Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

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  • German Tourist
    Dauerbesucher
    • 09.05.2006
    • 849
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    • Meine Reisen

    Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

    Seit Jahren kann ich beobachten, dass Frauen auf den Langstreckenwanderwegen zwar deutlich unterrepräsentiert sind (z.B. ist nur jeder 4. AT-Wanderer eine Frau), aber eine höhere Erfolgsquote haben als Männer. Ich habe das bisher immer auf psychologische Faktoren zurückgeführt - in diesem Artikel werden aber auch ein paar biologische Faktoren genannt, die den Frauen auf extrem langen Distanzen Vorteile verschaffen.

    Anlass des Artikels ist Heather "Anish", eine amerikanische thruhikerin, die jetzt gleichzeitig die FKT (Fastest Known Time) für einen unsupported thruhike des AT und des PCT hält - und zwar für Männer und für Frauen!

    http://www.nytimes.com/2015/11/04/sp...l-footing.html
    http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

  • PWD
    Fuchs
    • 27.07.2013
    • 1313
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

    Zunächst habe ich mich gefragt: ist das noch wandern?

    Da aber Sportmediziner Wandern als Fußmarsch mit einer gewissen sportlichen Mindestgeschwindigkeit von 5 - 6 km/h bezeichnen (nach oben offen, solange noch beide Füße den Boden berühren ), kann Mann nur den Hut ziehen.

    Frauen scheinen einfach zäher zu sein - im wirklich positiven Sinne.

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    • German Tourist
      Dauerbesucher
      • 09.05.2006
      • 849
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

      Zitat von PWD Beitrag anzeigen
      Zunächst habe ich mich gefragt: ist das noch wandern?
      Ich stehe dieser Rekordsucht und dem immerwährenden "Höher, schneller, weiter" auf den Langstreckentrails selbst sehr skeptisch gegenüber - vor allem auch der damit einhergehenden Kommerzialisierung, die Anish aber glücklicherweise überhaupt nicht betreibt. Beim thruhiking geht es mir persönlich um etwas ganz anderes, als möglichst schnell anzukommen.
      Dennoch kann ich verstehen, wenn jemand seine persönlichen Grenzen austesten will.

      Ich habe den Artikel aber aus anderen Gründen gepostet. Am Anfang meiner Langstreckenkarriere hatte ich auch oft das Gefühl - bzw meine männlichen Mitwanderer haben mir das Gefühl gegeben - , dass eine Frau schon aus biologischen Gründen nie mit einem gleich alten und gleich trainierten Mann mithalten kann. Bei punktuellen Spitzenbelastungen stimmt das auch eindeutig, aber wie der Artikel belegt, ändert sich dieses Verhältnis, je länger die Strecke wird.
      http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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      • AlfBerlin
        Lebt im Forum
        • 16.09.2013
        • 5073
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

        Das ist eine interessante Frage.

        Wenn ich es richtig sehe, werden in dem Artikel nur 3 physiologische Vorteile von Frauen geannt: höherer Körperfett-Anteil, höherer Östrogen-Spiegel (hilft das Körperfett zu verwerten) und kleinere Körpergröße.

        Was Körpergröße und Körperfett-Anteil angeht, gibt es aber bestimmt viele Männer, die eher Frauen-Werte haben. Und Frauen mit Männer-Werten. Beim Östrogen vermutlich nur wenige.

        Da für jede Frau 3 Männer unterwegs sind, gibt es bei Körpergröße und Körperfett-Anteil bestimmt noch viele Männer, die eher weibliche Daten aufweisen.

        Dass der Anteil der Tourerfolge bei bei den Frauen höher ist, könnte daran liegen, dass bei den (wenigen) Frauen nur die besseren und hochmotivierten losziehen oder dass sie sich besser vorbereiten. Während bei den vielen Männern auch viele Mittelmäßige und Schwache und schlecht vorbereitete dabei sind.

        Für die Körpergröße sind die Daten sicher am einfachsten zu erheben, auch noch im Nachhinein: Gibt es denn wenigstens für die Körpergröße irgendwelche Daten über die Rekordhalter, die darauf schließen lassen, dass Große oder Kleine oder Mittelgroße eher im Vorteil sind? Die Großen haben ja den Vorteil der Schrittlänge. Dafür müssen sie aber ein kubisch größeres Körpervolumen und Gewicht unterhalten: Nahrung, Wasser, Abwärme (bei nur quadratisch größerer Körperoberfläche), Belastung der Gelenke. Die Kleinen haben ein überproportional geringes Volumen und Gewicht zu versorgen, haben aber eine geringere Schrittlänge und frieren nachts eher.

        Bei Körperwärme, Nahrungs- und Wasserverbrauch spielen aber wieder die Umgebungsbedingungen und die Ausrüstung eine wichtige Rolle. Bei kühlen Außentemperaturen und guter Versorgungslage, haben die Großen den Vorteil der Schrittlänge und als Nachteil nur noch das kubisch größere Körpergewicht bei nur quadratisch gößeren belasteten Flächen.

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        • TanteElfriede
          Moderator
          Lebt im Forum
          • 15.11.2010
          • 6442
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

          ...ich hab mir das bisher immer mit der Fähigkeit ein Kind zu bekommen erklärt. Der weibliche Körper ist in der Lage über einen langen Zeitraum "mehr als eine Person" am Leben zu halten. In dieser Zeit muss der Organismus einiges leisten und in vielen Bereich fährt er dabei auch in "Mangel"Situationen... aber das kann der weibliche Körper ab.
          Das hilft sicher bei der "Mangel"situation dies sich irgendwo auch bei solchen Langstrecken Dingern einstellt.

          Aber ich bin kein Biologe, Arzt oder sowas... war nur meine Sicht auf diesen Umstand, denn das Frauen in der Langstrecke was reissen... ich habe es oft genug gesehen... wenn ich langsamer war...

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          • Tiscali
            Anfänger im Forum
            • 29.05.2015
            • 38
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

            Ich konnte es leider noch nicht ausprobieren, aber denke schon, dass der höhere Körperfettanteil und der geringere Kalorienverbrauch es Frauen etwas einfacher machen. Ich habe bisher in allen ausführlichen Beschreibungen gelesen, dass es nicht so einfach ist, bei einem Thruhike genügend Kalorien aufzunehmen. Wahrscheinlich macht das Essen irgendwann auch keinen Spaß mehr, wenn man soviel wie geht einstopfen muss (würde mich ja ungemein interessieren, ob das auf mich auch zutreffen würde ). Wenn ein Mann dann sein Körperfett aufgebraucht hat, wird Muskulatur abgebaut, und das ist natürlich fatal.
            Uschi

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            • AlfBerlin
              Lebt im Forum
              • 16.09.2013
              • 5073
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

              Ich hab noch hier einen Vorteil gefunden, den Frauen nutzen können: Rockträgerinnen können schneller Pinkeln etc: "One of my favorite advantages of wearing a dress or a skirt is that I get to pee standing up". Außerdem ist die Belüftung der Beine möglicherweise besser. Vielleicht sollten Männer, die Langstrecken-Rekorde aufstellen wollen, Röcke tragen?

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              • atlinblau
                Alter Hase
                • 10.06.2007
                • 4060
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                Zitat von TanteElfriede Beitrag anzeigen
                ...ich hab mir das bisher immer mit der Fähigkeit ein Kind zu bekommen erklärt. Der weibliche Körper ist in der Lage über einen langen Zeitraum "mehr als eine Person" am Leben zu halten...
                das würde ich, sollte die Antwort auf die Frage positiv ausfallen, ebenso für mich erklären.
                Was die direkte Unterscheidung Mann-Frau betrifft, bin ich vorsichtiger geworden.

                Thomas

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                • codenascher

                  Alter Hase
                  • 30.06.2009
                  • 4960
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                  Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                  ... Rockträgerinnen können schneller Pinkeln etc: "One of my favorite advantages of wearing a dress or a skirt is that I get to pee standing up". Außerdem ist die Belüftung der Beine möglicherweise besser. Vielleicht sollten Männer, die Langstrecken-Rekorde aufstellen wollen, Röcke tragen?
                  Ich wette, dass ich den kleinen Codenascher mindestens genauso schnell bedienen kann, wie Frau mit Rock pinkelt. Wahrscheinlich immer noch schneller, da ich mich nicht hinhocken muss

                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                  meine Weltkarte

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                  • German Tourist
                    Dauerbesucher
                    • 09.05.2006
                    • 849
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                    Ich wette, dass ich den kleinen Codenascher mindestens genauso schnell bedienen kann, wie Frau mit Rock pinkelt. Wahrscheinlich immer noch schneller, da ich mich nicht hinhocken muss
                    Du hast das leider falsch verstanden: Als Frau mit Rock pinkelst Du im Stehen - und thruhiker tragen meist keine Unterwäsche. Da bist Du dann als Frau klar im Vorteil.
                    Die männlichen Extremwanderer wie Andrew Skurka pinkeln während des Laufens.
                    Aber ich hoffe, dass das jetzt nicht in eine Pinkel-Diskussion ausartet.
                    http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                    • rao
                      Gerne im Forum
                      • 19.09.2010
                      • 92
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                      Es koennte auch an der Qualität der Teilnehmer liegen?! Damit meine ich dass sich evtl. mehr Männer anmelden die sich übernehmen als Frauen.

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30593
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                        Ich habe mal in einer Talk-Show eine Extremläuferin gesehen, die ähnliches sagte. Ich glaube, es war Anne-Marie Flammersfeld Klick, die das 4 Wüstenrennen gewonnen hat. http://www.4deserts.com/4_deserts_champions.

                        Sie erklärte es auch damit, dass sie biologisch begründet erheblich mehr Reserven hat als ihre Konkurrenten.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                          Zitat von rao Beitrag anzeigen
                          Es koennte auch an der Qualität der Teilnehmer liegen?! Damit meine ich dass sich evtl. mehr Männer anmelden die sich übernehmen als Frauen.
                          Das wird es wohl eher sein. Wenn ich sehe, wie "die Frauen" auf meinen (Kurzstrecken-)Wanderungen schlapp machen.

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                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 30593
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                            Zitat von rao Beitrag anzeigen
                            Es koennte auch an der Qualität der Teilnehmer liegen?! Damit meine ich dass sich evtl. mehr Männer anmelden die sich übernehmen als Frauen.
                            Also in dem Interview hat sie klar gesagt, dass sie bei diesen extremen Bedingungen einfach weniger und anders Nahrung brauchte, als ihre Mitstreiter und durch die Fettreserven gut über den Tag kam, wo ihre Konkurrenten ernsthafte Probleme bekamen, weil ihre Körper (vermutlich auch durch die höhere Muskelmasse) die zugeführte Nahrung sofort verwerteten. Leistungsmäßig, was Geschwindigkeit und Kraft anging, wäre sie immer schwächer gewesen als ihre Kollegen. Ihren Vorteil hatte sie tatsächlich nur deshalb, weil sie eben auf der langen Distanz belastbarer war.
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • TanteElfriede
                              Moderator
                              Lebt im Forum
                              • 15.11.2010
                              • 6442
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                              ...ich würde aber auch sagen, dass bei Männern die "Überheblichkeit" stärker ausgeprägt ist.. das bekomme ich hin klappt halt nicht immer.. .da ich einer von denen bin, darf ich das wohl sagen...

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                              • Gast-Avatar

                                #16
                                AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                                Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
                                Als Frau mit Rock pinkelst Du im Stehen - und thruhiker tragen meist keine Unterwäsche. ...
                                Die männlichen Extremwanderer wie Andrew Skurka pinkeln während des Laufens.
                                Haben die Thruhiker wirklich so wenig Zeit?

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                                • German Tourist
                                  Dauerbesucher
                                  • 09.05.2006
                                  • 849
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                                  Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                                  Haben die Thruhiker wirklich so wenig Zeit?
                                  Die Rede war hier von den Rekordjägern wie Anish oder Andrew Skurka - und nicht vom normalen thruhiker.
                                  http://christinethuermer.de/ 53.000 zu Fuß, 30.000 km per Fahrrad, 6.500 km im Boot

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                                  • berlinbyebye
                                    Fuchs
                                    • 30.05.2009
                                    • 1197
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                                    Dass Frauen die besseren Langstreckenläufer sind, habe ich schon mal irgendwo gehört. Ich glaube, man setzte die Zeit ins Verhältnis zur Muskelmasse...

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                                    • Sarekmaniac
                                      Freak

                                      Liebt das Forum
                                      • 19.11.2008
                                      • 10958
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                                      Zitat von TanteElfriede Beitrag anzeigen
                                      ...ich würde aber auch sagen, dass bei Männern die "Überheblichkeit" stärker ausgeprägt ist.. das bekomme ich hin klappt halt nicht immer.. .da ich einer von denen bin, darf ich das wohl sagen...
                                      Wir ja in dem Artikel auch erwähnt, dass es Männern nach Ansicht des Autors schwerer fällt als Frauen "konservative Entscheidungen" zu treffen, im Sinne von Kräfte einteilen und Zurückstecken (bei Zwischenzielen, Tageszielen).

                                      Ich denke, sehr viele Menschen können so eine Langstrecken-Wanderung (ohne Rekordzeit) schaffen, wenn sie denn wollen, und sich vernünftig vorbereiten. Wenn es um die Rekordleistungen bei solchen extremen Langzeitbelastungen geht, gibt es ganz bestimmte physiologische Anforderungen und mentale Anforderungen, die nur sehr wenige Männer und Frauen erfüllen.

                                      Es scheint ja so, dass es mehr Rekordjäger als Rekordjägerinnen gibt. Das kann jetzt daran liegen, dass Männer Rekorde interessanter finden als Frauen (das wäre meine Vermutung), oder dass weniger Frauen als Männer die physiologischen Voraussetzungen mitbringen.

                                      Es ist ja bei allen möglichen physiologischen und medizinischen Parametern, die irgendwie geschlechtsspezifisch sind, (z.B. Muskelmasse, Körperfettanteil, Hämoglobinwert, Körpergewicht und Körpergröße) so, dass es bei diesen Parametern innerhalb der Geschlechter eine Bandbreite und zwischen den Geschlechtern eine Schnittmenge gibt. Und irgendwo in dieser Schnittmenge befindet sich: Das UL-Rekord-WandriX, um es gender-korrekt zu formulieren.
                                      Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                      (@neural_meduza)

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                                        #20
                                        AW: Sind Frauen die "besseren" Langstreckenwanderer?

                                        ich bin verblüfft: warum tragen thruhiker keine Schlüppies?

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