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Unter der mecklenburgischen Seenplatte kann man sich Verschiedenes vorstellen.
Entweder ist das eine Tourismusregion: eine Platte mit Seen darin, die dazu da sind, mit Booten befahren zu werden. Oder es ist ein neumodischer Landkreis, etwas größer als das Saarland, aber nicht so dicht besiedelt, der sich mit der Tourismusregion irgendwie überschneidet, aber ansonsten ebenso gut ›The Middle of Nowhere‹ heißen könnte.
Drittens handelt es sich um einen Naturraum, nämlich um einen wirr gestaffelten Endmoränenzug, der ungefähr von Angermünde im nordöstlichen Brandenburg bis kurz vor Lübeck reicht, also bis in jene Gegend, die bei ODS als Norddeutschland bezeichnet wird.
Wenn man sich bei Google Earth einen Überblick über den Nordosten Deutschlands verschafft, sieht man das recht deutlich: Da gibt es einen langgestreckten schwarzgrünen Bogen, dessen Form ein bisschen so erscheint, als wäre das Eis eigentlich von Süden gekommen und hätte sich dann nicht mehr getraut, bis zur Ostsee vorzustoßen. Aber es war natürlich umgekehrt; das Eis kam von Norden, und weil es im Nordosten Deutschlands nahezu keine zertifizierten Qualitätswanderwege gibt, wusste es irgendwann nicht mehr weiter und schmolz ratlos dahin.
Andere behaupten, es habe sich zurückgezogen. Jedenfalls nahm es seinen Müll nicht mit, sondern ließ ihn liegen: Moränen, Blockpackungen, Sandflächen und dergleichen; dazwischen ein bisschen Wasser.
Das Gebiet nördlich des Endmoränenzugs heißt Rückland, das Gebiet südlich davon bis zur Elbe heißt entsprechend Vorland. Im Rückland schließt sich an die eigentliche Seenplatte noch die Mecklenburgische Schweiz an, als ein Höhenzug, der sozusagen nach Nordosten von der Endmoräne abzweigt. Wie überall im Nordosten hat man hier ein bisschen getrickst: Um ein optisches Relief zu ermöglichen, liegen die Fließgewässer wie Peene und Tollense nahezu auf Meeresniveau, so dass die benachbarten Moränen nur auf 100 bis 150 Meter ansteigen müssen, um als Schweiz daherzukommen.
Dieses geografische Setting soll jetzt beim Wandern als Orientierung dienen. Wenn man die Routen meiner früheren Reiseberichte aus Brandenburg aneinanderhängt, sieht man, dass ich sozusagen von Südosten in die Seenplatte hineingelaufen bin, um dann ein wenig in ihrem uckermärkischen Teil umherzuirren und schon mal einen isolierten Ausflug ins Rückland und darüber hinaus zu unternehmen.
Einer geografischen Logik folgend, könnte man jetzt der relativ markant ausgeprägten nördlichen Grenze der Seenplatte nach Nordwesten folgen. Nicht dass ich wirklich nach Lübeck wollte. Aber vielleicht nach Schwerin? Oder Warin? Oder Sternberg?
Leider muss man auch wieder zurück. Die wirkliche Route ist ein Kompromiss aus der geografischen Logik und der Logik der Bahnverbindungen. Die Wanderung, von der hier berichtet wird, beginnt daher in Neustrelitz und führt nördlich an Waren vorbei nach Langhagen, in die Übergangszone zwischen Seenplatte und Mecklenburgischer Schweiz. Man läuft also aus der bewaldeten Seenplatte hinaus ins Offene, statt zum Beispiel von Waren über Jabel in die Nossentiner-Schwinzer Heide hineinzulaufen, wo angeblich der böse Wolf wohnt.
Den kriegen wir dann später. Einstweilen geht es um Hunde, Kraniche, Kondens und verwandte Sachverhalte. Vier Tage, neunzig Kilometer, drei Nächte im Zelt. Mecklenburg im März eben.
Entweder ist das eine Tourismusregion: eine Platte mit Seen darin, die dazu da sind, mit Booten befahren zu werden. Oder es ist ein neumodischer Landkreis, etwas größer als das Saarland, aber nicht so dicht besiedelt, der sich mit der Tourismusregion irgendwie überschneidet, aber ansonsten ebenso gut ›The Middle of Nowhere‹ heißen könnte.
Drittens handelt es sich um einen Naturraum, nämlich um einen wirr gestaffelten Endmoränenzug, der ungefähr von Angermünde im nordöstlichen Brandenburg bis kurz vor Lübeck reicht, also bis in jene Gegend, die bei ODS als Norddeutschland bezeichnet wird.
Wenn man sich bei Google Earth einen Überblick über den Nordosten Deutschlands verschafft, sieht man das recht deutlich: Da gibt es einen langgestreckten schwarzgrünen Bogen, dessen Form ein bisschen so erscheint, als wäre das Eis eigentlich von Süden gekommen und hätte sich dann nicht mehr getraut, bis zur Ostsee vorzustoßen. Aber es war natürlich umgekehrt; das Eis kam von Norden, und weil es im Nordosten Deutschlands nahezu keine zertifizierten Qualitätswanderwege gibt, wusste es irgendwann nicht mehr weiter und schmolz ratlos dahin.
Andere behaupten, es habe sich zurückgezogen. Jedenfalls nahm es seinen Müll nicht mit, sondern ließ ihn liegen: Moränen, Blockpackungen, Sandflächen und dergleichen; dazwischen ein bisschen Wasser.
Das Gebiet nördlich des Endmoränenzugs heißt Rückland, das Gebiet südlich davon bis zur Elbe heißt entsprechend Vorland. Im Rückland schließt sich an die eigentliche Seenplatte noch die Mecklenburgische Schweiz an, als ein Höhenzug, der sozusagen nach Nordosten von der Endmoräne abzweigt. Wie überall im Nordosten hat man hier ein bisschen getrickst: Um ein optisches Relief zu ermöglichen, liegen die Fließgewässer wie Peene und Tollense nahezu auf Meeresniveau, so dass die benachbarten Moränen nur auf 100 bis 150 Meter ansteigen müssen, um als Schweiz daherzukommen.
Dieses geografische Setting soll jetzt beim Wandern als Orientierung dienen. Wenn man die Routen meiner früheren Reiseberichte aus Brandenburg aneinanderhängt, sieht man, dass ich sozusagen von Südosten in die Seenplatte hineingelaufen bin, um dann ein wenig in ihrem uckermärkischen Teil umherzuirren und schon mal einen isolierten Ausflug ins Rückland und darüber hinaus zu unternehmen.
Einer geografischen Logik folgend, könnte man jetzt der relativ markant ausgeprägten nördlichen Grenze der Seenplatte nach Nordwesten folgen. Nicht dass ich wirklich nach Lübeck wollte. Aber vielleicht nach Schwerin? Oder Warin? Oder Sternberg?
Leider muss man auch wieder zurück. Die wirkliche Route ist ein Kompromiss aus der geografischen Logik und der Logik der Bahnverbindungen. Die Wanderung, von der hier berichtet wird, beginnt daher in Neustrelitz und führt nördlich an Waren vorbei nach Langhagen, in die Übergangszone zwischen Seenplatte und Mecklenburgischer Schweiz. Man läuft also aus der bewaldeten Seenplatte hinaus ins Offene, statt zum Beispiel von Waren über Jabel in die Nossentiner-Schwinzer Heide hineinzulaufen, wo angeblich der böse Wolf wohnt.
Den kriegen wir dann später. Einstweilen geht es um Hunde, Kraniche, Kondens und verwandte Sachverhalte. Vier Tage, neunzig Kilometer, drei Nächte im Zelt. Mecklenburg im März eben.
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