Seife

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Serienchiller
    Fuchs
    • 03.10.2010
    • 1320
    • Privat

    • Meine Reisen

    Seife

    Hallo zusammen!

    Macht hier eigentlich noch jemand Seife selber? Bis jetzt habe ich unterwegs meistens Kernseife genommen, weil die (so lange sie wirklich rein ist) schnell und komplett biologisch abbaubar ist. Man findet aber immer seltener welche, die nicht parfümiert ist und auch sonst keine problematischen Zusätze enthält. Außerdem ist sie natürlich nicht unbedingt hautfreundlich.

    Bei der selbstgemachten Seife kann man durch die Auswahl der richtigen Öle und anderen Faktoren wie z.B. Überfettung viele Eigenschaften beeinflussen und entweder eine Seife machen, die mild und hautfreundlich ist oder eine die sehr gut reinigt (z.B. Geschirr oder Wäsche). Außerdem hat man die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe.

    Vorteil gegenüber der üblichen Outdoorseife ist für mich, dass man ein festes Stück Seife hat, das relativ ergiebig ist und nicht auslaufen kann. Deutlich günstiger ist sie auch, aber so viel Seife verbraucht man ja normalerweise sowieso nicht. Natürlich macht das ganze aber auch Spaß, was wohl der Hauptgrund ist (wie bei vielen anderen MYOG-Projekten).

    Mein Favorit ist eine Seife aus 100% Kokosfett mit 20% Überfettung. Das heißt dass 20% des Kokosfetts nicht verseift sind, was die Seife deutlich sanfter und hautfreundlicher macht. Die meisten anderen Fette und Öle sollte man nicht mehr als 5% überfetten weil die Seife sonst ranzig werden kann, was bei Kokosfett aber nicht passiert. Die Kokosseife ist sehr fest, trocknet schnell, schäumt wie verrückt (auch in Meerwasser) und mit 20% Überfettung ist sie sehr sanft zur Haut (zumindest zu meiner).

    Wie genau man Seife macht sollte man sich in Ruhe anschauen. Dazu gibt es jede Menge Videos und Anleitungen, leider kursiert auch viel Unsinn. Es gibt ein deutschsprachiges Seifenforum mit einer guten Anleitung, die man aber leider erst nach Registrierung sehen kann. Wenn Interesse besteht, könnte ich aber auch hier eine kurze Anleitung aufschreiben. Wichtig ist, dass man nicht einfach blind irgendeinem Rezept folgt, sondern alles nochmal in einem Seifenrechner (z.B. hier, auf Englisch) durchrechnet, um sicherzugehen dass man die richtige Menge Lauge benutzt. Und natürlich ist konzentrierte Natronlauge gefährlich, da muss man gewisse Sicherheitsvorkehrungen treffen. Ansonsten ist es aber kein Hexenwerk.

    Ich würde mich freuen, wenn wir hier ein paar Erfahrungen, Tipps, Fragen oder Anregungen sammeln könnten!

  • skyoli
    Anfänger im Forum
    • 06.03.2008
    • 11
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Seife

    Ich war schon lange nicht mehr hier im Forum...

    Nur kurz meine Erfahrungen.
    Bei manchen Fetten bzw. Ölen wird die Seife zu weich:
    Distelöl, Sonnenblumenöl
    Deshalb solltest du auch die Öle mischen, um auch deren Eigenschaften zu verbessern.

    Mit dem günstigem Palm-Fett plus z.B. Olivenöl aus dem Discounter bekommst du eine etwas festere Seife.
    z.B. habe ich Olivenöl, Palmfett und Kokosfett gemischt.
    Damit hatte ich bisher die besten Erfahrungen gemacht bezüglich Schaumbildung und festes Seifenstück!

    Durch Zusätze von äth. Ölen macht die Seife angenehmer vom Duft.
    Manche äth. Öle verändern aber mit der Zeit auch die Seife etwas.
    Mit Orangenöl hatte ich zu anfangs einen tollen Duft und mit der Zeit, etwa nach einem 1/2 Jahr fing die Seife schon an zu stinken.

    Bei Milchseife unbedingt die Temp. beachten, denn wenn die Milch/Sahne zu heiß erwärmt caramilisiert die Seife und wird nicht nur braun sondern richt dann auch wesentlich stärker :-((

    Viel Glück und besonders viel Spaß beim Seifensieden

    Grüße
    skyoli

    Kommentar


    • Shuya
      Fuchs
      • 26.12.2006
      • 1259

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Seife

      Deine Theorie mal hinterfragt: laut https://de.wikipedia.org/wiki/Seife#...ettende_Seifen sind Rückfettende Seifen oder solche mit Fettüberschuss Murks.
      Da nehm ich lieber reine Seifen ohne Fettüberschuss und nehme davon weniger, weil effektiver.

      Ich nutz auf Touren idR Ortec Outdoorseife, abgefüllt in kleine Portionen. Zu zweit reichen 30-40ml für 2 Wochen incl Wäschwaschen, Geschirr und Körperpflege.
      EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

      Kommentar


      • Serienchiller
        Fuchs
        • 03.10.2010
        • 1320
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Seife

        @Shuya: Rückfettende Seifen gibt es nicht, das stimmt. Ein Fettüberschuss macht die Seife aber weniger aggressiv weil die Seifenmoleküle zum Teil mit dem Fett beschäftigt sind - das steht so auch bei Wikipedia. Eine reine Kokosseife ohne Überfettung wirkt sehr stark austrocknend. Die ist vielleicht für Wäsche geeignet, aber für die Haut nicht so toll. Die Überfettung macht in dem Fall wirklich einen großen Unterschied und das ist auch nicht das gleiche wie wenn man einfach weniger Seife nimmt. Chili con carne ist auch dann noch scharf, wenn man nur einen kleinen Löffel nimmt. Mit einem Becher Creme Fraiche untergerührt (ich weiß... ) ist es dagegen deutlich milder.

        Die Ortec Travelseife ist keine Seife im eigentlichen Sinn, sie besteht aus (teil-)synthetischen Tensiden. Laut Codecheck enthält die "Seife" auch Substanzen, die als umweltgefährlich eingestuft sind:

        http://www.codecheck.info/kosmetik_k...Seife_Soap.pro

        Dazu gehören die Konservierungsstoffe Bronopol und Iodocarb. Ob du jetzt die selbe Rezeptur hast weiß ich nicht, die Abbildung bei Globi zeigt eine andere Zusammensetzung. In derart geringen Konzentrationen spielt es wahrscheinlich auch keine große Rolle, aber wenn es einem ums Prinzip geht sollte man bei "echter" Seife bleiben. Die braucht in der Regel keine Konservierungsstoffe, weil sie trocken ist.


        @skyoli: Ich habe mit Schweineschmalz auch sehr gute Erfahrung gemacht. Die Seife wird schön fest und weiß, schäumt gut und ist auch bei geringerer Überfettung (5%) schön mild. Mein Rezept ist 80% Schwein, 15% Kokos und 5% Rizinusöl.

        Das selbe habe ich auch nochmal gemacht, nur dass ich 30% von dem Schwein durch Olivenöl ersetzt habe. Damit bin ich nicht so glücklich, die Seife ist recht "schleimig", schäumt nicht so gut und ist auch nicht pflegender als die Schweineseife. Vielleicht braucht sie aber auch noch etwas mehr Reifezeit, reine Olivenölseife soll ja auch erst nach 1-2 Jahren richtig gut sein.

        Schweineschmalz wird oft als Ersatz für das Palmfett empfohlen, das ja aus Umweltsicht nicht so ganz unproblematisch ist. Und beim Schlachten fällt sowieso viel mehr Schmalz an als verbraucht wird, das meiste landet also auf dem Müll. Es stirbt kein Schwein extra für Schmalz und je mehr wir davon benutzen, desto weniger Abfall und desto weniger Anbauflächen, Dünger u.s.w. für pflanzliche Öle. Gibt leider trotzdem viele Vorbehalte gegenüber tierischen Fetten, dabei besteht kommerzielle Seife fast immer größtenteils aus Rinderfett (sodium tallowate).

        Zum Thema Duft: echte Zitrusdüfte sollen sich leider alle nicht so gut in der Seife halten, war auch enttäuscht als ich das erfahren habe. Mir gefällt der Mix aus drei Teilen Elemiöl, drei Teilen Litsea Cubeba und einem Teil japanischer Minze sehr gut. Das ist ein frischer, zitronig-minziger Duft der vielleicht ein bisschen an Zitronenbonbons oder Saunaaufguss erinnert. Bis jetzt hält er sich ganz gut in meiner Seife. Für unterwegs bleibt meine Seife aber ohne Duft, die ätherischen Öle sind in der Regel auch nicht ganz ohne.

        Kommentar


        • Ecoon
          Gerne im Forum
          • 01.10.2015
          • 59
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Seife

          Ich hab vor diversen Jahren auch fleißig Seife selbst gesiedet, allerdings nur "kaltgerührt". Habe aber mit knappen 5% deutlich weniger überfettet, dafür waren Seifen mit reichlich Kokos auch mein Favorit.

          Ich war immer auf der Suche nach der "einzig Wahren" (Rasierseife), habs dann aber aufgegeben, ich habs nie geschafft, an die Schaumqualitäten der kaufbaren Seifen zu kommen. Habe dann noch einige Zeit einfach so Seifen gesiedet (und nutzte seit dem nach wie vor nur noch Seife zur Körperpflege), ist aber dann auch irgendwann eingeschlafen. Könnte ich eigentlich mal wieder mache, war eigentlich nen nettes Hobby, leider muss man von Sieden bis Nutzung immer so lange warten.

          Am Anfang hatte ich immer beduftet und gefärbt, das hab ich mir dann bei meiner "Brauchseife" auch gespart und fand das gar nicht so schlecht.

          Kommentar


          • Serienchiller
            Fuchs
            • 03.10.2010
            • 1320
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Seife

            Ja, normalerweise überfette ich auch nur mit 5%, die Seife soll sonst sehr schnell ranzig werden. Die reine Kokosseife ist da eine Ausnahme, weil Kokosfett nicht ranzig wird.

            Rasierseife ist auch ein spannendes Thema, rasiere mich aber in letzter Zeit nur noch trocken sonst würde ich das vielleicht irgendwann mal probieren. Was ich bisher so gelesen habe ist das wirklich ziemlich aufwändig, weil man noch Kalilauge und Stearinsäure braucht und außerdem heiß verseifen muss.

            Kommentar

            Lädt...
            X