Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

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  • Der Biber
    Dauerbesucher
    • 21.01.2008
    • 807
    • Privat

    • Meine Reisen

    Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

    Hallo liebe Bergbegeisterte,
    ich hatte gestern eine Sendung im TV gesehen, die sich mit "Höhe und die Auswirkungen auf den Menschen" befasste.
    Mich interessiert das Thema ja schon, seit ich auf Berge steige.

    Ich war vor zwei Wochen auf der Aiguille Du Midi und davor nicht höher als 3000 Meter hoch aufgestiegen.
    Vor ca. 15 Jahren war ich auf dem Breithorn und das war mein erster und bis jetzt einziger 4000er. Die Höhe damals habe ich sehr gut weggesteckt.
    Habe mir pers. allerdings bevor es auf die Aiguille Du Midi etwas Sorgen gemacht, "Packst du das, weil man war ja schon lang nicht mehr so hoch und dann noch mit der Gondel innerhalb kürzester Zeit ?"
    Weil, von einer anderen Gruppe habe ich gehört, die einen Tag zuvor mit der Tramway auf das Mer de Glace hoch sind bei einem Teilnehmer auf 1700 Meter Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen einsetzte.

    Als ich aber auf der Aiguille du Midi war ging es mir prächtig... keinerlei Kopfschmerzen, Schwindel oder Unwohlsein. Selbst nach 3 Std Aufenthalt auf dem Gipfel war weiterhin nix zu spüren.

    Jetzt mal meine Frage an die, die sich mit dem Thema ebenfalls befassen und / oder sich damit auskennen:
    Ist meine Erfahrung ein gutes Zeichen, damit ich die Höhe vertragen habe, oder wären die Symptome einer sich ankündigenden Höhenkrankheit auch nach über mehreren Stunden aufgetaucht, sprich, wenn ich nochmals 2 Stunden länger da oben geblieben wäre hätte ich evtl Kopfschmerzen bekommen ?
    Oder machen sich solche Anzeichen gleich bemerkbar ?

  • Torres
    Freak

    Liebt das Forum
    • 16.08.2008
    • 30688
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

    Ich kann nur von mir persönlich sprechen: Bei mir fängt es mit leichter Unkonzentriertheit sofort an und zwar ab 2000 Meter. So, als hätte ich zuwenig getrunken oder gegessen. Dazu etwas zuviel Sonne. Deshalb habe ich das ja auch jahrelang ja nicht richtig zugeordnet. Sobald ich wieder tiefer bin, sind die Symptome weg. Am dritten Tag fangen dann Übelkeit und Bronchitis an, wenn ich in regelmäßigen Abständen über Pässe fahre, die höher als 2000 Meter sind.

    Bei über 3000 Meter kammen dann auch Halluzinationen und Desorientierung dazu, da kann ich nicht sagen, ob das schon am ersten Tag gewesen wäre, denn ich war schon ein paar Tage da, mit Passfahrten und Übernachtung auf 1800 Metern.

    Wenn ich mich richtig erinnere, ist aber keiner vor Höhenkrankheit gefeit, d.h. auch Leuten, die jahrelang die Höhe vertragen haben, kann es plötzlich passieren, dass sie höhenkrank werden.
    Oha.
    (Norddeutsche Panikattacke)

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    • rumpelstil
      Alter Hase
      • 12.05.2013
      • 2701
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

      Meine Erfahrungen, nicht medizinisch fundiert, aber ich habe /hatte viel mit ("Flachland-")Touristen zu tun, bis ca. 3500MüM:

      - Gar nicht so selten ist es keine "Höhenkrankheit", die die Leute spüren, sondern sie haben schlicht und einfach zu wenig getrunken. Bei uns ist das Tal auf 1800MüM und viele spüren die Höhe, das ist normal. Aber wenn ich von Krämpfen, Schwindel, Übelkeit höre, dann rate ich erst mal dazu, sich hinzusetzen und viel zu trinken (und zwar Wasser! Kein Bier, kein Champagner!). Man muss in der Höhe viel mehr trinken, und zwar von früh bis spät und wenn man es sich nicht gewohnt ist, auch ohne eigentlichen Durts zu spüren.

      - Wenn man "Höhenspurts" unternimmt, also mit der Seilbahn rasch von weit unten hoch rauf, dann ist das natürlich nochmal anders. Auch hier ist es des öfteren nicht die eigentliche Höhenkrankheit, sondern der rasche Wechsel, der einem zuschaffen macht. Im Zweifel länger in der Mitte /unterwegs sein. Allerdings muss man anscheinend mindestens eine Stunde Pause machen, damit sich der Körper anpassen kann (ist sicher auch individuell verschieden).

      - Dass man mal mit der Höhe gut zurecht gekommen ist, muss nicht heissen, dass das so bleibt (und umgekehrt). Freunde von mir, in der Höhe aufgewachsen und mehrer Jahre im Sommer in den Anden beim bergsteigen, haben am Denali plötzlich Höhenkrankheit bekommen. Das ist nur ein Extrembeispiel - es geht fast jedem so, dass es mal gut geht, mal schwerer. Und ja, die Anzeichen können auch erst nach einigen Stunden auftreten.


      Ich will das Thema nicht verharmlosen. Aber ich erlebe jedes Jahr Leute, die sonst im Büro arbeiten, denen dann schon bei der Anreise flau ist, die dann packerlweise Magnesium schlucken, den ganzen Tag draussen aktiv sind, nix trinken ausser am Morgen einen Kaffee und Mittags ein Bier (ist ja so unpraktisch, wenn man beim skifahren auf's Klo muss und das Bier auf der Hütte gönne ich mir) - und sich dann wundern, wenn ihnen auf 3000MüM schwindlig wird...

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      • TilmannG
        Fuchs
        • 29.10.2013
        • 1334
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

        Schwere Höhenkrankheit tritt oft erst am zweiten Tag in der Exposition auf.
        Kostenlose und fundierte Information gibt es hier beim Facharzt: http://www.franzberghold.at/fachinformationen.php
        Macht euch die Mühe und arbeitet es durch, so schwer ist es nicht.
        Forenberatung hilft hier nicht weiter, ist mindestend lückenhaft, meistens mit eklatanten Fehlern und letzten Endes gefährlich.
        Grüße von Tilmann
        http://www.foto-tilmann-graner.de/

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        • Vegareve
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.08.2009
          • 14389
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

          @Torres: meiner Meinung nach hast Du eher eine Höhenunverträglichkeit.

          Eine Krankheit dagegen kann jeden treffen, aber 3 Stunden sind für mich nicht besonders aussagekräftig. Auch kann man nicht pauschal sagen, ich vertrage die Höhe gut, mag sein, dass man nicht speziell überempfindlich darauf reagiert (wie Torres), aber ansonsten ist die Erfahrung einer Aig. du Midi absolut zu vernachlässigen.

          Hättest Du da übernachten müssen, hättest die Höhe vielleicht schon gemerkt (das ist noch keine Krankheit).
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          • Clouseu
            Dauerbesucher
            • 04.11.2009
            • 650
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

            Höhenkrankheit macht sich frühestens ab ca. 6 Stunden in der betreffenden höhe bemerkbar, ein kurzer Aufenthalt wie auf dem Breithorn oder Aig. du Midi sagt da noch nicht viel aus.
            Überzeugter Rückfidel-Dingsbums-Verschluss Benutzer

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            • jeskodan
              Fuchs
              • 03.04.2007
              • 1844
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

              Zwischen 2.5 un 3 geht puls langsam nach oben. So ab 3.5 merkt man richtig was. Wohlgemerkt ohne akkli und nur so 2 tage, bei schlafen unter 3. Schlafen ab 3 merke ich nachts direkt und rrgnerier schlechter.Viel trinken und nicht so hochpulsig agieren hilft
              Der erste Tag ist meist kein prob da der Körper brauch bis er rafft was passiert.

              Wie das mit der Höhe ist kannste leicht checken. Einfachmal so ne richtig schön lange Liegestütz session machen vom rumstehen merkt man eh nicht ob man akklli hat oder net
              Zuletzt geändert von jeskodan; 10.10.2015, 19:35.

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              • Nita
                Fuchs
                • 11.07.2008
                • 1722
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                http://www.franzberghold.at/fachinformationen.php
                Macht euch die Mühe und arbeitet es durch, so schwer ist es nicht.
                +1

                Hier die Höhenkrankheit zu erklären würde jeglichen Rahmen sprengen. Deswegen kann ich jedem nur ans Herz legen, sich zumindest grob damit zu befassen - Infoquellen gibt es im Internet genug. Beispiel OT: Früher gab es auf der Bexmed-Seite viele Infos, leider sind sie jetzt weg Es geht nicht darum, ein Experte zu werden sondern darum, die Veränderungen wahrzunehmen und richtig einzuschätzen.

                Um die Frage dennoch zu beantworten: Nein, Dein Aufenthalt hat keinen/ kaum Vorhersagewert.

                Nita,
                die schon mal auf knapp 4000m ein Lungenödem entwickelte, aber auch nach normaler Akklimatisation 2000m höher keine Probleme hatte.
                Reiseberichte

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                • Vegareve
                  Freak

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                  • 19.08.2009
                  • 14389
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                  OT:
                  Zitat von Nita Beitrag anzeigen

                  Nita,
                  die schon mal auf knapp 4000m ein Lungenödem entwickelte
                  Wie haste denn das geschafft?
                  "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                    • 19.12.2010
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                    Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                    @Torres: meiner Meinung nach hast Du eher eine Höhenunverträglichkeit.

                    Eine Krankheit dagegen kann jeden treffen
                    Liebe Vagereve,

                    Das sind ja sehr interessante Aspekte. Könntest Du bitte erklären, was Höhenunverträglichkeit ist? Insbesondere würde mich interessieren, was genau der Unterschied zw. Höhenunverträglichkeit und Höhenkrankheit ist. Welche Konsequenzen ergeben aus der Höhenunverträglichkeit? Und warum kann Höhenkrankheit jeden treffen, Höhenunverträglichkeit aber nicht? Besten Dank im Voraus!

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                    • Vegareve
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                      • 19.08.2009
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                      #11
                      AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                      Lies am besten Torres Post, oder frag sie. Sie kann im Grunde kaum und unter keinen Umständen über 2500 m sein. Ich weiss auch von einer anderen person bei der bei 2700 Scchluss war. Beiden kommen aus dem hohen Norden übringens.

                      Das ist nur meine Leienmeinung, keine ärztliche Diagnose.

                      Der Unterschied ist sonnenklar, eine Höhenkrankheit tritt bei normalen Akkli gar nicht regelmässig auf, sowieso erst nach mehreren Stunden, nicht sofort und kann bei leichten Fällen auch überwunden werden (absteigen, abwarten, wieder hoch). All das kann Torres nicht, weil der Körper nicht mitmacht.
                      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                      • Torres
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 16.08.2008
                        • 30688
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                        Die Begriffe werden eigentlich synonym verwendet, wenn ich das richtig verstanden habe. Was Vega meint ist, dass das bei mir angeboren sein dürfte, während es bei anderen eben verhaltensabhängig oder situativ auftritt. Die Symptome sind die gleichen, wie in der Literatur beschrieben - Husten in seinen Steigerungsformen, Übelkeit, Herzrasen bis hin zu Halluzinationen, Leistungseinbruch, Reaktionsunsicherheit -, nur das Kopfweh fehlt bei mir. Was für mich die These eines Bergretters plausibel sein lässt, dass meine Lunge nicht für Höhe geeignet ist, denn ich habe diese Symptome bereits in mittlerer Höhe. Höher war ich nie (Stilfser Joch war das Höchste und der Horror) und werde ich auch nie sein. Ich habe zwar auch immer noch ein wenig Spielraum, kann mit sehr viel Verstand meine Grenzen erweitern, aber nur auf einem schmalen Grat und nur in halber mittlerer Höhe. Das kann auch bewusste Atemtechnik nicht ausgleichen, sonst könnte ich das steuern. Das liegt also nicht an zuwenig Trinken (ich habe da oben unstillbaren Durst) oder Alkohol, wie von rumpelstil beschrieben. Magenprobleme habe ich sonst auch keine.

                        Dies dürfte der Grund sein, warum ich nie gerne in den Bergen war (Motorradfahrer), Symptome selbst in den Vogesen bei ständigem hoch und runter bekam (nach drei Tagen meist Zusammenbruch mit Übelkeit und Husten) und nicht gerne fliege. Auch beim Fliegen treten ja Belastungen der mittleren Höhe auf. Erste Veränderungen merke ich übrigens schon ab 700 Metern. Seegang macht mir dagegen nichts aus.
                        Zuletzt geändert von Torres; 11.10.2015, 07:31.
                        Oha.
                        (Norddeutsche Panikattacke)

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                        • TilmannG
                          Fuchs
                          • 29.10.2013
                          • 1334
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                          Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                          ...
                          Nita,
                          die schon mal auf knapp 4000m ein Lungenödem entwickelte, aber auch nach normaler Akklimatisation 2000m höher keine Probleme hatte.
                          Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                          OT:

                          Wie haste denn das geschafft?
                          Von Nita weiss ichs nicht, aber von mir:
                          Skitour auf Dufour/Monte Rosa, einen Monat vorher 10 Tage Skitour in Kurdistan, Schlafhöhe 1800m, Gipfel bis 4000m.
                          Eine Nacht in Grächen auf 1800 und eine auf 2800m in der verbrauchten Luft der raumklimatisch fehlkonstruierten neuen Monte-Rosa Hütte. Schöne Tour über Silbersattel in tiefem Pulver, lange auf dem Gipfel 4600m gehockt, da Stau an den Fixseilen. Alles völlig unproblematisch und in bester Verfassung.
                          Nach einer weiteren Hüttennacht dann über Grenzgletscher Richtung Signalkuppe. Bereits frühzeitig markante Leistungsprobleme, es ging einfach nur mühsam vorwärts. Eklatante Fehleinschätzungen gemacht: nicht angeseilt und der vorhandenen Spur gefolgt, die viel zu dicht unter den Seracs der Lsykamm-NO angelegt war. Oben (Colle Gnifetti 4450m) dann völliger Leistungseinbruch, habe kaum noch einen Schritt vor den anderen bekommen. Endlich Hirn eingeschaltet und sofort abgefahren. Sofortige Besserung bei Hütte, Abfahrt Richtung Gornerschlucht, die aber nicht mehr passierbar war, also Gegenanstieg zu Fuss zur Umgehung der selbigen, bereits wieder in halbwegs normaler Verfassung. Im Tal dann schnelle Erfholung und nach einem Ruhetag weiter Touren gemacht.
                          Einen derartigen Leistungsabfall gibt es bei mir sonst nicht, die Atmung war sehr flach und mühsam, aber nur wenig Husten.
                          Dank der schnellen Abfahrt ging das ganze halt gut aus.

                          Zitat aus der oben verlinkten pdf:
                          ...HAPE, das Höhenlungenödem, kommt vornehmlich in Höhen zwischen
                          2000 und 6000 m vor. Zwei Drittel aller HAPE-Fälle ereignen sich zwischen
                          3000 und 4500 m Seehöhe. HAPE ist die häufigste Todesursache der
                          Akuten Höhenkrankheit.
                          HAPE beginnt oft charakteristischerweise in der zweiten Nacht in einer neuen
                          Höhe bzw. in der vierten Nacht oberhalb von etwa 2500 m Seehöhe und kann
                          völlig unabhängig von AMS und HACE auftreten...


                          Vielleicht doch zurück auf Start:
                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                          ...
                          Kostenlose und fundierte Information gibt es hier beim Facharzt: http://www.franzberghold.at/fachinformationen.php
                          Macht euch die Mühe und arbeitet es durch, so schwer ist es nicht.
                          Forenberatung hilft hier nicht weiter, ist mindestend lückenhaft, meistens mit eklatanten Fehlern und letzten Endes gefährlich.
                          ...
                          Grüße von Tilmann
                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          • Der Biber
                            Dauerbesucher
                            • 21.01.2008
                            • 807
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                            Hallo und vielen Dank für Eure Beiträge.
                            Genau so hab ich mir das vorgestellt, mit Erfahrungen von anderen Personen und mit dem Hinweis auf die medizinische Fachliteratur... das werde ich mir mal durchlesen. Vielen Dank TilmannG !

                            Man sieht, daß jeder anders reagiert.

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                            • Nita
                              Fuchs
                              • 11.07.2008
                              • 1722
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                              Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                              OT:

                              Wie haste denn das geschafft?
                              Klassisch - genauso:

                              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                              Zitat aus der oben verlinkten pdf:
                              ...HAPE, das Höhenlungenödem, kommt vornehmlich in Höhen zwischen
                              2000 und 6000 m vor. Zwei Drittel aller HAPE-Fälle ereignen sich zwischen
                              3000 und 4500 m Seehöhe. HAPE ist die häufigste Todesursache der
                              Akuten Höhenkrankheit.
                              HAPE beginnt oft charakteristischerweise in der zweiten Nacht in einer neuen
                              Höhe bzw. in der vierten Nacht oberhalb von etwa 2500 m Seehöhe und kann
                              völlig unabhängig von AMS und HACE auftreten...
                              Schlafhöhe 60m -> 1400m -> 2 x 3800m. Im Aufstieg (zu Fuß) und am ersten Tag alles bestens. In der zweiten Nacht mit Luftnot aufgewacht - Oberkörper hochgelagert, wieder eingeschlafen, am Morgen Luftnot bei minimalsten Bewegungen (anziehen, essen, Schuhe zubinden etc.) und Pulsanstieg über ca. 30 Schläge/min. Abgestiegen selbst, unten wieder fit gewesen.

                              PS Habe mal gelesen, dass unter denen, die von 0m auf 3000m steigen ein Drittel (!) Rasselgeräusche in der Lunge hat - einem (beginnenden) Lungenödem entsprechend. So selten ist es also nicht (wenn auch nicht immer apparent). Quelle: Bexmed Handbuch, ich glaube von 2011.
                              Zuletzt geändert von Nita; 11.10.2015, 17:53.
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                                #16
                                AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                                Also in der ersten Nacht auf 3800 hast Du die Probleme bekommen? Ich kann nur spekulieren, aber man sagt, dass für die Akkli erst Schlafhöhen ab 2000 M relevant (hilfreich) sind, könnte also sein, dass Du völlig unakklimatisiert auf 3800 geschlafen hast. Muss aber nicht unbedingt was passieren, kann.....Freut mich, dass alles gut gegangen ist.


                                edit: abgesehen vom Puls und Atemnot, wurde bei Dir unten das Ödem überhaupt diagnostiziert oder hast Du es dir selber zusammengereimt? So was muss man behandeln, oder?
                                "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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                                  #17
                                  AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                                  Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                  Also in der ersten Nacht auf 3800 hast Du die Probleme bekommen?
                                  in der zweiten, einen (also den zweiten) Tag saßen wir dort oben wetterbedingt fest.

                                  Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                  könnte also sein, dass Du völlig unakklimatisiert auf 3800 geschlafen hast. Muss aber nicht unbedingt was passieren, kann.....Freut mich, dass alles gut gegangen ist.
                                  Genauso war es. Etwas über 3000 vertrage ich am ersten Tag problemlos, danach muss ich mich akklimatisieren. Ist sehr individuell, man muss es nur wissen.

                                  Zitat von Vegareve Beitrag anzeigen
                                  edit: abgesehen vom Puls und Atemnot, wurde bei Dir unten das Ödem überhaupt diagnostiziert oder hast Du es dir selber zusammengereimt? So was muss man behandeln, oder?
                                  Einer weiteren Diagnostik als Atemnot in Ruhe und Pulsanstieg in Ruhe, insbesondere nachdem man 36h lang beschwerdefrei war, bedarf HAPE nicht. Leistungsabfall als Leitsymptom wäre auch da gewesen, aber es ging zum Glück nur runter. Einen Stethoskop hatte ich nicht bei (wäre aber interessant gewesen). Habe später bei Gelegenheit einen auf Höhenkrankheit spezialisierten Kollegen angesprochen, für ihn war die Sache auch klar.

                                  Behandeln muss man nur schwere Formen, bei leichteren ist ein Abstieg oft für eine "Wunderheilung" ausreichend. Wichtig ist nur, wie ich oben geschrieben habe, die Symptome richtig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
                                  Für die höheren Berge habe ich inzwischen Notfallmedikamente bei.
                                  Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen etc. in der Höhe sind mir übrigens nur theoretisch bekannt.
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                                    #18
                                    AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                                    Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                                    Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen etc. in der Höhe sind mir übrigens nur theoretisch bekannt.
                                    Das habe ich oft genug experimentiert, aber nur von kurzer Dauer, niedriger Intensität (mit einer Ausnahme, wo ich prompt prophylaktisch einen Diamox geschluckt habe, denn Abstieg in der Nacht wäre dort eine schlechte Idee gewesen) und eigentlich nie in der Nacht. Unruhig schlafen und leicht erhöhten Puls auf, sagen wir mal, 3400 m, ist für mich noch normal=ok .
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                                      #19
                                      AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                                      Zitat von Der Biber Beitrag anzeigen
                                      ... mit dem Hinweis auf die medizinische Fachliteratur... das werde ich mir mal durchlesen. Vielen Dank TilmannG !
                                      Für die Alpen ist das pdf schlichtweg Overkill. Wer ein Handbuch für Expeditionen benötigt und dann Diamox etc. als Standard mitnimmt und am Ende prophylaktisch schluckt um in den Alpen 4000er besteigen zu können sollte etwas an seiner Tourenplanung feilschen und nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen.


                                      Wenn Du beachtest dass der Körper sich erst ab rund 2500m akklimatisiertechnisch bewegt (sprich anpasst) und Du die Schlafhöhen dann nicht ruckweise in grossen Sprüngen (1000m plus) verlegst hast Du schon das meiste erledigt was beachtet werden kann. Dazu noch (wenn machbar) vor dem Übernachten über die Schlafhöhe einige hundert Meter aufsteigen, auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten und ebenfalls wenn machbar sich am Schlafplatz nicht gleich hinsetzen/hinlegen sondern möglichst lange ohne Belastung leicht bewegen, dann ist schon viel erreicht. Sollten sich Symptome herausbilden (Übelkeit, Kopfweh, Schwindel) nicht weiter aufsteigen sondern dort verweilen oder im schwereren Fällen absteigen.

                                      Mit der Taktik erste Nacht auf 2500m-3000m Schlafhöhe, dann die zweite Nacht auf 3000-3600m (je nach Höhe der ersten Nacht -> 600m nach oben sind ok, darüber wird es kritischer) ist eigentlich jeder Gipfel in den Alpen anschliessend machbar, auch ohne Diamox.
                                      Wenn Du (wie ich denke) aus Deutschland ins Wallis reist ist die beste Variante eine Anfahrt am Freitag mit Übernachtung auf dem Furkapass (knapp unter 2500m), dann Sa-So zur Hütte und So Gipfel und Abstieg. Die meisten Hütten liegen hierzu in der passenden Höhenlage von rund 3000m. Richtig abschiessen kann man sich (wenn ich nicht eine Ecke vergessen habe) eigentlich nur im Monte-Rosa-Massiv (Gnifetti, Margherita, nebendran noch Klein Matterhorn , Sella,..), rund um den Mont Blanc (Gouter, Ebene bei der Midi und das Geant-Becken) und an der Bernina (Marco e Rossa).


                                      @Tillmann:
                                      ohne ärztliche Konsultation gleich auf ein HAPE zu urteilen weil oben der Saft ausgeht ist imo eine ziemlich gewagte Interpretation. Ohne Akklimatisierung am ersten Tag 1800Hm rauf und runter geht in die Knochen und dann am zweiten Tag wieder 1700m sich hochschleppen fördert auch nicht gerade das Wohlbefinden. Da bleibt man dann schon einmal liegen, vor allem weil rein physikalisch die Höhe die Leistungsfähigkeit schmälert. Ohne echte Symptome (anhaltender Husten, Atemnot, rasselnde Lunge) würde ich hier darauf tippen dass schlichtweg die Kondition zu Ende war und kein Lungenödem vorlag. Dass es Dir weiter unten wieder besser ging ist auch kein Nachweis eines Ödems (denn das braucht eine Weile bis die Flüssigkeit wieder weg ist) sondern nur das was jeder erlebt wenn er absteigt: Mehr Sauerstoff, die Leistungsfähigkeit steigt wieder.
                                      Zuletzt geändert von Becks; 12.10.2015, 09:15.
                                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                        #20
                                        AW: Höhenkrankheit... Wie wirkt sie sich aus ?

                                        Spannendes Thema. Ich fliege in 3 Wochen nach Nepal und werde im Verlauf der 3-wöchigen Tour auf 5.100m kommen. Bin sehr gespannt wie ich es vertrage. Habe nicht viel Erfahrung mit Höhe, bisher zu Fuß mehrfach die 3.000er Marke gestreift bzw. überschritten und in Frankreich bis auf 3.600m mit Gondel/Lift gewesen. Glücklicherweise ist im Himalaya die Akklimatisierung eher einfach da man erstmal 2 Wochen stetig bergauf läuft bis man die 5.000m+ erreicht. Sollte dann schon passen. Alles schön langsam angehen. Viel trinken (kein Alkohol). Vor dem Ausruhen am Abend noch bisschen leichte Bewegung. Viel trinken. Evtl nochmal bisschen höher steigen und dann umkehren. Viel trinken.

                                        Noch ne Frage zu Medikamenten:
                                        Mir ist klar dass es kein Medikament gibt um Höhenkrankheit zu verhindern und man einfach den Körper daran gewöhnen sollte. Trotzdem würde ich gerne eine Reiseapotheke mitnehmen die im Fall der Fälle die Symptome soweit lindert dass man sicher in tiefere Gegenden kommt. Habe vom Arzt ein Rezept für Diamox (und nochwas mit D...) bekommen, möchte das aber nur im absoluten Notfall benutzen. Was ist noch zu empfehlen und was wäre vielleicht sogar kontraproduktiv?

                                        edit:
                                        Hab bezüglich der Medikamente gerade das entsprechende Kapitel im verlinkten PDF gesehen. Geht aber arg in Richtung Expedition. Ich habe nicht vor auf einer Trekking-Tour einen Überdrucksack mitzunehmen, wir sind nur 3-4 Tage über 4.000m, der Abstieg ist eigentlich immer möglich.
                                        Zuletzt geändert von moeTi; 12.10.2015, 10:06.
                                        http://www.outdoorlogbuch.de

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