Ich habe nicht die Bilder, um einen Testbericht zu schreiben, wie es andere hier zum Teil vorbildlich tun. Trotzdem möchte ich euch an meinen Erfahrungen mit dem Tatonka Alaska 4 teilhaben lassen, da die Suche nach einem Familienzelt hier schon öfter Thema war.
Fürs Auge kann ich ein Video anbieten, das das Zelt aber nur von außen bei etwas stärkerem Wind zeigt:
Ich habe über 15 Jahre lang mit meiner Frau ein Nammatj 3 benutzt, später kam für Langstreckentrekking noch ein Nallo 2 dazu. Da wir nun schon seit fast drei Jahren zu dritt sind und endlich mal wieder zelten wollten, suchten wir ein großes Familienzelt. Am liebsten natürlich ein Keron 4 GT, aber das war uns zu teuer. Besonders da immer mit den zerstörerischen Ambitionen unserer wilden Brut gerechnet werden muss und da wir auch erst mal schauen wollten, wie es mit Kind überhaupt klappt.
So stolperten wir irgendwann über ein Ausstellungsstück des Tatonka Alaska 4 und haben es kürzlich zum ersten Mal richtig und unter etwas intensiveren Bedingungen benutzt.
Als erster großer Schwachpunkt offenbarten sich dabei die Abspannleinen in Verbindung mit den Stoppern. Die Stopper sprangen immer wieder auf und die Leinen flatterten lasch im Wind. Da wir Campingshops in der Nähe hatten, konnte ich einen kompletten zweiten Satz Abspannnleinen mit Stoppern nachrüsten. Ich rate dringend dazu, dies direkt nach dem Kauf zu verbessern. Die serienmäßige Leine ist zu dünn für die Stopper bzw. umgekehrt.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die Aufnahmen der Abspannleinen am Zelt. Dies ist durch kleine gelochte Gummistücke gelöst, die mit dem Zelt vernäht sind. Das Gummi ist nicht besonders stabil und die Leine schneidet in das Gummi ein und vergrößert das Loch, wenn man viel nachstellt. Ich werde nun versuchen, die Löcher im Gummi mit Ösen auszustatten, in die ich Schlaufen einknoten will, um dort die Zeltleine durchzuführen. So entsteht dann auch genug Platz für mehrere Leinen.
Dritter Schwachpunkt ist die fehlende Möglichkeit, die Riemen an den vier Eckpunkten nachzuziehen und die Längsspannung des Zeltes zu justieren. Stellt man das Zelt so auf, dass es abends bei feuchten, kälteren Bedingungen straff steht, ist es bei Trockenheit und Wärme tagsüber unter zu großer Spannung – und umgekehrt. Ich habe versucht einen Mittelweg zu finden und die Eingänge tagsüber nicht ganz geschlossen und abends halt flattern lassen. Da auf beiden Seiten Apsiden vorhanden sind und kein Kontakt zum Innenzelt entsteht, ist das Flattern eigentlich auch kein Problem, wenn man von den Geräuschen absieht. Ich werde zunächst auf einer Seite versuchen, mit zusätzlichen verstellbaren Riemen zwischen Zelt und Hering etwas mehr Justierbarkeit herzustellen.
Der Wind in dem Video war nur das Vorgeplänkel für einen heftigen Gewittersturm, der nachts kam. Ich hatte tagsüber den bereits erwähnten zweiten Leinensatz angebracht und diesen mit langen Holzheringen abgespannt. Das Zelt stand dann stabiler als in dem Video und in der Nacht ging es richtig los. Starkregen und Böen mit laut Wetterbericht bis 80 km/h. Das Zelt war sehr laut, aber es hat durchgehalten. Die Apsiden wurden zwar überspült, aber im Innenzelt blieb es trocken und Außenzelt und Gestänge erwiesen sich als stabil.
Die Belüftung des Zeltes ist ganz gut und recht variabel, jedoch bremst das Moskitonetz deutlich den Luftstrom und die beiden Türen des Innenzeltes sind nur etwa zur Hälfte mit Moskitonetz versehen. Warme Nächte in Moskitogegenden möchte ich in diesem Zelt nicht verbringen. Kondenswasser entstand zwar bei Regen an der Innenwand des Außenzeltes, aber es trocknete auch wieder sehr schnell und kam nicht ins Innenzelt.
Es gibt in jeder Ecke des Innenzelt eine Tasche, dazu zwei Leinen, die am Himmel entlang laufen. In der großen Apside befindet sich eine Deckentasche sowie eine größere Seitentasche gegenüber des seitlichen Eingangs. Insgesamt gibt es drei Eingänge, der seitliche ist mit Moskitonetz versehen.
Der Boden des Innenzeltes wirkt sehr dünn, insbesondere im Vergleich zum alten Nammatj. Etwas zum Reparieren sollte man wohl besser dabei haben.
Wir haben zwei Unterlagen von Tatonka eingesetzt, die halbwegs zur Fläche des Innenzeltes und der großen Apside passen. Sperrige Teile und eine fummelige Angelegenheit, sie auszurichten – im Vergleich zu einem immer eingehängten Hilleberg-Footprint oder einem Wechsel-Groundsheet. Die kleine Apside bleibt unbedeckt.
Das Innenzelt vermittelt durch Stoff und Farbe ein behagliches Gefühl. Das Platzangebot ist mit einer Liegefläche von 235 x 220 Zentimetern und den beiden Apsiden gigantisch und für uns, die wir Dinge wie ein Pipi-Töpfchen unterbringen müssen, genau richtig.
Das Alaska 4 bietet ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man bedenkt, dass das Pendant von Hilleberg etwa doppelt so teuer ist. Es wird sich aber wohl auch nicht so gut verkaufen lassen wie ein altes Hilleberg und kann auch mit dessen Funktionalität nicht mithalten, dazu sind zu viele Details einfach nicht richtig ausgereift. Aber nach diesem Sturm habe ich durchaus Vertrauen gewonnen. Und wenn die geplanten Verbesserungen gelingen, würde ich das Zelt damit auch empfehlen.
Fortsetzung folgt ... wenn Interesse besteht.
Fürs Auge kann ich ein Video anbieten, das das Zelt aber nur von außen bei etwas stärkerem Wind zeigt:
Ich habe über 15 Jahre lang mit meiner Frau ein Nammatj 3 benutzt, später kam für Langstreckentrekking noch ein Nallo 2 dazu. Da wir nun schon seit fast drei Jahren zu dritt sind und endlich mal wieder zelten wollten, suchten wir ein großes Familienzelt. Am liebsten natürlich ein Keron 4 GT, aber das war uns zu teuer. Besonders da immer mit den zerstörerischen Ambitionen unserer wilden Brut gerechnet werden muss und da wir auch erst mal schauen wollten, wie es mit Kind überhaupt klappt.
So stolperten wir irgendwann über ein Ausstellungsstück des Tatonka Alaska 4 und haben es kürzlich zum ersten Mal richtig und unter etwas intensiveren Bedingungen benutzt.
Als erster großer Schwachpunkt offenbarten sich dabei die Abspannleinen in Verbindung mit den Stoppern. Die Stopper sprangen immer wieder auf und die Leinen flatterten lasch im Wind. Da wir Campingshops in der Nähe hatten, konnte ich einen kompletten zweiten Satz Abspannnleinen mit Stoppern nachrüsten. Ich rate dringend dazu, dies direkt nach dem Kauf zu verbessern. Die serienmäßige Leine ist zu dünn für die Stopper bzw. umgekehrt.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die Aufnahmen der Abspannleinen am Zelt. Dies ist durch kleine gelochte Gummistücke gelöst, die mit dem Zelt vernäht sind. Das Gummi ist nicht besonders stabil und die Leine schneidet in das Gummi ein und vergrößert das Loch, wenn man viel nachstellt. Ich werde nun versuchen, die Löcher im Gummi mit Ösen auszustatten, in die ich Schlaufen einknoten will, um dort die Zeltleine durchzuführen. So entsteht dann auch genug Platz für mehrere Leinen.
Dritter Schwachpunkt ist die fehlende Möglichkeit, die Riemen an den vier Eckpunkten nachzuziehen und die Längsspannung des Zeltes zu justieren. Stellt man das Zelt so auf, dass es abends bei feuchten, kälteren Bedingungen straff steht, ist es bei Trockenheit und Wärme tagsüber unter zu großer Spannung – und umgekehrt. Ich habe versucht einen Mittelweg zu finden und die Eingänge tagsüber nicht ganz geschlossen und abends halt flattern lassen. Da auf beiden Seiten Apsiden vorhanden sind und kein Kontakt zum Innenzelt entsteht, ist das Flattern eigentlich auch kein Problem, wenn man von den Geräuschen absieht. Ich werde zunächst auf einer Seite versuchen, mit zusätzlichen verstellbaren Riemen zwischen Zelt und Hering etwas mehr Justierbarkeit herzustellen.
Der Wind in dem Video war nur das Vorgeplänkel für einen heftigen Gewittersturm, der nachts kam. Ich hatte tagsüber den bereits erwähnten zweiten Leinensatz angebracht und diesen mit langen Holzheringen abgespannt. Das Zelt stand dann stabiler als in dem Video und in der Nacht ging es richtig los. Starkregen und Böen mit laut Wetterbericht bis 80 km/h. Das Zelt war sehr laut, aber es hat durchgehalten. Die Apsiden wurden zwar überspült, aber im Innenzelt blieb es trocken und Außenzelt und Gestänge erwiesen sich als stabil.
Die Belüftung des Zeltes ist ganz gut und recht variabel, jedoch bremst das Moskitonetz deutlich den Luftstrom und die beiden Türen des Innenzeltes sind nur etwa zur Hälfte mit Moskitonetz versehen. Warme Nächte in Moskitogegenden möchte ich in diesem Zelt nicht verbringen. Kondenswasser entstand zwar bei Regen an der Innenwand des Außenzeltes, aber es trocknete auch wieder sehr schnell und kam nicht ins Innenzelt.
Es gibt in jeder Ecke des Innenzelt eine Tasche, dazu zwei Leinen, die am Himmel entlang laufen. In der großen Apside befindet sich eine Deckentasche sowie eine größere Seitentasche gegenüber des seitlichen Eingangs. Insgesamt gibt es drei Eingänge, der seitliche ist mit Moskitonetz versehen.
Der Boden des Innenzeltes wirkt sehr dünn, insbesondere im Vergleich zum alten Nammatj. Etwas zum Reparieren sollte man wohl besser dabei haben.
Wir haben zwei Unterlagen von Tatonka eingesetzt, die halbwegs zur Fläche des Innenzeltes und der großen Apside passen. Sperrige Teile und eine fummelige Angelegenheit, sie auszurichten – im Vergleich zu einem immer eingehängten Hilleberg-Footprint oder einem Wechsel-Groundsheet. Die kleine Apside bleibt unbedeckt.
Das Innenzelt vermittelt durch Stoff und Farbe ein behagliches Gefühl. Das Platzangebot ist mit einer Liegefläche von 235 x 220 Zentimetern und den beiden Apsiden gigantisch und für uns, die wir Dinge wie ein Pipi-Töpfchen unterbringen müssen, genau richtig.
Das Alaska 4 bietet ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man bedenkt, dass das Pendant von Hilleberg etwa doppelt so teuer ist. Es wird sich aber wohl auch nicht so gut verkaufen lassen wie ein altes Hilleberg und kann auch mit dessen Funktionalität nicht mithalten, dazu sind zu viele Details einfach nicht richtig ausgereift. Aber nach diesem Sturm habe ich durchaus Vertrauen gewonnen. Und wenn die geplanten Verbesserungen gelingen, würde ich das Zelt damit auch empfehlen.
Fortsetzung folgt ... wenn Interesse besteht.
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