[NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

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    [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Vorbemerkung:

    So, das ist ja nun ganz erfrischend bei 30 Grad an einem Reisebericht über die diesjährige Wintertour zu basteln und sich gleichzeitig schon auf nächstes Jahr zu freuen :-)
    Wir entschlossen uns nach unserer ersten Wintertour 2014 auch dieses Jahr nochmal eine komplette Hüttentour zu machen, zum einen um weniger Gepäck transportieren zu müssen (sprich Essen) und um noch ein bisserl Erfahrung zu sammeln (Wind und Wetter) und auf Zelten zu verzichten. So entschlossen wir uns nach Huldreheimen zu fahren. Huldreheimen bot sich auch wegen der relativ frühen Jahreszeit an in der wir unterwegs sein wollten. Wir starteten am 26. Februar und kehrten am 08. März zurück.

    Das Gebiet Huldreheimen liegt etwas südlicher als die Rondane auf der anderen Seite des Gudbransdalen mit beeindruckenden Ausblicken in das angrenzende Jotunheimen.

    Gerne hätten wir etwas mehr trainiert, aber die Schneelage im heimischen Franken war eher mau, so dass wir nur zwei Skitourenwochenenden in den Knochen hatten. Naja macht ja nix Grundkondition stimmt ... hoffentlich....

    Tag 1 Anreise und Tag 2 Akklimatisation


    Die Anreise verläuft wie immer (dreimal auf Holz geklopft, wir hatten bisher imm er Glück) ruckzuck und reibungslos (am Flughafen in Oslo nur ca. 80 Minuten Aufenthalt), der Zug von Oslo aus nach Vinstra ist superpünktlich und dort sollten wir dann abgeholt werden. Kleiner Luxus bevor es losging - wir hatten 2 Nächte in der Ruten Fjell Stua im Espendalen gebucht. Unser Fahrer ist auch schon da und es kann losgehen. Doch was war das? – Polizeikontrolle mit großem Aufgebot! Und es sah ganz danach aus als ob unser Fahrer was "ausgefressen" hätte ("Norwegischer Kaffeerausch??"). Wie sich herausstellte war für den Bus der norwegische "TÜV" abgelaufen und dann ist Schluss mit fahren. Also musste ein Ersatzbus kommen und erst dann ging es weiter. Wir sind zügig unterwegs und rätseln die ganze Fahrt was der neue Bus wohl für Reifen hat, die auf der schneebedeckten Fahrbahn solchen Gripp haben, dass wir locker mit 80 km/h und mehr unterwegs waren (also bergauf und Kurven!). Naja zur Belohnung und Stärkung gibt es dann ein drei Gänge Menü und ein Bierchen in der Fjellstua. Man gönnt sich ja sonst nix.

    Am nächsten Tag drehen wir auf den dortigen Loipen eine gemütliche Runde. Diese Eingewöhnungstage und Langlaufrunden sind in Norwegen ja oftmals deprimierend, weil jeder 90 jährige Norweger oder jedes Kleinkind schneller läuft. Nein und ich will das nicht auf meine Schuppenski schieben, die Norweger sind einfach fit.



    So ein gemütliches norwegisches Brotzeithüttchen, das rappelvoll von Allen, die uns überholt hatten



    So bei der Abfahrt juhe geb ich Euch, die habe ich genossen, herrlich.


    Tag 2 Ruten Fjell Stua - Storholiseter (980 MüM)

    So und jetzt geht’s los. War der Rucksack bei der Herfahrt auch schon so schwer hm? Einiges an Essen und Überflüssigem haben wir gleich nochmal über Bord geworfen und in der Fjell Stua deponiert.
    Den Einstieg hatten wir am Vortag schon ausbaldowert, so dass wir mit einer flotten Abfahrt starten und hier auch noch ein paar unsichere Kandidaten auf der Piste überholen hehehe.






    Hoch motiviert und berauscht von der Abfahrt laufen wir flott entlang des Sees Olstappen (mein Ziel ist ja immer mal diese Zeitangaben zumindest annähernd einzuhalten...), entdecken offensichtliche Elchspuren und andere Tierspuren und genießen die romantisch verschneite Landschaft im Sonnenschein. Doch die Sonne verzieht sich alles wir grau in grau und auch unsere Stimmung, da wir uns auch dem Tal entlang der Straße von Slangen nach Finnbole hocharbeiten müssen. Andere haben ihre Skier da wohl ausgezogen und getragen, was vermutlich auch keine verkehrte Strategie war. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis zum Abzweig und wir beschließen nach Erreichen desselben erst mal Pause zu machen. Horst sagt derweil zu mir: "So und jetzt mach ich es mir richtig gemütlich!" Ich: ??????????
    Horst:" Ich ziehe meine Daunenjacke an!!!" Hahahahaha, das ist jetzt echt ein geflügeltes Wort bei uns geworden. Also wir machen es uns erstmal gemütlich.







    Als wir die Hütte erreichen begrüßt uns schon ein Norweger und informiert und sie seien zu viert und die Hütte voll?! Hm komisch so eine kleine Haupthütte, aber es gibt ja noch eine zweite, da haben wir uns dann einquartiert. Später kommt noch eine Gruppe Engländer, die mit denselben Worten zu uns geschickt wird, aber nach einiger Zeit packen die Jungs ihre Sachen und teilen uns mit: " We discovered another room" Hä? Gibt’s auf norwegischen Hütten Geheimräume? Nein, die Jungs die als Erste da waren haben einfache den angrenzenden Bereich nicht geöffnet, 2 Schlafräume, die von außen erreicht werden, direkt als Anbau an die Hütte. Was schlimmer ist, die Vorratskammer hatten sie auch nicht entdeckt und über die mangelhafte Ausstattung geklagt. So künftig werden wir alles checken, wenn wir ankommen.

    Tag 3 Ruhetag in Storholiseter


    Da gibt’s nicht so viel zu berichten, da das Wetter wie erwartet und wie man sieht sehr stürmisch mit schlechter Sicht ist, beschließen wir nach einigem Hin und Her heute nicht zu laufen. Hin und Her deswegen, weil es ja erst der 2. Tour Tag war und man halt doch immer noch Unruhe in den Beinen hat.

    Alle anderen gehen trotz des Windes los. Wir haben die Hütte für uns, ziehen in die gemütlichere Haupthütte um und sind froh bei dem Wetter nicht raus zu müssen.








    Tag 4 Storholiseter - Storkvelbu (1200 MüM)


    Jajajaja! Es wird belohnt, das Wetter ist gut, die Sicht ist gut, kein Wind. Es geht erstmal leicht bergab und dann sehr flach, was meiner Motivation anfangs immer entgegenkommt. Es geht durch lichten Birkenwald, Schneehühner kreuzen unseren Weg und das doch etwas mühsame Hocharbeiten nach Storkvelbu wird belohnt durch immer schönere Ausblicke.










    Die Hütte selber ist auch ein Zuckerl, total verschneit mit wunderbarem Blick über die Berge.
    Das Wetter war so gut, dass wir uns gleich dran machen, den Aussichtsgipfel nebenan zu erklimmen und die Landschaft und das Wetter genießen.





    Jaja so ein Selbstauslöser ist manchmal ganz schön fix

    Mittlerweile meldet sich dann auch mein Kopfweh wieder, das mir der Rucksack bei allen Touren verschafft, i.d.R. geht es nach drei Tagen einigermaßen wieder weg. Hoffentlich auch diesmal.


    Exkurs Orientierung:
    Im Sommer hat eigentlich immer Horst die Karte und bei Unsicherheiten, in Pausen und Zwischendurch checken wir gemeinsam wo wir sind, ob es passt. Im Winter funktioniert das nicht, das musste ich letztes Jahr in Rondvassbu feststellen, ich wusste nie wo wir sind, wo welcher Gipfel ist, welches Tal….das nervt und ist ja auch gefährlich. Dieses Jahr hatte ich meine eigene Karte und Kompass und konnte so gut lernen mich zu orientieren und es ist mir auch gut gelungen. Zumal das Gelände auch einfach war für die Wegfindung. Kviste gab es natürlich auch.

    Tag 5 Storkvelbu – Haldorbu über die Langsbua



    Storkvelbu im Morgenlicht



    Die 2. Hütte vor Ort

    Wir starten wie immer zwischen 9 Uhr und halb zehn wie jeden Tag und nach einer kleinen Abfahrt (juhe) geht’s nach einem Anstieg auf der Höhe entlang zu einer Passquerung 1300 MüM. Ansonsten nur sanfte auf und ab's. Allerdings trübt sich das Wetter ein und die Sicht wird immer schlechter. Kurz vor der Langsbua wird da fast schummrig dabei.




    Wir beschließen diesmal einen Hüttenstop zu Mittag zu machen und Brotzeiten in der niedlichen Hütte mit zwei Schlafplätzen. Echt urig.




    So , kurz nochmal geplagt und dann kommt der beste Teil der Tour: Die sanfte Abfahrt nach Haldorbu, ein traumhaftes Gleiten ins Tal, wieder bei guter Sicht bis weit in die Ebene und die dahinterliegenden Berge Jotunheimens. Diese Momente entschädigen für alle Plackerei, die man sonst so hat bei Wintertouren.



    Nach Einrichten in der Hütte und einem wie immer sofortigen Check der Vorratskammer (wir sind hier auch wieder allein) gehen wir auf Erkundung in das „Sumpfgebiet“ (im Sommer) und kreuzen zwischen kleinen Hügelchen bei wunderbarem Abendlicht.










    So und jetzt eine kurze Entspannungsübunng: Kopf locker nach links neigen und die beruhigende Kraft des Feuers wirken lassen. Das hätte ich wohl machen sollen, dann wäre ich am nächsten Morgen entspannter gewesen!




    Exkurs Essen: Wir haben uns hauptsächlich mit den Lebensmittelvorräten in den Hütten versorgt und Horst hat wieder wunderbare Gerichte gezaubert. Zum Frühstück gab es dann Porridge oder mal ein Knäckebrot mit Marmelade, Brotzeit hatten wir ein paar trockene Würste und Schokolade dabei. Achja und das Beste ist abends immer der Nachtisch mit einem Schlückchen Whisky aus meiner Kuksa (finnische Tasse aus Birkenholz) und dunkler Schoggi.




    Tag 6 Haldorbu - Skirurusten (1040 MüM)

    Gemütliches Frühstück und draußen herrlichstes Wetter, es könnte alles so harmonisch beginnen….doch ich entschließe mich nach dem Frühstück mich mal auf den Weg zum Toilettenhäuschen zu machen. Fröhlich spaziere ich los mit locker gebundenen Schuhe…nach dem zweiten Schritt stecke ich bis zu Hüfte im Schnee, strample und bekomme einen Wutanfall – Schuhe innen nass, Socken nass, Horst hört mein verzweifeltes Rufen und hilft mir raus. Also Ski angeschnallt und zum Hüttchen gedüst, man hat es ja dann a bisserl eilig, allerdings war die Tür noch nicht nicht richtig freigeschaufelt, macht nix der schmale Spalt reicht für meine „Gazellen Figur“ hehehe denke ich und presse mich durch. Irgendwie komisch ratschendes Geräusch und bevor ich lange rätseln kann, fliegt schon eine erste Daune an mir vorbei…nächster Wutanfall , Horst stürmt beunruhigt aus der Hütte: Ski anschnallen, mich trösten und gaaaaaanz vorsichtig die Daunenjacke mit dem Riesenriss in die Hütte transportieren und mit Tape verschließen, Anpfiff erteilen, dass es Schlimmeres gibt. Mittlerweile ist Jacke repariert von einer tollen Näherei, die spezialisiert ist auf die Reparatur von Outdoorbekleidung in Berlin.

    Als wir dann endlich loskommen, bin ich schon recht echauffiert, doch das schöne Wetter und die Landschaft stimmen mich wieder friedlich.




    Die Etappe geht erstmal auf der Geraden entlang, bis wir einen leichten Anstieg meistern und dann geht es hinunter nach Skirurusten. Die Hütte liegt etwas versteckt im Wald.





    Als wir ankommen, ist gerade noch große Reinigung der Hütte angesagt. Wir genießen also die Sonne draußen auf der Bank und plaudern mit 2 Norwegern, die kurz nach uns ankommen. Vater und Sohn; der Junior arbeitet beim DNT in Oslo und hat die Aufgabe sich nach und nach die Hütten des DNT persönlich anzusehen. So eine Zielvereinbarung könnte ich mir auch gefallen lassen.



    Tag 7 Skirurusten – Oskampen (1175 MüM)


    Ein großer Teil der Tour verläuft heute auf einem breiten Weg, der Himmel zieht zu, alles ist grau in grau und auch landschaftlich ist es nicht so spannend entlang des Oyvatnet an einer Siedlung vorbei. Ja die Stimmung hebt sich erst als uns ein extrem fröhlicher Schotte (wie wir am Akzent und dann im Hüttenbuch in Oskampen sehen) entgegenkommt, er trägt den selben Anorak wie ich und es ergibt sich gleich eine fröhliche Plauderei. Er hat eine kleine Fjellpulka dabei und ich komme ins Nachdenken ob das nicht das Richtige für mich wäre und die Lösung meiner diesmal sehr hartnäckigen Kopfschmerzen. Die positive Austrahlung bebeflügelt mich und motiviert wird der Aufstieg angepackt.





    Eine weitere kleine Ablenkung ist das Hundeschlittengespann, das hier in der Ebene seineTrainingsrunde dreht und uns schon am Morgen überholte. Da erinnere ich mich immer wieder gern an unsere Touren mit den Hunden vor einigen Jahren in Innset.

    Der restliche Wegverlauf geht entlang des Buoho bei auffrischendem Wind, der von der Seite kommt, ist dann noch ziemlich und der Abzweig nach rechts will einfach nicht kommen – endlich dann!!! – und wie erhofft erhalten wir Unterstützung beim Schlussanstieg nach Oskampen, da wir Rückenwind haben. Kurz vor Schluss kreuzt noch ein Adler auf Schulterhöhe meinen Weg, den ich offensichtlich überrascht habe. Beeindruckend den Raubvogel so nah zu sehen. Horst läuft zu dem Zeitpunkt ein Stück hinter mir, da ein Knie ein bißchen zwickt.










    Kurz vor der Hütte drehe ich um und fahre ihm entgegen, so daß wir gemeinsam die Hütte erreichen und belohnt werden mit schönen Ausblicken nach Jotunheimen und einer gemütlichen Hütte nur zu zweit.

    Tag 8 Oskampen – Storholiseter







    Vorletzte Etappe, Wetter beginnt wieder sonnig, wenig Wind, allerdings bewölkt es sich bald. Es war eine ruhige Etappe entlang des Oyangensees nach Storholiseter. Nur am Schluss queren wir ein kleines Sumpfgebiet, was wir anfangs gar nicht so realisieren, erst als Horst einbricht und sich einen naßen Fuß holt. Bei einer Hüttentour ist das ja nicht so schlimm und eine lehrreiche Erfahrung.



    Blick Richtung Ziel Storholiseter

    Am Abend ist es dann sehr lustig. Erst treffen abends noch 3 Norweger ein, bei einem stellt sich heraus, dass er dieses Jahr auf den Montblanc steigen will und wohl der Erfahrenste der ganzen Gruppe war. Die Rucksäcke der Drei waren ordentlich schwer aufgrund der ganzen Bierdosen :-). Gegen ca. 21 Uhr trifft noch eine norwegische Damengruppe ein, die erstmal Wirbel reinbringt. Es stellt sich heraus, dass wir mit den Dreien bereits im letzten Jahr in Rondvassbu am Tisch saßen. Die drei machen jedes Jahr gemeinsam eine Skitour. Das ist es ein großes Hallo bei allen als wir sie drauf ansprachen „You come from Molde…“ Es es ist richtig schön "koselig", spricht man wohl kuuschli.

    Tag 9 Storholiseter -Ruten Fjell Stua

    Bei guter Sicht wollen wir über die Berge unterhalb des Storhoa direkt ins Espendalen und dort auf die Loipen Richtung Ruten stoßen. Tja die Sicht interpretieren wir als „passt schon“, ja und Wind kommt ja von hinten – wir haben einfach keine Lust wieder den Hatsch über die Straße, Slangen etc. zu laufen.







    Der Aufstieg war dann auch richtig schön und spannend, da wir ein weiträumiges Sumpfgebiet umgehen müssen (Die Erfahrungen des Vortages sollten gleich umgesetzt werden) und die Route sorgfältig zu wählen ist. In Böen stellenweise stark auffrischender Wind, den Satz aus dem Wetterbericht verstehe ich nun auch besser: Im Espendalen als wir auf die Hauptloipe stoßen, wird Horst gleich zweimal umgepustet, so dass wir uns beeilen in den Wald zu kommen. Die letzten 300 Höhenmeter kosten uns dann nochmals einige Reserven bis wir glücklich und zufrieden unser Ziel erreichen und der Traum vom Bierchen Realität wird.

    Fazit
    Wir haben unsere Tour in Huldreheimen sehr genossen, weil es ein sehr harmonisches Landschaftsgebiet ist, das mit seinen überschaubaren Etappen viele Möglichkeiten bietet. Alle Etappen waren gekvistet bis auf die Letzte, so dass die Routenfindung relativ leicht war. Der Wegverlauf bot wenig Schwierigkeiten bei den Abfahrten oder Aufstiegen. Ich habe mich bei meinem Bericht daher eher auf Randerlebnisse konzentriert, also was mir neben den Landschaftsbildern in Erinnerung geblieben ist.
    Der norwegische Winter begeistert uns nun schon seit mehreren Jahren. Mittlerweile besitze ich eine Pulka, die ihren ersten Einsatz im nächsten Jahr auf dem Nordkalottleden finden wird. Wir freuen uns schon riesig. Wow und jetzt beim Einstellen der Bilder nochmehr

    Disclaimer: Rechtschreibfehler und nicht korrekte Setzung der Kommata entsprechen meiner künsterischen Freiheit
    Zuletzt geändert von Ellipirelli; 15.08.2015, 20:42.
    Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

  • losgelaufen
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    #2
    AW: [NO]- Skigenußtour Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

    Ich hatte mir ja etwas Abkühlung beim lesen erhofft, aber leider nichts.

    Zitat von Ellipirelli Beitrag anzeigen
    Gemütliches Frühstück und draußen herrlichstes Wetter, es könnte alles so harmonisch beginnen….doch ich entschließe mich nach dem Frühstück mich mal auf den Weg zum Toilettenhäuschen zu machen. Fröhlich spaziere ich los mit locker gebundenen Schuhe…nach dem zweiten Schritt stecke ich bis zu Hüfte im Schnee, strample und bekomme einen Wutanfall – Schuhe innen nass, Socken nass, Horst hört mein verzweifeltes Rufen und hilft mir raus. Also Ski angeschnallt und zum Hüttchen gedüst, man hat es ja dann a bisserl eilig, allerdings war die Tür noch nicht nicht richtig freigeschaufelt, macht nix der schmale Spalt reicht für meine „Gazellen Figur“ hehehe denke ich und presse mich durch. Irgendwie komisch ratschendes Geräusch und bevor ich lange rätseln kann, fliegt schon eine erste Daune an mir vorbei…nächster Wutanfall , Horst stürmt beunruhigt aus der Hütte: Ski anschnallen, mich trösten und gaaaaaanz vorsichtig die Daunenjacke mit dem Riesenriss in die Hütte transportieren und mit Tape verschließen, Anpfiff erteilen, dass es Schlimmeres gibt. Mittlerweile ist Jacke repariert von einer tollen Näherei, die spezialisiert ist auf die Reparatur von Outdoorbekleidung in Berlin.
    Tut mir leid, aber hier musste ich einfach lachen. Wobei so ein Riss natürlich ärgerlich ist. So eine Tour im Winter würde mich auch mal reizen, allerdings hab ich doch ein bisserl Respekt vor der Orientierung bei Schnee.

    Auf jeden Fall lustig geschriebener Bericht.

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    • Horst24
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      #3
      AW: [NO]- Skigenußtour Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

      Zitat von losgelaufen Beitrag anzeigen

      Tut mir leid, aber hier musste ich einfach lachen. Wobei so ein Riss natürlich ärgerlich ist. So eine Tour im Winter würde mich auch mal reizen, allerdings hab ich doch ein bisserl Respekt vor der Orientierung bei Schnee.
      Da hast du recht. Als zweifacher Retter in diesem Doppeldilemma mußte ich (ohne dies in der Situation zugeben zu können) natürlich auch schmunzeln. Es war schon kurios, innerhalb weniger Minuten zweimal lautstark zu Hilfe gerufen zu werden. Einmal steckt dein Partner im Schnee und kommt nicht mehr raus und kurz darauf war Elli verzweifelt in einer Daunenwolke.

      Was alles für Hürden in solch einem Winterurlaub auftreten können. Aber das gute Tape hat prima gehalten.

      Das Thema Orientierung ist natürlich schon speziell, ich schreib da nachher nochwas.
      Horst

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      • Ellipirelli
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        #4
        AW: [NO]- Skigenußtour Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

        Zitat von losgelaufen Beitrag anzeigen
        Ich hatte mir ja etwas Abkühlung beim lesen erhofft, aber leider nichts.



        Tut mir leid, aber hier musste ich einfach lachen. Wobei so ein Riss natürlich ärgerlich ist. So eine Tour im Winter würde mich auch mal reizen, allerdings hab ich doch ein bisserl Respekt vor der Orientierung bei Schnee.

        Auf jeden Fall lustig geschriebener Bericht.
        Ja das glaub ich Dir , mir war es im Nachhinein peinlich, mein armer Horst....
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        • Ellipirelli
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          #5
          AW: [NO]- Skigenußtour Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

          Zitat von Horst24 Beitrag anzeigen
          Da hast du recht. Als zweifacher Retter in diesem Doppeldilemma mußte ich (ohne dies in der Situation zugeben zu können) natürlich auch schmunzeln. Es war schon kurios, innerhalb weniger Minuten zweimal lautstark zu Hilfe gerufen zu werden. Einmal steckt dein Partner im Schnee und kommt nicht mehr raus und kurz darauf war Elli verzweifelt in einer Daunenwolke.

          Was alles für Hürden in solch einem Winterurlaub auftreten können. Aber das gute Tape hat prima gehalten.

          Das Thema Orientierung ist natürlich schon speziell, ich schreib da nachher nochwas.
          Horst
          Das hast Du tooolllll gemacht!!!
          Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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          • Horst24
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            #6
            AW: [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

            So, nun gebe ich als Mitreisender und sporadischer Retter aus vertrackten Situationen auch noch einen kleinen Kommentar vor allem zur Region Huldreheimen als Tourengebiet ab.

            Elli hat ja schon geschrieben, daß ein wesentlicher Vorzug des Gebiets die leichte und rasche Erreichbarkeit von Oslo ist sowie die Tatsache, daß das Gebiet nicht so schwierig ist. Es gibt ein relativ dichtes Hüttennetz, die Hütten haben Verpflegung und viele Routen sind bereits recht zeitig im Jahr gekvistet.

            Die Norweger machen gerne Skitouren früh im Winter nach Huldreheimen, weil es dort kaum Lawinengefahr gibt. Durch die Höhe von durchschnittlich gut 1.000hm ist Schneesicherheit kein Problem.
            Und noch ein weiterer Vorteil: Durch das benachbarte Jotunheimen mit den deutlich höheren Bergen liegt Huldreheimen relativ geschützt vor aus Westen kommendem Schlechtwetter.



            Wer aber denkt, daß es sich bei Huldreheimen um ein langweiliges Gebiet handelt, irrt. Die Landschaft ist im Gegenteil sehr abwechslungsreich mit spannenden Bergen, einigen Paßübergängen, Hochebenen, Tiefebenen und immer wieder herrlichen Ausblicken auf Jotunheimen. Hütten wie Oskampen sind einfach klasse, klein, kultig und gemütlich. Auch der ambitioniertere Skitourengänger wird also bei geschickter Routenwahl voll auf seine Kosten kommen.

            Dennoch ist das Gebiet in Deutschland sehr unbekannt. Während der Vorbereitung habe ich - auch im Forum - kaum Material gefunden. Im Gebiet tummelten sich dann neben Norwegern auch eher Briten oder Dänen.

            Das Gebiet eignet sich nicht nur ideal für Anfänger, sondern auch, wenn man eben im Frühwinter eine schöne Tour machen möchte.

            Vielleicht ist der Bericht ja eine kleine Anregung.
            Zuletzt geändert von Horst24; 16.08.2015, 20:31.

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            • Cameiro
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              • 02.11.2011
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              #7
              AW: [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

              Sehr schön und unterhaltsam geschrieben, fantastische Bilder und dann dieses großartige Licht, speziell am Nachmittag/Abend! Vielen Dank für den tollen Bericht!

              Sehr interessante Ecke, die ihr da besucht habt. Hat man im ersten Moment ja nicht gerade auf der persönlichen Liste der potentiellen Norwegenziele. Wäre aber durchaus mal 'ne Überlegung wert.

              Wie war das eigentlich mit dem Gepäck? Elli schreibt, dass ausschließlich Hüttenübernachtungen geplant waren und die Hütten auch den Proviant 'stellten'. Hattet ihr ein Notfall-Backup (Biwak, Essenrationen) dabei?

              Der norwegische Winter begeistert uns nun schon seit mehreren Jahren. Mittlerweile besitze ich eine Pulka, die ihren ersten Einsatz im nächsten Jahr auf dem Nordkalottleden finden wird.
              Hmmm, der nächste Bericht ist sehr willkommen! Freu' mich jetzt schon drauf!

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              • Ellipirelli
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                • 21.04.2014
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                #8
                AW: [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

                Zitat von Cameiro Beitrag anzeigen
                Hmmm, der nächste Bericht ist sehr willkommen! Freu' mich jetzt schon drauf!
                Auf den Bericht bin ich auch gespannt bzw. auf die Erfahrungen vorher, fängt schon jetzt an mit der Pulkageschichte...
                Wir hatten einen Biwaksack dabei für Notfälle und Proviant naja eher so Leckereien für tagsüber, d.h. ein paar Würste und hätten damit sicher eine Nacht überstanden. Wir haben aber das Gebiet auch so gewählt, dass die Hüttenabstände überschaubar waren.

                Danke für Deinen netten Kommentar
                Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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                • Annette555
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                  • 11.05.2011
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                  #9
                  AW: [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

                  Toller Bericht,

                  ich war dort mal im Sommer mit 2 Kindern für 4 Tage wandern.
                  In der Langsubua haben wir damals auch eine Nacht verbracht.

                  Damals wurde die Gegend aber Gausdal Vestfjell genannt.
                  Scheint identisch zu sein?

                  Annette

                  Kommentar


                  • Ellipirelli
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                    • 21.04.2014
                    • 64
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                    #10
                    AW: [NO] Huldreheimen 26.02.-08.03.2015

                    Zitat von Annette555 Beitrag anzeigen
                    Toller Bericht,

                    ich war dort mal im Sommer mit 2 Kindern für 4 Tage wandern.
                    In der Langsubua haben wir damals auch eine Nacht verbracht.

                    Damals wurde die Gegend aber Gausdal Vestfjell genannt.
                    Scheint identisch zu sein?

                    Annette
                    Danke

                    Ja und Du hast recht, Horst hat gleich mal gekuckt auf der visitnorway website und Huldreheimen ist auch unter diesem Namen bekannt
                    Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

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