Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

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  • Drehstromofen
    Erfahren
    • 24.11.2014
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    • Meine Reisen

    Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

    Hi liebes Forum .

    Weil ich gerade ein paar Sachen für die nächste Tour zusammenräume, habe ich 2 meiner alten no name Kufa Schlafsäcke im Packsack gesehen. Ich habe die beiden immer im Packsack gelagert, u.a auch weil der ganze Platz zum Aufhängen schon von meinen Ajungilaks beansprucht wird .

    Da kam mir die Frage auf, ob die Lagerung im Packsack (also ohne ständiges ein und auspacken) eine konstante Verschlechterung der Isolationsleistung bedeutet.

    Die Verschlechterung tritt ja afaik (bei Kufa) durch das Brechen der Fasern auf.

    In wie weit würde da eine längere Lagerung mehr Schaden anrichten, da ja nachdem der Sack einmal komprimiert wurde, keine neuen Kräfte auf die Fasern einwirken, und nach einer gewissen Zeit der maximale Schaden entstanden sein sollte?

    Auf der anderen Seite, gibt es auch Ermüdungsbrüche bei Bauteilen, obwohl keine neuen Kräfte hinzu kommen.

    Nur sind die Schlafsäcke in den Kompressionssäcken tatsächlich so eng komprimiert dass nach dem anfänglichen reinstopfen merkliche Kräfte auftreten weil der Sack sich wieder mit Luft vollsaugen "will"?

    Ich glaube ja eher, dass es für den Schlafsack schädlicher ist, ihn täglich aus und wieder einzupacken, was sich auf Tour natürlich nicht verhindern lässt ^^.

    Lg. Markus, der eigentlich packen sollte, aber gerade keine Lust mehr hat .

  • Schmusebaerchen
    Alter Hase
    • 05.07.2011
    • 3388
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

    Wenn es sich selbst aufblusternd ist, dann ist jede Kompression über einen längeren Zeitraum schädlich. Egal welches Material.

    Wenn man einen Schlafsack komprimiert lagert, arbeitet die Bauschkraft gegen die Kompressionskraft des Kompressionssacks. Diese Kraft wirkt nicht nur beim Stopfen, sondern auch im gestopften Zustand. Durch diese dauerhafte Einwirkung verformt sich das Material und verliert seine Bauschkraft.

    Ist das gleiche, wie mit Metall-Federn. Wenn möglich immer entspannt lagern.

    Kräfte wirken oder wirken nicht. Sie können nicht hinzukommen oder weggehen.


    Praxis:
    Einen Schlafsack nutzt man beim Trekking idr. über einen Zeitraum von 2 Wochen. Das heißt 13 mal ein und auspacken. Das eine mal Zuhause ein und auspacken zur Lagerung spielt da kaum noch eine Rolle.
    Entscheidender ist, dass der Schlafsack im Extremfall nur 2 Wochen im Jahr gebraucht wird. Dann liegt er das restliche Jahr komprimiert, wegen dem einen mal komprimieren.

    Ich lagere meine Schlafsäcke normal im Schrank, aber ohne Packsack. Ist zwar nicht so gut, wie hängend oder flach liegend, aber viel viel besser, als komprimiert.
    Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
    UGP-Mitglied Index 860

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    • Drehstromofen
      Erfahren
      • 24.11.2014
      • 138
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

      Ah, ja, das mit der Bauschkraft habe ich irgendwie verdrängt. Macht Sinn. Danke!

      Lg.

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      • FlachlandMyog
        Anfänger im Forum
        • 28.05.2013
        • 27
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

        Man sollte möglichst keine Materialien langfristig hoher Kompression ausetzen weil es dadurch zu Materialschäden kommen kann. Das gilt vor allem für Kunstfasern (Kustfaservliese, Fleece u.ä.) aber auch für Daunen und andere Naturfasern. Es kommt dabei nicht zu einer konstanten Verschlechterung des Volumens, der Loft wird nie auf Null sinken.

        Wie stark Kunstfaserisolationen unter Kompression leiden hängt vom Kunststoff ab und von seiner Verarbeitung, manche Isolationen vertragen lange und sogar starke Kompression gut andere vertragen es nur sehr schlecht. Schlimmer noch ist aber mechanische Beanspruchung in Kombination mit Kompression wie sie zum Beispiel unter Schultergurten auftritt.

        Kunstfaservliese können bei Kompression plastische Verformungen an den Fasern erleiden (Knicke u.ä.), auch Faserbrüche und Bindungsbrüche durch Zugelastung weil sich Fasern verschieben (wollen). Außerdem können sich bei der Kompression und auch bei anderer mechanischer Beanspruchung Fasern verkeilen und verknoten wodurch sie sich nicht mehr in ihre ursprüngliche Position bewegen können, bei Fleece heisst das Pilling und tritt wegen der Struktur von Fleece hauptsächlich an der Oberfläche auf. Weitgehend unabhänig von der Kompression tritt auch eine Materialalterung durch Hitze, UV-Strahlung, Hydrolyse und andere chemische Prozesse auf.

        Wenn man einen Stahlträger mit einer Kraft belastet tritt nicht sofort eine Verformung ein sondern der Träger verformt sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit je nachdem wie hoch die Kraft ist und wie sie wirkt, das heisst je länger die Kraft einwirkt umso stärker verformt sie den Träger bis er bricht falls die Kraft hoch genug war. Ob sich die Verformung zurückbildet wenn keine Kraft mehr einwirkt hängt hauptsächlich von den Materialeigenschaften ab, wie elastische das Material ist und wie es sich unter Krafteinwirkung verformt. Stahl hat duktile Eigenschaften und bricht irgendwann während viele Kunststoffe sich bei hoher Krafteinwirkung weiter irreversibel Verformen und zum Fließen neigen.

        Wenn man den Schlafsack immer wieder ein und auspackt werden die geknickten Faser nicht so lange belastet sondern die Fasern werden gleichmäßiger beansprucht, darum soll man Schlafsäcke auch nicht aufrollen sondern Stopfen. Langfristige starke Kompression reduziert jedenfalls den Loft das hat sich in der Praxis oft gezeigt. Daunen hoher Qualität halten eine mittlere Kompression oft auch längerfristig gut aus wenn sie absolut trocken sind, Kunststoffvliese brauchen eine stärkere Kompressionskraft um die selbe Kompression zu erreichen wie Daune und nehmen wegen ihres Aufbaus früher schaden.

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        • lorenz7433
          Fuchs
          • 08.11.2012
          • 2269
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Dauerkompression - konstante Verschlechterung?

          Zitat von FlachlandMyog Beitrag anzeigen
          Daunen hoher Qualität halten eine mittlere Kompression oft auch längerfristig gut aus wenn sie absolut trocken sind, Kunststoffvliese brauchen eine stärkere Kompressionskraft um die selbe Kompression zu erreichen wie Daune und nehmen wegen ihres Aufbaus früher schaden.
          ich denk mal nicht das es irgendetwas mit Qualitäten zu tun hat.
          mein "erster daunenschlafsack" ist jetzt gut 19 jahre alt kommt von nordisk hat ~800gramm billige Daunen drin und war auch preislich einst sehr billig zu bekommen, nach 4 jähriger Nutzung hab ich ihn trocken weggepack" fest kompriemiert" und vor ner weile nach gut 15 jahren in diesem zustand wieder mal begutachtet zwecks neugier.

          das teil verhält sich nachdem ich ihn mal nen tag ausgelegt hab nun genau so wie vor 15 jahren und es hat sich rein garnix verändert.

          Daunen lagere ich auch sonst immer normal komprimiert"im orginal Zubehör" und da ist es egal ob teure oder billige und konnte noch nie an irgend nem Produkt sonderlich was feststellen.
          zwischen neuzustand und paar mal verwenden lässt es zwar bishen nach, danach bleibt es aber so und das für ewig......
          bei daune denk ich ist nur zu beachten das man sie nicht nass oder feucht wegpackt"zwecks verklumpen und wegmodern" ansonsten muss man da meiner Ansicht nach nichts beachten.

          bei Kunstfaser ist es anders,
          ob da die plastikfäden brechen durch das ständige komprimieren oder sich einfach nur verhädern und dadurch solche Sachen mit der zeit mehr und mehr nachlassen kann ich nicht sagen, aber mit kunstfaserzeug geh ich zwecks stopfen vorsichtig um.
          da hab ich auch konstantes nachlassen festgestellt.
          Zuletzt geändert von lorenz7433; 07.06.2015, 15:17.

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