Große Schottlandwanderung im März

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  • arnadil
    Neu im Forum
    • 21.09.2015
    • 4
    • Privat

    • Meine Reisen

    Große Schottlandwanderung im März

    Hallo liebe Mitforisten!

    Ich freue mich nach der spannenden Lektüre, in diesem Forum nun auch als neues Mitglied aktiv zu werden. Und habe direkt ein Anliegen: Ich bin spontan auf die Idee verfallen, die drei Monate zwischen zwei Jobs (Februar, März, April 2016) zu nutzen, um (neben einigen organisatorischen Dingen) einen größeren Wanderurlaub einzubauen. Um wirklich ein kleines "Aussteiger"-Gefühl zu bekommen und um endlich mal Zeit zu finden, fokussierter und produktiver zu schreiben, dachte ich an eine Tour von ca. 4 bis 5 Wochen.
    Der erste Gedanke war also, dass wildcampen möglich sein sollte, weil das ansonsten bei solchen Zeiträumen wirklich teuer werden dürfte und weil ich es einsam in der Natur liebe (und pfleglich mit selbiger umgehe). Der zweite Gedanke war, dass Skandinavien (Wanderung Richtung Nordkap) wegen Schnee und Dunkelheit eher rausfällt. Also kam ich auf Schottland, wo ich aber außer in Glasgow noch nie war.

    Ich habe mich nun ein wenig informiert und mir erste Gedanken gemacht, aber wäre sehr dankbar für Routenvorschläge und v.a. auch für wichtige Hinweise zu Dingen, die man zu dieser Jahreszeit (und allgemein) in Schottland beachten sollte. Aber erst einmal zu mir, damit ihr wisst, was ich anstrebe:
    Ich (m, 30 J.) bin trekkingmäßig nicht allzu erfahren, aber konditions- und willensstark. Meine bisherigen Touren waren eine Woche mit dem Kanu in Schweden, mit Fahrrad und Zelt über die Alpen und kleinere Wanderungen in deutschen Mittelgebirgen, in den Alpen und in Schweden. Meine Trekkingausrüstung ist, denke ich, auf gutem Niveau und würde für diese Reise dann noch einmal aufgestockt, v.a. was Wetter- und Kältefestigkeit angeht.


    Was schwebt mir also vor?

    Ich dachte, dass ich den West Highland Way und dann den Great Glen Way laufe. Das scheint mir eine sehenswerte Strecke zu sein, die max. 20 entspannte Wandertage in Anspruch nehmen sollte. Ist das mit Wildcampen (noch) machbar und empfehlenswert dort? Und ist der Weg im März im Regelfall bereits schneefrei - auch auf den Gipfeln (v.a. Ben Nevis)? Mit welchen Nachttemperaturen würdet ihr so rechnen?

    Was mich etwas stört, ist, dass bei aller Schönheit der Highlands so gar keine Meeresküstenwege dabei sind. Also habe ich ein wenig geschaut und der Skye Trail würde das vermutlich toll ausgleichen. Aber ich würde nur im Zweifelsfall größere Strecken mit Zug oder Bus zurücklegen wollen und sehe keine direkte Wanderverbindung zwischen diesen Wegen. Habt ihr also Ideen für eine schöne, landschaftlich beeindruckende Route? (Es darf/soll ruhig einsam sein, solange man sich ab und an verpflegen kann, und ich bin auch für andere Vorschläge sehr offen.)


    Unabhängig von der Route: Gibt es Dinge, die man eurer Meinung nach beachten sollte? Wegen der Jahreszeit bspw.? Wie lange bleibt es im März hell? Oder ansonsten beim Wandern in Schottland?

    Danke schonmal!

  • inselaffe
    Fuchs
    • 23.06.2014
    • 1716
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Große Schottlandwanderung im März

    Nur mal ganz grob: März heißt hier oben recht warscheinlich auch noch Schnee und nicht unbedingt warm. Wenn du Glück hast, liegt in den tieferen Lagen nichts mehr, dafür kanns dann aber gut windig sein, mit hoher Luftfeuchte und Regen knapp über Null.

    Nur so als Vorwarnung. Muss nicht so eintreten, das Wetter ist sehr wechselhaft. Kann auch schön und eher trocken sein. muss aber nicht und wird es wahrscheinlich auch eher nicht.

    Der Skye Trail ist vor allem im nördlichen Teil auf dem Trotternish sehr ausgesetzt!

    Ansonsten bieten WHW und GGW auf jeden Fall eine gute Infrastruktur für Einsteiger was Öffis und Nachkaufen, Pubs und Übernachtungsmöglichkeiten angeht. Es ist im März auch fast nichts los.

    Wenn man also damit leben kann, dass man immer sehr zivilisationsnah unterwegs ist und nur an einigen wenigen Stellen wirklich das Gefühl hat, in der Pampa zu stehen, kann ich beide uneingeschränkt empfehlen, ja, würde als Anfänger und dazu noch in der Jahreszeit sogar fast dazu raten. Von Experimenten ist abzusehen, ebenfalls das Erklimmen von Munros ohne passende Ausrüstung. Steigeisen und Pickel sind Pflicht, Lawinen häufig. Angesichts jährlich zweistelliger Zahlen an Lawinentoten ist Vorsicht geboten. Die kleinen Hügel haben es in sich.

    Wenn man weiß, was einen erwarten kann, aber eine sehr schöne Destination.

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    • arnadil
      Neu im Forum
      • 21.09.2015
      • 4
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Große Schottlandwanderung im März

      Cool, vielen Dank schon mal!!!

      Das Gefühl, in der Pampa zu stehen, hätte ich schon gerne, v.a. nachts beim Campen. Irgendwelche gefährlichen Experimente mache ich allerdings gewiss nicht. (Ich kannte in meiner Kindheit Leute von der Bergrettung in Tirol und weiß noch, wie die über unerfahrene Touristen, die meinen eine Gefahr einschätzen zu können, geflucht haben.)

      Wegen des Wetters: Also Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt stören mich nicht per se. Ich will ja irgendwie die für mich extreme Outdoorerfahrung. Ein wenig unwirtlich darf es also durchaus sein. Aber es sollte halt so wenig Schnee liegen, dass man das Zelt noch problemlos hinstellen kann. Und auch ohne Bergsteigerausrüstung würde ich natürlich gerne die landschaftlichen Highlights sehen können. Kann man also trotzdem gut wandern, auch auf den Ben Nevis? Oder muss ich mir das wie in den Alpen vorstellen, wo zu der Zeit eher Skifahren angebracht wäre, weil man im Schnee versinkt?


      Wegen der Route: Was meinst du damit, dass der Skye Trail ausgesetzt ist?

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      • inselaffe
        Fuchs
        • 23.06.2014
        • 1716
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Große Schottlandwanderung im März

        Das hört sich ja schonmal nicht schlecht an, also kannst du dir vorstellen, was dich erwartet.

        Ich tendiere anfangs immer zu er mahnenden Worten und du wärst auch nicht der erste, der sich dem Terrain geschlagen geben würde, nicht nur um die Zeit.

        Ausgesetzt ist der Trotternisch teilweise, weil es ein Gratweg ist, geht hin und wieder an der Seite gut runter. Kritisch ist auch die exponierte Lage, nichts drum herum, was die Winde und das Wetter vom Atlantik bremsen könnte, mal abgesehen von den 1-2 Hügeketten der außeren Hebriden. Das heißt, wenn Wetter kommt, dann trifft dich das unvermindert mit allem, was es zu bieten hat.

        Beim WHW und GGW bist du halt nie sehr fern der Zivilisation, kommst durch zahlreiche Dörfer, bist immer mehr oder weniger in der Nähe von Straßen oder der Bahn. Wirklich störend ist das allerdings nicht. Meist siehts du davon nicht allzu viel. Das ist das gute daran. Wildcampen geht auch gut.

        Such mal in Forum hier nach Infos zum WHW. Da gibts jedes Jahr bestimmt 20 Leute, die die gleichen Fragen fragen.
        Zum GGW und Skye Trail gibts auch Massen. Auch Reiseberichte von Skye im frühen Frühjahr.

        Die Suchfunktion hier hat aber manchmal Macken bei der Indexierung, es lohnt sich also zu googlen, dann aber als Seitensuche. Füge deiner Suche einfach das Kriterium siteutdoorseiten.net an und du kriegst nur Treffer hier aus dem Forum.
        Lesestoff für ein paar Tage.

        Wenn du dich da durchgewurstelt hast und noch Fragen bestehen, nur zu.
        (Muss leider gestehen, dass es auf Dauer müßig wird, alles zu wiederholen )

        Kommentar


        • Hebi19
          Erfahren
          • 29.08.2010
          • 299
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Große Schottlandwanderung im März

          Zitat von arnadil Beitrag anzeigen
          Kann man also trotzdem gut wandern, auch auf den Ben Nevis? Oder muss ich mir das wie in den Alpen vorstellen, wo zu der Zeit eher Skifahren angebracht wäre, weil man im Schnee versinkt?
          eher "wie in den Alpen". Ich war dieses Jahr in der ersten Maiwoche am WHW. Der Ben Lomond, also 400m weniger als der Nevis, war ohne Steigeisen oder zumindest Krödel nicht sicher zu machen - und das wie gesagt Anfang Mai!

          In der Nacht vom 30. April auf 1. Mai hatten wir bei Gartness - also noch richtig lowlands - minus 6°C.
          Hat alles den Vorteil, dass keine midges unterwegs sind.

          Aber wie schon geschrieben wurde - das Wetter ist sehr wechselhaft und der Golfstrom lässt einige Kapriolen zu.
          Der Ben Nevis dürfte im März aber schon alpine Erfahrung voraussetzen.

          Grüße
          Martin

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          • Borderli
            Fuchs
            • 08.02.2009
            • 1734
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Große Schottlandwanderung im März

            Wie schon erwähnt: Lass die Füße vom Ben Nevis im März.

            WHW ist eine gute Idee, gerade für den Einstieg, und wenn du dein Zelt nicht an den üblichen Tagesetappenzielen aufbaust, kann es um diese Zeit noch einsam genug sein. Den GGW kenne ich nicht persönlich, dazu schweige ich mich lieber aus.

            Vom Trotternish Ridge bin ich auch schon mal geflüchtet, im Mai, bei Sturm und Hagelkörnern quer. "Einsam" ist Skye sowieso nicht, jedenfalls nicht einsamer als der WHW im März.

            Wenn es wettermäßig passt, kannst du kurzfristig beschließen, den WHW zu verlassen und eigene Wege zu gehen. Im letzten Frühjahr habe ich mich von Bridge of Orchy über das Glen Kinglass und Loch Etive wieder dem Kingshouse Hotel genähert. Vom Kingshouse Hotel kann man, wieder gutes Wetter und auch eine gewisse Leidensfähigkeit was nasse Füße betrifft vorausgesetzt, durchs Rannoch Moor zur Rannoch Station, von dort zur Corrour Station, und wenn man dann noch nicht genug hat, entweder durchs Glen Nevis nach Fort William, oder am Loch Chiarain vorbei nach Kinlochleven (wo dann wieder der WHW wäre) laufen. Bei Schnee oder Dauerregen sollte man das allerdings vermeiden, da ist der gut befestigte WHW den zahllosen Bogholes und brückenlosen Bächen und teilweise verschwundenen Pfaden vorzuziehen...
            Kartenmaterial für das Erstellen von Plan A, Plan B, C usw: www.walkhighlands.co.uk/maps
            Ideen: Hier im Forum.

            Andere mehrtägige Wege findest du bei walkhighlands, auch solche, die z.T. an der Küste entlang führen. Schau dir die Seite doch mal an, und entscheide dann, was du machen willst. Falls du den Arran Coastal Way laufen solltest: Sag mir hinterher, wie es war. Der steht auch noch auf meiner Liste.

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            • oesi

              Fuchs
              • 22.06.2005
              • 1520
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Große Schottlandwanderung im März

              Du könntest sehr gut an den WHW eine Knoydart Durchquerung anschließen. Zu Knoydart gibt es hier massig Reiseberichte. Du kannst von Fort Williams direkt nach Glenfinnan laufen oder auch mit dem Zug fahren. Dort starten die meisten eine Durchquerung. Auf Knoydart kommst du immer wieder an schöne Meeresbuchten.
              Das Praktische ist, dass du dann in Shiel Bride ankommst. Von dort bist du dann auch schnell auf Skye.
              Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.
              (Johann Wolfgang von Goethe)

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              • Eggi
                Erfahren
                • 23.07.2009
                • 226
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Große Schottlandwanderung im März

                Von Fort William könntest du zu Fuß durch das Cona Glen in Richtung Glenfinnan, von wo du durch Knoydart kommst.

                Für Planungen von individuellen Langstreckenwanderungen in Schottland ist dieses Buch sehr hilfreich:
                Scottish Hill Tracks

                Zum Wetter: Du kannst im Frühjahr alles haben. Evtl. hast du auch Glück wie ich vor ein paar Jahren und erwischt bestes Wetter und eine Trockenperiode.
                Nur wo du zu Fuß warst,
                bist du auch wirklich gewesen.
                Johann Wolfgang von Goethe

                Kommentar


                • Rainer Duesmann
                  Fuchs
                  • 31.12.2005
                  • 1642
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Große Schottlandwanderung im März

                  Ganz ehrlich?
                  Ich liebe Schottland, aber eine mehrwöchige Zelt-Tour würde ich dort nie im März machen.
                  Zu der Jahreszeit lieber nach Südeuropa.
                  radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                  • Hunter9000
                    Dauerbesucher
                    • 02.06.2012
                    • 671
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Große Schottlandwanderung im März

                    Du könntest sehr gut an den WHW eine Knoydart Durchquerung anschließen.
                    Davon würde ich im März abraten, gerade als Anfänger!

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                    • codenascher

                      Alter Hase
                      • 30.06.2009
                      • 4977
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Große Schottlandwanderung im März

                      Warum?

                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                      meine Weltkarte

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                      • inselaffe
                        Fuchs
                        • 23.06.2014
                        • 1716
                        • Privat

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                        #12
                        AW: Große Schottlandwanderung im März

                        Wenn man einigermaßen nach Karte navigieren kann, es einem nichts ausmacht, dass der Weg sich immer wieder verliert oder gar nicht bzw nur stellenweise als lose, stark verstreute Kette von Matschlöchern vorhanden ist, nur zu. Wirklich verloren gehen tut man da eher schwierig.

                        Erfahrung beim Furten sollte vllt etwas vorhanden sein, ansonsten halt rantasten und zusätzlich Zeit für Umwege einplanen bzw absolut sicher gehen, dass die Brücken da sind. Hin und wieder verschwindet da mal was über den Winter und wird in der Regel nicht vor April/Mai wieder Instand gesetzt.

                        Solange man das eigene Können nicht maßlos überschätzt, kann man da auch als Anfänger durch kommen. Ist aber in etwa fast doppelt so mühsehlig, wie ein Kartenkilometer auf dem WHW, erst recht wenn man noch nicht das Auge fürs Gelände und die Übung beim Suchen und treffen einer geeigneten Linie hat, vor jedem Schritt erst stochern und testen muss etc.
                        Vgl zwischen einem Kumpel und mir bei der letzten Tour: auf gutem Weg gleichauf, egal ob hoch oder runter, aber je schlechter der Untergrund, desto langsamer wurde er, während ich mehr oder weniger im gleichen Tempo weiter gehen konnte und teilweise fast doppelt so schnell war.


                        Die größten Probleme sehe ich da wirklich bei der Unterschätzung des Geländes und der totalen Überschätzung der machbaren Kartenkilometer pro Tag in der Plaungsphase.

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                        • Eggi
                          Erfahren
                          • 23.07.2009
                          • 226
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Große Schottlandwanderung im März

                          Erste Erfahrungen hat er ja dann auf dem WHW gemacht.
                          Wenn das Wetter mitspielt und er es sich zutraut, finde ich jetzt Knoydart nicht zu extrem. Und Ausweichrouten gibt es ja auch. Strathan/Straße, Inverie/Boot, Kinlochhourn/Straße... auch wenn in Strathan und Kinlochhourn es schwer wird, per Anhalter wegzukommen, hat man zumindest erstmal wieder festen Untergrund.
                          Nur wo du zu Fuß warst,
                          bist du auch wirklich gewesen.
                          Johann Wolfgang von Goethe

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                          • Schlammschnecke
                            Erfahren
                            • 28.08.2012
                            • 373
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Große Schottlandwanderung im März

                            Hm,
                            also ich fürchte, wer Skandinavien im März ausschließt, wegen "wegen Schnee und Dunkelheit", der wird vermutlich auch in Schottland nicht wirklich glücklich. Außer vielleicht auf zivilisationsnahen Routen, wo man jeden Abend in den Pub gehen kann.
                            Sonnenuntergang am 15. März:
                            Jokkmokk: 17:42 Uhr
                            Inverness: 18:21 Uhr
                            Caelum crebris imbribus ac nebulis foedum - Das Klima ist durch die häufigen Regenfälle und Nebel widerlich
                            Tacitus (über das Wetter in Britannien)

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                            • arnadil
                              Neu im Forum
                              • 21.09.2015
                              • 4
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Große Schottlandwanderung im März

                              Wow, danke euch allen für all die Antworten und Hinweise! (Die Googlesuche ist echt hilfreich!)

                              Also Skandinavien scheint mir einfach leichtsinnig, wenn man ungeübt in längeren Wintertouren ist. Das mit der Dunkelheit ist vor allem deshalb ein Argument, weil ich gerne eine abgeschlossene Strecke laufen würde (bspw. zum Nordkapp) und die Tagesleistung eben deutlich niedriger sein dürfte. Aber das Hauptargument ist die Kälte und die scheint mir einen erheblichen Unterschied auszumachen. Ich habe bei Schottland nach allem, was ich lese, keine Angst, dass ich mir Erfrierungen holen werde. Oder anders gesagt: Ich hoffe, dass ich den schottischen Witterungsverhältnisse mit meinen Winterkenntnissen aus Deutschland und der gebotenen Vorsicht besser begegnen kann als den mittel- und nordskandinavischen.
                              Aber mittlerweile bin ich auch einfach angefixt von Schottland.

                              Nach dem, was ich hier gelesen habe, scheint mir Folgendes (vorbehaltlich meiner Detailplanung, die einen großzügigen Zeitpuffer bekommen soll) eine gute Idee zu sein: Erst der WHW, dann je nach bisherigen Erfahrungen in Bezug auf meine Fähigkeiten Knoydart (das sieht super aus!) und vielleicht noch übersetzen auf die Isle of Skye und dort den Trail laufen oder einfach den GGW. So bin ich flexibel und kann die Ansprüche steigern und senken, je nach Stimmung, Wetter und gemachten Erfahrungen.
                              Stand jetzt sind Karten-Lesen, Furten etc. nichts, was mich abhält. Im Kartenlesen bin ich recht gut und einen Kompass zu nutzen weiß ich auch (und werde vorher mit Youtube, Büchern und Co. schon hinreichend Kenntnisse auffrischen können) und unwegsame Natur reizt mich ja gerade (da suche ich auch gerne Umwege, bin langsamer und/oder erwerbe vorher noch ein wenig Wissen), solange es nicht leichtsinnig/wirklich gefährlich ist.

                              Wegen der Besteigung des Nevis: Wisst ihr, ob man vor Ort einen Reiseführer anwerben könnte oder so? Das würde mich (auch mit Steigeisen und co.) schon sehr reizen, aber eben nicht ohne professionelle Anleitung, die die Gefahr einschätzen kann.

                              PS: Morgen kann ich ein paar Bücher abholen und damit mal weiterplanen. Mal schauen...!

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                              • Borderli
                                Fuchs
                                • 08.02.2009
                                • 1734
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Große Schottlandwanderung im März

                                Knoydart ist schon schön, keine Frage, aber es kann sehr mühselig sein, seinen Weg zwischen den vielen Schlammlöchern zu suchen. Und die sind immer schön getarnt; man muss erst einmal ein Auge für "gutes Gras" und "Sch**ßgras" bekommen. Bist du unempfindlich, was nasse Füße angeht? Dann nur zu. Aber denke daran, dass es um Ausstiegsmöglichkeiten auf dem Weg von Glenfinnan nach Shiel Bridge eher schlecht bestellt ist. Wenn du Pech hast, stürmt es in Inverie und nicht mal mit dem Boot kommst du weg... Und im März ist auf den ohnehin sehr ruhigen Straßen bei Strathan und Kinlochhourn erst recht nichts los.
                                Aber wenn das Wetter mitspielt, und deine Laune gut bleibt, ist es ein tolles Erlebnis. Schöner als Skye allemal (aber ich gehöre zu den Leuten, die auf Skye nicht mal tot überm Zaun hängen wollen...).

                                Packe auf alle Fälle Gamaschen und Trekkingstöcke ein. Letztere brauchst du, um dich im Sumpf voran zu tasten. Vor allem in den "Sümpfen von Carnoch". Die sind richtig nett.

                                Wenn du so viel Zeit hast, solltest du dir wirklich ein paar Möglichkeiten offen halten. Dein erstes größeres Ziel ist Fort William - von dort aus ist es nicht weit nach Skye (Citylink fährt mehrmals täglich nach Uig), nach Glenfinnan, oder auch in Richtung Rannoch etc. Falls dir Wanderkarten fehlen, kannst du sie dort kaufen.

                                Warum Ben Nevis? Es gibt schönere Berge. Oft genug ist der Gipfel sowieso in Wolken, dann hast du nicht mal eine Aussicht. Wegen Guides: Ich würde im Hostel fragen (SYHA Glen Nevis, direkt gegenüber der Brücke, an der einer der Wege auf den Ben Nevis losgeht). Vielleicht können die Mitarbeiter dort dir weiterhelfen. Vielleicht ist das Wetter aber auch so grottig, dass sich die Frage erst gar nicht stellt.

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                                • codenascher

                                  Alter Hase
                                  • 30.06.2009
                                  • 4977
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                                  #17
                                  AW: Große Schottlandwanderung im März

                                  Ben Nevis sicherlich wie immer: Großbritanniens höchster

                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                  • arnadil
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                                    • 21.09.2015
                                    • 4
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                                    #18
                                    AW: Große Schottlandwanderung im März

                                    Ja, das ist die Begründung. Aber es muss nicht zwingend der Ben Nevis sein. Der Blick soll beeindruckend sein, wenn er frei ist. Das dürfte für andere Berge aber auch gelten und da bin ich offen. Mich reizt aber auch die Bergsteig- und Klettererfahrung. Auch da muss es nicht zwingend der Ben Nevis sein. Der ist mir eben bisher ins Auge gesprungen und wird oft erwähnt.

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                                    • codenascher

                                      Alter Hase
                                      • 30.06.2009
                                      • 4977
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Große Schottlandwanderung im März

                                      Bergsteig und Klettererfahrung wirst du zumindest auf der Normalroute lt. Stimmen im Netz kaum haben. Ich hasse es zwar nicht selbst erlebtes niederzuschreiben, aber die Erfahrung werde ich dennoch sicherlich haben.

                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                      • inselaffe
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                                        • 23.06.2014
                                        • 1716
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                                        #20
                                        AW: Große Schottlandwanderung im März

                                        Kann ich bestätigen, aus eigener Erfahrung. Der Weg ist weder besonders steil noch irgendwie ausgesetzt, im Sommer auch mit problemlos mit Trailrunnern machbar. Bei geschlossener Schneedecke und Eis (was gerne mal vorkommt) ist man aber ohne Eisen am Fuß dennoch recht gefährlich unterwegs.

                                        Für Pickel und Eisen gibts sicherlich nen Verleih. Die Ecke ist immerhin eins der Eis- und Mixedkletter-Eldorados der UK.
                                        Musst du mal etwas suchen. Nen Tipp hab ich leider nicht.

                                        Normalweg sind knapp 1300m hoch und wieder runter auf etwa 15km. Dauert dann mit kurzer Pause irgendwo um die 6 bis 8 Stunden, wenn man sich nicht hetzt und hier und da noch für Fotos anhält. Verlaufen ist auch im Winter schwer. Es gehen viele hoch und der eigentlich immer gut zu sehen, es sei denn es ist Waschküche angesagt und hat grad frisch gescheit. Dann würd ich aber auch nicht hoch. Oben in der Suppe stehen hat jetzt nicht den Reiz.
                                        Muss man aber eh spontan vorort entscheiden. Zwei drittel des Jahres ist der Gipfel eh verhüllt. Beinn Nibheis kann vielseitig übersetzt werden, vom hohen, höchsten, gefährlichen oder gar hinterhältig trügerischen Berg bis hin zum Wolkenberg.
                                        Zuletzt geändert von inselaffe; 22.09.2015, 22:22.

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