Pulkawannen aus Kunststoffplatten

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    Pulkawannen aus Kunststoffplatten

    Das im Winterforum aufgekommene Thema (Eigenbau-)Leichtpulka aus HDPE und ähnlichen Materialien ist IMO einen eigenen Faden wert.

    Hier der ursprüngliche Faden:

    Kleiner, leichter Plastikschlitten gesucht.


    In diesem Faden soll es ausdrücklich nicht um die Modifikation von fertigen Plastikschlitten gehen, sondern um den Eigenbau von Pulkawannen, Rutschbrettern, oder wie auch immer man die Konstruktion nennen mag, aus dünnen Kunststoff-Platten.

    (Für Umbauten am allseits beliebten und bewährten Paris Sledge gibt es hier einen eigenen Faden: https://www.outdoorseiten.net/forum/...-Tipps-gesucht!)

    Ein paar Links zu Herstellern, die mit mit HDPE / UHMW arbeiten:

    Blackriver sleds
    Skedco
    Northern sledworks
    Naturebase

    Hier zu meinem Testbericht zur Pulka von Naturebase:
    https://www.outdoorseiten.net/forum/...44#post1445244

    Und hier ein schwedischer Blog mit einigen guten Detailbildern der UL-Schlitten von Northern Sledworks:
    http://deluxeturer.se/tag/bygga-pulka/ Man beachte die ausgefeilte Origami-Technik.

    Zum Einstieg die schon im Nachbarfaden geposteten Bilder meines Eigenbaus, der diesen Winter zwei Wochen in Finnland im Einsatz war, größtenteils im Wald, ein bißchen auch über der Baumgrenze. Keine Kufen, kein Zuggestänge.

    Material: geschälte PE-1000-Platte. Das Teil wiegt mit allem Drum und Dran, also inklusive Gummi-Spannseile, Karabiner, Zugseile, 905 Gramm. Die Platte ist 1,2 bis 1,3 mm stark (der Hersteller hat die angegebene Toleranz, 1 mm + 0,3/ -0, voll ausgeschöpft). Macht aber nix, der Schlitten lässt sich nach wie vor rollen, und beladen kriegt die Schale eine solche Steifigkeit, dass sie sich am Boden nicht mehr (in Querrichtung) rundet.

    Seitenansicht:




    Schnürung mit Gummi und drei Minikarabinern:




    Mit Isomatte:




    Die Zugseile werden per Karabiner mit dem Handgriff des Rucksacks gekoppelt:






    Da verrutscht nichts:




    Die Ausformung der Wanne ist vorn und hinten symmetrisch, die Überlappungen wurden verschraubt:




    Der Übergang zum Tragemodus dauert zwei Minuten. Muss man nur die Karabiner einmal lösen, um an die fixierten Tragegurte und Packriemen zu kommen, die Zugleinen zwischen Schlitten und Rucksack verklemmen und die Isomatte auf der Gegenseite fixieren:










    Der Schlitten lässt sich in etwa auf das Format einer 9-mm-Evazote-Matte rollen. Und passt absolut stressfrei in den Skisack:




    Zitat von Heimdall Beitrag anzeigen
    Sarekmaniac, das ist geil, mußt Du unbedingt mal zeigen...Für Felskontakt wohl nix, aber für bewaldetes Gebiet mit wenig Ausrüstung wahrscheinlich ideal!
    Zum Thema Felskontakt: PE-1000, habe ich gelernt wird u.a. zur Auskleiden von Schüttgutrutschen im Bergbau verwendet.


    Fazit nach zwei Wochen: Der Schlitten schwimmt in Tiefschnee hervorragend auf, und bleibt im Großen und Ganzen in der Spur. Natürlich sollte man ihn, bei der in der Tat keine Fläche, nicht mit 40, 50 kg beladen. Aber das habe ich ja auch nicht vorgesehen. Anfangsgewicht war etwa 22, 23 kg.

    Wenns steiler und der Schnee härter wird, wird es eher nervig, wegen der mangelnden Spurstabilität. im Prinzip ist er da aber noch schneller. Wenn man beispielsweise in der Loipe flott unterwegs ist, bleibt er hinter einem und überholt nicht.

    Die Materialeigenschaften sind hervorragend, das Teil zeigt nach ca 200 km praktisch keine Benutzungsspuren. Einmal habe ich bei einer Abfahrt eingefädelt, die Pulka ist vor einen Baum und hat mich, in voller Fahrt, ausgebremst. Ich war überzeugt, dass im Material was gerissen sein muss. Aber nix war. Eine Seite der Frontwölbung hat es durch den Aufprall nach innen gestülpt, ich habe die Wölbung zurückgedrückt, das wars.

    Ich denke, man könnte daraus auch eine "richtige" Pulkaschale bauen, für 30-40 kg Zuladung.
    Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 28.03.2016, 19:37. Grund: Links repariert
    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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  • edreoj
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    #2
    AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

    Vielen Dank fürs Eröffnen des frischen Fadens. Ich habe die Sarekmaniac-Pulka (oder kurz SM-Pulka) mit Modifkationen nachgebaut und teile auch gern meine Erfahrungen.

    Kurzfassung:
    • Verwendungszweck: zwei Wochen Skiwandern in Norwegen, ca. 27kg Startgewicht inkl. Verpflegung für diese Zeit. OT: (Normalerweise bin ich inzwischen leichter unterwegs)
    • Hauptmaterial: PE 300 (1mm/8mm) (aufgrund der leichten Beschaffbarkeit und Zufriedenheit eines anderen Nutzers)
    • Gewicht: 1100g inkl. Zugseil

    • Kufen: 12mmx8mmx960mm

    • Verbindung der zwei Zugseil-Teile, die sich leicht lösen lässt, wenn man Vorder- und Rückseite vertauschen will

    • Genietete statt verschraubte Kurven-Überlappungen
    • Überlappungen asymmetrisch: bei der „Simulation“ aus Pappe und Musterbeutelklammern zeigte sich, dass die Belastung der untersten Verbindung am stärksten ist, daher steigt der Überlappungswinkel von unten nach oben an.
    • Innen und außen verknotete Gummischnur-Stückchen in den Überlappungslöchern als Versuch der Schneeabdichtung (bislang nicht an allen Löchern).

    • Tiefschnee- und Hartschnee-Seite: die Tiefschneeseite hat die Ösen weiter unten, um die Pulka vorn leicht anzuheben, kleinerer Plastikausschnitt oben, höher gezogene Kufen, dicke Nietenenden innen. Hauptsächlich zum Ausprobieren, wie sich die unterschiedlichen Maße auswirken.
    • 6mm Reepschnur als Zuggurt, weil ich die da hatte.










    Dazu habe ich einen Gurt gemacht:
    • Materialien: 1mm PE 300, Cordura, 5mm 3D-Netz, 40mm Gurtband (PP)/Schnallen/D-Ringe, 50er-100er Garn
    • Gewicht: 260g





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    • edreoj
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      #3
      AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

      Langversion (Achtung: wirklich laaang)

      Pulka

      Die 8mm-Schienen habe ich bei einem Freund auf einer guten Tischsäge gesägt und mit Schrauben mit extrabreitem Kopf versenkt verschraubt. Normalbreite Schraubenköpfe dürften völlig ausreichen. Zum Versenken wäre ein Versenkbohrer praktisch oder eine Standbohrmaschine. Ich habe die Versenklöcher mit möglichst wenig Druck und hoher Drehzahl mit einem Akkuschrauber und Standard-Holzbohrer gebohrt, teils hat sich der Bohrer zu weit reingefressen. Die Löcher durch die Schienen habe ich mit einem Durchmesser gebohrt, durch den die Schrauben gerade so nicht durchpassten, nur zwei mm tief mit etwas dickerem Bohrer, damit sich die Schraube leichter eindrehen ließen. So haben die Schrauben sich ihr eigenes Gewinde geschnitten. Dazu habe ich die Muttern mit Loctite gesichert. Selbstsichernde Muttern sind höher, das hätte nicht zuverlässig mit meinen 12mm langen Schrauben (exotisches Maß, oft gibt es nur 10 und 16mm) funktioniert. Die Schrauben am Anfang/Ende der Schienen habe ich, da es dort für die Gleiteigenschaften nicht erforderlich ist, nur minimal versenkt. Die Schienenenden habe ich schräg abgeschnitten, würde das aber nicht wieder machen. Um den Rucksack zu schützen habe ich die nach innen rausstehenden Schrauben mit PE-Matte gepolstert, die ich mit doppelseitigem Klebeband und Panzerband festgeklebt habe.
      Da durch die hinteren Überlappungen Schnee in die Pulka kam, habe ich diese mit Panzerband abgedichtet (ja, das ganze Panzerband sieht hässlich aus). Panzerband von innen genügt, außen schabt es sich zumindest unten sowieso bald wieder ab. Da ich die Pulka so konstruiert habe, dass vorne und hinten vertauscht werden kann, habe ich die Überlappungen jeweils so gewählt, dass sie, wenn das jeweilige Ende vorne ist, in Fahrtrichtung nach außen zeigen, um den Schnee draußen zu halten. Um 180° gedreht zeigen die Überlappungen am dann hinteren Teil folglich in Fahrtrichtung nach innen und sammeln Schnee. Würde man sich dauerhaft für eine Vorderseite entscheiden, ließe sich das Problem ohne Panzerband durch anders gesteckte Überlappungen lösen.



      Die Abnutzungen an den Aussparungen stammen von den auf der Pulka befestigten Skiern.
      Im Urlaub hatte ich einen kleinen Maulschlüssel (ca. 20g) dabei, als Schraubendreher habe ich mein UL-Messer (10g inkl. Pappscheide, aus Versehen abgebrochenes, hochwertiges Küchenmesser mit gekürztem/verschlanktem Griff) genutzt, dazu kamen 11g Loctite-Flasche (5g Inhalt) und einige Ersatzschrauben/Muttern (23g).



      Das 1mm dicke PE 300 lässt sich gut mit Schere und Rollschneider schneiden.

      Ich habe 8mm-Ösen verwendet. Da die 6mm Reepschnur nicht inkl. Silikonschlauch (1€ für 1m im Zoofachhandel) durch die Öse gepasst hätte, habe ich dafür dünnere Reepschnur genommen. Der Silikonschlauch ließ sich nur drüberziehen, indem ich Zahnseide am Seil festgenäht, die Zahnseide mit der Nadel durch den Schlauch geführt habe und dann mit Kraft an der Zahnseide das Seil durchgezogen habe. 75er Garn war nicht reißfest genug.

      Sauber gesetzte Nieten können sich im Gegensatz zu Muttern nicht durch Vibration lösen, daher habe ich auf (wenn ich mich richtig erinnere) 4mm Blindnieten und Unterlegscheiben auf der Ausstülpungsseite gesetzt. Hierbei ist wichtig, das Loch eher zu groß als zu klein zu bohren (leider nicht von Anfang an gewusst), sonst liegt die Unterlegscheibe nach dem Nieten nicht plan auf.

      Das Elastikseil ist 4mm dick und ich habe 4m verbraucht. Die billigen Karabiner wirken auf mich wenig vertrauenserweckend, die Schnapper passen nicht wirklich und ein Karabiner hat einen kleinen Riss, hält aber trotzdem. Ich habe dann zusätzlich solche Karabiner gekauft. Tipp: Zwischenzeitlich gab es sehr günstige Edelrid-Karabiner bei Extremtextil, erkennbar nur auf den Fotos, nicht in der Artikelbeschreibung. Vielleicht kommen die wieder rein. Ich meine nicht die, bei denen Edelrid im Titel steht!


      Erfahrungen/Verbesserungsvorschläge Pulka

      Wir sind aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse (starker Wind + wenig Schnee), zu viel Gepäck, vor allem aber wegen meiner fehlenden Erfahrung im Skifahren auf Tagestouren umgeschwenkt, daher kam die Pulka nur an lächerlichen vier Tagen zum Einsatz. Meine Erfahrungen sind also bislang sehr begrenzt.

      Die Pulka lief, sofern ich es als Pulka-Neuling beurteilen konnte, prinzipiell sehr gut, auch in Bezug auf Spurstabilität und Kippverhalten bin ich zufrieden. Allerdings hatte ich nur eine BIG–Schlitten-Pulka zum Vergleich. Die ließ sich prinzipiell sehr ähnlich ziehen wie meine, ein klein wenig Hangneigung, höhere Beladung oder Wind machte einen größeren Unterschied im Zugverhalten als der Unterschied zwischen den beiden Pulkas bei gleichen Bedingungen. Für einen zuverlässigen Vergleich hätte ich die gleiche Strecke mit dem gleichen Gepäck fahren müssen, das habe ich aber nicht.

      Die Abnutzungen waren stark, auch bei der BIG-Pulka. Allerdings hat mein Reisepartner seine Pulka auch öfter über schneefreie Stellen gezogen als ich meine, daher kann ich die Kratzempfindlichkeit der beiden Materialien nicht verlässlich vergleichen.
      Für meine nächste Pulka werde ich definitiv PE 1000 oder zumindest PE 500 nutzen, da die Kratzer schon recht tief sind, bis hin zu Abspanungen an den Kufen.



      Das Extremtextil-4mm-Elastikseil riss beim Rausziehen eines daran befestigten Skis. Ich habe teils die Skier auf die Pulka geschnallt und dann die Pulka gezogen bzw. bei steilen Abfahrten die Zugseile in die Hand genommen und vor mir herfahren lassen. Eigentlich hatte ich 3mm geplant, hatte aber keine Probe und wusste nicht, wie stabil das ist. Nächstes Mal besser beim Verstauen/Rausziehen der Skier aufpassen sollte genügen. Unsere Skier haben Stahlkanten, ohne diese dürfte das Elastikseil auch länger halten und 3mm locker ausreichen. Ähnliches gilt für die Zugseile, die haben auch Spuren davon, dass ich mit den Skiern drübergefahren bin, haben aber gehalten. 3mm-Schnur vertraue ich hier nicht, scheint aber bei der Nature-Base Pulka mit sehr dünnen Seilen anscheinend zu funktionieren.

      Die aufgrund meiner Lastversuche kleine unterste Überlappung war zu klein für die Niete, sie riss aus, schätzungsweise bei einem Sturz auf die Pulka. Zwei Nieten übereinander wären eine Alternative, mit PE 1000 ist das Problem hoffentlich auch gelöst. Ich habe die Risskante etwas aufgeschnitten, sodass sich das Seil nicht darin verfängt. Der Defekt hat keinen spürbaren Unterschied beim Ziehen gemacht, sonst hätte ich die Stelle mit Kabelbindern reparieren können.




      Gurt

      Der Gurt wurde unfreiwillig vom MYOG- zum LOPMYG-Projekt (Let Other People Make Your Gear), da meine Nähmaschine es nicht schaffte, das Gurtband durch PE, Netz und Cordura durchzunähen. Daher die Warnung: wenn überhaupt (es gibt meiner Meinung nach bessere Alternativen) PE nur mit einer sehr starken Nähmaschine nähen.

      Das leicht elastische 3D-Netz (Extremtextil, nicht mehr verfügbar) ergab bei Versuchen in Kombination mit 4cm-Gurtband keine mir als großflächig genug erscheinende Kraftübertragung, daher entschied ich mich für die Versteifung mit PE, das ich sowieso noch übrig hatte. In das PE habe ich für eine sagenhafte Gewichtsersparnis von ca. 10g, vor allem aber für bessere Atmungsaktivität, 150 Löcher gebohrt. Das an sich dauerte nur wenige Minuten, dafür hat das Entgraten mit Messer und anschließend Feuerzeug noch etwas länger gedauert.

      Zuerst habe ich aus 3D-Netz und unbeschichtetem Cordura (Reststück eines Freundes) links auf links einen Schlauch mit einer offenen Seite genäht. Da beide Stoffe leicht elastisch sind, musste ich für ein gutes Ergebnis die beiden Lagen mit doppelseitigem Klebeband fixieren, mit Nadeln funktionierte es nicht gut. Anschließend habe ich mit dem Rollschneider etwas Nahtzugabe weggenommen, mit dem Feuerzeug die Kante gesäubert und mit leicht mehligen Händen stückweise das Klebeband abgelöst und den Schlauch umgestülpt. In den Schlauch habe ich die PE-Platte gesteckt und dabei versucht, dass die Platte zwischen Außen-Netzgewebe und nach innen gefaltetem Netzgewebe der Nahtzugabe steckt, nicht am Cordura reibt. Jetzt konnte ich die vierte Seite des Schlauches zunähen.

      Als ich die D-Ringe auf das Gurtband genäht hatte und das Gurtband durch alle Schichten nähen wollte, lieferte meine Nähmaschine keine brauchbaren Ergebnisse. Ich habe dann beschlossen, zum Schneider zu gehen, der, nachdem er den Gurt unter die Nähmaschine gelegt hatte, beschloss, dass es ihm nicht wert sei, es zu nähen, da er Angst um seine Maschine habe. Der nächste Schneider hat es mir dann innerhalb von weniger als 5 Minuten mit seiner Industrie-Pfaff mit 50er Garn genäht und mir dafür 15€ abgeknöpft. Er hat mir den Preis vorher gesagt und ich hatte keine Lust auf eine Neukonstruktion ohne PE, also OK. Als Nähte habe ich zwei Reihen entlang des Gurbandes (bis auf da, wo die D-Ringe sind) und jeweils zwei Quernähte an den Anfängen und Enden gewählt, dazu vorne an der Schnalle viel Platz ohne Nähte gelassen, um Kamera etc. am Gurtband befestigen zu können und auch mit viel Überlappung (dünne Kleidung, Gewichtsabnahme nach zwei Wochen Tour) den Gurt noch schließen zu können.


      Erfahrungen/Verbesserungsvorschläge Gurt:

      Der Gurt hat sich bewährt.
      Mein Reisepartner hatte in einen Corduraschlauch ein Stück PE-Schlafmatte geschoben und mit breiterem Gurtband kombiniert, das funktionierte mindestens genauso gut und bietet die Möglichkeit zur Gewichtseinsparung, ich empfehle diese Variante also eher als meinen Gurt. Dennoch meine Verbesserungsvorschläge für meine Version:
      • Mehr Nahtzugabe: 2cm an jeder Seite bewirken, dass man die PE-Platte problemlos zwischen Außen-Netzgewebe und nach innen gefaltetem Netzgewebe der Nahtzugabe stecken kann, wovon ich mir eine bessere Haltbarkeit und Optik verspreche. Aktuell liegt die Platte teils so, teils am Cordura an. Das führt zu leichten Wellen an den Kanten und ich tippe mal, dass das Cordura schneller durchgewetzt ist als das Netzgewebe.
      • Nur eine statt zwei vertikaler Nähte pro horizontalem Nahtanfang/-ende für besseres Bauschverhalten des Netzgewebes. Zumindest das aktuell verwendete 50er Garn hält so fest, dass die zweite Naht überflüssig ist.
      • Alternativ zu PE Versteifung durch zwei parallel laufende Gurtbänder oder ein sehr breites: Eine Versteifung ist bei meiner Kombination aus elastischem Netz und Cordura nötig, da auch nur wenige Milimeter abseits des Gurtbandes keine Kraft auf den Körper übertragen wird. Das PE hilft, die Kraft großflächig zu übertragen. Wäre die Fläche des Beckengurts fast vollständig mit Gurtband bedeckt, dürfte das auch genügen und zusätzlich sowohl leichter, als auch atmungsaktiver werden. Man könnte mit zwei Gurten auch ein leichtes Abknicken über die Beckenschaufel realisieren.
      • Im Voraus genähte, einfache Tasche, in die das Ende des PE-Streifens gesteckt wird: Damit ließe sich ein schönerer Abschluss für die als letztes zugenähte Seite schaffen.
      • Leichter machen: Mein Gurt ist 10g schwerer als dieser Standard-Acapulka-Gurt, das kratzt an meiner Leichtbau-Ehre.


      @Sarekmaniac: Warum hast du die Löcher für die Zugseile so weit unten? Und woher hast du das PE 1000?

      Kritik und Verbesserungsvorschläge sind ausdrücklich erwünscht.
      Zuletzt geändert von edreoj; 29.03.2016, 10:02.

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      • Sarekmaniac
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        #4
        AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

        Hi Edreoj.

        Für nur vier Tage Benutzung sieht die Pulka ja ordentlich mitgenommen aus. Das liegt IMO am Material, Pe300 ist einfach zu weich.

        Das PE1000 habe ich hier bezogen: http://www.ktkgmbh.de/

        Bezügich der Gummischnüre: Ich benutze 5 mm starke. Auf drei mm würde ich nicht runtergehen. Bzw. wenn Du eine neue Pulka baust und die aus Pe1000, kauf die Schnüre erst, wenn Du die Platte hast. Das PE 1000 ist viel steifer, und es braucht einen gewissen Zug, um es in Form zu bringen und die Last sicher zu fixieren. Da reichen IMO 3mm-Schnüre nicht aus (4 mm vielleicht).

        Edit:

        Karabiner: Da reichen IMO die ganz kleinen (Petzl Micro 00)

        Zuggurt: IMO braucht der keine Versteifung, kommt mir sogar eher unbequem vor. Was war der Grund, und wie hat sich das bewährt?

        Löcher für Zugseile: Habe ich nach Gefühl gemacht. Die Idee war, dass bei etwas tieferen Löchern der Zug stärker von unten nach oben läuft, die Nase quasi gelüpft wird und Geradeaus-Lauf und Kontrolle eventuell etwas besser sind. Ob es praktisch wirklich was ausmacht, kann ich mangels Vergleichsobjekt nicht sagen.
        Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 01.04.2016, 09:40.
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        • edreoj
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          #5
          AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

          Hi Sarekmaniac,
          vielen Dank für die Infos.
          Die Karabiner habe ich der Handschuhtauglichkeit wegen etwas größer gewählt.
          Den Gurt habe ich versteift, weil mir 40mm Gurt + wenige mm daneben als Krafteinleitungsfläche zu gering schienen. Das Tragegefühl ist für mich sehr bequem, auch mit nur dünner Kleidung drunter. Trotzdem würde ich es, wie in der Langversion geschrieben, beim nächsten Mal anders machen.
          Vielleicht möchtest du ja noch Fotos/Infos zu deinem Gurt posten?

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          • Konradsky
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            • 21.06.2016
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            #6
            AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

            Hallo,

            welches Abmaße hat die PE Platte?
            Wieviel Liter hat der Rucksack, damit man einen Größenvergleich hat?

            Gruss
            Konrad

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            • Sarekmaniac
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              #7
              AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

              Irgendwo habe ich einen Handskizze mit den genauen Maßen, finde ich aber gerade nicht.

              Zirkamaß 130 x 50.

              Die Länge würde ich tatsächlich individuell vom jeweiligen Rucksack abhängig machen. Meiner (Crux AK 70) hat 70 l.

              Bei der Breite sind 35 cm für die Gleitfläche, 2 x 7,5 cm für die Seitenwände. (d.h. die Einschnitte sind 7,5 cm tief).
              Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
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              • Konradsky
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                • 21.06.2016
                • 8
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

                Hallo,

                danke schön für die Maße.
                Leider liefert die angegebene Firma nur über einen Mindestbestellwert von 50€ aus.
                Somit müßte ich 2 Platten bestellen und bin mit Mehrwertsteuer und Porto bei über 80€.
                Allerdings dann man dann 4 Stk draus herstellen.

                Mal schauen, wo ich so ein Stück 1mm PE 1000 herbekomme.

                Gruss
                Konrad

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                • Tie_Fish
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                  • 03.01.2008
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

                  Gibt es hier neue Neuigkeiten? Hast du das Material bestellt? Ich denke auch grad intensiv über meine Wintervorbereitungen nach und mich würde eine Platte reizen...
                  Grüße, Tie »

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                  • Sarekmaniac
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                    • 19.11.2008
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                    #10
                    AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

                    Es gibt einen Plan, und fast alles Material ist beisammen, außer den Kufen. Und ich fürchte ich werde erst im Januar dazukommen, das zusammenzustoppeln.
                    • Wanne und Kufen aus PE1000
                    • Gestänge aus alten Komperdell-Teleskop-Alustöcken, mit Glasfaserendstück
                    • Gestänge-Querstrebe aus dem Drachenbau
                    • Gestängebefestigung mit Benzinschlauch und Schlauchklemmen


                    Es wird kein festes Verdeck geben, ich werde weiterhin den Rucksack draufschnallen.
                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                    (@neural_meduza)

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                    • Magic
                      Anfänger im Forum
                      • 25.01.2011
                      • 39
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Pulkawannen aus Kunststoffplatten

                      Hi Sarekmaniac,
                      gibt es schon Neuigkeiten von dem MYOG Pulka Projekt ?

                      @all: Hat jemand aus einer größeren 1mm PE1000 -Bestellung noch ein Stück in der Größe 130 x 50 (ca.) übrig ?
                      Würde auch gerne eine Pulka bauen.

                      Grüße,
                      Magic

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