[SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

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    • 28.06.2008
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    #41
    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

    10.7. -Tag 8

    Als uns heute morgen um sieben der Wecker wachklingelt wissen wir schon das dies ein langer harter Tag werden wird. Es stehen rund 130 km und zwei Höhenzüge mit ca. 1100 Höhenmetern auf dem Programm. Ein Blick aus dem Fenster stimmt uns aber positiv, es ist zwar sehr dunkel, regnet aber nicht.

    Also zaubern wir ums erstmal ein sehr gutes Frühstück mit Rührei und Speck und packen dann nach einer warmen Dusche unsere Sachen. Als wir um kurz nach acht unsere Räder startklar haben fängt es auch schon an zu regnen. Mit zwölf Grad ist es aber etwas wärmer als die letzten Tage morgens. Also geht es im voller Regenmontur inkl. Plastiktüten um den Schuhen los durch die verschlafen wirkende schwedische Landschaft. Heute haben wir zusätzlich mit einem starken Wind der bis zu 36 km/h schnell ist zu kämpfen. Er kommt fast genau von der Seite aber je nach Streckenlage auch mal von vorne. Dafür hört es nach kurzer Zeit auf zu regnen und es wird bis zu 15 Grad warm.



    Nach ca. 50 Kilometern durchaus reizvoller Landschaft treffen wir auf einen winzigen Ica Markt und wir verzehren draußen sitzend eine Auswahl leckerer Teilchen. Nach 5 Minuten wird uns aber zu kalt und wir fahren weiter.



    Es geht durch sehr schöne kleine Dörfer die direkt auf einer Art breiten Damm zwischen zwei Seen liegen. In den Dörfern stehen auffällig viele große Herrenhäuser und alles sieht sehr nobel aus. Das Wetter ist zwar absolut nicht sommerlich, aber nach en letzten tagen genießen wir es mal ohne Regenbekleidung und ohne komplett durchzufrieren einfach durch die Landschaft zu pedalieren.





    Leider führt uns der Sverigeleden auf zunehmend größeren Straßen, so daß die Landschaft eintönige wird und der Verkehr zunimmt. nach ca. 80 km verlassen wir den Weg und machen an einem Aussichtspunkt unsere erste richtige Rast. Für 15 Minuten sitzen wir auf einer Bank am See und verzehren Brötchen und Riegel. Das Wetter ist jetzt halbwegs stabil und es regnet seit Stunden nicht.





    An einem See stehen in Reihe und Glied schöne, noch in Folie eingeschweißte Badezuber. Als wir diesen Inbegriff alter schwedischer Tischlerkunst näher betrachten, stellen wir enttäuscht fest dass auch hier die Globalisierung Einzug erhalten hat - die Zuber wurden direkt aus Hagen in NRW bis hier oben geliefert.



    Direkt nach der Rast geht es an einen langen Aufstieg. Die nächsten 15 km schrauben wir uns hoch ins Wintersportgebiet von Säffle. Plötzlich sehen wir merkwürdige Gebilde auf der Straße - nämlich Schatten. Bevor wir kombinieren was das bedeuten muss, merken wir es schon durch die wohlige Wärme die uns auf den Rücken trifft, die Sonne ist tatsächlich rausgekommen und es gibt vereinzelt blauen Himmel zu bestaunen. Im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Lichtblick nach 4 Tagen regen und Kälte.



    Diese zusätzliche Motivation, lässt uns den dauerhaften Anstieg nur so hochfliegen und irgendwann am frühen Nachmittag kommen wir in Frederiksberg an. Dieser Ort hat immerhin zwei Cafés und einen Coop Nära zu bieten. Im Coop Nära kaufen wir für das Abendessen ein und setzen unsere Reise dann fort. Die anschließende Abfahrt können wir nicht wirklich genießen, da sich mittlerweile Auto auf Auto an uns vorbeischiebt.

    An einer Wegkreuzung nehmen wir die 100 km Marke und Kati entdeckt an einem Café ein Schild das frische Waffeln anpreist. Wenig später sitzen wir in dem winzigen lokal und verspeisen heiße Waffeln mit etwas Beerenkompott. Wirklich sehr lecker und eine willkommene Stärkung.



    Die letzten ca. 30 Kilometer sind kein wirklicher Spass mehr da wir sie auf dem fast zur Autobahn ausgebauten Inlandsvägen zurücklegen müssen. Würde uns nicht ab und an ein kleines grünes Schild an den Sverigeleden erinnern, ich wäre fest davon überzeugt, daß Radfahren hier verboten sein müsse.

    Gegen 16:30 verlassen wir den Sverigeleden um den geplanten Campingplatz anzusteuern. An dieser Stelle noch einmal danke an Torres, die uns auf die tolle POI Liste mit unzähligen Campingplätzen in ganz Europa hingewiesen hat. Unser heutiges Etappenziel War nämlich weder in Google Maps, noch in irgendeinem Campingführer verzeichnet. Voller Vorfreude fahren wir die letzten Kilometer bergab, wohl wissend, daß wir sie morgen als erstes wieder hoch müssen...

    Der Campingplatz ist total verlassen und es ist absolut niemand zu sehen. Kein einziger Wohnwagen geschweige denn ein Zelt. Zu unserer Überraschung ist die Rezeption besetzt und der nette Mann hinter der Theke will nur unglaublich niedrige 100 Sek für uns und unser Zelt haben.



    Da er laut seiner Aushänge auch Frühstück anbietet fragen wir ihn ob wir um acht ein solches bekommen können. Leider kommt er morgen erst um zehn und wir sehen unser Frühstück schwinden. Spontan bietet er uns aber an, alles was wir für ein Frühstück brauchen würden in den Gästekühlschrank zu stellen. Gesagt getan und nach kurzer Zeit finden sich dort Milch, Eier, Wurst, Käse und sechs Brötchen. Auch der Preis hierfür ist unfassbar gering.

    Nachdem unser Zelt aufgebaut ist und wir eine warme Dusche genommen haben, bereite ich das Abendessen zu. Es gibt Pulled Beef uns Salat. Da ich hier kein Netz habe, fahre ich gleich entweder nochmal den Berg hoch, oder Stelle den Bericht morgen online.
    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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      • 17.11.2006
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      #42
      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

      Zitat von willo Beitrag anzeigen

      An einem See stehen in Reihe und Glied schöne, noch in Folie eingeschweißte Badezuber. Als wir diesen Inbegriff alter schwedischer Tischlerkunst näher betrachten, stellen wir enttäuscht fest dass auch hier die Globalisierung Einzug erhalten hat - die Zuber wurden direkt aus Hagen in NRW bis hier oben geliefert.


      Genial.

      Der PROTOTYP ist übrigens hier zu sehen. Eigenbau von einem Hagener Tischlermeister.

      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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      • willo
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        • 28.06.2008
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        #43
        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

        11.7. - Tag 9

        Auf diesen Morgen haben wir jetzt fast eine Woche gewartet. Wir kriechen aus dem Zelt und weder regnet es, noch ist es kalt. Zwischen den Wolken zeichnet sich blauer Himmel ab und nach wenigen Momenten treffen uns erste warme Sonnenstrahlen.

        Nach Einen guten Frühstück mit armen Rittern und aufgebackenen Brötchen geht es auch fast schon los. Leider nur fast denn mein Fahrrad hat einen platten Hinterreifen. Nach kurzer Inspektion stellt sich heraus, daß sich ein selbstklebender Flicken von vor der Fahrt gelöst hat - warum auch immer. Kurze Zeit später ist ein neuer Flicken drauf und es geht los.



        Die ersten Kilometer geht es recht hart bergauf aber wir lassen uns die gute Laune ob des Sonnenscheines nicht verderben und fahren durch die recht schroffe, hügelige Landschaft. Es ist einfach herrlich im kurzen Sachen einfach nur das Radfahren und die Umgebung zu genießen, ohne alles hinter einem grauen Schleier betrachten zu müssen oder zu frieren.



        Der Autoverkehr hält sich auch sehr in Grenzen und nach 35 km rollen wir über eine langgezogene Abfahrt nach Hagfors ein. Hier kaufen wir ein paar kalte Getränke und stoßen bald auf den Klarälven Leden, der sich den Weg mit dem Sverigeleden teilt. Die wer Weg führt ins über dedizierte Radwege ohne jeglichen Autoverkehr. Auf einer schönen alten Brücke die über einen großen Fluss führt machen wir eine kurze Rast.



        Bald schon geht es weiter auf dem Klarälven Banan, der ebenfalls zusammen mit dem Sverigeleden auf dem Bett einer alten Bahnstrecke entlang führt. Dementsprechend eben ist der Weg und es geht sehr flott voran.



        Irgendwann sehe ich aus dem Augenwinkel ein kleines Schild das auf ein original niederländisches Pfannkuchenhaus mit Minigolfbahn hinweist. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und genießen schon kurze Zeit später einen leckeren Pfannkuchen mit Eiscreme auf der sonnigen Trasse. Über die anschließende Partie Minigolf möchte ich am liebsten keine Worte verlieren, gelingt es Kati doch zum ersten mal in unserer über zehnjährigen gemeinsamen Golfkarriere mich zu besiegen.



        Wieder auf dem Weg sind es nur noch wenige Kilometer bis zur letzten Ortschaft vor unserem heutigen Etappenziel. Im Munkfors angekommen kaufen wir schnell für das Abendessen ein und fahren die letzten 8 Kilometer bis zu unserem Campingplatz direkt am Klarälven. Nach insgesamt 80 km und einfachen 300 Höhenmetern sind wir gegen frühen Nachmittag am Ziel.



        Der Platz ist sehr schön gelegen und es ist fast niemand da. Alle Anwesenden scheinen Holländer zu sein. Wir gönnen uns heute den Luxus einer Waschmaschine und waschen nicht wie jeden Abend mit der Hand eine Garnitur durch, sondern gleich alles was wir haben.



        Nach dem Aufbau des Zeltes versuche ich mich ein Stündchen mit der Angel, habe aber kein Glück. Zum Essen gönnen wir uns heute ein Bier und beschließen bei Steak und Salat morgen keinen Ruhetag zu nehmen, sondern das gute Wetter zu nutzen und die 110 km nach Kristinehamn in Angriff zu nehmen.



        Bevor ich nochmal mit der Angel mein Glück versuche, kümmere ich mich noch etwas um mein Rad und putze und öle es etwas. Außerdem mache ich mich auf die suche nach einem nervigen klacken was exakt einmal pro Umdrehung auftritt, aber nur wenn ich draufsitze und nicht wenn ich es so drehe. Von daher tippe ich nicht auf die Nabe, sondern auf Speichen oder das Ventil. Ich kann aber einfach nichts finden und werde mir dem Geräusch erstmal leben müssen und hoffe, daß es nichts ernstes wird.
        Zuletzt geändert von willo; 11.07.2015, 20:08.
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        • willo
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          • 28.06.2008
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          #44
          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

          So, jetzt sind auch die Fotos drinnen. Auf der Suche nach Netzabdeckung in 4G hatte ich Fuxx natürlich nicht an WiFi gedacht, was perfekt vorhanden ist...

          Jetzt wird nach Bibern Ausschau gehalten...
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            Alter Hase
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            #45
            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

            Schöner Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Sieg an Kati :-)

            Wegen dem Knacken, wenn Du das passende Werkzeug hast, löse einmal die Pedalen und schraub sie mit etwas Fett auf dem Gewinde wieder fest.
            Hat bei mir schon mal geholfen...
            Wo war ich bloß?

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            • willo
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              • 28.06.2008
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              #46
              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

              Zitat von iwp Beitrag anzeigen
              Schöner Bericht und herzlichen Glückwunsch zum Sieg an Kati :-)

              Wegen dem Knacken, wenn Du das passende Werkzeug hast, löse einmal die Pedalen und schraub sie mit etwas Fett auf dem Gewinde wieder fest.
              Hat bei mir schon mal geholfen...
              Muss irgendwas am Rad sein, tritt auch beim rollen auf. Exakt einmal pro Rad Umdrehung unabhängig von der Geschwindigkeit.
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                Alter Hase
                • 13.07.2005
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                #47
                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                Kam das Knacken nach dem Platten ?
                Dann schau die mal die Nieten von den Bremsscheiben an. Ich musste bei meinem Vorderrad vom Reiserad eine dünne Unterlegscheibe benutzen um den Abstand vom Bremssattel zur Scheibe zu erhöhen, nachdem etwas von der Pulverlackierung der Gabel an der Achsaufnahme abgesplittert war.
                Wo war ich bloß?

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                  #48
                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                  Knacken wurde nach akribischer suche gefunden. Es War das Ventil. Egal wie ich es bearbeitet habe, unter 1.6 bar knackt es. Nun fahre ich mit 1.8 bar, habe dafür aber meine Ruhe. Bericht kommt heute spät, wir gehen aus :-)
                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                    #49
                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                    12.7. - Tag 10

                    Noch bevor um sieben der Wecker klingelt kitzelt mich die Sonne durch das Zeltdach aus dem Schlaf. Kurze Zeit später ist auch Kati wach und nach einer ausgiebigen Dusche geht es auch schon wieder ans Zelt abbauen und Sachen verpacken. Nach dem das erledigt ist geht es in die Rezeption und wir holen die gestern vorbestellen frischen Backwaren ab. Es gibt zwei Vollkornecken und einen Schokomuffin für mich - sehr lecker. Ein letzter Blick über den idyllischen Zeltplatz - klare Empfehlung von unsere Seite - und den schnell dahinfliessenden Klarälven und wir sind auch schon wieder auf den Rädern.



                    Nach kurzem Auf und Ab durch ein paar schöne kleine Dörfer geht es in der warmen Morgensonne wieder auf die Klarälven Banan. Der weg ist weiterhin schnurgerade und sehr flach und führt mit gutem Belag durch Wald und Wiesen Richtung Karlstadt. Links und rechts des Weges finden sich oft Rastplätze und diverse Hinweistafeln zu historischen oder biologischen Besonderheiten.





                    Die Kilometer schmelzen nur so dahin und schon bald sind wir nur noch wenige Meter vor Karlstadt. Leider ist das Wetter wieder schlechter geworden und es fängt nun an zu regnen. Auf einer Bank unter einem großen Baum beschließen wir etwas abzuwarten, in der Hoffnung, daß es sich evtl. nur um einen Schauer handeln würde. In dieser uzeit widme ich mich mal wieder intensiv meinem Vorderrad und baue es nochmals aus. Ich biege und schüttelte es, drücke es und ruckel an jeder Speiche - nichts. Auch die Achse ist super leichtgängig. Nur das Ventil ist ungewöhnlich lose, aber inzwischen mit Gummiring und Papier fixiert. Aus Langeweile checke ich nochmal den Luftdruck und stelle überrascht fest, dass er selbst für die breiten Felgen etwas niedrig ist. In der Hoffnung dass der Druck etwas an dem Klacken ändern könnte pumpe ich den Reifen deutlich straffer auf.



                    Da der Regen nicht aufhören will ziehen wir uns Regenjacke an und fahren weiter. Nach 500 m hört der Regen dann natürlich auf - besser noch, nach weiteren 500 m stellen wir anhand der trockenen Straße fest, daß es hier überhaupt nicht geregnet hat. Na toll, aber immerhin ist das Klacken in meinem Vorderrad tatsächlich verschwunden. Eine echte Wohltat und wieder mal was gelernt.

                    In Karlstadt fahren wir durch das super moderne Universitätsviertel und sind beide von der modernen Architektur beeindruckt. Sicher kein schlechter Ort zu leben hier. Ich kaufe mir an einem Kiosk schnell noch einen Eiscafe und dann rollen wir auch schon auf die nächste Attraktion zu. Neben einer Bushaltestelle gibt es hier inmitten des gut ausgebauten Radwegesystems, eine ins Stadtbild designte Fahrrad Luftpumpe. Diese wird natürlich gleich ausprobiert, aber mehr als Luft in den gerade gefüllten Reifen pumpen kann die leider auch nicht.



                    Als wir Karlstadt um 11.30 h verlassen haben wir fast schon die Hälfte unserer Tageskilometer geschafft. Das Wetter ist auch wieder besser geworden und wir radeln auf dem Sverigeleden über winzige Nebenstraßen in Richtung Vänern. Die Strecke ist hier einfach nur idyllisch und ich genieße jeden Kilometer. Auf einer kleinen Anhöhe ist es so weit und wir erhaschen das erste mal einen Blick auf den größten See Westeuropas.







                    Die nächsten 40 km sind einfach nur Genuss pur und der Sverigeleden zeigt sich weiter von seiner schönsten Seite. Auch das Wetter spielt bei 20 Grad und wechselhafter Bewölkung halbwegs mit. Ab und an ist auch Zeit für etwas historisches am Wegesrand. So legen wir an einem alten Gräberfeld eine kurze Rast ein und bestaunen einen Gedenkstein der an eine viertel Meile aus dem 18. Jhd. erinnert.







                    Leider wird es kurz vor Kristinehamn noch einmal kälter und etwas windig, so daß wir nicht allzu traurig sind gegen 16 Uhr und nach rund 110 km unseren nächsten Campingplatz erreicht zu haben. Hier checken wir für zwei Nächte direkt am Ufer des Vänern ein, um morgen den ersten unserer drei Ruhetage zu nehmen. Nach einer kurzen Dusche machen wir uns bald auch schon wieder auf und fahren die drei Kilometer bis zur Stadt zurück um im schönen Gästehafen etwas zu essen.





                    Morgen gibt es dann die fällige Revanche im Abenteuer-Minigolf und einen Stadtbummel mit Frühstück. Sofern der Wetterbericht stimmt geht es dann am Dienstag in Richtung Götakanal auf die zweite Hälfte unserer Tour. Immerhin haben wir die erste Hälfte exakt wie geplant und ohne Unfälle, Abnutzungserscheinungen, oder Pannen überstanden.
                    Zuletzt geändert von willo; 12.07.2015, 23:30.
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                      #50
                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                      13.7. - Tag 11

                      Der heutige Ruhetag macht seinem Namen alle Ehre. Haben wir erst noch über diverse Aktivitäten wie Kajakfahren oder ähnliches nachgedacht, so macht uns auch hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nach dem Ausschlafen bis gegen elf fahren wir in die Stadt und suchen etwas zum Frühstücken. Da es fast schon Mittag ist landen wir schließlich bei einem leckeren Pizza-Buffet.

                      Der anschließende Stadtbummel ist kurz aber umfassend, Kristinehamn ist ein echtes Kaff. Immerhin gibt es eine Touriinfo und wir gucken uns hier mit diversen Karten und Broschüren die Etappen der nächsten Tage etwas genauer an. Die Strecke planen wir nicht um, wohl aber die Übernachtungen, um einen vollen Tag mit nur 80 km Strecke für den Götakanal zu haben. Der hatte es uns letztes Jahr schon sehr gut gefallen.

                      Wieder zurück am Platz wird noch gewaschen und entspannt um dann ein paar Stunden später wieder in die Stadt zu fahren. Es ist weiterhin kalt, bewölkt und Nieselregen ab und an. Beim Minigolf kassiere ich erneut eine bittere Niederlage und brauche zum ersten mal soweit ich mich erinnere mehr als 70 Schläge, normalerweise bleibe ich unter 40. Ich sollte den Sport an den Nagel hängen.

                      Nun ist es auch schon Abend und die sonne kommt endlich einmal raus. Wir nehmen unser Abendessen in einem netten kleinen Restaurant auf der Trasse ein und sind gegen acht wieder am Zeltplatz. Ein echter Ruhetag.

                      14.7. - Tag 12

                      Wie mittlerweile üblich weckt uns der Wecker um sieben und wir packen schnell alles zusammen. Zum gefühlt hundertsten Mal fahren wir den Weg im die Stadt und kaufen ein paar Brötchen und etwas Schinken.

                      Vor dem Frühstück fahren wir die ersten 10 km um aus der Stadt rauszukommen. Der Sverigeleden zeigt sich wie schon die tage zuvor von seiner besten Seite und führt uns über winzige Nebenstraßen durch Wald und Flur. An einem weiteren Gräberfeld gibt es eine Bank und wir nehmen unser Frühstück bei warmen Sonnenschein ein. Über uns werkelt ein Specht im Baum.



                      Die nächsten Kilometer sind einfach nur toll und die Landschaft ist abwechslungsreich wie nie. Unter dem Wechsel von Sonne und Wolken können wir gut im T-shirt fahren und Wind weht auch keiner. Entgegen der Infos von Google-Maps taucht plötzlich ein kleiner Ica am Wegesrand auf und es gibt etwas zu Trinken und ein Eis für uns.



                      Weiter geht es durch Schöne kleine Dörfer und über grüne Wiesen. Langsam entfernen wir uns etwas vom Vänern und die Landschaft wird hügeliger und urtümlicher. Links und rechts des Weges findet sich nun der typische schwedische Mix aus Nafelbäumen und schroffen Felsen. Autos sehen wir den ganzen Tag über kaum. Auf einer Wiese beobachten wir ein paar Kraniche die nach Futter für ihre Jungen suchen, am Waldrand sehe ich später ein Reh mit Jungem welche aber schnell das Weite suchen.





                      Mit Finnerödja passieren wir am frühen Nachmittag dem letzten Außenposten der Zivilisation für längere Zeit. Wir kaufen uns ein paar Teilchen und etwas zu Trinken. Abendessen kaufen wir keines da wir noch zwei Tüten Real Turmat im Gepäck haben und die endlich mal weg sollen. Den heutigen Campingplatz Tiveden haben wir vor zehn Jahren schon einmal besucht und haben weder Shop noch Imbiss in Erinnerung - aber frische Brötchen konnte man vorbestellen.



                      Aber erstmal gilt es noch eine letzte Hügelkette zu überwinden und wir schrauben uns im Sonnenschein Meter um Meter nach oben, wäre es etwas steiler könnte man glatt etwas schwitzen. Oben angekommen machen wir ein kleine Picknick im Wald, diesmal ohne Specht. Die letzten 10 Kilometer zum Campingplatz rollen wir fast nur bergab und nach etwas über vier Stunden Fahrt und 95 km Strecke kommen wir am Ziel an. Für mich War es bisher die schönste Etappe und reines Genußradeln heute.

                      Alles sieht noch fast genauso aus wie vor zehn Jahren und der Campingplatz ist gut gefüllt. Es sind fast ausschließlich Holländer hier. Nach dem Aufbau unseres Zeltes lesen wir noch schnell die Infobroschüre und stellen fest das es mittlerweile ein winziges Restaurant mit nur 5 Tischen gibt, welches jeden Abend für zwei Stunden seine Pforten öffnet. Uns gelingt es tatsächlich für heute abend den letzten Tisch zu reservieren, so daß das Real Turmat weiter durch Schweden touren darf.



                      Anschließend wollen wir unbedingt noch runter zur sehr schön angelegten Badestelle. Dort befindet sich ein Zettelchen welches die Wassertemperatur des Unden mit 20 Grad ausweist. Wir sind überrascht aber auch erfreut und stehen 5 Minuten später in Badebekleidung wieder am Steg. Entweder die Ostsee an der ich aufgewachsen bin hatte im Sommer immer über 25 Grad oder ich bin mit den Jahren verweichlicht. Jedenfalls ist das Wasser arschkalt, trotzdem wagen wir uns ganz rein und schwimmen sogar eine Runde zum großen Badefloß.



                      Gleich geht es zum Essen und dann wieder relativ früh ins Bett. Morgen haben wir die neu geplante lange Strecke vor uns und werden bei besten Wetter, so jedenfalls die Vorhersage, den Götakanal erreichen.
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                        #51
                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                        Nach einem sehr schönen drei Gänge Menü hier noch einmal drei Abendstimmungen. Zumindest auf dem Smartphone sehen die ganz akzeptabel aus...







                        Tiveden ist bisher mit Abstand der beste Zeltplatz. Es gibt keine Dauercamper, kaum Wohnmobile und alle sind entweder mit Kindern oder für irgendwelche Outdooraktivitäten hier.

                        Insbesondere für Kanutouren, auch mehrtägige, scheint das ein echter Geheimtipp zu sein. Auf Saibling angeln geht auch...
                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                        • Sternenstaub
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                          • 14.03.2012
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                          #52
                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                          Dein Reiseberricht ist absolut sehnsuchtsweckend und sehr viele Ecken habe ich wieder erkannt und mich über die Fotos gefreut.

                          Kristinehamns Theater habt ihr aber gesehen? Von wegen Provinzstädtchen. ;) Am Götakanal bin ich bisher nur ein Stückchen lang gefahren, das war aber recht nett. Bin gespannt, wie es bei euch weitergeht.

                          lg nach Schweden *Neid* - aber im nächsten Jahr geht es ja wieder in Schweden auf Radtour für mich.
                          Two roads diverged in a wood, and I—
                          I took the one less traveled by,
                          And that has made all the difference (Robert Frost)

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                            • 28.06.2008
                            • 9799
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                            #53
                            AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                            15.7. - Tag 13

                            Gleich vom Aufwachen an haben wir heute Sonnenschein, auch wenn es früh um sieben noch etwas kalt ist. Gleich nach der Öffnung der Rezeption holen wir unsere vorbestellen frisch gebackenen Brötchen ab - sie sind noch warm. Während ich die Brötchen hole, setzt Kati zum ersten mal unseren Kocher ein und brät eine komplette Packung Plätter am und serviert sie mit gesüßter Kondensmilch.



                            Nach dem Frühstück in der Sonne geht es auch schon los mit der Tagesdosis Radfahren. In der gleichen schönen Umgebung wie gestern geht es durch eine durchaus hügelige Landschaft an der Grenze des Tiveden Nationalparks entlang. Die Straßen sind nach wie vor winzige Nebenstraßen ohne nennenswerten Verkehr. Es geht sehr gut voran und nach etwas mehr als einer Stunde kommen wir in Askersund an der Nordspitze des Vättern an. An dem schönen kleinen Stadthafen können wir uns einen Eiskaffe und fahren auch schon weiter.







                            Nun geht es durch die absolute Pampa. Es gibt nur winzige Dörfer, oder vielmehr Ansammlungen von Häusern und sehr viel abwechslungsreiche Natur. Mittlerweile ist es so warm, daß man auch im Schatten nicht mehr friert - der erste richtige Sommertag. In einem dieser winzigen Dörfer finden wir einen alten Lanthandel, der wie ein Relikt aus einer alten Zeit wirkt. Er hat einen Holzfussboden und die dunklen Gänge sind komplett vollgestopft. Es gibt aber alles was wir brauchen, nämlich Eis und kalte Getränke. Beides wird auf einer Bank gegenüber des Ladens konsumiert und es geht dann weiter Richtung Motala.





                            Nachdem Wetter und Landschaft nicht hätten besser sein können ändert sich die daraus resultierenden gute Stimmung am frühen Nachmittag kurz vor Motala schlagartig. Der Sverigeleden trifft auf die Schnellstraße 50, die hier autobahnartig mit Mittelleitplanke und zwei Spuren ausgebaut ist. Die Beschilderung des Sverigeleden hört auch konsequent einfach auf. Laut OSM führt er auf der 50 entlang und wir versuchen u der Glück mangels Alternativen auf dem Randstreifen. Leider hört dieser nach einem Kilometer einfach auf und wir müssen auf der nun einspurigen Fahrbahn fahren. Durch die Mittelleitplanke überholen uns die Autos ohne jegliche Rücksicht mit voller Geschwindigkeit extrem dicht. Wir wollen uns das keine acht Kilometer geben und fahren bei der nächsten Möglichkeit ab. Leider geht diese Abfahrt nur zu einem Betonwerk und die Straße endet nach 500 m im Wald.



                            Unsere einzige Möglichkeit ist ein sehr schmaler Trail der mit dem Mountainbike sicher viel Spaß gemacht hätte. Aber wozu haben wir fast unser gesamtes Training die letzten Monate auf dem MTB absolviert? Wir fahren über Wurzeln und Steine, schmalste Trails rauf und runter und irgendwie macht es auch Spaß, auch wenn das Handling des Rades durch das zusätzliche Gewicht ungewöhnlich ist. Nach ein paar Kilometern treffen wir einen verdutzten Trailrunner der uns schmunzelnd den besten Weg nach Motala erklärt, was wir dann eine halbe Stunde später nach 90 km gefahrener Strecke auch erreichen.



                            Hier gucken wir uns zuerst die Schleuse vom Götakanal in den Vättern an und kehren dann in einem kleinen Restaurant ein um etwas zum Mittag zu essen, auch wenn es schon deutlich fortgeschrittener Nachmittag ist.



                            Die letzten 25 km nach Borensberg sind das schönste was der Sverigeleden bisher zu bieten hatte. Fast komplett ohne Autos fahren wir an malerischer Bauernhöfen und Gestüten vorbei, die sich perfekt in eine sehr grüne Kulturlandschaft einfügen. Das Wetter ist nach wie vor herrlich. Unterbrochen wird das ruhige pedalieren durch ein geradezu epochales Ereignis welches Kati kurz vor dem Ziel zu vermelden hat. Wir haben jetzt genau tausend Kilometer zurückgelegt - wenn das kein Grund zur Freude ist.









                            Um kurz nach fünf treffen wir nach 120 km am Campingplatz in Borensberg ein. Hier zeigt sich, dass der taktische Ruhetag in Kristinehamn absolut sinnvoll war. Fast der halbe Platz steht vom gestrigen Unwetter unter Wasser und wir müssen lange suchen bis wir unser Zelt an einer trockenen Stelle aufbauen können. Gleich danach geht es noch zur Badestelle und ab in den schönen See. Das Wasser ist deutlich wärmer als im Unden und wir messen diesmal selber die Temperatur - 21 Grad.





                            Vor ein paar Minuten sind wir zu Fuß nochmal in die Stadt gegangen und haben uns eine große amerikanische Pizza geteilt. Kurz nach Ankunft auf dem Zeltplatz gibt es nochmal einen kurzen Schauer - ganz ohne schlechtes Wetter scheint es einfach nicht zu gehen dieses Jahr. Auf jeden Fall haben wir jetzt morgen einen ganzen Tag um die 80 km des Götakanals bis zur Ostsee zu fahren. Da bleibt reichlich Zeit für Schleusen, Badestellen und die kleinen Cafés direkt am Kanal. Wir sind diese Etappe zwar auch schon letztes Jahr gefahren, freuen uns aber trotzdem wieder ungemein darauf.



                            Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                              • 28.06.2008
                              • 9799
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                              #54
                              AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                              16.7. - Tag 14

                              Die heutige Etappe steht ganz im Zeichen des Götakanals. Diese künstliche Wasserstraße verbindet Mem an der Ostsee mit dem Vänern und durchquert dabei mehrere große Seen. Unsere Fahrt entlang des Kanals startet pünktlich zum Beginn der Schleusungen in Borensberg. Punkt neun öffnen die Schleusen und Brücken zum ersten mal ihre Tore für die Schifffahrt und die ersten Segel- und Motoryachten gehen die nächsten Teilstücke an. Wir beobachten das geschäftige Treiben von einer Bank am Ufer aus während wir unser Frühstück einnehmen.





                              Nachdem die ersten Boote passiert haben ist es auch für uns soweit und wir machen uns auf den Rädern an das erste Teilstück direkt am Kanal entlang. Die Strecke ist topfeben und sehr gut zu befahren. Dementsprechend schnell kommen wir voran und schon bald haben wir die boote die wir beim Frühstück beobachtet haben wieder überholt. Die Sonne ist schon kräftig am scheinen und spendet etwas Wärme am ansonsten noch kühlen Morgen. Die Strecke ist wunderschön und für mich ein echtes Highlight. Auf der rechten Seite der Kanal und links des Weges mal Felder, mal tiefer gelegene Seen. Menschen sind um diese Uhrzeit kaum unterwegs, dafür müssen wir ab und an zwischen ein paar Schafen hindurchkurven, Die sich auf dem Weg sonnen.



                              Nach nicht einmal einer Stunde erreichen wir Berg. Hier befindet sich die größte Schleuse des Kanals mit insgesamt sieben einzelnen Schleusen. Hier machen wir eine längere Rast bei einem leckeren Ben & Jerry's Eis und gucken den zum Teil imposanten Segelyachten beim Schleusen zu. Am Hang der Anlage liegen Menschen in der Sonne und einige springen immer wieder zur Abkühlung in die Becken wenn gerade keine Boote darin sind.





                              Nach gut einer Stunde fahren wir weiter. Da die Wasserstraße die nächsten Kilometer durch den See Roxen führt, müssen wir diesem umfahren. Aus dem letzten Jahr wissen wir noch, daß dies aufgrund des hügeligen Geländes durchaus sportlich werden kann. Als wir den ersten Aufstieg zum Campingplatz am Roxen gemeistert haben bin ich hocherfreut über meinen aktuellen Trainingszustand. Ich kann mich noch genau erinnern wie fertig ich letztes Jahr auf dem Rennrad und ohne Gepäck hier oben angekommen bin, dieses Jahr ist der Anstieg nicht der Rede wert. Schön zu erfühlen, daß sich das monatelange Training auf dem Mountainbike ausgezahlt hat.





                              Auch wenn man den Roxen während der Umfahrung nur sehr selten zu Gesicht bekommt, ist die Strecke landschaftlich sehr schön und dank der vielen Hügel auch sehr abwechslungsreich und interessant. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir Norsholm und essen in einem Imbiss erstmal etwas zu Mittag.





                              So gestärkt geht es die nächsten Kilometer wieder direkt am Kanal entlang. Um diese zeit sind schon etwas mehr Radler und Fußgänger unterwegs, auffallenderweise so gut wie alles Rentner. In einem Café direkt an einer Kanalschleuse gelegen, essen wir noch ein Eis als Nachtisch um kurze Zeit später den Kanal wieder kurz zu verlassen. Während die Schiffe durch dem See Asplangen fahren, müssen wir diesem recht weiträumig umfahren. Der Weg führt dabei durch ein Waldstück und geht erstmal einen Kilometer, zum Teil extrem steil, bergauf. Hier werden sicher einige Schiebeorgien bei den anderen Radfahrern auf der Strecke anstehen. Auch der Rest der Umfahrung geht steil auf und ab durch den Wald und eine kleine Siedlung. Die rumpeliegen Abfahrten im Wald muss man dabei schon in MTB-Stellung fahren, wenn man nicht abbremsen möchte.



                              Nach einer langezogenen schnellen Abfahrt sind wir wieder am Kanal und nehmen das letzte Teilstücke in Angriff. Hier fällt uns zum ersten mal sehr deutlich auf, daß der Kanal extremes Hochwasser führt. Das Wasser reicht hier direkt bis an den Weg und läuft oben über die Tore der Schleusen die wir passieren hinüber. Der Kanal wirkt durch das hohe Wasser extrem breit und wir fragen uns warum nicht einfach über die Schleusen Wasser abgelassen wird, finden aber keine Erklärung, ausser daß es vielleicht einfach niemanden stört.







                              Kurze Zeit später kommen wir in Söderköping an und sehen auf der anderen Seite des Kanals auch schon dem Campingplatz der unser heutiges Ziel darstellt. Da wir noch Kraft in den Beinen haben fahren wir jedoch erstmal noch weiter Bus nach Mem wo der Kanal beginnt - oder endet. obwohl wir schon häufiger hier waren haben wir komischerweise diese sechs Kilometer noch nie in Angriff genommen. Bevor wir Mem erreichen, müssen wir uns erstmal durch hunderte Leute schlängeln die auf einer für Schweden recht untypischen Konsumpromenade am Yachthafen flanieren und elendig lange Schlangen vor den Eisläden bilden.



                              Mem selbst ist recht unspektakulär aber man hat von der ersten Kanalschleuse einen schönen Blick auf die Ostsee, bzw. eine Ausbuchtung der selben. Immerhin haben wir jetzt Schweden seit unserem Start vor zwei Wochen an der norwegischen Grenze, einmal von West nach Ost durchquert, daß ist ja auch schonmal was.





                              Wieder zurück in Söderköping checken wir am Campingplatz ein und bekommen den absolut coolsten Zeltplatz zugewiesen den wir je auf einem Campingplatz hatten. Wir bauen unser Zelt direkt am ende einer kleinen Landzunge auf dem Deich des Götakanals auf, fern ab der anderen Camper die diesen Punkt meiden, da man hier nicht mit dem Auto hin kann. Dafür gaben wir eine Entenfamilie mit fünf Jungen ach Nachbarn.





                              Da es heute dann doch nochmal 100 km und einige Höhenmeter geworden sind, sind wir recht müde und gehen nur noch kurz zu Fuß ins Örtchen um etwas zu essen. Morgen steht noch einmal eine echte Poweretappe auf dem Programm und wir werden dementsprechend früh starten. Die heutige Etappe War mit ihrem speziellen Charakteristik und ihres großen Abwechslungsreichtums sicher ein Highlight unserer Tour, auch wenn diesmal nicht nur Natur und Landschaft im Vordergrund standen. Da mich Segelboote schon immer faszinierten und ich auch selber früher oft auf Grossseglern unterwegs war, habe ich mich schon vor der Tour auf eine Rückkehr zum Götakanal gefreut und wurde heute bei fast optimalen Wetter auch sicher nicht enttäuscht.
                              Zuletzt geändert von willo; 16.07.2015, 20:56.
                              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                #55
                                AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                Ich merke schon, die Anzahl und die Dauer eurer Pausen hat sich gegenüber den ersten Tagen stetig erhöht.
                                Aber wenn das Wetter stimmt und die Zeit da ist, warum auch nicht.
                                Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                  • 9799
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                                  #56
                                  AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                  Zitat von november Beitrag anzeigen
                                  Ich merke schon, die Anzahl und die Dauer eurer Pausen hat sich gegenüber den ersten Tagen stetig erhöht.
                                  Aber wenn das Wetter stimmt und die Zeit da ist, warum auch nicht.
                                  Absolut. Der Plan War ursprünglich max sechs Stunden pro Tag im Sattel zu sitzen und gegen Abend am Campingplatz anzukommen. Jetzt wo das Wetter besser wird lohnt sich das Anhalten wenigstens und wir kommen statt um vier um sechs an.
                                  Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                    #57
                                    AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                    So ihr beiden, ich melde mich dann mal ab vom täglichen mitlesen, da wir uns jetzt selber aufs Rad schwingen werden.
                                    Dafür gebe ich mir dann nach unserer Rückkehr den Rest am Stück.

                                    Viel Spaß euch noch!
                                    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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                                      • 28.06.2008
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                                      #58
                                      AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                      Viel Spass und eine schöne Tour Dir! Wo geht es denn hin?
                                      Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                        #59
                                        AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                        Gab leider gestern abend kein Netz...

                                        17.7. - Tag 15

                                        Wir stehen noch vor Öffnung des Kanals auf und verpacken ruckzug unsere Sachen und brechen auf. Kurz halten wir noch beim lokalen Hemköp an und kaufen uns die Zutaten für ein schönes Frühstück. Kaum aus Söderköping raus, sind wir auch schon wieder auf dem Sverigeleden der uns über noch komplett leere Nebenstraßen in die Natur führt.



                                        Auch wenn ab und an die wärmende Sonne hinter den Wolken hervorkommt ist es immer noch verdammt kalt für fiese Jahreszeit und wir fahren mit langen Ärmeln durch einen Wald. Als de Himmel überwiegend blau zeigt und somit die Chance auf etwas ausdauerndere Wärme besteht erklimmen wir einen kleinen Hügel im Wald und nehmen auf einem Stein trohnend unser Frühstück ein.



                                        Weiter geht es auf fast gänzlich u befahrenen Straßen in den anbrechenden Tag hinein durch eine sehr offene Landschaft. Waren es gestern Kornfelder und weiden links und rechts der Strecke, so sind es heute natürliche Wiesen und lichte Mischwälder die unsere Augen erfreuen. Der weg führt dabei kurvenreich über einen Hügel zum nächsten, selten dass wir mal in der Ebene pedalieren. Wir merken bereits nach 30 km, daß das heute nicht unbedingt die leichteste Etappe wird.



                                        Wie schon in den letzten Tagen sehen wir zunehmend andere Tourenradler. Sie alle haben gemeinsam, daß sie erstens sehr schwer beladen sind und meistens einen ganzen Berg Gepäck auf dem Träger auftürmen und zweitens alle in der anderen Richtung unterwegs sind. Nie haben wir bisher wen überholt oder wiäurern überholt - so bleibt es meist bei einem kurzen Gruß und jeder fährt weiter seines Weges. Ebenfalls fällt uns auf, daß ein großer Teil der anderen Radler auf wie auch immer gearteten Spezialgefährten unterwegs sind. Mal sind es Liegeräder, mal Tandems auf dem einer sitzt und einer liegt, oder ein anderes mal sehr abenteuerlich anmutende Anhängerkonstruktionen.



                                        Da die Etappe bisher die einsam steht ist, es gibt kaum Dörfer entlang der Strecke, nehmen wir die erste Gelegenheit auf ein Getränk, das nicht Wasser aus unseren Flaschen ist und komplett nach Plastik schmeckt, war und kehren in einem winzigen Kramladen ein, der neben Schuhen, gebrauchten Kleidern, Kunst auch einen Kühlschrank hat.

                                        Mittlerweile ist es angenehm warm geworden. Der kalte Sommer hat zumindest beim Fahren auch seine guten Seiten, bei ca. 20 Grad friert man weder bei längeren Abfahrten, noch kommt man bei jedem Hügel ins Schwitzen. Nur bei längeren Pausen ist man auf die Unterstützung der Sonne angewiesen.



                                        Als wir knapp über 80 km durch die wirklich wunderschöne Landschaft gefahren sind, stellt sich ein erstes hungergefühl ein und wir befürchten schon ein Mittagessen aus den mitgeführten Riegeln kredenzen zu müssen, als wir am Wegesrand ein Eis Männchen stehen sehen. Diese Plastikfigur ist ein untrügliches Zeichen dafür, wieder soweit in die Zivilisation vorgestossen zu sein, dass mindestens eine Kühltruhe und ein Getränkekühlschrank vorhanden sind. Das einzige Gebäude weit und breit ist eine große hölzerne Scheune mitten auf einem Feld. An dieser Scheune angekommen stellen wir fest dass hier ebenfalls Kunst und Trödel, ohne dass wir beides klar abgrenzen könnten, feil geboten wird. Ab dreizehn Uhr ist heute geöffnet - es ist genau 12:57 und wir stehen vor der Tür. Endlich drinnen laufen wir zielstrebig in die hinterste Ecke wo zwei Teenager Mädchen tatsächlich Eis und selbstgebackenen Kuchen verkaufen. Wir nehmen beides als zweites Frühstück.





                                        Wieder auf der Strecke sehe ich nach einiger Zeit zum wiederholten Male aus dem Augenwinkel eine Schlange am Wegesrand. Wie immer drehe ich um in der Hoffnung sie einmal in ganz zu sehen - meistens haben diese sich dann aber schon lange verkrochen. Dieses mal ist es anders und halb auf dem weg liegt ei e vollgegressene ca. 40 cm lange, pechschwarze Schlange. Sie ist so schwarz dass ich einzelne Schuppen nicht erkennen kann und sie von daher nicht bestimmen zu vermag. Ich tippe aufgrund der Größe und aufgrund der recht dicken Beute in ihrem Bauch auf eine Kreuzotter, es könnte aber auch eine männliche Ringelnatter sein. Zehn Minuten später wiederholt sich das Spiel wobei es diesmal keine echte Schlange ist, sondern eine Blindschleiche. Überhaupt scheint dieses jahr ein echtes Schlangenjahr zu sein, vor allem Ringelnattern habe ich schon sehr viele gesehen - deutlich mehr als in vergangenen Schwedenurlauben.





                                        Die nächsten Kilometer geht es nur noch nach oben und nach 95 Kilometern fühle ich zum ersten mal auf dieser Tour eine leichte Erschöpfung. Gut dass wir gerade an durch die erste richtige Ortschaft des Tages fahren und hier eine weitere Pause machen. Wir teilen uns eine Pizza und kaufen fürs Abendessen ein bevor es an die letzten 25 km geht.





                                        Das letzte Stück Weg führt uns nochmal durch eine zerklüftete, hügelige Kulturlandschaft fernab jeglicher Zivilisation. Es gibt keine Dörfer mehr und an den Kreuzungen stehen nur diese gelben Schilder auf denen statt Ortsnamen die Namen von Gehöften oder einzelner Familien stehen. Wir sind extrem skeptisch hier wie geplant einen Campingplatz zu finden. Einem steilen und langezogenen Anstieg später erreichen wir den Punkt wo laut unserer Tourenplanung ein Campingplatz sein soll, wir sehen allerdings nur Wald und auch Google weiss nichts von einer Übwrnachtungsmöglichkeit in Tyllinge. Kurz darauf weist ein Schild auf eine Angelmöglichkeit und eine Hütte hin, wir nehmen den Abzweiger und stehen bald darauf auf einem großen Gehöft mit einer riesigen frisch genähten Wiese. Ein kleines Schild weist eine Rezeption aus - hier scheinen wir richtig. Tatsächlich können wir hier zelten, es gibt Duschen und eine Küche, die Waschmaschine ist auch inkl. Also besser als ein normaler Campingplatz und das ganze für lächerliche 100 SEK.



                                        Nach kurzer Inspektion stellt sich das ganze als eine relativ große Angeldestination heraus und es gibt unzählige Seen und Bäche die beangelt werden können. Nach dem Aufbau des Zeltes kaufe ich mir noch eine Fiskekort und versuche mein Glück auf Bachforelle. Ich Angel den ganzen Abend an verschiedenen Stellen, habe aber nur einmal fast Erfolg. Eine Forelle beißt auf meinen Spinner, spuckt diesen aber kurz vor dem Anlanden bei einem Sprung aus dem Wasser wieder aus. War trotzdem ein sehr schöner und erholsamer Abend nach einer insgesamt sehr anstrengenden und fordernden Etappe.

                                        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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                                          AW: [SE] Fahrradtour von Idre nach Trelleborg

                                          18.7. - Tag 16

                                          Mit dem heutigen Samstag starten wir in die dritte Woche auf dem Rad. Leider hält der Morgen eine unangenehme Überraschung für ums bereit, es regnet in Strömen. Dabei hatte die Wetterapp für heute eher Sonnenschein vorausgesagt und bisher lag sie selten total daneben. Wir warten also etwas ab bis der Regen sich legt und starten hungrig in den Tag. Ausser ein paar Riegeln haben wir nichts mehr zu essen dabei, aber in wenigen Kilometern kommt schon das seit 20 Kilometern ausgeschilderte Tyllinge. Leider geht es topographisch genauso weiter wie es gestern aufgehört hat, ständig auf und ab mit ein paar steilen Rampen. Heute morgen merke ich zum ersten mal meine Oberschenkel und fühle mich irgendwie unfit. Dazu noch das schlechte Wetter und das Hungergefühl - irgendwie nicht mein Morgen.



                                          Tyllinge besteht leider nur aus fünf Häusern und erst am Ortsausgangschild merken wir, daß wir überhaupt drinnen waren. Also noch 20 km weiter nach Björkfors, der nächsten ausgeschilderten Ortschaft. Das Wetter wird etwas besser und ab und an zeigt sich nun die Sonne. Die Landschaft in dieser verlassenen Gegend präsentiert sich hingegen als absolutes Bilderbuchschweden: kleine rote Häuschen, kleine Felder und Wiesen durch Steinmauern getrennt und immer wieder Bäche und Seen, garniert mit vielen Hügeln. Unser Weg lässt keinen dieser Hügel aus und nach wenigen Kilometern haben wir schon die ersten 200 Höhenmeter bewältigt.



                                          In Björkfors angekommen stellen wir fest, daß der einzige Laden der Stadt seit dieser Saison geschlossen hat. Wir halten an einer historischen Tankstelle aus den 50ern an und essen notgedrungen unsere mittlerweile zerbröselten Riegel. Lustig ist, daß immer wieder Autos neben uns halten und tatsächlich denken sie können hier tanken. Aber wer weiß wie weit die nächste Tankstelle entfernt ist, die letzte Einkaufsgelegenheit hatten wir jedenfalls vor knapp 60 Kilometern.



                                          Halbwegs gestärkt machen wir uns auf Richtung Horn. In Horn gibt es laut Google einen kleinen ICA und wir planen dort ein halbwegs richtiges Frühstück einzunehmen. Leider fängt es unterwegs wieder an zu regnen und zwar so doll, dass wir die restlichen 20 km bis Horn in Regenkleidern zurücklegen müssen.



                                          In Horn kaufen wir uns unmotiviert ein belegtes Brötchen und einen Muffin. Essen tun wir das ganze in einem Pavillon auf einem Schulhof. Hier hat sich ebenfalls eine deutsche Familie mit zwei kleinen Kindern untergestellt die bei einem Bierchen auf den Bezug ihres Ferienhauses warten. Wir quatschen etwas über unsere Tour und Schweden im allgemeinen und nach einer halben Stunde hört es endlich auf zu regnen.



                                          Unser nächstes Ziel ist die Astrid Lindgren Stadt Vimmerby. Die gesamte Landschaft sieht hier auch aus wie aus den Michel Filmen, der im schwedischen übrigens Emil heißt. Bald laufen Sverigeleden und Astrid Lindgren Leden zusammen auf gemeinsamer Strecke. Wer bei dem Namen auf Kindertauglichkeit oder erhöhen Spass schließt, wird leider enttäuscht. Vielmehr scheint die Strecke mit dem Humor besagten Michels gestaltet worden zu sein, denn es wird absolut kein Berg ausgelassen und jede auch noch so steile Rampe wird mitgenommen. Insgesamt liegen auf diesem Teilstück die bisher anstrengendsten Kilometer der bisherigen Tour. Auch die sehr langen Anstiege im Fjäll vielen mir deutlich leichter und waren mit max. acht Prozent Steigung auch flacher.



                                          Immerhin wird das Wetter nun deutlich schöner, was sicher auch damit zusammen hängt das wir uns kurz vorher ein Eis am Kiosk einer Kirche gekauft haben. Trotz der Berge und unserer nachlassenden Fitness ist die Stimmung gut und wir genießen die schöne Landschaft. In Vimmerby angekommen nehmen wir die erste richtige Mahlzeit des Tages in einem Restaurant auf der Terasse ein und machen uns so gestärkt auf die letzten 20 km nach Hultsfred auf.





                                          Als wir exakt nach den veranschlagten 100 km eine Ortschaft erreichen fangen wir sofort an nach einem Campingplatz Ausschau zu halten. Stattdessen finden wir nur ein Schild: Hultsfred 11 km. Na toll, irgendwie lag Komoot auf dieser Etappe wohl daneben. Aber was bleibt uns anderes über als auch noch die letzten Kilometer noch mal alles zu geben um knapp 30 Minuten später dann endlich den Campingplatz zu erreichen.

                                          Der Platz ist nicht spektakulär aber schön an einem See gelegen und wir können unser Zelt direkt am Ufer aufbauen. Ohnehin haben wir fast immer freie Stellplatzwahl und sowohl die Gästemenge als auch das Wetter lassen uns jedes mal mehr an Vorsaison, denn an Hauptsaison denken.



                                          Insgesamt war diese Etappe wieder sehr schön, hat aber deutlich unter dem schlechten Wetter gelitten. Langsam nervt es schon dass wir seit Tag eins keinen einzigen Sommertag hatten und unsere Mahlzeiten statt an malerischen Seeufern in Pizzerien und Imbissen einnehmen. Immerhin kommen wir sehr gut mit dem Radfahren klar auch wenn der Körper langsam nach einem Tag pause schreit. Diesen wollen wir uns allerdings für Schöne Orte wie Ivö, Löderup oder Asnen aufsparen, auch wenn das Wetter uns das sicher wieder verleiden wird und wir wahrscheinlich mit Kristianstadt und Ystad besser aufgehoben wären.
                                          Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

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