Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • willo
    Administrator

    Administrator
    Lebt im Forum
    • 28.06.2008
    • 9799
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

    Zitat von Becks Beitrag anzeigen
    Da fand ich dann diese Faustfomel doch recht hübsch: "wiegt mein Kram 5kg und ich gehe von 5% Toleranz bei der Produktion aus dann lohnt sich ein Ersatz nur dann wenn ich dadurch mehr als 250g einspare (5% von 5kg)"
    K.a. ob man den simplen Ansatz nun wirklich nehmen kann (eher nicht) aber so in der Art stelle ich mir eine Folgeabschätzung vor die ohne Gausskurven, Integrationsregeln oder sonstwas auskommt.
    Die Vorgehensweise macht nur Sinn, wenn deine Streuung gleichverteilt ist, da sie aber gaussverteilt sein wird lohnt sich das schon ab wesentlich geringeren Gewichten.
    Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

    Kommentar


    • Schmusebaerchen
      Alter Hase
      • 05.07.2011
      • 3388
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

      Was du als gesichert annehmen kannst:
      Steht bei deinem Zelt auf der Herstellerseite 3kg, nachgewogen hast du 2,8kg und möchtest dir ein Zelt mit offiziell 2,8kg kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit 50%, dass es schwerer ist. Weil 50% der Gaußglocke links und 50% rechts sind.

      Für die genaue Berechnung habe ich mir überlegt, dass diese ungefähr so aussehen müsste:
      Integral aus [-unendlich] bis [+unendlich] {Integral aus [-unendlich] bis [B-] (Gaußsche Glockenkurve A) nach dx*Gaußsche Glockenkurve B(in Abhängigkeit von x[Gewicht])} nach dx


      Soll heißen:
      Ich nehme einen Punkt für meinen jetzigen Gegenstand, multipliziere die Wahrscheinlichkeit mit allen Wahrscheinlichkeiten(Integral), welche schlechter sind, als das was ich jetzt habe.
      Und dieses Verfahren wende ich für jeden Punkt meines jetzigen Gegenstandes an(2. Integral).

      Heh Becks...sag mal konntest du dir nix einfacheres aussuchen...
      e^(-(x-µ1)^2/2) integrieren....gut gibts auf Wikipedia
      e^(-(x-µ2)^2/2)*(erf (x-µ1)/(sigma1*wurzel(2))) integrieren...da müsste mal ein Mathematiker ran. In meinem Uni Tafelwerk für höhere Mathematik steht es nicht mehr drin.

      Wenn du es schaffst das zu integrieren hast du die Lösung (wenn meine Gedankengänge oben richtig sind)
      Außerdem bräuchte man immer noch Sigma1,2.

      (Bei den zu Integrierenden Teilen fehlt noch die Konstante, die vor das Integral gezogen werden kann. ich wollte es nicht noch komplizierter machen... nicht dass jemand meckert.)


      Deine Faustformel gibt nur das Maximum an.
      Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
      UGP-Mitglied Index 860

      Kommentar


      • willo
        Administrator

        Administrator
        Lebt im Forum
        • 28.06.2008
        • 9799
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

        Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
        Was du als gesichert annehmen kannst:
        Steht bei deinem Zelt auf der Herstellerseite 3kg, nachgewogen hast du 2,8kg und möchtest dir ein Zelt mit offiziell 2,8kg kaufen, ist die Wahrscheinlichkeit 50%, dass es schwerer ist. Weil 50% der Gaußglocke links und 50% rechts sind.
        Diese Annhame ist falsch. Kein Hersteller ist verpflichtet den Erwartungswert anzugeben. Wie man das angeht habe ich vorhin beschrieben. Mit Programmen wie R! kann man sowas super leicht berechnen. Wenn man das per Hand berechnen will, geht das ebenfalls wesentlich einfacher als von Dir beschreiben. Integrale braucht man dazu keine. Eine Einführung in Konfidenzintervalle für Anfänger gibt es zum Beispiel hier: http://de.wikihow.com/Konfidenzintervalle-berechnen.
        Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

        Kommentar


        • Becks
          Freak

          Liebt das Forum
          • 11.10.2001
          • 19612
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

          Konfidenznintervalle, cool. Das schau ich mir mal an, das klingt nach viel Spass mit Zahlen.

          @Willo:
          Was meinst Du wäre so als Faustfomel treffend? Also irgendwas was man auch ohne x Jahre Mathe Uniniveau anwenden kann , ähnlich wie die Formel die Du ja abgelehnt hast.
          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

          Kommentar


          • Schmusebaerchen
            Alter Hase
            • 05.07.2011
            • 3388
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

            @willo: Ich denke nicht, dass es ein Konfidenzintervall ist. Sonst hätte ich das viel eher vorgeschlagen.
            Ein Konfidenzintervall gibt ja nur an, in wie weit meine Probe dem Gesamten entspricht. Es dient dazu eine selbst aufgestellte Glockenkurve im Vergleich mit der allgemeinen zu berechnen, um die Abweichung zu erhalten.

            Becks Problem ist aber, wie wahrscheinlich es ist, dass der neue Gegenstand schwerer ist. Wir haben also 2 getrennte Glockenkurven. Damit 2*µ, 2*sigma, ....
            Die Bedingung ist erfüllt, wenn Gegenstand B leichter ist, als A.


            Die andere Frage ist, wie theoretisch man das hier handhaben möchte. Becks wollte es theoretisch haben, also lasse ich falsche Herstelleraussagen weg(habe ich auch irgendwo geschrieben). Nimm das offiziell, als Erwartungswert Dann passt die Aussage.
            Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
            UGP-Mitglied Index 860

            Kommentar


            • willo
              Administrator

              Administrator
              Lebt im Forum
              • 28.06.2008
              • 9799
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

              Mit Faustformeln ist das immer so eine Sache...
              Davon ausgehend dass du einen Gegenstand bereits besitzt und dessen echtes Gewicht kennst und Dosen durch einen leichteren ersetzen möchtest würde ich nur einen Gegenstand in Erwägung ziehen der mindestens fünfzehn Prozent leichter angegeben ist als dass echte Gewicht des bereits vorhandenen sofern du spürbar leichter sein möchtest. Sofern dein Ziel ist, nicht schwerer zu werden und einfach nur einen Gegenstand zu ersetzen würde ich von zehn Prozent ausgehen.
              Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

              Kommentar


              • willo
                Administrator

                Administrator
                Lebt im Forum
                • 28.06.2008
                • 9799
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                Becks Problem ist aber, wie wahrscheinlich es ist, dass der neue Gegenstand schwerer ist. Wir haben also 2 getrennte Glockenkurven.
                Du hast nur eine Glockenkurve. Da Du einen Gegenstand bereits besitzt und dessen echtes Gewicht kennst weiss ich nicht warum die Verteilung der Fertigungsstreueuung des ersten Gegenstandes noch irgendeine Rolle spielen sollte. Die einzige Frage die Dich interessiert ist: Von einer angenommenen Verteilung ausgehend, wie niedrig muss das angegebene Gewicht eines zu kaufenden Gegenstandes sein, damit ich mit (üblicherweise 95%) Sicherheit sagen kann, dass das echte Gewicht geringer sein wird als das Gewicht des Gegenstandes den ich bereits besitze. Wenn Du über das Forum hierzu eine gewisse nachgewogene Stichprobengröße erhältst kannst Du das über ein Konfidenzintervall sehr schnell und einfach lösen.


                Zitat von Schmusebaerchen Beitrag anzeigen
                Ich denke nicht, dass es ein Konfidenzintervall ist. Sonst hätte ich das viel eher vorgeschlagen.
                Das ist selbst für Deine Verhältnisse aussergewöhnlich. Wow!
                Meine Fotos ziehen um: http://500px.com/baryt/sets

                Kommentar


                • Schmusebaerchen
                  Alter Hase
                  • 05.07.2011
                  • 3388
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                  Unter der Annahme, ich habe Gegenstand 1 und sein Gewicht, dann ja.

                  So weit ich Becks verstanden habe, stellt er es allgemein in Frage, bei minimalen Gewichtsunterschieden zu behaupten, dass der angeblich leichtere auch der tatsächlich leichtere ist.
                  Ein konkretes Beispiel: Man steht vor der Wahl, ob man A oder B kaufen soll und hat keinen von beiden. Man rechnet mit den Datenblattangaben(Annahme: Erwartungswert) und kommt dann auf ein völlig anderes Ergebnis, wenn man reale Exemplare A und B miteinander vergleicht.

                  In diesem Fall hätte man 2 Glockenkurven.

                  Sein Beispiel mit den Lampen. Die Differenz der Erwartungswerte beider Lampen mit der Differenz der tatsächlichen Gewichte. Siehe seine Skizzen.
                  Nützliche Wiki Seiten: Leitfaden für Einsteiger, Packlisten
                  UGP-Mitglied Index 860

                  Kommentar


                  • AlfBerlin
                    Lebt im Forum
                    • 16.09.2013
                    • 5073
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                    Obwohl ich Statistiker bin, mag ich nicht so in diese statistischen Details gehen.

                    Becks Problem ist doch eher, dass er anzweifelt, dass es überhaupt Sinn macht, im Bereich von 5% des Gesamtgewichtes einer Rucksack-Wander-Ausrüstung noch am Gewicht rumzuoptimieren und ebenso bei jedem einzelnen Gegenstand. Zum Beispiel lehnt er Etikettenabschneiden ab.

                    Meine Meinung: Das Optimieren im 5% Bereich ist zwar manchmal schwierig, aber nicht unmöglich. Wobei das Problem beim Online-Kauf meistens immer noch unnötig große Messfehler sind oder falsche, verschleiernde oder fehlende Hersteller- und Verkäufer-Angaben und weniger tatsächliche Fertigungstoleranzen. Und Etikett-Abschneiden und andere Trimming-Maßnahmen mögen zwar wenig bringen, sind aber meistens schnell erledigt und machen die Ausrüstung oft auch noch schöner und unkomplizierter.

                    Da verstehe ich schon eher, wenn Becks auf dem Kosten-Nutzen-Verhältnis von kleinen Gewichtsreduzierungen herumreitet oder darauf, dass andere Faktoren oft wichtiger sind als das Gewicht: z.B. Sicherheitsreserven, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit.

                    Kommentar


                    • Der Foerster
                      Alter Hase
                      • 01.03.2007
                      • 3702
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                      In die Formel sollte dringend noch der Körperfettanteil des Trägers (der ist schließlich Teil des Gesamtgewichtes), die Luftfeuchtigkeit und der Luftdruck.

                      Und natürlich: Wenn ICH annehmen würde, es handelt sich um einen Konfidenzintervall hätte ich es als aller, aller erstes Vorgeschlagen. Echt. Allerdings kann ich hier keinerlei Ähnlichkeit mit Becks Packliste erkennen: http://de.wikipedia.org/wiki/Konfide...ormal_dist.svg
                      Sieht mehr aus wie blaue Striche auf weißem Grund.
                      Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

                      Kommentar


                      • Becks
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 11.10.2001
                        • 19612
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                        Mal ein paar Antworten auf so diverse Fragen an mich:

                        @Willo:
                        Beim Einbeziehen von Produktionstoleranzen gehe ich von drei Situationen aus, die unterschiedlich berechnet werden müssen was aber gerne übersehen wird.

                        1) Ich tausche den gewogenen Gegenstand A gegen einen ebenfalls gewogenen Gegenstand B aus. Hier spielen lediglich konkrete Werte eine Rolle aber keine Produktionstoleranzen.

                        2) Ich tausche den gewogenen Gegenstand A gegen Gegenstand B aus (also nicht gewogen). Hier spielt die Produktionstoleranz von Gegenstand B eine Rolle

                        3) Ich tausche Gegenstand A gegen Gegenstand B aus (beide nicht gewogen). Hier spielen die Produktionstoleranz von beiden Gegenständen eine Rolle.

                        Der Fehler im Detail ist wenn ich von 1) und 2) ausgehend auf 3) schliesse und so einen allgemeinen Tipp in einem Forum formuliere ("Tausch Lampe A gegen B aus -> Du sparst Gewicht"). Passiert wenn jemand eben Situation 1) oder 2) erlebt/durchgespielt hat und nun auf diesen Erkenntnissen einen allgemeinen Tipp abgeben möchte.





                        Zitat von AlfBerlin Beitrag anzeigen
                        Obwohl ich Statistiker bin, mag ich nicht so in diese statistischen Details gehen.

                        Becks Problem ist doch eher, dass er anzweifelt, dass es überhaupt Sinn macht, im Bereich von 5% des Gesamtgewichtes einer Rucksack-Wander-Ausrüstung noch am Gewicht rumzuoptimieren und ebenso bei jedem einzelnen Gegenstand. Zum Beispiel lehnt er Etikettenabschneiden ab.
                        Oh, ich lehne Gewichtsreduktion nicht ab aber ich ziehe eben Vorgänge in Zweifel bei deren Durchführung die Änderung so minimal ist dass andere Faktoren im Gesamtsystem diesen Gewichtsgewinn schlichtweg im Grundrauschen untergehen lassen oder es gangbare Alternativen gibt, die weitaus mehr bringen würden, die der Benutzer aber aus k.A. welchen Gründen ablehnt.
                        Das war das Beispiel mit dem Glas Wasser. Ein Glas Wasser getrunken erhöht das Gesamtgewicht um 100-200g (je nach Glasgrösse auch mehr) - ein Störfaktor der teilweise um Faktor 10 bis 20 höher liegt als das was bei einer Diskussion so durch Materialtausch eingespart werden soll. Selbst ein Kieselstein in der Schuhsohle (Gewicht anden Füssen geht mit Faktor 5 in die Berechnung ein) hat weitreichendere Auswirkungen als das Absägen aller Etiketten in der Kleidung.

                        Ein anderes Beispiel war die Gewichtsangaben der Gegenstände mit drei Nachkommastellen (Lampe wiegt 16.457g). Da habe ich extra einmal nachgesehen welcher Batterietyp zum Einsatz kommt denn einige Zellen basieren auf der Reaktion mit Luftsauerstoff - die werden im Gebrauch schwerer. Minimal zwar, aber wer Wert auf einzelne Milligramm legt sollte dies bedenken.
                        Zu alternativen Gewichtssparmethoden hatte ich dann nur die Aussage auf Lager: warum diskutiert jemand ernsthaft um 10g Sparmassnahmen, trägt aber lustigerweise die ganze Zeit einige Kilo Hüftgold in der Gegend herum und auch noch einen Vollbart?

                        All das sind statistische Spielereien (und ich habe hier wieder einige Ansätz gelernt und mit viel Spass den Thread gelesen), haben aber durchaus einen praktischen Hintergrund: Aufwand und Ertrag. Wie hoch ist der Aufwand um ein gewisses Ziel zu erreichen und kann ich es überhaupt erreichen?
                        Zudem spielt noch ein zweiter Punkt mit rein: Die Präzision mit der ich Werte angebe richtet sich nach dem Glied in der messkette welche die geringste Messgenauigkeit aufweist. Nehme ich also den üblichen Wanderer muss ich bei einer korrekten Berechnung nicht nur das Gepäck osndern auch die tragende Person einrechnen. Jetzt schwankt aber das Gewicht einer Person um 1kg und mehr, je nach Uhrzeit, Sättigung und Füllstand mit Wasser. Welchen Sinn ergibt es also, dies unter den Tisch zu kehren, woanders aber mit Vehemenz auf Präzision im Grammbereich zu pochen? Macht aus naturwissenschaftlicher Sicht wenig Sinn.

                        Der übliche Outdoortrampel tauscht den Bundeswehrrucksack gegen eine leichtere Variante aus, spart dabei 2kg und mehr, freut sich und ist zufrieden. Wenig Aufwand, hoher Gewinn. Schräubel ich das Ganze jedoch runter und bewege mich irgendwann bei dem Ganzen im Grammbereich dann explodiert nicht nur der Aufwand (Gegenstände absägen, löchern, das Gesamtkonzept überlegen und austauschen) bei der Ausführung sondern eigentlich auch bei der Berechnung und Bewertung des Gewinns. Das sieht man hier ganz schön in der Diskussion um Produktionstoleranzen - etwas was sich der Bundeswehrrucktauscher nicht fragen mus, der Grammjäger sich jedoch durchaus einmal genauer ansehen sollte. Es wurde zwar der Sinn der Berechnung im Thread hier angezweifelt aber niemand widersprach der Tatsache dass die Produktionstoleranzen von Gegenständen existiert und wie klein auch immer doch einen Einfluss haben.

                        Dies ist wieder der Querschuss in das reale Leben - die Faustformel die mich interesstiert. Eine praktische und schnell anwendbare Abschätzung dafür ab wann der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Gewinn steht, etwas womit ich ohne grossen Aufwand die Linie erkennen kann ab der der Aufwand explodiert bzw. plötzlich Störfaktoren relevant werden die ich bis dahin vernachlässigen kann.

                        Sobald ich damit jedoch gewisse Kreise mit solchen Überlegungen konfrontiere ist der Glaubenskrieg eröffnet. Das Sparen am Gramm ist die Glaubensgrundlage und jegliche Überlegung in Punkto Aufwand, Ertrag und somit Sinn wird automatich mit der Bannbulle belegt wird. Dass jemand der 80kg oder mehr wiegt wirklich auch nur einen minimalen Unterschied feststellen könnte wenn er anstelle 3500g plötzlich 3600g oder 3400g tragen muss wage ich auch weiterhin stark anzuzweifeln. Aber das nur so am Rande.
                        Zuletzt geändert von Becks; 12.12.2014, 09:31.
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                        Kommentar


                        • Scrat79
                          Freak
                          Liebt das Forum
                          • 11.07.2008
                          • 12533
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                          Nun, ein paar Punkte mögen stimmen, einige wiederum nicht.
                          Das Produkt Mensch funktioniert nur in gewissen Grenzen. Ändert man die optimalen Betriebsparameter nur leicht, äußert er sich in Form von Unwohlsein oder gar Dienstquittierung.
                          Gerade letzteres sollte man vermeiden.

                          Optimieren kann man also nur an Dingen, bei denen es auch funktioniert.
                          Dem Körper Wasser vorzuenthalten, nur weil es viel Gewichtseinsparung bringt, ist somit Humbug.

                          Bleibt die restliche Optimierung.
                          Natürlich lässt sich prima drüber streiten, ob es Sinn macht seine Ausrüstung von 12 Kilo auf 11,8 Kilo runter zu optimieren.
                          Aber schon mal dran gedacht, dass auch das optimieren für manche Menschen eine Art Freizeitbeschäftigung ist? (Auch wenn mache das so nicht einsehen wollen. )
                          Des weiteren gibt's auch am Ende noch den schon erwähnten Placebo Effekt.
                          Wer weiß, dass seine Ausrüstung 200 g leichter ist, als die seines Wanderkammeraden, der ist auch gleich viiiiiiiel Leistungsstärker.
                          ...oder glaubt es zumindest.
                          Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                          Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                          Kommentar


                          • AlfBerlin
                            Lebt im Forum
                            • 16.09.2013
                            • 5073
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                            Statistisch gesehen bringen kleine Gewichtsreduktionen etwas, selbst wenn sie im Verhältnis zum Rauschen klein sind. Das Rauschen ist nämlich normalverteilt um den Mittelwert 0, während die Gewichtsreduktion das Gewicht verringert. Dafür muss die Gewichtsreduktion natürlich real sein wie beim Etiketten-Abschneiden oder durch Wiegen nachgewiesen, also für Statistiker eine größere Wahrscheinlichkeit haben als eine versehentliche Gewichtserhöhung. Beim Etiketten-Abschneiden wird ja niemand abstreiten, dass sich das Gewicht real verringert. Beim Wiegen liegt man auf der sicheren Seite, wenn der Unterschied größer ist als der Messfehler der Waage.

                            Bei meinen Waagen ist der Messfehler < 1%. So gesehen würde es sich lohnen, eine 50g Stirnleuchte durch eine 49g Leuchte zu ersetzen, wenn ich beide mit der gleichen Waage gewogen habe. Bei geleichen Typen würde ich das nicht machen, weil ich befürchtete, dass beim leichteren Exemplar ein Produktionsfehler vorliegt, also zum Beispiel eine Dichtung vergessen wurde.

                            Hersteller- und Verkäufer-Angaben sind heutzutage meistens um < 5% falsch. Hinzu kommen Verschleierungen, dass zum Beispiel bei Zelten die Heringe und Schnüre oder die Batterien nicht mitgewogen werden. Vor 20 Jahren lagen solche Angaben übrigens noch oft um 50% daneben.

                            Ich würde an Deiner Stelle, Becks, nicht statistisch argumentieren, weil ich mich als Statistiker schon freue, wenn das Gewicht wahrscheinlich reduziert wurde, selbst wenn der Mittelwert der Reduktion sehr klein ist und eine geringere Wahrscheinlichkeit einer Gewichtserhöhung übrig bleibt.

                            An Deiner Stelle würde ich eher mit dem Aufwand, Kosten, Nutzen, dem Körpergewicht, Essen, Trinken, Schwitzen etc argumentieren.

                            Kommentar


                            • morit.z
                              Dauerbesucher
                              • 16.03.2009
                              • 644
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                              Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                              Dies ist wieder der Querschuss in das reale Leben - die Faustformel die mich interesstiert. Eine praktische und schnell anwendbare Abschätzung dafür ab wann der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Gewinn steht, etwas womit ich ohne grossen Aufwand die Linie erkennen kann ab der der Aufwand explodiert bzw. plötzlich Störfaktoren relevant werden die ich bis dahin vernachlässigen kann.
                              Ich denke hier wird es sehr schwierig, weil das wieder sehr subjektiv beurteilt wird. Üblicherweise steht man dann nämlich vor der Frage: "Ist mir diese potentielle(!) Gewichtsreduzierung XXX€ wert - auch wenn ein Restrisiko von x% bleibt, dass ich gar kein Gewicht spare oder schlimmstensfalls noch drauflege?" Das wird jeder unterscheidlich beurteilen und einige werden dieses Risiko der Gewichtszunahme wohlwissend in Kauf nehmen, weil es ihnen zB für die Psyche doch hilft, die "vermeintlich" leichtere Variante dabei zu haben.

                              Was das Etiketten abschneiden, löchern, absägen, etc. angeht, handelt es sich dann aber idR um echte Gewichtsersparnis, weil man das bei Produkten macht, die man schon besitzt. Ob sich das lohnt, steht dann auf einem anderen Blatt.
                              Bilder.

                              Kommentar


                              • markrü
                                Alter Hase
                                • 22.10.2007
                                • 3348
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                Zitat von Becks Beitrag anzeigen
                                (...) Dies ist wieder der Querschuss in das reale Leben - die Faustformel die mich interesstiert. Eine praktische und schnell anwendbare Abschätzung dafür ab wann der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Gewinn steht, etwas womit ich ohne grossen Aufwand die Linie erkennen kann ab der der Aufwand explodiert (...)
                                Als eine erstaunlich gute Faustformel hat sich für mich das Paretoprinzip erwiesen.
                                Stark vereinfacht und auf das Thema bezogen hieße das: Mit den offensichtlichen ersten 20% Prozent Einsatz erreichst Du 80% der Einsparung (Beispiel: Rucksack). Für die restlichen 20% brauchst Du weitere 80% Einsatz (Beispiel: Etiketten).
                                Praktisch heißt das: Wenn Du die offensichtlichen Dinge erledigt hast und Dir keine weitere einfache Einsparung einfällt, hast Du wahrscheinlich den größten Anteil geschafft.

                                Die Anerkennung dieses Prinzips erleichtert das Leben ungemein!

                                Gruß,
                                Markus
                                Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller Welten leben.
                                Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...

                                Kommentar


                                • Fritsche
                                  Alter Hase
                                  • 14.03.2005
                                  • 2817
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                  OT: @makrü: Danke für diese praktische Lebenshilfe! Überhaupt danke für diesen tollen Thread. Das Paretoprinzip, ich kannte es unter diesem Namen noch nicht, scheint generell für ganz Vieles im Leben anwendbar zu sein - zumindest wende ich das seit meiner Schulzeit an, damals für den Aufwand bei Prüfungen. Selbst im Berufsleben (in meinem Umfeld) ist das anwendbar. Jetzt weiß ich nach Jahrzehnten der Anwendung, wie das heißt.

                                  Kommentar


                                  • khyal
                                    Lebt im Forum
                                    • 02.05.2007
                                    • 8195
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                    Zitat von markrü Beitrag anzeigen
                                    ...Stark vereinfacht und auf das Thema bezogen hieße das: Mit den offensichtlichen ersten 20% Prozent Einsatz erreichst Du 80% der Einsparung (Beispiel: Rucksack). Für die restlichen 20% brauchst Du weitere 80% Einsatz (Beispiel: Etiketten).
                                    Praktisch heißt das: Wenn Du die offensichtlichen Dinge erledigt hast und Dir keine weitere einfache Einsparung einfällt, hast Du wahrscheinlich den größten Anteil geschafft.

                                    Die Anerkennung dieses Prinzips erleichtert das Leben ungemein! ...
                                    OT: Hihi,

                                    klar, wenn man die grossen 3 (Rucksack, Zelt, Schlafkram) optimiert hat, wird es nicht mehr um Stellen vor kg-Komma gehen...

                                    Um bei der Gewichtsoptimierung nicht in Kaufrausch zu verfallen, hilft auch mal die Einsparung auf € / g umzurechnen, da kommt man schnell von teuren Sachen weg und landet bei "schlauer" Klamottenauswahl mit der Waage und laesst endlich erstmal die ganzen "Sicherheitsreserven", die man eh nie wirklich braucht, zuhause (das kleine Ersatzmesser, den 1/2 l Brennstoff, das Ersatzfeuerzeug, das Essen, was Du immer auf dem Rueckweg im Auto oder am Flughafen isst, Ersatzheringe, Schlafsack mit viel Reserve usw).


                                    Zum Gewichtsvergleich bei Zelten ist das Nettogewicht (also AZ, IZ, Gestaenge) deutlich iinteressanter, als das Gesamtgewicht (da gibt es dann auch keine Abweichungen dadurch, ob Rep-Material, Anleitung usw mitgewogen wurde), ist auch immer hilfreich, bei mehreren Shops zu schauen und dann das hoechste Gewicht zu nehmen, oder gleich bei einem Shop zu kaufen, wo sie alles vernuenftig auswiegen, wie z.B. walkonthewildside, treckinglitestore usw...
                                    www.terranonna.de

                                    Kommentar


                                    • Raphsen
                                      Dauerbesucher
                                      • 29.05.2005
                                      • 617

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                      Mich erstaunt etwas dass sich hier gewisse Leute Sorgen um die Streuung der Masse von Outdoorprodukten machen. Ich mage mir viel mehr Gedanken um die Streuung der Fertigungsqualität, sprich habe ich ein "Montagsmodell" oder nicht, ob das Teil dann einige Prozent schwerer oder leichter ist stört mich im Vergleich herzlich wenig.

                                      Ich glaube die ganze Diskussion hier zeigt dass man das Thema nicht wissenschaftlich beantworten kann, es spielen zu viele Faktoren eine Rolle, speziell persönliche Präferenzen. Für viele scheint die Tätigkeit "Ausrüstung optimieren" an sich schon Freude zu machen und von einem "Aufwand" kann gar nicht die Rede sein.

                                      Für mich persönlich ist es eher wichtig die Grundausrüstung leicht und kompakt zu halten um dann für "Luxusgüter" wie schwere Kamera, frisches Essen, Kaffeemaschine, eine Packung Chips etc noch Kapazität im Rucksack zu haben. Mit leichten Ausrüstungsgegenständen kann ich mir so die Option offen lassen sehr leicht unterwegs zu sein, oder aber noch zusätzliche (unnötige) Dinge mitzunehmen. Mit einer schweren Grundausrüstung schränke ich mich von Anfang an ein, da ich dann wohl keine Lust mehr hätte auf zusätzlichen Krams.

                                      OT: Für mich als Physiker ein Gräuel: "Kilo" ist keine Einheit! Auch der Ausdruck "Gewicht" wird recht salopp gebraucht. Physikalisch definiert sind in diesem Zusammenhang die Begriffe Masse und Gewichtskraft. Eine Waage misst z.B. die Gewichtskraft und berechnet anhand der bekannten Erdbeschleunigung die Masse ab. Auf einem anderen Planeten würde aber die Waage eine falsche Masse anzeigen, obwohl "Masse" an sich unabhänig ist vom Gravitationsfeld in der sie sich befindet.
                                      Gipfelsammlung

                                      Kommentar


                                      • Scrat79
                                        Freak
                                        Liebt das Forum
                                        • 11.07.2008
                                        • 12533
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                        Zitat von Raphsen Beitrag anzeigen
                                        OT: Für mich als Physiker ein Gräuel: "Kilo" ist keine Einheit!
                                        OT: Ich weiß.
                                        Trotzdem sehr geläufig.
                                        Liest sich aber besser als zum Beispiel 1x10³ Gramm
                                        Der Mensch wurde nicht zum Denken geschaffen.
                                        Wenn viele Menschen wenige Menschen kontrollieren können, stirbt die Freiheit.

                                        Kommentar


                                        • Randonneur
                                          Alter Hase
                                          • 27.02.2007
                                          • 3373

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          AW: Theoretische Gewichtsreduzierer gesucht

                                          OT: Mich als Physiker nervt das Gewicht, nicht die Masse meines Gepaecks.


                                          @Becks: Fuer alle drei Faelle laesst sich die Unsicherheit leicht berechnen (solange mittleres Geicht und Standardabweichung bekannt sind). Die zu erwartenden Differenz ist immer M_a-M_b, wobei M_a und M_b die gemessene Masse sind, falls bekannt, sonst der Mittelwert. Der Fehler (Standardabweichung) fuer die Differenz folgt dann aus den beiden Standardabweichungen S_a, S_b zu S_ab=sqrt(S_a^2+S_b^2). Ist ein Gegenstand gewogen, ist der entsprechende Fehler natuerlich 0. Ist die Differenz nicht wesentlich grosser als ihre Standardabweichung, so ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass man einen schlechten Tausch macht. Das laesst sich dann leicht mit der error function ausrechnen.

                                          Bezueglich der Streuung der Masse, der verschiedenen Gegenstaende: Man sollte sich daran erinnern, dass oft die Firma unter deren Marke ein Gegenstand verkauft wird, gar nicht der Hersteller ist. Die lassen oft irgendeine Firma nach ihren Spezifikationen produzieren und diese Firma wird das dann so guenstig wie moeglich machen.
                                          Je suis Charlie

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X