf den Unteruckersee.







                              Kleine Dörfer, Wetter gut...







                              Wir haben beschlossen, heute eine sehr kurze Tour zu fahren, damit sich meine Knie erholen. Ich schickte eine SMS an einen befreundeten Bauern und bekam schon bald eine SMS mit den Koordinaten einer Kleegrasfläche zurück, wo wir unser Zelt aufschlagen dürfen, ganz nah am Radweg. Vielleicht mit Schafen als Nachbarn. Südlich von Prenzlau ist der Radweg super, und dann geht es wieder mehr auf Waldwegen weiter, die denen in MäckPomm ähneln, aber die trotzdem voll okay sind. Es dauert dann halt etwas länger, weil so schnell kommt man auf Waldwegen einfach nicht voran.

                              In Warnitz am Oberuckersee gibt es einen Edeka mit Imbiß. Wir wollten da unsere Flaschen auffüllen und Pommes essen. Die Imbißwirtin war sehr gestresst und sagte, sie könnte keine Wasserflaschen auffüllen, weil sie Essen machen müsste. Trotz dieser Worte nahm sie mir verärgert stöhnend die Flaschen ab, jammerte, dass es drei ware, und füllte sie am Wasserhahn auf. Mein Bargeld war alle und es gab auf all den Dörfern keinen Automaten, zum Glück hat der Reisekollege noch was. Der Radweg windet sich durch eine hügelige Landschaft.







                              Der Ort, wo wir heute Zelten dürfen.







                              Wir gingen noch ein wenig weiter nach hinten, und waren in einer weiten Ackerlandschaft ganz allein. Neben dran war ein Tümpel und Biotop, wo sich viele Vögel aufhielten. Ein wunderschöner Nachmittag und sonniger Abend, eine sternklare Nacht und danach Morgensonne.








                              Heutige Strecke: 34km

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                              • distelfliege
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                                • 11.04.2016
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                                #16
                                AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                                13. Tag: Von Wilmersdorf zum Wehrbelliner See, Donnerstag, 27.8.2015

                                Der Tag war warm und wolkig bis sonnig. Um halb neun fuhren wir in Wilmersdorf los und weiter durch die hügelige Uckermark. Bis Angermünde ist es nur ein kurzes Stück. Die Landschaft war von der Trockenheit ganz verdorrt und gelb-braun. Die Pflanzen taten mir überhaupt ziemlich leid auf der Tour.







                                Angermünde ist eine sehr schnucklige Stadt. Dort bummelten wir herum und waren auch im Touristeninfo. Der naturgeschützte Buchenwald Gramsin soll ja so klasse sein, also haben wir den Berlin-Usedom-Radweg verlassen und fuhren stattdessen dorthin. Vorher habe ich in Angermünde noch was zum kochen eingekauft.

                                In Altkünkeldorf gibt es eine Informationsstelle zum Gramsiner Wald. Der Ranger dort erklärte uns, es wäre kein Problem, durch den Wald mit dem Rad zu fahren. Das war es aber leider doch. DIe Wege sind zum Teil mit diesem üblen Katzenkopfsteinpflaster befestigt, und zum Teil vermatscht, auch steil und uneben, und wir haben Gepäck. Also, das ging gar nicht. Auf dem schnellsten Weg verließen wir den Wald wieder, und folgten der Landstrasse bis Neu-Grimnitz. Dort ging es südlich am Grimnitz-see vorbei, und bei Joachimstal trafen wir wieder auf den regulären Radweg.

                                Nach Joachimstal kommt die berühmte Steigung, von der uns andere schon erzählt haben, aber wir können sie runterbrettern, anstatt hoch zu klettern. Wehmut, dass das der letzte Abend auf der Reise ist. Ich würde jetzt gerne noch mal 2 Wochen unterwegs sein.

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                                • distelfliege
                                  Gerne im Forum
                                  • 11.04.2016
                                  • 68
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                                  14. Tag: Vom Wehrbellinsee nach Berlin, Freitag, 28.8.2015



                                  Bei Regen bauten wir am Wehrbellinsee ab. Dieses “Camp Berolina” war nicht so ganz mein Fall, obwohl die Zeltwiesen ganz schön waren. Aber dieser preußische Stil an der Rezeption und die sanitären Anlagen und überhaupt die ganze Wohnmobillastigkeit des Platzes. Der See ist aber wirklich sehenswert. Das Wasser ist türkisblau, wirklich so grünblau, und am Ufer glasklar. Es gibt lauter kleine Fische zu sehen. Eine Frau mit einem schönen Trekkingrad, einem coolen kleinen Leichtzelt und einer kleinen Tochter ist unterwegs nach Usedom, sie hat mir erzählt, dass sie ohne Kind so 100km am Tag fährt. Hut ab, ich bin doch mehr der gemütliche Typ.


                                  Für die nächste Tour möchte ich eine Radelhose, ich glaube, das macht schon Sinn. So eine gepolsterte. Leider gibt es in meiner Gegend solche Klamotten für XL oder mehr als XL nicht, und online bestellen ist so ne Sache. Bei Globi in Steglitz soll es Radelhosen für Dickere geben. Ich bin immer noch bei lediglich 11 kg "Übergewicht", aber schon gibt es keine Kleidung mehr im normalen Fahrradladen zu kaufen. Toll, ne.. nicht.




                                  Unterwegs geht es durch schöne Wälder, durch ein, zwei Dörfer und eine Schleusung an einer kleinen Schleuse sahen wir uns auch an.



                                  Kurz vor Berlin kommt nochmal richtig die Sonne raus, und ich knipste ein Instagram-Foto von meinem Fahrrad. Das hat mich ganz wehmütig gemacht, dass die schöne Tour schon vorbei ist.



                                  Heute waren es 65 km.


                                  So, das wars :-)

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                                  • Sternenstaub
                                    Alter Hase
                                    • 14.03.2012
                                    • 3370
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                                    Vielen Dank für den schönen Bericht, er gefällt mir echt gut, weil er so locker geschrieben ist.

                                    An der Oder war ich auch schon auf einer kleinen Tour unterwegs, mit dem Rad von Berlin nach Kietz, über Schwedt, nach Schwedt auf einer Minibrücke über die Oder, da kommt man dann im polnischen Falkenberg aus. Hoch dann nach Stettin und auf die polnische Seite von Usedom, das kann ich auch echt empfehlen.

                                    Du schreibst von einer Radtour in Schweden, die ihr vielleicht mal machen wollt, das kann ich wärmstens empfehlen, bin da 2013 und 2014 herum getrullert.

                                    freu mich schon, wenn es weitergeht, denn noch seit ihr ja nicht in Berlin gelandet.

                                    hups - das hat sich übnerschnmitten, schrieb mein posting während deines letzten postings.
                                    Two roads diverged in a wood, and I—
                                    I took the one less traveled by,
                                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                    • distelfliege
                                      Gerne im Forum
                                      • 11.04.2016
                                      • 68
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                      Du schreibst von einer Radtour in Schweden, die ihr vielleicht mal machen wollt, das kann ich wärmstens empfehlen, bin da 2013 und 2014 herum getrullert.
                                      Danke schön! Das mit Schweden ist auf jeden Fall noch der Plan.
                                      Wir haben dieses Jahr doch erstmal Dänemark ins Auge gefasst, und zwar den Ostseeradweg, der über ganz viele Inseln führt. Wir wollen von Flensburg los und dann wieder in Flensburg enden.

                                      Deine Schweden-Berichte werde ich auf jeden Fall auch noch lesen!

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                                      • theslayer
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                                        #20
                                        AW: [DE] Oder-Neiße-Radweg und zurück Usedom-Berlin (2015)

                                        Danke dir für den ausführlichen Bericht.
                                        Ich bin letztes Jahr auch den Berlin-Usedom-Radweg gefahren, sogar als erste Tour und bin nun völlig angesteckt.
                                        Jetzt steht erstmal der Elberadweg und dann Berlin-Kopenhagen an.

                                        Freu mich auf die nächsten Reiseberichte

                                        Grüße
                                        Daniel
                                        Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                        Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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