[SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfaden

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  • Vintervik

    Fuchs
    • 05.11.2012
    • 1929
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
    Dafür nutzte ich wieder ein ausgedehntes Firnfeld, welches zwar recht steil war, aber dessen Schnee eine gute Konsistenz hatte, so dass ich gemütlich innerhalb von 6-7 Minuten etwa 100 Höhenmeter runtergelaufen bzw. gehüpft bin. Das gestaltete sich richtig angenehm. Ich muss aber auch sagen, dass ich ziemliches Glück hatte. Wäre der Schnee fester gewesen, wäre ich da ohne Steigeisen wohl nicht so leicht runtergekommen. Und die Alternative wäre dann gewesen mühselig an einem ziemlich steilen Felsabschnitt runterzukraxeln. So war ich jetzt natürlich heilfroh und tierisch happy darüber, dass ich mir die Arbeit ersparen konnte.
    Interessant zu sehen, wie das Schneefeld bei Dir im Juli aussah.
    Als ich Ende August an der Vistasstugan ankam, kam einer vom Unna Räitavagge runter, der den Jojoleden gegangen war. Er sagte, dass das Schneefeld dort so weit abgeschmolzen war, dass es zu glatt war, um ohne Steigeisen darauf abzusteigen. Er ist über den Felsabschnitt gegangen, der durch Regen am Tag zuvor auch etwas rutschig war, insgesamt wohl recht grenzwertig.

    Schöne Bilder!
    Zuletzt geändert von Vintervik; 28.02.2015, 12:57.

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    • Taffinaff
      Fuchs
      • 03.01.2014
      • 1067
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

      Zitat von Vintervik Beitrag anzeigen
      Interessant zu sehen, wie das Schneefeld bei Dir im Juli aussah.
      Als ich Ende August an der Vistasstugan ankam, kam einer vom Unna Räitavagge runter, der den Jojoleden gegangen war. Er sagte, dass das Schneefeld dort so weit abgeschmolzen war, dass es zu glatt war, um ohne Steigeisen darauf abzusteigen. Er ist über den Felsabschnitt gegangen, der durch Regen am Tag zuvor auch etwas rutschig war, insgesamt wohl recht grenzwertig.
      In der Tat. Nach meinen Muehen dort im August 2014 habe ich mal bisschen recherchiert und wohl ein Dutzend Reiseberichte aus den letzten zehn Jahren oder so gefunden. Danach ist es im Winter wohl weder auf- noch abwärts ein Problem. Im Fruehsommer geht man wohl ebenfalls einfach ueber das steile Schneefeld (unter dem uebrigens ein kleiner Gletscher liegt). Wenn da aber erstmal der Schnee weg ist, geht es, wenigstens im unteren Teil, definitiv nicht mehr ohne Steigeisen. Alternativ klettert man an der Eiskante entlang ueber die Felsen, aber da ist es steil, ausgesetzt und oftmals rutschig. Wuerde ich im Spätsommer eher nicht nochmal machen. Der gleichen Meinung waren auch die Huettenwirtin auf Sälkastugan, deren Kumpel den Weg auch Mitte August gemacht hatte, und einer vom Personal beim STF Kebnekaise, der die gleiche Situation aus dem Sommer 2013 kannte.

      Taffi

      PS, Feine Bilder und schöner Bericht! Bin gespannt wie es weiter geht.

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      • oesine63
        Erfahren
        • 27.11.2013
        • 421
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

        Genau diesen Pass sehe ich auch als Schlüsselstelle. Danke für die detaillierte Beschreibung und die anschaulichen Bilder! Ich überlege bereits ernsthaft, meinen Urlaub um ein paar Wochen nach vorne zu verlegen (wollte Mitte August los).
        Mit dem Wetter hast du es bisher ja ganz gut getroffen. Übrigens: Hut ab vor deiner Leistung - die drei Pässe an einem Tag sind aber schon heftig, oder? Bin schon gespannt wie's weitergeht! Gruß, oesine63

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        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2408
          • Privat

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          #24
          AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

          sehr schöne Fotos
          da hast du ja echt glück gehabt daß du den Trepassleden bei schönem Wetter erlebt hast
          Auf meiner Tour war das Wetter hier ziemlich mies
          www.trekking.magix.net

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          • Kuoika
            Erfahren
            • 23.08.2012
            • 471
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

            Ah, wow, juchz, schööööön. Danke für den tollen Bericht bisher.
            Der Trepassleden hat es mir auch irgendwie angetan, bin bisher aber nur den Tarfalapass gegangen - unter tiefhängenden Wolken und bei Nieselregen. Da machen mich Deine Bilder echt neidisch.

            Freue mich auf Deine Fortsetzung, spannende Route!
            Zuletzt geändert von Kuoika; 01.03.2015, 17:03.

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            • Alpentrekker
              Erfahren
              • 22.07.2013
              • 136
              • Privat

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              #26
              AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

              Toller Bericht mit schönen Bildern und das im Winter wo man es gar nicht mehr erwartet. Freue mich schon auf die Fortsätzung
              Da kommt Vorfreude auf den Sommer auf
              - Walk, Walk, Walk ... -
              https://reiseelefanten.wordpress.com/

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              • Mortias
                Fuchs
                • 10.06.2004
                • 1200
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                Genau diesen Pass sehe ich auch als Schlüsselstelle. Danke für die detaillierte Beschreibung und die anschaulichen Bilder! Ich überlege bereits ernsthaft, meinen Urlaub um ein paar Wochen nach vorne zu verlegen (wollte Mitte August los).
                Freut mich, wenn ich durch meine Beschreibung ein bisschen für Deine Tourenplanung weiterhelfen konnte.

                Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                Mit dem Wetter hast du es bisher ja ganz gut getroffen.
                Nun, den Titel habe ich nicht umsonst so gewählt.

                Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                Übrigens: Hut ab vor deiner Leistung - die drei Pässe an einem Tag sind aber schon heftig, oder?
                Dankeschön. War schon nicht ohne die Etappe, aber dadurch, dass ich soviele Schneefelder nutzen konnte, war die Etappe längst nicht so anstrengend wie befürchtet. Und anhand der anderen Kommentare sehe auch schon, dass ich hier wirklich tierisches Glück mit dem Wetter und den Schneebedingungen hatte. So wie in Taffinaffs Bericht hätte ich es nicht gerne gehabt. Das sah ja schon nicht grad sonderlich feierlich aus.

                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                da hast du ja echt glück gehabt daß du den Trepassleden bei schönem Wetter erlebt hast
                Auf meiner Tour war das Wetter hier ziemlich mies
                Das weiss ich. Und ich musste auch an Dich denken, als ich dann bei strahlendem Sonnenschein auf der Passhöhe saß.

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                • Taffinaff
                  Fuchs
                  • 03.01.2014
                  • 1067
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                  Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                  Genau diesen Pass sehe ich auch als Schlüsselstelle. Danke für die detaillierte Beschreibung und die anschaulichen Bilder! Ich überlege bereits ernsthaft, meinen Urlaub um ein paar Wochen nach vorne zu verlegen (wollte Mitte August los).
                  Die Schneelage scheint von Jahr zu Jahr sehr verschieden zu sein und 2014 war ein extrem warmer Sommer, was die knappe Schneemenge wohl erklären kann. Hier ist ein Bericht von August 2012, wo der Abstieg bequem ueber Schnee ging. Der Autor hat die Strecke in verschiedenen Jahren begangen, mit sehr unterschiedlichen Verhältnissen, lies mal seine Berichte (wunderschöne Fotos uebrigens). Alles in allem ist es wohl schwer vorherzusagen, aber das Risiko fuer schwierige Verhältnisse ist anscheinend groesser im Spätsommer oder Herbst.

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                  • oesine63
                    Erfahren
                    • 27.11.2013
                    • 421
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                    Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                    Die Schneelage scheint von Jahr zu Jahr sehr verschieden zu sein und 2014 war ein extrem warmer Sommer, was die knappe Schneemenge wohl erklären kann. Hier ist ein Bericht von August 2012, wo der Abstieg bequem ueber Schnee ging. Der Autor hat die Strecke in verschiedenen Jahren begangen, mit sehr unterschiedlichen Verhältnissen, lies mal seine Berichte (wunderschöne Fotos uebrigens). Alles in allem ist es wohl schwer vorherzusagen, aber das Risiko fuer schwierige Verhältnisse ist anscheinend groesser im Spätsommer oder Herbst.
                    Danke Taffinaff, die Berichte von Ingvar Loco Nordin kenne ich bereits. In 2011 war es für die beiden wohl eine böse Kraxelei (er mit Steigeisen auf dem Gletscher, seine Partnerin über die Felsen). Schadet aber nicht wenn ich früher hinkomme, bisher war ich eh immer erst zur farbenprächtigen Ruska-Zeit dort oben (und im Winter)

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                    • Mortias
                      Fuchs
                      • 10.06.2004
                      • 1200
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                      Lustig, das ist genau der Bericht den ich dann kurz nach meiner Tour auch irgendwo gefunden habe. Hätte ich den vor meiner Tour zu Gesicht bekommen, hätte ich vielleicht die Pyramide auch in Angriff genommen. Wenn ich mir da jetzt so die Bilder anschaue werde ich schon ziemlich neidisch. Da ist mir echt was entgangen.

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                      • Nuklid
                        Erfahren
                        • 09.06.2013
                        • 437
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                        Danke für diesen Bericht, echt schöne Bilder!

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1200
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                          Tag 6 (21.07.)
                          Und wieder wurde ich durch herrlichstes Sommerwetter geweckt. Fantastisch so was, das hätt ich echt im Voraus nicht erwartet. Aber nehme ich natürlich gerne an. Gemütlich genieße ich die morgendliche Sonne und sehe keinen Grund zum Hetzten. Um Punkt 10 schaffe ich es dann meinen Rucksack aufzusetzen und los zu laufen.


                          Morgendlicher Blick ins Stuor Reaiddavaggi


                          Aufbruch um 10

                          Meine Route führte mich jetzt durchs Sielmmavaggi. Dafür musste ich aber erstmal westlich vom See 1078 einen kleinen Aufstieg zum Pass hoch bewältigen. Die Landschaft war fantastisch, ich lief über ausgedehnte Schneefelder und ich konnte noch mal einen guten Blick aufs östliche Stuor Reaiddavaggi und den Nallu werfen. Dann erreichte ich die Passhöhe auf knapp 1300 Metern. Hier war quasi mein Ausgang aus dem Hochgebirge, da westlich von mir die Landschaft merklich abfiel. Ein bisschen wehmütig wurde mir da schon ums Herz und irgendwie bedauerte ich es diese spektakuläre Landschaft hinter mich zu lassen. Aber andererseits freute ich mich auf die Abwechslung. Jetzt erwartete mich wieder mehr Weite und Fernblick. Sowas find ich auch immer toll.


                          Beim Aufstieg zum Pass konnte ich wieder etliche Schneefelder nutzen.


                          See 1078, noch größtenteils von Schnee bedeckt


                          Geröll war zwar vorhanden, hat jetzt aber nicht ganz so sehr gestört.


                          Auf der Passhöhe, jetzt war ne kleine Pause angesagt.

                          Ich lief nun gemütlich das Sielmmavaggi entlang. Landschaftlich fand ich den Abschnitt eher etwas unspektakulär, verglichen mit den hohen Bergen von davor. Aber je weiter ich nach Westen kam, desto mehr konnte ich auch von der Landschaft ums Alisvaggi erblicken. Hier lagen nun wieder flachere rund geschliffene Hügel, deren Kuppen mit einzelnen Schneeflecken gesprenkelt waren. Und die grünen Flächen wurden auch wieder mehr. Am Ausgang des Tales machte ich dann erstmal Pause und ließ den Blick aufs Alisvaggi auf mich wirken. Ich kenne das Tal zwar schon sehr gut, aber irgendwie faszinierte mich der Anblick dennoch immer wieder. Vor mir lag nun eine grüne saftige Flusslandschaft, die sich beschaulich durch die hügelige Landschaft zieht. Sehr schick.


                          Sielmmavaggi, Weststeite


                          Hier verließ ich nun also erstmal das Hochgebirge.


                          Pause mit Blick ins Alisvaggi


                          Tjäktjastuga voraus

                          Allerdings wollte ich noch nichts ins Alisvaggi runter, sondern stieg in westlicher Richtung ab, wo ich auf den Tjäktjapass zuhielt. Gegen 20 nach 1 traf ich dann auf einen alten Bekannten, den Kungsleden. Zumindest für ein kleines Teilstück wollte ich nun diesem viel begangenem Weg folgen. Und was für ein Kontrast das war. Haufenweise Wegmarkierungen und langgezogene Holzplanken zeigten mir, dass hier deutlich mehr Wanderer unterwegs sind als ich den Gegenden wo ich die letzten Tage unterwegs war. Es ging jetzt langsam und stetig bergauf und nach einem kleinen etwas steileren Anstieg war ich dann oben auf dem Tjäktjapass. Wie, war’s das jetzt schon? Als ich 2007 während meiner Kungsleden Tour hier vorbei kam, hatte ich den Pass als lang und auch durchaus etwas anstrengend in Erinnerung. Jetzt kam er mir irgendwie wie ein Witz vor. Kein Vergleich zu den Passüberquerungen der letzten Tage.


                          Saftige grüne Wiesen


                          Kungsleden; anhand der Holzplanken kaum zu verfehlen.


                          Da ist ja auch schon die Passhöhe.


                          Blick zurück in nördliche Richtung

                          Landschaftlich war es aber immer noch ein Hochgenuss. Das Tjäktjavagge, mit dem Tjäktjajåkka, der sich gemächlich durch dieses eiszeitlich geformte Trogtal schlängelt, ist wahrlich eine Augenweide. So ließ ich es mir nicht nehmen bei diesem Anblick eine ausgiebige Mittagspause einzulegen. Ich quatsche ein bisschen mit anderen Wanderern die hier vorbeikamen. Unter anderem mit zwei krassen Schweden, die nur mit leichtem Tagesgepäck und in Sport KLamotten den Kungsleden von Abisko nach Kvikkjokk in vier Tagen laufen wollen. Heftige Typen, da hab ich’s dann doch lieber etwas gemächlicher.


                          Tjäktjavagge, immer wieder eine Augenweide


                          Eine tolle Landschaftskulisse für meine Mittagspause.

                          Nach ausreichend langer Pause ging es dann an den Abstieg. Auch dieser ging recht flott und hatte irgendwie nichts mehr mit dem steilen Abschnitt aus meiner Erinnerung von 2007 gemeinsam. (Sorry, falls das jetzt für Einige arrogant klingen mag, aber ich will einfach nur beschreiben, was mir während der Tour so durch den Kopf ging ). Nachdem ich den Meditationsplatz passiert hatte, verließ ich den Kungsleden wieder und bog ins Geargevaggi ab. Das Geargevaggi, ein Seitental vom Tjäktjavagge, war trotz seiner Nähe zum Kungsleden menschenleer. Stetig ging es nun bergauf über saftige grüne Wiesen. Landschaftlich war das Tal jetzt nicht in irgendeiner besonderen Hinsicht hervorstechend, aber ich fand es in seiner Gesamtkomposition einfach schön.


                          Geargevaggi


                          Im unteren Teil das Tales bin ich über einige herrlich grüne Wiesen gelaufen.


                          Es ging nun stetig bergauf.


                          Blick nach Osten zum Ceakcacohkka

                          Auf dem Scheitelpunkt auf ca. 1200 Metern Höhe befand sich ein kleinerer See. In dessen Ufernähe schlug ich nun mein Camp auf (die Zeltplatzsuche war hier gar nicht so einfach). Während ich nach Osten hin noch höhere Berge wie den Ceakcacohkka erblicken konnte, lag im Westen eine lang gezogene Hochebene, die von vielen kleinen Seen und Schneeflecken geschmückt war und erst vom Juovvacorru begrenzt wurde. Im Lichte der tief stehenden Sonne waren Schneeflecken und Seen lustigerweise auch kaum voneinander zu unterscheiden.


                          Am Scheitelpunkt vom Geargevaggi


                          Die Uferumgebung von diesem kleinen See war recht steinig und somit nur bedingt gut zum Zelten geeignet.

                          Nach dem Abendessen beschloss ich einen kleinen Spaziergang zu machen und ein bisschen Richtung Talausgang zu laufen. Dabei bot sich mir ein traumhafter Anblick auf die friedlich in der Abendsonne daliegenden Hochebene. Das war jetzt genau der Kontrast, den ich mir vom Verlassen des Hochgebirges erhofft habe. Jetzt hatte ich wieder eine tolle Weite und des Gefühl von Ruhe und Frieden, welches ich schon so oft in Lappland empfunden hatte. Außerdem war ich einfach glücklich mal wieder so eine richtig schöne Abendstimmung einfangen zu können. Mir war ja vorher schon klar gewesen, dass ich im Juli aufgrund der kurzen Nächte keine vergleichbaren Sonnenuntergangserlebnisse haben werde wie bei meinen vorherigen Touren im August. Und so nahm ich dann diesen schönen Abend im friedlichen Abendlicht und umgeben von der beschaulichen Landschaft mehr als dankbar an.


                          Malerische Abendstimmung am Talausgang


                          Das war dann wieder einer dieser wunderbaren Momente wo ich ganz entspannt einfach nur die Natur genießen konnte.


                          Kleiner Panoramablick über die Hochebene


                          War gar nicht so einfach zu unterscheiden was hier jetzt Seen und was Schneeflecke waren.


                          22:15 Uhr, über den Berggipfeln schien noch die Sonne.

                          Kommentar


                          • Mortias
                            Fuchs
                            • 10.06.2004
                            • 1200
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                            Tag 7 (22.07.)
                            Erneut wachte ich bei strahlendem Sonnenschein auf. Wirklich ein tolles Gefühl draußen gemütlich im warmen Sonnenschein mein Frühstück zu verzehren und dabei auch noch von keiner einzigen Mücke genervt zu werden. Und obwohl ich mir Zeit ließ, brach ich bereits um Viertel vor 10 auf. Ich wollte jetzt Richtung Norden ins Muorahisvaggi und beschloss dafür den Geargevakkicohkka zu überqueren anstatt westlich drum herum zu laufen.


                            Wundervoll von solch einem Wetter begrüßt zu werden.


                            Los geht's. Der Geargevakkicohkka erwartet mich schon.

                            Knappe 200 Meter Aufstieg lagen jetzt vor mir. Stufenartig ging es über einzelne Rasenterassenfelder und größeren Steinplatten ziemlich angenehm bergauf. Und je höher ich kam, desto formidabler wurde der Ausblick. Während im Westen die Berge vom Stuor Reaiddavaggi die Fernsicht etwas einschränkten, lag im Westen ein freier Blick auf die von Seen verzierte Hochebene, die durch schneebedeckte Hügel mit abgeschliffenen Kuppeln umrandet wurde. Im Süden konnte ich sogar bis zum Ahkka gucken. Ziemlich geile Sache. Faszinierend fand ich hier vor allem die Tatsache, dass ich mich hier in einer Art geologischen Übergangszone befand, da die Landschaft nach Westen hin ziemlich schlagartig felsiger und schneebedeckter wurde, während keine 5 km östlich von mir das grüne fruchtbare Tjäktjavagge lag.


                            Beim Aufstieg mit Blick ins Geargevaggi


                            Blick Richtung Norwegen

                            Gegen Viertel nach 10 erreichte ich dann den höchsten Punkt vom Geargevakkicohkka und ließ erstmal diese tolle Aussicht auf mich wirken. Den Blick auf die steinige Landschaft Norwegens war echt faszinierend und weckte Erinnerungen an 2011, als ich dem Nordkalottleden etwas weiter nordwestlich von meine jetzigen Position gefolgt bin. Außerdem weckte es schon Vorfreude auf den nächsten Tag, wo ich dann die Grenze nach Norwegen überqueren und in diese steinige Felslandschaft vorstoßen würde.


                            Oben angekommen


                            Eine herrliche Fernsicht hatte ich hier.


                            Meine Freude über diese Landschaft war nicht gestellt.

                            Ich lief nun auf der Hügelkuppe weiter. Das war wirklich mal eine perfekte Wandergegend. Ebenes Terrain gepaart mit einer Topaussicht; was will man mehr. Leider wehrte dieser Abschnitt nicht lang und ich kam zum Abstieg ins Muorahisvaggi. Auf einem ausgedehntem Firnfeld traf ich dabei auf eine größere Rentierherde. So etwas ist immer wieder eine gern gesehene Abwechslung. Das Muorahisvaggi selbst war ein feuchtes mit Schieferplatten versehenes Tal welches westlich vom Tjäktjapass verläuft. Landschaftlich durchaus ganz nett.


                            Abtieg ins Muorahisvaggi


                            Nette Wegbegleitung


                            Muorahisvaggi

                            Ich folgte nun dem Muorahisjohka, der mich zu einem kleinem namenlosen See führte. Es war wieder über 20 C° warm und das Wasser vom See war angenehm mild. Also sprach nichts dagegen mir da ein kleines Bad zu genehmigen. Anschließend faulenzte ich etwas und der Sonne und ließ es mir einfach nur gut gehen. Ist schon ein Luxus bei solch einem Wetter in dieser geilen Gegend unterwegs sein zu dürfen, herrlich.


                            Muorahisjohka


                            Hier gönnte ich mir erstmal ein herrlich erfrischendes Bad.

                            Nach einer ausgiebigen Pause verließ ich das Muorahisvaggi und stieg ins Alisvaggi herab. Hier kam ich nun zum ersten Mal seit 6 Tagen wieder über größere fruchtbare mit Blumen bewachsene Wiesen. Was für ein Anblick das war. Ich geriet in regelrechte Hochstimmung über die Freude an dieser schönen saftigen Natur. Unten im Tal stand dann am Aliseatnu erstmal eine kleine Flussüberquerung an. Wieder so eine Kategorie wo ich meine Crocs anziehen musste und etwas nach einer guten Watstelle Ausschau halten musste, es aber dennoch nicht wirklich kritisch war. Angenehm war, dass das Wasser (wie so oft auf dieser Tour) angenehm mild war. So ist es auch dann überhaupt kein Problem ein bisschen länger im Wasser zu stehen und sich in Ruhe eine passende Route zu suchen.


                            Abstieg ins Alisvaggi


                            Wie schön mal wieder so fruchtbare Wiesen zu erspähen.


                            Aliseatnu

                            Am anderen Ufer folgte ich nun dem Alisvaggi nach Nord-Osten. Irgendwie fand ich die Vorstellung faszinierend hier so dicht am Kungsleden zu sein und trotzdem vollkommen einsam durch diese wunderbare Natur zu laufen. Viele Leute verirren sich wohl nicht hierher. Gegen kurz nach zwei gönnte ich mir dann wieder eine überaus entspannte Mittagspause, döste etwas in der Sonne und beobachtete wie die Möwen überm Wasser ihre Kreise zogen (und dabei leider so laut rumschrieen, dass ich nicht entspannt in der Sonne dösen konnte). Blöde Mistviecher...


                            Luoktekluoppal


                            Mittagspause, wie gewohnt sehr entspannt

                            Gut erholt ging es nun weiter. Vom Terrain ließ es sich hier ziemlich gut laufen. Nur wenig Büsche und Unebenheiten verhinderten das Fortkommen. Allerdings merkte ich, dass dieses Seite vom Alisvaggi doch nicht komplett menschenleer war. Hin und wieder fand ich einen Trampelpfad und auch einige Holzplanken an den Seiten liegen. Ich vermute mal, dass die Samen hier manchmal rumhängen und deshalb eine gewisse Infrastruktur pflegen. Mittlerweile flogen auch wieder ein paar mehr Mücken herum und eine davon landete leider genau in meinem rechten Auge. Nervigerweise habe ich sie dann nicht mehr richtig rausbekommen, so dass mein Auge nun ständig tränte und gereizt war. Sowas kann dann doch ein ziemlicher Stimmungskiller sein und führte dazu, dass ich die Landschaft nur noch recht lieblos wahrnahm. Dauerte dann recht lange, bis ich von dem Viech nichts mehr merkte.


                            Wunderschöner namenloser See


                            Irgendwo hinten auf der anderen Seite verläuft der Kungsleden.

                            Gegen 17 Uhr traf ich dann auf das Seitental des Gungarjohka. Hier verließ ich die komfortable Uferzone und stieg über schnell steinig werdenden Grund ins Tal hinauf. Wieder begegnete mir eine große, laut schnaufende, Rentierherde. Ob’s dieselbe war wie im Muorahisvaggi kann ich allerdings nicht sagen, die Tiere wollten es mir einfach nicht verraten. Landschaftlich fand ich’s hier aber sehr faszinierend. Nachdem ich auf etwa 1000 Höhenmeter gekommen bin, sah ich nun vor mir einen großen See vor mir liegen, der kesselartig von steil abfallenden felsigen Bergwänden beflankt wird. Eine eiszeitlich anmutende Gegend war das. Und dabei war der Kungsleden keine 3 km weit weg. Zeltplätze gab’s hier jedenfalls mehr als genug, so dass ich nicht lange suchen musste und um kurz vor 6 dann Feierabend machte.


                            Beim Verlassen vom Alisvaggi


                            Jetzt ging es ein namenloses Seitental hinauf.


                            Oh ein paar Rentiere...


                            Oh ein paar mehr Rentiere.


                            Oben angekommen; von dem großen See habe ich irgendwie leider kein vernünftiges Foto gemacht.


                            Schluss für heute

                            Nach einem Bad im (leider doch ziemlich kaltem) Wasser des Sees verzehrte ich gemütlich mein Abendbrot. Dabei leistete mir die Rentierherde von vorhin wieder Gesellschaft, die laut schnaufend an mir vorbeizog und mir erfreulicherweise sogar erlaubte mich ihr recht weit zu nähern. Sympathische Tiere waren das. Am liebsten hätte ich eins von ihnen auch gleich noch als Beilage mit verspeist. Anschließend genoss ich noch ein wenig die Abendsonne und den Blick übers Alisvaggi und dachte nochmal über den vergangenen Tag nach. Ich Nachhinein war ich wirklich sehr froh über den kleinen Schlenker, den ich in den letzten 1 ½ Tagen gemacht habe. Ursprünglich wollte ich vom Sielmmavaggi direkt durchs Alisvaggi hierher gehen. Dann kam mir aber noch die Idee den kleinen Umweg übern Tjäktjapass, Geargevaggi und Muorahisvaggi einzulegen. Eine Entscheidung die ich wahrlich nicht bereut habe.


                            Mhhh Essen


                            Da sind ja meine Freunde wieder.


                            Die letzte Sonnenstrahlen des Tages


                            Abendlicher Blick aufs Alisvaggi


                            23 Uhr; die umliegenden Berggipfel wurden noch von der Sonne angestrahlt.

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1200
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                              Tag 8 (23.07.)
                              Wie bereits die letzten Tage hielt sich auch heute das schöne Wetter. Sonnenschein, blauer Himmel und angenehme Temperaturen. So lässt es sich leben. Gemütlich verspeiste ich mein Frühstück, packte meine Sachen und brach dann gegen kurz vor 10 auf. Ich verließ den See und lief nun in nordöstlicher Richtung ein Stückchen am Hang entlang. Von hier aus hatte ich einen tollen Blick auf das Alisvaggi, so dass ich verständlicherweise in Hochstimmung war. War echt eine geile Panoramastrecke.


                              Aufbruch bei gewohnt guter Wetterlage


                              Blick zurück zum Talkessel


                              Wer wohl dieses Kunstwerk geschaffen hat?


                              Panoramablick aufs Alisvaggi


                              Ja da kommt Freude auf.

                              Nach etwa 1,5 km machte ich aber einen Schlenker nach Nord-Westen zum Gungarpass. Während am Hang der Boden noch angenehm grasig war, schritt ich nun ein eine wahre Steinwüste hinein. Ziemlich abrupt kam dieser Übergang. Die geologischen Gründe dafür würden mich ja schon mal interessieren. Ich kann sie aber leider aus dem Stegreif nicht nennen. Der Aufstieg zum Pass gestaltete sich als recht müheselig. Zwar waren es nur ca. 250 Höhenmeter bis zur Passhöhe, aber der Untergrund war abschnittsweise echt ätzend. Zum Glück gab es noch etliche Schneefelder, die dann doch für erleichterte Bedingungen gesorgt haben. Und irgendwie war es auch cool durch diese steinige, abweisende Landschaft zu marschieren. Ein krasser Kontrast zur Landschaft der vorigen Tage.


                              Aufstieg zum Gungarpass


                              Blick zurück Richtung Alisvaggi


                              Hmm Steine...

                              Gegen halb 12 stand ich dann oben auf der Passhöhe. Ganz so nervig und schlimm wie anfangs befürchtet war der Anstieg dann auch gar nicht. Dafür war die Aussicht Richtung Norwegen echt klasse. Hinten sah man wunderschön das Storsteinsfjellet Massiv und weitere Berge Norwegens. Ja da kam Vorfreude auf die nächsten Tage auf. Nur direkt vor mir machte mir der Anblick etwas weniger Freude, da die Steinwüste sich erstmal ziemlich weit fortsetzte. Aber immerhin wurde der Anblick optisch durch einen großen See aufgeschmückt.


                              Auf der Passhöhe mit Blick nach Norwegen


                              Aus dieser Richtung kam ich.


                              Steinige Landschaft voraus; hinten sieht man das Storsteinsfjellet Massiv.

                              Nach einer erholsamen Pause beschloss ich dann am Nordufer dieses Sees entlangzulaufen, da dort die Landschaft etwas ebener ausschaute (das Südufer wäre echt der Horror gewesen was komfortables Wandern anbelangt). Aber auch hier hieß es ständig auf und ab und weniger über Stock, dafür aber mehr über Stein. Schnell kam ich jedenfalls nicht voran. Und irgendwann legte sich dann auch die Faszination für diese felsig-karge Landschaft. Zwar kam ich nun zum Bajip Gorzzijavri, der mit dem dahinter liegenden gletscherverziehrten Gallanvarri einen echt schönen Anblick bot, aber mittlerweile richtete ich mein Auge eher danach wann denn endlich das Geröll weniger würde. Zumal es auch echt nervig war, dass ich nicht sonderlich weit sehen konnte, weil ständig kleine Hügelkuppen und Felsen die Sicht nahmen. So hatte ich das Gefühl eine halbe Ewigkeit durch diese Felslandschaft geirrt zu sein. Ich war echt froh, dass immerhin das Wetter mitspielte. Ich glaube bei feuchten Bedingungen, und vor allem bei Nebel, hätte ich hier überhaupt keinen Spaß gehabt. Da kann man sich dann leicht verirren. In dem Sinne auch gut, dass ich auf dieser Passseite ab -und nicht aufgestiegen bin. Weil zum Aufstieg findet man kaum markante Punkte die einem die Lage der Passhöhe anzeigen. Zumal es psychologisch auch ätzend sein muss, sich durch diese Steinlandschaft zu kämpfen und zu wissen, dass es auf absehbare Zeit nicht besser sondern eher schlechter wird. Aus diesem Grund kann ich diese Passage nur bedingt weiter empfehlen.


                              Namenloser See; am Nordufer ging das zum Glück mit den Steinen.


                              Na, hat hier wieder jemand den Sommer verschlafen???


                              Gallanvarri

                              Nach einer guten Stunde hatte ich dann endlich das nervigste hinter mir und ich konnte auch wieder ein bisschen weiter den vor mir liegenden Verlauf des Tales sehen. Mann war ich da erleichtert drüber. Ich lief jetzt auf den Vuolip Gorzzijavri zu und freute mich wie ein kleines Kind darüber mal wieder über ebenes Gras zu laufen. Am Ufer vom Vuolip Gorzzijavri hab ich mir dann auch erstmal eine ausgiebige Mittagspause gegönnt. Das tat echt gut und war mehr als notwendig.


                              Endlich hatte ich die Steinwüste halbwegs hinter mir.


                              Vuolip Gorzzijavri


                              Ein guter Platz für meine Mittagspause

                              Ich folgte nun anschließend dem Seeufer bis ich zum Gorzzijohka kam. Hier musste ich ans andere Ufer. Ganz trivial schaute der Fluss aber leider nicht aus, da er doch eine recht starke Strömung hatte. Nach kurzem Suchen meinte ich dann eine passende Stelle gefunden zu haben. Also Crocs an und hinein in den Fluss. Erst ging es auch ganz gut, aber dann trat ich plötzlich in eine etwas tiefere Rille mit stärkerer Strömung. Ich rutschte weg, fiel nach vorne hin und holte mir schön ne nasse Hose. Dabei hat sich dann auch noch mein einer Trekkingstock zwischen zwei Steinen verkeilt. Glücklicherweise konnte ich nach einigem Ziehen den Stock wieder frei bekommen. Und glücklicherweise war das Wasser auch nicht so allzu kalt, sonst hätte ich leicht hektisch werden können. So bin ich jetzt erstmal beschämt wieder ans andere Ufer zurück und habe dann nach ner besseren Stelle Ausschau gehalten. An der Flussmündung vom See war das Wasser zwar recht tief (bis zum Hintern versank ich drin) aber dafür war die Strömung da nicht ganz so stark, so dass das Waten hier ganz gut ging.


                              Gorzzijohka


                              Hier wollte ich in meinem Übermut durch. Im Nachhinein war es keien so gute Idee.

                              Am anderen Ufer war dann erstmal Sachen trocknen angesagt. Und Selbstreflexion. Es ärgerte mich, dass ich so scheinbar unbedarft einfach die nächstbeste Furtstelle genommen habe ohne länger darüber nachzudenken. Dieses mit dem Kopf durch die Wand funktioniert leider nicht immer. Ich sollte aber meinen, dass ich das mittlerweile bei meinen vielen Touren eigentlich gelernt hätte. Aber scheinbar gibt’s da noch bisschen Nachholbedarf meinerseits.


                              Hier nochmal der Gorzzijohka vom anderen Ufer aus.

                              Nach einer halben Stunde unfreiwilliger Klamotten-Trockungspause ging es dann weiter. Leider hat es sich mittlerweile doch etwas zugezogen, so dass die wärmende Sonne weg war. Bei meiner immer noch feuchten Hose war das dann nur mäßig komfortabel. Am Grenzpunkt Rr 262 B verließ ich dann Schweden und betrat Norwegen. Vor mir hatte ich nun einen tollen Blick auf Unna Allakas, den Cunojavri und das Tal westlich davon. Lustigerweise lag die Wolkendecke teilweise relativ genau über dem Grenzverlauf. Doof nur, dass ich in die wettertechnisch falsche Richtung lief. Weit ausgestreckt lag nun eine grüne Tallandschaft vor mir, in die ich nun langsam abstieg. Dadurch, dass hier einige Täler quasi an einer Stelle zusammenlaufen, wirkte die Gegend eher wie eine offene Hochebene und nicht ein begrenztes Tal auf mich. Hat mir richtig gut gefallen.


                              Unna Allakas


                              Cunovaggi Panorama; die Wolken hingen teilweise genau über der Grenze.


                              Beim Abstieg ins Tal


                              Weite offene Tallandschaft

                              Ich lief nun zunehmend durch Gestrüpp und erreichte gegen halb 6 die Brücke übern Cunojohka. Am Ostufer fand ich dann eine tolle Campstelle und genoss erstmal ein herrliches Bad im milden Wasser des Cunojohka. Zum Baden war diese Campstelle echt super geeignet. Abends kam dann sogar noch die Sonne wieder hinter den Wolken hervor und sorgte für eine tolles Licht. Leider sind aber auch die Mücken heute wieder sehr präsent gewesen. Nervige Viecher, die hatte ich fast schon vergessen gehabt. Das lag wohl daran, dass meine bisherigen Zeltplätze immer ein gutes Stück höher gelegen waren. Aber nichtsdestotrotz habe ich mir davon jetzt nicht die Stimmung verderben lassen, sondern es trotzdem genossen die Abendsonne und die Natur hier ausgiebig zu genießen.


                              Herrlich gelegener Zeltplatz am Cunojohka


                              Abendbrot in der Abendsonne; da konnten mich auch die Mücken nicht bei stören.


                              Hier nochmal ein Blick auf meine coole Zeltstelle.


                              Abendstimmung am Cunojohka


                              Halb 1; dunkler wurde es nicht.
                              Zuletzt geändert von Mortias; 19.04.2015, 17:06. Grund: Rechtsschreibfehler korrigiert

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                              • Dwalinn
                                Gerne im Forum
                                • 26.07.2009
                                • 71
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                Sehr sehr schön! Gerade der Bereich um das Muorahisvaggi hat mich ja im speziellen interessiert, aber auch der Rest ist phantastisch. Begeisterung pur.

                                Gruß,
                                Henning

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                                • Mika Hautamaeki
                                  Alter Hase
                                  • 30.05.2007
                                  • 3979
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                                  #36
                                  AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                  A. v. Humboldt.

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                                  • Mika Hautamaeki
                                    Alter Hase
                                    • 30.05.2007
                                    • 3979
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                                    AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                    .
                                    Zuletzt geändert von Mika Hautamaeki; 06.03.2015, 21:54. Grund: Doppelpost
                                    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                    A. v. Humboldt.

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                                    • efbomber
                                      Erfahren
                                      • 23.08.2010
                                      • 228
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                                      #38
                                      AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen

                                      Ich bei meinem superschlauen Versuch den Regen einfach auszusitzen.
                                      Boah ich musste so lachen, als ich dieses Foto gesehen habe
                                      Geht mir jedes Mal genauso wie dir. Ich versuche möglichst jeden Schauer abzusitzen oder den Regen komplett zu vermeiden, aus genau den gleichen Gründen. Geht natürlich nicht immer!
                                      Aber immerhin ist der Schönwetter-Anteil deiner Tour weitaus höher als der Regenanteil.

                                      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                      So war ich mir aber bezüglich der Machbarkeit etwas unsicher. Also entschied ich mich dagegen. Leicht fiel mir die Entscheidung aber nicht.
                                      Wie ich sowas nur zu gut kenne! Manchmal entscheidet man richtig, manchmal falsch. Am besten man setzt sich mehrere Ziele auf eine Liste von denen man halt ein paar mitnimmt, sofern es sich ergibt. Hat man dann auch noch Alternativen im Ärmel, dann sollte man sich sofort auf so eine konzentrieren und sich nicht zu lange über eine verpasste Gelegenheit ärgern.

                                      Das nächste Mal klappt es dann vielleicht

                                      Danke für die vielen geilen Bilder! So ein Wetter hätte ich gerne auf meiner kommenden Tour auch mal wieder!
                                      Gruß
                                      David

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                                        • 10.06.2004
                                        • 1200
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                                        #39
                                        AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                        Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                        Aber immerhin ist der Schönwetter-Anteil deiner Tour weitaus höher als der Regenanteil.
                                        Lustig, dass Du das erwähnst. Hab gerade die Fortsetzung von Deinem Bericht fertig gelesen und mir gedacht, dass bei meiner Tour der Schönwetter-Anteil wohl doch etwas höher war als bei euch.


                                        Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                        Wie ich sowas nur zu gut kenne! Manchmal entscheidet man richtig, manchmal falsch. Am besten man setzt sich mehrere Ziele auf eine Liste von denen man halt ein paar mitnimmt, sofern es sich ergibt. Hat man dann auch noch Alternativen im Ärmel, dann sollte man sich sofort auf so eine konzentrieren und sich nicht zu lange über eine verpasste Gelegenheit ärgern.
                                        Du sprichst mir aus der Seele. In dem Sinne war der Nallu ein sehr guter Trost für die verpatzte Gelegenheit mit der Pyramide. Es ärgert mich trotzdem immer noch ein bisschen...

                                        Zitat von efbomber Beitrag anzeigen
                                        Danke für die vielen geilen Bilder! So ein Wetter hätte ich gerne auf meiner kommenden Tour auch mal wieder!
                                        Glaub ich gern. Wettertechnisch erinnert mich eure Tour ein bisschen an meine 2013 Tour. Da war es auch oft windig und regnerisch.

                                        Ich denke mal, dass ich dann am Wochenende oder Anfang nächster Woche wieder weiterschreiben werde. Vorher schaffe ich es einfach leider nicht.

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                                          • 18.06.2014
                                          • 1439
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                                          #40
                                          AW: [SE][NO] Lappland. Ein Sommermärchen - Nikkaluokta-Abisko auf einsamen Pfade

                                          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen

                                          Tjäktjavagge, immer wieder eine Augenweide
                                          Fotovergleich!?!? Tjäktjavagge genau eine Woche zuvor:


                                          Und bitte bald weiterschreiben!!!

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