[SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

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  • rockhopper
    Fuchs
    • 22.04.2009
    • 1238
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

    Hallo Blahake,

    Dein Bericht gefällt mir richtig gut, mit sehr schönen Fotos.
    Eine Angsthäsin kann ich bis jetzt noch nicht sehen.....oder kommt das noch?
    Ich freu‘ mich schon auf die Fortsetzung!

    VG rockhopper
    Zuletzt geändert von rockhopper; 13.01.2016, 20:08.

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    • Blahake

      Fuchs
      • 18.06.2014
      • 1432
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

      Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
      Juhu, war/bin schon ganz gespannt, wie es Dir im Sarek ergangen ist. Und die erste Woche in/um Kvikkjokk lässt ja kaum zu wünschen übrig. Bei der Feuerstelle unterhalb vom Vallespiken hab ich mich damals wie heute aber schon gefragt, wer Holz dort hoch schleppt.
      Macht Spaß, Deinen Bericht zu lesen. Freu mich auf mehr.
      Hallo Kuoika,
      das freut mich besonders, dass Du hier vorbeischaust. Ich habe ja Deinen Bericht über den Süden Lapponias förmlich verschlungen und mir da viele Anregungen geholt. Wer auch immer das Holz geschleppt hat, ich bin ihm dankbar, dass noch welches für uns übrig war.

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      • Blahake

        Fuchs
        • 18.06.2014
        • 1432
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

        Zitat von GandalftheGrey Beitrag anzeigen
        Das Wetter bei dir bisher erinnert mich sehr an meine 2014er Tour. Bin gespannt, ob das bei dir so schön geblieben ist.
        Hey, Gandalf,
        jaa, 2104 war das Wetter da auch phänomenal wir waren ja zeitgleich an der Brücke über den Sjellajohka. Bei meiner Sarek-Tour sollte sich das leider noch ändern...

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        • Blahake

          Fuchs
          • 18.06.2014
          • 1432
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          #24
          AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

          Zitat von rockhopper Beitrag anzeigen
          Eine Angsthäsin kann ich bis jetzt noch sehen.....oder kommt das noch?
          Hallo Rockhopper,
          Danke
          und
          Jaa, das kommt noch...

          Allerdings komme ich in den nächsten Tagen nicht an meinen heimischen PC, um weiterzuschreiben.
          Wird frühestens Montag abend weitergehen...

          So, jetzt muss ich noch ein bisschen Dramaturgie aufbauen, damit Ihr nächste Woche auch weiterlesen wollt:

          - Wird die Angshäsin ihren Weg durch den Sarek finden??
          - Wird das Wetterglück ihr hold bleiben??
          - Welche angsteinflößenden Umstände werfen da ihre Schatten voraus??
          und wird der Schutzdrache alles gut überstehen??

          Schalten - ääh - Klicken Sie auch beim nächsten Mal wieder rein, wenn es heißt
          Kvikkjokk "behindertengerecht" und ein Angsthase im Sarek!

          Bis bald
          Zuletzt geändert von Blahake; 13.01.2016, 17:09.

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          • qwertzui
            Alter Hase
            • 17.07.2013
            • 2877
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

            Oh,mann, gibts da keine Sneak Preview?

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            • rabe123
              Erfahren
              • 25.07.2015
              • 101
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

              bah diese scheisse mäuse

              Dieses Jahr haben sie mir in Saltoluokta mein Hilleberg Zelt angefressen. Das Loch zugenäht. Dann bin ich nachts von irgendwas aufgewacht, Mäuseloch wieder offen. Niewieder zelte ich mehr ich an Stellen an denen jeden Tag jemand zeltet.

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              • Blahake

                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1432
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                Oh,mann, gibts da keine Sneak Preview?


                Sorry, mobil kann ich nur lesen und kurze Beiträge schreiben

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                • Blahake

                  Fuchs
                  • 18.06.2014
                  • 1432
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                  Zitat von rabe123 Beitrag anzeigen
                  bah diese scheisse mäuse

                  Dieses Jahr haben sie mir in Saltoluokta mein Hilleberg Zelt angefressen. Das Loch zugenäht. Dann bin ich nachts von irgendwas aufgewacht, Mäuseloch wieder offen. Niewieder zelte ich mehr ich an Stellen an denen jeden Tag jemand zeltet.
                  Au Backe, bei mir waren die Löcher ja zum Glück nur winzig, da gab's nix zu Nähen, und sie haben sich auch nur rangetraut, als ich nicht zu Hause war...

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                  • Dwalinn
                    Gerne im Forum
                    • 26.07.2009
                    • 71
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                    Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                    So, jetzt muss ich noch ein bisschen Dramaturgie aufbauen, damit Ihr nächste Woche auch weiterlesen wollt:
                    Also für mich war das gar nicht mehr nötig, ich lese deinen Bericht auch so schon mit Spannung und Freude!

                    Gruß,
                    Henning


                    Ok, vielleicht bin ich jetzt doch noch etwas gespannter auf die Fortsetzung

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                    • vobo

                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 718
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                      So, jetzt muss ich noch ein bisschen Dramaturgie aufbauen, damit Ihr nächste Woche auch weiterlesen wollt:

                      - Wird die Angshäsin ihren Weg durch den Sarek finden??
                      - Wird das Wetterglück ihr hold bleiben??
                      - Welche angsteinflößenden Umstände werfen da ihre Schatten voraus??
                      und wird der Schutzdrache alles gut überstehen??

                      Schalten - ääh - Klicken Sie auch beim nächsten Mal wieder rein, wenn es heißt
                      Kvikkjokk "behindertengerecht" und ein Angsthase im Sarek!

                      Bis bald
                      Im tiefen dunklen Sarek da stand dereinst ein ein Häschen,
                      mit einem schwarz verbrannten hölzernen Näschen,
                      dunkle Wolken freitags den Sonnenschein verdrängt,
                      während sich die Häsin durch Rapadalens Büsche zwängt.

                      Die Crocs zerreissts', das Wasser wird steigen,
                      Im Rücken der Schweiss, die Wege verzweigen,
                      des Drachens Stunde wird kommen,
                      zu klären den Blick verschwommen.

                      Junge Männer am Wege wohlbekannt,
                      die Haut reinlich und nicht verbrannt,
                      unter des Drachens Flammen sie weisen,
                      die Häsin auf sehnsuchtsvolle Reisen.

                      Frisch ermutigt folgt die Häsin kichernd,
                      den Weg nach Ritsem absichernd,
                      den Tälern nach Nordwesten -
                      und schnell den Bericht am Besten !!

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                      • Fjaellraev
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 21.12.2003
                        • 13981
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                        Ja der Bach vor dem Rittak Rastschutz ist schon ein schönes Fleckchen.
                        Über 6 Jahre sit das schon her, ich glaube ich werde langsam alt....
                        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                        und ich fange an, Fjällraev ein bisschen zu verfluchen, jetzt latsche ich hier stundenlang durch den Wald, den ich obendrein schon kenne und könnte stattdessen die Gegend um Pårek erkunden.
                        Dass es doch besser war, auf ihn gehört zu haben, das gebe ich an dieser Stelle natürlich noch nicht zu...
                        Hatte ich das nicht ausdrücklich erwähnt? Schande über mich, da es mir im oben verlinkten Bericht ja genauso ging (OK da lagen etwa 10 Jahre zwischen den beiden Begehungen). Aber gut dass es dann doch nicht falsch war.

                        Freue mich schon auf die Fortsetzung.

                        Gruss
                        Henning
                        Es gibt kein schlechtes Wetter,
                        nur unpassende Kleidung.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 3979
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                          #32
                          AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                          Die "Rittak-Badewanne" kenn ich doch irgendwie. An dem Bach vor dem Rittak machte ich meiner Frau damals den Antrag und das Resultat ist, daß ich nun nicht mehr in den Sarek kann. Aber in ein paar Jahren sind die Gründe dafür alt genug und kommen mit.

                          Ich freue mich schon sehr auf die Forsetzung!
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • Blahake

                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1432
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                            #33
                            AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                            Hallo Dwalinn,
                            Danke Dir, das freut mich da schreibe ich nächste Woche noch freudiger weiter

                            Vobo!!!

                            Du Held der hehren Dichtkunst, trüge ich denn einen Hut auf meinem hölzernen Hasenhaupte, ich zöge ihn nun tief vor Dir
                            Ich trau' mich ja kaum noch meinen bescheidenen Bericht in schnöder Prosa fortzusetzen...

                            Hallo Fjällraev,
                            Du auch hier na, ich habe Dich ja quasi gerufen
                            Deine Berichte und Tipps waren wirklich super für die Planung!

                            Hallo Mika Hautamaeki,
                            daher kaum also dieser mystisch-romantische Hauch, der da in der Luft lag am Bach vor Rittak!
                            Da freu' ich mich doch jetzt schon auf den Bericht über die Familientour im Sarek

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                            • Blahake

                              Fuchs
                              • 18.06.2014
                              • 1432
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                              #34
                              [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek


                              Dienstag, 25. August BLOCKFELDER AM GIERDOGIESJTJÅHKKÅ

                              unterwegs von 11:15 bis 18:30 (+1h Platzsuche)


                              Mein Zelthügelchen am Morgen

                              Die Rentiere stehen tagsüber wegen Mücken oder Hitze auf den Schneefeldern rum:







                              Eigentlich müssten die doch müde sein, denke ich, die waren ja die ganze Nacht um mein Zelt rum aktiv.

                              So, ab heute bin ich im Neuland unterwegs:



                              Ab jetzt Neuland und die Sonne lacht



                              Da am rechten Bildrand soll mein Weg langgehen




                              Zwei Wanderer, die mir entgegenkommen, raten mir, mich oberhalb des herzförmigen Schneefeldes zu halten und warnen mich davor, dass die Blockfelder doch recht beschwerlich sind. Mit mehr als 1 km/h dürfe ich da nicht rechnen. Ich bin im Nachhinein sehr froh über ihren Tipp, sonst hätte ich mich in den Blockfeldern wohl doch immer wieder gefragt, ob ich eigentlich noch richtig bin. Das war ja mein erstes Stück ohne Weg, und dann gleich im Blockfeld zu hängen und oft alle Viere nutzen zu müssen – da wären mir sonst doch Zweifel gekommen.



                              Schneefeld als Wegweiser


                              Nach diesem Stück mühe ich mich weiterhin noch lange im Blockfeld rum und merke erst später, dass ich schon viel früher wieder ein Stück hätte absteigen können. So langsam hat die Kraxelei dann doch angefangen, mich ein bisschen zu nerven. Dabei ist da unten ein wunderbarer Trampelpfad, den ich von oben aber nicht gesehen habe.

                              Im weiteren Verlauf lässt es sich aber prima gehen, die kleineren Furten sind kein Problem. Bis zum von Grundsten empfohlenen Platz am Alep Vássjájågåsj ist es mir heute aber doch zu weit. Ich will höchstens noch zum Lulep Vássjájågåsj gehen, Ochsentouren und lange Tage hatte ich jetzt erstmal genug.


                              leicht zu gehen...


                              mit problemlosen Furten

                              Da, wo der Bach, der vom Rådnik kommt, die Kurve macht, sehe ich ein schönes Plätzchen für mein Zelt. Mit Blick ins Rapadalen. Allerdings sind es von da bis zum Wasser ca. 70m. Das ist ein bisschen viel. Da bin ich verwöhnt. Also (wer hätte das gedacht???) gehe ich doch noch ein bisschen weiter, ob nicht vielleicht noch was Besseres kommt. Obwohl ich eigentlich auf der Karte schon gesehen habe, dass kaum was Besseres kommen kann. Die Ufer des Lulep Vássjájågåsj sind offensichtlich viel zu steil, als dass es da Hoffnung auf einen guten Platz am Wasser geben könnte. Und unten am Wasser gibt’s dann ja auch keine gute Aussicht. Unverbesserlich und an den Vortagen nix gelernt - ich gehe weiter. Um festzustellen, dass meine Kartenlesefähigkeit gar nicht so schlecht ist. Natürlich gibt es hier keinen besseren Platz. Am Gegenhang vom Lulep Vássjájågåsj sehe ich ein kleines rotes Zelt. Aber wo haben die Wasser?

                              Wenn ich schon mal hier bin, kann ich mir ja aber schon mal die Furt angucken. Die liegt offenbar ein Stück bachaufwärts. Bachabwärts sehe ich aber einen deutlichen Pfad am Gegenhang. Also müsste es da unten doch auch eine geben. Ich gehe also weiter am Hang bachabwärts, um festzustellen, dass das immer beschwerlicher und steiler wird. Aber in der festen Überzeugung, dass es da ja eine Furt geben muss, das Wasser sieht da auch nicht so schlecht aus, arbeite ich mich weiter mühsam nach unten. Um dann vor dem Wasser zu stehen und festzustellen, dass ich da definitiv nicht durchkomme. Na supi. Das war also nix und bedeutet, dass ich mich jetzt den ganzen Hang wieder hoch arbeite. Mit dem schweren Rucksack und schon ordentlich müde. So was von selbst schuld! Zurück am vor ca. einer Stunde begutachteten Zeltplatz finde ich 70m zum Wasser dann auch gar nicht mehr so weit, genieße den Blick ins Tal und versuche, mich nicht allzu sehr darüber zu ärgern, dass ich immer wieder auf mich selbst reinfalle.

                              Zum Trost scheint mir aber noch die Abendsonne ins Zelt und zaubert später noch schöne Farben an den Himmel über dem Rapadalen.



                              Abendsonne zum Trost







                              und morgen starte ich außerdem mit frisch gewaschener Hose :-))

                              Mein Wecker steht wieder auf ein Uhr nachts, aber kurz vorher muss ich eh mal raus. Ich inspiziere besonders den nördlichen Himmel, der ist schön, aber frei von jeglichen bewegten Lichterscheinungen und ich verziehe mich leicht enttäuscht wieder ins Zelt.
                              Als ich den Reißverschluss schließen will, sehe ich im Westen zwei seltsame Flecken am Himmel. Die zu wachsen beginnen. Und so nach und nach zieht sich daraus ein dünner leicht grünlicher Schleier immer weiter heraus. Ich krabbele wieder aus dem Zelt und bestaune das Schauspiel. Der Bogen zieht sich nach einer Weile einmal über den ganzen Himmel. Besonders hell ist er nicht, kein Feuerwerk der Farben sondern nur ein ganz zarter Schleier. Aber schöööön. Nach etwa einer Viertelstunde ist es vorbei und ich krieche frierend aber froh zurück in den Schlafsack.

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                              • Blahake

                                Fuchs
                                • 18.06.2014
                                • 1432
                                • Privat

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                                #35
                                [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                Mittwoch, 26. August ZU VIELE MÜCKEN AN DER SKÅRKI-HÜTTE
                                unterwegs von 11:00 bis 20:30



                                Talblick am Morgen



                                Rechts im Bild sonnenbeschienen der Låddebákte, da will ich morgen gerne rauf, oder zumindest auf die Anhöhe davor.

                                Morgens beim Frühstück sehe in der Ferne zwei Wanderer den Pfad hinunterkommen, der mich gestern Abend an die vermeintliche Furt gelockt hat. Ich rechne damit, dass sie bald bei mir vorbeilaufen, aber sie queren später den Hügel südlich von mir auf auf der anderen Bachseite. Irgendwie müssen die doch da unten über den Fluss gekommen sein, wo ich nix gefunden habe.

                                Nach dem genüsslichen Frühstück packe ich meine Sachen und ziehe los.



                                Frühstück mit Aussicht





                                Da, wo ich gestern flussaufwärts eine Furt gesehen habe, klappt es sehr gut. Als ich drüben bin, fällt mir dann auch das Steinmännchen als Markierung auf.



                                Furt mit Steinmännchen

                                Ich marschiere weiter Richtung Alep Vássjájågåsj, es ist leicht zu gehen, ich genieße die Sonne,
                                unverhoffte Begegnungen:



                                und die Ausblicke.



                                Am Alep Vássjájågåsj finden sich tatsächlich, wie im Grundsten erwähnt, schöne Zeltplätze, was ich aber nicht finde, ist die dort auch beschreibene Furt.



                                Alep Vássjájågåsj, aber wo ist da die Furt?

                                Ich suche aber auch nicht lange danach, da ein gut ausgetretener Pfad schnurstracks ins Tal herunterführt, das kann ja nicht falsch sein und geht auch bei einem kleinen Umweg sicher schneller als quer durchs Gestrüpp. Später höre ich, dass ich wohl nicht die einzige bin, die diese Furt nicht gefunden hat. Unten im Tal ist dafür, dort wo der Pfad aus Aktse kommt, eine sehr bequeme und gut markierte Furt.

                                Hier unten im Tal soll es nach Grundsten einen schönen Pfad näher am Fluss und einen nicht so schönen mehr im Gestrüpp geben. Eigentlich bin ich ja für den schönen am Fluss mit den besseren Ausblicken, aber in der Beschreibung steht „...weiter zum bekannten Svirjakanal, der auch recht tief ist, oft finden sich jedoch einige Stämme im Wasser, über die wir hinübergelangen.“ - Klar, ich balanciere mal eben mit meinem roten Ungetüm leichtfüßig und behände über wackelige Baumstämme!

                                Dann wohl doch lieber den drögen Pfad durchs Gestrüpp. Der ist erst mal sehr sumpfig, ich sinke wadentief ein und frohlocke über meine wasserdichten Socken. Auch hier ist ein Dank ans Forum fällig! Ich weiß leider nicht mehr namentlich an wen. Jedenfalls habe ich erst zwei Wochen vor Abreise im Forum was über wasserdichte Socken gelesen. Da ich für meine komischen Füße keine passenden Schuhe finden kann, die entweder aus gutem Leder oder mit Gore-Tex einigermaßen wasserdicht wären, renne ich immer noch in meinen leichten Wanderschuhen rum, die P. nur spöttisch als „Ballerinas“ bezeichnet. Sie sind überhaupt nicht dicht, aber die einzigen, die mir passen. Ich hatte mal im Outdoorladen GoreTex-Socken entdeckt und dachte, das wäre doch super, die waren aber leider an den Nähten undicht. Von anderen wasserdichten Socken hatte ich nie gehört, bis, wie gesagt, zwei Wochen vor Abreise hier. Also flugs zwei Paar bestellt, je eine Socke davon mit Wasser gefüllt und auf die Leine gehängt, die jeweils andere mit Zeitung gefüllt und über Nacht in eine Wasserschüssel gestellt. Eine der Zeitungsvarianten war morgens feucht. Also das entsprechende Paar zurückgeschickt und das andere in den Rucksack.
                                Hier im Rapadalen haben sie ihre erste Bewährungsprobe und bestehen sie mit Bravour.

                                Der Weg bietet ab und zu schöne Ausblicke zum Fluß:







                                sieht aber meisten eher so aus:



                                und mir wird ein bisschen langweilig. Es lässt sich auch kein Elch zum Trost blicken. Dafür habe ich Sorge, dass Krümel an den Ästen hängenbleibt, daher darf er umziehen und reist ab jetzt nicht mehr hinten am Rucksackdeckel sondern vorne am Brustgurt mit.

                                Endlich komme ich dann an der Skårkistugan an. Und frage mich kurz darauf, was ich hier will. Der See mit der größeren Elchsichtungswahrscheinlichkeit ist von hier nicht zu sehen und die Mücken nerven. Also weiter, obwohl ich schon ziemlich müde bin, den Hang hoch ins Snávvávágge, da wollte ich ja nach ursprünglichem Plan eh hin und am See mein Zelt aufschlagen. Der Anstieg ist nochmal knackig, das Wetter wird schlechter und auf halber Höhe fängt es an zu regnen. Aber die Motivation steigt wieder mit jedem Meter, den ich über die Baumgrenze hinauskomme. Eine Furt ist auch noch zu queren, durch den Jilájåhkå,



                                und ich habe gerade gar keine Lust auf Schuhe wechseln. Also wird das der zweite Test für die Socken und ich latsche einfach geradewegs durch.



                                Trockene Füße in nassen Schuhen


                                Nach der Furt wird der Anstieg noch mal sehr steil, so dass ich fast an meine (sehr schnell erreichbare) Schwindelgrenze komme, aber das Stück ist zum Glück nur kurz. Danach geht es stetig leicht bergan Richtung Snávvávágge.



                                Aufstieg ins Snávvávágge

                                Kurz vor der Passhöhe 1066 suche ich mir ein schönes Zeltplätzchen an dem kleinen See. Direkt am Weg ist eine schöne Stelle, aber ich gehe noch auf die andere Seeseite. Das ist etwas weiter weg vom Weg und ich bin dort schon direkt unterhalb des kleinen Vorsprungs des Låddebákte, von dem aus ich morgen ins Rapadalen hinunterschauen möchte.

                                Kurz nachdem ich das Zelt aufgebaut habe, sieht die Aussicht allerdings erst mal so aus:



                                Da ist eigentlich der See...


                                Der Wind ist recht kräftig, aber ich habe meinen kleinen Sonnenschein mit dem Hintern in Windrichtung gestellt. Da steht er wie eine Eins



                                Der Wind pustet einfach drüber weg

                                Über den Pass schiebt sich jetzt eine Wolke nach der anderen hoch.



                                Das hätte ich eigentlich filmen müssen, die Wolken drücken richtig von rechts unten aus dem Tal rauf...

                                In der Nacht ist es ziemlich windig, aber kein Problem für meinen windschnittigen Sonnenschein, ich schlafe tief und fest.

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                                • Trolltinden
                                  Gerne im Forum
                                  • 14.01.2013
                                  • 61
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                                  #36
                                  AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                  Super Bericht. 2007 ging es auch über das Snavavagge, aber von der anderen Richtung her. Wir gingen ganz durchs Rapadalen bis zum Namatj. Harter Kampf durch das Gestrüp und die Sümpfe. Aber einfach einmalig. Bin gespannt wo dein Weg weiter führt.
                                  Lg Christoph

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                                  • Dogmann
                                    Fuchs
                                    • 27.09.2015
                                    • 1022
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                    Klasse Bericht,einwandfreie Bilder als ob man gerade vor Ort wäre!Bin vor Jahren zum Prinskullen von der anderen Seite gekommen.Anstrengend aber sehr schön!
                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

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                                    • Mika Hautamaeki
                                      Alter Hase
                                      • 30.05.2007
                                      • 3979
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                      Und noch ein Kapitel durch mich verschlungen. Bitte Nachschub.
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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                                      • Blahake

                                        Fuchs
                                        • 18.06.2014
                                        • 1432
                                        • Privat

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                                        #39
                                        AW: [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                        ... kommt sofort Mika Hautamaeki

                                        ...und willkommen Trolltinden und Dogmann
                                        Dass Dir die Fotos gefallen, Dogmann, freut mich besonders, weil ich mir im Vergleich zu den Superprofibildern, die es hier im Forum oft zu bestaunen gibt, mit meinen Frühstücksfotos oft ein bisschen schofelig vorkomme.

                                        ...und hallo Rockhopper, falls Du vorbeischaust: heute kommt auch die Angsthäsin...
                                        Zuletzt geändert von Blahake; 20.01.2016, 20:59.

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                                        • Blahake

                                          Fuchs
                                          • 18.06.2014
                                          • 1432
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                                          #40
                                          [SE] Kvikkjokk „behindertengerecht“ und ein Angsthase im Sarek

                                          Donnerstag, 27. August VON WEGEN WETTERBESSERUNG
                                          unterwegs von 14:00 bis ca. 19:00

                                          So, jetzt habe ich mich auf dem Weg in den Sarek ordentlich beeilt, damit ich hier umso mehr Zeit habe, auf Gipfel und Aussichtspunkte zu steigen und jetzt hüllen die sich in dichte Wolken.

                                          Als ich zum Frühstück aus dem Zelt gucke, habe ich sogar Bedenken, ob ich bei der Suppe überhaupt den Weg finde. Ich verbringe den Vormittag daher erst mal mit Hausarbeit, zum Beispiel Rucksack nähen.



                                          Hausarbeit

                                          Der Nebel wird aber lichter und überhaupt wechselt die Sicht von einer Minute auf die andere, so dass ich doch keine Sorge wegen des Weges haben muss. Gegen 14:00 Uhr mache ich mich auf den Weg durchs Snávvávágge.



                                          Hinter mir der Låddebákte mit der schönen Aussicht

                                          Heute liegt der Hangdurchstieg oberhalb des Spökstenen vor mir, vor dem ich Sorge hatte, weil ich doch so gar nicht schwindelfrei bin. Aber ich habe ja im Forum Beschreibungen nebst Fotos bekommen HALLO UND DANKE NEUER HEIKO und weiß, dass ich da zwar ausrutschen, aber nicht abstürzen kann. Jetzt, wo ich der Stelle näher komme und obendrein alles nass ist, bin ich aber doch gespannt, ob das gut gehen wird. Na, auf alle Fälle seh' ich mir das mal an, wenn es mir zu rutschig wird, kann ich ja umdrehen.



                                          Da rechts im buschigen Teil am Hang geht’s durch



                                          Vorm Hang

                                          Der Weg ist dann auch genauso anstrengend, wie im Forum beschrieben und ich setze auf den nassen Steinen jeden Schritt mit Bedacht. Aber tatsächlich muss ich nirgends Sorge haben, bei einem falschen Schritt den Hang runter zu purzeln. Und so arbeite ich mich langsam und gemächlich da durch. Dafür werde ich mit schönen Blicken ins Tal belohnt und außerdem steigen Laune und Motivation als ich sehe, dass sich, da wo ich hingehe, doch schon wieder die ersten blauen Flecken am Himmel zeigen.



                                          beschwerlicher Weg, dafür aber mit Aussicht auf besseres Wetter



                                          geschafft, da bin ich durch



                                          Panorama als Belohnung


                                          Mein Nachtlager möchte ich heute in der Nähe der Pielastugan aufschlagen, daher biege ich nach rechts vom Weg ab und gehe querfeldein. Vor mir öffnet sich ein schönes flaches Tal mit See und Bergkulisse, perfekt zum Übernachten.



                                          vom Weg rechts ab Richtung Bielajávrátja



                                          rechts im Bild der Bierikbákte

                                          Wie immer suche ich ein bisschen rum, um mich zwischen verschiedenen Zeltmöglichkeiten zu entscheiden, aber heute ist das wirklich ein Luxusproblem, ein Platz schöner als der andere und es dauert auch nicht ganz so lange wie sonst. Während der Suche sehe ich einen Rotfuchs, aber mein Autofokus ist zu langsam, um ihn einzufangen.

                                          Ich stelle mein Zelt an einem wundervollen Trinkwasserquelle-Spülbecken-Waschtrog-Badewannen-Flüsschen auf. Fast hätte ich mich ganz dicht ans Wasser gestellt, dann nehme ich aber doch einen kleinen Hügel, wo der leichte Wind die Mücken in Schach hält. Kurz unterhalb ist auch ein perfekter Einstiegsstein ins Wasser und weitere, die perfekte Geschirrablagen und Waschbretter abgeben. Währen der abendlichen Verrichtungen entdecke ich in einiger Entfernung am Hang unterhalb der (des?) Sarvalåbddå ein grünes Zelt.

                                          Auf die Wetterbesserung habe ich mich allerdings zu früh gefreut, nach dem Abendessen fängt es kräftig an zu regnen und der Wind nimmt zu. Und beides wird immer doller. Mein Zelt steht dummerweise mit dem Eingang zum Wind, so dass der unter den kleinen Überstand greifen kann. Manche Böen kommen auch von der Seite. Bald sind Sturm und Regen so stark, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache, ob mein Zelt das aushält. Die Zeltplane am Eingang wird schon ordentlich eingedrückt. An Schlafen ist nicht zu denken, ich fluche nur vor mich hin, dass ich das Zelt falsch rum aufgestellt habe und liege bangend unter dem flatternden Dach. Manchmal halte ich sicherheitshalber noch das Gestänge fest. Eigentlich ist mir gar nicht so recht klar, wovor genau ich Angst habe. Sollte das Gestänge tatsächlich brechen, dann liege ich halt unter dem Schlamassel. Wenn die Zeltplane reißen würde, das wäre natürlich der GAU, aber dass das wirklich passiert, kann ich mir dann doch nicht so recht vorstellen.

                                          Kurz kommt mir noch die Idee, das Zelt abzubauen und mit der Rückseite in den Wind wieder aufzubauen. Bis mir dann doch auffällt, dass ich das bei dem Wind mal komplett vergessen kann, da bau' ich gar nix ab, geschweige denn wieder auf. Aber bangend im Zelt zu liegen und gar nichts machen zu können, außer abzuwarten, bis das Wetter sich beruhigt, das fällt mir schon sehr schwer. Und ich bin so müüüde und kann nicht schlafen und habe Angst um mein Zelt und um mich und wechsele zwischen Zorn und Verzweiflung und die Zeit zieht sich wie Kaugummi. Ich versuche, mich mit Lesen abzulenken, in einer Hand den Gestängebogen, in der anderen den e-Reader, aber ich kann mich nicht auf das Buch konzentrieren.

                                          Zwischendrin schaue ich mal im Grundsten nach, wie der Weg morgen weitergeht und freue mich, dass ich ja schon kurz vor Skárjá bin, da gibt es eine Schutzhütte, das ist mir heute eine beruhigende Vorstellung. Allerdings warten vor der Hütte noch eine unzuverlässige Schneebrücke und eine nicht ganz einfache Furt. Na, die kann nach dem ganzen Regen, der da gerade runterkommt, heiter werden! Ich horche ständig auf den Wind, ob der nicht vielleicht endlich mal nachlassen will. Das macht der aber nicht. Und es schüttet weiter wie aus Eimern und hört einfach nicht auf. Morgens auch nicht.

                                          https://vimeo.com/151320727

                                          Hier gibt es zumindest über den Ton einen kleinen Eindruck, wie das war.

                                          Im Nachhinein denke ich, mein Zelt hätte wahrscheinlich noch viel mehr ausgehalten und ich habe mich nur übertrieben ängstlich angestellt. Hier im Forum habe ich inzwischen reichlich Berichte gelesen, in denen locker im Nebensatz erwähnt wird, dass man halt mal 'ne stürmische Nacht unterm flatternden Zelt abwarten musste. In Zukunft traue ich meinem Zelt mehr zu und nehme mir fest vor, mich nicht so anzustellen. Hoffentlich klappt's

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