Catenary Cut - Workshop

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  • HAL 23562
    Dauerbesucher
    • 31.12.2005
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    • Meine Reisen

    Catenary Cut - Workshop

    Nachdem meine anderen Workshops doch auf recht reges Interesse gestoßen sind, hat mich dies motiviert, auch mal meine Erkenntnisse zum Thema Cat-Cut hier zusammenzufassen. Nicht mathematisch sondern mehr handwerklich pragmatisch. Das Thema ist nicht ganz neu aber vielleicht helfen meine Erkenntnisse und Methoden ja den Zelt- und Tarpnähern ein wenig.



    HAL
    Vieles kommt - aber alles geht!

    Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

  • wulxc
    Erfahren
    • 27.07.2007
    • 379

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Catenary Cut - Workshop

    Schöner Workshop. Du könntest Ihn aber noch über den Einfluss der Webrichtung ergänzen. Da der Stoff diagonal zur Webrichtung sich viel stärker verformt als entlang der Webrichtung, ist bei diesen Bereichen ein größerer Bogenstich nötig (alternativ könnte man auch eine wenig dehnbare Schnur einarbeiten), um nicht nur den Stoff zwischen de Punkten in die Länge zu zeiehn, sondern auch noch Spannung in die Fläche zu bringen. Die Auswirkung der Webrichtung sieht man auch schön an den kleinen Spannungsfalten bzw. -wellen auf deinen Bild vom fertigen Zelt, es bildet sich das typische auf den Kopf gestellte Y zwischen den zwei unteren Abspannpunkten und der Spitze.

    grüße,wulxc

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    • EisSchrauber
      Dauerbesucher
      • 25.01.2014
      • 605
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Catenary Cut - Workshop

      Super. Danke!

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      • longhanger
        Anfänger im Forum
        • 12.12.2014
        • 24
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Catenary Cut - Workshop

        Einen guten Kettenkurven-Berechner im Excel-Format findest du hier. Musst dich einloggen oder zumindest bei Google registrieren (entweder oder geht glaube ich).

        Eine einfache Parabel-Berechnung reicht idR als grobe Annäherung. Das geht handwerklich pragmatisch ziemlich einfach und schneller als eine krumme Schnur nachzuzeichnen oder auszumessen.

        Beispiel für die Berechnung eines Schnittmusters in Excel:

        Code:
        Parameter:
        Halbe-Länge l: 100/2 = 50
        Höhe des Cuts h: 5
        alpha a: h/l^2 = 5/50^2 = 0,002
        
        x     y            
        
        0     h-a*(x^2)    = 5-0,002*(0^2) = 5
        1     h-a*(x^2)    = 5-0,002*(1^2) = 4,998           
        ...
        25    h-a*(x^2)   = 5-0,002*(25^2) = 3,75
        ...   
        49    h-a*(x^2)   = 5-0,002*(49^2) = 0,198
        50    h-a*(x^2)   = 5-0,002*(50^2) = 0
        Zuletzt geändert von longhanger; 01.03.2015, 09:05.

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        • eike123
          Erfahren
          • 07.05.2014
          • 156
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Interessante Website

          Du hast einen interessante Website!

          Ich habe die Beschreibungen für den Catenary-Cut und für das Kleben von Silikon-Nylon auf deiner Website gelesen. Die sind beide gut verständlich und wirken kompetent.

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          • Freierfall
            Fuchs
            • 29.06.2014
            • 1003
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Catenary Cut - Workshop

            Zitat von longhanger Beitrag anzeigen
            Eine einfache Parabel-Berechnung reicht idR als grobe Annäherung. Das geht ziemlich einfach und schneller als eine krumme Schnur nachzuzeichnen oder auszumessen.
            Und nachdem man es berechnet hat, macht man was? Ganz viele Punkte auf dem Stoff einzeichnen und mit denen dann "malen nach Zahlen" spielen?

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            • longhanger
              Anfänger im Forum
              • 12.12.2014
              • 24
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Catenary Cut - Workshop

              Die Parabelformel habe ich von hier, falls dich das interessiert. Hab mal den Video angehalten und die Formel abgeschrieben.
              https://www.youtube.com/watch?v=TsUi_jU49NQ

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              • eike123
                Erfahren
                • 07.05.2014
                • 156
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Catenary Cut - Workshop

                Die genaue Form der Kurve ist höchst wahrscheinlich egal. Ich glaube am praktischsten wäre eine dünne, elastische Leiste, die man an den Endpunkten auf die Werkbank nagelt. Die Leiste dient dann als Lineal zum Anzeichnen. Die sich ergebende Kurve ist eine Spline-Kurve.

                Die naturgesetzlich richtige Kurve ist aber die Kettenlinie. Du musst IMHO die Kette aber schief hängen, und mit kleinen Zusatzgewichten realistisch belasten, um die optimale Kurve zu ermitteln.

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                • longhanger
                  Anfänger im Forum
                  • 12.12.2014
                  • 24
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Catenary Cut - Workshop

                  Ich hab die Excel-Datei von XTrekker hier. Sie ist ziemlich einfach zu bedienen und man kann auch die Kurve graphisch sehen. Ich kann auch sehen, dass er mit COSHYP() gerechnet hat. Leider sind drei Berechnungspalten gesperrt, so daß ich nicht an alle seine Formeln komme. Uploaden will ich nicht, weil ich nicht weiß, wie das geht und ggf. gegen Forenregeln verstößt. Ich kann nur empfehlen, dass ihr euch die Datei irgendwie besorgt.

                  Aus meiner Sicht reicht die obige Parabelfunktion für jedes Tarp und vermutlich hat Onkel Orinoco keine andere Formel für die Berechnung der Liegefläche seines Bridge-Hammocks benutzt, als die, die ich gepostet habe.

                  Im obigen Video ist dargestellt, wie schnell man seine Linie auf ein Stück Papier aufzeichnen kann und damit ein gutes Schnittmuster hat. Wenn man einmal eine gute Vorlage hat, z.B. auf einem steifen Karton, dann kann man die auch immer geschickt bei kleineren Zuschnitten anhalten. Wer unbedingt eine Kettenkurve haben will, macht sie halt mit einer Schnur.

                  In diesem Video ist ab 2:37 gezeigt wie das geht.
                  https://www.youtube.com/watch?v=0E7Ah2KDUoU
                  Im übrigen ist das eines der besten Videos für DIY Tarps, die es imo gibt. Die Form kann man einfach seinen individuellen Wünschen entsprechend gestalten. Das Vorgehen ist allerdings fast immer ähnlich.

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                  • Ixylon
                    Fuchs
                    • 13.03.2007
                    • 2264
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Catenary Cut - Workshop

                    Letztendlich dürfte es egal sein ob man nun eine Kettenlinie, Parabel, Kreisbogen, Straaklatte oder was auch immer nimmt, da die Unterschiede kleiner sind als die Abweichungen, die beim Anzeichen der Kurve, auf den Stoff übertragen, ausschneiden und Zusammennähen auftreten.

                    Eine Anmerkung habe ich noch zum Workshop, das ist aber nur relevant wenn das Zelt kein regelmäßiges n-Eck ist, wie das bei meinem MiniTipi der Fall ist.

                    Je größer der Winkel zwischen zwei Flächen ist desto weniger Tiefe des Catenary Cut muss gewählt werden, bei gleicher Nahtlänge, da sich dort ein größerer Durchhang der Naht ergeben würde, also weniger Platz im Zelt wäre.
                    Zuletzt geändert von Ixylon; 29.04.2015, 23:30.
                    FOLKBOAT FOREVER

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                    • HAL 23562
                      Dauerbesucher
                      • 31.12.2005
                      • 558
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Catenary Cut - Workshop

                      Ich habe bisher zwei Schnittmuster für Lavvus in der beschriebenen Weise gefertigt und die Zelte dann aus Silnylon gefertigt (geklebt HexHex und genäht das St. Helens (achteckig, 2 - 4 Personen)). Beide Teile standen 14 Tage im Garten um sie bei Wind und Wetter zu testen und um beim St. Helens die Nähte zu versiegeln.
                      Die Hütten ließen sich weitgehend faltenfrei schön glattwandig aufbauen. Nach einer feuchten Nacht hing insbesondere das große Teil silnylonbedingt deutlich durch und ich drohte Pickel zu bekommen. Das HexHex spannte ich dann einfach etwas nach und danach stand es unter allen Bedingungen (auch stark windigem Wetter und starkem Regen) einwandfrei.
                      Beim St. Helens veränderte ich mehrmals die Stangenhöhe, die Abstände der Häringe vom Mittelpunkt und spannte es auch stärker. Dann stand es perfekt wie das HexHex.
                      Meine Erkenntnis daraus zumindest für diese Art Zelte: Der Cat-Cut ist die zentrale Grundlage für einen perfekten Aufbau - aber nur im System mit richtiger Stangenhöhe, Abstand der Häringe vom Mittelpunkt und richtiger/gleichmäßiger (immer die jeweils gegenüberliegenden Seiten spannen!) Spannung der Zeltleinen. Man muss das richtige Gesamt-Setup herausfinden.
                      Ich würde den Cat-Cut aufgrund meiner Erfahrungen jetzt auch bei Innenzelten und BW-Zelten anwenden. Richtig eingesetzt sorgt er einfach für bessere Ergebnisse.
                      Mir scheint es auch egal zu sein, welcher mathematischen Funktion der Cat-Cut letztlich folgt. Wichtig scheint nur zu sein, dass von allen Rändern möglichst gleichmäßig Zug auf eine Fläche ausgeübt wird, der diese glatt strafft.
                      Die oben beschriebenen Methoden werden sicher alle funktionieren. Manche scheinen mir jedoch recht aufwändig und auch von unnötig großer Präzision. Das sehe ich wie Ixylon. Die Schnur-/Kettenmethode oder die mit Leisten (wenn es von der Länge her passt) scheinen mir wesentlich effizienter als das Übertragen von Berechnungswerten aus einer Exeltabelle o.ä. und sind bei sauberer Ausführung auch hinreichend präzise.

                      HAL
                      Vieles kommt - aber alles geht!

                      Den Plünnenkreuzer, Landgänger und das neue raus&weg-Blog findet ihr entsprechend der Forumsregeln unter diesem einen Link - click!

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