[SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

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  • Kuoika
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    [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

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    Kreuz und quer durch den Süden Laponias

    Im Sommer ging es wieder nach Lappland, dieses Jahr ins Welterbe Laponia, quasi immer auf den Spuren der Sami und Rentiere. Mit efbomber streifte ich durch Sarek und Padjelanta und will nun von unseren Erlebnissen berichten. Eventuell gibt es auch eine Zugabe von meinem Mitwanderer.

    Von Kvikkjokk nach Sulitjelma via Sarek und Padjelanta - August 2014



    Kvikkjokk - Vállevágge - Tjuoldavágge - Låptåvágge - Njoatsosvágge - Pårtemassiv - Lullihavágge - Sarvesvágge - Tuottar -Staloluokta - Sårjåsjaure - Sorjushytta - Sulitjelma - ca. 200 km mit Abstechern

    9. August, Anreise

    Es geht los! Und ich habe es doch noch geschafft, meinen Rucksack pünktlich zu packen. Irgendwie kam ich dieses Mal nicht wirklich in die Puschen, was das angeht. An Vorfreude auf die Tour mangelte es jedenfalls nicht.
    Ich nehme den Bus zum Stockholmer Bahnhof. Auf dem Weg dorthin werde ich von den meisten eher mitleidig belächelt. Ich muss gestehen, ich fühle mich auch noch etwas wackelig mit diesem riesigen „Koffer“ auf meinem Rücken. Am Bahnhof treffe ich dann endlich auf Gleichgesinnte. Der Rucksack fühlt sich schon viel angenehmer an.
    Efbomber kommt pünktlich mit dem Zug aus Kopenhagen und wir haben noch etwas Zeit, ein paar Süßigkeiten und eine letzte Cola zu kaufen.


    Lördagsgodis.

    Wir nehmen den Schnellzug nach Sundsvall, überholen irgendwo den Nachtzug Richtung Narvik und steigen dann in Sandhamn in jenigen welchen um. Unser Abteil teilen wir mit einem deutschen Päärchen, das von Kvikkjokk nach Abisko laufen will, und einem schwedischen Tochter-Vater Gespann, welches auf dem Weg zum Kebnekaise ist. In einem Mix aus Englisch, Schwedisch und Deutsch werden natürlich noch die jeweiligen Tourenplanungen besprochen, Tipps ausgetauscht, über Gott und die Welt philosophiert und gelacht. Nachtzugfeeling.

    10. August 2014, Anreise, Vállevarre

    Ich habe schon mal besser geschlafen. Die „Partycrew“ im Nachbarabteil lässt uns noch lange an ihrem lautem Gelächter und Gesang teilhaben. Eins ist sicher: Die nächste Nacht wird ruhiger.
    Unser Zug hat mittlerweile etwas Verspätung. Ungewohnterweise gibt es heute keine Durchsagen, kein Weckruf, Auskunft nur auf Anfrage. Wenn man die Strecke schon kennt, weiß man aber glücklicherweise wo man aussteigen muss, bevor der Zug vor dem Bahnhofsschild steht. Zeit für etwas Panik bleibt dennoch. Murjek soll es für uns sein, wo wir kurz vor 9 Uhr ankommen. Den Bus Richtung Jokkmokk und Kvikkjokk haben wir nun leider verpasst. Wir sind verwirrt, auf unseren Tickets lautet die Abfahrtszeit 9 Uhr, auf allen anderen Tickets und dem hiesigen Busfahrplan steht 8:20 Uhr. Ein zweiter Bus soll schon auf dem Weg sein. Nach einer Stunde Wartezeit kommt ein Bus vor den Bahnhof gerollt. Alle machen sich startklar, aber der Busfahrer winkt ab. Dieser Bus fährt erst mal nicht weiter. Der Busfahrer und einer der Anwohner, der wie aus dem Nichts aus einem der verlassen wirkenden Häuser auftaucht - mit einem orangenen Overall, in den dann der Busfahrer schlüpft - versuchen sich noch an einer Reparatur. Dieser Versuch besteht aus wilden Hammerschlägen und wird bald für unwirksam erklärt. Busfahrer und Anwohner verschwinden im Haus vom Letzteren. Wir verschwinden im Bahnhofshäuschen. Draußen ist es doch noch (oder wieder oder endlich nach dem heißen Juli) etwas frisch.


    Murjek, Warten auf den Bus ins Paradies.

    Nach einigem Warten kommt ein weiterer Bus. Dieser scheint direkt aus der Fabrik zu kommen und bringt uns dann ohne weitere Vorkommnisse nach Kvikkjokk. Während es in Murjek grau und bewölkt war, laufen nun Regentropfen über die Scheiben. In Kvikkjokk verschwinden die Tropfen dann aber auch bald. Wie für die meisten anderen geht es auch für uns erst mal zur Fjällstation. Hier wiege ich mein Gepäck und muss zerknirscht feststellen, dass ich mein gewünschtes Limit leider überboten habe. 27 kg zeigt die Wage als der Rucksack dranhängt. Zudem hab ich noch eine Tasche mit Kamera und diversem Krimskram umhängen. Halleluja...
    Nach Zug- und Busfahrt steht nun noch eine kurze Bootsfahrt an. Das reguläre Boot zur Mittagszeit haben wir allerdings wegen der Zugverspätung verpasst. Wir warten einfach unten am Steg auf die Rückkehr von Björn und bitten ihn dann, uns überzusetzen. Vom Padjelantaleden und vom Prinskullen kommen überraschenderweise nur eine Handvoll Leute. Unsere Bootsfahrt ist kurz, wir wollen ja nur an die andere Uferseite vom Mündungsbereich. Björn gibt uns noch ein paar Tipps zur Wasserversorgung auf dem Weg ins Vállevágge.


    Björn.


    Blick Richtung Terrekaise.

    Gegen 15 Uhr und nach einer letzten SMS nachhause wandern wir dann endlich los. Nu kör vi! Der Start hat es in sich und auf den ersten Kilometern machen wir gleich ein paar schweißtreibende Höhenmeter. Der Anstieg zum Prinskullen ist kurz und knackig. An einem Bach füllen wir noch mal unsere Wasservorräte auf. Nach 400 hm verlassen wir den Wald und stehen direkt im Kahlfjäll. Zu unseren Füßen liegen das Kvikkjokkdelta und der Sakkat. Wir genießen zum ersten Mal auf dieser Tour die Weitsicht.


    Auf dem Prinskullen.


    Kvikkjokkdelta.

    Nach einer längeren Pause laufen wir weiter, zunächst noch auf einem gut zu erkennendem Pfad, der zu einem großen Rentiergehege auf dem Hochplateau Vállevárre führt. Weitere Wolken ziehen auf und verhüllen Vallespiken und die Berge des Terrekaisemassivs. Die Kante zur Schlucht Vállegårsså beeindruckt.


    Rentierzaun auf dem Plateau Vállevarre.


    Es geht endlich los.

    Auf sanfter Fjällheide kommen wir gut voran. Allerdings ist das Vállevárre generell sehr trocken und unsere Wasserflaschen sind mittlerweile fast leer. Nach der langen Anfahrt stellt sich zudem Müdigkeit ein. Ein Zeltplatz ohne Wasserquelle kommt aber nicht in Frage. Wir schauen immer wieder auf die Karte und versuchen abzuschätzen, wie weit es noch bis zu einem der kleinen Seen ist. Die eingezeichnete Renvaktarstuga können wir schon länger sehen. Allzu weit sollte es nicht mehr sein. Gegen 19 Uhr stoßen wir schließlich wieder auf Wasser. Am Ufer des kleinen Sees finden sich auch einige schöne Zeltplätze. Wir nehmen die ersten beiden.


    God natt.

    11. August 2014, Vállevágge, Hábres

    Wie angekündigt war es eine ruhige Nacht. Nicht mal der Wind hat gesäuselt, so ruhig war es. Sonnenstrahlen kitzeln mich früh morgens aus dem Zelt. Hochmotiviert muss ich einfach aufstehen. Die umliegenden Berge spiegeln sich in „unserem“ See.


    Terrekaisemassiv und Vallespiken.

    Zum ersten Mal kann ich das Pårtemassiv in seiner vollen Pracht sehen. Laut Grundsten soll man von hier sogar das Observatorium unterhalb des Gipfels sehen. Ich sehe allerdings nichts. In ein paar Minuten werde ich sogar keinen der Berge mehr sehen. Nebel und Wolken steigen aus Änok- und Kvikkjokkdelta auf und nehmen die Bergwelt ein. Eben hab ich noch bei schönstem Sonnenschein fotografiert, nun steh ich in einer grauen Wolke, Sicht = 0.


    Pårtemassiv.


    Unser Camp verschwindet gleich in Wolken und Nebel.

    Also gibt es doch noch einen Sovmorgon und wir warten erst mal ab. Ich schaue immer wieder aus dem Zelt Richtung Vallespiken. Als es über Kvikkjokk wieder heller aussieht, beschließen wir, uns langsam aufzumachen. Gegen 11 Uhr ist die Sicht wieder bestens und man kann sich ohne weitere Hilfsmittel orientieren. Weit kommen wir zunächst nicht, da die ersten Moltebeeren an einer sumpfigen Stelle natürlich genascht werden wollen.


    Vallespiken.


    Die ersten Moltebeeren der Tour.

    Teilweise sind Sumpf und Wasserläufe fast ausgetrocknet. Der trockene und warme Sommer wird uns (fast) die ganze Tour über immer wieder solche Bilder liefern. Wir verlassen langsam das Vállevárre, entlang von Vállegårsså und Vállebäcken gelangen wir bergauf ins Vállevágge. Zwei kleinere Wasserläufe müssen überquert werden, was aber über die vorhandenen Schneefelder, auf denen sich auch einige Rentiere tummeln, kein Problem ist.


    Im Vállevágge.

    Als das Tal flacher wird, steigen wir wieder etwas ab, um nun am Bach weiterzulaufen. Ging es erst über Gras und Heide, wird es nun zunehmend gerölliger. Hier treffen wir eine Gruppe schwedischer Schüler, die mit zwei Lehrern im Fjäll unterwegs ist. Ich glaube, wir beide blicken den Jugendlichen sehnsüchtig hinterher und beneiden sie um diesen Schulausflug.






    Über Geröll und ein kleines Schneefeld steigen wir auf die Passhöhe. Hier gibt es sogar ein Steinmännchen mit ein paar tibetischen Gebetsfahnen. Es ist wahrlich ein Platz zum Innehalten. Die Aussicht über das grüne Tjuoldavágge Richtung Låptåvágge und Tashtsa ist für mich eine der schönsten und beeindruckendsten der ganzen Tour. Da bin ich mir schon zu diesem Zeitpunkt recht sicher.


    Tjuoldavágge, Hábres und Ruonas zu unseren Füßen.

    Wir steigen über das Geröll Richtung Hábres ab, wo wir an den kleinen Seen unser Lager aufschlagen wollen. Der schwere Rucksack drückt noch ganz schön beim Abstieg, welcher dann aber wieder durch Moltebeeren versüßt wird. Zwischen den Steinen entdecken wir einen Lemming. Trotz vorheriger Lapplandtouren sehe ich nun zum ersten Mal einen und bin fast überrascht, dass diese Tierchen so klein sind. Ich find den Kerl putzig, für ein Foto stellt er sich allerdings nicht zur Verfügung. Wahrscheinlich riecht er schon den nahenden Regen. Vom Vállevágge ziehen dunkle Wolken auf und wir mobilisieren noch mal die Reserven, um vor dem Regen an den Seen zu sein. Wir zelten neben einem schwedischen Paar, das wie wir am Vortag in Kvikkjokk gestartet war. Unsere Ankunft war quasi eine Punktlandung und die Zelte stehen, bevor die ersten Regentropfen fallen. Ich mache noch schnell eine Katzenwäsche. Danach übernimmt der Regen das Kommando und trommelt nur so auf die Zeltwände. Das Spiel von Regen, Wolken und Abendlicht beobachte ich aus dem Trockenen.


    Window with a view.

    Gekocht wird im Vorzelt, was auch mehr oder weniger neu für mich ist. Ganz aufrecht sitzen kann ich in meinem Ringstind dann doch nicht. An diese Haltung muss ich mich erst noch gewöhnen... Mit einem Buch und etwas Musik in den Ohren mache ich es mir später gemütlich oder höre ohne Ohrenstöpsel einfach fasziniert dem Regen zu, der irgendwann zu späterer Stunde auch wieder abnimmt und einen ruhig schlafen lässt.
    Zuletzt geändert von Kuoika; 17.01.2015, 15:11.

  • Kuoika
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    #2
    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

    12. August 2014, Tjuoldavágge

    Beim ersten Blick aus dem Zelt könnte ich mich an diesem Morgen auch fragen, wo ich eigentlich bin. Sehen tu ich bei all dem Nebel und den Wolken nichts. Man kann den Nachbarberg, den Ruonas, nicht mal ansatzweise erahnen. Die Berge um uns sind verschwunden, die Täler auch, die morgendlichen Schauer gehen in anhaltenden Regen über. In ziemlich kurzer Zeit würde man ziemlich nass werden. Weitergehen macht also erst mal keinen Sinn. Blöd nur, dass ich meinen Rucksack schon soweit gepackt habe und nun in einem kalten Zelt sitze. Während die Schweden dem Wetter trotzen und sich auf den Weg machen, beschließen wir also erst mal zu bleiben. Ich packe meine Sachen wieder halbwegs aus. Mit aufgepumpter Matte und Schlafsack ist es auch gleich viel gemütlicher.
    Gegen Mittag hört es auf zu regnen und wir kommen heute doch noch los. Wir wollen wenigstens noch bis zur Renvaktarstuga im Tjuolldavágge laufen. Diese kann man vom Rand des Hábres sogar schon sehen. Der direkte Weg ist ziemlich abschüssig und die Schlucht Ruonasgårsså steiler als wir uns das vorher beim Blick auf die Karte gedacht hatten.


    Aufbruch am Hábres.


    Tjuoldavágge und Tsahtsa zum Greifen nah.


    Ruonasgårsså

    Wir laufen zunächst in die andere Richtung, Richtung Ruonasvágge. Dabei steigen wir langsam Stückchen für Stückchen zum Bach runter. Es geht über einen Mix aus Fjällheide und Geröll. Alles ist noch nass und rutschig, so dass ich zwischenzeitlich auch mal auf dem Hosenboden lande. Da wir keinen zu großen Bogen schlagen wollen, werden die letzten Meter zum Bach doch noch recht steil. Mein Abstieg endet allerdings nicht sehr grazil. Als ich schon fast unten angekommen bin, fädele ich mit einem meiner Wanderstöcke ein. Der Ruck nimmt mir das Gleichgewicht und obwohl ich fest hänge, gibt es kein Halten mehr. Ich lande schließlich kopfüber am Bach. Der Rucksack schiebt ordentlich hinterher und ich brauche ein wenig, um mich wieder aufzurappeln. Bis auf eine Schlammpackung für Knie und Ellenbogen, ist zum Glück nichts weiter passiert. Lediglich die Spitze vom besagten Stock ist etwas verbogen, was aber nicht wirklich schlimm ist. Ich bin ziemlich froh, dass dieses Malheur so glimpflich ausgegangen ist. Das nächste Mal würde ich hier oder an einer ähnlichen Stelle, die Stöcke wegpacken, rücklings anstatt vorwärts gehen und mit den Händen abstützen. Nachdem der Schreck verdaut ist, suchen wir uns eine Stelle, um den Bach zu furten und um auf der anderen Seite im Zickzack-Kurs wieder hochzusteigen. Entlang der Schlucht laufen wir nun endlich in Richtung Tjuolldavágge. Wir treffen einen älteren Schweden – Typ seit 50 Jahren hier unterwegs – der gerade Pause macht. Immer wieder beeindruckend, solche Begegnungen.


    Abstieg ins Tjuoldavágge.

    Wir finden einige Rentierpfade, denen wir folgen. Relativ früh steigen wir so ins Tjuolldavágge ab. Welcome to the jungle! Querfeldein bahnen wir uns einen Weg. Nasse Zweige und Blätter streifen einem durch das Gesicht, Schuhe und Klamotten saugen das Wasser von Gras und Gebüsch quasi auf. Alles trieft. Die Talsohle erreichen wir bei den drei kleinen Seen unterhalb des Ruonas´, von wo aus es weiter durch dichte Vegetation, Sumpf und auch mal offene Heidestellen geht.




    Angekommen im Tjuoldavágge.

    Hier und da entdecken wir einen (Rentier)Pfad, manchmal auch Schuhabdrücke. In relativ kurzen Abständen muss man sich immer wieder neu überlegen, wie man die nächsten Meter geht, ohne im Sumpf einzusinken, in einem Wasserlauf zu stehen oder im Unterholz stecken zu bleiben. Es ist anstrengend, aber macht mir auch unheimlich Spaß. Parallel zum Fluss laufen wir direkt auf die kleine Hütte zu. Als das Tal langsam lichter wird, stehen wir auch schon vor ihr. Wir schlagen mehr oder weniger direkt neben dieser Samenhütte unser Lager auf. Als erstes wird einen Wäscheleine gespannt, um die nassen Klamotten wieder zu trocknen. Danach geht es zum Fluss - Badetag. Unweit von unserem Lager zeltet ein Solowanderer, der uns und unserem Winken erst nicht viel Beachtung schenkt, dann aber doch noch auf einen Schwatz vorbeikommt, als wir gerade mit Kochen anfangen. Es stellt sich heraus, dass unsere Touren teilweise sehr ähnlich verlaufen (sind) und wir tauschen ein wenig aus. Als es anfängt, leicht zu regnen, verzieht sich jeder in sein Zelt. Leider muss man nun „drinnen“ essen. Es schmeckt aber trotzdem.

    13. August 2014, Låptåvágge

    Auch wenn wir erst gegen 11 Uhr aufbrechen, beginnt der Tag gar nicht so spät. Die Sonne lässt sich heute nicht zwei Mal bitten und strahlt durchgehend ab dem frühen Morgen. Unsere Klamotten und vor allem meine Schuhe sind seit gestern Abend natürlich nicht mehr trocken geworden. Also geht so früh wie möglich alles wieder auf die Wäscheleine. Wir stromern ein bisschen um die Zelte, pflücken Blaubeeren und genießen das Frühstück. So lässt es sich aushalten. Im unteren Tjuolldavágge hängt noch etwas Nebel fest. Weiter als bis zum Hábres traut er sich aber nicht.


    Renwächterhütte im Tjuoldavágge.


    Home is where you pitch it.


    Lecker, lecker, lecker.


    Suchbild: Wer findet unserer Zeltnachbarn?


    Der Sommer war trocken.

    Auf Empfehlung unseres Zeltnachbarn furten wir den Tjuolldajåhkå nicht wie geplant direkt unterhalb der Hütte, sondern laufen neben diesem erst mal in Richtung Nordwesten. Da die Vegetation an der Hütte mehr oder weniger abrupt abgenommen hatte, geht es generell gut voran und wir queren bald den Buojdesjåhkå oberhalb des Zusammenfluss´ der beiden Ströme. Aufgrund der geringen Wasserstände können wir einfach über die Steine im Flussbett gehen.


    Problemloses Furten am Buojdesjåhkå.

    Wir laufen weiterhin entlang des Tjuolldajåhkå, der sich nun seinen Weg durch eine Schlucht bahnt, und steigen hoch ins Låptåvágge. Fjällheide und Wacholdersträucher, zwischen denen wir immer wieder ein paar Schneehühner aufscheuchen, gehen bald in eine Mischung aus Gras und Geröll über. Beim Anstieg wird fleißig traversiert und jeder Höhenmeter wird mit einer fantastischen Aussicht zurück über das Tjuolldavágge und die umliegende Bergwelt mit Ruonas, Hábres und dem Eingang ins Vállevágge belohnt.


    Anstieg entlang der Schlucht Tjuoldagårsså.


    Gleich oben. Blick zurück ins Tjuoldavágge, zu Hábres, Ruonas und Vállevágge.

    Auch wenn wir keine andere Menschenseele sehen können, sind wir nicht allein. Zwei Hubschrauber fliegen durch das Tal. Solche „Begegnungen“ werden uns auch nahezu über die gesamte Tour begleiten, was mich schon etwas verwundert hat. Dass bei der Arbeit der Samen Hubschrauber zum Einsatz kommen, ist natürlich klar. So ein Verkehrsaufkommen hatte ich nach den vorherigen Touren dennoch nicht erwartet. Aber es scheint wohl immer mehr Touri(rund)flüge zu geben. Wir gehen lieber zu Fuß.


    Wanderlust.

    Wir biegen ins Låptåvágge ein und suchen nun nach einer geeigneten Stelle, um zu furten. Nahe den kleinen Seen unterhalb des Låptåvákkjávrre soll es eine flache Furt geben, die sogar auf beiden Seiten des Tjuolldajåhkås durch Steinmännchen markiert ist. Die Stelle ist bald gefunden und wir können den Fluss ohne Probleme queren. Die Furt ist zwar etwas länger, dafür aber nicht tief. Wir kommen ohne Schuhwechsel aus, ziehen lediglich die Gamschen über.


    Wunderbares Låptåvágge.


    Furt in den Sarek.

    Nebenbei erreichen wir so auch den Sarek, Rentiere begrüßen uns hinter dem nächsten Geröllhügel. Neben dem Tsahtsa rücken immer mehr Sarekgipfel in unser Blickfeld. Auf 1000 m Höhe öffnet sich dann endlich die Sicht, die Luohttoláhko-Ebene und die einrahmenden Berge liegen uns zu Füßen. Wow, da ist er, der Sarek, so viel gelesen, geplant und geträumt und nun sind wir da.


    Rentiere begrüßen uns im Sarek.


    Unser Camp am Goabrekjávrásj, im Hintergrund die Luohttoláhko-Ebene.

    Am Goabrekjávrásj lassen sich zwischen den Geröllbrocken ein paar schöne Campstellen finden und wir schlagen unweit des Ufers unsere Zelte auf. Trotz des steinigen Ufers lädt der See zum Schwimmen ein und ich kann dem kühlen Nass nicht widerstehen.


    Herrlich.

    Am liebsten würde ich auf einer Luftmatratze über den See treiben. Drei kleine Runden werden es. Trockene Klamotten und die Sonne wärmen. Zwischen den Zelten sitzend kochen wir unser Abendbrot, am Tsahtsa geht die Sonne unter, ein perfekter Tag geht zu Ende...


    Feierabend am Tsahtsa.

    14. August 2014, Njoatsosvágge

    Wie am Vortag kitzelt uns die Sonne morgens aus den Zelten. Gegen 9 Uhr brechen wir auf, obwohl man hier sicherlich länger verweilen und schöne Tagestouren auf diverse Berge machen könnte. Soll heißen, ich werde auf jeden Fall wiederkommen.




    God morgon!

    Jetzt geht es erst Mal Richtung Njoatsosvágge. Wir steigen über den kleinen gerölligen Pass zwischen Máŋgitårro und Goabrek, von wo aus man noch mal einen wunderschönen Blick zum Tsahtsa und dem oberen Njoatsosvágge hat.


    Blick zum oberen Njoatsosvágge.

    Nach dem Pass geht das Geröll langsam aber stetig in Gaslandschaft über. Während es direkt unterhalb der Passhöhe noch recht karg aussieht, stehen wir bald in saftigem Grün. Über sanfte Wiesen ist es leicht zu gehen und wir kommen zum Goabrekjågåsj, entlang dessen wir absteigen wollen. Von hier aus hat man einen tollen Blick über das untere Njoatsosvágge und den Njoatsosjåhkå, den wir während unserer Planungen der Einfachheit halber nur noch N-Fluss genannt hatten.


    Unterhalb vom Goabrek.


    Njoatsovágge.

    Die markante rote Renwächterhütte am Ruopsokjåhkå können wir auch schon sehen. Der Abstieg ins Tal ist weniger steil und weniger kompliziert als angenommen. Die Vegetation wird wieder dichter und höher. Aber diese wechselt sich auch mit lichten Stellen ab, die das Vorankommen vereinfachen. Unten im Tal finden sich wie fast überall auch vereinzelt Pfade sowie Zeltmöglichkeiten. Wir peilen die kleine 638er Insel unterhalb vom Goabrekbákte für unseren Furtversuch an. Die letzten Meter zum Fluss werden noch mal sumpfig. Ein falscher Tritt und ich stehe zumindest mit einem Fuß mitten drin. Sumpfwasser läuft in meinen Schuh. Schnell Füße heben und weiter. Das Gebüsch am Flussufer ist recht dicht und man muss sich regelrecht durchzwängen, um ans Wasser zu kommen. Da auch hier der Wasserstand gering ist, entledige ich mich vor dem Furten direkt im Flussbett der Schuhe und der Hose.


    Furt am Njoatsosjåhkå.

    Wir furten den Njoatsosjåhkå in drei Abschnitten. Es geht erst auf die kleine Insel und dann über eine kleine Sandbank zum anderen Flussufer. Ich teste jeden Abschnitt erst mal ohne Rucksack und schultere nach jeder bestandenen „Trockenübung“ wieder auf. Der Untergrund ist gut zu gehen und zu sehen, die Strömung ist machbar und lediglich zum Ende hin wird es für sehr wenige Schritte oberschenkeltief.


    Furt am Njoatsosjåhkå.

    Wir kommen gut durch den Fluss und gönnen uns ein Päuschen. Das wäre also geschafft. Bei unseren Planungen hatten wir einige Zeit mit der Überquerung des N-Flusses verbracht, mehrere Alternativen gefunden und dazu Bilder mit unterschiedlichsten Wasserständen gesehen. Die von Grundsten beschriebene Stelle passte für unsere Wunschroute am besten. Aufgrund des geringen Wasserstandes war sie dann auch gut passierbar. Danke noch mal an den Wetter- und Regengott!
    Wir suchen den Pfad im Njoatsosvágge und werden auch bald unweit des Flusses fündig. Mittlerweile hat es sich zugezogen, es weht kein Lüftchen mehr, ab und an nieselt es. Wir laufen entlang des Pfades/der Pfade Richtung Süden, auf nassem Untergrund, durch Gebüsch. Das erste (und letzte Mal) treffen wir Mücken und ich komme nicht um den anscheinend vorprogrammierten Mückenstich. Die Wolkendecke macht alles grau und ich werde immer müder.
    Am Ruopsokjåhkå wartet die nächste Furt auf uns, wenn man das überhaupt so nennen kann. Wir können mal wieder von Stein zu Stein „hüpfen“.


    Am Ruopsokjåhkå.



    Danach noch den Hang hinauf und über eine Art Rentierautobahn – schon stehen wir vor der rot gestrichenen Renwächterhütte. Hier gibt es unzählige Campmöglichkeiten, wir haben freie Wahl. Es ist zwar noch recht früh, wir bauen trotzdem schon die Zelte auf und passen so direkt einen kleinen Regenguss ab. Am Abend wird es wieder heller und die Sonne kommt noch mal raus. Dafür hat der Wind ordentlich aufgefrischt, so dass wir zum Kochen etwas Windschutz hinter der Hütte suchen.


    Unser Camp im Njoatsosvágge.
    Zuletzt geändert von Kuoika; 15.01.2015, 21:39.

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    • maahinen
      Erfahren
      • 01.02.2014
      • 303
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

      Danke für deinen wunderschönen Bericht! Wunderschön

      Eine Frage... Habe ich richtig gesehen/gelesen: du hast Ringstid von Helsport. Wie sind deine Erfahrungen mit dem? Bist du zufrieden? Auch schon Sturmerprobt?

      Liebe Grüße, Maahinen

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      • Horst24
        Erfahren
        • 01.02.2012
        • 211
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

        Ahh, endlich gehts los! Super. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung

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        • Kuoika
          Erfahren
          • 23.08.2012
          • 471
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

          Danke, Maahinen und Horst! Freut mich, wenn der Bericht gefällt. Bin auf jeden Fall schon dabei, die nächsten Tagebuchnotizen zu digitalisieren.


          Zitat von maahinen Beitrag anzeigen
          Eine Frage... Habe ich richtig gesehen/gelesen: du hast Ringstid von Helsport. Wie sind deine Erfahrungen mit dem? Bist du zufrieden? Auch schon Sturmerprobt?
          Ja, das hast Du richtig gesehen/gelesen. Ich habe seit letztem Jahr das Ringstind 1, hatte es vor dieser Tour auch schon im Einsatz. Ich bin bisher ziemlich zufrieden. Platzangebot, Belüftung und co. stimmen. Es gab auch einige Nächte, in denen der Wind kräftiger gepustet und am Zelt geschoben und gezogen hat (keine Ahnung, ab wann man von Sturm spricht ). Hat mit den zig Abspannleinen aber alles super gehalten.

          Hälsningar!

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          • maahinen
            Erfahren
            • 01.02.2014
            • 303
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

            Tusen takk og hjertelig hilsen! Bzw: Kiitokset ja terveisiä!

            maahinen

            Ps. schreib bitte bald weiter. Bitteeeeeeeeeeeeeee!

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            • Ellipirelli
              Gerne im Forum
              • 21.04.2014
              • 64
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

              Schöne Bilder, da gibt Anregungen für künftige Sarekwanderungen. Freu mich auch schon auf die noch Folgenden
              Tadle nicht den Fluss, wenn Du ins Wasser fällst.

              Kommentar


              • Kuoika
                Erfahren
                • 23.08.2012
                • 471
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                @Ellipirelli Man findet immer etwas Neues und Spannendes, oder?

                Zitat von Ellipirelli Beitrag anzeigen
                Schöne Bilder, da gibt Anregungen für künftige Sarekwanderungen. Freu mich auch schon auf die noch Folgenden
                Und weiter geht´s:

                15. August, über den Sähkok

                Es bleibt windig und der Morgen ist zunächst recht durchwachsen. Noch dominieren graue Wolken und es gibt ab und zu einen Schauer. Wolken, Sonne, Regen, Regenbogen bis der Wind die Wolken wegschiebt.
                Plong, plong – Blaubeeren wandern für´s Frühstück in meine Tasse und ich stelle bei der Müslizubereitung freudig fest, dass der erste Müslibeutel bald leer ist. Der „Koffer“ auf meinem Rücken wird also leichter und das Packen immer einfacher.


                Blaubeerglück

                Wir lassen die Renwächterhütte samt Ruopsokjåhkå langsam hinter uns und beginnen den Anstieg zum Sähkok. Wir können meistens einem Pfad folgen, an dem sich auch relativ viele Steinmännchen finden. Zudem gibt es eine Art Wintermarkierung, die zwischen der Hütte und Påreks Sameviste zu verlaufen scheint.




                Im oberen Njoatsosvágge regnet es noch.

                Wetter und Sicht sind heute so gut, dass man sich auch ohne diese Hilfsmittel gut orientieren kann. Der Wind schiebt ordentlich von hinten, was bei den zu bewältigendem Anstieg recht angenehm ist. Wir erreichen bald den Pass zwischen den Höhen 1143 m und 1220 m, wo wir trotz des starken Windes eine längere Pause machen, um noch mal ausgiebig zurückzuschauen.


                Blick zurück, Richtung Låptåvágge, Njoatsosvágge und Luohttoláhko Ebene.


                Bei starkem Wind guckt es sich am besten liegend.

                Wir gehen weiter zum Sähkok und steigen dann von dort zum Sähkokjåhkå ab. Der Pårtegipfel ist wolkenverhüllt, aber das Plateau mit Hambergs Observatorium liegt frei und wir können nun auch Hambergs kleine Hütte erkennen.


                Suchbild: Hambergs Observatorium am Pårte.


                Stuor Jierttá voraus.


                Furt unterhalb von Tjievramåsske.

                Wir furten einen Abfluss vom Tjievrajávrre und stehen bald darauf schon an der Schneebrücke über den Sähkokjåhkå. Ganz geheuer ist uns die „Konstruktion“ nicht und wir beschließen unterhalb zu furten. Wir steigen noch etwas ab. Auf einem der Schneefelder nehme ich die Poporutsche, eher ungewollt als geplant, aber das gebe ich in dem Moment erst mal nicht zu... Die Furt gelingt und auf der anderen Seite geht es den Hang wieder hoch. Oberhalb von der Schneebrücke stellen wir unsere Zelte auf und bilden uns ein, dass es dort etwas windgeschützter als an anderen Stellen drum rum ist.


                Schneefeld am Sähkokjåhkå.


                Erster Blick Richtung Pårekebene.

                Unterhalb vom Pårte gibt es Mobilnetz und ich rufe kurz bei meinen Eltern an. Wie ich erfahre, ist die gestrige SPOT-Nachricht nicht durch gegangen und die beiden sind wohl schon die Wände hochgegangen. Puh, dass sie sich solche Sorgen machen, gefällt mir gar nicht und ich beschließe, nun immer zwei Nachrichten auf den Weg zu schicken, um sicher zu gehen, dass meine Eltern ruhig schlafen können (und ich auch).


                Unser Camp am Pårte.

                Trotz Windes versuchen wir draußen in der (kalten) Sonne zu kochen. Das gelingt auch, ist auch alles lecker, aber wir werden zu zwei Frostbeulen. Ich krame später im Zelt tatsächlich mein Inlet raus. Der Wind bläst weiter, schiebt und rüttelt am Zelt. Ab und zu regnet es.

                16. August, Pårte Observatorium

                Nach einer unruhigen Nacht bessert sich morgens das Wetter. Der Wind lässt nach und es hört auf zu regnen. Der erste Blick aus dem Zelt verspricht Gutes. Der Pårte und Hambergs Observatorium sind frei von Wolken. Auf dem Gipfel liegt etwas Schnee, als ob jemand Puderzucker über die Berge gestreut hat. Wir wagen einen Aufstieg.


                Pårtetjåhkkå und Observatorium.

                Vorher frühstücken wir noch ausgiebig und packen dann für unseren Tagesausflug zusammen. Kurz vor 9 Uhr brechen wir auf. Spätestens nachdem wir die kleinen Bäche, die zum Sähkokjåhkå fließen, gequert haben, wird es zunehmend steiler und gerölliger. Ab und an finden wir Steinmännchen und versuchen diesen zu folgen, verlieren sie dann aber auch meist so schnell wieder wie wir sie gefunden hatten. Wir schrauben uns langsam aber stetig über ein einziges Meer aus Geröll und Steinblöcken nach oben.


                Aufstieg.

                Schneefelder gibt es kaum noch, jedenfalls nicht auf der von uns eingeschlagenen Route. Mit der Zeit ziehen leider wieder Wolken auf und der Pårtegipfel verschwindet in diesen. Das Plateau mit dem Observatorium bleibt wolkenfrei und wir wollen wenigstens bis zu diesem kommen. Das letzte Stückchen wird noch mal recht anstrengend. Nach etwa drei Stunden und knapp 800 hm erreichen wir Hambergs Observatorium mit der roten Hütte und ein paar verrosteten Gerüsten, die sich Meteografen nennen. Unwirklich und faszinierend zugleich sieht es hier aus. Die Hütte versprüht einen spröden Charme.


                Hambergs Observatorium.

                Wir gönnen uns eine längere Pause und genießen was die Wolken von der Aussicht über Bårddejiegŋa und Gådokvágge übrig lassen. Am Horizont können wir den Skierfe sehen. Die Kante zum Gletscher und dessen Spalten sind nahezu angsteinflößend. Schnell ein Foto und dann wieder ein paar Meter Abstand nehmen.


                Bårddejiegŋa und Gådokvágge.


                Bårddejiegŋa.


                Kamm Richtung Boarektjåhkkå.


                Faszinierende Gletscherwelt.

                Der Gipfel versteckt sich weiter in den Wolken und wir geben uns mit dem Erreichen von Hambergs Observatorium zufrieden. Ich suche noch schnell einen Geocache, der hier oben versteckt ist und finde ihn auch ohne GPS. TFTC!
                Wir steigen wieder ab, Pårekebene und Ruopsokvárásj immer im Blick, wenn die mittlerweile tiefer hängenden Wolken den Blick freigeben.


                Abstieg in den Wolken.


                Ruopsokvárásj.

                Zunächst folgen wir ein paar Steinmännchen, die wir unterhalb vom Observatorium gefunden hatten. Ein paar Schneeschauer begleiten uns, es gibt mal mehr, mal weniger zu sehen, meist aber doch mehr. Die losen Steine unter unseren Füßen sind nass und wir müssen uns arg konzentrieren, nicht abzurutschen. Ansonsten halten sich die Schwierigkeiten bei Auf- und Abstieg in Grenzen. Am Nachmittag sind wir wieder an unseren Zelten.

                17. August, Gådokvágge

                Die Nacht ist ruhig, es schläft sich deutlich besser als am Vortag. Morgens wache ich allerdings mit einem unschönen Kratzen im Hals auf. Halsschmerzen und eine leichte Schnupfnase hatte ich vorher auch noch nicht auf Tour. Ich plündere erst mal mein Erste Hilfe Set, fische die Halsschmerztabletten raus und hoffe, gut durch den Tag zu kommen.
                Beim Frühstück wechseln sich Sonne und Regen ab, der Pårte ist meist wolkenverhüllt und mit Puderzu...Schnee überzogen.


                Frischer Schnee am Pårte.

                Wir wettern noch einen Schauer ab und packen dann auch endgültig zusammen. Mein Rucksack hat wieder Normalgröße erreicht, jippieh.


                Aufbruch.

                Wir folgen zunächst dem Pfad nach Pårek, biegen dann aber auch bald ab, um nicht an Höhe zu verlieren und peilen den Pass zwischen Boarektjåhkkå und Stuor Jierttá an. Es geht meist über ebene Flächen, auch mal über Geröll und durch etwas Weidengestrüpp. So passieren wir die Pårekebene mit den unendlich vielen Seen, die sich mosaikartig aneinander schmiegen. Immer wieder schweift der Blick über die Seenlandschaft.




                Weil es so schön ist, noch mal die Pårekebene. Klick-Klack-Pano.

                Hier und da regnet es, mal in der Ferne, mal über uns. Unzählige Mal ziehe ich meine Jacke an und wieder aus. Pausen machen wir einige, aber keine längere. Kaum haben wir uns hingesetzt, holt der Regen uns ein.
                Der Gasskagårsåjågåsj schneidet sich tief in die Landschaft. Furten heißt hier also auch wieder über Geröll absteigen und später wieder aufsteigen. Beim Furten bin ich zu faul, die Schuhe zu wechseln oder Gamaschen anzuziehen, was direkt mit nassen Füßen bestraft wird. Hmpf...


                Am Gasskagårsåjågåsj.

                Die nächste Bachquerung gelingt deutlich besser. Danach geht es hoch zum Pass, wo es wieder geröllig wird. Zwischen all den größeren und kleineren Steinblöcken muss ich direkt an das verschollene Zeltgestänge zweier Wanderer denken, die ich zwei Jahre zuvor unweit von Kvikkjokk getroffen hatte. Ihren Erzählungen nach haben sie damals hier ihre Zeltstangen im Geröll verloren und mussten daraufhin ihre noch junge Tour abbrechen. Bei der nächsten Pause schaue ich vorsichtshalber noch mal nach, ob ich selbst noch alles beisammen habe. Zeltstangenverlierer möchte man doch nur ungern sein.


                Auf dem Weg zum Pass zwischen Boarektjåhkkå und Stuor Jierttá.

                Vom Stuor Jierttá kommen zwei Leute, die ersten, die wir seit Verlassen des Tjuoldavágges vor knapp fünf Tagen sehen.
                Bei Erreichen des Pass´ treffen wir doch tatsächlich auf besseres Wetter. Zumindest setzt sich im Gådokvágge gerade die Sonne durch. Das motiviert noch mal für den Abstieg. Auch wenn die Etappe selbst nicht sonderlich schwierig war, bin ich heute doch recht schlapp und sehne mich nur noch nach einem lauschigen Plätzchen.


                Auf Passhöhe. Klick-Klack-Pano.


                Jiegŋavágge und Gådokvágge. Klick-Klack-Pano.

                Der Gådokjåhka führt auffällig wenig Wasser, die Seitenarme sind teilweise fast leer. Unweit von der Renwächterhütte und vom Gådokjåhka schlagen wir unsere Zelte auf. Endlich Zeit durchzuatmen, nachdem wir den ganzen Tag mehr oder weniger vor dem Regen weggelaufen sind.


                Beste Aussichten.


                Endlich wieder Kochen in der warmen Sonne.


                Bårddejiegŋa, Lullihatjårro und Gaskastjåhkkå.


                Fortsetzung folgt...

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                • Mika Hautamaeki
                  Alter Hase
                  • 30.05.2007
                  • 3979
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                  wow, das fängt ja schon gut an, ich freue mich schon auf die Fortsetzung
                  So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                  A. v. Humboldt.

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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1836
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                    Nun habe ich es auch endlich geschafft, deinen Reisebericht zu lesen.
                    Eine schöne Tour habt ihr euch da vorgenommen. Hach, und dann noch ( unter anderem ) in den Sarek!
                    Schöne Fotos. Bin ebenfalls gespannt, wie es weiter geht - you made my day.
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • Kuoika
                      Erfahren
                      • 23.08.2012
                      • 471
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Schöne Fotos. Bin ebenfalls gespannt, wie es weiter geht - you made my day.
                      You are welcome!

                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                      wow, das fängt ja schon gut an, ich freue mich schon auf die Fortsetzung
                      Der vierte Streich folgt zugleich.

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                      • Blahake

                        Fuchs
                        • 18.06.2014
                        • 1439
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                        Oh, ja, bitte weiterschreiben, ich bin auch ganz vorfreudig dabei. Will diesen Sommer in den Sarek und sammele bei Dir viele schöne Eindrücke.

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                        • Kuoika
                          Erfahren
                          • 23.08.2012
                          • 471
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                          18. August, Regen- und Pausentag

                          Es regnet, den ganzen Tag, morgens, mittags, abends, davor und danach, aus Kübeln, junge Hunde, Blasen, Bindfäden... Unser Ausflug auf den Gådoktjåhkka, um ins Rapadalen zu gucken, fällt damit buchstäblich ins Wasser. Wir bleiben heute einfach liegen.
                          Ich lese, esse, schlafe, höre einen Radiotatort, studiere die Karte von oben nach unten, hinten und vorne, von links nach rechts und andersherum, addiere Höhenmeter (bis hierher 2690 m hoch, 2110 m runter) und gucke immer mal wieder aus dem Zelt raus. Vorerst keine Wetterbesserung in Sicht...


                          Regenpause.

                          19. August 2014, Skájdevágge

                          Es regnet die Nacht durchweg, es prasselt nur so auf die Zelte. Der Bach neben uns ist ordentlich angestiegen und ich befürchte, bald im Bach zu sitzen. Die Regenpausen werden am Morgen länger, so dass man sich irgendwann auch wieder ohne Schwimmhäute draußen bewegen kann. Es wirkt sogar fast so, als könnte es aufklaren. Meinem Hals und meiner Nase geht es nach dem Ruhetag auch besser. Wir packen zusammen und gehen nach mehr als 30 Stunden Liegen weiter.


                          Schönwetterloch beim Aufbruch.

                          Der Gådokjåhka führt nun wieder ordentlich Wasser, die vor zwei Tagen fast leeren Seitenarme sind gut gefüllt. Gut, dass es hier eine der wenigen Brücken im Sarek gibt.


                          Brücke am Gådokjåhka.


                          Wasser marsch!


                          Steinmänchen am Gådokjåhka.

                          Kurz nach der Brücke müssen wir direkt einen Gletscherbach furten. Wir suchen länger, ich bin trotz Gamaschen (mal wieder) weniger erfolgreich und wringe bei der nächsten Pause erst mal meine Socken aus.
                          Wir versuchen schon recht zeitig ein paar Höhenmeter gut zu machen und hangeln uns recht früh entlang der 1000er Höhenlinie. Weiter unten im Tal sehen wir zwei Wanderer, die in der Gegenrichtung unterwegs sind.


                          Wanderer im Gådokvágge.

                          Während die Wolken fast den kompletten Bårddejiegŋa Gletscher verdecken, sieht es im Jiegŋavágge gar nicht so unfreundlich aus. Zumindest kann man hier die Berge sehen.


                          Bårddejiegŋa.


                          Blick ins (östliche) Jiegŋavágge.

                          Wasserstand und Strömung des Flusses, der aus diesem Tal kommt, machen uns allerdings weniger Freude. Wir suchen erneut recht lange nach einer geeigneten Stelle und müssen uns dann beim Furten ordentlich gegen die Strömung stemmen. Da meine Schuhe eh schon nass waren, lasse ich sie dieses Mal bewusst an. Die nächsten kleineren Bachläufe sind dagegen kaum als diese zu erkennen.


                          Die Furt hat Kraft gekostet.

                          Wir erreichen den Skájdejågåsj und steigen entlang des Ufers über moränenartige Geröllhügel in das karge Tal auf. Die Wolken hängen weiterhin tief und wabern entlang der Berghänge.


                          Am Skájdejågåsj.


                          Im Reich der Wolken.

                          Von Lullihavágge und Gaskasvágge ist mal mehr, mal weniger zu sehen. Auf etwa 1180 m furten wir das letzte Mal für heute. Mir ist mit meinen nassen Schuhen mittlerweile fast egal, wie und wo. Für etwas Schadensbegrenzung ziehe ich die Regenhose und die Gamaschen über. Wir finden noch ein paar grüne Terrassenplätze und schlagen unser Camp auf. Dabei reißt sogar mal ein Loch in die Wolkendecke und es gibt für 5 min blauen Himmel zu sehen.


                          Blauer Himmel über dem Skájdetjåhkkå.

                          Wie die Zelte stehen, ist die Wolkendecke wieder geschlossen und es fängt an zu regnen. Dieses Wetter schlägt mir nun doch auf das Gemüt. Und das gerade mal nach zwei Tagen. Mäh... Dass man heute oder morgen am Ende des Tages nicht die Möglichkeit hat, in einer warmen Hütte zu sitzen, ist eben doch etwas anderes. Ich verkrieche mich erst mal tief in meinem Schlafsack.



                          Dem Trommelregen geht nach etwa einer Stunde die Puste aus. Wir haben mittlerweile Nachbarn bekommen und man kann wieder talabwärts und – aufwärts schauen. Noch ein Stückchen Schoki und meine Laune ist wieder viel besser.

                          20. August, Lullihavágge, Sarvesvágge

                          Am nächsten Morgen lässt die Sicht zunächst weiterhin zu wünschen übrig. Das Lullihavágge, das wir heute durchwandern wollen, versteckt sich noch. So lassen wir uns wieder mal etwas mehr Zeit, um auf bessere Bedingungen zu warten. Unsere Nachbarn ziehen weiter, als wir noch frühstücken. Kurz vor 11 Uhr brechen wir auch auf.


                          Eingang ins Lullihavágge.


                          Morgens im Skájdevágge.


                          Berghänge im oberen Lullihavágge.

                          Der Abschnitt bis zur Passhöhe erinnert mich eher an Klettern als an Wandern. Immer wieder nehmen wir die Hände zum Abstützen. Über das unwegsame und zudem nasse Geröll kommen wir nur langsam voran. In mitten der Steinwüste liegt dann plötzlich ein herrenloser Rucksack mit Hundenapf (sind Hunde im Sarek nicht verboten?!). Wir sehen und hören aber nichts und niemanden in der Umgebung und gehen schließlich (mit einem etwas merkwürdigen Gefühl) weiter. Ein paar Schneefelder erleichtern den Weg.


                          Kli-kla-klettern im Lullihavágge.

                          Im Schnee erkennen wir Hundespuren und sehen dann auch in etwas Entfernung jemanden vor uns laufen. Wir nehmen an, dass das der zum Napf passende Hund und der Rucksackbesitzer sind. Unweit des Passes zur Luohttoláhko-Ebene haben ein paar Leute in luftiger Höhe ihr Camp aufgeschlagen. Wir wundern uns erneut. Uns wäre das zu abschüssig und steinschlaggefährdet. Der Hund ist mittlerweile auch bei dem Camp. Es scheint wohl jemand voraus gegangen und dann wieder umgekehrt zu sein.


                          Gletscher unterhalb vom Lullihatjåhkkå.

                          Wir verlassen bald die Steinwüste und das Lullihavágge wird zunehmend grüner, aber auch schluchtenartiger. Wir können meistens einem Pfad folgen, der uns entlang des Grashangs zum Noajdevágge führt.


                          Áhkájiegŋa.


                          Am Schräghang.

                          Die Wolken haben wir mittlerweile auch fast hinter uns gelassen und alles sieht gleich viel freundlicher aus. Oberhalb vom Zusammentreffen von Lullihavágge und Noajdevágge genießen wir eine längere Pause mit bester Aussicht auf das untere Sarvesvágge und zum Låddebákte.


                          Unteres Lullihavágge, Sarvesvágge und Låddebákte. Längtar tillbaka!

                          Außerdem wundern wir uns mal wieder. Im unteren Lullihávagge steht ein herrenloser Ski, die Bindung fehlt, dafür ist das Steigfell noch aufgezogen. Ich frage mich immer noch, wie der Ski dahin gekommen ist und hoffe, dass der, dem er mal gehört hat, wohlauf ist.


                          Einsamer Ski im unteren Lullihavágge.


                          Furt am Noajdejågåsj.

                          Wir steigen weiter ab und furten den Noajdejågåsj quasi direkt am Zusammenfluss mit dem Lullihajåhkå. Über das Noajdevallda gelangen wir schließlich ins Sarvesvágge. Sonne, Blaubeeren in Hülle und Fülle und die flachen Wiesen verleiten zur nächsten Pause. Wir überlegen kurz, hier schon unsere Zelte aufzuschlagen, werfen uns dann aber doch noch in das grüne Sarvesvágge.


                          Hej Sarvesvágge!

                          Werfen muss man sich manchmal wortwörtlich, das Weidengestrüpp ist mannshoch und äußerst widerspenstig. Obwohl es anstrengend ist, muss ich auch immer wieder über diese Technik lachen. Und ich weiß auch immer noch nicht, was mir lieber ist, mich gegen Gestrüpp zu werfen oder durch die nächste sumpfige Wiese zu stapfen. Solange die Sonne scheint, passt mir wohl beides. Zwischendurch laufen wir auch mal im Flussbett des Sarvesjåhkå und finden schließlich einen Pfad zwischen dem Weidengestrüpp.


                          Am Sarvesjåhkå.

                          Nach etwas weniger als 2 h ergeben wir uns für heute dem Grün und schlagen auf einem kleinen Hügelchen unterhalb vom Ridánjunjes unser Lager auf.


                          Feierabend.

                          21. August, Sarvesvágge

                          Wir laufen heute weiter durch das Sarvesvágge Richtung Westen. Während es morgens in Laufrichtung recht freundlich aussieht, ziehen vom Rapadalen Wolken auf. „Dank“ Rückenwind holen uns die Wolken bald ein, es bleibt aber trotzdem weitestgehend trocken.


                          God morgon!


                          Hej renar!

                          Ein Pfad führt uns meistens durch das mittlerweile lichter werdende Weidengestrüpp oder daran vorbei. Dir Wurftechnik von gestern wird also nicht mehr wirklich gebraucht. Wir kommen recht schnell in Gang und finden einen guten Laufrhythmus. Zügig gelangen wir zu dem kleinen Canyon, durch den der Sarvesjåhkå rauscht, und kurz darauf spendet uns die hiesige Renwächterhütte bei einer Pause etwas Windschatten.


                          Wo sind Asterix und Obelix, wenn man sie mal braucht?


                          Der kleine Canyon im Sarvesvágge.

                          Danach wird es immer leichter zu gehen. Das Weidengestrüpp weicht und die gleichmäßigen Wiesen im oberen Sarvesvágge wirken geradezu sanft und lieblich zwischen den steilen Berghängen. Über den weichen Untergrund freut sich zudem jedes Knie.




                          Grünes Sarvesvágge.


                          Eingang ins Niejdarariehpvágge.


                          Blick zurück zum Ridátjåhkkå.


                          Liebliches Sarvesvágge.

                          Die heutigen Furten meistern wir auch ohne Probleme. Die Seitenarme vom Gletscherbach, der vom Nuortap Luohttojiegŋa kommt, sowie die des Jiegŋavákkjågåsj sind ziemlich trocken und die Hauptströme führen nicht viel Wasser. Ich glaube, die Schuhe sind heute beim Durchqueren der Sumpfwiesen des Tals nasser geworden.


                          Unterhalb vom (westlichen) Jiegŋavágge.


                          Öhm...

                          Schließlich umrunden wir noch den Sumpf zwischen Sarvesbuollda und Tjågŋårisvárásj, in dem einige Rentiere grasen, und verlassen so langsam das Sarvesvágge.


                          Hej då Sarvesvágge!


                          Suchbild, Tjågŋårisvárásj: Wo ist Pär?


                          Sarvesvágge und (westliches) Jiegŋavágge.

                          Die steilen Berghänge verschwinden aus unserem Blickfeld und die ersten sanften Bergkuppen des Padjelanta Nationalparks rücken näher.


                          Rentierzaun unweit vom Tjågŋårisjåhkå.

                          Wir erklimmen noch ein paar Hügel, die uns dann doch größer vorkommen als sie eigentlich sind, und bauen am Tjågŋårisjåhkå an der Grenze zwischen Sarek und Padjelanta unsere Zelte auf. Dir Furt heben wir uns für morgen auf, noch einmal im Sarek schlafen.

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                          • Kuoika
                            Erfahren
                            • 23.08.2012
                            • 471
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                            #14
                            AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                            Oh, ja, bitte weiterschreiben, ich bin auch ganz vorfreudig dabei. Will diesen Sommer in den Sarek und sammele bei Dir viele schöne Eindrücke.
                            Hej, ich hab schon von Deinen Plänen gelesen. Wird bestimmt eine tolle Tour. Kann Dich verstehen, dass Dich der Ruf des Sareks nicht mehr loslässt. Es war für mich letztes Jahr auch die erste Tour in/durch den Sarek und wird hoffentlich nicht die letzte gewesen sein.

                            Kommentar


                            • maahinen
                              Erfahren
                              • 01.02.2014
                              • 303
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                              #15
                              AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                              Noch mal Danke für deinen Bericht! Der ist so schön zu lesen und noch diese Bilder dazu. Macht richtig Lust, mal hinzufahren

                              Was mich auch noch riesig freut: auch bei dem Schietwetter scheint dein Ringstid sich prima gewährt zu haben! Ich habe mir vor ein paar Monaten auch das Zelt gekauft. Wohl keine schlechte Wahl...

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                              • Fjaellraev
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                Danke für den herrlichen Bericht, bis jetzt bin ich nur zum lesen und Bilder schauen gekommen, aber ich muss ihm auf jeden Fall noch mit dem Finger auf der Landkarte folgen, auch wenn ich bei vielen Orten ja eigentlich weiss wo sie sind.
                                Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                                Außerdem wundern wir uns mal wieder. Im unteren Lullihávagge steht ein herrenloser Ski, die Bindung fehlt, dafür ist das Steigfell noch aufgezogen. Ich frage mich immer noch, wie der Ski dahin gekommen ist und hoffe, dass der, dem er mal gehört hat, wohlauf ist.


                                Einsamer Ski im unteren Lullihavágge.
                                Wenn ich es richtig sehe ist die Bindung auch noch drauf (Dürfte etwas in dieser Art sein).
                                Wie auch immer, das dürfte eine der dümmeren Regionen sein um einen Ski zu verlieren, hoffentlich hatte der Besitzer nicht nur Toppturskidor sodern auch Turskidor dabei, sonst wurde der Rückweg sicher seeeehr lang.

                                Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen

                                Suchbild, Tjågŋårisvárásj: Wo ist Pär?
                                Ich glaube einen roten Punkt in halber Bildhöhe, in etwa dem rechten Drittel zu erkennen. Aber den Namen dazu kann ich natürlich nicht nennen. Seinen Bericht hatte ich aber AFAIR auch schon auf dem Monitor...

                                Gruss
                                Henning
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • Kuoika
                                  Erfahren
                                  • 23.08.2012
                                  • 471
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                                  #17
                                  AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                  Zitat von maahinen Beitrag anzeigen
                                  Noch mal Danke für deinen Bericht! Der ist so schön zu lesen und noch diese Bilder dazu. Macht richtig Lust, mal hinzufahren

                                  Was mich auch noch riesig freut: auch bei dem Schietwetter scheint dein Ringstid sich prima gewährt zu haben! Ich habe mir vor ein paar Monaten auch das Zelt gekauft. Wohl keine schlechte Wahl...
                                  Ist aber auch einfach schön dort und auf jeden Fall eine (bzw. mehrere) Touren wert. Und ein passendes Zelt hast Du ja.

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Danke für den herrlichen Bericht, bis jetzt bin ich nur zum lesen und Bilder schauen gekommen, aber ich muss ihm auf jeden Fall noch mit dem Finger auf der Landkarte folgen, auch wenn ich bei vielen Orten ja eigentlich weiss wo sie sind.
                                  Freut mich, dass der Bericht Spaß macht. Ich hab da mal was vorbereitet. klick-klack

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Wenn ich es richtig sehe ist die Bindung auch noch drauf (Dürfte etwas in dieser Art sein).
                                  Wie auch immer, das dürfte eine der dümmeren Regionen sein um einen Ski zu verlieren, hoffentlich hatte der Besitzer nicht nur Toppturskidor sodern auch Turskidor dabei, sonst wurde der Rückweg sicher seeeehr lang.
                                  Ah o.k. Kenne mich mit Skibindungen noch nicht so gut aus. Ja, von dort wird es im Schnee ohne gescheite Besohlung wohl recht zäh.

                                  Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                                  Ich glaube einen roten Punkt in halber Bildhöhe, in etwa dem rechten Drittel zu erkennen. Aber den Namen dazu kann ich natürlich nicht nennen. Seinen Bericht hatte ich aber AFAIR auch schon auf dem Monitor...
                                  Gefunden, würde ich sagen. Den Namen konnte ich zu dem Zeitpunkt auch nicht nennen. Ich bin vor der Tour beim Planen immer wieder auf seine Seite gestoßen. Lustig, ihn dann unterwegs "zu treffen".

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                                  • Mortias
                                    Fuchs
                                    • 10.06.2004
                                    • 1200
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                                    #18
                                    AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                    So, jetzt hab ich auch endlich mal die Zeit gefunden diesen schönen Bericht in Ruhe durchzulesen und die Bilder anzuschauen. Sehr unterhaltsam bisher und die Bilder gefallen mir auch echt gut. Da kommt mir doch so etliches bekannt vor und weckt schöne Erinnerungen. Aber der Sarek ist auch einfach ne geile Wandergegend. Danke auch für die Karte, sowas ist natürlich auch immer hilfreich (außerdem weiss ich dadurch schon, was noch alles im Bericht kommen wird. ).
                                    Da Du ja mit efbomber unterwegs warst, würde es mich natürlich sehr freuen, auch von ihm noch ein paar Ergänzungen zu sehen zu bekommen, da seine bisherigen Berichten auch immer sehr gut zu lesen waren.

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                                    • Mika Hautamaeki
                                      Alter Hase
                                      • 30.05.2007
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                                      #19
                                      AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                      Die Fortsetzung hat gehalten, was der erste Teil versprach! Zum Glück kommt noch ein Teil.
                                      So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                      A. v. Humboldt.

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                                      • Kuoika
                                        Erfahren
                                        • 23.08.2012
                                        • 471
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                                        AW: [SE/NO] Kreuz und quer durch den Süden Laponias

                                        Danke für die netten Kommentare. Da will ich gleich mal weiter schreiben!

                                        Da Du ja mit efbomber unterwegs warst, würde es mich natürlich sehr freuen, auch von ihm noch ein paar Ergänzungen zu sehen zu bekommen, da seine bisherigen Berichten auch immer sehr gut zu lesen waren.
                                        Da würde ich mich auch drüber freuen.

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