[NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

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  • Markus K.
    Lebt im Forum
    • 21.02.2005
    • 7452
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

    Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
    Was Bildkritik und meinen Stil als Amateurfotograf angeht: okay, Igelstroem und Torres, ihr findet meine Bilder (bzw. einige davon) zu "stereotyp"; "seelenlos". Ich habe jetzt eine Weile überlegt, wie ich mit dieser Kritik umgehe und bin mir nicht so richtig einig. Einerseits habe ich das starke Bedürfnis, das einfach so stehenzulassen; ganz nach dem Motto: meine Fotos müssen nicht jedem gefallen. Andererseits ist der Vorwurf schon hart, da Torres sogar eine negative Entwicklung meiner fotografischen Fähigkeiten festzustellen meint. Ich sag's mal so: anders, als in Torres' letztem Satz von Beitrag #94 würde ich nicht behaupten, meinen "Stil schon gefunden" zu haben; so, als ob sich daran nichts mehr ändern würde. Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein. Aber ja, ich glaube zu wissen, was ihr meint.
    Für mich ist die Kritik von Torres und Igelström der Versuch ein Haar in der Suppe zu finden.

    Okay, nehmen wir das erwähnte Bild von Katharina und Dir. Sie sagen es wirkt gestellt, es fehlt nur noch der Geländewagen. Geländewägen sind ja hier "pfui". Ok, aber ich liebe Geländewägen.

    Ich interpretiere in das Bild Melancholie, Nachdenklichkeit, vielleicht auch Zweifel. Gerade Deine Haltung erinnert mich an ein Fragezeichen. Es steigt bei mir die Assoziation zu dem berühmten Buch mit den vielen Geschichten auf. Unter anderem mit der, in dem ein Mann 40 Tage und Nächte in die Wüste geht, um Antworten auf Fragen zu finden. So verschmelzen die Bilder mit meiner Phantasie und Gedankenwelt.

    So, könnten wir das mit jedem Eurer Fotos durchsprechen. Ich mag sie einfach. Vielleicht liegt es ja auch an meiner positiven Grundeinstellung?
    "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Fell!"

    -Samson und Beowulf- Als Hunde sind sie eine Katastrophe, aber als Menschen unersetzbar.

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    • Torres
      Freak

      Liebt das Forum
      • 16.08.2008
      • 30709
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      • Meine Reisen

      AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

      @Libertist
      Versteh mich nicht falsch, mein Eindruck ist, dass Du Deinen Stil IM MOMENT gefunden hast. Ich denke und hoffe, dass Du Dich weiterentwickelst und vermute das eigentlich auch. Ich komme aus der Richtung Literatur und weiß, wie schwer schöpferische Tätigkeit ist. Ich will mal aus literarischer Sicht sagen: Du präsentierst gerade ein gelungenes Frühwerk. Gut bereits, aber es geht noch besser. Ich fände daher schön, wenn Du wieder mehr ausprobieren würdest, spielen würdest. Die Zeit wird für Dich arbeiten.
      Oha.
      (Norddeutsche Panikattacke)

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        AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

        Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
        Was Bildkritik und meinen Stil als Amateurfotograf angeht: okay, Igelstroem und Torres, ihr findet meine Bilder (bzw. einige davon) zu "stereotyp"; "seelenlos". Ich habe jetzt eine Weile überlegt, wie ich mit dieser Kritik umgehe und bin mir nicht so richtig einig. Einerseits habe ich das starke Bedürfnis, das einfach so stehenzulassen; ganz nach dem Motto: meine Fotos müssen nicht jedem gefallen. Andererseits ist der Vorwurf schon hart, da Torres sogar eine negative Entwicklung meiner fotografischen Fähigkeiten festzustellen meint. Ich sag's mal so: anders, als in Torres' letztem Satz von Beitrag #94 würde ich nicht behaupten, meinen "Stil schon gefunden" zu haben; so, als ob sich daran nichts mehr ändern würde. Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein. Aber ja, ich glaube zu wissen, was ihr meint.
        Ich glaube auch zu wissen, was die Kritiker meinen. Aber das ist in erster Linie Geschmackssache. Es ist meiner Meinung nach nicht so, dass die Bilder schlecht oder seelenlos wären. Beispielsweise vermittelt das Foto mit dem "downhill run" die Düne runter Spass usw.

        Das Besondere - egal, ob man es positiv oder negativ sieht - an den Fotos ist meiner Meinung die relativ starke Bearbeitung (insbesondere das Color Grading), welche sicherlich der Betonung der Bildaussage dienen soll (und dabei etwas Natürlichkeit opfert). Mich erinnern die Fotos wegen der relativ starken Manipulation ein wenig an die Outdoorfotos (nicht: Pin Ups ;) von Burke Heffner (dem Bruder von Luc Mehl, mehrfacher Gewinner des Alaska Mountain Wilderness Classic): http://burkeheffner.com/

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        • Vegareve
          Freak

          Liebt das Forum
          • 19.08.2009
          • 14389
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          • Meine Reisen

          AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

          Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
          Nur ist eben eine Frontalaufnahme einer nackten Frau, bei der ganz offensichtlich die Brüste im Mittelpunkt der fotografischen Wahrnehmung stehen, für den europäischen Betrachter ein pornografisches Bild. Das Bild ist so gemacht, dass der Betrachter es pornografisch auffasst, .
          Diese Aussagen sind falsch auf so viele Ebenen, dass ich gar nicht weiss, wo anfangen. Nö.
          "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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          • Goettergatte
            Freak

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            • 13.01.2009
            • 27465
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

            Tja Markus,
            das ist die Frage,
            ist es Deine, oder auch meine positive Einstellung zum Leben und Natürlichkeit, und allem drummunddrann,
            oder die negative Einstellung anderer, zur Unbefangenheit ihrer Mitmenschen und der Unbefangenheit anderer Kulturen

            Wer hier meint Pornografie zu endecken kennt die Kunstgeschichte der letzten 40000 Jahre nicht,
            ach was red ich, die letzten 400 Jahre reichen auch:
            Die großen "Pornografen" Dürer, Cranach, Baldung, Caravaggio, Bernini, Manet, Man Ray, Milly Steger ...

            Libertist,
            ich danke Dir für Deinen fantastischen Bericht und die prächtigen Bilder
            "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
            Mit erkaltetem Knie;------------------------------
            Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
            Der über Felsen fuhr."________havamal
            --------

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            • Torres
              Freak

              Liebt das Forum
              • 16.08.2008
              • 30709
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

              Es geht nicht um Geschmacksache. Es geht um kritische Distanz.

              Und: Der Begriff Intellektualität war vorhin vielleicht unglücklich gewählt. Es geht um eine Analyse des Gehaltes im Sinne der Denktradition kritischen (geistes)wissenschaftlichen Denkens.
              Oha.
              (Norddeutsche Panikattacke)

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              • Gast-Avatar

                AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                OT: Gute (im Unterschied zu schlechten oder mittelmäßigen Geisteswissenschaftlern) können sich in Wort und Sprache so klar ausdrücken, dass eineindeutig ist, was sie meinen. Wenn ein Geisteswissenschaftler sich dennoch unklar ausdrückt, dann weiss man leider oft nicht, ob es an Unvermögen oder einer versteckten Agenda liegt. Ich persönlich finde es schön, wenn in möglichst einfacher Weise Klartext geredet wird und nicht tausende Interpretationsmöglichkeiten verbleiben. Letzteres ist eher die Domäne der Kunst und nicht der Wissenschaft.

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                • Libertist
                  Fuchs
                  • 11.10.2008
                  • 2064
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                  Ja, Torres, ich kann das schon irgendwie verstehen. Ich sehe da so: es gibt im Wesentlichen drei Stufen des Fotografie-Erlernens, ganz polarisiert dargestellt:

                  1. Man fotografiert rein aus dem Bauch heraus; ahnungslos, spontan, unbedacht. Die Bilder wirken "echt" und sind im besten Fall sogar "voller Leben", ansonsten aber einfach schlecht. Will keine Sau sehen.
                  2. Man erlernt die Regeln der Fotografie, ist von ihnen fasziniert, weil sie funktionieren. Man fühlt sich diesen Regeln verpflichtet. Die Bilder sind gut, wirken aber oft steril, es fehlt das "Leben".
                  3. Man löst sich wieder von dem, was man "weiß" und findet zurück zu dem, was man "fühlt", diesmal aber auf fotografisch hohem Niveau. Das Gefühl beherrscht die Regeln, nicht umgekehrt; der heilige Gral der Fotografie, sozusagen.

                  Vielleicht sollte ich wieder auf 'ne Digicam umsteigen und Mini-JPGs machen, so wie lorenz. In jedem Fall ist mir diese Diskussion darum zu abstrakt; selbst die Begriffe an sich sind hier schon so unklar, dass man nicht genau weiß, was man überhaupt meint und wie man das konkret umsetzen soll ("voller Leben", "echt", "fühlen"...wtf?). Mal sehen, wohin das noch führt. Die Sache mit der Fotografiererei meine ich, nicht diesen mühsamen Thread.
                  Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                  • Libertist
                    Fuchs
                    • 11.10.2008
                    • 2064
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                    Übrigens, danke für die erfrischen Kommentare immer wieder zwischendurch. Ja, Goettergatte, bei Dürer musste ich sehr lachen.
                    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                    • Chouchen
                      Freak

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                      • 07.04.2008
                      • 20009
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                      Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                      Es geht um eine Analyse des Gehaltes im Sinne der Denktradition kritischen (geistes)wissenschaftlichen Denkens.
                      OT: Ich denke, dass eine propagierte "Denktradition kritischen geisteswissenschaftlichen Denkens" oft genug eine Chimäre ist, so dass diese Art Gehaltsanalysen einfach oft nur pseudo-intellektuelles Geblubber sind. Wenn dann doch jemand mal ruft "Aber der Kaiser hat ja gar nichts an!", dann wird dem Rufer gerne mal schnell die geistige Kapazität abgesprochen, die Gedankengänge des "Analysten" zu verstehen.
                      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                      • Sarekmaniac
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                        • 19.11.2008
                        • 10958
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                        Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                        OT: "Aber der Kaiser hat ja gar nichts an!",
                        OT: Echt nicht? Pornografiealarm!

                        Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                        OT: Gute (im Unterschied zu schlechten oder mittelmäßigen Geisteswissenschaftlern) können sich in Wort und Sprache so klar ausdrücken, dass eineindeutig ist, was sie meinen.
                        Dann versucht Frau Dr.phil. jetzt mal eine messerscharfe Analyse: Igelström und Torres haben sich vergaloppiert und versuchen, sich aus der Nummer rauszuschwurbeln.

                        Ich finde übrigens nicht, das "kritische Distanz" und das blitzartige Wegsortieren in vorgefertigte Schubladen (Pornografieschublade, Sozialkritikschublade, Ästhetizismusschublade etc.) der adäquate Zugang für eine Bildanalyse ist. Das Handwerk einer Bildanalyse beginnt mit dem Schauen. Das Schauen und formale Beschreiben (wenn die Analyse verschriftlicht wird) dauert manchmal sehr lange, und ist IMO das Schwerste. Schwer ist vor allem, all die Schubladen, über die man als hoch belesener und superintellektueller Wissenschaftler verfügt, währenddessen geschlossen zu halten. Das habe ich im Kunstgeschichtsstudium so gelernt (von Angeli Janhsen), und die hat das "sehende Sehen" bei Max Imdahl gelernt. Aber genau hinschauen kann jeder.

                        Wie (der amerikanische Lyriker) Ezra Pound einmal geschrieben hat: "For every reader of books on art, 1.000 people go to LOOK at the paintings. Thank haven!"
                        Zuletzt geändert von Sarekmaniac; 06.05.2015, 14:45. Grund: Imdahl.
                        Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                        (@neural_meduza)

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                        • Biki
                          Erfahren
                          • 10.12.2010
                          • 328
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                          Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                          3. Man löst sich wieder von dem, was man "weiß" und findet zurück zu dem, was man "fühlt", diesmal aber auf fotografisch hohem Niveau. Das Gefühl beherrscht die Regeln, nicht umgekehrt
                          Auf diese Bilder bin ich schon sehr gespannt. Und auf die Schritte dorthin. Und auch auf die Selbstreflexion dazu ...
                          http://bikibike.wordpress.com/

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                          • Torres
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 16.08.2008
                            • 30709
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                            • Meine Reisen

                            AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                            OT:
                            Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                            OT: Ich denke, dass eine propagierte "Denktradition kritischen geisteswissenschaftlichen Denkens" oft genug eine Chimäre ist, so dass diese Art Gehaltsanalysen einfach oft nur pseudo-intellektuelles Geblubber sind. Wenn dann doch jemand mal ruft "Aber der Kaiser hat ja gar nichts an!", dann wird dem Rufer gerne mal schnell die geistige Kapazität abgesprochen, die Gedankengänge des "Analysten" zu verstehen.
                            Habe ich am Anfang meines Studiums wohl auch mal gedacht. Mittlerweile weiß ich mein Studium und die damit verbundene Erziehung zur kritischen Mündigkeit zu schätzen. Ebenso Menschen, die sich mit Inhalten argumentativ auseinandersetzen, anstatt Platitüden zu verbreiten. Dass die Diskutanten auch mal falsch liegen können, ändert ja nichts daran, dass der Diskurs bereichernd sein kann und Erkenntnisse hervorbringen kann - Ernsthaftigkeit vorausgesetzt.



                            Edit:

                            Zitat von Biki Beitrag anzeigen
                            Auf diese Bilder bin ich schon sehr gespannt. Und auf die Schritte dorthin. Und auch auf die Selbstreflexion dazu ...
                            Ich auch!
                            Oha.
                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                            • Igelstroem
                              Fuchs
                              • 30.01.2013
                              • 1888
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                              Noch mal kurz zum ›Haar in der Suppe‹. Das stimmt in gewisser Weise. Ich unterstelle ja dem Libertisten einen künstlerischen Anspruch und eine Professionalisierungsabsicht. Es gibt auch nur wenige Reiseberichte, die so sehr über die Bilder wirken wie die des Libertisten. Das ist der Grund, wieso eine Bildkritik überhaupt sinnvoll ist (unabhängig davon, ob man meine Kritik jetzt im speziellen Fall sinnvoll findet oder total blöd): Es gibt einen Anspruch, an dem man etwas messen kann.

                              Meine Einschätzung der Bilder in diesem Bericht (oder meine Laienmeinung darüber) ist im Einzelnen sehr unterschiedlich. Würde nun Libertist nach dem Veröffentlichen seines Berichts mit allerlei Anwürfen der Art überschüttet, wie ich sie vorgetragen habe (oder vorgetragen haben soll), oder wäre es üblich, zuerst einmal die Bildbearbeitung in Grund und Boden zu kritisieren, dann würde ich wohl in Versuchung geraten, bestimmte andere seiner Bilder herzunehmen, die mir gut gefallen, und zu erklären zu versuchen, wieso ich sie für gelungen bzw. sogar für grandios halte.

                              Aber hier hat man es ja jetzt erst einmal mit dem seriell vorgetragenen Sowieso-Enthusiasmus des Publikums zu tun. Und unter diesen Voraussetzungen konzentriert sich meine Stellungnahme auf die Aspekte bzw. die Bilder, die ich problematisch finde.

                              Für mich ist das Forum weder ein Schlachthaus noch eine Wellness-Gruppe. Man muss über Sachen diskutieren können, polemisch oder auch weniger polemisch als es heute hier geschehen ist; und die Bildästhetik des Libertisten ist eine ›Sache‹ in diesem Sinne.
                              Lebe Deine Albträume und irre umher

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                              • viechitiermau
                                Gerne im Forum
                                • 26.03.2012
                                • 98
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                                Danke für den Reisebericht Gabriel und Katharina! Wirklich klasse. Besonders auch die Fotos.

                                Apropo Fotos:
                                Die einzige Kritik, die ich hätte ist, dass sie für mich tendenziell etwas gelbstichig wirken. Ich weis aber auch, dass den Weißabgleich gut hinzubekommen bei Wüstenfotos manchmal wirklich nicht einfach ist.
                                Täuscht mich mein Gefühl, dass du bei deinen Fotos oft mit viel Kontrast + verringerte Sättigung arbeitest?
                                Interessant fand ich auch was Torres bei #94 geschrieben hat. Ich muss sagen, dass ich teilweise auch fand, dass die Fotos in diesem Reisebericht etwas vorhersehbar waren. Das könnte aber teilweise auch an der ähnlichen Entwicklung / Farbgestaltung liegen. Schön wären etwas mehr nicht inszenierte Fotos von Menschen gewesen, zumindest auf mich machten schon viele der Portraits einen gestellten Eindruck. Aber ich bin mir auch nicht sicher ob die Menschen das gewollt hätten.

                                Speziell fand ich den Bericht auch deshalb so interessant, weil ich dort selbst letztes Jahr fast eine Tour gemacht hätte. (Da wollte ich von Otjinungwa über Orupembe nach Sesfontein) Damals bin ich bei meinen Planungen auch auf einige Fragen gestoßen. Vielleicht kannst du mir ja jetzt weiterhelfen?

                                Für den Skelettküste Nationalpark herrscht ja so weit ich weis Permitpflicht. Ich hab allerdings nchts konkretes gefunden, wie das abläuft bzw. woher man das bekommt. Und wenn ich was fand wars wiedersprüchlich. Weist du da was?

                                Und zur Reisezeit: meine Überlegung war, dass mit Regenfall wohl auch in der Regenzeit kaum zu rechnen ist und demnach die kühlere Jahreszeit eigentlich besser wäre. Wie denkst du nach deiner Tour darüber. Wie lange waren eure längsten Etappen ohne Wasser?

                                Überrascht war ich über eure Sorgen wegen Pavianen und Leoparden. Mein Stand war eigentlich, dass es eh nur wenige Leoparden gibt und über Unfälle aus der Gegend hab ich nix gefunden. Und Paviane hab ich irgendwie nicht als ernsthafte Gefahr empfunden... Eher Schlangen...

                                Danke nochmal!

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                                • gruenbaer
                                  Gesperrt
                                  Anfänger im Forum
                                  • 14.04.2015
                                  • 29
                                  • Privat

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                                  AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                                  Zitat von _Matthias_ Beitrag anzeigen
                                  Schließlich behauptest du, dass es nicht freiwillig ist und alles erzwungen ist.
                                  Das sollte man etwas differenzierter sehen. Wie ich schon erwähnte, ist es von Ort zu Ort etwas unterschiedlich, je nachdem wie häufig der Kontakt zu Fototouristen ist. Dann muss man sich Gedanken machen über die Abgrenzung freiwillig/erzwungen. Wenn jemand aus Armut die Gelegenheit ergreift, mit seiner Frau oder Tochter auf ihm eigentlich zuwidere Art sehr viel Mehl in sehr kurzer Zeit zu verdienen, ist das dann ganz freiwillig? Ist nur das, was mit vorgehaltener Pistole gefordert wird, erzwungen?

                                  Es gibt Himba, die setzen ganz auf Fototourismus. Es gibt Himba, die relativ isoliert leben und nur selten Touristenbesuch bekommen. Es gibt Himba, die sesshaft geworden sind, sich bedeckt kleiden und den Fototourismus nicht bedienen, und es gibt noch andere Varianten.

                                  Die Auswirkungen des Ethnotourismus auf die Himba und andere werden seit vielen Jahren erforscht. Ein Ergebnis ist, daß die Auswirkungen das Denken, Fühlen und Handeln der betroffenen Menschen mehr verändern als gedacht, daß diese Veränderungen schneller greifen als gedacht (schon in einer Generation wertemodifizierend), daß Fototourismus und Alkoholismus signifikant korrelieren, daß der wachsende Alkoholismus nur die Spitze eines Syndroms ist, das mit intrapsychischen Konflikten beginnt und sich zu intra- und interfamiliären Konflikten entwickelt. Schlicht gesagt: es gibt Streit, erst im eigenen Kopf und Gefühlshaushalt und dann auch in der Familie und im Stamm.

                                  Ein anderes Ergebnis ist, daß sogenannte Schaudörfer (hier auch Fakedörfer genannt) weniger belastend für die Menschen sind als häufiger Touristenbesuch in ihren wirklichen Wohndörfern. Die Trennung zwischen Wohndorf und Schaudorf externalisiert den ansonsten innerpsychischen Konflikt, schafft eine auch innere Distanz. Sozusagen eine gesunde Trennung von Job und Ich.

                                  Leider gibt es aber auch eine Menge Touristen, die auf echter Begegnung bestehen. Mit viel Ausdauer und oft auch mit Hilfe von angeheuerten Einheimischen nähern sie sich an ohne Fotoapparat, sehr dezent und höflich fragend. Bringen Gastgeschenke oder stellen sich als Hilfesuchende vor (bei der Wegsuche, bei der Suche nach Wasser oder Tieren). Bedanken sich für die Auskunft mit Geschenken. Die Himba wiederum schmeissen die Leute dann nicht raus, sondern bitten sie noch etwas zu bleiben, denn Gastfreundschaft ist bei Nomaden eine Pflicht. So ist das erste Ziel erreicht: man sitzt mit den Himbas zusammen und redet, entweder mit Gesten oder mit Hilfe des Guides. Man zeigt sich interessiert an allem, lobt Schmuck, Tiere usw. Schlägt vor, noch etwas Mehl zu spenden für ein gemeinsames Essen und fragt dann erst sehr spät (wenn auch das Fotolicht optimal ist), ob man zum Abschied nicht noch ein paar gemeinsame Fotos machen könne zur Erinnerung an die neuen Freunde.

                                  Die Himba können sich wegen ihrer Grundfreundlichkeit diesem Wunsch nicht entziehen. Die Touristen wiederum meinen wirklich, sie seien persönlich gemeint, hätten einen ganz persönlichen Draht gefunden, weil sie so ganz anders wären als all die anderen Fototouristen und nicht das Mehl oder Geld im Vordergrund stünden, sondern die Begegnung von Mensch zu Mensch. So verschaffen sie sich neben den Fotos auch noch die Anerkennung als besonders sensible Weiße, die einem Urvolk auf Augenhöhe begegnen können.

                                  Das ist noch die dezente Variante. Die anderen Varianten möchte ich hier nicht beschreiben.

                                  Geschützter sind die Himba auf jeden Fall in den Schaudörfern, wenn sie gleichzeitig noch einen Wohnort haben, wo die Fototouristen nicht hinkommen. In diesen Schaudörfern können sie dann auch Souvenirs verkaufen und sich so als Händler etwas mehr Selbstachtung verschaffen. Denn nun verkaufen sie sich nicht nur selbst.

                                  Er würde hier einfach zu lang, alle Studienergebnisse zum Ethnotourismus auch nur ansatzweise erklären zu wollen. Einiges ist ja auch schon in meiner anderen Beiträgen erwähnt worden.

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                                  • _Matthias_
                                    Fuchs
                                    • 20.06.2005
                                    • 2170
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                                    AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                                    Nachdem wir jetzt zum Glück von der Motivkritik wieder zur Bildkritik zurück gekehrt sind will ich da auch noch meinen Senf dazu geben.
                                    Vorausschicken möchte ich, das aufgrund des hohen fotografischen Grundniveau von Libertist die Kritik pingeliger und kleinkarierter ist, als bei irgendeinem Knipser, der erstmal soweit kommen muss.

                                    Die Bilder sind toll, aber manchmal zu toll, zu perfekt. Mir ist besonders das colorgrading, dieser touch sepia aufgefallen. Bei genauerer Betrachtung haben den gar nicht so viele Bilder, aber bei erstem Überfliegen scheint es als wären alle so. Das gibt den Bildern was unnatürliches, romatisch kitschiges im Stil von Roanzen wie Jenseits von Afrika, irgendwie der stereotypische Safari-look. Da lässt einige Bilder wirken als wären sie aus dem neuen Katalog für Safari-Klamotten. Besonders auffällig ist dieser sepia Stich mt hohem Kontrast bei den Bildern mit Personen drauf (außer z.B.das Badewannenbild), bei Landschaftsbildern scheinen die Farben kräftiger und natürlicher. Bei einigen Bildern passt der look aber insgesamt empfinde ich es als too much.

                                    Die "Selfis" wirken dafür dass sie alle gestellt sein müssen (wenn beide drauf sind) meist recht natürlich, was wohl noch mehr "stellen“ benötigt, als einfach schnell vor den Selbstauslöser hüpfen. Irgendwie bewundere ich das, ich hätte weder Lust noch Geduld das zu inszenieren und umzusetzen.

                                    Die Porträts finde ich dieses Mal nicht so toll, die aus Uganda fand ich besser. Irgendwie fehlt mir dieses Mal das besondere, ne fotografische Idee dahinter. Die meisten empfinde ich als ziemlich langweilig, böswillig könnte ich sagen gut fotografierte Passbilder. Ich kann nicht sagen was ich anders oder besser gemacht hätte, aber es fehlt das gewisse etwas.

                                    So, genung für jetzt, ich muss jetzt ausprobieren wie ich den Safari-look bei meinen neuen Urlaubsbildern hinbekomme

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                                    • _Matthias_
                                      Fuchs
                                      • 20.06.2005
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                                      Zitat von gruenbaer Beitrag anzeigen
                                      Bla bla bla ...
                                      Wenn du nicht endlich damit rüber kommst woher du deine Erkenntnisse beziehst und wie du zu dem insider-Wissen gelangt bist, dann kann ich die langen Ergüsse nicht ernst nehmen. Behaupten und runterschreiben kann jeder...

                                      Kommentar


                                      • gruenbaer
                                        Gesperrt
                                        Anfänger im Forum
                                        • 14.04.2015
                                        • 29
                                        • Privat

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                                        AW: [NA] Namibia 2015 (1/2): Kaokoland Trekking

                                        Das Zitat ist gefälscht. Das ist für mich keine Diskussionsbasis mit dir.

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                                          • 23.08.2012
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                                          Zitat von gruenbaer Beitrag anzeigen
                                          Das sollte man etwas differenzierter sehen.
                                          Da sagst Du es, siehst aber in diesem Bericht auch irgendwie nur schwarz/weiß.

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