Geländetaugliches Reiserad

[einer]

Moin Leute,

ich hoffe, das ich jetzt im richtigen Unterforum gelandet bin, ansonsten bitte verschieben.
Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einem Geländetauglichen Reiserad um mein Sortiment zu erweitern, ich habe ein Triathlonrad fürs Training auf der Straße und ein Bergamont Crosser (Dolce CX) für Allgemein, Gelände und Touren. Mit dem Bergamont bin ich eigentlich ganz zufrieden, jedoch stößt es im Gelände schon teilweise an Grenzen (mit Gepäck noch eher) und da die Komponenten vom Rennrad stammen, sind diese leider auch nicht so robust gebaut und die Bremsen sind auch nicht für schnelle Abfahrten mit Gepäck gemacht. Beim stöbern im Internet bin ich auf das Salsa Fago 2 gestoßen, was mir echt gut gefällt, Eventuell wäre das Salsa Deadwood auch eine Alternative, wobei ich dafür keinen Vertrieb gefunden habe. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einem der Räder? Oder Alternativvorschläge? Das Rad soll meine Möglichkeiten in Richtung Gelände erweitern (Gerne auch CTF) und auch für eine Islandtour oder eventuell Nordafrika geeignet sein. Ein reinrassiges MTB oder gar Fully scheint mir hier in Norddeutschland eher Überdimensioniert zu sein. Freue mich auf eure Antworten.

Viele Grüße

Alex

[bjoernsson]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Auf Island haben wir - auch auf den Hochlandpisten - mit der "Silbermöwe" von Utopia sehr gute Erfahrungen gemacht. Utopia bietet ein Baukastensystem, wo du dir das Ausgangsmodell mit den speziell auf deine Ansprüche ausgerichteten Komponenten aufrüsten kannst.

[Orycteropus]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Ich kenne zwar nicht das Salsa, aber das Problem sehr gut.
Ich bin mit einem gepäcktauglichem MTB (Velotraum cross sport) seit 6 Jahren glücklich unterwegs. Trotz längerem Radstand und weniger Bodenfreiheit kommt man auch abseits der Wege mit Spass voran. Allerdings ist der Markt echt klein. Was ich zudem als Schwachstelle sehe ist sämtliche Arten von Federung. Hochwertige Federelemente sind vor allem für den MTB Sport entwickelt und weniger für die Dauerbelastung eines Reiserades.

Obwohl ich die ganze Reifengrößen Diskussion der letzen Jahre recht albern fand, finde ich die Entwicklung der 650b plus Reifen eigentlich ganz spannden, wenn man dafür auf Federelemente verzichten kann und denoch flott und komfortabel unterwegs ist. Ein Fatbike kommt mir doch etwas zu sehr wie ein Traktor daher.

Mal schauen, wie sich da der Reifen- und Felgenmarkt entwickelt.

[derMac]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Deine Vorschäge lassen vermuten, dass du ein von der Geometrie gemäßigtes (also nicht zu sportlich langes) Rad mit möglichst breiten Reifen und Rennlenker suchst? Wenn ja, kannst du das eigentlich mit jedem MTB haben welches eben eher kurz ist (eventuell den Rahmen etwas kleiner nehmen) und wo du einen Rennlenker dranbaust. Aber es spricht auch nichts gegen die Salsas, ist halt die Frage wieviel du selber basteln willst und was du ausgeben magst.

Mac

[willo]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Ich würde einen der aktuellen Cyclocrosser mit Scheibenbremsen empfehlen. Ein MTB mit Rennlenker bedeutet immer harte Kompromisse, die man evtl. nicht eingehen will. Vor allem im Bezug auf Schaltung und Bremshebel.
Ich bin auf meinem Touren-Cyclocrosser dieses Jahr ca. 5000km gefahren und hatte keinerlei Probleme mit der Robustheit der (Ultegra) Rennradkomponenten.

[derMac]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Ich würde einen der aktuellen Cyclocrosser mit Scheibenbremsen empfehlen. Ein MTB mit Rennlenker bedeutet immer harte Kompromisse, die man evtl. nicht eingehen will.

Welche Kompromisse sollen das sein? Man kann das MTB doch mit Rennradkomponenten ausstatten, wenn es den sein muss. Ein Cyclocrosser hat halt in der Reifenbreite andere Beschränkungen als ein MTB, nicht jedem reichen Reifen von deutlich unter 40 mm Breite.

Mac

[willo]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Die Kompromisse bezogen sich eher auf die geforderten nicht-Rennrad Komponenten. Natürlich kann man ein MTB im Selberausbau mit einem Rennlenker ausstatten ohne Kompromisse bei der Schaltung, etc. einzugehen. Dann wird man aber meist Kompromisse in der Geometrie eingehen. Vor allem moderne Rahmen sind ja für eher kurze Vorbauten gerechnet, so dass man den größeren reach nicht unbedingt ausgleichen kann. Kauft man einen kleineren Rahmen, fährt man eine große Überhöhung die evtl. auf einem Reiserad nicht jedermanns Sache ist oder gigantische Spacertürme die sich meistens stylemäßig verbieten

[einer]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Das Bergamont ist schon ein Cyclocrosser, allerdings noch mit Felgenbremsen und ist für leichtes Gelände und für Touren auf Straße und Feldweg schon dicht am Optimum. Im Moment fahre ich 40-42 er Reifen auf dem Bergamont, die sind manchmal schon Grenzwertig, weil ständig irgendwas zwischen Gabel und Reifen schleift. Wenn man beim Reisen mal auf die Idee kommt einem reinen Wanderweg zu folgen, dann wird’s eng.
Die Silbermöwe ist sicher ein schönes Rad, dürfte ähnlich Geländegängig sein, wie mein jetziges Rad.
Das Spannende an der eher Aufrechten Sitzposition in Verbindung mit dem Rennlenker ist aus meiner Sicht, dass man auch im Unterlenker dauerhaft fahren kann, was man beim Rennrad ja eher nicht macht. Ein Rad komplett selbst aufzusetzen habe ich auch schon überlegt, aber ich glaube da fehlt mir das Fachwissen und die Zeit für, dann nehme ich lieber ein fertiges Rad und passe es nach meinen Wünschen an.

[puhee]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Hallo, guck dir mal die raeder von muesing an. Die haben ein relativ kurzes oberrohr und hohes steuerrohr was fuer eine entspannte sitzposition sorgt. Die 28" variante hat eine gute reifenfreiheit. Dazu hat muesing ein baukastensystem, also fuer jeder was dabei.

Ich habe auch so eine und bin zufrieden. Fuer noch dickere schlappen kannst evtl das rad mit 650B oder gar 26" laufraeder aufbauen, wenn du mit disc fahren willst.

Discbremse fuer rennlenker wuerde ich die trp hy/rd oder spyre nehmen, weil die mit fast alle rennhebel kompatibel sind und eine gute bremsleistung bringen. Die bb7 kann da meistens nicht mehr mithalten.

[Radfahrer]

AW: Geländetaugliches Reiserad

@einer

Vielleicht auch mal kurz darueber nachdenken:

In schwerem Gelaende und mit Reise-Marschgepaeck beladen, haette ich mit einem herkoemmlichen Rennlenker gar keinen Spass, desweiteren auch nicht mit Reifen unter 47ern. Da wuerde ich mich ganz deutlich eher an die herkoemmlichen Reiserad-Vorschlaege aus der MTB-Ecke halten.

[brokenMIRROR]

AW: Geländetaugliches Reiserad

das hier wirkt auf mich (teilweise) wie ein reisetaugliches dirt-bike.

http://velotraum.de/modelle/finder

http://velotraum.de/news/endlich-kae...d-grau-in-grau

wird allerdings noch nicht verkauft und wird preislich wohl auch (relativ) viel kosten.
aber da du über sowas wie salsa fargo 2 als option nachdenkst dürfte das ja kein großes problem sein.

[puhee]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Radfahrer hat uebrigens recht bzgl. Rennlenker und gelaende. Wenn dropbar dann am besten eine sehr breite version, wie zb der one one midge, salsa woodchipper, gary 8 bar. Die auswahl ist da nicht sehr gross....und wenn der rahmen auch noch dazu passen soll, bleibt gar nicht viel uebrig ausser ein fargo oder massrahmen.

[mhplus]

AW: Geländetaugliches Reiserad

ich fahre selber ein Cyclo cross macht nur Spaß auf Waldautobahnen, bin auf Salsa Fargo umgestiegen, das optimale Reiserad -
voll geländetauglich. Entspannte Sitzposition und auch im Gelände voll kontrollierbar.

[jonezzz]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Check mal die Homepage von VSF Fahrradmanufaktur.
https://www.fahrradmanufaktur.de/

Die sind zwar ungefedert, aber glaub durch den Stahlrahmen auch wenns ruppig wird schön stabil.

[bemme]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Oder Alternativvorschläge?

...


Das Rad soll meine Möglichkeiten in Richtung Gelände erweitern (Gerne auch CTF) und auch für eine Islandtour oder eventuell Nordafrika geeignet sein.

hm. na dem durchgucken des fadens bin ich noch unschlüssig was ich dazu meinen wollen würde. vllt. mal andersrum anfangen. (hier im forum gibts ja auch ne berühmte methodik schlafsackempfehlungen einzugrenzen, gute fragen bringen also weiter)

welche ausrüstung möchtest du mitführen (spartanisch mit biwaksack und nem wechselschlüpper oder zelt, kocher etc.)
welche transportvariante schwebt dir vor (klassische taschen oder rahmentaschen etc)
welche tagesdistanzen möchtest du zurücklegen
welche gesamtstrecken, also wieviel tage am stück unterwegs
wieviel trinkwasser willst/musst du mitführen

lass mal hören, so ne grobe vorstellung wär schon prima.

[jonnydarocca]

AW: Geländetaugliches Reiserad

[einer]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Also auf der Velotraumseite bin ich auch schon länger hängengeblieben, Muesing hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm, mein Vater fährt eines und ist sehr zufrieden, von daher auch eine Überlegung wert, allerdings finde ich einen Rennlenker, bzw. etwas Rennlenkerähnliches schon wünschenswert, was dann wieder Bastelarbeit und eventuell Mehrkosten bedeutet.
Also ich rechne jetzt mal so mit max. 12 Kg Gewicht inklusive dem was ich am Körper Trage aber ohne Wasser (für längere Touren ab 4 bis 14 Tage), dann vermutlich auch mit Gepäckträger und Taschen aber ohne Lowrider. Auf Wochenendtripps entsprechend weniger, dann eventuell auch Bikepacking mit Sattelrolle und Lenkerbündel aber ohne Framebag (Da gehören die Trinkflaschen hin). In Rumänien habe ich Strecken von 125 bis 200 km auf Asphalt und Schotterstraßen in profiliertem Gelände gemacht, im Gelände wird’s natürlich weniger. Weltumrundungen sind für mich jetzt nicht geplant, eher kürzere Reisen mit `Herausforderungen`, z.B. Hochlandpisten Island, Mittelgebirge im Winter, Transalp, (kleine) Wüstenquerung, sowas in der Art. Wichtig ist mir aber auch, dass das Rad nicht nur zum Reisen taugt, sondern auch sportlich genutzt werden kann.
@mhplus:
Genau sowas hoffte ich zu hören! Hast du eins mit Federgabel oder ohne?

[cico]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Klassische MTBs haben breitere Lenker, als man am Rennrad fahren würde; dies verleiht im Gelände mehr Sicherheit.

Geh mal zum nächsten Fahrradhändler und schau dir Hardtails an, ab 1000 Euro, mit Gepäckträgerösen hinten.

Ich hab mir z.B. mein MTB reisetauglich gemacht mit Nabendynamo, 21er Felgen und Gepäckträger hinten. Wenn du keine Lichtanlage mit Nabendynamo fest installierst, müsstest du nur den Gepäckträger (4 Schrauben) abschrauben und schon hättest du für die reisefreie Zeit ein normales MTB.

[gaudimax]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Servus!

Selbst hab ich seit rund fünf Jahren ein Intec M1, welches ich mir komplett selbst aufgebaut habe. Leicht ist mein "Radpanzer" nicht, dafür sehr robust - Touren u.a. durch Tunesien, Albanien oder Rumänien hat es bisher gut überstanden - auch auf teils schlechtesten Wegen bin ich damit gut zurecht gekommen.

Die Jahre zuvor war ich mit einem etwas umgebauten MTB u.a. mal am Nordkap und quer durch die USA unterwegs, viel mehr als der Gepäckträger hab ich aber nicht geändert. Was an MTBs mit Gepäckträgern aber teils probleme bereiten kann ist, dass durch den eher kurzen Radabstand bedingt, die Taschen am Gepäckträger teils recht weit vorne sind und man deshalb, besonders mit großen Füßen, an diese Stoßen kann.

Bei rad-forum.de gibts einen langen Thread, in dem viele Reiseräder vorgestellt sind, vielen davon spreche ich eine recht gute Geländeeignung zu. Kannst dich da ja mal jetzt im Winter durcharbeiten

Ein noch recht junges, komplett anderes Konzept zum Radreisen ist "Bikepacking" (einfach mal bei Google eingeben). Erfahrungen hab ich damit nicht, recht interessant finde ich es aber!

[Radfahrer]

AW: Geländetaugliches Reiserad

Es gab doch mal dieses Lenkermodell, dass Renn- und MTB-Lenker in Einem war.
Wer war da nochmal der Hersteller und wo gab es das Ding zu kaufen? Das koennte ja auch ne Moeglichkeit sein.
Hat da jemand Erfahrungen mit dem Teil?