[DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

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    • 18.03.2015
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    [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

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    Mitreisende
    A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln



    Nachdem der erste Skandinavien Trip für meine Freundin letztes Jahr einigermaßen gut über die Bühne gegangen war, schrie alles nach einer Fortsetzung. Abwarten mussten wir noch eine Probezeit im neuen Job, aber mitte August bis mitte September ist ja eh die beste Reisezeit!

    Bevor es aber nach [SE][NO] ging hatte die Dame erst noch Geburtstag, den wir ganz gemütlich bei strahlendem Sonnenschein in Hirtshals am Strand verbrachten. Dort machte grade ihre Chefin Ferien und wir konnten uns mit dem Bulli mit aufs Grundstück stellen und schonmal ein wenig Urlaub schnuppern. Erste Blicke Richtung yr.no verhießen aber nix gutes und ich behielt die Aussichten erstmal für mich.





    Der Plan war dann mit der Fähre rüber nach Larvik zu fahren und gemütlich Richtung (wiemachtmanhierSonderzeichen) Åre zu bummeln. In der Nähe der Norwegisch-Schwedischen Grenzen wollten wir uns dann noch mit Vince treffen, der aus DE direkt nach Göteborg mit der Fähre kommt und mit einem Motorrad unterwegs ist. Da wir ein bisschen früher oben waren als er, machten wir es uns auf einem Lagerplatz kurz vor Idre gemütlich.



    Unterwegs plünderten wir selbstverständlich noch einen wirklich tollen Wollladen in Elverum und stockten unsere Lebensmittelvorräte auf. Die Wartezeit bei Idre verbrachten wir dann eigentlich komplett mit Stricken in der neuen Hängematte (Sie) und Kochen (Ich) und schonmal die Fotoausrüstung testen (Wir). Zudem ist es meine liebste Urlaubsbeschäftigung im Bus rumzuwühlen und aufzuräumen. Dabei muss ich mir dann natürlich immer anhören, dass ich das Zuhause auch mal tun könnte...





    Auf der letzten Wintertour von Kilpisjärvi nach Abisko wie berichtet trafen wir einige Jungs die extrem begeistert von Lemmel Kaffee waren. Den sollte es auch in Åre bei Klättermusen geben... Dazu später mehr. Jedenfalls wurde der Kessel schonmal eingebrannt. Naja und dann kam Vince auch schon...





    ... und die Fahrt nach Norden konnte weitergehen.

    Zuerst hatten wir geplant, von Funasdalen nach Sveg zu paddeln. Da wir zwei im Kanadier aber noch keine Wildwassererfahrung hatten, haben wir uns das leider nicht getraut. Über Rückmeldung, falls das ein Lesender schonmal gemacht hat, wäre ich sehr erfreut . Jedenfalls haben wir uns als nächsten Lagerplatz einen Platz ausgesucht der an besagtem Fließweg liegt und den ich von 2005 noch kannte: abgeschieden von der Straße, direkt am Wasser und warscheinlich irgendwann gesperrt.



    Mit der Wintertour noch in guter Erinnerung, habe ich meine Freundin und Vince eingeschworen, mich egal wann, sofort zu wecken, sollte man beim nächtlichen Austritt am Himmel auch nur den leichtesten irgendwie grünen Schleier wahrnehmen. Die Anwort darauf war: Etwa so wie den da oben?



    Natürlich nicht so stark wie erhofft, aber ein Anfang!!

    Weiter gings am nächsten Tag durch das wunderschöne Jämtland in die Woolpower Metropole und natürlich auch zum Lundhags Store. Nach dem ersten richtigen Dämpfer (Bielne WS Parka in Gold Rush Größe M nicht mehr da) fand aber doch jeder irgendwas feines...
    Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:16.
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    #2
    AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

    ... zum Beispiel eine heiße Schokolade in der Schokoladenfabrik.



    Den Klättermusen-Store haben wir in dem Trudel um den Lundhags Mantel dann erst 10 Minuten vor Ladenschluss erreicht! Lemmel? Ne der ist ausverkauft. 2 Minuten vor Ladenschluss dann der Hinweis, dass es den aber auch noch woanders gibt. 1 Minute später war ausreichend Kaffee für den Urlaub und die Zeit danach gekauft und ein wirklich super Laden entdeckt. Tegel åre ist ein feiner Klamottenladen mit guter Auswahl für Frauen UND Männer. Naja irgendwann hatte der Kaufrausch dann ein Ende und mit sehnsüchtigem Blick auf den Bikepark verließen wir den Ort Richtung Norden.

    [Einschub: Wenn jemand so einen Bielne WS Parka verkauft bitte um Nachricht]

    Um es kurz zu machen: Das Wetter war eine Katastrophe.



    Wir kamen relativ spät Abends in Kolasen an und schlugen ein provisorisches Lager unten am See auf. Dabei stellte sich heraus, dass das nagelneue Tatonka Tarp anscheinend ohne PU Beschichtung ausgeliefert wurde. Auf der gesamte Fläche tropfte das Wasser durch. Sowas habe ich noch nicht erlebt. Nagut nach einigen Beweisfotos haben wir dann kurzerhand das HB Tarp darunter gespannt und sind etwas zusammengerückt. Das Tarp wurde übrigens von Tatonka auch ohne Bildmaterial anstandslos zurück genommen. Ich will dazu weiter nichts sagen. Die Laune war nicht sonderlich gut und ein Ortswechsel unumgänglich.

    Am nächsten Morgen stand dann vollkommen unerwartet ein Elch direkt vor uns, als wir grade vom Abwaschen kamen. Natürlich war keine Kamera zur Hand. Als wir die ausgegraben hatten, hatte sich der Riese schon wieder ins Gebüsch verzogen und beobachtete uns aus sicherer Entfernung.



    Da das Wetter auf absehbare zeit nicht besser werden würde, entschieden wir uns dazu Plan B in die Tat umzusetzen und vom Norden her über den Feragen auf den Femund zu paddeln. Das setzte zwar nochmal einige Fahrerei voraus, aber die Gegend ist der Hammer und dort sollte das Wetter sich einigermaßen gut halten. Also gings am Enan (da könnte man auch mal hin) vorbei über Trondheim etwas nach süden.



    Auf der Fahrt ließen wir uns nicht hetzen und legten immer mal wieder Picknick- und Foto-Pausen ein...





    Die letzten 150 km nördlich des Feragen auf der Landstraße von Innbygda nach Brekka durch das Stugdalen sind wirklich der großartig! Einige Wohnmobile sind zwar unterwegs, aber aufgrund des schlechten Zustands der Straße geht es noch. Vor allem würde ich hier behaupten, dass es Rentiergarantie im mindestens zweistelligen Bereich gibt. Wer also Autofahren muss oder will, der sollte sich hier mal umsehen. Eigentlich wollten wir aber ins Boot! Und nachdem wir den Feragen endlich erreicht hatten kam es tatsächlich endlich dazu, dass der Mohawk die Wasserflächen der Femundsmarka berühren konnte!!!

    Für Vince hatten wir im Garten seines Onkels noch ein ganz passables Necky Kayak gefunden. Außerdem war für Spasseinlagen noch sein neues Trekraft dabei.





    Nach einer Woche Bullifahrerei gab es endlich das erste richtige Lager. Mit allem drum und dran (Sandstrände waren dabei auch eine feste Vorgabe der Dame).





    Der Lemmel Kaffee schmeckt übrigens hervorragend. Tatsächlich merkt man (oder bildet man sich das ein?) das er vom Feuer besser schmeckt als vom Kocher. Morgens war es jedenfalls ein schnell eingebürgtes Highlight auch für den Mitreisender "eigentlichgarkeinkaffeetrinker".
    Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:21.
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      #3
      AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

      Der Feragen an sich ist ein schöner See mit tollen Lagerstellen. Am Nordende liegt der gleichnamige Ort, mit einem ewig langen Sandstrand und einer hervorragenden Einsatzstelle. Hier haben wir auch den Bus stehen lassen. Allerdings ist nicht soo viel Platz für Fahrzeuge, falls im Sommer etwas mehr los sein sollte (4 Fahrzeuge+) könnte es eng werden. Vielleicht kann man dann aber auch einfach bei einem der Bauern fragen...

      Am östlichen Ufer führt noch eine Schotterpiste längs, die allerdings abgesperrt ist. Hier gibt es noch einen Hof der recht abgeschieden liegt aber anscheinend eine Kuhweide besitzt. Auf der Schotterstraße werden die Kühe ab und an in den Ort getrieben. Es hatte schon eine Weile gedauert bis wir das Glockenläuten als solches identifiziert hatten .

      Die Schotterstraße sowie die langgezogene Form des Sees werden später noch an Bedeutung gewinnen...



      Ab etwa der Mitte des Sees bis zum Südende wird es etwas rar mit Lagerstellen, jedenfalls für "gehobene Ansprüche". Insgesamt gibt es aber wirklich sehr schöne ruhige Plätze mit viel Platz die gar nicht sooo "benutzt" aussehen.

      Weiter im Text. Am Morgen des zweiten Tages lag dann recht viel Nebel in der Luft, der sich erst sehr langsam verzogen hat. Die Reisegruppe hielt sich dadurch doch recht lange in den Zelten auf und dem Reiseleiter konnte es nur unter massivem Einsatz von Kaffee und Bannocks gelingen, alle rauszutreiben und zumindest etwas für Aufbruchstimmung zu sorgen.



      Als der Nebel dann weg ist wird es wieder richtig schön. Sollte ich langsam mal erzählen, dass wir heute ein paar mal umtragen müssen? Äh besser noch nicht...







      Aus Reiseberichten wusste ich bereits, dass die Umtragestellen Richtung Femund am Südende des Feragen mit Holzrinnen ausgebaut sind. Die Wege neben den Rinnen führen durch den Wald über steinigen Untergrund ähnlich wie am Rogen. Ist aber relativ leicht zu machen. Die vom Feragen aus gesehen erste Umtragestelle ist die längste und umständlichste. Dafür ist am Ende eine hübsche Statskoogs Hütte gelegen die zur Pause einlädt (nicht für uns).

      Das Kajak von Vince passte praktischer Weise durch die Rinne und wir konnten es einfach hochziehen.





      Aber Achtung ist rutschig

      Die kleinen Seen zwischen Femund und Feragen sind schön! Leider haben wir hier einen kleinen Regenguss abgekriegt und naja wenn man Umtragen muss neigen einige Reisende zum rumnölen ;).

      Mit Aussicht auf einen weiteren Sandstrand und das Abendessen haben wir uns natürlich bis zum Femund durchgeschlagen und den über Google Maps erspähten Lagerplatz am Nordende mit schönem Blick und vor allem Morgen UND Abendsonne eingenommen.





      Aufgrund der Größe des Sees wollten wir es aber bei einer Befahrung des oberen Drittels belassen, sodass wir genug Zeit haben würden auch Schlechtwettertage auszusitzen und immer noch rechtzeitig zurück kommen können.
      Die Weite ist schon beeindruckend und es zeigte sich das erste mal so richtig, wie anstregend die Tour gewesen worden wäre, wenn Vince im Trekraft gepaddelt wäre...

      Nach dem langen Tag waren wir dann alle glücklich ein Feuer anzumachen und nach dem Abendessen noch einen schönen kitschigen Sonnenuntergang bei Rum und Marshmellows zu genießen.

      Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:27.
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      • Jo0ken
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        #4
        AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

        Am nächsten Tag ging es dann zur Mündung der Roa, die eigentlich auch schon länger auf dem Plan steht. Die Reiseberichte hier im Forum haben große Lust drauf gemacht. Wir belassen es aus dieser Richtung aber dabei, einmal kurz die Mündung zu besichtigen und am Strom die Kräfte zu messen.
        Am Ufer liegen drei Rucksäcke, warscheinlich tragen deren Besitzer grade die Boote um. Das Wasser ist wirklich unfassbar klar. Leider sieht man auch einige Bierdosen auf dem Grund treiben. Mittlerweile ist hier vermutlich schon viel los und auch einige "Naturfreunde" denen die Natur doch recht egal ist.

        Ein paar Kilometer weiter südlich legen wir an der größten von drei aufeinander folgenden Kiesbuchten an (wie wir später erfahren war mein Onkel hier vor 10 Jahren auch schonmal) und schlagen unser Lager auf. Der Himmel ist jetzt ziemlich zugezogen und es sieht nach Schlechtwetter aus. Zeit die Bücher rauszuholen und es sich gemütlich zu machen.



        Dieses Bild gibt es noch öfter zu sehen...



        Der Wind weht von Osten und wir haben es relativ ruhig. Auf dem See sieht man aber immer mehr Böen auf dem Wasser jagen. Morgen wird wohl ein Pausetag werden. Es wird auch ziemlich kalt.

        Für 5 oder 8€ habe ich hier im Forum vor dem Urlaub für meine Freundin noch eine äh interessante lila Fleecehose erstanden, die zum Glück warm ist und jetzt ununterbrochen getragen wird. Abends glänzt der Femund dann im typischen Skandivanien Kitsch.







        Mit dem Angeln steht es auch nicht mehr so gut, wie noch am Anfang auf dem Feragen. Immer wieder sieht man kleine Fische nach Fliegen auf der Oberfläche schnappen, aber die Angelversuche von Vince bleiben (wiedermal ;)) ergebnislos.

        Wir entschließen uns einen kleinen Auflug auf den Hügel hinter unserem Lagerplatz zu machen um einen hoffentlich nicht vollkommen wolkenverhangenen Blick auf den Femund und nach Osten in Richtung Rogen zu erhaschen. Das klappt nur halb. Es regnet und stürmt und man sieht nicht soo viel. Dafür finden wir jede Menge Moltebeeren.

        Im Alltag bietet sich doch viel zu selten die Möglichkeit, das Gefühl zu erhaschen den Elementen ausgesetzt zu sein. Auch wenn es bedeutet Nass und Kalt zu werden. Es gehört dazu.





        Nach einem kurzen Versuch in den kleineren oberen Seen zu Angeln kehren wir doch erst spät mit dem Einbruch der Dämmerung zu den Zelten zurück. Mit dem kommenden Wetterumschwung und dem drehenden Wind beschließen wir, uns am nächsten Tag schonmal Richtung Feragen zurück zu schlagen. Schließlich erfahren wir durch eine WetterSMS, dass der Wind auf Nord drehen wird, sodass wir wohl nicht mehr allzulange auf dem Femund bleiben sollten. Außerdem neigt sich unser mitgebrachtes Brennholz (Ja mit Umtragen) zurneige und die Feuerschale ist für den Abend außerhalb des Zeltes bei den Temperaturen doch recht nötig.





        Am nächsten Tag geht es also zurück Richtung Umtragen. Wir sind zunächst unschlüssig ob wir es zeitlich bis zum Feragen schaffen und einigen uns darauf wenigstens bis zur Statskogs Hütte zu kommen, um dort dann bei schlechtem Wetter zu übernachten.

        Aus dieser Richtung stellt sich das Umtragen aber deutlich angenehmer dar, da Vince mit dem Kajak einige der Rinnen einfach befahren kann. Einzig am Rinnenende ist Vorsicht geboten, da Steine im flachen Wasser lauern...



        Sollte man nicht blind nachmachen.

        Bei der Hütte angekommen war diese in der Hand von den drei Norwegern deren Rucksäcke wir schon an der Roa hatten liegen sehen und ihren drei Huskys. Es wäre zwar noch Platz gewesen, wir wollten (ich denke genau wie die Drei) aber lieber unsere Ruhe haben und sind doch noch auf den Feragen umgesetzt. Die Rinne konnte Vince wieder rutschen und mein Gatz konnten wir auf einem Kleinfluss rüber paddeln. Dieser zweigt etwas weiter östlich ab. Man muss zuerst über eine kurze Bootsrutsche und kann dann relativ gut fahren. Es ist relativ flach und hat einige kleinere Stromschnellen, aber gut fahrbar. Damit war direkt klar, dass der nächste Bootsurlaub einige Flüsse beinhalten wird um sich zumindest an leichtes WW ranzutasten...
        Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:39.
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        • Flummi87
          Erfahren
          • 31.07.2014
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          #5
          AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

          Schöner Bericht mit tolle Fotos

          Zumindest eins deiner Paddel (das kürzere) ist von Grey Owl oder?

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          • Kajakte
            Erfahren
            • 30.07.2011
            • 334
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            #6
            AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

            Ja, schöner Bericht von einer schönen Ecke Norwegens.

            Zitat von Jo0ken Beitrag anzeigen
            Ein paar Kilometer weiter südlich legen wir an der größten von drei oder vier aufeinander folgenden Kiesbuchten an
            Es sind drei unmittelbar nebeneinander liegende Kiesbuchten. An der mittleren Bucht habe ich die Nacht vom 17. zum 18. August verbracht. Vermutlich seid ihr nur wenige Tage später dort gewesen?

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            • Jo0ken
              Gerne im Forum
              • 18.03.2015
              • 66
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              #7
              AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

              Danke ihr Zwei. Es sind beides Grey Owl's. Bending Brenches sind als Ersatz im Auto geblieben. Das kürzere hatte Jungfernfahrt und ist von meiner Freundin.

              An dem Kiesstrand waren wir vom 01.-03. September laut Fotos.

              Weiter.



              Im Süden des Feragen, direkt an der Mündung der Feragenselva, gibt es einen feinen Lagerplatz auf einer kleinen Insel direkt gegenüber der Umtragestelle.

              Unsere kurze leicht WW-Fahrt hat uns dazu animiert morgen doch mal das Trekraft rauszuholen und auf dem kleinen Fluss zu testen. Dann war es wenigstens nicht ganz umsonst mit dabei!

              Erstmal versucht Vince nochmal sein Glück einen der doch relativ vielen an der Oberfläche springenden Fische dazu zu überreden an seinen Haken zu beißen. Erfolglos.





              Ich beschäftige mich damit Wollgras zu fotografieren. Das Highlight des Tages folgt aber nachts. Wie bereits erwähnt habe ich meine Reisebegleiter darauf eingeschworen mich sofort zu wecken wenn A wie Aurora zu sehen sein könnte. Um halb drei höre ich ein "jochen ich glaub sie sind da" und bin sofort hell wach. Ein Glück liegt die Kamera schon vorbereitet in der Apsis. Nach einigen Minuten wildem geknipse reicht mir meine Freundin noch meine Daunenjacke raus. Ahja es wurde auch langsam kalt in der Unterbüx.







              Am nächsten Morgen wartet ein überraschenderweise spiegelglatter Feragen auf uns. Sollte nicht der Wind drehen? Die Ruhe vor dem Sturm? Eher zweiteres. Wer kann der kann und wir machen noch einen Pausetag. Schnell ist das Trekraft aufgeblasen und nach dem Frühstück paddeln wir rüber zur Mündung des kleinen Flusses.



              Trotz allgemeiner Bemühungen fühlt sich das Ganze im Gegegnteil zu der Fahrt mit dem Kanadier aber überhaupt nicht nach Wildwasser an und nach jeweils einer Runde paddeln wir wieder zurück zum Lager und widmen uns wie immer dem Kaffeekochen, Rumpacken und Angelinswasserschmeißenohnewaszufangen.





              Nach dem Mittagessen kommt dann, was schon angekündigt war. Von Norden her zieht eine riesige schwarze Front auf uns zu und bringt uns dazu alles Wetterfest zu verpacken und uns zu beglückwünschen nicht mehr auf dem Wasser zu sein.

              Das Tarp wird tiefer gehängt und die Küche umgebaut, als plötzlich wie aus dem nichts eine Gruppe von vielleicht 4 offenen Kanadiern ohne Spritzdecke gepaddelt von eine Gruppe älterer Damen und Herren in Holzfällerhemden und Schirmmützen an unserer Insel vorbei und gradewegs in den Untergang der Unwetterfront hineinfährt. Wir staunen nicht schlecht. Eigentlich ist nicht zu übersehen, was da auf uns zu rollt.



              Hagelsturm. Wir vermuten, dass wir das letzte Foto der Gruppe (ever) auf der Speicherkarte haben. Es regnet die nächsten 16 Stunden durch und kontinuierlich stark.

              Am nächsten Mittag ist es soweit trocken. Geblieben ist der starke Nordwind. Wir entscheiden uns dazu, zu versuchen zum Auto zu kommen. Ich mache es wieder kurz. Wir scheitern. Wir schaffen es nicht genug Strecke im Verhältnis zur eingesetzten Kraft zu machen und legen irgendwann, nachdem meine Freundin fast vor Anstrengung gekotzt hätte, in der nähe des Weges zum Ödlandhof (weiter oben mal erwähnt) an. Wir sind dann die restlichen 9km zum Auto zurück gelaufen und haben von einem netten Bauern den Schlüssel für die Privatstraße bekommen! Der Entschluss aufzugeben war richtig und wir fahren wieder zu unserem Lagerplatz von vor der Tour etwas nördlich der Ortschaft Feragen...



              (Vince hats mit dem Kajak deutlich besser geschafft gegen den Wind und ist gepaddelt)

              Naja gut und dann hat langsam alles nicht mehr so gut geklappt.
              Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:44.
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              • Flummi87
                Erfahren
                • 31.07.2014
                • 368
                • Privat

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                #8
                AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                Das war schon alles?

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                • Jo0ken
                  Gerne im Forum
                  • 18.03.2015
                  • 66
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                  #9
                  AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                  Ne noch nicht ganz.

                  Als wir unser Lager aufgeschlagen haben und die Sachen zwischen den Schauern versuchen noch ein wenig vorm endgültigen Einpacken zu trocknen, beschließt Vince nochmal zur nicht allzufernen Tankstelle an der Weggabelung nach Brekka zu fahren und ein Feierabend Bier zu besorgen. Leider hat die Tanke schon zu und er kommt unverrichteter Dinge wieder zurück. Auf dem schmalen Weg von den Straße zum Lagerplatz rutscht plötzlich sein Hinterrad weg und er kann die Maschine nicht mehr fangen. Wir müssen zuschauen, wir er im Zeitlupentempo zur Seite kippt. Auch wenn er zwischen Motorrad und Boden eingeklemmt lag ist ihm glücklicherweise nichts passiert. Sein Bremshebel ist aber abgebrochen und wer Motorrad fährt weiß vielleicht, dass ohne VR Bremse nicht viel geht. Vor allem wenn es Nass ist und gerne mal ein Ren auf der Straße steht.





                  Pausetag heißt für meine Freundin Strickprojektetag. Für mich Fototag.

                  Den Sonntag pausieren wir dann zwangsläufig und schlagen uns Montag früh in die nächste größere Ortschafts durch. Schließlich sind wir bis zum später Nachmittag unterwegs, bis wir schließlich in Tynset auf eine Lagerhallenwerkstatt (Passat v8 BiTurbo) treffen, die zufällig was passendes dahaben. Nach diesem Intermezzo und dem anhaltenden schlechten Wetter entscheiden wir uns leider dafür, nicht noch eine Paddeltour zu machen und unsere Wege trennen sich.

                  Meine Freundin und ich wollen noch ein paar Tage in der Gegend rumfahren und unter anderem eine Leinenweberei bei Mora besuchen. Vince fährt nach Hause.

                  Gemeinsam bummeln wir noch über Tolga auf der 26 Richtung Süden/Isteren. Von da aus gehts für uns nach Osten rüber nach Schweden und für Vince Südwärts. Wieder ne tolle Straße. Super Aussicht.

                  Ich hatte mir vorgenommen noch 1-2 schöne Rentierbilder zu machen und die Gegend um das Femundcamp war dafür eigentlich immer gut geeignet. Wie der Zufall es so wollte, gab es direkt neben der Einsatzstelle am Isteren die perfekte Möglichkeit für eine passende Fotopause.







                  Auf dem Weg nach Mora haben wir schließlich auf dem gleichen Lagerplatz wie auf dem Hinweg angehalten und hatten sogar noch ein drittes mal Glück mit der A. Dummerweise hatte meine Freundin ihren Kamera Akku schon leergeknipst und die Bulli Batterie ihn noch nicht wieder voll bekommen. Laut fluchend sprang sie um den Bus rum.



                  Für mein persöhnliches Abschiedsbild aus dem Urlaub hat sie sich aber kurz einfangen lassen.



                  Man möchte nun sagen: leider war der Urlaub dann noch nicht vorbei. Wir entschieden uns wie gesagt gegen noch ein paar Tage in Hirtshals und für die Leinenweberei. Die war ein kompletter Reinfall! Statt modebewusste, moderne Leinenstoffe die super zu den Geburtstagsschnittmustern gepasst hätten war alles doch recht altbacken und sah nach schwedischem Wohnzimmer aus. Wenn ich jetzt "Oh Wunder" sage, gibt es Ärger.

                  Also sind wir weiter Richtung Süden gefahren und haben uns abends auf einem Rastplatz kurz südlich von Göteborg niedergelassen, wie schon so oft. Dieses Jahr kamen leider die B wie Banditen ins Spiel.
                  Um kurz nach fünf sind wir davon aufgewacht, dass jemand (2 Vermummte) die Beifahrertür aufgebrochen haben und Sachen aus dem Vorderbereich an sich gerissen haben. Nach lautem Schreien und Umsichschlagen sind die Beiden sofort abgehauen, als wir aus dem Wagen waren. Sie hatten einen PKW geparkt und waren weg bevor wir Arsc*löc*** sagen konnten. Schöne Sch...

                  Oft davon gehört, aber trotzdem gedacht, dass so ein alter Bulli schon nicht vielversprechend genug aussieht. Wohl eher leichtes Opfer. Die Wohnmobilnachbarn haben so getan, als hätten sie nichts gehört und nach einem kurzen Besuch von der Polizei sind wir dann nach Hause gefahren. Nicht ohne an der Fähre nach Fehmarn noch endgültig in die politische Realität zurück geholt zu werden. Der Pier war gesperrt. Flüchtlingskrise.

                  Geklaut wurde übrigens der Rucksack mit ihren Geburtstagsgeschenken. 8 Knäule Wolle, Kopfhörer und Schmuck (Samicraft). Herzlichen Glückwunsch.

                  Eigentlich wäre das auch genug gewesen. Der Alltag hat aber noch ein paar mehr Katastrophen bereit gehalten und so möchte ich diesen Reisebericht und alle guten Gedanken dieses Urlaubs an meinen Onkel schicken, der während wir weg waren einen Motorradunfall hatte. Auf dass du wieder Gesund wirst. :*

                  Zuletzt geändert von Jo0ken; 18.11.2015, 21:52.
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                  • morissen
                    Neu im Forum
                    • 01.12.2013
                    • 9
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                    Hallo,

                    danke für deinen schönen Bericht. Das Foto mit eurem Zelt und dem Nordlicht ist wirklich unschlagbar.

                    Grüße

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1194
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                      Wirklich ein sehr schöner Bericht mit echt klasse Bildern. Selbst bei verregnetem Wetter ist die Gegend einfach schön. Ärgerlich ist ja echt nur die Sache mit dem Diebstahl. Sowas ist echt ätzend. Ich hoffe nur, dass dennoch eure positiven Erfahrungen weit mehr überwogen haben und euch dieses Ärgernis dann im Nachhinein nicht die schöne Erinnerung an diese tolle Tour versaut hat.

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                      • smeagolvomloh
                        Fuchs
                        • 07.06.2008
                        • 1929
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                        Vielen Dank für das Mitnehmen auf die Reise. In der Vorbereitung auf einen Paddel-Urlaub in der Region war der Bericht ausgesprochen inspirierend! Sehr schöne Beschreibung und wunderschöne Bilder!

                        "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit."
                        Wilhelm von Humboldt, 1767-1835

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                        • SaraDanielsson
                          Anfänger im Forum
                          • 03.01.2017
                          • 34
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                          #13
                          AW: [DK][SE][NO] A wie Aurora, B wie Banditen, P wie Paddeln

                          Was für herrliche Bilder!
                          Da kann man es kaum mehr abwarten, dass die Bäume endlich wieder grün werden.

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