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Endlich an die Küste
Bei der letzten Tour 2014 hatte ich die ursprünglich geplante Route auf Grund von Gelenkproblemen
geändert. Ich wollte ja schon letztes Jahr zur Côte Granit Rose.
Mit kurzen Etappen und ohne Zeitdruck plante ich die Route, mit einem Zeitfenster von maximal 4 Wochen. Dieses Mal verlief die Tour fast ohne nennenswerte „Katastrophen“. Die Bahn streikte nicht und es gab keine Umleitungen und Sperrungen der Wege.
Das Wetter: Fast 28 Tage bestes Radelwetter, kaum Wind und ich hatte viele nette Begegnungen.
Für den Abschnitt am Atlantik bis Bordeaux bekam ich schon vor der Reise etliche Hinweise, dass
die Strecke nicht so spannend sei. Trotzdem wollte ich da entlang fahren und mir einen eigenen Eindruck verschaffen. Jetzt weiß ich, dass ich da nicht noch einmal entlang radeln muss. Trotzdem war es interessant durch kilometerlange Feriensiedlungen und an endlos langen Hotel Anlagen vorbei zu kommen. Dazwischen gibt es natürlich einige schöne Dünenwälder, die auch relativ hügelig sind.
Meine Ängste bezüglich des Abschnitts der Passage du Gois waren völlig überflüssig.
An diesem Tag war schönstes Sommerwetter, es war gerade Niedrigwasser und hunderte von Menschen und Autos bewegten sich auf und neben der Passage. Letztendlich habe ich in La Rochelle die Tour beendet, da ich keine Lust mehr auf Badetourismus hatte.
Das letzte Stück bis Bordeaux schien mir auch auf der Karte nicht so spannend.
Campingplätze gibt es genügend. Der günstigste, ein Municipal mit 4,50 €, der teuerste und lauteste, ich habe die Nacht kaum schlafen können, ein 4 Sterne Platz mit 16,50 €.
Fazit: Ich möchte am liebsten noch einmal in die Bretagne.
Copyright rockhopper
Los geht‘s :
12. Juni
Es geht mit dem Regionalzug von Stuttgart nach Freudenstadt. Weiter mit einem kleinen Zug, bestehend aus nur 2 Wagen, quer durch den Schwarzwald und durch das schöne Kinzigtal nach Offenburg. Hier muss ich wieder in einen kleineren Zug umsteigen, der direkt nach Strasbourg fährt. Vom Bahnhof ist es nicht weit zu meinem Hotel/Hostel das ich vorgebucht hatte. Ein Bett in einem 4-Bett Zimmer. Für eine Nacht, denke ich, geht das. Das hatte ich früher auch problemlos überstanden. Mit Nachtruhe ist allerdings nichts. Ich habe eh‘ schon Einschlaf Probleme, als um 22:30 h die 3. Frau ins Zimmer kommt. Bis sie endlich das ganze Dusch- Toilettenprogramm absolviert hat, der Sanitärbereich ist im Zimmer intergriert, ist es dann schon Mitternacht. Um 1:30h kommt dann die 4. Frau ins Zimmer.....Aus lauter Sorge zu Verschlafen, stelle ich mein GPS und mein Handy zum Wecken.
13. Juni
Um 4:30 h schrecke ich aus dem Halbschlaf hoch, weil es in meinem Bett brummt und klingelt.
In Panik versuche ich die Geräte auszuschalten um die anderen Mädels nicht zu stören. Das Handy bekomme ich aus, das GPS versetze ich aus Unkenntnis in Schlummer/Wiederholmodus. Während des Packens geht das GPS noch 2 Mal an, bis ich das Gerät richtig ausschalte.
Zum Ende knallt mir noch vor lauter Aufregung die Türe ins Schloss.
Ich schleppe meine Packtaschen zur Rezeption, es ist 5:30 h und muss noch mein Fahrrad aus der Tiefgarage holen. Der Mann sagt mir wo sich der Knopf zum öffnen des Tores befindet, um wieder heraus zu kommen. In die Tiefgarage komme ich direkt über das Hotel. Meine größte Sorge ist, dass ich den Knopf nicht finde und überhaupt die Technik versagt, ich eingesperrt bis zur Rettung bleibe und dadurch den Zug verpasse. Die Sorge ist natürlich unbegründet, die Tiefgarage ist Video überwacht und der Mann an der Rezeption verfolgt mein Tun da unten und öffnet mir das Tor. Erleichtert und entspannt radle ich zum Bahnhof. Der TGV fährt pünktlich und ich bin die einzige Radlerin im Abteil. Gegen 12:30 komme ich in Rennes an, löse hier noch ein Ticket für den TER nach Guingamp, mein eigentlicher Startpunkt der Tour. Von hier sind es nur 8 Kilometer zum ersten Campingplatz Milhin Kerhe bei Pabu. Nach Google Maps leicht zu finden, so meine Vorstellung. Dass ich es wieder schaffe, mich zu verfahren, bringen mir gleich zu Anfang einige Zusatzkilometer. Der Cp liegt sehr idyllisch in einem kleinen Flusstal.
Die bleiummantelte Holzspitze (1612) der Kapelle Saint-Gonéry in Plougrescant neigt sich unter seiner schweren Last.
14. Juni
Brrrh....die Nacht ist kalt, ich friere in meinem Kunstfaserschlafsack und schlafe schlecht.
Heute ist mein Ziel der CP Le Gouffre bei Plougrescant. Von hier aus kann man bequem mit dem Rad zu dem Haus zwischen den Felsen und dem Gouffre, einer Felsspalte, in die das Meer hinein donnert, kommen. Am Nachmittag checke ich auf dem CP Le Gouffre ein und mache mich nachdem das Unna aufgebaut ist auf den Weg ans Meer. Das Rad darf nur bis zum Parkplatz mitgenommen werden.
Ich bin die einzige Radlerin und schließe mein „Schätzchen“ an einen Pfosten an, in der Hoffnung, dass noch alle Teile da sind bis ich wieder zurück komme. Das Haus zwischen den Felsen ist für mich dann im Original doch nicht so spektakulär wie auf den vielen Fotos, welche im Internet zu sehen sind. Beeindruckender sind die Felsen rund um den Gouffre. Das Meer donnert leider nicht so doll in die Felsspalte, da es bei dieser Windstille total ruhig ist. Ich verfalle in meinen ersten Fotografier-Rausch. Mein Radcomputer gibt den Geist auf, die Batterie ist alle, super!
Le Gouffre
15. Juni
Heute will ich zum Highlight meiner Tour fahren, die Côte Granit Rose.
Das Wetter ist bestens, sonnig und windstill. An der Rezeption bekomme ich auf Nachfragen, ob es auf dem Platz eine Möglichkeit gibt einen Kaffee zu trinken, 2 gratis Kaffee zu meinen Croissants. Nach Trégastel fahre ich hauptsächlich die D38. Unterwegs kann ich in einem Badeort eine Batterie für den Radcomputer kaufen. Leider bekomme ich die Uhrzeit nicht eingestellt. Nach ein paar Kilometer hängt sich das Teil auf und zeigt nur noch kryptische Zeichen auf den Display. Dann ist plötzlich alles wieder normal zu lesen. Das wiederholt sich noch einige Male. Das hat zur Folge, dass meine gefahrenen Kilometer nicht korrekt angezeigt werden. Das nervt. Nach Buguèlés bewältige ich schiebender Weise meine erste Passage bei Niedrigwasser, etwa 300 m. Ich halte an und gehe in dem Schlicker auf Foto-Entdeckertour.
Die Küstenstraße ist nicht so spannend zu fahren. In Perros-Guirec kürze ich etwas ab, um nicht auf der stark befahrenen D788 die Landzunge abzuradeln. Die letzten Kilometer bis zum Campingplatz muss ich dann doch bei ziemlichen Verkehr auf der D788 fahren. Ich checke auf dem CP Tourony für 3 Tage ein. Man kommt nur zu Fuss direkt an die Küste. In der Nacht friere ich wieder, trotzdem schlafe ich einigermaßen gut.
16. Juni, Wandertag
Das Val Traouiero steht heute auf dem Programm.
Vom Campingplatz führt ein Wanderweg direkt in das Tal. Leider muss ich wegen eines Erdrutsches am Anfang des Tales auf die Straße ausweichen und kann erst etwa 1 Kilometer später in das Tal hinab steigen. Hier empfängt mich ein verwunschener Wald mit zu Teil riesigen, tonnenschweren Felsen. Auch hier bin ich fast alleine, nur 3 Paare überholen mich.
Am Ende des Tales führt der Weg wieder zur Straße hoch. Bei brütender Hitze gehe ich die 8 Kilometer auf der Straße zurück zum Campingplatz, mache mich dort etwas frisch und eine kleine Erholungspause. Es ist noch früh am Nachmittag und ich begebe mich auf den Weg den Zöllnerpfad um Ploumanac zu gehen. Ich bin jetzt schon high von den schönen Felsformationen.
Im Val Traouiero
Den Rückweg gehe ich unspektakulär auf der D788. Etwas k.o. komme ich wieder am CP an. Zum Einkaufen radeln habe ich keine Lust mehr. Es gibt Reste Essen.
17. Juni
Heute will ich die Ile Renote rumrunden. Mit dem Fahrrad radle ich bis zur Touristeninfo und schließe mein Rad dort an. In den Reiseführern steht, dass die Insel in gut 30 Minuten zu Fuss umrundet werden kann. Wahrscheinlich wenn man auf dem Weg bleibt, zügig wandert, sich nebenher unterhält und fast nichts wahrnimmt. Die Insel ist wunderschön. Da Ebbe ist, gehe ich vom Weg ab und tauche in die traumhafte Welt der zum Teil gigantischen Felsformationen ein. Ich befinde mich in einem fast glückseligen Zustand und nehme wie im Rausch unzählige Fotos auf. Ich bin froh und dankbar über das gute Wetter, da bei diesem Licht die Farben der Felsen besonders schön zur Geltung kommen.
Chateau Costaéres
Vielleicht wurde der Bildhauer Henry Moore hier inspiriert.
18. Juni
Den ganzen Vormittag gibt es Nieselregen. Neben der Rezeption gibt es einen Mini Raum für Gäste mit 3 kleinen Tischchen. Hier lasse ich mich nieder, warte den Regen ab und esse meine vorbestellten Croissants. Die Dame vom Empfang spendiert mir noch eine große Tasse löslichen Kaffee dazu. Das Frühstück ist perfekt.
Kurz vor 12 Uhr hört der Regen auf und ich packe meine Sachen um weiter zu ziehen.
So packt sie‘s
Heute soll die Route über Lannion gehen. Zum Glück hatte ich mir noch vor der Reise für dieses Gebiet noch eine Wanderkarte gekauft, die Lannion mit einschließt. Bei einem Maßstab von 1:25 000 sind die Möglichkeiten sich zu verfahren doch sehr eingeschränkt. Ich suche mir eine Strecke über Pleumeur-Bodou aus. Nach diesem Ort radle ich auf etwa 8 Kilometer durch ein Naturschutzgebiet in dem Radfahrer erlaubt sind.
Dann muss ich die vielbefahrenen D65 queren und arbeite mich im Zickzack Kurs über Kerbalanec und Servel Richtung Lannion durch. In Lannion nervt mich der viele Autoverkehr und ich fahre sofort nach der Brücke über den Léguer, erstmal unten rechts am Fluss entlang, nur um den Autos zu entkommen. Nach etwa 7 Kilometer geht es ziemlich steil den Berg hoch um nach Ploulec‘h zu kommen.
Ich muss wieder mal schieben. Bei bestem Wetter erreiche ich den Municipal in Loquemeau.
Die Nacht ist wieder kalt. Ich höre das Meer rauschen bevor ich einschlafe.
19. Juni
Es geht heute weiter, mehr oder weniger an der Küste entlang.
Unterwegs komme ich an einer Crèperie vorbei und gönne mir hier eine Mittagspause. Ich bestelle mir einen Galette mit Gorgonzola, Kräuter und Nüssen und eine bretonische Cola.
Die Galette schmeckt so köstlich, dass ich mir am liebsten eine Weitere bestellt hätte. Satt und selig radle ich weiter.
Im Internet hatte ich an dieser Straße ein Buchcafé, Librairie Caplan & Co, entdeckt. Das will ich mir ansehen. Als ich davor stehe, hat es wegen Renovierung zu. Ich muss wieder schieben, die Steigung hier hat vielleicht 18% . Bald erreiche ich den Ort Christ, mit gleichnamiger Bar, die ebenfalls zu hat.
Über Plougasnou und Térenez komme ich am Cp beim Cairn de Bearnenez an.
Bei der letzten Tour 2014 hatte ich die ursprünglich geplante Route auf Grund von Gelenkproblemen
geändert. Ich wollte ja schon letztes Jahr zur Côte Granit Rose.
Mit kurzen Etappen und ohne Zeitdruck plante ich die Route, mit einem Zeitfenster von maximal 4 Wochen. Dieses Mal verlief die Tour fast ohne nennenswerte „Katastrophen“. Die Bahn streikte nicht und es gab keine Umleitungen und Sperrungen der Wege.
Das Wetter: Fast 28 Tage bestes Radelwetter, kaum Wind und ich hatte viele nette Begegnungen.
Für den Abschnitt am Atlantik bis Bordeaux bekam ich schon vor der Reise etliche Hinweise, dass
die Strecke nicht so spannend sei. Trotzdem wollte ich da entlang fahren und mir einen eigenen Eindruck verschaffen. Jetzt weiß ich, dass ich da nicht noch einmal entlang radeln muss. Trotzdem war es interessant durch kilometerlange Feriensiedlungen und an endlos langen Hotel Anlagen vorbei zu kommen. Dazwischen gibt es natürlich einige schöne Dünenwälder, die auch relativ hügelig sind.
Meine Ängste bezüglich des Abschnitts der Passage du Gois waren völlig überflüssig.
An diesem Tag war schönstes Sommerwetter, es war gerade Niedrigwasser und hunderte von Menschen und Autos bewegten sich auf und neben der Passage. Letztendlich habe ich in La Rochelle die Tour beendet, da ich keine Lust mehr auf Badetourismus hatte.
Das letzte Stück bis Bordeaux schien mir auch auf der Karte nicht so spannend.
Campingplätze gibt es genügend. Der günstigste, ein Municipal mit 4,50 €, der teuerste und lauteste, ich habe die Nacht kaum schlafen können, ein 4 Sterne Platz mit 16,50 €.
Fazit: Ich möchte am liebsten noch einmal in die Bretagne.
Copyright rockhopper
Los geht‘s :
12. Juni
Es geht mit dem Regionalzug von Stuttgart nach Freudenstadt. Weiter mit einem kleinen Zug, bestehend aus nur 2 Wagen, quer durch den Schwarzwald und durch das schöne Kinzigtal nach Offenburg. Hier muss ich wieder in einen kleineren Zug umsteigen, der direkt nach Strasbourg fährt. Vom Bahnhof ist es nicht weit zu meinem Hotel/Hostel das ich vorgebucht hatte. Ein Bett in einem 4-Bett Zimmer. Für eine Nacht, denke ich, geht das. Das hatte ich früher auch problemlos überstanden. Mit Nachtruhe ist allerdings nichts. Ich habe eh‘ schon Einschlaf Probleme, als um 22:30 h die 3. Frau ins Zimmer kommt. Bis sie endlich das ganze Dusch- Toilettenprogramm absolviert hat, der Sanitärbereich ist im Zimmer intergriert, ist es dann schon Mitternacht. Um 1:30h kommt dann die 4. Frau ins Zimmer.....Aus lauter Sorge zu Verschlafen, stelle ich mein GPS und mein Handy zum Wecken.
13. Juni
Um 4:30 h schrecke ich aus dem Halbschlaf hoch, weil es in meinem Bett brummt und klingelt.
In Panik versuche ich die Geräte auszuschalten um die anderen Mädels nicht zu stören. Das Handy bekomme ich aus, das GPS versetze ich aus Unkenntnis in Schlummer/Wiederholmodus. Während des Packens geht das GPS noch 2 Mal an, bis ich das Gerät richtig ausschalte.
Zum Ende knallt mir noch vor lauter Aufregung die Türe ins Schloss.
Ich schleppe meine Packtaschen zur Rezeption, es ist 5:30 h und muss noch mein Fahrrad aus der Tiefgarage holen. Der Mann sagt mir wo sich der Knopf zum öffnen des Tores befindet, um wieder heraus zu kommen. In die Tiefgarage komme ich direkt über das Hotel. Meine größte Sorge ist, dass ich den Knopf nicht finde und überhaupt die Technik versagt, ich eingesperrt bis zur Rettung bleibe und dadurch den Zug verpasse. Die Sorge ist natürlich unbegründet, die Tiefgarage ist Video überwacht und der Mann an der Rezeption verfolgt mein Tun da unten und öffnet mir das Tor. Erleichtert und entspannt radle ich zum Bahnhof. Der TGV fährt pünktlich und ich bin die einzige Radlerin im Abteil. Gegen 12:30 komme ich in Rennes an, löse hier noch ein Ticket für den TER nach Guingamp, mein eigentlicher Startpunkt der Tour. Von hier sind es nur 8 Kilometer zum ersten Campingplatz Milhin Kerhe bei Pabu. Nach Google Maps leicht zu finden, so meine Vorstellung. Dass ich es wieder schaffe, mich zu verfahren, bringen mir gleich zu Anfang einige Zusatzkilometer. Der Cp liegt sehr idyllisch in einem kleinen Flusstal.
Die bleiummantelte Holzspitze (1612) der Kapelle Saint-Gonéry in Plougrescant neigt sich unter seiner schweren Last.
14. Juni
Brrrh....die Nacht ist kalt, ich friere in meinem Kunstfaserschlafsack und schlafe schlecht.
Heute ist mein Ziel der CP Le Gouffre bei Plougrescant. Von hier aus kann man bequem mit dem Rad zu dem Haus zwischen den Felsen und dem Gouffre, einer Felsspalte, in die das Meer hinein donnert, kommen. Am Nachmittag checke ich auf dem CP Le Gouffre ein und mache mich nachdem das Unna aufgebaut ist auf den Weg ans Meer. Das Rad darf nur bis zum Parkplatz mitgenommen werden.
Ich bin die einzige Radlerin und schließe mein „Schätzchen“ an einen Pfosten an, in der Hoffnung, dass noch alle Teile da sind bis ich wieder zurück komme. Das Haus zwischen den Felsen ist für mich dann im Original doch nicht so spektakulär wie auf den vielen Fotos, welche im Internet zu sehen sind. Beeindruckender sind die Felsen rund um den Gouffre. Das Meer donnert leider nicht so doll in die Felsspalte, da es bei dieser Windstille total ruhig ist. Ich verfalle in meinen ersten Fotografier-Rausch. Mein Radcomputer gibt den Geist auf, die Batterie ist alle, super!
Le Gouffre
15. Juni
Heute will ich zum Highlight meiner Tour fahren, die Côte Granit Rose.
Das Wetter ist bestens, sonnig und windstill. An der Rezeption bekomme ich auf Nachfragen, ob es auf dem Platz eine Möglichkeit gibt einen Kaffee zu trinken, 2 gratis Kaffee zu meinen Croissants. Nach Trégastel fahre ich hauptsächlich die D38. Unterwegs kann ich in einem Badeort eine Batterie für den Radcomputer kaufen. Leider bekomme ich die Uhrzeit nicht eingestellt. Nach ein paar Kilometer hängt sich das Teil auf und zeigt nur noch kryptische Zeichen auf den Display. Dann ist plötzlich alles wieder normal zu lesen. Das wiederholt sich noch einige Male. Das hat zur Folge, dass meine gefahrenen Kilometer nicht korrekt angezeigt werden. Das nervt. Nach Buguèlés bewältige ich schiebender Weise meine erste Passage bei Niedrigwasser, etwa 300 m. Ich halte an und gehe in dem Schlicker auf Foto-Entdeckertour.
Die Küstenstraße ist nicht so spannend zu fahren. In Perros-Guirec kürze ich etwas ab, um nicht auf der stark befahrenen D788 die Landzunge abzuradeln. Die letzten Kilometer bis zum Campingplatz muss ich dann doch bei ziemlichen Verkehr auf der D788 fahren. Ich checke auf dem CP Tourony für 3 Tage ein. Man kommt nur zu Fuss direkt an die Küste. In der Nacht friere ich wieder, trotzdem schlafe ich einigermaßen gut.
16. Juni, Wandertag
Das Val Traouiero steht heute auf dem Programm.
Vom Campingplatz führt ein Wanderweg direkt in das Tal. Leider muss ich wegen eines Erdrutsches am Anfang des Tales auf die Straße ausweichen und kann erst etwa 1 Kilometer später in das Tal hinab steigen. Hier empfängt mich ein verwunschener Wald mit zu Teil riesigen, tonnenschweren Felsen. Auch hier bin ich fast alleine, nur 3 Paare überholen mich.
Am Ende des Tales führt der Weg wieder zur Straße hoch. Bei brütender Hitze gehe ich die 8 Kilometer auf der Straße zurück zum Campingplatz, mache mich dort etwas frisch und eine kleine Erholungspause. Es ist noch früh am Nachmittag und ich begebe mich auf den Weg den Zöllnerpfad um Ploumanac zu gehen. Ich bin jetzt schon high von den schönen Felsformationen.
Im Val Traouiero
Den Rückweg gehe ich unspektakulär auf der D788. Etwas k.o. komme ich wieder am CP an. Zum Einkaufen radeln habe ich keine Lust mehr. Es gibt Reste Essen.
17. Juni
Heute will ich die Ile Renote rumrunden. Mit dem Fahrrad radle ich bis zur Touristeninfo und schließe mein Rad dort an. In den Reiseführern steht, dass die Insel in gut 30 Minuten zu Fuss umrundet werden kann. Wahrscheinlich wenn man auf dem Weg bleibt, zügig wandert, sich nebenher unterhält und fast nichts wahrnimmt. Die Insel ist wunderschön. Da Ebbe ist, gehe ich vom Weg ab und tauche in die traumhafte Welt der zum Teil gigantischen Felsformationen ein. Ich befinde mich in einem fast glückseligen Zustand und nehme wie im Rausch unzählige Fotos auf. Ich bin froh und dankbar über das gute Wetter, da bei diesem Licht die Farben der Felsen besonders schön zur Geltung kommen.
Chateau Costaéres
Vielleicht wurde der Bildhauer Henry Moore hier inspiriert.
18. Juni
Den ganzen Vormittag gibt es Nieselregen. Neben der Rezeption gibt es einen Mini Raum für Gäste mit 3 kleinen Tischchen. Hier lasse ich mich nieder, warte den Regen ab und esse meine vorbestellten Croissants. Die Dame vom Empfang spendiert mir noch eine große Tasse löslichen Kaffee dazu. Das Frühstück ist perfekt.
Kurz vor 12 Uhr hört der Regen auf und ich packe meine Sachen um weiter zu ziehen.
So packt sie‘s
Heute soll die Route über Lannion gehen. Zum Glück hatte ich mir noch vor der Reise für dieses Gebiet noch eine Wanderkarte gekauft, die Lannion mit einschließt. Bei einem Maßstab von 1:25 000 sind die Möglichkeiten sich zu verfahren doch sehr eingeschränkt. Ich suche mir eine Strecke über Pleumeur-Bodou aus. Nach diesem Ort radle ich auf etwa 8 Kilometer durch ein Naturschutzgebiet in dem Radfahrer erlaubt sind.
Dann muss ich die vielbefahrenen D65 queren und arbeite mich im Zickzack Kurs über Kerbalanec und Servel Richtung Lannion durch. In Lannion nervt mich der viele Autoverkehr und ich fahre sofort nach der Brücke über den Léguer, erstmal unten rechts am Fluss entlang, nur um den Autos zu entkommen. Nach etwa 7 Kilometer geht es ziemlich steil den Berg hoch um nach Ploulec‘h zu kommen.
Ich muss wieder mal schieben. Bei bestem Wetter erreiche ich den Municipal in Loquemeau.
Die Nacht ist wieder kalt. Ich höre das Meer rauschen bevor ich einschlafe.
19. Juni
Es geht heute weiter, mehr oder weniger an der Küste entlang.
Unterwegs komme ich an einer Crèperie vorbei und gönne mir hier eine Mittagspause. Ich bestelle mir einen Galette mit Gorgonzola, Kräuter und Nüssen und eine bretonische Cola.
Die Galette schmeckt so köstlich, dass ich mir am liebsten eine Weitere bestellt hätte. Satt und selig radle ich weiter.
Im Internet hatte ich an dieser Straße ein Buchcafé, Librairie Caplan & Co, entdeckt. Das will ich mir ansehen. Als ich davor stehe, hat es wegen Renovierung zu. Ich muss wieder schieben, die Steigung hier hat vielleicht 18% . Bald erreiche ich den Ort Christ, mit gleichnamiger Bar, die ebenfalls zu hat.
Über Plougasnou und Térenez komme ich am Cp beim Cairn de Bearnenez an.
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