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Ich möchte Euch berichten von meiner Weihnachtswanderung auf Menorca.
Die Idee, den CDC mit Zelt zu bewandern entstand eigentlich hier aus dem Forum heraus. Mehrmals las ich, dass frei zelten in der offseason dort eigentlich möglich sein sollte.
Den guten und ausführlichen Trailguide von Sergi Lara nannte ich schön länger mein Eigen und er wurde gelegentlich durchgeblättert. Mitgehen durfte er letztendlich jedoch nicht bzw. nur 2 Seiten davon, die Entfernungs- und Höhentabelle, die sich recht weit hinten im Buch befindet, sowie die Karte.
Etwa 10 Tage vor Weihnachten also wurde recht unerwartet meinem Urlaubsantrag über die Feiertage bis ins neue Jahr stattgegeben. Da ich bis einschliesslich 23. noch arbeiten musste, war der früheste Anreisetermin der heilige Morgen. Die Rückflüge ab Neujahr inclusive waren alle unverhältnismässig teuer, vermutlich wollen alle auf Malle im Oberbayern o.ä. ins neue Jahr reinfeiern. Direktflüge nach Mahon gibt es nur in der Hauptsaison, über Palma war bei mir zeitlich am besten, man kann aber auch z.b. über Barcelona nach Menorca fliegen.
Silvester war aber erschwinglich, also wählte ich den frühesten Flug am 24. (Abflug 5:20) für hin und den spätesten am 31. (Ankunft 22:15) für retour.
Anschlussflüge wurden flugs separat mit Air Europa gebucht, somit stand der Reise nichts mehr im Wege. Blieben netto Wanderzeit 6,5 Tage, das war etwas wenig aber nicht zu ändern und besser als gar nix.
24.12.2015 – Tag 1
Es ging los kurz nach Mitternacht im Privatfahrzeug nach Frankfurt. Züge oder Fernbusse waren zu dieser nachtschlafenden Zeit keine Option. Der Shuttlefahrer des Parkplatzes brachte mich zum Airport, von dort aus nach Palma, 3 Stunden Aufenthalt und danach mit einem Turboprop Flugzeug Richtung Mahon.

Das Foto entstand auf dem Rückflug. (Alle Bilder wurden mit einer 5 MP Handykamera aufgenommen)
Ich kannte diesen Flugzeugtyp schon von mehreren innerkanarischen Flügen und freute mich drauf. Wer schon mal mit sowas geflogen ist, weiss wovon ich spreche. Da geht’s immer ratz fatz. Alle Mann in die Maschine rein, Türen zu und ab geht die wilde Fahrt. Während das Fluggerät bereits zum Start „rollt“ macht die Stewardess ihre Schwimmwestenpantomime. Dieser Pilot steuerte den Flieger wie ein Kart, um die Kurven geräubert zur Startbahn, dann volle Kanne Schub und der Steigflug verdiente seinen Namen. In einer Minute waren wir über den Wolken. Das machte Spass. Im Gegensatz zu Binter gab es aber keinen Becher Wasser, ein Bonbon und manchmal einen Schokoriegel sondern nur spanische Zeitungen als Service, was ich etwas bedauerte.
16 Minuten vor der angegebenen Ankunftszeit erreichten wir Mahon, wie die Durchsage mitteilte. Das mag aber auch daran gelegen haben dass wir am Start einige Minuten geklaut haben. Nach der Aufnahme meines Rucksacks begab ich mich zum Bus, der scheinbar auf mich gewartet hatte, denn direkt nach meinem Einsteigen fuhr er los in die Stadt. Dort kurz orientiert, und um 12:45 stand ich unten am Yachthafen und die eigentliche Wanderung konnte beginnen.
Was bedeutet, erstmal 4 km entlang der Strasse nach Sa Mesquida.

Danach wurde es naturnaher und ich marschierte munter drauf los.

Es Grau


Um 17 Uhr wurde es Zeit nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten, doch da kam diese Pferdekoppel,

der sich eine Schafsweide anschloss. Und der sich ein anderes Stück Weideland anschloss, wo ich aber keine Tiere drauf entdeckte. Ich setzte meine Hoffnung auf die Cala de Cavaller, die besteht jedoch nur aus Steinen. Blieb mir nur noch, wieder auf das angesprochene letzte Stück Farmland zurückzugehen. Schon nach ein paar Metern bin ich den Hang hoch und habe ein halbwegs ebenes und halbwegs steinfreies Plätzchen gefunden, wo ich alles andere als sichtgeschützt war, aber immer noch besser als direkt neben dem Pfad. Ich hoffte, dass an hl. Abend hier keiner mehr durchkommen würde. Ich kochte noch, war aber selbst zum Essen zu müde und liess die Hälfte stehen. Auch ein obligatorisches Campfoto habe ich vergessen zu schiessen. Ich musste dem Schlafentzug der vergangenen Nacht Tribut zollen. Ich schlief aber trotz des semioptimalen Untergrundes wie ein Toter.
Mahon > Cala de Cavaller ca. 15 km

25.12.2015 Tag 2
Nach dem Aufwachen und kleinem Frühstück war ich um 8 Uhr abmarschbereit. Diese Zeit sollte sich im weiteren Verlauf einbürgern. Da war es gerade hell genug dass man auf die Stirnlampe verzichten konnte. Bereits während der ersten 5 Minuten sah ich 5 Campstellen, die deutlich besser geeignet gewesen wären. Abstecher zum Cap Favarix, alles zu und überhaupt naja.

Irgendwo zwischen Cap Favarix und Addaia
In Addaia musste ich mich um Wasser kümmern, meine ersten 3 Liter hatte ich noch von Zuhause mitgebracht. Ich fand ein Thai Restaurant, das geöffnet hatte und kehrte dort ein.

Mit knapp 4 Litern Wasser gings von dort aus weiter.

Nebensaison

Das inoffizielle Markenzeichen des Cami de Cavalls
Vor Cala Tiranda wurden mir wieder 3,8 km Strasse abgefordert. Im Ort selbst nix los, und das ist schon übertrieben dargestellt. Es war eine verdammte Geisterstadt. Ein Umweg über die kommerzielle Zone endete ergebnislos. Ich stellte mein Zelt am Ende des Srandes direkt vor den Dünen auf.

Diese erkundete ich etwas auf einem Holzsteg, da aber der Bereich eigentlich zwecks Renaturierung gesperrt war verzichte ich darauf mich weiter nach hinten zu verziehen. Abends wollte ich im Meer baden, dort ist der Strand aber derart flach abfallend, dass ich nach 20 Metern waten immer noch erst mit den halben Oberschenkeln im Wasser stand. Und jenes war ganz schön kalt. Da verliess mich mein Mut und ich kehrte leicht verschämt um. Abends im Schlafsack bekam ich über Stunden meine Füsse nicht mehr warm. Ein anderes Wasserproblem beschäftigte mich mehr, ich hatte noch lediglich 2,25 Liter trinkbares Süsswasser. Ausserdem stand mir eine frostige Nacht bevor.
Cala de Cavaller > Cala Tiranda ca. 27 km
Die Idee, den CDC mit Zelt zu bewandern entstand eigentlich hier aus dem Forum heraus. Mehrmals las ich, dass frei zelten in der offseason dort eigentlich möglich sein sollte.
Den guten und ausführlichen Trailguide von Sergi Lara nannte ich schön länger mein Eigen und er wurde gelegentlich durchgeblättert. Mitgehen durfte er letztendlich jedoch nicht bzw. nur 2 Seiten davon, die Entfernungs- und Höhentabelle, die sich recht weit hinten im Buch befindet, sowie die Karte.
Etwa 10 Tage vor Weihnachten also wurde recht unerwartet meinem Urlaubsantrag über die Feiertage bis ins neue Jahr stattgegeben. Da ich bis einschliesslich 23. noch arbeiten musste, war der früheste Anreisetermin der heilige Morgen. Die Rückflüge ab Neujahr inclusive waren alle unverhältnismässig teuer, vermutlich wollen alle auf Malle im Oberbayern o.ä. ins neue Jahr reinfeiern. Direktflüge nach Mahon gibt es nur in der Hauptsaison, über Palma war bei mir zeitlich am besten, man kann aber auch z.b. über Barcelona nach Menorca fliegen.
Silvester war aber erschwinglich, also wählte ich den frühesten Flug am 24. (Abflug 5:20) für hin und den spätesten am 31. (Ankunft 22:15) für retour.
Anschlussflüge wurden flugs separat mit Air Europa gebucht, somit stand der Reise nichts mehr im Wege. Blieben netto Wanderzeit 6,5 Tage, das war etwas wenig aber nicht zu ändern und besser als gar nix.
24.12.2015 – Tag 1
Es ging los kurz nach Mitternacht im Privatfahrzeug nach Frankfurt. Züge oder Fernbusse waren zu dieser nachtschlafenden Zeit keine Option. Der Shuttlefahrer des Parkplatzes brachte mich zum Airport, von dort aus nach Palma, 3 Stunden Aufenthalt und danach mit einem Turboprop Flugzeug Richtung Mahon.

Das Foto entstand auf dem Rückflug. (Alle Bilder wurden mit einer 5 MP Handykamera aufgenommen)
Ich kannte diesen Flugzeugtyp schon von mehreren innerkanarischen Flügen und freute mich drauf. Wer schon mal mit sowas geflogen ist, weiss wovon ich spreche. Da geht’s immer ratz fatz. Alle Mann in die Maschine rein, Türen zu und ab geht die wilde Fahrt. Während das Fluggerät bereits zum Start „rollt“ macht die Stewardess ihre Schwimmwestenpantomime. Dieser Pilot steuerte den Flieger wie ein Kart, um die Kurven geräubert zur Startbahn, dann volle Kanne Schub und der Steigflug verdiente seinen Namen. In einer Minute waren wir über den Wolken. Das machte Spass. Im Gegensatz zu Binter gab es aber keinen Becher Wasser, ein Bonbon und manchmal einen Schokoriegel sondern nur spanische Zeitungen als Service, was ich etwas bedauerte.
16 Minuten vor der angegebenen Ankunftszeit erreichten wir Mahon, wie die Durchsage mitteilte. Das mag aber auch daran gelegen haben dass wir am Start einige Minuten geklaut haben. Nach der Aufnahme meines Rucksacks begab ich mich zum Bus, der scheinbar auf mich gewartet hatte, denn direkt nach meinem Einsteigen fuhr er los in die Stadt. Dort kurz orientiert, und um 12:45 stand ich unten am Yachthafen und die eigentliche Wanderung konnte beginnen.
Was bedeutet, erstmal 4 km entlang der Strasse nach Sa Mesquida.

Danach wurde es naturnaher und ich marschierte munter drauf los.

Es Grau


Um 17 Uhr wurde es Zeit nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten, doch da kam diese Pferdekoppel,

der sich eine Schafsweide anschloss. Und der sich ein anderes Stück Weideland anschloss, wo ich aber keine Tiere drauf entdeckte. Ich setzte meine Hoffnung auf die Cala de Cavaller, die besteht jedoch nur aus Steinen. Blieb mir nur noch, wieder auf das angesprochene letzte Stück Farmland zurückzugehen. Schon nach ein paar Metern bin ich den Hang hoch und habe ein halbwegs ebenes und halbwegs steinfreies Plätzchen gefunden, wo ich alles andere als sichtgeschützt war, aber immer noch besser als direkt neben dem Pfad. Ich hoffte, dass an hl. Abend hier keiner mehr durchkommen würde. Ich kochte noch, war aber selbst zum Essen zu müde und liess die Hälfte stehen. Auch ein obligatorisches Campfoto habe ich vergessen zu schiessen. Ich musste dem Schlafentzug der vergangenen Nacht Tribut zollen. Ich schlief aber trotz des semioptimalen Untergrundes wie ein Toter.
Mahon > Cala de Cavaller ca. 15 km

25.12.2015 Tag 2
Nach dem Aufwachen und kleinem Frühstück war ich um 8 Uhr abmarschbereit. Diese Zeit sollte sich im weiteren Verlauf einbürgern. Da war es gerade hell genug dass man auf die Stirnlampe verzichten konnte. Bereits während der ersten 5 Minuten sah ich 5 Campstellen, die deutlich besser geeignet gewesen wären. Abstecher zum Cap Favarix, alles zu und überhaupt naja.

Irgendwo zwischen Cap Favarix und Addaia
In Addaia musste ich mich um Wasser kümmern, meine ersten 3 Liter hatte ich noch von Zuhause mitgebracht. Ich fand ein Thai Restaurant, das geöffnet hatte und kehrte dort ein.

Mit knapp 4 Litern Wasser gings von dort aus weiter.

Nebensaison

Das inoffizielle Markenzeichen des Cami de Cavalls
Vor Cala Tiranda wurden mir wieder 3,8 km Strasse abgefordert. Im Ort selbst nix los, und das ist schon übertrieben dargestellt. Es war eine verdammte Geisterstadt. Ein Umweg über die kommerzielle Zone endete ergebnislos. Ich stellte mein Zelt am Ende des Srandes direkt vor den Dünen auf.

Diese erkundete ich etwas auf einem Holzsteg, da aber der Bereich eigentlich zwecks Renaturierung gesperrt war verzichte ich darauf mich weiter nach hinten zu verziehen. Abends wollte ich im Meer baden, dort ist der Strand aber derart flach abfallend, dass ich nach 20 Metern waten immer noch erst mit den halben Oberschenkeln im Wasser stand. Und jenes war ganz schön kalt. Da verliess mich mein Mut und ich kehrte leicht verschämt um. Abends im Schlafsack bekam ich über Stunden meine Füsse nicht mehr warm. Ein anderes Wasserproblem beschäftigte mich mehr, ich hatte noch lediglich 2,25 Liter trinkbares Süsswasser. Ausserdem stand mir eine frostige Nacht bevor.
Cala de Cavaller > Cala Tiranda ca. 27 km
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