Puh, so jetzt habe ich alles gelesen. Da scheine ich ja einiges losgetreten zu haben. 
Also!
Erstmal bin ich nicht vollkommen unerfahren, sonst würde ich nicht "einfach so entscheiden mal alleine irgendwo in einer fremden Landschaft weglos rumzuwandern". Ich bin 40 Jahre alt, habe meine ersten Touren im Taurus vor 30 Jahren gemacht ;) und in den letzten 12 Jahren bin ich fast nur in Skandinavien solo unterwegs gewesen. Aber: bisher immer fast ausschließlich auf markierten Wegen.
Dabei war auch sowas wie 3 Wochen solo mit Lebensmitteln und allem im Gepäck, rund 30 Kilo, drei Wochen lang - und es hat nur an 3 Tagen nicht geregnet.
Sicher hab ich da 15 Kilo abgenommen, es war eine Quälerei, bin in einem Sumpf hüfttief eingesackt, habe mich im Nebel verlaufen, habe die Nächte gefroren wegen eines viel zu dünnen Schlafsacks, habe eine Woche in nassen Klamotten verbracht, habe drei Tage am Stück im Zelt verbracht ohne was zu lesen...
ABER man lernt halt dadurch dazu.
Natürlich hätte ich dabei auch draufgehen können: Einmal dumm abgerutscht, Fuß gebrochen irgendwo, wo sonst keiner lang wandert, kein Netz - das war es dann.
Ich halte aber dieses Risiko für geringer als das Risiko, das ich zB täglich damit eingehe in Berlin mit dem Rad zur Arbeit zu fahren... Habe dazu jetzt keine Statistik, denke aber, dass die Einschätzung stimmt.
Natürlich bin ich hochgradig vorsichtig, wenn ich alleine unterwegs bin, da ich sehr genau weiß, dass jeder Fehler im Prinzip auch tödlich sein kann. Gerade ohne Empfang in kaum begangenen Wegen. Und natürlich habe ich mittlerweile deutlich bessere Ausrüstung (einen echt warmen Schlafsack, wirklich wasserdichte Wanderstiefel, sehr gute Regenhose und Regenjacke, mehrere Lagen warmhaltender Klamotten, ...) und kann auch bei Sturm mein Zelt aufbauen (Islanderfahrung sei Dank) und bin gelassen genug auch einfach wieder umzukehren und mir andere Routen auszusuchen, wenn eine Idee sich nicht umsetzen lässt. Es gibt ja diesen Spruch von Bergsteigern, dass die, die heute leben die sind, die im richtigen Moment die Entscheidung getroffen haben *nicht* weiterzugehen. Daran ist auch beim solo Wandern etwas dran denke ich.
Den Post von Andreas fand ich vollkommen sachlich und angemessen, da er ja garnicht einschätzen kann, welche Erfahrungen ich habe. Es hätte ja auch sein können, dass ich ein 20jähriger Ich-muss-mich-beweisen-Typ bin, der auf Teufelkommraus jedes Risiko eingeht, nur um was auf facebook posten zu können
Ich hab aber in dem anfänglichen Post hier zur Tourbeschreibung schon an einigen Stellen rausgelesen, wo es etwas hakelig werden könnte, gerade bei Regen und Nebel (daher auch meine vierte Frage). Ich würde im Zweifel dann zB einfach abwarten, wie das Wetter sich entwickelt - dank Zelt und Proviant bin ich ja sehr flexibel. Wenn es mies bleibt, wander ich auf einer abgewandelten Route wieder zurück, wenn es gut ist, wander ich weiter und fahre mit Bus oder Zug zurück... Ich hab halt 14 Tage etwa Zeit um "irgendwo da in der Gegend" herum zu wandern. Und wenn mir die hier vorgestellte Route nicht so gelingt, ist mir das ehrlich gesagt auch recht. Vielleicht finde ich ja neue schöne Stellen
Der Weg ist halt das Ziel - und nicht das Ziel 
Also keep cool, ich werde schon nicht sterben.
Und wenn doch, ist das in Ordnung, weil ich genau das gemacht habe, was ich will und dabei so vorsichtig war, wie ich es für angemessen gehalten habe. Radfahren in Berlin halte ich echt für gefährlicher als das Risiko, dass ich beim Wandern eingehe...
Viele Grüße,
ilker
PS: Ich hab auf Island letztes Jahr so ein paar Leute gesehen, die in kurzen Hosen mehrtägige Touren den Landmannalaugar-Weg entlang gegangen sind... *das* ist dann lebensmüde. Da kann Mitte August mal schnell ein Blizzard kommen. Ich hab auch noch nie so viele Holzkreuze in der Landschaft gesehen wie dort. Aber ich hätte da zB auch jederzeit in 10 Minuten ein Zelt aufbauen und 3 Wochen darin überleben können bei -25°C Außentemperatur. ;)

Also!

Erstmal bin ich nicht vollkommen unerfahren, sonst würde ich nicht "einfach so entscheiden mal alleine irgendwo in einer fremden Landschaft weglos rumzuwandern". Ich bin 40 Jahre alt, habe meine ersten Touren im Taurus vor 30 Jahren gemacht ;) und in den letzten 12 Jahren bin ich fast nur in Skandinavien solo unterwegs gewesen. Aber: bisher immer fast ausschließlich auf markierten Wegen.
Dabei war auch sowas wie 3 Wochen solo mit Lebensmitteln und allem im Gepäck, rund 30 Kilo, drei Wochen lang - und es hat nur an 3 Tagen nicht geregnet.

ABER man lernt halt dadurch dazu.

Ich halte aber dieses Risiko für geringer als das Risiko, das ich zB täglich damit eingehe in Berlin mit dem Rad zur Arbeit zu fahren... Habe dazu jetzt keine Statistik, denke aber, dass die Einschätzung stimmt.
Natürlich bin ich hochgradig vorsichtig, wenn ich alleine unterwegs bin, da ich sehr genau weiß, dass jeder Fehler im Prinzip auch tödlich sein kann. Gerade ohne Empfang in kaum begangenen Wegen. Und natürlich habe ich mittlerweile deutlich bessere Ausrüstung (einen echt warmen Schlafsack, wirklich wasserdichte Wanderstiefel, sehr gute Regenhose und Regenjacke, mehrere Lagen warmhaltender Klamotten, ...) und kann auch bei Sturm mein Zelt aufbauen (Islanderfahrung sei Dank) und bin gelassen genug auch einfach wieder umzukehren und mir andere Routen auszusuchen, wenn eine Idee sich nicht umsetzen lässt. Es gibt ja diesen Spruch von Bergsteigern, dass die, die heute leben die sind, die im richtigen Moment die Entscheidung getroffen haben *nicht* weiterzugehen. Daran ist auch beim solo Wandern etwas dran denke ich.
Den Post von Andreas fand ich vollkommen sachlich und angemessen, da er ja garnicht einschätzen kann, welche Erfahrungen ich habe. Es hätte ja auch sein können, dass ich ein 20jähriger Ich-muss-mich-beweisen-Typ bin, der auf Teufelkommraus jedes Risiko eingeht, nur um was auf facebook posten zu können



Also keep cool, ich werde schon nicht sterben.

Viele Grüße,
ilker
PS: Ich hab auf Island letztes Jahr so ein paar Leute gesehen, die in kurzen Hosen mehrtägige Touren den Landmannalaugar-Weg entlang gegangen sind... *das* ist dann lebensmüde. Da kann Mitte August mal schnell ein Blizzard kommen. Ich hab auch noch nie so viele Holzkreuze in der Landschaft gesehen wie dort. Aber ich hätte da zB auch jederzeit in 10 Minuten ein Zelt aufbauen und 3 Wochen darin überleben können bei -25°C Außentemperatur. ;)
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