[JP] Wanderungen in Japan

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  • Bluewater
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    • 11.12.2014
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    #61
    [JP] Wasserfall Hosawa-no-taki - Berg Sengenrei - Kazuma Onsen - Panorama ✫

    Eine der bekannteren Wanderungen führt über den 890 m hohen Berg Sengenrei 浅間嶺 und der 920 m hohen Spitze Kazumabunki 数馬分岐.

    Um 9.25 Uhr treffe ich am Bahnhof Musashiitsukaichi 武蔵五日市駅 ein. An der Bushaltestelle Nr. 1 möchte ich auf den Bus Richtung Hosawa-no-taki 法沢の滝 warten. Der Bus soll planmäßig um 10.08 Uhr ankommen. Direkt an der Bushaltestelle Hosawa-no-taki 法沢の滝 befinden sich Toiletten, eine Karte und ein kleines Hütchen. Auf der anderen Straßenseite entdecke ich ein Schild zum Wasserfall Hosawa-no-taki 法沢の滝. Ich folge der Beschilderung. Eine paar Minuten später entdecke ich den 26 Meter hohen Wasserfall Hosawa-no-taki 法沢の滝.



    Ich folge den Weg wieder zurück bis ich an einer Abzweigung ankomme und richte mich nach dem Schild Richtung Parkplatz 駐車所. Links entdecke ich das erste Hinweisschild Richtung Totsusagatouge und Sengenrei 時坂峠 浅間嶺. Über überwachsene Steinstufen kletter ich den Berg weiter hinauf. Ich passiere ein winziges Dorf und bemerke die ersten pink-blühenden Kirschbäume. An der Straße folge ich dem aufsteigenden Weg. Ich erhalte erste Ausblicke auf das darunterliegende Dorf.

    Zwischen den Häusern blühen überall pinke und weiße Bäume. Nach einer Stunde meiner Wanderung erreiche ich die Spitze Totsusagatouge 時坂峠. Ein kleiner Schrein und ein Steintor begrüßen mich auf dieser. Kleine Stein-Statuen stehen am Wegrand.

    Ich folge der Straße links Richtung Sengenrei 浅間嶺. Zahlreiche Hinweisschilder zeigen mir die Richtung an, so dass ich mich nicht verlaufen kann. Ich bleibe immer auf dem Hauptweg. Ich erreiche endlich eine größere Abzweigung. Links von mir führt ein Weg Richtung Tenbodai 展望台 Sengenrei 浅間嶺 (0,7 km 0,8 km) und geradeaus Richtung Sengenrei 浅間嶺 (0,4 km). Ich wähle den linken Weg, der mich zu einer unverwechselbaren Aussicht auf die umliegenden Gipfel führt. Von dem Berg Sengenrei 浅間嶺 kann ich sogar den Fuji hinter einer Gebirgskette entdecken. Auf einem Baumstumpf sitzend verspeise ich mein Mittagessen. Ich staune noch immer über die Panorama-Aussicht. Bisher war dies die beste Aussicht, die ich jemals in Japan hatte.



    Der Weg wird ab dieser Stelle immer schmaler und ich treffe auch nicht mehr auf andere Wanderer. Durch japanische Zedern und Bambuswälder laufe ich 1 ½ Stunden auf dem Kamm Richtung Spitze Kazumabunki 数馬分岐.

    Irgendwann erreiche ich ein kleines Hinweisschild Richtung Henbori 人里, welches den Berg hinabführt. Ich richte mich NICHT nach diesem Schild und folge dem Weg geradeaus. Einige Wurzeln spannen sich über den Weg. An der Spitze Kazumabunki 数馬分岐 gibt es ein paar Bänke, eine Karte und eine Aussicht. Beim Abstieg weisen mir mehrere Hinweisschilder die Richtung Sengenonetozanguchibasutei 浅間尾根登山口バス停. Nach 30 Minuten erreiche ich ein kleines Dorf. Ich steige auf einer Teerstraße den Berg weiter herunter, bis ich über eine Brücke an einer Schnellstraße ankomme. Links haltend komme ich an der Bushaltestelle Sengenonetozanguchibasutei 浅間尾根登山口バス停 vorbei. Ich folge der Straße für weitere 10 Minuten und entdecke auf einem Hügel ein Hinweisschild Kazuma-no-yu 数馬の湯. Direkt vor dem Onsen befindet sich auch die Bushaltestelle auf der rechten Seite. Ich schieße ein Foto vom Busplan und betrete das Gebäude.

    Eine Karte, mehr Informationen und Fotos findet Ihr auf dieser Seite.
    Zuletzt geändert von Bluewater; 29.05.2015, 07:39.
    Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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    • Bluewater
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      • 11.12.2014
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      #62
      [JP] Berg Bonomine 棒ノ嶺

      Am 969 m hohen Berg Bonomine 棒ノ嶺, oder auch Bonooreyama 棒ノ折山 genannt, startet eine sehr interessante Wanderung.

      Am Nord-Ausgang 北口 des Bahnhofs Hanno 飯能駅 laufe ich zur Bushaltestelle Nummer 2 のりば2番. Der Kokusaikyogyo Bus 国際興業バス Richtung Sawarabi-no-Yu さわらびの湯経由 湯の沢ゆき wartet schon auf mich. Ich steige hinten ein, halte meine aufladbare Geldkarte an das blaue Touchfeld und setze mich in die hinteren Reihen. Pünktlich um 9.20 Uhr fährt der Bus los. Die Fahrt kostet mich 618 Yen. Nach 45 Minuten erreicht der Bus die Haltestelle Sawarabi-no-Yu さわらびの湯, und ich steige aus. Direkt an der Station gibt es kostenlose Toiletten, eine Karte und zwei Souvenirläden. Auf der linken Seite entdecke ich einen Damm. Oben angekommen liegt ein riesiger Felsbrocken mit dem Namen des Dammes: Arima-Damm 有間ダム.



      Ein Hinweisschild Richtung Bonomine 棒ノ嶺 4.2 km leitet mich über den Damm. Ich erreiche nach 25 Minuten den Wanderweg, der mit einem Hinweisschild Richtung Bonomine 棒ノ嶺 3.3 km gekennzeichnet ist. Der Weg führt mich zunächst über viele Wurzeln und Steinen den Berg hinauf.

      Langsam nähere ich mich einem Bachverlauf und überquere diesen zum ersten Mal auf Steinen. Immer wieder kann ich kleine Wasserfälle bestaunen. Nach einer Viertelstunde erreiche ich ein besonders enge Stelle. Ich kletter über Baumstämme und springe von Stein zu Stein. Um 11.20 Uhr erreiche ich eine besonders schöne Steinformationen und schieße viele Fotos.



      Eine kaputte Holztreppe führt mich zu einer Feldstraße. Auf der linken Seite entdecke ich einen kleinen Rastplatz. Nach der Pause setze ich meinen Weg hinter dem Rastplatz fort. Der rutschige Weg wird immer steiler. Ein Seil hängt an einem Baum. Ich erreiche Iwatakeishi 岩茸石, einen riesigen Felsbrocken samt Bank.

      Direkt davor befindet sich eine Kreuzung. Ich folge der Beschilderung Bonomine 棒ノ嶺 nach rechts den Berg hinauf. Zahlreiche kaputte Holzstufen behindern mich eher, als das sie mir den Aufstieg erleichtern. Der Boden ist rutschig. Ich muss aufpassen, wo ich hintrete. Nach 25 Minuten erreiche ich die Spitze Gonjiritouge 権次入峠. Schon nach wenigen Minuten durchbreche ich das dichte Gebüsch und trete auf den wunderschönen Gipfel-Rastplatz des 969 m hohen Bonomine 棒ノ嶺.



      Ich schieße begeistert Fotos. Dann setze ich mich auf eine Bank und verschlinge mein Mittagessen.

      Dann geht es auch schon weiter. Ich laufe den Weg zum riesigen Felsbrocken Iwatakeishi 岩茸石 zurück. Ab dieser Stelle richte ich mich nach den Schildern Richtung Kawamatanaguriko 河又名栗湖. Links an dem Felsbrocken führt der Weg langsam den Berg herab. Der Weg wird ab dieser Stelle immer monotoner und langweiliger. Doch schon nach einer weiteren halben Stunde erreiche ich endlich den Ausgang. Ich überquere eine rote Brücke, halte mich an der Kreuzung gerade aus und laufe einen steilen Hang hinauf. Oben angekommen, sehe ich rechts die Bushaltestelle Sawarabi-no-Yu さわらびの湯. Ich wende mich nach links und erblicke das Onsen Sawarabi-no-Yu さわらびの湯 am Ende der Straße. Nach einer Stunde verlasse ich das Onsen wieder und laufe zurück zur Bushaltestelle. Der Bus holt mich pünktlich um 16.53 Uhr wieder ab.

      Links:
      Eine Karte, mehr Informationen und Fotos findet Ihr auf dieser Seite.
      Zuletzt geändert von Bluewater; 03.06.2015, 07:44.
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      • sompio

        Erfahren
        • 25.04.2013
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        #63
        AW: [JP] Berg Bonomine 棒ノ嶺

        Schön, ein neuer Bericht aus Japan! Hoffentlich komme ich im Sommer dazu, die eine oder andere deiner Touren nachzuvollziehen.
        Dein Blog-Projekt hat ja auch ordentlich Fortschritte gemacht!

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        • Bluewater
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          #64
          [JP] Marschland Senjogahara 戦場ヶ原

          Das 1400 m über dem Meeresspiegel gelegene Senjogahara Marschland 戦場ヶ原 erstreckt sich zwischen dem See Chuzenji 中禅寺湖 und dem Ort Yumoto Onsen 湯本温泉. Im Herbst kann man diese ganz besonders genießen, wenn sich die Bäume und das Marschland-Gras in einem prächtigen Gold präsentieren.

          Am JR Bahnhof Nikko 日光駅 nehme ich den 11.32 Uhr Tobu-Bus-Nikko 東武バス日光 Richtung Yumoto-Onsen 湯元温泉 an der Haltestelle 1A のりば1A番. Die Fahrt dauert eine Stunde und 10 Minuten und kostet mich ca. 1450 Yen. Ich halte meine aufladbare Geldkarte an das Touchfeld beim Fahrer und setze mich in die hinteren Reihen. Dort kann ich meine langen Beine ausstrecken. Gegen 13 Uhr erreiche ich die Bushaltestelle Nr. 35 Ryuzu-no-Taki 竜頭の滝. Ich laufe die Straße ein Stück zurück, biege in die linke kleine Straße ein und überquere eine Brücke. Direkt hinter der Brücke befindet sich auf Felsen ein Gästehaus. Von der Veranda des Gasthauses erhalte ich eine noch schönere Aussicht auf den Wasserfall Ryuzu-no-Taki 竜頭の滝.



          Auf der linken Seite entdecke ich einen kleinen Schrein. Der Wanderweg fängt links vor dem Schrein an. Der Weg führt mich über zahlreiche Stufen den Berg hinauf. Ich überquere die Straße. Der Weg wird durch Bambusgewächse und japanische Zedern gesäumt. Schon nach wenigen Minuten überquere ich die nächste Straße. Der Weg ist gut ausgebaut. Ich laufe geradeaus Richtung Akanuma 赤沼. Nach ein paar Minuten sehe ich das nächste Hinweisschild an einer Kreuzung. Hier richte ich mich nach dem Hinweisschild Yudaki 湯滝 4.0km. Ab diesem Punkt laufe ich über breite Holzstege durch das Marschland. Die goldene Graslandschaft zieht mich in den Bahn. Immer wieder gibt es Aussichtspunkte, an denen ich Fotos schießen kann.



          An einer Kreuzungen folge ich der Beschilderung Richtung Yudaki Falls ・ Yumoto 湯滝・湯元. Der Weg führt mich parallel zum Fluss durch den Wald. Ich laufe über Holztreppen, Wurzeln und Stege. Ich balanciere über weitere Stege und höre nach ein paar Minuten ein deutliches Wasserrauschen. Doch dann staune ich nicht schlecht über den 110 m hohen Yudaki 湯滝 Wasserfall.



          Ich setze mich auf eine Bank und verspeise mein Mittagessen. Direkt hinter dem Wasserfall steige ich über zahlreiche Stufen den Berg hinauf. Ich erreiche den Yumoto See 湯元湖 mit einer beeindruckenden Berglandschaft dahinter.



          Nach ein paar Minuten überquere ich den Fluss über die Brücke und laufe links am See entlang. Ich setze meinen Weg über eine weitere Brücke fort. Nach 30 Minuten erreiche ich eine Straße und biege zunächst nach rechts ab. Direkt vor dem See führt die Hauptstraße entlang. Auf der linken Seite entdecke ich einen Zebrastreifen, rechts führt die Straße weiter am See entlang und geradeaus führt eine kleine Straße Onsenji-dori 温泉寺通りin den Ort. Ich folge der kleinen Straße. An der nächsten Kreuzung wende ich mich nach rechts, passiere einen langen Lattenzaun und betrete das Onsen Oku-Nikko-Yumoto-Onsen-Yumorikamaya – 奥日光湯元温泉湯守釜屋. Nach dem Bad laufe ich zurück zur Straße Onsenji-dori 温泉寺通, folge dieser rechts, bis ich das Ziel die Bushaltestelle Yumoto-Onsen – 湯元温泉 erreiche. Ich steige in den Bus um 18.25 Uhr und komme um 20 Uhr wieder am Bahnhof Nikko 日光駅 an.

          Links:
          Eine Karte, mehr Informationen und Fotos findet Ihr auf dieser Seite.
          Zuletzt geändert von Bluewater; 03.06.2015, 07:29.
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          • sompio

            Erfahren
            • 25.04.2013
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            • Meine Reisen

            #65
            AW: [JP] Marschland Senjogahara 戦場ヶ原

            Da war ich doch vor ein paar Jahren auch mal unterwegs... An den genauen Streckenverlauf erinnere ich mich nicht mehr, aber das eine oder andere deiner Fotos weckt doch Erinnerungen.

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            • Bluewater
              Gerne im Forum
              • 11.12.2014
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              #66
              [JP] Burgruine Hachiojijoseki 八王子城跡

              Am 550 m hohen Berg Shiroyama 城山, so wird er von den Dorfbewohner genannt, befindet sich die ehemalige Burg Hachiojijoseki 八王子城跡, die zu den 100 schönsten Burgruinen Japans zählt. In Tokio gehören nur die Burg Edo 江戸城, das ist der heutige Kaiserpalast, und die Burg Hachiojijo 八王子城 dazu. Der Kaiserpalast wurde als Statussymbol ausgebaut. Dagegen wurde die Burg Hachiojijo 八王子城 als eine Festungsanlage aufgerüstet. Die 9,3 km lange Wanderung startet am Takao Bahnhof 高尾駅, führt zur Burg hinauf und bietet Ausblicke auf die Stadt Hachijoji 八王子. Der Abstieg erfolgt über einige Hügel, bis man wieder am Ausgangspunkt, den Bahnhof 高尾駅, ankommt. Anschließend entspanne ich mich in dem Onsen Furoppy Onsen ふろッぴィ温泉.

              Direkt am Bahnhof Takao 高尾駅 eile ich zum Nord-Ausgang 北口. Ich sehe den Bus Nummer 1 霊園01 um 8.20 Uhr vorfahren. Außer mir sehe ich nur zwei ältere Frauen, die nach zwei Stationen schon wieder aussteigen. Gegen 8.25 Uhr sagt eine Ansage die Bushaltestelle Reienmae 霊園前 durch. Ich drücke schnell den Halte-Knopf. Der Bus lässt mich unter einer Unterführung aussteigen. Zunächst folge ich der Straße für ein paar Meter, um in die nächste Straße nach links einzubiegen. Dann sehe ich einen Tempel, Kansoji 閑窓寺, der 1973 von der Regierung erbaut worden ist. Ich passiere einen kleinen Inari Schrein 稲荷神社 mit zwei typischen Fuchsstaturen davor und den in der Enri Era 延喜年間 (901-923) gegründeten Sokanji Tempel 宗関寺. Dann erreiche ich einen großen Parkplatz und dahinter die Verwaltung der Hachioji Ruinen Hachiojijosekikanrito八王子城跡管理棟. Auf dem Platz davor gibt es einige Hinweisschilder, die die Geschichte der Burg und deren Namensgebung erklären.

              Die Burg wurde von Hojo Ujiteru auf der Spitze des Berges gegen Ende der Bürgerunruhen von 1584 bis 1587 errichtet. Abgesehen von Steinmauern gibt es von der Burg keine erkennbaren Überbleibsel. Hojo Ujiteru gehörte zu der mächtigen Hojo Familie 北条. Er baute die Burg, um die Position der Familie in dem Gebiet zu stärken und auch um die gerade unter Angriff liegende Burg Odawara zu unterstützen. Nachdem die Burg Odawara sich den Streifkräften von Hideyoshi ergab, verließ Hojo die Hachioji Burg, um beim Kampf der Odawara Burg zu helfen. Er nahm den wesentlichen Teil seiner Streitkräfte mit, so dass die Burg Hachioji fast schutzlos war. Kurz danach wurde die Burg von dem Feldherr Hideyoshi am 23. Juni 1590 angegriffen, und fiel innerhalb eines Tages.

              Ich nehme den Weg Richtung Honmaru 本丸 zur Hauptburg rechts an dem Verwaltungsgebäude vorbei und entdecke nach ein paar Metern ein riesiges Steintor. Daneben steht eine Tafel Hachiojijosekijisenkoen八王子城跡自然公園. Hier fängt meine Wanderweg an.



              Ich laufe über die ersten Wurzeln und Steine. Nach ein paar Metern erreiche ich ein weiteren Wegweiser Richtung Honmaru 本丸. Ich folge dem Schild nach links. Dann komme ich wieder an eine Abzweigung. Hier richte ich mich nach Hachiojijinja 八王子神社. Am Wegrand stehen Tonnen, in denen Wasser zum Löschen von Waldbränden gelagert wird. Über uralte und unebene Steinstufen kletter ich den Weg immer weiter hinauf, bis ich an der ersten Barrikade Kaneko 金子 ankomme. Der Weg wird immer steiler. Dann erreiche ich das Sakumon Tor 柵門跡, welches als Verteidigungstor für die Hauptburg diente.

              Ich folge der Beschilderung Richtung Hachiojijinja 八王子神社 und erreiche eine kleine Lichtung. Dort erhalte ich einen schönen Ausblick. Ein Schild Richtung Bergspitze Sancho 山頂 weist mir den Weg. Ich komme an einem braunen Holzgebäude mit Tafel an. Direkt dahinter entdecke ich das Schild Richtung Komiya Barriere 小宮. Ich steige einen kleinen Hügel hinauf und entdecke ein Holzhaus und zwei Hunde(?) Steinstatuen davor.

              Neben dem Häuschen weist mich ein Schild Richtung Honmaru 本丸. Ich folge dem schmalen Pfad vorbei an einem kleinen Steinschrein, bis ich an einer Steigung ankomme. Auf der Spitze des Berges steht ein alter Gedenkstein, den ich nicht lesen kann, und ein Holzschrein.

              Vor diesem liegt eine Sake-Dose als Opfergabe. Eine Aussicht gibt es leider nicht. Ich schieße ein paar Fotos, laufe den Weg zurück zur Kreuzung und steige ein paar Stufen herunter. Unter mir sehe ich den Hachiojijinja Schrein 八王子神社 mit zwei Holzgebäuden.



              Ich steige einige Stufen neben der Statue hinauf und sehe links von mir riesige Gedenkstätten, die sollen an eine Auseinandersetzung zwischen Angreifer und Verteidiger an der Matsuki Barriere 松木 erinnern. Hier finde ich auch Bänke, Tische und eine wunderschöne Aussicht. Ich setze mich auf eine Bank und verspeise mein Butterbrot.



              Dann gehe ich den Weg wieder zurück und rieche auf der linken Seite ein stinkendes Toilettenhäuschen. Ich laufe geradeaus Richtung Tsumenoshiro 詰城 eine schmale Treppe herunter. An der nächsten Kreuzung folge ich der Beschilderung Richtung Takao 高尾 oder Takao Bahnhof 高尾駅. An einer weiteren Kreuzung liegt ein Schild auf dem Boden und ein neueres steht davor. An dieser Stelle wurden früher die Pferde getränkt. Hier nehme ich den Weg nach links Richtung Tsumenoshiro 詰城 und Fujimidai 富士見台. Ich steige über Wurzeln und Steine.

              Es ist ein ständiges Auf und Ab. Irgendwann erreiche ich einen kleinen Platz Tsumenoshiro 詰の城. Ab hier folge ich der Beschilderung Fujimidai 富士見台. Die Wege sind steil, aber doch noch angenehm zu gehen. Nach ungefähr einer Stunde erreiche ich den Rastplatz Fujimidai 富士見台. Dort gibt es Bänke und einen Tisch.

              Ich setze mich und verspeise ein paar Nüsse. Eigentlich kann man den Fuji von hier aus sehen. Ich folge dem Weg weiter Richtung Takao Bahnhof 高尾駅. Ab dieser Stelle wird der Abstieg stetig steiler. Der Pfad ist teilweise zugewachsen. Mir weht ein kühler Wind ins Gesicht. Ich muss mich durch dichtes Gestrüpp kämpfen und folge der Beschilderung Richtung Komagino Bus 駒木野バス. Ein kleiner Salamander huscht über den Weg. Dann stehe ich vor einem abgesperrten Weg. Ich laufe stattdessen links einen kleinen Pfad herunter. Nach ein paar Minuten erreiche ich vier Statuen, die mit roten Kappen und Lätzchen ausgestattet sind.



              Vor den Staturen liegen Münzen, Sake-Dosen und eine Vase als Opfergabe. Nachdem ich einige Fotos geschossen habe, setze ich meinen Weg Richtung Komagino 駒木野 fort. Der Pfad fällt immer steiler ab. Ich kletter über und unter umgestürzte Bäume. Irgendwann höre ich den Lärm einer Autobahn. An Seilen klettere ich den schmalen Pfad herunter, bis ich an einem breiten Weg ankomme. Ich laufe unter der Autobahn durch, durchquere einen Wald und passiere eine kleine Brücke.An der nächsten Abzweigungen richte ich mich nach rechts und komme an einer Teerstraße an. Dort biege ich nach links ab, bis ich an der Hauptstraße 20 ankomme. Ich überquere die Straße an einer Ampel und laufe unter einer Unterführung durch. Nach 600 m weist mich ein Schild auf den Bahnhof Takao 高尾駅 hin und ich komme gegen 13 Uhr endlich am Bahnhof an.

              Am Süd-Ausgang 南口 des Bahnhofes Takao 高尾駅 befinden vor mir die Bushaltestellen. Ich wende mich nach links, unter den Schienen durch und biege unter einer Unterführung an der Machidakaido Straße 47 町田街道 nach rechts ab. An einer Ampel überquere ich die Straße und biege in die zweite von links ein. An deren Ende befindet sich das Bad Furoppy Onsen 高尾の湯ふろッぴィ. Ich entspanne mich in einem warmen Bad.

              Insgesamt eine aufregende Wanderung, die mich vorbei an Tempel, Schreinen, Burgruinen und schönen Aussichten führt. Ganz besonders kann ich diese im Herbst zur roten Blattfärbung nur empfehlen.

              Mehr Informationen, Fotos und eine Karte gibt es auf meinem Blog. Siehe Signatur. ;)
              Zuletzt geändert von Bluewater; 09.06.2015, 03:07.
              Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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                #67
                [JP] Berg Iwadonosan 岩殿山 - Felsen, Felsen und Felsen.

                Heute habe ich für euch ein ganz besonderes Juwel unter den Wanderungen. Auf einer 634 m hohen Felswand des Berges Iwadonosan 岩殿山 thront die Burgruine Iwadonojoseki 岩殿城跡, die über nur wenige Zugänge erreichbar ist. Die 9,8 km Tageswanderung startet am Bahnhof Otsuki 大月駅 der Chuohonsen Linie 中央本線, führt steil zur Burg hinauf und ermöglicht Aussichten auf gleicher Höhe des Sky Trees. Außerdem bietet der Berg schöne Ausblicke auf den Fuji. Weiter geht es über und unter Felsklippen, bis man an einer atemberaubenden Felsenwand ankommt. Der Abstieg erfolgt über zahlreiche Hügel, durch ein Dorf und vorbei an einem Wasserfall, bis man am Ausgangspunkt den Bahnhof Otsuki 大月駅 ankommt.

                Im Bahnhof Otsuki 大月駅 folge ich der Beschilderung zum Ausgang 出口, wende mich nach links und überquere die Schienen. An der T-Kreuzung wende ich mich nach rechts und an der Schnellstraße nach links. Ich überquere auf der linken Seite den Fluss Sagamigawa 相模川 über eine große Brücke. An einem Zaun ist das erste Hinweisschild Berg Iwadonosan 岩殿山 angebracht. Ich laufe ein Stück den Hügel hinauf und entdecke auf der linken Seite den Eingang zum Wanderweg Iwadonojoseki Iriguchi 岩殿城跡入口.

                Ich gehe einen steilen Steinweg hinauf. Nach ein paar Minuten erreiche ich ein große Tor und eine Informationstafel über die Geschichte der Burg.

                Der Berg Iwadonosan 岩殿山 wurde zuerst im 9ten Jahrhundert (806) erwähnt. 1582 entkam Takeda Katsuyori den gegnerischen Streifkräften von Nabunaga und ersuchte Zuflucht in der Burg. Doch Oyamada, der Verantwortliche der Burg, lies seinen Herr nicht in die Burg, so dass Takeda zum nächsten Berg Tenmokusan 天目山 fliehen musste und beging dort auf Grund der aussichtslosen Lage Selbstmord. Später wurde Oyamada für das Verraten seines Herrn und seiner nicht samurai-gerechten Verhaltensweise hingerichtet. Im 17ten Jahrhundert verfiel die Burg langsam.

                Nachdem ich mich geschichtlich auf die Burganlage eingelesen hatte, spaziere ich durch das Tor und steige die Treppenstufen hinauf. Plötzlich stehe ich vor einem alten Tor des Furiai-no-Kan Gebäudes 岩殿山ふれあいの館. Auf der rechten Seite entdecke ich eine verschlammte Treppe, die auf eine 444,4 m hohe Aussichtsplattform des Berges Maruyama 丸山 hinaufführt. Von hier kann ich das Tal und den Fuji gut erkennen. Ich gehe zurück zum Gebäude, folge dem Schild Dozando 登山道 und steige die Stufen hinauf. Ab diesem Punkt steige ich auf zahlreichen Stufen den Berg hinauf. Um 10 Uhr erreiche ich eine Wegkreuzung zu der ich später zurückkehren werde. Ich folge zunächst dem Schild Richtung Berg Iwadonosan 岩殿山. Die Stufen werden steiler und steiler. Teilweise gibt es Geländer an denen ich mich festhalten kann. Mir läuft der Schweiß von der Stirn. Nach 40 Minuten erreiche ich endlich den Torbereich der Burg Bajotoseki(?) 場城戸跡. Das Tor bestand aus zwei Türen, die von riesigen Felsbrocken auf Natürlicherweise geschützt werden.

                Schon nach wenigen Schritten entdecke ich das nächste Schild Banshoseki番所跡. Ich laufe weiter und entdecke einen Tisch mit Sitzmöglichkeiten, sowie ein weiteren Wegweiser Richtung Burgruine Iwadonojoseki 岩殿城跡. Dann stehe ich in den Pferdestellen Umaya馬屋 der Burg. Ein winziges Schild Richtung Gipfel und Aussichtsplattform Tenbo展望 führt mich einen kleinen Hügel hinauf. Auf dem Berggipfel erwarten mich ein riesiger Gedenkstein, eine Geschichtstafel, mehrere Sitzmöglichkeiten und eine wunderschöne Aussicht.



                Stattdessen setze ich mich auf eine Bank, esse ein paar Nüsse und genieße die Aussicht. Ein kühlender Wind weht mir durch die Haare. Ich laufe rechts an den Tafeln vorbei und breche Richtung Hauptgebäude Maruhon 丸本 auf.

                Auf der linken Seite entdecke ich das nächste Hinweisschild Babaseki 馬場跡, das war früher ein großer Platz auf dem Pferderennen und Pfeilübungen stattfanden. An einer Kreuzung wende ich mich nach links Richtung Hauptgebäude Maruhonseki 丸本跡. Schnell laufe ich weiter und komme an einem weiteren Hinweisschild Lagerhaus Kurayashikiseki 蔵屋敷跡 an. Auf der Spitze des Hügels stehen hässliche Antennen und ein Hinweisschild Hauptgebäude Maruhonseki 丸本跡. Eine Aussicht erhalte ich leider nicht, da der Gipfel mittlerweile komplett zugewachsen ist. Ich laufe zurück zur Aussichtsplattform und wieder die Stufen herab, bis ich an der Kreuzung ankomme. Dieses Mal biege ich nach rechts Richtung Chigootoshi 稚児落しab. Eine Gruppe mit 50 Wanderer läuft an mir vorbei und ich begrüße sie freundlich mit „Konnichiwa!“ (Guten Tag!). Ich bin froh, dass die jetzt erst zum Gipfel steigen. So konnte ich wenigstens in Ruhe die Aussicht genießen. An einer weiteren Kreuzung richte ich mich nach Kabutoiwa 兜岩, das bedeutet übrigens der Helmfelsen. Ein schmaler Pfad führt mich den Berg herunter. Es ist sehr rutschig und ich muss aufpassen, wo ich meine Füße absetze. Hinter einer weiteren Kurve entdecke ich das Schild Chikusaka築坂, hier befand sich ein Eingang zu der Burganlage. Ich setze meinen Weg fort, folge der Beschilderung Chigootoshi 稚児落し und passiere zwei Strommasten. An einem Seil klettere ich den ersten Felsen hinauf. Das war noch recht einfach, denke ich mir. An einer Kreuzung kann ich mich für den einfacheren Weg Rinkan 林間 oder den Profi-Weg Kusarishoクサリ場 entscheiden, um auf den Rüstungsfelsen 鎧岩 zu gelangen. Ich wähle zunächst den schweren Weg, der an Seilen und Steigeisen den Berg hinaufführt. Meine Stöcke schraube ich zusammen. Nach mehreren Versuchen gebe ich auf, da ich Angst bekomme. Den Weg sollte man nur als „Profi“ mit tritt-festen Schuhen und Handschuhen wagen. Der leichte Wanderweg führt mich durch den Wald (Rinkan 林間) und an weniger steilen Stellen den Berg hinauf. Oben treffen sich beide Wege. Ich werde von einer wunderschönen Aussicht belohnt. Nach drei Minuten erreiche ich die nächste steile Stelle des Helmfelsens Kabutoiwa 兜岩.



                Diese passiere ich ebenfalls durch den Wald Rinkan 林間. Doch dieses Mal stehe ich vor einem 6 m tiefen „Abhang“, der mir genauso schwer erscheint. Ich klettere diesen mit Seilen und auf allen Vieren herunter. Mir tropft der Schweiß von der Stirn und Steine sammeln sich in meinen Schuhen. Meine Hose und Hände werden ganz braun. Ich hätte doch die Handschuhe einpacken sollen, denke ich mir zum zehnten Mal.... Der Waldweg führt mich zu einer weitere Felsenspitze des Helmfelsens Kabutoiwa 兜岩. Ich esse ein paar Nüsse, trinke einen Schluck Wasser und säubere meine Hände mit feuchten Tüchern.

                Nach kurzer Zeit setze ich meinen Weg fort und sehe zum ersten Mal den Berg Iwadonosan 岩殿山 von einer kleinen Lichtung aus. Der Himmel zieht sich immer weiter zu. Um 12.15 Uhr entdecke ich das Schild für den Berg Tenjinyama 天神山. Leider gibt es keine Aussicht.

                Dann erblicke ich durch das dichte Gestrüpp eine riesige Felswand den Chigootoshi 稚児落し. Ich kann sogar Leute auf der Spitze erkennen. Mir wird Angst und Bange... Ein rotes Schild warnt mich vor rutschigen Felsen. Ich laufe lieber den Weg durch den Wald noch rechts vorbei und komme auf eine Plattform. An deren Kante fällt der Felsen ebenfalls steil ab. Ich traue mich gar nicht herunter zuschauen.



                An einer Kreuzung folge ich den Weg Richtung Otsuki Bahnhof 大月駅nach links, wer hätte es gedacht, zum Abgrund. Na suuper! Langsam steige ich auf den Felsen. Die Aussicht ist wunderschön. Doch der Himmel präsentiert sich in einem hässlichen Grau. Auf der anderen Seite kann ich die Plattform von eben erkennen.



                Nach ein paar Minuten setze ich meinen Weg fort und laufe unter und über Felsen. Immer wieder muss ich meine Hände zur Hilfe nehmen, damit ich nicht abrutsche. Eine weitere Eisenkette erwartet mich. Dieses Mal schaffe ich ohne Probleme nach unten zu kommen. Um 14 Uhr steige ich eine provisorische Treppe herunter und passiere ein Dorf. Ich folge der Beschilderung Richtung Otsuki Bahnhof 大月駅. Ich laufe über eine Brücke, biege an einer Teerstraße nach links ab und höre ein Wasserrauschen. Auf der linken Seite führt mich ein rutschiger Weg zu einem Fluss mit einem kleinen Wasserfall.

                Die Teerstraße führt mich immer weiter bergab, bis ich unter einer Autobahnunterführung ankomme. Hier wende ich mich nach links und überquere den Fluss. Die Straße macht hier einen Rechtsbogen und führt mich eine leichte Steigung hinauf. Ich überquere die Gleise über eine Fußgängerbrücke und biege nach links ab. Nach 5 Minuten erreiche ich den Bahnhof Otsuki 大月駅.

                Insgesamt eine aufregende und steinige Wanderung, die mich vorbei an Burgruinen, Aussichten, Felsen, Felsen und nochmal Felsen vorbeiführt. Für Anfänger ist diese Route absolut nichts und bei Regen ist die Strecke einfach zu gefährlich. Handschuhe, gute Schuhe und feuchte Tücher müssen unbedingt mit eingepackt werden!

                Mehr Infos siehe Signatur.
                Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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                • schoguen
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                  • 25.02.2005
                  • 398
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: [JP] Berg Iwadonosan 岩殿山 - Felsen, Felsen und Felsen.

                  Ich liebe diese Berichte aus Japan.

                  Danke.
                  Am Kreuzweg fragte er die Sphinx:
                  Geh ich nach rechts, geh ich nach links?
                  Sie lächelte: ...
                  <Mascha Kaléko>

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                  • Bluewater
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                    • 11.12.2014
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                    #69
                    [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                    Der Berg Meshimoriyama 飯盛山 ist berühmt für seine Aussichten auf die Bergketten des Yatsugadake 八ヶ岳, den Fuji und die Südalpen 南アルプス Japans, die sich an der Grenze der Präfekturen Nagano, Yamanashi und Shizuoka erstrecken. Die 10,6 km Tageswanderung startet am Bahnhof Nobeyama 野辺山駅 und führt gemächlich zum Berg Hirasawayama 平沢山 hinauf. Weiter geht es durch Azaleen-Tunnel und über steinige Pfade, bis man den 1643 m Gipfel des Berges Meshimoriyama 飯盛山 erreicht. Von dort erhält man schöne Ausblicke auf das Tal und die Südalpen. Der Abstieg erfolgt über breite Wanderwege, durch Wälder und Dörfer. Nach insgesamt vier Stunden erblickt man den Zielbahnhof Kiyosato 清里駅.

                    Direkt am Ausgang Deguchi 出口 des Bahnhofes Nobeyama 野辺山駅 wende ich mich nach links, überquere die Schienen und biege nach einer kleinen Brücke nach rechts ab. Nach einer Stunde erreiche ich auf der rechten Seite einen Parkplatz mit schöner Aussicht und auf der linken den Wanderweg. Eine große Holztafel zeigt mir alle Touren direkt am Eingang des Wanderwegs, der mit Berg Meshimoriyama 飯盛山 ausgezeichnet ist.

                    Besonders auffällige Blumen werden auf der Tafel vorgestellt. Ich schieße ein paar Fotos von dem Parkplatz aus, schraube meine Trekkingstöcke zusammen und verputze ein paar Nüsse, dann begebe ich mich schon auf die Wanderung. Zunächst laufe ich über rutschige und steinige Wege. Es hatte leider am Vortag geregnet.

                    Plötzlich höre ich leises Froschquaken und Vogelgesang. Ich lausche gespannt den Gesängen. Bisher hörte ich dergleichen eher selten. Nach der nächsten Kurve entdecke ich viele pinke Azaleen-Büsche, im Japanischen Rengetsutsuji レンゲツツジ genannt, die gerade in voller Blüte stehen.



                    Kleine Hinweisschilder Richtung Berg Meshimoriyama 飯盛山 helfen mir mich zu orientieren. Ein Trailrunner kommt mir entgegen und begrüßt mich freundlich. Er läuft vorsichtig den rutschigen Pfad herunter. Der ansteigende Weg führt mich durch Bambus-Büsche und Zedernwälder. An einer Kreuzung muss ich mich entscheiden, ob ich nach links oder nach rechts gehen möchte. Beide Wege führen zum Gipfel des BergesMeshimoriyama 飯盛山. Ich wähle den linken Pfad. Dieser führt mich auf den 1653 m hohen Berg Hirasawayama 平沢山. Auf dem Gipfel gibt es leider kein Schild, dafür eine Aussicht über die Südalpen. Schließlich trinke ich einen Schluck Wasser und verscheuche dabei ein paar Fliegen, die gerade auf meiner Brille landen. Der kurze Abstieg erfolgt über steinige Pfade, bis ich an einer Kreuzung ankomme.

                    Nach einer Stunde auf dem Wanderweg erreiche ich endlich den Berg Meshimoriyama 飯盛山, der auf dem Nordhang mit Azaleen-Büschen übersät ist. Auf der Südseite liegen Strohmatten, um die Erosion des Berges zu verhindern. Neue Pflanzen sollen sich so an der Oberfläche ansiedeln. Am Gipfel thront ein alter Holzpfosten: Meshimoriyama 1643 Meter 飯盛山 一六四三米. Auf dem Pfosten sitzen zwei große Krähen, die mich böse an krächzen, als ich mich ihnen nähere.



                    Kurze Zeit später fliegen sie fort. Vom Gipfel erhalte ich eine 360° Panorama-Aussicht auf die 2899 m hohe Yatsugadake 八ヶ岳 Bergkette und die Südalpen. Den Fuji kann ich leider nicht im Dunst der Wolken erkennen. Ich verschnaufe und setze mich vor dem Pfosten. Während ich mein Mittagessen verspeise, genieße ich die Aussicht.



                    Nach einer halben Stunde schraube ich meine Stöcke auseinander und laufe den breiten Weg zurück zur Kreuzung, die sich vor dem Berg befindet. Dort biege ich nach links Richtung Teirasawatozanguchi 平沢登山口 ab. Der gut ausgebaute Wanderweg führt mich vorbei an Nadel- und Azaleen-Büschen.

                    Hinter einem Busch entdecke ich das erste Hinweisschild Richtung Bahnhof Kiyosato 清里駅. Der Pfad fällt immer weiter ab, bis ich an einer neuen Raststätte und einer Tafel mit einer Wanderkarte ankomme. Dort biege ich nach rechts ab und dann sofort wieder links. Ich folge dem Hinweisschild 3.5 km Bahnhof Kiyosato 清里駅. Über rutschige Steintreppen steige ich ins Tal hinab und höre wieder Vogelgesänge und Froschquaken.

                    Seit dem Gipfel ist mir kein Wanderer entgegen gekommen. Ich bekomme ein mulmiges Gefühl. Ob ich wirklich auf dem richtigen Pfad bin? Von den Bäumen hängen Raupen und Spinnen an Seidenfäden, denen ich versuche auszuweichen. Die Fäden bleiben meistens im Gesicht hängen, das ist mir ein bisschen unangenehm. Gegen 17 Uhr erreiche ich eine Siedlung und ich sehe ein paar Kinder mit einem Eimer spielen. Ich laufe geradeaus weiter, bis ich eine Teerstraße erreiche. Dort biege ich nach rechts Richtung Bahnhof Kiyosato 清里駅 ab und folge der Straße, bis ich die Landstraße 141 erreiche. Diese überquere ich, biege nach links und dann gleich wieder nach rechts ab. Nach 200 Metern halte ich mich rechts und laufe direkt auf den Bahnhof zu.

                    Insgesamt eine wunderschöne Panorama-Wanderung, die mich vorbei an Froschquarken, Vogelgezwitscher, Azaleen-Büschen, Bambusgewächsen und Zedernwäldern führt.

                    Mehr Infos siehe Signatur.
                    Zuletzt geändert von Bluewater; 26.06.2015, 12:54.
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                      #70
                      AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                      Das ist auch lustig: du schreibst deguchi Ausgang.
                      Dann musst du aber auch schreiben Nobeyamaeki also alles auf romaji, so steht da auf Katakana nicht regeshishiji, sondern regenshishiji Und so fort. Coole Idee sonst, aber noch verbesserungswürdig. Liebe Grüße, Kint
                      tonikaku, gambate ne.

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                        #71
                        AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                        Zitat von Kint Beitrag anzeigen
                        Das ist auch lustig: du schreibst deguchi Ausgang.
                        Dann musst du aber auch schreiben Nobeyamaeki also alles auf romaji, so steht da auf Katakana nicht regeshishiji, sondern regenshishiji Und so fort. Coole Idee sonst, aber noch verbesserungswürdig. Liebe Grüße, Kint
                        tonikaku, gambate ne.
                        Danke! Ich hab das mal korrigiert.
                        Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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                        • Kint
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                          #72
                          AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                          Ich hab das eigentlich so gemeint.
                          Ausgang auf deutsch, das machst. Du dann kommt das Kanji, damit kann keiner was anfangen, wenn er kein Kanji lesen kann. Oder? Dann schreib doch noch auf romaji Deguchi.

                          Wenn sehr originell wird, kannst du ja auch noch so vorgehen: meshi heißt eigentlich Malzeit. Also den Namen eins zu eins übersetzen. Das bringt dem Leser mehr, macht ihn mündiger. Und ist auch nicht so trocken, klar, eine andere Denke, is ja auch nur ein Vorschlag gegen das etwas dröge: "links, Ausgang usf. Hab Grad gar keine Zeit,,aber Ich glaub du weißt schon, wie ich es meine.

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                          • Bluewater
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                            • 11.12.2014
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                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                            Zitat von Kint Beitrag anzeigen
                            Ich hab das eigentlich so gemeint.
                            Ausgang auf deutsch, das machst. Du dann kommt das Kanji, damit kann keiner was anfangen, wenn er kein Kanji lesen kann. Oder? Dann schreib doch noch auf romaji Deguchi.

                            Wenn sehr originell wird, kannst du ja auch noch so vorgehen: meshi heißt eigentlich Malzeit. Also den Namen eins zu eins übersetzen. Das bringt dem Leser mehr, macht ihn mündiger. Und ist auch nicht so trocken, klar, eine andere Denke, is ja auch nur ein Vorschlag gegen das etwas dröge: "links, Ausgang usf. Hab Grad gar keine Zeit,,aber Ich glaub du weißt schon, wie ich es meine.
                            Romaji bringt keinem wirklich etwas, da die ganze Beschilderung komplett in Japanisch / Kanji ist. Das ist dann etwas schlecht, wenn man dann nicht weiter kommt.
                            Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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                            • Kint
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                              • 06.04.2015
                              • 61
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                              #74
                              AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                              Gebongt

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                              • Kaitano
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                                • 18.06.2015
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                                #75
                                AW: [JP] Berg Meshimoriyama 飯盛山

                                Oder man treibt es bis zum Exzess und schreibt es in Kanji + Furigana + Romaji + dt. Übersetzung.
                                Kanji für die sie kennen. Furigana für die, die das Kanji nicht kennen, damit sie wissen wie es gesprochen wird. Romaji für alle die weder Kanji noch Kana beherrschen und für die 1-2 Leser welche gar kein Nihongo beherrschen die deutsche Entsprechung.

                                Alle sind zufrieden und man bekommt das Buch schneller gefüllt... Scherz

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                                • Bluewater
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                                  • 11.12.2014
                                  • 83
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                                  #76
                                  [JP] Marschland Ikenotaira 池の平湿原

                                  Ikenotaira 池の平 ist im Winter berühmt für seine Skipisten, aber auch im Sommer für sein Marschland und den Berg Higashikagonotoyama 東篭ノ登山. Diese Wanderung ist relativ unbekannt - und deswegen ein absoluter Geheimtipp. Die 8,1 km Tageswanderung startet am Parkplatz Ikenotaira 池の平駐車所, führt über Holzstege durch das Marschland zum Berg Sanbogamine 三方ヶ峰 und zum Aussichtspunkt Miharudake 見晴岳. Danach spaziert man auf dem Rundweg um das Marschland und besteigt den 2227.2 m hohen Berg Higashi-Kagonotoyama 東篭ノ登山. Dieser ermöglicht 360° Aussichten auf die japanischen Alpen. Der Abstieg ist deutlich einfacher, bis man am Parkplatz ankommt.

                                  Am Parkplatz nimmt mir das Personal 500 Yen ab und ich kann das Auto nach Belieben auf den Platz abstellen. Mir fallen die viele Fliegen auf, die um das Auto herumfliegen. Die Luft ist etwas kühl, da es erst 10.30 Uhr ist. Als erstes laufe ich vom Parkplatz aus nach rechts und entdecke eine Wanderkarten-Tafel, mehrere Hinweisschilder und ein Unterstand.

                                  Eine Informationstafeln erklärt mir die Geschichte des Parks. Das Marschland Ikenotaira Shitsugen 池の平湿原 zählt zu dem Südteil des Parks Joshinretsu-kogen-kokuritsu-koen上信越高原国立公園 und steht direkt neben dem Vulkan Asama 浅間山. Vor mehr als 10.000 Jahren brach der Vulkan Sanbogamine 三方ヶ峰 aus. Danach war der Krater für lange Zeit starken Klima-Wechseln ausgesetzt, so dass es dauerte, bis eine vielseitige Pflanzenwelt auf dem Hochland heranwuchs.

                                  Nachdem ich mich in die Geschichte eingelesen hatte, folge ich den weißen Hinweisschildern Richtung Sanbogamine 三方ヶ峰. Über einen unebenen Pfad trotte ich gemächlich bergab. Am Ende des Pfades befindet sich eine große Lichtung. Vor mir erstreckt sich eine weites Marschland.



                                  Auf Holzstegen geht esdurch das goldene Feld. An einer Kreuzung biege ich kurz nach rechts zum Spiegelsee Kagamiike 鏡池 ab, in diesem spiegeln sich die Wolken und Bergkuppen. Begeistert schieße ich ein paar Fotos.



                                  Eine Familie gesellt sich zu mir. Das Kind starrt mich die ganze Zeit an. Es hat wohl noch nie eine Ausländerin gesehen. Ich unterdrücke den Versuch meine Zunge herauszustrecken, gehe zurück zur Kreuzung und kletter auf Stegen den Hügel hinauf. Oben stehen wieder weiße Hinweisschilder Richtung Sanbogamine 三方ヶ峰, denen ich folge. Nach 10 Minuten erreiche ich eine Treppe, die mich zum Gipfel des 2040 m hohen Berges Sanbogamine 三方ヶ峰 führt. Hinter einem hässlichen Zaun kann ich im Dunst das Tal erkennen.



                                  Ich verspüre leicht Hunger, setze mich auf eine Bank und verspeise mein Mittagessen. Immer wieder muss ich Fliegen aus meinen Augen und Ohren verscheuchen. Nach gut einer Viertelstunde setze ich meinen Weg Richtung Miharudake 見晴岳 fort. Der steinige Pfad fällt zunächst ab, um mich dann durch einen alten Zedernwald zu führen. Die Anzahl der Fliegen nimmt immer weiter zu. Jetzt wünschte ich mir ein Netz um den Kopf. Ich verscheuche die Viecher immer wieder, doch keine Sekunde später landen diese wieder auf meiner Stirn. „Scheiß Viecher!“, fluche ich. Das nächsten Mal bringe ich ein Fliegennetz mit! Ich folge dem Schild Richtung Miharudake 見晴岳. Schon nachwenigenMinuten komme ich an dem 2095 m hohen Aussichtspunkt Miharudake 見晴岳 an. Ein älterer Herr sitzt auf einem Felsen und genießt sein Mittagessen.

                                  Die Aussicht auf das Tal ist mäßig. Ich ziehe schnell weite und laufe zur Kreuzung zurück. Dort biege ich nach links Richtung Unjou-no-oka / Kaminari-no-oka 雲上の丘・雷の丘 ab. Über Felsbrocken geht es durch einen alten Zedernwald Pigumi-no-Mori ピグミーの森, den Wald der Zwerge.

                                  Ich folge dem Schild Richtung Parkplatz chushajo 駐車所. Gegen 12 Uhr komme ich wieder an dem Platz mit den vielen Informationstafeln an. Dieses Mal biege ich Richtung Hokaiko 放開口 ab. Zunächst laufe durch ein kleines Wäldchen. Um 12.30 Uhr trete ich endlich aus dem dichten Unterholz heraus und sehe das Marschland vor mir. Auf Holzstege laufe ich auf der linken Seite zum Aussichtspunkt Hokaiko 放開口, das ist eine Öffnung im Krater.

                                  Einige Japaner stehen davor und schießen ein Gruppenfoto. Ich grüße sie freundlich und ziehe weiter Richtung Spiegelsee, den ich schon von weitem erkenne. Vor dem See biege ich nach rechts ab und laufe zurück zum Parkplatz. Der Wanderweg Richtung Berg Higashi-Kagonotoyama 東篭ノ登山 geht vom Parkplatz auf der anderen Straßenseite los. Über leichte Hügel wandere ich durch einen Wald, Farne und Bambusgewächse, bis der Pfad immer steiler wird.

                                  Auf allen Seiten befinden sich moosbewachsene alte Bäume. Das friedliche Bild lässt alle Sorgen vergessen. Nach einer Stunde treffe ich auf ein älteres Paar. Sie ruhen sich gerade auf einem Felsbrockenaus undsind dabei aufgeben, sagen sie. Ich ermutige die beiden weiter zu gehen, da es nur noch 200 Meter bis zur Spitze sind. Wir klettern zusammen die restlichen Meter über Felsbrocken hinauf. Oben werden wir mit einem 360° Panorama-Aussicht belohnt. Von hier kann ichgut den Ausbruchskrater des Sanbogamine 三方ヶ峰 erkennen.



                                  Ich genieße den Anblick der weiten Ebene. Dicke Wolken ziehen langsam auf. Wir begeben uns auf den Rückweg und laufen den gleichen Pfad zum Parkplatz zurück. Jetzt ist das größte Problem nur die ganzen Fliegen aus dem Auto herauszubekommen. Aber das ist eine andere Geschichte....

                                  Insgesamt eine schöne Wanderung, die mich vorbei an Aussichten, Gräser, Steinwegen, Bambusgewächse und Zedern-Wäldern führt. Eine schöne Tagestour!

                                  Mehr Informationen und Fotos findet ihr auf meinem Blog. Siehe unten. ;)
                                  Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

                                  http://wanderweib.de

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                                  • Bluewater
                                    Gerne im Forum
                                    • 11.12.2014
                                    • 83
                                    • Privat

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                                    #77
                                    [JP] Kamikochi 上高地 – Wandern im Hochland Japans

                                    Kamikochi 上高地 ist ein berühmtes Wandergebiet in den Nordalpen Naganos, das auf 1500 m über den Meeresspiegel liegt. Zusätzlich erheben sich die umliegenden Berge um weitere 1500 m und erzeugen damit einen traumhaften Hintergrund vor dem schönen Fluss Azusa-gawa 梓川. Die 13,4 km Wanderung startet an der Bushaltestelle Taisho-ike 大正池バス停 und führt über Stege durch das Marschland zur berühmten Kappa-bashi Brücke 河童橋. Dann wandert man parallel zum Verlauf des Azusagawa Flusses 梓川, bis man den Schrein Hotakajinja 穂高神社 erreicht. Zurück geht es über den Fluss, vorbei am Gästehaus Myojinkan 明神館 und einem Zeltplatz. Kamikochi 上高地 eignet sich nämlich hervorragend, um in Japan das Zelten zu erleben. Abschließend wandert man auf der anderen Flussseite zum Kamikochi Bus-Terminal 上高地バスターミナル.

                                    Vom Bahnhof Matsumoto 松本行 laufe ich 5 Minuten zum Bus Terminal Ariomatsumoto 松本バスターミナルビル「アリオ松本」1F und warte dort. Gegen 10.10 Uhr fährt der Arupiko Bus アルビコ交通 Richtung Kamikochi 上高地 vor. Anderthalb Stunden später sagt die Ansage die Haltestelle Taishoike 大正池バス停 durch. An der Bushaltestelle stehe ich vor einem Restaurant, dass ein bisschen verlassen aussieht. Ich schalte mein GPS-Gerät ein und stärke mich kurz. Dann geht es auch schon los! Direkt neben der Haltestelle sehe ich das erste Hinweisschild Taisho-Ike Pond 50m 大正池. Ein schmaler Pfad führt mich zu zum Teich Taishoike 大正池.

                                    Kamikochi 上高地 ist umgeben von sehr hohen Bergen wie den Nishihotakadake 西穂高岳 (2909 m), Okuhotakadake 奥穂高岳 (3190 m), Maehodakadake 前穂高岳 (3090 m) und den aktiven Vulkan Yakedake 焼岳 (2455 m). Majestätisch rahmen die Bergketten das Plateau ein.

                                    Nur ein paar Meter entfernt fängt der Wanderweg „Nature Trail“ Shizenkenkyuro 自然研究路 an. Kurz dahinter führt eine breite Holzbrücke über einen Teich. An der nächsten Kreuzung geht es über Stege Richtung Tashiro-ike 田代池. Bambus ähnliche Büsche wachsen am Wegrand, die Pflanzen besitzen ein saftiges Grün. Keine hundert Meter weiter finde ich das nächste Schild über den Vulkan Yakedake 焼岳 (2455 m). Der Berg Yakedake 焼岳 (2455 m) ist ein aktiver Vulkan. Die heutige Form des Berges kam durch einen Ausbruch vor ca. 2300 Jahren zustande.

                                    Eine Japanerin steht neben mir und liest ebenfalls den Text. Ihr roter Rucksack stellt ein schöner Kontrast zum Grün der Natur dar. Sie biegt plötzlich nach links auf ein breites Kiesbett ab. Ich folge ihr - und werde mit einem wunderschönen Landschaft belohnt.



                                    Zwei ausgedorrte Baumstämme ragen aus dem Fluss heraus. Grüne Berggipfeln und weißer Kies harmonieren wunderbar miteinander. Wunderschön! Es ist sehr hell, da die Sonnenstrahlen von dem Kies reflektiert werden. Unter einem Baum steht das nächste Schild Richtung Tashiro-ike 田代池. Weiter geht es über breit ausgebaute Wanderwege durch Farne, Weiden-, Ulmen- und Lärchen-Wälder.

                                    Nach ein paar Metern stehe ich in einem Birkenwald. Unter ihnen wachsen Farne und Rhododendron-Büsche, die in einem zarten Rot blühen. Auf einer großen Lichtung sitzt die Japanerin mit ihrem roten Rucksack auf einer Bank. Sie krempelt sich die Hosenbeine um. Es scheint ihr wohl zu warm zu sein.

                                    Ich biege zunächst nach rechts Richtung Teich Taishiro-ike 田代池 ab und erreiche diesen nach nur 5 Minuten. Der Teich besaß früher eine Tiefe von 5 Metern. Nach jedem Schauer spült Regenwasser aus den umliegenden Bergen Sedimente in den Teich, so dass diese sich dort ablagern. Ich laufe zur Kreuzung zurück und folge der Beschilderung Richtung Kappa-bashi 河童橋. Breite Stege leiten mich durch das Marschland.

                                    Ich erreiche die Hotaka-bashi Brücke 穂高橋. Von dieser kann ich gut den Fluss und die Berge fotografieren. Ein Pärchen steht mit ihren Koffern auf der Brücke. Ich frage mich, wie die mit ihren Koffern hier herkommen. Nachdem ich die Brücke überquerte, folge ich dem Schild Weston Denkmal ウエストン碑 nach rechts und passiere eine weitere Brücke. Auf der linken Seite befinden sich mehrere Gästehäuser. Gegen 13.30 Uhr sichte ich in einer Ecke das Weston Denkmal ウエストン碑.

                                    Walter Weston (1861-1940) war ein Engländer der das Bergsteigen in Japan als Freizeittätigkeit einführte. Vorher hatten die Japaner ihre Berge nur aus religiösen Gründen erklommen. Einige Gipfel gelten als heilig oder als Wohnort böser Götter. Deswegen bestiegen nur sehr selten buddhistische Priester die Berge, um in der Höhe zu meditieren. Weston stellte eine Ähnlichkeit zwischen den europäischen Alpen und den japanischen Gebirge fest und benannte aus diesem Grund diese ebenfalls Alpen. Sein Buch "Mountaineering and Exploration in the Japanese Alps" (1896) ist einzigartig und erlange Weltruhm.

                                    Wenige Minuten später stehe ich vor der berühmten Kappa-bashi 河童橋, die von mehreren Touristengruppen belagert wird. Jeder möchte ein Foto vor Brücke schießen. Ich mache einen großen Bogen um die Gruppen und schieße schnell ein Foto von einem anderen Blickwinkel.



                                    Die Brücke ist ein berühmtes Symbol von Kamikochi上高地. In der Nähe der Brücke befinden sich viele Restaurants und Sitzmöglichkeiten. Die meisten Wanderer rasten hier. Ich wandere links an der Brücke vorbei.



                                    Zahlreiche Holzstege und dichter Wald prägen das Bild Richtung Myojin-ike 明神池. In einem kleinen Teich ragen wieder verrottete Baumstämme aus dem Wasser heraus.



                                    Es folgt eine Brücke nach der anderen und immer wieder atemberaubende Landschaften. Das Wasser ist kristallklar, aber eiskalt. Die Luft riecht frisch. Manchmal besitzen die Stege seltsame Formen. Wenn Bäume im Weg stehen,werden die Stege einfach im Zick-Zack-Stil drumherum gebaut. Ich gehe etwas schneller, um den Fliegen zu entkommen. Nach gut einer Stunde erreiche ich eine Abzweigung, wende mich nach links und laufe durch ein großes Steintor des Hotaka-jinja Schreines 穂高神社. Auf der linken Seite befindet sich die Hütte Kamonjigoya 嘉門次小屋, an der ich allerlei Speisen bestellen kann, und geradeaus der Schrein. Am Schrein bezahle ich 300 Yen, um den wunderschönen Teich Myojin-ike 明神池 sehen zu dürfen. Der wird auch Spiegel- oder Gottheiten-Teich genannt. Zwei Japanerinnen kommen mir entgegen und grüßen mich.

                                    Nach ein paar Minuten kehre ich um, setze mich auf eine Bank vor dem Schrein und verspeise hastig mein Mittagessen. Zahlreiche Fliegen versuchen mich in der Zeit zu attackieren. Zurück auf dem Wanderweg entdecke ich rechts die beeindruckende Holzbrücke Myojin-hashi 明神橋, die über den Fluss führt.

                                    Nach der Brücke erreiche ich die Raststätte Myojinkan 明神館. Hinter dem Gebäude wähle ich den rechten Weg Richtung Kamikochi Bushaltestelle 上高地バス停.

                                    Über breite Wege wandere ich unter Lärchen und Ulmen hindurch. Dann stolpere ich über einen gut ausgebauten Zeltplatz. Die Sanitären-Anlagen sehen sauber und gepflegt aus. Viele Bäume spenden Schatten. Manche Wanderer verbringen eine Nacht hier und wandern dann zu den hohen Bergen hinauf. Innerhalb von wenigen Minuten erreiche ich die Kappa-bashi Brücke 河童橋. An den Raststätten sitzen viele Wanderer und unterhalten sich lautstark. Geradeaus erreicheich gegen 16 Uhr die Bus Station Terminal 上高地バスターミナル. Neben der Haltestelle stehen viele Bänke und Tische. Ich setze mich und warte auf den 16.45 Uhr Bus, der zum Bahnhof Matsumoto 松本駅 zurückfährt.


                                    Wart ihr auch schon mal in Kamikochi?

                                    Mehr Fotos und Informationen findet ihr in meinem Blog (Siehe Signatur).
                                    Zuletzt geändert von Bluewater; 06.07.2015, 09:20.
                                    Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

                                    http://wanderweib.de

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                                    • gargantula
                                      Erfahren
                                      • 09.12.2013
                                      • 222
                                      • Privat

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                                      #78
                                      AW: [JP] Berg Bonomine 棒ノ嶺

                                      Die Bilder sind leider nicht mehr zu sehen. Vielleicht reparierst du das ja, wenn du die Zeit findest.
                                      “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                                      (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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                                      • HaegarHH

                                        Alter Hase
                                        • 19.10.2009
                                        • 2925
                                        • Privat

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                                        #79
                                        AW: [JP] Berg Bonomine 棒ノ嶺

                                        Zitat von gargantula Beitrag anzeigen
                                        Die Bilder sind leider nicht mehr zu sehen. Vielleicht reparierst du das ja, wenn du die Zeit findest.
                                        Da scheint es gerade ein komisches Problem bei Flickr zu geben, denn auch direkt auf Flickr sehe ich nur die Alben etc, die Metadaten der Bilder, aber die Bilder selber nicht …hoffen wir mal, dass das nur ein temporäres Problem ist
                                        Aktuelle Bilder von unterwegs … kommindiepuschen auf Instagram

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                                        • Bluewater
                                          Gerne im Forum
                                          • 11.12.2014
                                          • 83
                                          • Privat

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                                          #80
                                          [JP] Berg Tsukubasan 筑波山

                                          Der 877 m hohe Berg Tsubukasan 筑波山 liegt neben der gleichnamigen Stadt Tsukuba 筑波 nördlich von Tokio. Er hat zwei Gipfel: den Nyotai-san 女体山 und den Nantai-san 男体山. Der Tsubukasan 筑波山 gehört zu den 100 berühmtesten Bergen Japans. Im Gegensatz zu den meisten Bergen Japans ist der Tsukubasan 筑波山 nicht vulkanischen Ursprungs, sondern setzt sich aus Granit- und Gabbrogestein zusammen. Die 6,2 km lange Wanderung startet steil und verläuft parallel zu einer Seilbahn. Oben wird man von einer malerischen Aussicht auf die Kanto-Ebene belohnt. Bergab geht es vorbei an heiligen Felsen und durch Zedern, bis man zum Ausgangspunkt zurückkommt. Abschließend lockt das Onsen Tsukuba-yu 筑波山温泉 つくば湯 mit einem heißen Bad.

                                          Am Bahnhof Tsukuba richte ich mich nach der Beschilderung Exit 1 出入口1 / Bus バス und warte an der Bushaltestelle Nummer 1 のりば1番. Der Shuttle-Bus Richtung Tsukubasan-jinja-Iriguchi・Tsutsujigaoka 筑波山神社入口・つつじヶ丘 fährt am Wochenende alle 30 Minuten. Beim Aussteigen werfe ich beim Fahrer den passenden Betrag in den Kasten. Ich folge der Beschilderung Richtung Schrein Tsukubasan-jinja-Iriguchi 筑波山神社.

                                          Der historische Schrein Tsukubasan-jinja-Iriguchi 筑波山神社 ist dem heiligen Berg Tsukubasan 筑波山 gewidmet, der aus zwei Gipfeln besteht: den Nyotai-san 女体山 und Nantai-san 男体山. Sie werden für ihren Schutz vor Bösen und Krankheiten, sowie Segnen von Beziehungen und Kindern verehrt. Nach einer Legendewird der Berg schon seit fast 2000 Jahren verehrt. Der Schrein wurde im 7ten Jahrhundert gegründet. Das Betreten des Geländes ist übrigens kostenlos.



                                          Am Schrein laufe ich zunächst links Richtung Seilbahn ケーベルカー. Wer möchte kann die anstregende Strecke einfach mit der Seilbahn überspringen. ;) Vor der Bahn halte ich mich rechts. Ein großes Steintor markiert den Anfang meiner Wanderung Miyukigahara Course 御幸ヶ原コース. Vom Tor bis zur Spitze brauche ich ca 2 ½ Stunden. Schon wenig später steige ich über großeSteintreppen und Wurzeln den Berg parallel zur Seilbahn hinauf. Der Weg wird immer steiler, bis ich nur noch über Felsbrocken klettere. Ich trinke viel Wasser.

                                          Unterwegs begegne ich zwei „kräftigen“ Amerikanern, die auf einer Bank sitzen. „Wir hätten doch lieber die Standseilbahn nehmen sollen!“, jammert einer der beiden und schaut dabei sehnsüchtig zur vorbeifahrenden Bahn. Ich versuche die beiden etwas aufzumuntern: „Die Hälfte habt ihr doch schon!“. Sie zeigen wenig Begeisterung und überlegen, ob sie die Strecke wieder zurücklaufen sollten.

                                          Nach einer kurzen Verschnaufpause setze ich meinen Weg fort. Ich steige den Weg weiter hinauf, bis ich an einer langen Treppe ankomme. Ich halte eine kurze Pause und gehetapfer die Stufen hoch. Nach einer weiteren Stunde erreiche ich endlich den Bergrücken. Auf der linken Seite istder 870 m hohe Gipfel Nantai-san 男体山 und rechts die Seilbahnstation. Ich setze mich auf eine Bank. Die Aussicht ist an klaren Tagen sicher schön, aber während meines Aufstiegs verschlechterte sich das Wetter. Ein eisiger heftiger Wind zieht über den Platz.

                                          Auf dem Gipfel Nantai-san 男体山 steht ein Schrein. Die Aussicht wird leider durch Bäume und Büsche verdeckt. Ich laufe zurück zum Restaurant und gehe geradeaus weiter. An einer Kreuzung steht eine Übersichtskarte der Wanderwege. Ich wende mich Richtung Nyotai-san 女体山. Auch an diesem Gipfel steht auch ein Schrein, aber die Aussicht ist deutlich besser.
                                          Wanderer sitzen auf riesigen Felsbrocken und genießen die Aussicht.



                                          Ich laufe zur Kreuzung zurück und folge dem steil Abstieg Shirakumobashi Course 白雲橋コース Richtung Tsukubasan-jinja-Iriguchi 筑波山神社 Tsutsujigaoka つつじヶ丘. Ab diesem Punkt entdecke ich immer wieder große Felsbrocken, die mit kleinen Schildern gekennzeichnet sind. Laut einer Legende, wohnen die Götter von Tsukuba in diesen Felsbrocken.



                                          Nach 40 Minuten erreiche ich die Kreuzung Benkeichayaato 弁慶茶屋跡 und wende mich nach rechts Richtung Tsukubasan-jinja-Iriguchi 筑波山神社. Der schmale Pfad führt mich steil den Berg herunter, bis ich an einer weiteren Holztreppe ankomme. Ich verlangsame mein Tempo. DasWandern geht langsam auf meine Knie. Nach weiteren 1,2 Stunden erblicke ich endlich ein Steintor und laufe gerade aus, bis ich die Hauptstraße 47 erreiche. An dieser biege ich links ab und sehe nach 400 m auf der rechten Seite das Onsen Tsukuba-yu 筑波山温泉 つくば湯. Ich betrete das Onsen, ziehe in der Eingangshalle meine Schuhe aus und bezahle den Eintritt. Tattoos sind übrigens in diesem Onsen leider verboten. Vom äußeren Bad kann ich eine Gondel den Berg hinauffahren sehen. Nach einer Stunde laufe ich zur Bushaltestelle zurück und fahre ich mit dem Bus zum Bahnhof.

                                          Mehr Informationen und Fotos findet ihr auf meinem Blog. Siehe unten. ;)
                                          Zuletzt geändert von Bluewater; 31.07.2015, 06:31.
                                          Mehr Informationen und Fotos zu diesem Beitrag und Japan gibt es hier:

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