Ich weiß nicht sicher, ob das hier richtig ist - ich will den Thread nicht kapern - oder besser in einem neuen Thread.
Ich bin beruflich mit der Koordination einer Wanderwegplanung betraut und hatte in den Planungsgremien Biwakplätze bzw. Naturlagerplätze vorgeschlagen. Das Echo war sowohl beim zuständigen Tourismusverband, den Geldgebern als auch den Bürgermeistern sehr sehr positiv!
Der Wanderweg (88km) steht kurz vor der Eröffnung, ich will ihn mit HAL in der letzten Aprilwoche mal komplett ablaufen - mit Zelt - und gleich schauen, wo Biwakplätze möglich und sinnvoll wären.
Bei uns ist die Situation anders als in der Eifel, zumindest hier im Tal. Oben im Schwäbisch-Fränkischen Wald ist es ganz ähnlich und mein nächstes Ziel wäre wenn es hier funktioniert auch dort Plätze anzuregen.
Der neue Weg verläuft in Kulturlandschaft in "Halbhöhenlage" rund um das Tal, überwiegend zwischen Streuobstwiesen und Wald. Die Lagerplätze würden sich also eher in der Wiese befinden, besonders hoch war die Akzeptanz, wenn sich die Plätze bei Bauernhöfen befänden. Das Planungsbüro griff die Idee als "Schlaf beim Schaf" auf (was meinen Chef zu der Bemerkung veranlasste: haben die meisten Ehefrauen jede Nacht...).
Der Vorteil wäre, dass Frischwasser, Toilette und auch Feuerstelle eher möglich wäre, der Nachteil wäre weniger Naturerlebnis. Wobei es sich bei dem Weg nicht um einen "Natursteig" handelt, er führt durch eher dicht besiedelten Raum, überwiegend auf Feld- und Forstwegen, zum Teil auch asphaltierte Wege.
Ich überlege, ob sich die Plattformenidee auch hier übertragen lässt. Zum einen sind sie vandalismusanfälliger als Plätze ohne, unsere Plätze sind voraussichtlich alle über gesperrte Straßen anfahrbar und werden wahrscheinlich auch häufig als Grillplätze benutzt (z.B. 1.Mai-Horden!!). Außerdem werden die Plattformen vom Eigentümer oder dem Bauhof wohl als "Mähhindernisse" empfunden.
Kritisch an den Plattformen finde ich die Zweierbenutzung, ich persönlich würde eine solche Enge zu Fremden nur äußerst ungern tolerieren, auf einem Naturlagerplatz schon gar nicht. Ich glaube, wenn man "wild" zelten will (hier ja "gezähmt wild" ) hat man eine andere Erwartungshaltung. Außerdem gilt zumindest auf Campingplätzen aus Brandschutzgründen der Mindestabstand von 2 oder 3m zwischen Zelten.
Zunächst erwarten wir hier auch nicht den großen Andrang, ich wäre sehr froh, wenn die Plätze hier in der Kulturlandschaft überhaupt angenommen werden würden! Wenn es rechtlich möglich ist, sollen die Plätze (insbesondere bei Bauernhöfen mit sozialer Kontrolle) auch für Gruppen geeignet sein.
Was ich noch problematisch finde: Die Leute hier versprechen sich von dem Wanderweg durchaus Einnahmen durch Übernachtungsmöglichkeiten, in Gaststätten und Läden. Die Hoffnung ist, dass auch Dorfläden/Metzger/Bäcker die im strukturschwächeren Randgebiet ums Überleben kämpfen von den Einnahmen durch Wanderer/Trekker profitieren. Dem steht die hier bei ODS weit verbreitete Einstellung des "Autarkseins" stark entgegen.
Das waren mal die Einstiegsüberlegungen (ich stehe am Anfang des Projekts "Naturlagerplätze" hier), jetzt meine Fragen:
- wer finanziert die Einrichtung der Eifelplätze?
- wer pflegt die Eifelplätze? (z.B. Klo putzen?)
- wer übernimmt die Buchung?
Allgemeine Fragen an Euch als Zielgruppe:
- würdet Ihr auch in Kulturlandschaft mit Streuobstwiesen trekken?
- würdet Ihr an Bauernhöfen übernachten?
- wenn ja, würdet Ihr die Direktvermarkterangebote dort annehmen (Produkte wie Obst, Eier, Milch, Wurst, Brot oder auch Frühstück)?
- würdet Ihr unterwegs mal einkehren bzw. Lebensmittel vor Ort/unterwegs nachkaufen?
Gruß,
Claudia
Ich bin beruflich mit der Koordination einer Wanderwegplanung betraut und hatte in den Planungsgremien Biwakplätze bzw. Naturlagerplätze vorgeschlagen. Das Echo war sowohl beim zuständigen Tourismusverband, den Geldgebern als auch den Bürgermeistern sehr sehr positiv!
Der Wanderweg (88km) steht kurz vor der Eröffnung, ich will ihn mit HAL in der letzten Aprilwoche mal komplett ablaufen - mit Zelt - und gleich schauen, wo Biwakplätze möglich und sinnvoll wären.
Bei uns ist die Situation anders als in der Eifel, zumindest hier im Tal. Oben im Schwäbisch-Fränkischen Wald ist es ganz ähnlich und mein nächstes Ziel wäre wenn es hier funktioniert auch dort Plätze anzuregen.
Der neue Weg verläuft in Kulturlandschaft in "Halbhöhenlage" rund um das Tal, überwiegend zwischen Streuobstwiesen und Wald. Die Lagerplätze würden sich also eher in der Wiese befinden, besonders hoch war die Akzeptanz, wenn sich die Plätze bei Bauernhöfen befänden. Das Planungsbüro griff die Idee als "Schlaf beim Schaf" auf (was meinen Chef zu der Bemerkung veranlasste: haben die meisten Ehefrauen jede Nacht...).
Der Vorteil wäre, dass Frischwasser, Toilette und auch Feuerstelle eher möglich wäre, der Nachteil wäre weniger Naturerlebnis. Wobei es sich bei dem Weg nicht um einen "Natursteig" handelt, er führt durch eher dicht besiedelten Raum, überwiegend auf Feld- und Forstwegen, zum Teil auch asphaltierte Wege.
Ich überlege, ob sich die Plattformenidee auch hier übertragen lässt. Zum einen sind sie vandalismusanfälliger als Plätze ohne, unsere Plätze sind voraussichtlich alle über gesperrte Straßen anfahrbar und werden wahrscheinlich auch häufig als Grillplätze benutzt (z.B. 1.Mai-Horden!!). Außerdem werden die Plattformen vom Eigentümer oder dem Bauhof wohl als "Mähhindernisse" empfunden.
Kritisch an den Plattformen finde ich die Zweierbenutzung, ich persönlich würde eine solche Enge zu Fremden nur äußerst ungern tolerieren, auf einem Naturlagerplatz schon gar nicht. Ich glaube, wenn man "wild" zelten will (hier ja "gezähmt wild" ) hat man eine andere Erwartungshaltung. Außerdem gilt zumindest auf Campingplätzen aus Brandschutzgründen der Mindestabstand von 2 oder 3m zwischen Zelten.
Zunächst erwarten wir hier auch nicht den großen Andrang, ich wäre sehr froh, wenn die Plätze hier in der Kulturlandschaft überhaupt angenommen werden würden! Wenn es rechtlich möglich ist, sollen die Plätze (insbesondere bei Bauernhöfen mit sozialer Kontrolle) auch für Gruppen geeignet sein.
Was ich noch problematisch finde: Die Leute hier versprechen sich von dem Wanderweg durchaus Einnahmen durch Übernachtungsmöglichkeiten, in Gaststätten und Läden. Die Hoffnung ist, dass auch Dorfläden/Metzger/Bäcker die im strukturschwächeren Randgebiet ums Überleben kämpfen von den Einnahmen durch Wanderer/Trekker profitieren. Dem steht die hier bei ODS weit verbreitete Einstellung des "Autarkseins" stark entgegen.
Das waren mal die Einstiegsüberlegungen (ich stehe am Anfang des Projekts "Naturlagerplätze" hier), jetzt meine Fragen:
- wer finanziert die Einrichtung der Eifelplätze?
- wer pflegt die Eifelplätze? (z.B. Klo putzen?)
- wer übernimmt die Buchung?
Allgemeine Fragen an Euch als Zielgruppe:
- würdet Ihr auch in Kulturlandschaft mit Streuobstwiesen trekken?
- würdet Ihr an Bauernhöfen übernachten?
- wenn ja, würdet Ihr die Direktvermarkterangebote dort annehmen (Produkte wie Obst, Eier, Milch, Wurst, Brot oder auch Frühstück)?
- würdet Ihr unterwegs mal einkehren bzw. Lebensmittel vor Ort/unterwegs nachkaufen?
Gruß,
Claudia
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