[GB] Alleine aber nicht einsam auf dem WHW

[Cewhren]

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Ich mag den Bericht, bitte weitermachen

[marcky]

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Auf dem Weg zurück zu unseren Zelten statten wir der Bar im Kletterzentrum
noch auf einen Absacker einen Besuch ab.
Morgen endet meine Tour und ich freue mich auf Fort William, auf die Tage in
Edinburgh und auf weitere Touren die mir im Kopf rumschwirren.
Das Wetter soll gut werden an unserem letzten gemeinsamen Tag.
Die anderen werden noch einen Tag dranhängen und den Ben Nevis erklimmen.
Ich bin dann doch froh nicht den ganzen Weg allein unterwegs gewesen zu sein.
Mir kommt eine Zeile aus Jon Krakauers "In to the Wild" in den Sinn.
"Glück nur dann echt, wenn gemeinsam mit anderen" schreibt Chris McCandless,
schon schwer entkräftet, in sein Tagebuch.
Ich habe viele Touren allein unternommen. Pyrenäen, Tessin, Rätikon, Allgäu, Graubünden
und jetzt Schottland. Besonders auf den ersten Touren in den Pyrenäen war oft tagelang
keine Menschenseele zu sehen. Die Stille, daß auf sich selbst gestellt sein, die völlige Unabhängigkeit,
all das begeistert mich immer noch.
Hier aber war es schön Menschen aus vielen Ländern zu treffen.
Einigen war schon ein Gruß zu viel, andere Alleingeher waren wohl genauso über ein paar Worte erfreut wie ich, andere gingen ein Stück mit mir und zum Ende des WHW habe ich mit Debby, Jan und Simon feine Menschen kennengelernt mit denen ich jeden Augenblick unserer kurzen gemeinsamen Zeit genossen habe.
Stella aus Italien hat es hoffentlich auch bis Fort William geschafft und der Pilotin Sheila wünsche ich einfach, daß sie Ihren gefährlichen Job überlebt.

[marcky]

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Schottland kann sehr teuer sein


den kannten wir noch nicht

[marcky]

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Kaum haben wir am nächsten Morgen Kinlochleven verlassen,
geht es noch mal bergauf. Die Sonne läßt uns schwitzen, wir überholen
einige Wanderer die noch nicht recht in Schwung sind.
Das tolle Wetter macht uns Beine und schnell liegt der Ort außer Blickweite.
War auf den meißten Etappen des WHW bis jetzt nicht wirklich viel los,
so steigt die Frequenz an Wanderern mit jedem Kilometer der uns näher
nach Fort William bringt jetzt doch deutlich an.
Dann ist es soweit, Ben Nevis zeigt uns sein mit etwas Schnee bedecktes Antlitz.
Fotos werden gemacht. Die letzten Kilometer bis zum Campsite lassen dann
landschaftlich leider etwas nach.
Breite Forststraßen, langweilige Nadelwälder, jetzt ist es auch langsam gut.
Im Tal angekommen darf sich die Bar des Glen Nevis Hotels über durstige deutsche Gäste freuen.
Gleich nebenan auf, dem riesigen Campingplatz, hat uns dann die Zivilisation
wieder so richtig in Ihren Fängen.

[marcky]

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[marcky]

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[marcky]

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Man sagt ja, daß diejenigen die nach den harten Wochen des Caminos
endlich auf dem Platz vor der Kathedrale in Santiago stehen, beseelt gen Himmel lächeln und
alles umarmen was nicht bei drei auf'm Baum ist.
Eine derartige Emotionalität halte ich in der Fußgängerzone von Fort William für unangebracht.
Wir schlendern durch das mäßig attraktive Städtchen, und hopsen
über die offizielle Ziellinie des WHW. Feierabend !
Im Volunteer Arms treffen wir eine ganze Reihe von Leuten der vergangenen Woche wieder.
Nocheinmal wird gefeiert ehe morgen alle entweder den Ben Nevis besteigen, andere Ecken Schottlands ansteuern oder die Heimreise antreten.
Der Laden ist proppenvoll, auf den Bildschirmen läuft das Champions League Finale zwischen Real und Atletico Madrid.
Ich komme mit einem Schotten ins Gespräch über das Spiel.
Er stammt aus Aberdeen und als ich mich als Kölner zu erkenne gebe breitet sich ein
leicht hämisches Grinsen über sein Gesicht. "Ihr habt mal 1:8 gegen Dundee verloren" triumphiert er.
"Das ist über 50 Jahre her !" versuche ich das Ergebnis zu relativieren.
"Egal, wir reden heute noch gerne drüber."