[DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 2015

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  • sebastian75
    Erfahren
    • 27.08.2007
    • 280

    • Meine Reisen

    [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 2015

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Dänemark
    Reisezeitraum: Juni 2015
    Region: Nordeuropa



    Vestkyststien – Nordseeküstenradweg – North sea cycle route



    Prolog:


    Auf unserer großen Ostsee Runde im letzten Jahr hatten wir das Glück einen Dänemark Radtour Profi zu treffen.

    Henning und sein Hund Felix reisen permanent mit dem Fahrrad durch Dänemark und leben so permanent in der Natur. Henning hat uns von dem Vestkyststien vorgeschwärmt, von der Nordsee, den tollen Sheltern und der wilden Küste.. Als wir dann eingeladen werden eine Woche Urlaub auf Amrum zu verbringen errinnern wir uns an diesen Moment.

    Wenn wir eh schon im Norden sind können wir auch direkt mit dem Rad anreisen. Wir beschließen also von Skagen bis Amrum auf dem Vestkyststien zu radeln.

    Anreise:


    Bis zum nördlichsten Punkt Dänemarks sind es aus dem Rheinland etliche Stunden Zugfahrt und so haben wir einen kompletten Anreise-Tag eingeplant.
    Unser Plan war es den Tag noch zu arbeiten, gemütlich zu packen und dann nachts im Zug zu schlafen.

    Wir Radeln also um Mitternacht schon etwas müde durch das dunkle Köln zum Hauptbahnhof. Der Bahnsteig wird von sehr müden Fussballfans bevölkert, die in Köln der DFB Elf beim Freundschaftsspiel zugucken durften. Der Zug nach Hamburg sollte eigentlich um 1 Uhr abfahren. Doch eine lustige Durchsage informiert uns, dass der Zug wegen „Schnee und Eis“ verspätet losfahren wird. Trotz der lauwarmen Juni-Nacht scheint sich viel Schnee auf den Gleisen festgesetzt zu haben, denn wir fahren erst um 2:10 Uhr los.

    Wir sind inzwischen total müde, da trifft uns die nächste Überraschung: Als wir die Fahrräder im Fahrradabteil abstellen und eigentlich nur unsere Lenkertaschen mitnehmen wollen werden wir vom DB Sicherheitsdienst angesprochen.
    O-Ton: „Es befindet sich eine Bande von Taschendieben im Zug. Lassen Sie keine Wertsachen unbeaufsichtigt, schließen Sie die Fahrräder ordentlich ab, SCHLAFEN Sie auf keinen Fall ein! – Wir wissen wer die Diebe sind, aber es besteht ja Beförderungspflicht. Gute Reise.“

    Also dürfen wir alle Taschen vom Rad abbauen und durch den vollen Zug zu unseren Sitzplätzen schleppen. Das Abteil ist auch noch voller Fussballfans und wir belegen alle Hutablagen mit unserem Gelumpe.
    Wir halten uns die erste Zeit krampfhaft wach – als wir Münster passiert haben schläft A. ein. Ich halte mich weiter wach, döse dann aber bei Bremen auch ein.

    Um 6:40 können wir unsere Räder wieder mit komplettem Gepäck beladen und am Hamburger Hauptbahnhof aussteigen. Am Kiosk am Gleis organisiere ich direkt mal ein leckeres Frühstück. Ein heißer Kaffee, belegte Brötchen und Johannisbeeren-Schnecken entschädigen für diesen desaströsen Tourauftakt.
    Bei strahlender Sonne fahren wir mit dem RE weiter nach Flensburg. Die Strecke kennen wir ja inzwischen recht gut uns so können wir getrost etwas Schlaf nachholen.
    Am Gleis in Flensburg treffen wir auf einige Reiseradler die alle in Richtung Norden unterwegs sind und mit uns im Zug nach Kolding sitzen. Die 3. Bahn am heutigen Tag – aber wir haben noch genug Sitzfleisch und der dänische Zug ist auch sehr bequem.
    Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Stadt Kolding. Am Bahnsteig kommen wir mit zwei älteren Damen ins Gespräch, die mit ihren e-Bikes den Ochsenweg absolviert haben.
    Von Kolding aus geht es in 3 Stunden weiter bis nach Aalborg. So langsam verliert das Bahnfahren seinen Reiz. A. schläft einfach die ganze Zeit und ich lese Zeitung.
    Es ist schon Nachmittag als wir Aalborg erreichen. Den kurzen Aufenthalt nutze ich um am Geldautomaten Kronen zu ziehen. Der fünfte Zug an diesem Tag bringt uns nach Frederikshaven. Hier endet auch die von uns vorgebuchte Reise. Wir könnten wir hier aus auch schon mit dem Fahrrad die Ostsee entlang nach Skagen fahren, aber wir entscheiden uns für den kleinen Regionalzug. Also schnell Tickets gekauft und eingestiegen. Nach weiteren 40 Minuten und damit insgesamt 17 Stunden Zugfahrt hält der Zug. Endlich: Skagen.


    Endlich am Ziel


    Reiseelefant

    Wir radeln vom Bahnhof direkt zum Supermarkt und decken uns mit Proviant ein. Den Campingplatz Poul Egg hatte ich via Internet vorreserviert.


    ein netter Campingplatz

    Wir finden den Platz gut und bauen schnell unser Zelt auf. Dann fahren wir nochmal in die Stadt. An den gelben Häusern und den vielen netten Geschäften vorbei geht es zum Hafen.


    Antikes Leuchtfeuer

    Vor dort aus fahren wir immer in Richtung Norden. Als es mit dem Rad nicht mehr weitergeht ketten wir die Räder an und gehen zu Fuß weiter. Vor uns liegt eine Dünenkette aus der immer wieder einzelne Weltkriegsbunker herausragen. Bald erreichen wir den Ostseestrand und folgen diesem weiter nach Norden.


    Die Reste des Atlantikwalls

    Die Landzunge an der Skagerrak und Kattegat zusammenfließen kommt in Sicht. Es ist schon recht spät und so haben wir diesen Ort nun fast für uns alleine.


    Skagerrak und Kattegat

    Wir genießen den Ausblick und freuen uns nun total auf unsere Reise. Als wir zurückgehen werfen wir noch einen wehmütigen Blick zurück auf die Ostsee. Wir werden Sie für diesen Trip nicht wieder zu Gesicht bekommen. Dafür wartet die unbekannte dänische Nordsee darauf von uns entdeckt zu werden.
    Schnell düsen wir zum Zelt zurück und kochen Tortellini mit Sauce. Nach dem Essen ist es zwar schon nach 22 Uhr, aber immer noch Hell.
    Jetzt schlägt meine Stunde- während meine Reisebegleitung, die ja fast die komplette Zugfahrt durchgepennt hat, noch liest kann ich sofort satt und zufrieden einschlafen.
    Zuletzt geändert von sebastian75; 08.09.2015, 21:53.

  • sebastian75
    Erfahren
    • 27.08.2007
    • 280

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

    Tag1:

    Skagen nach Slettingen

    79km


    Vogelalarm weckt uns um 7 Uhr, doch wir drehen uns nochmal gemütlich um und schlafen bis 9 Uhr weiter. In aller Ruhe wird geduscht ehe wir unser Frühstück in der Morgensonne einnehmen.
    Avocado, Ei, Orangenmarmelade und frisch gebrühter Kaffee sind das erste Highlight des Tages.


    so muss ein Morgen beginnen


    Bei der ganzen Hyggeligkeit ist es auch kein Wunder, dass wir erst um 11 Uhr losfahren.
    Kurz geht es nochmal durch Downtown Skagen, ehe wir in die Heide und Dünen abbiegen.


    Hinter Skagen - mit Ostsee

    Kurz blitzt dann doch noch ein letztes Mal die Ostsee auf, dann führt uns der Weg weiter durch die Klitplantage. Wir fahren an einem Schotterweg entlang, der links und rechts von nummerierten Bunkern gesäumt ist. Da würden wir schon gerne wissen was die Dänen hier so am Radweg eingelagert haben.
    Dann erreichen wir schon die riesige Wanderdüne Rabjerg Mile.


    Wanderdüne

    Einige Kilometer weiter nutzen wir die Picknickbänke von Rabjerg Kirke für unsere Mittagsrast. Am Nachbartisch sitzen 4 Damen und lassen sich ihr Picknick schmecken. Auf dem Tisch haben die Dänisch und Norwegisch geflaggt, es wird Weißwein verköstigt und dann steht auch noch eine Flasche Schnaps auf dem Tisch.
    Wir wundern und kurz, halten die Damen aber einfach für gut gelaunte norwegische Touristen.


    Mittagrast an der Kirche

    Als wir weiter fahren kommen uns immer mehr Radfahrer entgegen. Viele in gleichem Outfit, mit geschmückten und geflaggten Bikes. Allen gemein ist die gute Laune und die etwas unsichere Handhabe ihrer Räder. Bald liegt auch der erste Norweger im Straßengraben und schläft in der Mittagssonne.
    Dann wird der Gegenverkehr immer dichter und die Kostümierung immer ausgefallener.

    Als wir uns wieder dem Meer nähern nutzen wir die Gelegenheit für einen kurzen Abstecher zum Strand.


    Skiveren mit Blick auf die Nordsee


    Outdoor und Strandurlaub harmonisch vereint




    Strand bei Skiveren

    Wir erreichen den kleinen Ort Norre Tversted. Trauben von Norwegern auf Rädern belagern jede freie Fläche. Supermärkte, Pizzarien, Cafés.
    Wir fahren schnell weiter und hinter dem Ort biegt der Weg von der Hauptstraße auf einen schmalen Pfad ab. Wie an einer Perlenkette kommen uns jetzt die Norweger entgegen. Der Pfad ist nun gerade breit genug für 2 Räder und ist äußerst kurvig und hügelig. Der Gegenverkehr schafft es leider nicht mehr immer die Spur zu halten und wir entkommen nur knapp einem Frontalaufprall.



    Wir sind froh als der Weg wieder breiter wird und der Wald wieder der übersichtlichen Heide- und Dünenlandschaft weicht. An einer Brücke über einen Fluss lagern weitere Norweger. Es scheint sich um die Nachhut zu handeln. Überall liegen leere Bierdosen und volle Radler herum. Aber die Stimmung ist prächtig.


    Brücker über die Üggerby A


    Lagerplatz der trinkfreudigen Radler

    An der nächsten Engstelle sprechen wir einen der Radler an und kommen ins Gespräch. Der Norweger erzählt uns, dass es eine Norwegische Tradition sei am Wochenende mit seinen Freunden und Kollegen die Fähre nach Hirtshals zu nehmen, sich ein Fahrrad zu leihen und dann im Pulk nach Skagen zu radeln. Wir vermuten, dass der günstige Alkohol den es auf der Fähre zu kaufen gibt ein weiter Motivator ist.
    Wir bekommen jedenfalls auch direkt einige Schlucke Schnaps ausgeschenkt. Unser Gesprächspartner ist schon ziemlich angeschossen. Es ist schon Nachmittag und nur noch 12 km bis Hirtshals. Als wir erzählen, dass wir ins Skagen losgefahren sind fragt er uns wie weit es denn noch sei. Als wir antworten, dass er noch 50km vor sich hat muss er kurz schlucken… 
    Bis Hirtshals fahren wir durch eine Klitplantage mit recht ausgewaschenen Wegen. Wir sind froh recht breite Reifen zu haben.
    Hirtshals ist bald erreicht und präsentiert zuerst seine Fisch-Industrie. Als wir das berühmte Nordsee-Aquarium passieren würde ich am liebsten eine Kulturstopp einlegen, aber das passt gerade einfach nicht in den Zeitplan.
    Am „Husmoderstranden“ neben dem Leuchtturm suchen wir uns eine nette Picknickbank und legen eine Verpflegungspause ein. Pasta Salat und Zimtschnecken. Der vermeintliche Holunderblüten-Apfelsaft entpuppt sich als Sirup. Grandios verkauft, aber dafür haben wir jetzt 6 Liter von dem Zeug vor uns.
    Unser Tagesziel haben wir heute eigentlich bereits erreicht, aber wir haben bei dem tollen Wetter einfach noch Lust uns weitertreiben zu lassen. Der Camping Platz hinter dem Leuchtturm ist eh recht exponiert und eher für motorisierte Camper geeignet.
    Schon in Deutschland hatte ich mir einige Shelter auf die Navi-App im Handy geladen. Den Ersten erreichen wir in der Torby Klitplantage. Der Platz bietet einen Shelter, Feuerstelle, Picknickbänke und Wasser, doch es ist noch zu früh und wir haben noch keine Lust Quartier zu beziehen.
    Wir fahren auf Schotterwegen weiter über Hügel und Felder. Auf einem Feldweg kommen uns plötzlich viele Autos entgegen, die alle von einem Modelflugplatz kommen.
    Wir passieren eine Naturschule und entdecken einen weiteren Shelter dahinter.
    Der Platz ist super und wir entscheiden uns zu bleiben. Vier kleine Schutzhütten sind und eine Feuersteller herum gruppiert. Feuerholz, Wasser und eine Toilette sind ebenfalls vorhanden Hier wollen wir heute bleiben.


    Shelter deluxe

    Wir laden aber erstmal das Gepäck ab und machen mit den nun federleichten Rädern noch einen kleinen Ausflug zum Strand. Wir sind anscheinend nicht ausgelastet.
    Am Strand genießen wir die tolle Abendsonne ehe wir zurück zum Shelter fahren.


    Abends am Strand - nochmal kurz Temperatur vom Meer prüfen


    Skallerup Strand

    Dort kochen wir Kartoffelpüree mit Gartensalat.
    Im Laufe des Abends wird es immer kühler. Wir ziehen Schicht um Schicht an und entfachen auch ein kleines Lagerfeuer. Ein Blick auf den Tacho zeigt, dass die Temperatur auf 6,8°C gefallen ist. Ein deutlicher Kontrast zum warmen Sommertag den wir erleben dürfen.
    So freuen wir uns auf unsere warmen Schlafsäcke, die endlich mal zeigen dürfen was sie können.
    Nachts wachen wir von Stimmen auf, es sind noch Leute angekommen, die einen der Shelter gegenüber belegen. Schon bald prasselt wieder ein Feuer, aber wir bekommen das nur noch peripher mit und schlummern bald wieder.

    Kommentar


    • Lucky24
      Gesperrt
      Anfänger im Forum
      • 10.09.2015
      • 11
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

      Ich bin ja nun neu Hier in den Forum .. was man hier alles tolles sieht .. WOW.
      Klasse Bilder.. War mit Sicherheit ein wunderbare Erlebnis.
      Da wird man glatt neidisch

      Kommentar


      • Sturmkobold
        Erfahren
        • 21.09.2012
        • 109
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

        Sehr schön. Mehr davon . Wir wollen sehr wahrscheinlich 2017 diesen Abschnitt des Nordseeküstenradwegs fahren. Daher freut es mich ganz besonders, nun hier davon lesen zu dürfen. Bin gespannt auf mehr.

        LG

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        • sebastian75
          Erfahren
          • 27.08.2007
          • 280

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

          Zitat von Sturmkobold Beitrag anzeigen
          Wir wollen sehr wahrscheinlich 2017 diesen Abschnitt des Nordseeküstenradwegs fahren.

          Klare Empfehlung. Wobei ich mich nicht entscheiden könnte ob mir Ostsee oder Nordsee besser gefallen haben.

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          • sebastian75
            Erfahren
            • 27.08.2007
            • 280

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

            Tag 2:
            Slettingen nach Sletterstrand
            81km

            Die Sonne scheint in unseren Shelter und weckt uns. Das hatten wir gestern Abend bei der Wahl des Shelters aber auch so eingeplant.
            Schnell ist frischer Kaffee aufgebrüht und ein leckeres Frühstück bereitet. Wir kommen heute sogar recht früh los.


            Morgensonne


            Erstmal Kaffee kochen

            Auf dem Weg nach Lonstrup führt uns der Weg durch eine riesige Ferienhaussiedlung. Lonstrup selber ist ein recht idyllischer Ort mit vielen kleinen Kunstgalerien.
            Wir verlassen den Radweg kurz hinter dem Ort und unternehmen einen kleinen Abstecher zur Marup Kirke. Der Weg geht von Asphalt recht schnell in groben Schotter über. Hier wäre es selbst mit einem Mountainbike kein Vergnügen mehr zu fahren. Es lohnt sich aber trotzdem, denn auf einer Steilklippe warten die Reste der Marup Kirche und des Friedhofs auf uns. Bald wird sich das Meer auch diesen Überbleibseln bemächtigen.


            Friedhof


            Rad und Leuchturm
            In der Ferne sind schon Rubjerg Knude und der Leuchtturm zu erspähen.
            Wir fahren also den knappen Kilometer zurück zur Hauptroute und von dort 2,5km weiter. An einem Parkplatz befindet sich der Abzweig zum Leuchtturm. Wir überlegen kurz die Räder abzustellen und zu laufen, da der Weg zum Leuchtturm wieder sehr sandig und grob geschottert ist. Aber es sind wieder ca. 1km bis zum Ziel. Da erspähen wir die kostenlos bereitstehen „Transit-Räder“ am Parkplatz. Es scheint also erwünscht zu sein zum Leuchtturm zu radeln.


            nur noch ein kleines Stück

            Also nehmen wir den Trail in Angriff. Der Weg wird gerade wohl neu gestaltet und so kommen wir irgendwann vor lauter Sand nicht weiter. Wir stellen also die Räder einfach am Rand ab und laufen das letzte Stückchen.


            Gleich geht nix mehr

            Der Weg führt und nun stiel die Rubjerg Düne hinauf. Zwischen zwei Dünen thront hoch oben über dem Meer der Leuchtturm und trotz den Sandmassen.




            Dünen und Aufwind




            Der Ausblick ist beeindruckend und auch ein wenig surreal. Man wähnt sich fast in einer Wüstenlandschaft. Paraglider reiten auf den Aufwinden an der Küste entlang und bilden hübsche Farbkleckse in der Landschaft.
            Wieder am Parkplatz angekommen hat es sich schon recht stark zugezogen. Das Wetter wirkt trüb und grau und wir vermissen schon den gestrigen Sonnenschein.
            Nach Lokken ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Dort decken wir uns am örtlichen Supermarkt mit einem Leckeren Lunchpacket ein. Wir biegen hinab zum Strand ab und halten an einer Bank neben einer Kaffebude.
            Frischer Kaffee und frischer Fisch stärken und für den ungewöhnlichen Abschnitt der vor uns liegt.
            Die nächsten 15 Kilometer führt und der Weg direkt am Strand durch den Sand. Es fahren auch Autos am Stand entlang und so sind wir guter Dinge, dass wir mit den Rädern auch weiterkommen.


            Mittagspause an der Kaffebud


            Ausblick vom Arbeitsplatz

            Anfangs ist der Untergrund noch recht hart und wir kommen gut voran. Als wir uns immer weiter vom Strandaufgang entfernen wird der Sand stellenweise sehr weich. Man muss aufpassen, dass man nicht stürzt. Ohne ein gewisses Tempo kommt man nicht voran, aber an den weichen Stellen sinkt man ohne Vorwarnung ein und gerät ins Schlingern.
            Dafür entschädigt der tolle Ausblick und das Gefühl der Weite.


            Immer geradeaus



            Nach 5 Kilometern entschließen wir uns aber den Strand bei Gronhoj zu verlassen und über Ingstrupp und Saltum nach Blockhus zu fahren. Wir kommen zu langsam voran und es zieht Regen auf. Da wollen wir ungern noch 10km durch den Sand kriechen.




            Man beachte die Spur im Sand

            Dem Umweg ist zwar fast doppelt so weit, aber gefühlt fliegen wir jetzt über den Asphalt unserem nächsten Ziel entgegen.
            Es fängt zwischendurch ab und zu mal an zu tröpfeln, aber bleibt sonst trocken.
            Blockhus scheint das Touristische Zentrum der Gegend zu sein und so hält uns nichts in der Stadt.
            Wir verlassen den Ort und durchqueren die Blokhus Klintplantage. Mitten im Wald ist ein Wasserhahn installiert und wir können unsere Flaschen auffüllen.


            Hinter Blockhus


            Mal etwas Asphalt zwischen den Plantagen



            Kurz geht es durch Rodhus, dann erreichen wir auch schon Tranum Klintplantage.
            Der Radführer bietet eine Umfahrung an, da der Weg in schlechtem Zustand sein soll. Wir fahren die Orginalroute und können bestätigen, dass man wohl besser die Umleitung fährt. Der Weg führt über grob geschotterte Schneisen durch den Wald. Am Ende der Plantage passieren wir noch einen Schießstand oder Truppenübungsplatz, dann sind wir wieder am Meer.
            Parallel zur Küste führt uns eine besonders steiniger Weg bis nach Sletterstrand.
            Es ist schon recht spät als wir die am Strand liegenden Fischerboote erreichen.


            Sletterstand

            Wir beschließen die Nacht auf Svinklow Campingplatz zu verbringen. Eine brandneue Straße windet sich auf und ab durch die gleichnamige Plantage zum Platz.
            Kurz vor dem Platz wartet eine letzte zweistellige Rampe auf uns, dann haben wir es für heute geschafft.
            Auf der Zeltwiese ist nicht viel los. Ein Festzelt steht verlassen in der Ecke und zwei andere Reiseradler haben ihr Zelt darin aufgebaut.
            Wir suchen und eine schöne Ecke und bauen unsere Behausung auf.


            Unser Nachlager

            Als das Zelt steht fängt es auch an zu regnen, so dass wir uns die Zeit mit Duschen und Kochen vertreiben.
            Abend im Zelt lesen wir noch und zaubern aus dem Camping-Kiosk-Cola und Flachmann-Rum einen leckeren Schlummertrunk während der Regen immer wieder auf das Zelt trommelt.

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            • gargantula
              Erfahren
              • 09.12.2013
              • 222
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

              Ach - das Meer... Wie schön!
              “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

              (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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              • sebastian75
                Erfahren
                • 27.08.2007
                • 280

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                #8
                AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                Zitat von gargantula Beitrag anzeigen
                Ach - das Meer... Wie schön!
                Mehr Meer bei einer Radtour geht auch kaum.

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                • sebastian75
                  Erfahren
                  • 27.08.2007
                  • 280

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                  Tag 3

                  Sletterstrand nach Hanstholm / Febbersted

                  60km


                  Wir werden vom Wind wach, der unser Zelt durchschüttelt. Der Himmel ist strahlend blau, doch der Wind hat merklich aufgefrischt und die Temperaturen sind gesunken.
                  Das Frühstück nehmen wir im Aufenthaltsraum ein und packen schnell zusammen.


                  Abfahrtbereit

                  Der Radweg führt in der Svinklov Klintplantage erstmal bergauf und bringt uns direkt auf Betriebstemperatur. Einen Schotterweg hinab sausen wir nach Grönnestrand. Als wir den Schutz des Waldes verlassen bremst uns der Gegenwind mächtig herunter.


                  Hinab zum Grönnestrand

                  Am Strand macht der Weg eine 180° Kehre und mit Rückenwind geht es zur Kollerup Plantage, in deren Windschatten wir uns wieder in Richtung Westwind vorarbeiten.
                  Am Ende der Plantage wartet eine 9 Kilometer lange, schnurrgerade Straße auf uns. Wir fahren hintereinander, verzweifelt versuchend dem Wind wenig Angriffsfläche zu bieten.
                  Hinter Torup Stenbjerg biegen wie in die Vester Torup Klintplantage ein. Der Wind kann hier nicht seine volle Wucht entfalten und wir kommen wieder etwas schneller voran. An einer windgeschützten Stelle legen wir uns an den Rand der Schotterstraße in die Sonne und tanken während eines kleinen Schläfchens wieder neue Kraft.


                  Hinauf zum Bulbjerg



                  Es geht jetzt immer wieder leicht hinauf bis sich der Wald lichtet und wir den Bulbjerg, eine 47m Erhebung, erspähen. Dort führt uns auch der Radweg hinauf. Dort oben, direkt am Meer, wütet der Wind und wir werden ordentlich durchgepustet.


                  Blick nach Osten


                  Blick nach Westen

                  Auf dem Bulbjerg kann man neben der tollen Aussicht auch alte Bunkeranlagen bestaunen.
                  Eigentlich geht es nun steil bergab, aber der Gegenwind bremst uns leider herunter.
                  Die heutige Route bleibt extrem einsam und führt immer wieder auf Schotterwegen durch Plantagen.
                  Bei einem Hof für Galloway-Rinder kaufen wir noch eine Himbeermarmelade um unseren Proviant aufzubessern, der sich inzwischen stark dem Ende neigt.



                  Im Wald treffen wir auf neu angelegten Radweg, dessen Streckenführung aber nicht mit unserer Karte übereinstimmt. Wir vertrauen der neuen Route, da es so aussieht als könnten wir so einem längeren Stück entlang der Straße entgehen.
                  Unser Vertrauen wird nicht enttäuscht. Die neue Strecke führt uns schnurrgerade durch die Hjardemäl Klintplantage. Als wir den Waldrand erreichen trifft uns der Wand wieder mit voller Wucht. Die nächsten 5km bis Vigso werden wir ohne Deckung angeblasen und der Radweg besteht aus sehr groben Schotter. Das Resultat sind 8km/h Reisegeschwindigkeit, einige Schiebepassagen und etliche Flüche, die der Wind völlig unbeeindruckt hinwegträgt.


                  Auf dem Weg nach Vigso - noch mit gutem Wegbelag


                  Der Ort Visgo besteht nur aus einem Ferienresort, und so lassen wir ihn links liegen und kämpfen uns weiter in Richtung Hanstholm. Bald erreichen wir Febbersted und den dortigen Campingplatz.
                  Wir haben heute keinen Bock mehr und beschließen es für heute gut sein zu lassen.
                  Der Platz ist riesig und eher auf Dauergäste in Wohnwagen ausgelegt, aber wir sind ja flexibel. Da die Gästezahlen noch überschaubar sind haben wir freie Platzwahl Wir stellen unser kleines Zelt also mit Meerblick auf eine kleine Kuppe. Etwas exponiert, aber wenn schon Luxuscamping dann richtig.



                  In unseren Packtaschen befindet sich leider nicht mehr genug Proviant um uns ausgehungerte Radler zu stärken, also schwingen wir uns nochmal auf die Räder und fahren die 5km bis zum Supermarkt nach Hanstholm. Der Ort selber sieht auf den ersten Blick nicht besonders einladend aus, aber vielleicht haben wir auch einfach nur die falschen Ecken gesehen.
                  In einem verlassen aussehenden Einkaufzentrum finden wir einen offenen Supermarkt und bald ist eine komplette Ortlieb Tasche mit Proviant gefüllt.
                  Dank Rückenwind sind wir in Nullkommanix wieder am Campingplatz. In der überdachten Outdoorküche des Platzes kochen wir Burritos und quatschen mit anderen Reiseradlern die inzwischen am Platz eingetroffen sind.









                  Nach einer heißen Dusche ziehen wir uns nochmal warm und uns machen einen Ausflug hinab zum Strand. Die Sonne taucht alles in ein schönes Licht und 2 Kiter nutzen perfekten Bedingungen bis zum letzten Sonnenstrahl aus.
                  Mit der Dämmerung kommt auch die Kälte und wir sind froh über unsere warmen Schlafsäcke.



                  Der Wind dreht nochmal auf und das große Hauszelt ca. 10m in Luv wackelt und quietscht. In der Hoffnung, dass es die Nacht durchhält und nicht in unser Zelt fliegt, schlafen wir friedlich ein.

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                  • sebastian75
                    Erfahren
                    • 27.08.2007
                    • 280

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                    Tag 4

                    Hanstholm Febberstedt nach Lodberg Fyr

                    79km


                    Glück gehabt – wir wachen auf und unser Zelt und das große blaue Hauszelt hinter uns stehen noch. Das unbewohnte Hauszelt sieht ein wenig deformiert aus und der Reisverschluss am Eingang steht komplett offen, aber es hat die Nacht überstanden.
                    Zum Frühstück gibt es frische Brötchen und Zimtschnecken, die wir in der Sonne und bei tollem Meerblick genießen.
                    Bei der Abfahrt fällt uns das Minischwein-Gehege an der Rezeption auf und so verzögert sich unser Aufbruch noch ein wenig.


                    Ich brauche auch ein Minischwein und werde es "Chris P. Bacon" nennen

                    Der Radweg führt nun eigentlich nach Hanstholm, aber das haben wir ja gestern schon „erledigt“. Wir ändern also den Kurs direkt Richtung Süden nach Raehr. Bald erreichen wir die Tved Klitplantage. Dort wurden die Schilder mit der #1 des Vestkyststien überklebt und wir folgen nun offiziell der „Reservatenrouten“. Gestern Abend am Strand hatten wir einen neu angelegten Radweg direkt am Wasser entdeckt, der so nicht in unserer Karte verzeichnet war. Wir vermuten also, dass die Route #1 nun direkt am Meer entlang läuft.



                    Da es aber noch immer sehr stark stürmt grämen wir uns nicht und freuen uns über die abwechslungsreiche Wegführung durch die Plantage und den Windschatten der Bäume. Nach der Plantage führt die Route uns zurück nach Osten um bei Nors wieder in Richtung Westen umzuschwenken.


                    Nors So

                    Entlang den Ufern des Nors So wird es plötzlich wieder ein wenig hügeliger mit leichten Offroad-Passagen, ehe wir am Vandet So wieder auf eine Straße treffen.


                    Vandet So und Straße nach Klitmöller

                    Mit Gegenwind geht es bis hinein nach Klitmöller. Im kleinen Supermarkt in der Stadt kaufen wir ein und stärken uns mit zwei, nach persönlichen Vorliebe zusammengestellten, riesigen gemischten Tüten.
                    Hinter Klintmöller biegen wir in die Nystrup Klitplantage ab. Auf sehr einsamen Pfaden geht es über die Waldwege der Plantage. Einen Aussichtspunkt an der Strecke nutzen wir für unsere Mittagspause.
                    Bei einem Shelter am Waldrand halten wir kurz an und füllen unsere Flaschen auf. Es ist sehr schön hier, aber noch viel zu früh für eine Rast.


                    Torup Shelter

                    Kurz geht es an der Kirche von Torup vorbei ehe wir sofort wieder in der Torup Plantage verschwinden.
                    Hinter der Windmühle führt der Weg wieder nach Westen zur Küste an einer mäßig befahrenen Straße entlang. Schnurgerade führt diese nach Norre Vorupor.



                    Nachdem wir heute fast nur durch den Wald gefahren sind ändert sich jetzt die Landschaft. Wir fahren durch eine wellige Dünenlandschaft und unser Blick kann endlich wieder in die Ferne schweifen.
                    In Stenbjerg mach die Strecke eine seltsame Schleife, die wir einfach durch ein Wohngebiet hindurch abkürzen. Durch die nächste Plantage geht es nach Istrup. Auf der Strecke steht plötzlich am Wegesrand ein Reh mit ihrem Kitz neben uns. Die Mutti verschwindet blitzschnell im Wald während das Kitz sich ins Gras kauert und hofft, dass wir es nicht sehen. Wir verschwinden schnell um es nicht weiter zu stressen.


                    Hvidbjerg Klintplantage

                    In der Hvidbjerg Plantage führt der Weg im wilden Zick-Zack durch den Wald. Irgendwie haben wir den Überblick total verloren und vermuten auch hier einige Streckenänderungen. Bei Svankaer finden wir einen weiteren Shelter. Er liegt auf einer schönen Lichtung. Shelter, Wasser und Toiletten sind vorhanden. Aber es ist erst 16 Uhr und wir haben keine Lust auf der Lichtung abzuhängen.
                    Also fahren wir über die Dörfer mit einigem Seitenwind nach Orum. Eigentlich führt der Weg jetzt an der Straße entlang bis zum Lodbjerg Fyr, wo es auch einen Shelter geben soll. Doch auch hier waren die Wegbauer aktiv und ein nagelneuer Schotterweg führt im wilden Zick-zack durch die Lodbjerg Plantage bis zum Leuchtturm.


                    Lodbjerg Fyr

                    Dort angekommen können wir den Shelter nicht entdecken. Aber ein Lieferwagen steht in einem Waldweg aus dem ein Däne aussteigt. Wir erkundigen uns bei ihm und stellen fest, dass wir wahrscheinlich den einzigen Dänen gefunden haben der kein einziges Wort Englisch spricht oder versteht. Auch mit Händen und Füßen kommen wir nicht weiter und geben die Konversation auf. Der Däne fährt mit seinem Auto davon.
                    Dann entdecken wir, dass sein Lieferwagen die Einfahrt zum Shelter verdeckt hat.
                    Auf dem Platz befindet sich allerdings schon die örtliche Schulklasse mit ihrem Lehrer, auf einem Campingausflug. Wir werden freundlich empfangen und stellen unser Zelt mit einigem Abstand vom Shelter auf.


                    Am Shelter

                    Als wir fertig sind bringt uns der Lehrer heißen Kaffee vorbei und wir kommen nett ins Gespräch.
                    Leider hat der Platz kein Wasser und so fahre ich nochmal mit dem Fahrrad und dem Wassersack los. Das nahe Dorf liegt aber wie ausgestorben da. Ich klingele bei mehreren Häusern, doch keiner öffnet.
                    Ich kann meist sogar einen Wasserhahn entdecken im Garten entdecken, aber die Höflichkeit verbietet es mir mich einfach zu bedienen.
                    An einem Reiterhof treffe ich dann doch endlich auf Bewohner und ziehe mit 10L Wasser im Gepäck wieder ab.
                    Zum Abendessen gibt es frischen Salat und Nudeln mit Sause. Endlich ist auch die 1. Gaspatrone leer und kann entsorgt werden. Für diesen Trip hatten wir kein neues Gas gekauft, sondern die angebrochenen Patronen der letzten Urlaube mitgenommen.



                    Es wird abends verdammt kalt und windig und wir haben so ziemlich alles an Klamotten an was wir mithaben und wärmen uns an einem weiteren Kaffee.
                    In der Abenddämmerung machen wir noch einen Ausflug zum Strand, ziehen uns aber dann doch noch unsere Regenklamotten über.


                    Ausflug zum Strand





                    What a Peeling



                    Durch die Dünen führt ein sandiger Pfad bis zur tobenden Nordsee. Als wir die letzte Düne überqueren trifft uns der Wind mit voller Wucht und die mitgerissenen Sandkörner sandstrahlen unsere Gesichter.
                    Zurück im Zelt genießen wir die wollige Wärme unserer Schlafsäcke und lauschen wie die Böen unser Zelt durchschütteln.

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                    • gargantula
                      Erfahren
                      • 09.12.2013
                      • 222
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                      Freut mich das es weiter geht!
                      “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                      (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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                      • sebastian75
                        Erfahren
                        • 27.08.2007
                        • 280

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                        Tag 5
                        Lodbjerg Fyr nach Vederso Klit
                        82Km



                        Als ich gerade den Kaffee aufsetzen will bekommen wir Besuch von der Schülergruppe die uns eine ganze Thermoskanne frischen heißen Kaffee vorbeibringen. Wir sitzen gerade am gedeckten Frühstückstisch und verspeisen unser Brot mit Himbeermarmelade, da erscheinen unsere großzügigen Nachbarn erneut und versorgen uns mit warmen Brötchen vom Lagerfeuer.


                        Danke für den leckeren Kaffee!


                        Das Mark 3P L zeigt sich unbeeindruckt vom Wind
                        Um 9:30 Uhr brechen wir schließlich auf. Laut Karte müssten wir über Tolbol fahren und dann zwischen dem Orum So und dem Flade So hindurch nach Agger fahren. Doch es existiert inzwischen ein neuer Radweg direkt hinter den Dünen. So fahren dir direkt zwischen See und Meer entlang.


                        Fotostopp
                        An einer Bucht machen wir einen kurzen Fotostopp und genießen den Blick auf die aufgepeitschte Nordsee. Plötzlich beginnt A.s Fahrrad umzufallen, ich greife zu, der Lenker schlägt um und trifft das Objektiv meiner Spiegelreflexkamera. Das Objektiv ist plötzlich windschief und die Fokussierung lässt sich nicht mehr bedienen. So ein Mist. Aber wir haben ja noch eine kleine Knipse in Reserve dabei.


                        Das letzte Bild des Tages mit meiner Kamera...


                        In den Dünen


                        Vor Agger

                        Wir sind bald in Agger. Von dort geht es schnurrgerade 8,5km auf einem Damm entlang zur Fähre. Heute haben wir mal Glück und so geht es mit Rückenwind und über 25km/h zum Anleger. Auch hier ist in die Fahrrad-Infrastruktur investiert worden. Eigentlich sollten wir auf der Straße fahren, doch der neue Radweg führt zwischen Krik Vig und den Dünen entlang parallel zur Straße.


                        Klare Strukturen - Himmel, Wasser und Radweg



                        An der Fähre verkürzen wir uns die Wartezeit in dem Naturzentrum, welches mit einigen netten Infos zur Flora und Fauna aufwarten kann.
                        Bis nach Tyboron ist es nur eine sehr kurze Überfahrt. Wir unterhalten uns mit anderen Deutschen, die extra für das berühmte Sneglehusset übersetzen. Wir begnügen uns mit einem Seitenblick auf diese Attraktion.


                        das Schneckenhaus
                        Die Landschaft hat sich wieder gewandelt. Die großen Dünen sind gewichen und die Landschaft besteht hier gefühlt nur aus Himmel und Wasser. Zwischen der Nordsee und dem Fjord führt uns der Weg wieder in einer geraden Linie weiter.




                        Wir passieren noch einen großen Chemie-Komplex ehe wir hinter Harboor eine Pause bei der alten Rettungsstation machen.
                        Die Station ist inzwischen ein Museum. Die Tür der Station ist mit einem elektronischen Codeschloss verriegelt. Ein Plakat an der Tür erklärt, dass man bei einer Hotline den Code für die Tür erfragen kann. Wir erreichen leider niemanden und damit bleibt die Tür erstmal zu.



                        Doch so leicht lassen wir uns nicht abschrecken. Wir denken scharf nach und erraten den richtigen Code beim ersten Versuch. Die Ausstellung im Inneren gibt Auskunft über die Geschichte der Seenotrettung an diesem Standort. Außerdem gibt es gratis Wifi – Also kurz E-Mails gecheckt, Urlaubsgrüße versendet und weiter geht es.



                        Der Weg führt jetzt kurz ins Landesinnere, um das Ferring So herum und dann zurück zum Meer. Vor uns tut sich jetzt eine Steilküste auf und auch der graue Himmel wird von der Sonne verdrängt.
                        Am Cement Man machen wir nochmal kurz Pause.



                        Etwas später halten wir aber nochmal am Leuchtturm – Bovbjerg Fyr. Dort betreiben Freiwillige ein kleines Museum und ein Café. Wir genießen die nette Atmosphäre und gönnen uns ein unglaublich leckeres Stück Kuchen. An der Steilküste steht eine Gruppe von Modellflugzeug Piloten und nutzt mit ihren Segelfliegern die Aufwinde der Küste für spektakuläre Manöver.


                        Kaffeepause


                        Blick zurück

                        Die Steilküste begleitet uns weiter bis nach Fjaltring, wo wir in einem kleinen Kaufladen nochmal unsere Vorräte aufstocken.


                        Die Route 1


                        Bei Fjaltring

                        Hinter den Dünen auf einer schnurrgeraden Landzunge geht es wieder mit Rückenwind nach Thorsminde. Der Rückenwind schiebt uns ein wenig an und wir können den Blick schweifen lassen. Ehe wir Thorsminde erreichen sehen wir bereits die Kitesurfer, die sich im Bovlig Fjord austoben.
                        Thorsminde selber ist ruhig und sehr klein und so fahren wir schnell weiter. Wieder am Deich entlang sind es jetzt nur 6km bis Bjerghuse. Es wird langsam dunkler und deutlich kühler. Wir schaffen es uns irgendwie zu verfahren und landen im Straßenlabyrinth einer Ferienhaussiedlung. Ich schalte das GPS ein uns lotse uns zurück auf den Radweg #1.
                        Zur Abwechslung geht es durch die Husby Klitplantage, dann wieder durch Dünen und Heidelandschaft auf groben Schotterwegen.
                        Der Weg zieht sich jetzt nochmal, vorbei an unzähligen Ferienhäusern, ehe wir den Campingplatz von Vederso Klit erreichen. Leider brauchen wir hier plötzlich die Camping Karte. Sehr ärgerlich.
                        Dafür kommt die Sonne nochmal raus und wir haben frei Platzwahl. Also dränge ich darauf, dass wir unser Zelt neben einem Trampolin aufbauen. Nachdem das Zelt steht wird direkt mal eine Runde gehüpft, ehe wir unser Abendessen in der Abendsonne genießen.
                        Danach wird noch kurz geduscht und eine Ladung Wäsche landet in der Maschine. Sauber und zufrieden wird auch bald geschlafen.
                        Zuletzt geändert von sebastian75; 19.11.2015, 22:47.

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                        • rockhopper
                          Fuchs
                          • 22.04.2009
                          • 1238
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                          Ich grabe den Bericht wieder aus.
                          Vielen Dank für die Eindrücke und schöne Fotos.
                          Hoffentlich werde ich im Juni diesen Jahres auch so schönes Wetter haben.

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                          • sebastian75
                            Erfahren
                            • 27.08.2007
                            • 280

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                            Zitat von rockhopper Beitrag anzeigen
                            Ich grabe den Bericht wieder aus.
                            Vielen Dank für die Eindrücke und schöne Fotos.
                            Hoffentlich werde ich im Juni diesen Jahres auch so schönes Wetter haben.

                            Und mir fällt auf, dass ich den Bericht überhaupt nicht fertig geschrieben haben.


                            Dann drücke ich für Juni mal die Daumen das Sonne und Wind mitspielen.

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                            • Linnaeus
                              Dauerbesucher
                              • 21.02.2006
                              • 589

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                              Zitat von sebastian75 Beitrag anzeigen
                              Und mir fällt auf, dass ich den Bericht überhaupt nicht fertig geschrieben haben.
                              Bitte fertig schreiben! Oder wenigstens ein Fazit!
                              Seit Jahren fahre ich durch Dänemark nach Norden und Radfahren wäre doch mal ein schöner Grund in Dänemark zu bleiben!

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                              • Rando
                                Anfänger im Forum
                                • 11.03.2015
                                • 45
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                                Sehr schöner Bericht. Bin den Küstenweg vor zwei Jahren gefahren, jeden Tag 150km. Habe leider fast keine Bilder gemacht und leider jeden Tag gejammert: Staubige Schotterwege, unmäßige Hitze, zu viele Schweineställe und keine Zeit. Nach der dän. Küste und Fähre von Fredrikshavn folgte ab Göteborg die schwedische und dann die gesamte norweg. Küste bis zum Nordkapp. 4500km
                                Um so schöner jetzt die Bilder vom Küstenradweg in DK. Wollte eigentlich nie wieder dort radfahren. Das muss ich jetzt widerrufen.

                                Grüße
                                Rando

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                                • rockhopper
                                  Fuchs
                                  • 22.04.2009
                                  • 1238
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                                  Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                  Bitte fertig schreiben! Oder wenigstens ein Fazit!
                                  Seit Jahren fahre ich durch Dänemark nach Norden und Radfahren wäre doch mal ein schöner Grund in Dänemark zu bleiben!
                                  Hallo Sebastian,
                                  ich würde mich auch freuen, wenn der Bericht fortgesetzt wird.

                                  Viele Grüße
                                  rockhopper

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                                  • lina
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                                    #18
                                    AW: [DK] north sea cycle route - Vestkyststien – Nordseeküstenradweg Dänemark 20

                                    Zitat von rockhopper Beitrag anzeigen
                                    Hallo Sebastian,
                                    ich würde mich auch freuen, wenn der Bericht fortgesetzt wird.
                                    Ich auch!

                                    Kommentar


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                                      Ich auch =) ...
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