Liebe Community,
es ist endlich an der Zeit ein wenig Erfahrung zurück zu geben. Viel las ich schon im Forum, holte mir Anregungen und studierte die Erfahrungsberichte und Tests von anderen Usern. Nun will ich ein wenig von meiner Erfahrung mit Outdoorausrüstung zurück geben um anderen die ein oder andere Kaufentscheidung zu erleichtern.
Einleitung
Wie kommt man dazu sich Lundhags-Stiefel zu kaufen?
Zu Beginn meiner Wanderkarriere legte ich mir Wanderstiefel von Salomon (3D GTX oder sowas ähnliches) zu. Die waren auch eine Zeit lang echt prima bis ich eines Tages durch eine nasse Wiese spazierte und meine Socken nass wurden. An der Knickstelle zwischen Vorfuß und Zehen war die Membran offensichtlich undicht geworden.
So etwas sollte mir nicht noch einmal passieren. Ich informierte mich, las und verguckte mich in die Lundhags. Als es die dann mal beim Globi für unschlagbare 200€ gab musste ich einfach zuschlagen.
Der Schuh Lundhags Ranger High
Der Stiefel ist ein Schalenstiefel. Das bedeutet, dass nur die “Außenhaut” vorhanden ist. Er hat kein Futter und wird mit einem Paar Einlegesohlen geliefert. Der untere Teil des Stiefels ist aus einem Gummi, das immer wasserdicht hält.
Die ersten Schritte
Gleich zu Beginn zerstörte ich mir 2 paar Wandersocken beim Einlaufen an der Ferse. Ich reklamierte und bekam neue Stiefel zugesandt. Diese waren nicht mehr so rabiat ;) Gerade am Anfang ist das Leder pflegebedürftig! Nehmt euch min. 2 Wochen Zeit zum einlaufen. Eure Füße brauchen die Zeit um sich an das doch etwas harte Innere zu gewöhnen und das Leder braucht Pflege und Zeit um sich an den Träger anzupassen.
Zu Socken und über die Idee diese in Schichten zu tragen
Einer der Kaufgründe für die Lundhags war sicherlich auch die beworbene Anpassbarkeit an verschiedene Temperaturen. (Gleich vorweg: das haut schon hin. Man kann die im Sommer wie winter tragen (dazu später mehr)).
Die Socken in vielen Schichten zu tragen ist ja ein Kernpunkt der Lundhags: Wie am Körper, so solle man auch am Fuße mehrere Schichten zur besseren Anpassung tragen. Zusätzlich sollen weniger Reibstellen entstehen.
Wie sah das bei mir in der Praxis aus?
Zunächst: ich bekomme eigentlich immer Reibstellen an der Ferse, am Übergang von Knochen zu Achillessehne. Anfangs hielt ich mich noch (stur) an die Empfehlung , musste jedoch bald feststellen, dass man trotzdem an unterschiedlichsten Stellen am Fuße Probleme mit der Reibung bekam. Auf der ersten Tour (mit zu wenig eingelaufenen Stiefeln) taped ich praktisch meine ganzen Füße ein: Ferse, Fußballen und die Zehenspitzen. So viel zur Reibungsminderung bei 2 Paar Socken. Gute Pflege und Einlaufen bringt einen da weiter.
Mittlerweile trage ich Socken nicht mehr in Schichten. Wenn es warm ist kommen dünne Baumwollsocken vom C&A zum Einsatz, wird es kälter kommen entsprechend dickere Socken aus Merino an die Reihe: Woolpower 400 und 800 oder die Lundhags Forest Socks für mildere Temperaturen. Standard Sportsocken tun es aber durchaus auch im täglichen Gebrauch.
Einsatzgebiete
Von den einfachen Streifzügen durch Wald und Flur im Herbst und Winter (wenn es mir zu kalt für Barfußschuhe ist) über ausgedehnte Mehrtagestouren im Schwarzwald und Südschweden bis in die Alpen trage ich diese Steifel.
Einen Hitzestau vermeidet man ganz einfach dadurch den Schuh nicht komplett bis oben zu schnüren. Dazu ein dünnes Paar Socken und man kann durchaus auch warme Tage gut überstehen. Im Winter eignen sich die Schuhe auch fürs Schneeschuhwandern. Hier aber in Kombination mit Gamaschen. Da zieht man einfach die dicken Woolpowersocken an und schon wird es, zumindest bei Bewegung, gemütlich warm. Die Temperaturen waren bei ca. Null bis ca. minus 10 °C noch erträglich. Fallen die Temperaturen jedoch tiefer, würde ich mir 2x überlegen ob mir die Lundhags noch warm genug sind.
Hier noch eine Anmerkung zum Platz in den Schuhen: Dicke Woolpowersocken und eine Einlegesohle füllen den Schuh schon ziemlich gut, es wird durchaus schon eng. Eine zweite Sohle oder noch ein paar Linersocken würden mindestens sehr eng werden, so man den Stiefel noch angezogen bekommt.
Tragekomfort, Tape und Nässe
Man kann mit diesen Stiefeln auch nasse Füße bekommen. Vernachlässigt man die Pflege und geht auf eine Regentour so bekommt man nasse Füße. Aber es ist wirklich nur halb so tragisch. Man hat ja ein noch ein Paar Socken sowie Einlegesohlen dabei. Der Schuh trocknet wirklich schnell, da kein Futter im drin ist. Die Schuhe trocken zu laufen habe ich allerdings nicht ausprobiert. Kann mir aber vorstellen, dass es gut funktioneren müsste.
Nässeschutz: Der untere Teil des Steifels besteht ja aus einem Gummi und ist somit immer dicht. Das Leder bedarf Schuhcreme und Sno-Seal um geschmeidig und dicht zu werden. Die Schuhe sind dann wirklich dicht.
Nun zum Thema Tape: Ja, ich habe immer eine Rolle und eine Ersatzrolle dabei. Die Schuhe sind einfach hart und nicht gepolstert. Wie immer in der Technik: Alles kostet seinen Preis. Können die Stiefel schnell trocken, so sind sie eben unbequemer als ein gepolsterter Stiefel, der lange trocknet.
Der Tragekomfort könnte höher sein. Definitiv. Wie oben schon geschrieben brauche ich eigentlich immer Tape. Ich binde die Schuhe oft locker um Reibung an der Ferse zu vermeiden, dann rutsche ich beim bergabgehen im Schuh nach vorne. Schnüre ich enger, sind die Zehen entspannt, aber andere Reibstellen tauchen auf. Man probiert viel aus: niedrig schnüren, hoch schnüren, locker, fest… und alles im Kombination. Ich komme gut zurecht, wenn ich den Stiefel locker und ganz hoch schnüre.
Im Winter, wenn die Schuhe mal bei 0°C draußen stehen, merkt man schon deutlich, dass der Stiefel hart wird. Hat man ihn warmgetragen, kommt auch die Beweglichkeit zurück in den Schuh. Dieses Merkmal macht sich vor allem im gummierten Teil der Schuhe deutlich.
Das Klima im Schuh ist immer angenehm. Ich trage meist Merinosocken, aber auch mit Baumwolle ist das Klima im Sommer sehr angenehm.
Die Gebruchsbildung: Keine! Selbst nach 5 Tagen in denselben Socken (Merinosocken) riechen diese Schuhe und die Socken nicht nach Käsefüßen, sondern behalten ihren neutralen Geruch.
Sohle und Schaft
Die Sohle überzeugt durch geringe Abnutzung und gutem Grip auf nassem Stein.
Den Schaft kann, entgegen manchen Werbetexten, nicht als stabil bezeichnet werden. Verglichen mit einem Stiefel fürs Gebierge ist der schlicht weich. Es handelt sich um 3mm Leder welches nur über die Ösen/Schnürung stabilisiert wird. Gerade das mag ich an diesem Stiefel. Im Gebirge habe ich noch keine Knöchelstabilität vermisst und im “Flachland” braucht man die, meines Erachtens nach, sowieso nicht. Die Höhe des Schaftes finde ich angenehm. Wenn man querfeldein unterwegs ist oder auf zugewucherten Wegen wandelt spürt man das Gestüpp nicht mehr. Kleinere Wasserläufe und Bäche können einfach durchquert werden ohne sich viele Gedanken zu machen.
Fazit
Ich liebe diese Stiefel. Als treue Begleiter auf allen Wegen und Schuhe höchster Qualität bereiten sie dem Träger große Freude. An warmen Sommertagen mit tiefer Schnürung und dünnen Socken getragen machen Sie hitze erträglich. Ein Wasserlauf wird fix durchquert. Im Winter mit dicken Socken auch gut zu gebrauchen. Dazu riechen die Füße und Schuhe garnicht und der Stiefel sieht sehr stylisch aus ;)
Ja, wie bei allem was man liebt gibt es auch die dunklen Seiten: Als größtes Manko ist der Komfort zu nennen. Immer Tape auf den Wanderungen dabei zu haben kann zwar nützlich sein, aber es nervt schon jeden morgen erstmal die Füße zu tapen bevor es richtig los geht. Im Alltagsgebrauch besteht dieses Problem jedoch nicht.
In der Technik ist eben nichts umsonst. Will man sich solche Schuhe zulegen, muss man sich im klaren darüber sein, dass die Vorteile der Konstruktion eben auch ihre Nachteile sind. Vielleicht wird das Komfortproblem ja durch einen Innenschuh, wie sie bei wärmeren Lundhagsstiefeln oder manchen Winterwanderstiefeln schon vorhanden sind, irgendwann gelöst.
Ich hoffe ich konnte Euch, den Lundhags-Liebäuglern, den GoreTex-Liebhabern und auch dem interessiertem Leser einen objektiven Einblick in meinen subjektive Erfahrung geben. Jeder wird natürlich das Lesen, was er lesen mag: Der Liebäugler wird diese Stiefel noch mehr wollen und sich denken: So schlimm wird das mit dem Komfort schon nicht sein. Der GoreTex-Liebhaber wird sich vielleicht fragen, warum es solche Stiefel überhaupt noch gibt.
Dem Lundhagsliebäugler sei abschließend gesagt: Probiere die Schuhe an! Ich hätte sie eventuell nicht gekauft, wenn ich sie Probe getragen hätte.
es ist endlich an der Zeit ein wenig Erfahrung zurück zu geben. Viel las ich schon im Forum, holte mir Anregungen und studierte die Erfahrungsberichte und Tests von anderen Usern. Nun will ich ein wenig von meiner Erfahrung mit Outdoorausrüstung zurück geben um anderen die ein oder andere Kaufentscheidung zu erleichtern.
Einleitung
Wie kommt man dazu sich Lundhags-Stiefel zu kaufen?
Zu Beginn meiner Wanderkarriere legte ich mir Wanderstiefel von Salomon (3D GTX oder sowas ähnliches) zu. Die waren auch eine Zeit lang echt prima bis ich eines Tages durch eine nasse Wiese spazierte und meine Socken nass wurden. An der Knickstelle zwischen Vorfuß und Zehen war die Membran offensichtlich undicht geworden.
So etwas sollte mir nicht noch einmal passieren. Ich informierte mich, las und verguckte mich in die Lundhags. Als es die dann mal beim Globi für unschlagbare 200€ gab musste ich einfach zuschlagen.
Der Schuh Lundhags Ranger High
Der Stiefel ist ein Schalenstiefel. Das bedeutet, dass nur die “Außenhaut” vorhanden ist. Er hat kein Futter und wird mit einem Paar Einlegesohlen geliefert. Der untere Teil des Stiefels ist aus einem Gummi, das immer wasserdicht hält.
Die ersten Schritte
Gleich zu Beginn zerstörte ich mir 2 paar Wandersocken beim Einlaufen an der Ferse. Ich reklamierte und bekam neue Stiefel zugesandt. Diese waren nicht mehr so rabiat ;) Gerade am Anfang ist das Leder pflegebedürftig! Nehmt euch min. 2 Wochen Zeit zum einlaufen. Eure Füße brauchen die Zeit um sich an das doch etwas harte Innere zu gewöhnen und das Leder braucht Pflege und Zeit um sich an den Träger anzupassen.
Zu Socken und über die Idee diese in Schichten zu tragen
Einer der Kaufgründe für die Lundhags war sicherlich auch die beworbene Anpassbarkeit an verschiedene Temperaturen. (Gleich vorweg: das haut schon hin. Man kann die im Sommer wie winter tragen (dazu später mehr)).
Die Socken in vielen Schichten zu tragen ist ja ein Kernpunkt der Lundhags: Wie am Körper, so solle man auch am Fuße mehrere Schichten zur besseren Anpassung tragen. Zusätzlich sollen weniger Reibstellen entstehen.
Wie sah das bei mir in der Praxis aus?
Zunächst: ich bekomme eigentlich immer Reibstellen an der Ferse, am Übergang von Knochen zu Achillessehne. Anfangs hielt ich mich noch (stur) an die Empfehlung , musste jedoch bald feststellen, dass man trotzdem an unterschiedlichsten Stellen am Fuße Probleme mit der Reibung bekam. Auf der ersten Tour (mit zu wenig eingelaufenen Stiefeln) taped ich praktisch meine ganzen Füße ein: Ferse, Fußballen und die Zehenspitzen. So viel zur Reibungsminderung bei 2 Paar Socken. Gute Pflege und Einlaufen bringt einen da weiter.
Mittlerweile trage ich Socken nicht mehr in Schichten. Wenn es warm ist kommen dünne Baumwollsocken vom C&A zum Einsatz, wird es kälter kommen entsprechend dickere Socken aus Merino an die Reihe: Woolpower 400 und 800 oder die Lundhags Forest Socks für mildere Temperaturen. Standard Sportsocken tun es aber durchaus auch im täglichen Gebrauch.
Einsatzgebiete
Von den einfachen Streifzügen durch Wald und Flur im Herbst und Winter (wenn es mir zu kalt für Barfußschuhe ist) über ausgedehnte Mehrtagestouren im Schwarzwald und Südschweden bis in die Alpen trage ich diese Steifel.
Einen Hitzestau vermeidet man ganz einfach dadurch den Schuh nicht komplett bis oben zu schnüren. Dazu ein dünnes Paar Socken und man kann durchaus auch warme Tage gut überstehen. Im Winter eignen sich die Schuhe auch fürs Schneeschuhwandern. Hier aber in Kombination mit Gamaschen. Da zieht man einfach die dicken Woolpowersocken an und schon wird es, zumindest bei Bewegung, gemütlich warm. Die Temperaturen waren bei ca. Null bis ca. minus 10 °C noch erträglich. Fallen die Temperaturen jedoch tiefer, würde ich mir 2x überlegen ob mir die Lundhags noch warm genug sind.
Hier noch eine Anmerkung zum Platz in den Schuhen: Dicke Woolpowersocken und eine Einlegesohle füllen den Schuh schon ziemlich gut, es wird durchaus schon eng. Eine zweite Sohle oder noch ein paar Linersocken würden mindestens sehr eng werden, so man den Stiefel noch angezogen bekommt.
Tragekomfort, Tape und Nässe
Man kann mit diesen Stiefeln auch nasse Füße bekommen. Vernachlässigt man die Pflege und geht auf eine Regentour so bekommt man nasse Füße. Aber es ist wirklich nur halb so tragisch. Man hat ja ein noch ein Paar Socken sowie Einlegesohlen dabei. Der Schuh trocknet wirklich schnell, da kein Futter im drin ist. Die Schuhe trocken zu laufen habe ich allerdings nicht ausprobiert. Kann mir aber vorstellen, dass es gut funktioneren müsste.
Nässeschutz: Der untere Teil des Steifels besteht ja aus einem Gummi und ist somit immer dicht. Das Leder bedarf Schuhcreme und Sno-Seal um geschmeidig und dicht zu werden. Die Schuhe sind dann wirklich dicht.
Nun zum Thema Tape: Ja, ich habe immer eine Rolle und eine Ersatzrolle dabei. Die Schuhe sind einfach hart und nicht gepolstert. Wie immer in der Technik: Alles kostet seinen Preis. Können die Stiefel schnell trocken, so sind sie eben unbequemer als ein gepolsterter Stiefel, der lange trocknet.
Der Tragekomfort könnte höher sein. Definitiv. Wie oben schon geschrieben brauche ich eigentlich immer Tape. Ich binde die Schuhe oft locker um Reibung an der Ferse zu vermeiden, dann rutsche ich beim bergabgehen im Schuh nach vorne. Schnüre ich enger, sind die Zehen entspannt, aber andere Reibstellen tauchen auf. Man probiert viel aus: niedrig schnüren, hoch schnüren, locker, fest… und alles im Kombination. Ich komme gut zurecht, wenn ich den Stiefel locker und ganz hoch schnüre.
Im Winter, wenn die Schuhe mal bei 0°C draußen stehen, merkt man schon deutlich, dass der Stiefel hart wird. Hat man ihn warmgetragen, kommt auch die Beweglichkeit zurück in den Schuh. Dieses Merkmal macht sich vor allem im gummierten Teil der Schuhe deutlich.
Das Klima im Schuh ist immer angenehm. Ich trage meist Merinosocken, aber auch mit Baumwolle ist das Klima im Sommer sehr angenehm.
Die Gebruchsbildung: Keine! Selbst nach 5 Tagen in denselben Socken (Merinosocken) riechen diese Schuhe und die Socken nicht nach Käsefüßen, sondern behalten ihren neutralen Geruch.
Sohle und Schaft
Die Sohle überzeugt durch geringe Abnutzung und gutem Grip auf nassem Stein.
Den Schaft kann, entgegen manchen Werbetexten, nicht als stabil bezeichnet werden. Verglichen mit einem Stiefel fürs Gebierge ist der schlicht weich. Es handelt sich um 3mm Leder welches nur über die Ösen/Schnürung stabilisiert wird. Gerade das mag ich an diesem Stiefel. Im Gebirge habe ich noch keine Knöchelstabilität vermisst und im “Flachland” braucht man die, meines Erachtens nach, sowieso nicht. Die Höhe des Schaftes finde ich angenehm. Wenn man querfeldein unterwegs ist oder auf zugewucherten Wegen wandelt spürt man das Gestüpp nicht mehr. Kleinere Wasserläufe und Bäche können einfach durchquert werden ohne sich viele Gedanken zu machen.
Fazit
Ich liebe diese Stiefel. Als treue Begleiter auf allen Wegen und Schuhe höchster Qualität bereiten sie dem Träger große Freude. An warmen Sommertagen mit tiefer Schnürung und dünnen Socken getragen machen Sie hitze erträglich. Ein Wasserlauf wird fix durchquert. Im Winter mit dicken Socken auch gut zu gebrauchen. Dazu riechen die Füße und Schuhe garnicht und der Stiefel sieht sehr stylisch aus ;)
Ja, wie bei allem was man liebt gibt es auch die dunklen Seiten: Als größtes Manko ist der Komfort zu nennen. Immer Tape auf den Wanderungen dabei zu haben kann zwar nützlich sein, aber es nervt schon jeden morgen erstmal die Füße zu tapen bevor es richtig los geht. Im Alltagsgebrauch besteht dieses Problem jedoch nicht.
In der Technik ist eben nichts umsonst. Will man sich solche Schuhe zulegen, muss man sich im klaren darüber sein, dass die Vorteile der Konstruktion eben auch ihre Nachteile sind. Vielleicht wird das Komfortproblem ja durch einen Innenschuh, wie sie bei wärmeren Lundhagsstiefeln oder manchen Winterwanderstiefeln schon vorhanden sind, irgendwann gelöst.
Ich hoffe ich konnte Euch, den Lundhags-Liebäuglern, den GoreTex-Liebhabern und auch dem interessiertem Leser einen objektiven Einblick in meinen subjektive Erfahrung geben. Jeder wird natürlich das Lesen, was er lesen mag: Der Liebäugler wird diese Stiefel noch mehr wollen und sich denken: So schlimm wird das mit dem Komfort schon nicht sein. Der GoreTex-Liebhaber wird sich vielleicht fragen, warum es solche Stiefel überhaupt noch gibt.
Dem Lundhagsliebäugler sei abschließend gesagt: Probiere die Schuhe an! Ich hätte sie eventuell nicht gekauft, wenn ich sie Probe getragen hätte.
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