Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

[Equ4liz3R]

Hi Leute,

ein Kollege und ich sind letzten Mai in Schottland und sind den WHW und GGW gelaufen, die ja zugegeben sehr Touri-freundlich ausgelegt sind.
Jetzt wollen wir uns nächstes Jahr an das nächste Level wagen :P

Unter anderem haben wir den Skye Trail ins Auge gefasst, und da wird ja eingehend empfohlen mit Karte und Kompass umgehen zu können.
Von daher wollte ich einfach mal fragen, wie eure Einschätzung zum Schwierigkeitsgrad ist und auch wie man sich alle nötigen Skills vor dem Trip aneignen könnte

Freue mich über alle Denkanstöße

Gruß

[Borderli]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Anders als der GGW und der WHW ist der Skye Trail nicht ausgeschildert. Eigentlich setzt er sich aus verschiedenen Wander"wegen" zusammen.
So richtig "schwierig" kann es bei schlechtem Wetter und schlechter Sicht werden. Sturm und Hagel und tiefe Wolken auf dem Trotternish Ridge, Hochwasserbäche im Glen Sligachan - das ist etwas, das der WHW nicht bietet. Ansonsten - macht es einfach. Die Fähigkeit, Karten zu lesen setze ich mal voraus (ansonsten: lernen!). Wenn es gar zu übel wird, wettermäßig gesehen, sucht eine Alternative zum geplanten Weg. Das wird schon.

[FlorianHomeier]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Imo ist die einzige schwierige Teilstrecke die Ridge, davor sollte man Respekt haben. Es ist ganz gut wenn man gerüstet ist eine Nacht "oben" zu verbringen, die ganze Ridge an einem Stück ist schon eine Ansage, und wenn das Wetter richtig mies ist lässt man es besser. Von Norden nach Süden gehend ist die Navigation ein bisschen selbsterklärender, wenn man was sehen kann, andersrum ist der Einstieg hinter dem Storr ein bissl tricky zu finden. Man muss den Weg verlassen um den Weg zu finden- ist die beste Beschreibung ;)
Der Rest ist imo deutlich ungefährlicher und stellt nicht besonders hohe Ansprüche an die Navigation.

[lanzelot72]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

OK, ich fasse das jetzt mal ganz provokativ zusammen ...

... sind letzten Mai in Schottland (...) den WHW und GGW gelaufen, (...) wollen wir uns nächstes Jahr an das nächste Level wagen (...) haben wir den Skye Trail ins Auge gefasst ...

... und komme dabei zu dem Ergebnis, daß es dazwischen sehr viele Zwischenstufen und auch grandiose andere Routen gibt.
Vom WHW oder GGW zum Skyetrail ist schon ein nicht unerheblicher Sprung !

Nur so als Gedanke !

Griaßle !

[Equ4liz3R]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Ist gar nicht provokativ, genau aus dem Grund habe ich den Thread eröffnet und auch "o.Ä." in den Titel gepackt ;)

Also wir waren in der Zwischenzeit auch woanders unterwegs, zB in Nepal und Eifel und waren auch schon kalt und nass, keine Survival Künstler, aber eben auch nicht mehr ganz grün hinter den Ohren.
Zwischenstufen hast du mir jetzt aber leider keine genannt

Karte kann ich glaube ich wie jeder andere mit gesundem Menschenverstand, wenn es Expertenwissen dazu gibt, habe ich es nicht. Kompass auch noch nie benutzt.
Daher, Skye hin oder her, wo/ wie kann ich sowas denn lernen?

Gruß

[hypertonie]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Wenn es um die Nutzung von Karte und Kompass geht, finde ich die Videos von Sacki als Einstieg recht gut
http://www.kaisackmann.de/videos/vid...cht/index.html (Karte und Kompass)

Auf dem Skyetrail gibt es halt Ecken, wo bei entsprechender Wiiterung nur wenig auf Sicht geht.
Man meint da ist ein Trampelpfad und dann ist er wieder weg.
Mir hat da ein GPS gute Dienste geleistet. Hin und wieder ein Blick drauf und die grobe Richtung stimmt.
Gerade bei Nebel extrem beruhigend

[inselaffe]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Nur mal so am Rande ist es eh empfehlenswert, Karte und Kompass dabei zu haben, auch als Back-Up fürs GPS, falls das mal den Geist aufgibt, wobei man auf Skye aber auch nie total aus der Welt ist. Auf der ganzen Insel kannst du dich kaum weiter als 10 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernen, die im Notafall und Nebel zu finden ist eine andere Sache.

Ich zB hab kein GPS und hab mich auch noch nie wirklich verlaufen, wenn man mal von nem falschen Abzweig und ein paar hundert Metern Umweg absieht, das ist mir schon des Öfteren mal passiert und geht mit GPS genau so schnell, wenn man nicht permanent drauf starrt. Was in der Realität an Pfaden da ist oder auch nicht, entspricht oft so gar nicht dem auf der Karte. Der Kompass war bisher wirklich nur in wenigen Aussnahmesituationen von Nöten, da dann aber sehr wichtig.

Der Skye Trail ist hier grad irgendwie angesagt, es gibt aber noch zig andere schöne (schönere) Ecken hier oben. Auch wenn ich gleich geschlachtet werde, muss ich gestehen, dass Skye zwar schon ganz nett ist, aber definitiv nicht unter meinen Favoriten rangiert, da für schottische Verhältnisse einfach total überlaufen.

[Kaesehobler]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

[QUOTE=inselaffe;1453470
Der Skye Trail ist hier grad irgendwie angesagt, es gibt aber noch zig andere schöne (schönere) Ecken hier oben. Auch wenn ich gleich geschlachtet werde, muss ich gestehen, dass Skye zwar schon ganz nett ist, aber definitiv nicht unter meinen Favoriten rangiert, da für schottische Verhältnisse einfach total überlaufen.[/QUOTE]

Stimmt, nur auf der Ridge sind wir zwei Tage niemandem begegnet. Und auch wenn die 10km bis zur nächsten Siedlung angenehm klingen. Das Finden ist nur ein Problem . Du hast dort permanent Höhenmeter bei auch dauerhaft nassem Gelände (selbst die Hänge sind wie Schwämme vollgesogen). Du kannst außerdem nur nach vorne und zurück. Wenn du von von Norden nach Süden läufst, hast du dort links dauerhaft diese wunderschönen Steilhänge und rechts am leichten Hang am Ende Wasser. Es gibt keine einzige Möglichkeit Wasser aufzufüllen, es sei denn du machst dir die Mühe, vereinzelte Pfützen mit Filter und Tabletten das Nass zu klauen. Dazu kommt noch der Wind, der an Kräften und Zeltwänden zehrt. Also ein kleines, zweitägiges Abenteuer, aber definitiv wert!

Zum Abschluss noch ein bisschen was aus dem Sommerurlaub:

“The trouble is people see programmes about the ridge walk, or read books and see pictures about it, when the weather is fine. Skye’s weather is unpredictable and this group got caught out by it.”

[inselaffe]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Stimmt, nur auf der Ridge sind wir zwei Tage niemandem begegnet. Und auch wenn die 10km bis zur nächsten Siedlung angenehm klingen. Das Finden ist nur ein Problem . Du hast dort permanent Höhenmeter bei auch dauerhaft nassem Gelände (selbst die Hänge sind wie Schwämme vollgesogen). Du kannst außerdem nur nach vorne und zurück. Wenn du von von Norden nach Süden läufst, hast du dort links dauerhaft diese wunderschönen Steilhänge und rechts am leichten Hang am Ende Wasser. Es gibt keine einzige Möglichkeit Wasser aufzufüllen, es sei denn du machst dir die Mühe, vereinzelte Pfützen mit Filter und Tabletten das Nass zu klauen. Dazu kommt noch der Wind, der an Kräften und Zeltwänden zehrt. Also ein kleines, zweitägiges Abenteuer, aber definitiv wert!

Zum Abschluss noch ein bisschen was aus dem Sommerurlaub:

Hatte mich ja auch ganz allgemein auf Skye bezogen, also die Insel als Ganzes und nicht nur auf den Skye Trail, auf dem es unbestritten, auch ruhigere Abschnitte gibt. Das Wetter und der Grund ist auf Skye gar nicht mal so anders als sonst auch an der Westküste. Das ist hier vollkommen normal. Und bei nem Ridgewalk hat mal hier oben immer und überall Probleme mit dem Wasser. Das liegt per Definition ja schon an der topografischen Lage eines Grates. Von da läuft naturgemäß das Wasser nun einmal weg.

[Scrat79]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Das liegt per Definition ja schon an der topografischen Lage eines Grates. Von da läuft naturgemäß das Wasser nun einmal weg.

Dachte ich zuvor auch. Aber wenn ich mich an die schwammartigen, klitschnassen Hänge zurück erinnere, muss ich widersprechen.

Btw. Was ist eigentlich an der Geschichte dran, dass bei den Cuillin Hills auf Skye kein Kompass funktioniert, da die Gegend magnetisches Gestein enthält?
Urbane Legende? Oder was dran?

[FlorianHomeier]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Man kann zweischen fast allen Beinns pennen, auch obendrauf gibts massig flache Stellen, vorrausgesetzt man fliegt nicht weg. Der Sattel nördlich vom Beinn Edra bietet ein kleines Stückchen Talabwärts h2o aus einem kleinen Wasserfall.

Cuillins: Keine Ahnung, es gab da Eisenminen, aber da brauchste den Kompass wirklich nicht.

[Kaesehobler]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Btw. Was ist eigentlich an der Geschichte dran, dass bei den Cuillin Hills auf Skye kein Kompass funktioniert, da die Gegend magnetisches Gestein enthält?
Urbane Legende? Oder was dran?

OT: Keine Ahnung, ob es da auch so ist. Auf dem Wachtküppel (Rhön) ist es zumindest so.

[RockingKatja]

AW: Skye Trail o.Ä. im April/Mai 2016

Btw. Was ist eigentlich an der Geschichte dran, dass bei den Cuillin Hills auf Skye kein Kompass funktioniert, da die Gegend magnetisches Gestein enthält?
Urbane Legende? Oder was dran?

In der aktuellen Trail ist ein Artikel dazu und es stimmt. So wie ich es verstehe, musst du aber schon direkt auf dem Gestein rumlaufen. Korrigiert mich wer, wenn ich falsch liege. Zumindest im Noerdlichen Teil der Insel sollte es also ok sein.
Viel wichtiger ist, den Kompass generell nicht in der Naehe von Metall oder gar elektronischen Geraeten aufzubewahren.

Ich bewege mich meist auf nicht ausgeschilderten Wegen (oft auch ganz ohne Weg) und Kompass und Karte sind immer zur Hand. Inzwischen kann ich damit zu jedem Punkt auf der Karte navigieren.
Zu meinen Anfaengen hab ich die Karte meist dazu genutzt, um mich an Wegen, Bergen, Fluessen etc. zu orientieren und immer zu wissen wo ich bin. Ein paar Mal hat das nicht geklappt, bzw ein Blick auf den Kompass und ich wusste ich laufe gerade nach Sueden, obwohl ich eigentlich nach Westen wollte.
Also selbst mit ganz rudimentaeren Kenntnissen kann beides extrem hilfreich sein. GPS ist nur so gut wie der Ladezustand seiner Batterien